DAS MAGAZIN - Verlag Volker Herrmann Soziales Marketing
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dazu beitragen, dass weniger Kinder zu Unfallopfern<br />
werden.<br />
Stürze, Erstickungen, Vergiftungen, Verbrennungen, Verbrühungen,<br />
Stromunfälle oder Badeunfälle sind häufige<br />
Beispiele dafür, was Kindern im Heim- und Freizeitbereich<br />
zustoßen kann. Die Deutsche Kinderhilfe unterstützt in ihrer<br />
Projektarbeit Maßnahmen in den Bereichen Brandschutz<br />
sowie Bade- und Verkehrssicherheit, um den<br />
alarmierenden Unfallzahlen entgegenzuwirken.<br />
Beispiel Brandschutz<br />
Bei Bränden sind Kleinkinder am häufi gsten betroffen<br />
und erleiden durch die thermischen Verletzungen<br />
schwerste Folgeschäden; die häufi gste Todesursache<br />
sind hierbei Gas- und Rauchvergiftungen. Die Deutsche<br />
Kinderhilfe wird daher ihren Einsatz zur Verbesserung<br />
des Brandschutzes, zum Beispiel in Kindertageseinrichtungen,<br />
lancieren.<br />
Unter vorbeugendem Brandschutz versteht man alle in<br />
einem Objekt getroffenen baulichen, technischen und<br />
betrieblichen Maßnahmen, die dazu geeignet sind,<br />
den Ausbruch eines Brandes zu verhindern und den<br />
Brandschaden gering zu halten. Auch Maßnahmen,<br />
die eine Menschenrettung und eine wirksame Brandbekämpfung<br />
ermöglichen, sind hier inbegriffen. Daher<br />
sollen Erzieherinnen und Erzieher an Kitas durch Fortbildungsmaßnahmen<br />
und Informationsveranstaltungen<br />
für das Thema Brandschutz sensibilisiert werden; die<br />
Einrichtungen als solche müssen zudem ausreichend<br />
mit Brandmeldewarnsystemen ausgestattet werden.<br />
Beispiel Badesicherheit<br />
Auch die Fakten zur Badesicherheit sind beunruhigend;<br />
allein die Badeunfallbilanz des vergangenen Sommers<br />
spricht Bände: 32 Jungen und Mädchen im Alter bis 15<br />
Jahren sind ertrunken. Die Zahl der tödlichen Unfälle<br />
durch Ertrinken ist somit deutlich gestiegen, sie hat sich<br />
im Vergleich zum Vorjahr sogar mehr als verdoppelt.<br />
Ertrinken ist damit die zweithäufi gste Art tödlich verlaufender<br />
Unfälle im Kindesalter.<br />
Als einfache Vorbeugungsmaßnahme wäre es erforderlich,<br />
Kindern so früh wie möglich das Schwimmen<br />
beizubringen – Stand der Dinge in Deutschland ist aber,<br />
dass nur 45 Prozent der Viertklässler sicher schwimmen<br />
können. Hier sieht die Deutsche Kinderhilfe dringenden<br />
Handlungsbedarf und wird sich vehement dafür<br />
einsetzen, das Thema „Schwimmunterricht im frühen<br />
Grundschulalter“ wieder auf die Tagesordnung für ihre<br />
Lobbyarbeit zu setzen und nach Möglichkeit gezielte<br />
Schwimmlernprojekte zu unterstützen.<br />
Die Verbesserung der Rahmenbedingungen sowie<br />
eine umfangreiche Aufklärungsarbeit in den oben<br />
angesprochenen Bereichen sollten die jetzige Situation<br />
deutlich verbessern. Das Fachpersonal und allen<br />
voran die Erziehungsberechtigten müssen sensibilisiert<br />
werden, damit gegebene Gefahren nicht länger unterschätzt<br />
werden.<br />
Die Deutsche Kinderhilfe hofft, durch ihre Arbeit einen<br />
deutlich spürbaren Beitrag zur Senkung des Unfallrisikos<br />
von Kindern in Deutschland zu leisten!<br />
DR. STEFANIE MÄRZHEUSER UND MARTINA ABEL<br />
UNFALLPRÄVENTION<br />
Unfälle sind in den westlichen Industrienationen die<br />
häufi gste Ursache für Verletzung und Tod im Kindesalter.<br />
In Deutschland sterben jährlich mehr Kinder an<br />
den Folgen eines Unfalls als durch Infektionskrankheiten<br />
oder Krebserkrankungen. Unfallursachen und<br />
Unfallorte sind für jedes Lebensalter anders gelagert.<br />
Bei kleinen Kindern in der Altersgruppe 0–3 Jahre sind<br />
häusliche Unfälle mit 60 % besonders häufi g, bei Schulkindern<br />
nehmen mit zunehmender Mobilität und Selbständigkeit<br />
die Verkehrsunfälle die führende Position in<br />
der Todesursachenstatistik ein.<br />
Neben den getöteten Kindern, haben auch die Kinder,<br />
die sich durch Unfälle so schwer verletzen, dass sie in<br />
einem Krankenhaus behandelt werden müssen, große<br />
Bedeutung.<br />
Wir wissen durch den Vergleich der Unfallzahlen in unterschiedlichen<br />
Ländern, dass mehr als die Hälfte aller<br />
Unfälle hätten vermieden werden können, denn Unfälle<br />
sind vermeidbar. So wie die Impfung vor Infektionskrankheiten<br />
schützt, können Unfallverletzungen durch<br />
gezielte Aufklärung wirksam verhindert werden. Die<br />
Zahl der in der Bundesrepublik durch Unfälle verletzten<br />
Kinder (0–14 Jahre) wird jährlich auf 1,8 Mio. beziffert.<br />
Etwa 210.000 Kinder werden pro Jahr wegen einer Unfallverletzung<br />
stationär behandelt. Unfälle sind damit<br />
bei Kindern nach dem ersten Lebensjahr der zweithäufigste<br />
Anlass für eine Behandlung in einem Krankenhaus.<br />
Kinder sind neugierig, manchmal übermütig und unberechenbar<br />
und kennen ihre Grenzen noch nicht.<br />
Sie sind erhöhter Gefährdungen ausgesetzt, weil ihre<br />
kognitive und sensomotorische Entwicklung noch nicht<br />
ausgereift ist und sie ihr Verhalten noch nicht vorausschauend<br />
steuern können. Deshalb müssen Kinder<br />
durch eine kindersichere Umgebung vor Unfallquellen<br />
geschützt werden und durch klare Regeln und altersgerechte<br />
Beaufsichtigung die Unfallrisiken möglichst<br />
gering gehalten werden. Gleichzeitig ist es wichtig,<br />
dass Kinder durch den lernenden Umgang mit Gefahren<br />
ihre Handlungskompetenz erweitern und ihr Sicherheitsbewusstsein<br />
schulen.<br />
DEUTSCHE KINDERHILFE<br />
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