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Mitteilungen der St. Hubertus-Schützen-Gesellschaft Neuss 1899 e.V.

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zeit zurück. Die Frage, ob es eine Unterstützung<br />

für das Königsjahr gäbe, richtete<br />

S.M. gleichermaßen an das Komitee und<br />

an die <strong>Neuss</strong>er <strong>St</strong>adtverwaltung. Das<br />

Komitee antwortete alsbald mit einem klaren<br />

„Nein“ – die <strong>St</strong>adtverwaltung wie<strong>der</strong>um<br />

hüllte sich in Schweigen. Also begab sich<br />

Majestät selbst in die Tiefen des <strong>Neuss</strong>er<br />

<strong>St</strong>adtarchivs ...und wurde fündig! In alten<br />

Schriften fand er den Beschluss, dass dem<br />

König für seine Regentschaft ein Grundstück<br />

zustünde. Dieses Grundstück möge<br />

S.M. bewirtschaften und von dem Ertrag<br />

sein Königsjahr bestreiten. Es blieb noch<br />

die Frage, ob es dieses Grundstück noch<br />

gäbe und auch hier gaben die alten Schriften<br />

bereitwillig die Auskunft, dass es sich<br />

um das Grundstück „Am Königsmorgen“<br />

handelt. Die weitere königliche Recherche<br />

ergab, dass „Am Königsmorgen“ eben<br />

jenes Grundstück ist, auf dem in heutiger<br />

Zeit <strong>der</strong> Kirmesplatz aufgebaut wird. Was<br />

hätte Rainer II. dort alles anbauen o<strong>der</strong><br />

weiden lassen können?<br />

Ein fragen<strong>der</strong> Blick auf den ebenfalls im<br />

Saal weilenden Bürgermeister Herbert<br />

Napp ließ bereits erahnen, dass es auch<br />

dort nichts zu holen gäbe und so „verdonnerte“<br />

Rainer II. als höchster Repräsentant<br />

unserer Heimatstadt den Chef <strong>der</strong> <strong>St</strong>adtverwaltung<br />

zu einem einstündigen <strong>St</strong>rafdienst<br />

als Bierzapfer auf dem Fackelrichtfest<br />

des <strong>Neuss</strong>er Grenadierkorps.<br />

Selbstredend nahm Herbert Napp diese<br />

<strong>St</strong>rafe gerne an – gelobte allerdings keine<br />

Besserung für künftige Schützenkönige.<br />

War es bis zu diesem Zeitpunkt eine ausgesprochen<br />

fröhliche und humorvolle<br />

Königsrede, so schlug Rainer Halm dann<br />

auch sentimentalere Töne an. Er bedankte<br />

sich bei seiner Frau Petra, die ihn durch<br />

dieses wun<strong>der</strong>schöne Königsjahr begleitete<br />

und Vieles erst ermöglichte.<br />

Und er dankte emotional<br />

ergreifend seinem<br />

vor zwei Jahren verstorbenen<br />

Vater, <strong>der</strong> ihm den<br />

Weg zu den Schützen aufgezeigt<br />

hat. „Feier mit allen<br />

<strong>Neuss</strong>ern da oben ein Schützenfest,<br />

Vater, ich vermisse<br />

Dich!“<br />

Die anwesenden Schützen verstanden<br />

die Wichtigkeit und Aufrichtigkeit<br />

dieser Worte.<br />

Es folgte <strong>der</strong> dritte Höhepunkt <strong>der</strong><br />

königlichen Rede, die Vorstellung des<br />

Königsordens. Dieses Mal waren es die<br />

Schützen Christopher Sassenrath und<br />

Bernhard Gröhe, die etwas für <strong>Neuss</strong><br />

gemacht haben. Unter ihrer Leitung entstand<br />

ein Kurzfilm, <strong>der</strong> beeindruckend den<br />

Weg von <strong>der</strong> Idee über die damit verbundenen<br />

Gedanken bis hin zur Realisierung<br />

aufzeigt (zu sehen im Internet<br />

unter www.youtube.com, Suchwort:<br />

Der Film zum <strong>Neuss</strong>er<br />

Königsorden 2012). Natürlich<br />

geschah all dies „Im Auftrag<br />

Seiner Majestät“, <strong>der</strong> dann<br />

auch 886 verdienten Schützen<br />

diesen beeindruckenden<br />

Orden im Anschluss<br />

persönlich verlieh.<br />

Es war ein außergewöhnlicher<br />

Königsehrenabend,<br />

<strong>der</strong> nach <strong>der</strong> Ordensverleihung<br />

und dem Heimgeleit S.M.<br />

Rainer II. Halm noch lange in den<br />

<strong>St</strong>raßen von <strong>Neuss</strong> gefeiert wurde und<br />

auf das <strong>Neuss</strong>er Heimatfest in beson<strong>der</strong>em<br />

Maße einstimmte.<br />

Robert Waldmann<br />

Ausgabe 3 | Oktober 2012<br />

<strong>Hubertus</strong><br />

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