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SUP<strong>ER</strong><br />

MODE<br />

Comic- und Science-Fiction-<br />

Helden feiern ein modisches<br />

Comeback. Doch nicht nur Jungs<br />

träumen davon, mit Batman<br />

die Stadt, mit Superman die Welt<br />

oder mit Luke Skywalker<br />

die ganze Galaxie zu retten<br />

Jetzt hat er es nach seiner Zerstörung<br />

in „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“<br />

(1983) doch noch geschafft – und<br />

zwar auf den legendären roten Teppich<br />

des Met Ball in New York. Die<br />

Schauspielerin Kirsten Dunst trug zu<br />

dem prestigeträchtigen Event in diesem Jahr<br />

eine Robe des Designerduos Rodarte – darauf<br />

abgebildet: der Todesstern Nr. 2, die Superwaffe<br />

aus George Lucas’ Star-Wars-Saga.<br />

Auch die Droiden C-3PO und R2-D2 sowie<br />

Luke Skywalker und sein Jedi-Meister<br />

Yoda tauchen in der Winterkollektion der<br />

Designerinnen als Motive auf. Mit ihrer Huldigung<br />

des Weltraumepos’ liegen die beiden Schwestern<br />

genau im Trend.<br />

Denn nächstes Jahr soll der inzwischen siebte Star-<br />

Wars-Film, gleichzeitig der erste Teil einer neuen Trilogie,<br />

in die Kinos kommen. Nicht nur Science-Fiction-Fans,<br />

auch die Modebranche fiebert diesem Ereignis entgegen.<br />

Das Skaterlabel Vans zum Beispiel zeigte am 4. Mai<br />

(„MAY the FOURTH be with you“), dem inoffiziellen<br />

Star-Wars-Tag, eine Kollektion mit Schuhen, Shirts und<br />

Taschen, die mit den Filmfiguren bedruckt sind. Auch das<br />

Londoner Label Preen bedient sich für die kommende Winterkollektion<br />

der Macht des Blockbuster-Franchise. Sicherlich<br />

hat die modische Rückkehr der Jedi-Ritter 2014 auch<br />

marketingtechnische Hintergründe – Rodarte zum Beispiel<br />

wurden von Disney, der Produktionsfirma der Filme, eingeladen,<br />

die Archive nach Motiven zu durchforsten.<br />

Aber nicht nur Helden aus weit, weit entfernten Galaxien<br />

feiern ein Comeback, sondern ein ganzes Comic-Universum:<br />

Neue Spiderman-, Batman-, X-Men- und Superman-Verfilmungen<br />

liefen in diesem Jahr an oder sind in Planung. Comics<br />

gewinnen mehr und mehr gesellschaftliche Relevanz. In<br />

unserer Zeit, in der Bilder präsenter sind und häufig glaubhafter<br />

erscheinen als das Wort, wo ein Internet-Meme mehr<br />

aussagen kann als ein langer Zeitungstext, bilden Comics<br />

eine international verständliche Bildsprache.<br />

Designer wie Marc Jacobs, Raf Simons, J. W. Anderson<br />

oder Rei Kawakubo für Comme des Garçons lassen sich<br />

#3<br />

davon inspirieren und holen die bunten Figuren<br />

vom Papier auf den Stoff. Sogar Antihelden wie<br />

Darth Vader oder Bart Simpson werden zum coolen<br />

Mode-Statement. Der rüpelige Charme<br />

des gelben Stachelkopfs etwa sorgte 2012<br />

für regen Absatz der Kollektion von<br />

Jeremy Scott, der damit als einer der Vorreiter<br />

für diesen Trend gilt.<br />

Vielleicht weil alle Charaktere schon<br />

belegt waren, kreierte Miuccia Prada<br />

für ihren neuen Duft „Prada Candy<br />

Florale“ gleich eine eigene Comicfigur.<br />

Das Supergirl Candy, erschaffen<br />

von dem französischen Illustrator<br />

François Berthoud, ist Star der aktuellen<br />

Werbe kampagne.<br />

Die Kindheitshelden der Jungs<br />

haben sowohl die Welt der Frauenwie<br />

der Männermode erobert, ob<br />

sie diese auch retten werden, steht<br />

in den Sternen. Aufregender, frecher<br />

und selbstironischer ist die Mode<br />

durch sie auf jeden Fall geworden.<br />

Möge die Macht mit ihr sein!<br />

ALEXAND<strong>ER</strong> LA GUMA<br />

#1<br />

#4<br />

#2<br />

#5<br />

1 Preen, H/W 14/15<br />

2 Vans, Star Wars<br />

Collection<br />

3 Rodarte, F/S 14<br />

4 Jeremy Scott,<br />

H/W12<br />

5 Candy Girl aus<br />

der aktuellen<br />

Prada-Kampagne<br />

FOTOS: PR<br />

FOTOS: PAUL VICENTE/AFP/ALEXAND<strong>ER</strong> MCQUEEN RTW A/W 1998/GETTY IMAGES; PR (4)<br />

