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Wissenschaftliches Arbeiten - Socialnet

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Einleitung 5<br />

sein, dass Vollständigkeit und damit unbezweifelbare Erkenntnis nie erreicht<br />

werden kann: „Wissenschaft hat nur mit der Methode des [Wissen-]Gewinnens,<br />

nicht mit der Wahrheit einer Aussage oder einer Theorie zu tun“ (Krämer<br />

2009, S. 15).<br />

Jede Wissenschaftsdisziplin grenzt einen spezifischen Bereich der Gesamtwirklichkeit<br />

aus, bestimmt diesen zum Gegenstand ihres wissenschaftlichen<br />

Interesses und befragt ihn unter Zuhilfenahme eines ihr eigenen methodischen<br />

Instrumentariums (vgl. Badry u. a. 2012, S. 5). Das heißt nicht, dass<br />

verschiedene Wissenschaftsdisziplinen nicht mit gleichen oder ähnlichen methodischen<br />

Ansätzen arbeiten können.<br />

Engelke/Spatscheck/Borrmann haben das allen Wissenschaftsdisziplinen gemeinsame<br />

Grundverständnis in ihrem Versuch zur Begründung einer Wissenschaft<br />

der Sozialen Arbeit wie folgt auf den Punkt gebracht:<br />

„Der Begriff ‚Wissenschaft‘ beinhaltet sowohl das gezielte, systematische, kritische<br />

und reflektierte Bemühen um Erkenntnisgewinnung als sozialen Prozess<br />

als auch die so gewonnenen, in Sprache gefassten, begründeten und überprüfbaren<br />

Erkenntnisse und die daraus abgeleiteten Theorien und Modelle für die<br />

Praxis.“<br />

(Engelke/Spatscheck/Borrmann 2009, S. 175; Hervorh. B. R.)<br />

Grundverständnis<br />

aller Wissenschaftsdisziplinen<br />

Dies gilt auch für eine als Wissenschaft verstandene Soziale Arbeit (früher:<br />

Sozialarbeit/Sozialpädagogik), die „…sich weder durch eindeutig abgegrenzte<br />

Problemlagen/Arbeitsfelder … noch durch einen exklusiven methodischen Zugang<br />

hinreichend bestimmen“ lässt (Dewe/Otto 2011, S. 1738). 1 Ihre Legitimation<br />

zieht die Sozialarbeitswissenschaft nicht aus einem exklusiv von ihr<br />

reklamierten Deutungsanspruch für einen Ausschnitt von Realität, sondern<br />

durch eine spezifische Sichtweise auf ihren Gegenstand, die definiert werden<br />

kann als „…Analyse und Reflexion von Gesellschaft und damit verbundener<br />

(psycho-)sozialer Probleme hinsichtlich ihrer Entstehung, Vermeidung, Behebung<br />

und ihrer professionellen Bearbeitung“ (Erath 2006, S. 25).<br />

1<br />

Gleich zu Beginn dieser Einführung einen Regelverstoß zu begehen ist sicherlich problematisch,<br />

denn streng genommen müsste der Kurzbeleg in der Klammer direkt an das wörtliche<br />

Zitat anschließen, was hier allerdings das Prädikat „lässt“ dann isoliert und angehängt<br />

erscheinen ließe, so dass wir den Beleg ausnahmsweise an das Satzende gestellt<br />

haben. Im Folgenden werden wir bei ähnlichen Fällen genauso verfahren.

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