Candymans-Das Verbotene

den warmen Wasserdampf, der von ihrer nassen Haut aufstieg
und langsam wurde ihr ein wenig kalt.
Mit beiden Händen griff sie nach dem Duschvorhang und zog
ihn beiseite. Nancy stieg aus der Wanne und als ihre nassen
Fußballen auf den kalten Badezimmerfliesen aufsetzen blickte
sie in den beschlagenen Badezimmerspiegel, der gegenüber der
Dusche oberhalb des Waschbeckens aufgehängt war. Sie sah,
wie sich ihre Silhouetten im beschlagenen Spiegel
abzeichneten und sie wischte mit der flachen Hand über das
kühle Glas, was ihr eine Gänsehaut über den nassen Rücken
jagte. Langsam erkannte sie ihr hübsches, vom Duschen
gerötetes Gesicht, welches ihr entgegenblickte und schließlich
musterte Nancy ihr unbekleidetes Ebenbild im Spiegel.
Langsam ging sie rückwärts weg und ihre Augen blieben am
Spiegelbild haften. Nancy griff nach einem Handtuch, dass sie
sich um die Hüfte schlinge wollte, doch dann fiel der
Candyman ihr wieder ein, wie er hinter den Spiegeln lauerte
und sie beobachtete. Nancy wollte diesen kindischen Gedanken
abschütteln und versuchte darüber zu lachen, aber es gelang ihr
nicht. Der Gedanke kam ihr momentan so real vor, dass sie sich
beinahe beobachtet fühlte und die Arme vor ihren Brüsten
verschlug. Mit finsterem und ängstlichen Gesicht sah sie ihrem
Spiegelbild entgegen und sie sah, wie ein Lichtstrahl der
Lampe vom Balkon, der sich durch die Jalousie brach, auf
ihrem Bauch lag. Jetzt war Schluss mit diesem Candyman,
beschloss Nancy und sie nahm ihre Hände wieder von ihrer
Brust. Sie würde sich jetzt vor diesen Spiegel stellen und den
Candyman rufen. Und dann hätte sie Gewissheit, dass all das
nur eine dämliche Geschichte ist, die ihr schon viel zu lange
hinterher spukte. Das war etwas, was sie schon vor vielen
Jahren hätte tun sollen. Sie atmete ein paar mal tief ein und aus
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