Geschäftsbericht 2012 (PDF, 2,8 MB) - Spital Limmattal
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24 Aus den operativen Bereichen – Projekt SwissDRG<br />
Einführung SwissDRG:<br />
Neues Abgeltungssystem mit<br />
weitreichenden Konsequenzen<br />
Die Umstellung des Abgeltungssystems im stationären Bereich<br />
von Tages- auf Fallpauschalen (SwissDRG) stellte eine<br />
immense Herausforderung dar. Sie betraf die internen Abläufe<br />
von der Behandlung der Patienten über die medizinische<br />
Dokumentation und die Abbildung der erbrachten Leistungen<br />
bis hin zur Rechnungsstellung im <strong>Spital</strong> <strong>Limmattal</strong>. Ziel<br />
war es, weiterhin eine zeitnahe Fakturierung und damit die<br />
Liquidität des <strong>Spital</strong>s sicherzustellen. Als kritischer Faktor<br />
erwies sich unter anderem die IT- und Softwareumstellung<br />
gemäss den neuen Anforderungen durch SwissDRG sowie die<br />
Rekrutierung von medizinischen Codierern.<br />
Die Anpassung der spitalinternen Systeme war mit ausserordentlich<br />
hohem personellem und finanziellem Aufwand verbunden.<br />
Da in diesem Bereich überwiegend Neuland ohne<br />
Erfahrungswerte in anderen Spitälern betreten werden musste,<br />
liefen die spezifischen IT-Applikationen lange fehlerhaft. Der<br />
Pilot der IT-Systemeinführungen ist bis heute nicht vollständig<br />
abgeschlossen.<br />
Das Berufsbild des medizinischen Codierers ist in der Schweiz<br />
noch recht neu. SwissDRG schuf auf einen Schlag einen landesweiten<br />
Bedarf an mehreren hundert Codierern. Da nur ein<br />
routiniertes Team in Vollbesetzung eine zeitnahe Codierung<br />
und damit Abrechnung der Fälle gewährleisten kann, fokussierte<br />
sich das <strong>Spital</strong> <strong>Limmattal</strong> auf den Aufbau eines internen<br />
Codierteams. Das gelang aufgrund der schwierigen Marktlage<br />
nur bedingt, konnte aber mit externen Dienstleistern gut<br />
kompensiert werden.<br />
Effiziente Prozesse<br />
Die medizinischen Leistungen galt es lücken- und fehlerlos zu<br />
dokumentieren, um Nachsorgern sowie Partnerorganisationen<br />
des <strong>Spital</strong>s eine passgenaue Behandlungsfortsetzung zu<br />
ermöglichen. Darüber hinaus sind sie klar nach Aufwand zu<br />
strukturieren, um eine adäquate Abbildung und damit Fakturierung<br />
der erbrachten Leistungen zu ermöglichen. Dank der<br />
effizienten Zusammenarbeit mit Ärzteschaft und Pflegenden<br />
ist es im <strong>Spital</strong> <strong>Limmattal</strong> zur Usanz geworden, dass die Dokumentation<br />
durchschnittlich zehn Tage nach dem <strong>Spital</strong>austritt<br />
eines Patienten zur Codierung bereit ist. Die Fakturierung<br />
an die Krankenkasse erfolgt in der Regel zwei Tage später. Die<br />
Einhaltung dieser Abwicklungsfrist von insgesamt zwölf<br />
Tagen ist ausschlaggebend für eine optimierte Liquiditätsplanung<br />
des <strong>Spital</strong>s.<br />
Letztlich schafft das SwissDRG-System auf der ganzen Linie<br />
Transparenz gegenüber den Krankenkassen, die im ersten<br />
Jahr mit Fallpauschalen vermehrt Behandlungsdetails zu<br />
einzelnen Fällen in Erfahrung bringen wollten. So verlangten<br />
Krankenkassen <strong>2012</strong> für insgesamt rund 1500 Fälle zusätzliche<br />
Auskünfte. Das ist für das <strong>Spital</strong> jedoch mit massivem<br />
administrativem Zusatzaufwand verbunden.<br />
«Anfängliche Rückstände<br />
konnten durch die hohe<br />
Leistungsbereitschaft aller<br />
Beteiligten innert kürzester<br />
Zeit aufgeholt werden.»<br />
Rückblickend meisterte das <strong>Spital</strong> <strong>Limmattal</strong> die Umstellung<br />
auf Fallpauschalen nach SwissDRG trotz lang andauernder,<br />
grosser technischer Probleme mit den Software-Systemen<br />
über alles gesehen sehr gut. Bis Mitte Jahr hatten sich die<br />
neuen Abläufe zwischen den einzelnen Akteuren im Prozess<br />
von Leistungserfassung bis zur Fakturierung eingespielt, und<br />
zum Jahresende konnte das <strong>Spital</strong> <strong>Limmattal</strong> einen erfolgreichen<br />
Start ins SwissDRG-Zeitalter verbuchen.