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Wissenschaftliches Arbeiten - Socialnet

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Sprache und Stil 51<br />

und freier Träger herausgegebene „Fachlexikon soziale Arbeit“, in seinem Titel<br />

seit jeher unser Fach klein schreibt (siehe 2.4.4).<br />

Des Weiteren ist es uns wichtig, die unselige Abkürzung von „Sozialer Arbeit“<br />

zu „SA“ aus dem schriftlichen Sprachgebrauch zu verbannen. 5 Hier steht jedem/r<br />

Studierenden historische Sensibilität gut zu Gesicht – dies gilt übrigens<br />

gleichermaßen für das Kürzel „SS“ als gängige Kurzform für „Sommersemester“.<br />

6 (Von dem polnischen Satiriker Stanislaw Jerzy Lec (1909-1966)<br />

stammt der Aphorismus: „Gedankenlosigkeit tötet – andere.“)<br />

3.2.2 Sprachliche Schreibhaltung<br />

Die häufig von Studierenden gestellte Frage, in welcher sprachlichen Haltung<br />

bzw. Perspektive sie ihre <strong>Arbeiten</strong> verfassen sollen, wird – wie so viele andere<br />

bereits – in der Literatur widersprüchlich beantwortet. Ich-, Wir- oder Man-<br />

Form stehen zur Auswahl, wobei die Man-Form aufgrund ihrer sprachlichen<br />

Diffusion, Anonymität und Unverbindlichkeit kaum Verfechter hat.<br />

Bieker (vgl. 2011, S. 126), Esselborn-Krumbiegel (vgl. 2012, S. 59), Karmasin/Ribing<br />

(vgl. 2012, S. 33) und Theisen (vgl. 2011, S. 138) befürworten<br />

prinzipiell die Ich-Form, raten aber zu deren vorsichtigem Einsatz. Diese Form<br />

werde heutzutage immer mehr akzeptiert, denn grundsätzlich bestehe „…kein<br />

Anlass, sachlich begründete eigene Gedanken zwanghaft hinter neutralen<br />

Formeln zu verstecken“ (Bieker 2011, S. 126). Am wenigsten schädlich könne<br />

die Ich-Form, zu der auch Formulierungen wie „Meines Erachtens“ zählen,<br />

zumindest in Einleitung und Schlussteil einer Arbeit sein. Auch solle „…die<br />

Ich-Form in Textpassagen, die Untersuchungen, Feldstudien, Erhebungen beschreiben,<br />

die Sie selber durchgeführt haben“ (Esselborn-Krumbiegel 2012, S.<br />

5<br />

SA steht für „Sturmabteilung“ und bezeichnete die uniformierte politische Kampf- und<br />

Propagandatruppe der NSDAP (Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei). Sie wurde<br />

zunächst als Massenheer im Straßenkampf und in der Propaganda eingesetzt und terrorisierte<br />

politische Gegner und die Staatsgewalt. Ab 1933 diente sie z. T. als „Hilfspolizei“<br />

zur Ausschaltung des politischen Widerstands.<br />

6<br />

SS bedeutet „Schutzstaffel“ und bezeichnete zunächst die Sonderorganisation zum Schutz<br />

Adolf Hitlers und anderer NSDAP-Funktionäre, sie übte innerparteilich den „Polizeidienst“<br />

aus. Die SS-Totenkopfverbände und die Waffen-SS bewachten die Konzentrationslager, ihre<br />

militärischen Verbände beteiligten sich an der Kriegsführung der Wehrmacht. Teilweise<br />

wurde die SS für verbrecherische „Sonderaktionen“ eingesetzt, sogen. „Einsatzgruppen“<br />

ermordeten Hunderttausende Juden, Partisanen und politische Gegner.

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