BRUTAL<br />

SCHÖN<br />

Die McQueen-Retrospektive<br />

„Savage Beauty“ kommt<br />

nächstes Jahr nach London<br />

Das Londoner Victoria & Albert<br />

Museum holt im Frühjahr 2015 die<br />

Retrospektive „Alexander McQueen:<br />

Savage Beauty“ nach Europa. Die<br />

Ausstellung wurde zu Ehren des im<br />

Februar 2010 verstorbenen Designers<br />

erstmals 2011 im New Yorker Metropolitan<br />

Museum of Art gezeigt.<br />

Bis heute zählt sie mit über 650.000<br />

Besuchern zu den erfolgreichsten<br />

Ausstellungen des Museums. Nun<br />

werden die Exponate in der Heimatstadt<br />

des Modeschöpfers gezeigt:<br />

„In London wurde ich groß gezogen.<br />

Für diese Stadt schlägt mein Herz und<br />

hier ist meine Inspiration“, sagte der<br />

HALFPIPE HALFFASHION<br />

Das Skateboard ist endgültig das neue Lieblingsaccessoire<br />

in sportlichen Modekreisen. Bereits<br />

vor zwei Jahren hat es die Céline-Chef designerin<br />

Phoebe Philo vorgemacht und unterschiedliche<br />

Skatedecks kreiert. Es folgte Marc Jacobs,<br />

der seine Kampagnenmotive, fotografiert von<br />

Juergen Teller, auf die Bretter brachte. Und das<br />

Londoner Kaufhaus Selfridges kooperierte<br />

für einen Skateboard-Pop-up-Store unter anderem<br />

mit Designern wie Stella McCartney, Dries Van<br />

Noten und Erdem. Das französische Traditionshaus<br />

Courrèges ließ sich in Zusammenarbeit mit<br />

Eastpak ebenfalls von der Skaterkultur inspirieren.<br />

Das Ergebnis ist ein Retro-Board für die Frau<br />

mit dem Namen „Mini Cruiser Diva“. Im Zuge der<br />

Demokratisierung der Mode schauen sich<br />

Designer schon seit Jahren auf den Straßen um.<br />

Da Skater fest ins Stadtbild gehören, verwundert<br />

es deshalb nicht, dass sich Modemacher nun<br />

deren Subkultur zum Vorbild nehmen.<br />

Designer im Jahr 2000. Für McQueens<br />

Mode spielt Großbritanniens Hauptstadt<br />

eine entscheidende Rolle.<br />

Auf der Savile Row lernte er alles über<br />

die englische Schneiderkunst. Für<br />

sein handwerkliches Können war er<br />

zei t lebens berühmt. Die Retrospektive<br />

präsentiert das Lebenswerk des<br />

unvergessenen Modemachers –<br />

100 Ausstellungsstücke, von seiner<br />

M.A.-Abschlusskollektion bis zur<br />

Herbst/Winter-Kollektion 2010, die<br />

er selbst nicht mehr ganz vollenden<br />

konnte. Die Werkschau greift<br />

unter anderem McQueens Hang zur<br />

Dramatik und Rebellion auf, seine<br />

Faszination für Natur und sein Spiel<br />

mit Vergänglichkeit. Die Hüfthose<br />

„Bumster“, die die untere Rückenpartie<br />

als erotischste Zone des Körpers<br />

betont, eine Jacke aus vergoldeten<br />

Entenfedern und ein rotgefärbtes<br />

Kleid aus Austernfedern mit einem<br />

Oberteil aus Glasplatten sind nur<br />

einige Highlights. Besucher dürfen<br />

sich auf eine einzigartige Inszenierung<br />

freuen.<br />

„Alexander McQueen: Savage Beauty“<br />

14. März bis 19. Juli 2015,<br />

Victoria & Albert Museum, London,<br />

www.vam.ac.uk/savagebeauty<br />

V.l.n.r.: Dries Van Noten für Selfridges,<br />

Courrèges für Eastpack, Stella McCartney<br />

für Selfridges, Céline<br />

Alexander McQueen H/W 1998<br />

8 Werk VI 9

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