Geschäftsjahr 2012 - Sparda-Bank West eG
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geschäftsjahr <strong>2012</strong><br />
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Verunsicherungen der Märkte kam es Mitte des Jahres, als sich die konjunkturellen Aussichten für<br />
Europa eintrübten und die Ratingagenturen weitere Bonitätsherabstufungen der europäischen Peripherieländer<br />
durchführten. Vor allem die großen Volkswirtschaften Italien und Spanien machten<br />
den Marktteilnehmern zunehmend Sorgen und die Renditen der jeweiligen Staatspapiere stiegen im<br />
Vergleich zu Bundesanleihen drastisch an. Infolge dieses Vertrauensverlustes stellte man die Solidität<br />
und Solidarität innerhalb der Eurozone immer mehr in Frage. Die EZB reagierte darauf nicht<br />
nur mit der Leitzinssatzsenkung auf 0,75 % und Aussetzen der Verzinsung für Übernachteinlagen,<br />
sondern auch mit unkonventionellen Maßnahmen wie der Auflegung des sogenannten „Outright<br />
Monetary Transactions“ – Programms (OMT). Im Rahmen dieses am 6. September <strong>2012</strong> vom EZB-<br />
Rat beschlossenen Programms steckt die Ankündigung, dass die EZB unter bestimmten Voraussetzungen<br />
unbegrenzt Staatsanleihen von europäischen Krisenstaaten kaufen werde. Insbesondere<br />
diese Ankündigung führte zu einer deutlichen und nachhaltigen Beruhigung der Märkte.<br />
Die Bundesrepublik Deutschland wurde durch die Krise zu einem der letzten sicheren Häfen für die<br />
Anleger. Durch die große Nachfrage nach Bundespapieren fielen die Renditen zehnjähriger Bundesanleihen<br />
im Jahrestief auf 1,16 %. Erst die verschiedenen unkonventionellen Maßnahmen der EZB<br />
in Verbindung mit dem Bekenntnis von EZB-Chef Mario Draghi, alles Notwendige zur Euro-Rettung<br />
zu unternehmen, milderte den Drang der Anleger, in die sicheren Anlagehäfen wie die Bundesrepublik<br />
Deutschland zu investieren. Dadurch stiegen die Renditen der zehnjährigen Bundesanleihen per<br />
Jahresende auf 1,31 %. Das waren immer noch 52 Basispunkte weniger als Ende 2011.<br />
Die Aktionäre im deutschen Aktienleitindex DAX brauchten <strong>2012</strong> starke Nerven, denn der Leitindex<br />
zeichnete auf Jahressicht ein sehr ambivalentes Bild. Nach anfänglich leichten Kursgewinnen<br />
trennten sich die Anleger aufgrund der Eintrübung der europäischen Konjunktur und der Verschärfung<br />
der Schuldenkrise von europäischen Titeln, was den DAX zunächst unter die 6.000er Marke<br />
drückte, bevor er sich zur Jahresmitte bei 6.500 Zählern stabilisieren konnte. Sobald jedoch die<br />
Lösungen und Hilfsmechanismen der europäischen Staatengemeinschaft initiiert wurden, gelang<br />
es, das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen. Infolge dessen stieg der DAX im September<br />
auf die Marke von über 7.500 Punkten. Aufgrund aufkommender Haushaltsprobleme in den USA<br />
und der Befürchtung konjunktureller Auswirkungen auf die Weltwirtschaft kam der Leitindex im<br />
letzten Quartal erneut unter Druck. Der DAX erholte sich schließlich auch von diesem temporären<br />
Kursrückgang und schloss bei 7.612 Punkten mit einer Performance auf Jahressicht von 29,1 %.<br />
Der Wechselkurs des Euro zum US-Dollar war ebenfalls geprägt von der Schuldenthematik in<br />
Europa und der Diskussion über den Fortbestand der Währungsunion. Stieg der Euro-Dollar-Kurs<br />
zu Jahresbeginn zunächst auf 1,34 US-Dollar pro Euro, gab er mit der Zuspitzung der Euro-Krise<br />
bis zur Jahresmitte deutlich auf 1,21 US-Dollar nach. Beflügelt durch die krisendämpfenden Maßnahmen<br />
der EZB und die aufkommenden Probleme im US-Staatshaushalt, erholte sich der Euro<br />
gegenüber dem Dollar und schloss Ende des Jahres bei 1,32 US-Dollar pro Euro und damit 3 Cent<br />
über dem Vorjahreswert.<br />
Trotz des intensiveren Wettbewerbs um private Kunden, der von heimischen, aber insbesondere<br />
auch von ausländischen Instituten in Deutschland verursacht wird, entwickelte sich die Gruppe der<br />
<strong>Sparda</strong>-<strong>Bank</strong>en positiv. Die addierte Bilanzsumme der zwölf <strong>Sparda</strong>-<strong>Bank</strong>en betrug zum Jahresende<br />
63,1 Mrd. EUR (2011: 62,0 Mrd. EUR). Die Zunahme ist auf die wiederum positive Entwicklung<br />
der Kundeneinlagen zurückzuführen, die um 1,1 Mrd. EUR stiegen. Somit erhöhten sich die den<br />
<strong>Sparda</strong>-<strong>Bank</strong>en anvertrauten Gelder um 2,1 % auf insgesamt 52,3 Mrd. EUR. Die zu über 90 % für<br />
wohnwirtschaftliche Zwecke ausgeliehenen Kredite erhöhten sich um 1,7 Mrd. EUR. Dies bedeutet<br />
eine Steigerung von 4,8 % gegenüber dem Vorjahr, womit sich die herausgelegten Kredite der<br />
<strong>Sparda</strong>-<strong>Bank</strong>en auf insgesamt 37,4 Mrd. EUR summierten. Die positive Geschäftsentwicklung bei<br />
den Einlagen und den Krediten wurde durch die Neugewinnung von insgesamt rund 182.000 neuen<br />
Mitgliedern abgerundet. Die Gesamtanzahl aller <strong>Sparda</strong>-Mitglieder stieg unter Berücksichtigung der<br />
Abgänge per Saldo um über 89.000 (+ 2,7 %). Zum Jahresende <strong>2012</strong> erreichten die <strong>Sparda</strong>-<strong>Bank</strong>en<br />
mit 3,41 Mio. Mitgliedern wieder einen neuen Höchststand.