Mitteilungen der St. Hubertus-Schützen-Gesellschaft Neuss 1899 e.V.

dann kriegte ich einen, der passte wunderbar,
genau meine Größe. Ein uralter Zylinder,
der auch die Kriterien des Komitees
erfüllte. Es darf kein Chapeau Claque
sein, es darf kein Seidenzylinder sein, es
muss ein Naturhaarzylinder, innen weiß,
sein. Bisher wusste ich auch noch nicht,
wie man einen Frack genau anzieht. Frack
tragen ist angenehm, ist vorne offen und
wächst am Abend mit.
Die Zeit zwischen dem Vogelschuss und
dem Krönungsball war verhältnismäßig entspannt,
weil wir uns ja schon Monate vorher
vorbereiten konnten und schon so einiges
für den Fall der Fälle in der Schublade
hatten. Außerdem haben uns die Freunde
und Freundinnen aus unserem Schützenzug
in jeder Hinsicht unglaublich unterstützt
und uns den Rücken freigehalten.
Wir hatten sogar noch Zeit, Freitagabend
zum Kirmesausklang unseres Zuges zu
gehen.
Der Tag des Krönungsballs war dann einfach
nur traumhaft! Das Wetter spielte mit
und wir hatten tagsüber schon wunderschöne
Stunden in unserer Residenz, für
die uns unsere Freunde Andrea und Paul
Mausberg dankenswerterweise ihr Haus
zur Verfügung gestellt hatten. Dort haben
wir auch mit unserem Hofstaat Kaffee
getrunken. Die Jugendlichen kannten wir
fast alle von Klein auf, einige von ihnen
sind unsere Patenkinder, und so war es ein
sehr fröhliches Beisammensein.
Der Krönungsball selbst war phantastisch!
Wir hatten schon oben auf der Bühne so
viel Freude und konnten den Abend einfach
nur genießen. Die Stimmung war toll
und für uns war es fast wie ein großes Familienfest.
Von der Party hinterher im Foyer
konnten wir einfach nicht genug bekommen
und sind bis zum Schluss geblieben.
Das war so um viertel nach sechs. Und
dann sind wir mit Freunden noch frühstücken
gegangen. Wirklich eine rauschende
Ballnacht!
Wie ist Ihr persönlicher Ausblick
auf das kommende Königsjahr?
Das ist ja gerade das Interessante, jetzt
lerne ich alle Korps kennen. Bisher kenne
ich meine Schützenlust. Wie die anderen
Korps unterjährig feiern, weiß ich ja nicht.
Wir waren früher bei den Artilleriebällen, in
jungen Jahren auf den legendären Hubertusbällen.
Das ist jetzt die interessante
Sache, dass wir jetzt von allen Korps etwas
mitkriegen, wie Patronatstage und andere
Feste. Darauf freuen sich meine Frau und
ich schon. Ich will Spaß haben und dass
die anderen Schützen auch Spaß an uns
haben. Schützenkönig macht man nur einmal
im Leben und ich bin gespannt auf die
vielen interessante Menschen, die ich in
diesem Königsjahr treffen werde.
Der Königsvogel Ihres Opas lebt
als Signatur C 3.1 im Schützenmuseum
wohlbehütet weiter, wo
ist Ihr Vogel?
Das ist eine traurige Geschichte. