Wissenschaftliches Arbeiten - Socialnet
Wissenschaftliches Arbeiten - Socialnet
Wissenschaftliches Arbeiten - Socialnet
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Formale Grundanforderungen 13<br />
Hilfreiche Überlegungen zur Gliederung finden sich bei Stickel-Wolf/Wolf (vgl.<br />
2009, S. 185 ff.), die u. a. pragmatisch dazu raten, „…pro Textseite nicht<br />
mehr als einen Gliederungspunkt zu vergeben und umgekehrt die einzelnen<br />
Gliederungspunkte nicht über mehr als zehn Textseiten auszudehnen“ (Stickel-<br />
Wolf/Wolf 2009, S. 186).<br />
Unbedingt zu vermeiden ist der Fehler, bei der Unterteilung von Gliederungspunkten<br />
nur einen Unterpunkt zu setzen. Sofern es zu einem (Ober-)Punkt<br />
Unterpunkte geben soll, müssen es mindestens zwei sein – ansonsten erübrigt<br />
sich die Untergliederung (vgl. Bieker 2011, S. 115; Karmasin/Ribing 2012, S.<br />
52; Rossig 2011, S. 82). Außerdem gilt die Regel, dass Unterpunkte nicht als<br />
wortgleiche Wiederholung des Oberpunktes formuliert werden dürfen (vgl.<br />
Karmasin/Ribing 2012, S. 52).<br />
Des Weiteren halten wir es – obwohl häufig geübte und nachlesbare Praxis –<br />
für unsinnig, unter eine Kapitelüberschrift einen kurzen Informationstext zu<br />
setzen, der die folgenden Unterpunkte zunächst kurz vorstellt, bevor diese<br />
dann folgen. Bei dreistelligen Gliederungen führt dies dann ggf. zu einer weiteren<br />
Aufblähung um vorab erläuternde Texte. Unserer Auffassung zufolge<br />
haben stattdessen zwei oder auch drei Überschriften direkt aufeinander zu<br />
folgen – es ist nur die Kunst dabei, diese so geschickt zu formulieren, dass<br />
sie selbsterklärend für sich stehen können und keiner weiteren Erläuterung<br />
bedürfen. Im Wesentlichen wird diese Position von Bieker gestützt, demzufolge<br />
„…vor Beginn des nächst tieferen Gliederungspunktes auch kein Vortext<br />
stehen“ soll (Bieker 2011, S. 115). Denn sofern „…ein Gliederungspunkt untergliedert<br />
wurde, bilden die Inhalte der Unterabschnitte den Inhalt des entsprechenden<br />
Gliederungspunktes… Diese Unterabschnitte müssen den Gesamttext<br />
vollständig aufnehmen“ (Bieker 2011, S. 115). Auch den von Bieker<br />
(vgl. 2011, S. 115) als zulässige Ausnahme angenommenen Fall eines Vortextes<br />
für einen Oberpunkt als Vorschau auf die folgenden Unterpunkte sehen wir<br />
als Widerspruch in sich an und können deshalb nicht dazu raten.