IM EINSATZ 3/2014
Elbe Hochwasser Wasserrettung
Elbe Hochwasser
Wasserrettung
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
RETTUNG/SANITÄT<br />
Mag. Dr. Peter Hansak<br />
Landesrettungskommandant<br />
für Steiermark<br />
Leiter Bildungsund<br />
Einsatzzentrum<br />
Laubegg<br />
ÖRK-Landesverband<br />
Steiermark<br />
Abb. 3: Basisausrüstung und<br />
Lehrbehelf<br />
Tab. 2: Infrage kommende Einsatzstichwörter der<br />
LLS im Einsatzleitsystem (Intergraph)<br />
Chir<br />
TRAUMA_NA<br />
Chir<br />
VERBR_NA<br />
Intern<br />
ALLERGIE_NA<br />
Intern<br />
ATEM_NA<br />
Intern<br />
BEWUSST_NA<br />
Intern<br />
HERZ_NA<br />
Intern<br />
STILL<br />
Intern<br />
VERGIFTUNG_NA<br />
Neuro<br />
INSULT_NA<br />
Neuro<br />
KRAMPF_NA<br />
gional gebundenen First Respondern.<br />
• Keine Verzögerung für die Disposition der<br />
notwendigen Rettungsmittel<br />
• Keine Selbstüberschätzung. Die Gewährleistung<br />
der persönlichen Sicherheit hat für<br />
den MobSanR immer Vorrang, d.h. keine<br />
Entsendung bei unklarer Gefahrenlage.<br />
• Verlagerung der Ersten Hilfe von Laien-<br />
Ersthelfern zu professionellen Ersthelfern<br />
• Reduzierung der Fremdhilfeaktivitäten<br />
durch Schaffung eines subjektiven Sicherheitsgefühls<br />
durch Omnipräsenz<br />
• Förderung der Selbstüberschätzung von<br />
Mitarbeitern in First-Responder-Systemen<br />
Die Projektphase wird genau evaluiert. Neben<br />
dem Einsatzprotokoll muss jeder MobSanR<br />
einen eigenen Erhebungsbogen ausfüllen, den<br />
Einsatzverlauf aus seiner Sicht bewerten und<br />
ebenso die Reaktion der Betroffenen, von Einsatzkräften<br />
und Zivilpersonen an der Einsatzstelle.<br />
Jeder Einsatz wird zusätzlich mit dem<br />
Bezirksrettungskommandanten nachbesprochen.<br />
Bei diesem Gespräch geht es um das<br />
Empfinden des Mitarbeiters im Einsatz und<br />
Verbesserungsvorschläge für die geplante Ausrollung<br />
nach der Projektphase.<br />
Einsatzindikationen und Einsatzablauf<br />
Die Einsatzindikationen für MobSanR beschränken<br />
sich auf Einsätze, bei denen von einer<br />
akuten vitalen Bedrohung eines Patienten<br />
auszugehen und bei denen die umgehende Einleitung<br />
lebensrettender Sofortmaßnahmen notwendig<br />
ist.<br />
Der Einsatzort muss in unmittelbarer Nähe<br />
zum Standort des Helfers liegen bzw. soll die<br />
Eintreffzeit des MobSanR deutlich unter der<br />
Eintreffzeit des nächstgelegenen geeigneten<br />
Rettungsmittels liegen. Die Eintreffzeit des<br />
MobSanR soll unter 5 Minuten und zumindest<br />
10 Minuten vor dem alarmierten Rettungsmittel<br />
liegen. Die Erreichbarkeit des Einsatzortes<br />
muss für den MobSanR leicht und zügig, ohne<br />
Selbst- und Fremdgefährdung bzw. ohne Übertretung<br />
der StVO (keine Sonderrechte) möglich<br />
sein.<br />
Grundsätzlich werden weder First Responder<br />
noch MobSanR zu Einsätzen mit potenziellen<br />
Gefahrenzonen wie Verkehrsunfällen auf<br />
Schnellstraßen oder Autobahnen, vorsätzlicher<br />
Körperverletzung, Lawinenabgängen, Explosionen<br />
und dergleichen entsandt. Bei Großunfällen<br />
werden vorläufig keine MobSanR<br />
alarmiert, da davon auszugehen ist, dass<br />
diese in ihrer Funktion als Sanitäter in<br />
weiterer Folge zur Aufrechterhaltung<br />
des Dienstbetriebes benötigt werden<br />
bzw. über die regulären Alarmierungs-<br />
systeme des Rettungsdienstes in Dienst<br />
gestellt werden.<br />
Die Entscheidung, ob ein Einsatz von „mobilen<br />
Sanitätern“ sinnvoll und notwendig ist,<br />
obliegt letztlich dem Disponenten der Landesleitstelle.<br />
Bei allen Einsatzstichwörtern, die den<br />
genannten Kriterien entsprechen (akute vitale<br />
Bedrohung – lebensrettende Sofortmaßnahmen<br />
notwendig), ist im Einsatzmittelvorschlag die<br />
Alarmierung von MobSanR hinterlegt. Nach<br />
Möglichkeit sollte die den Notruf abgebende<br />
Person über die Entsendung eines MobSanR in-<br />
32<br />
<strong>IM</strong> <strong>EINSATZ</strong> 21. Jahrgang · Juni <strong>2014</strong> · 136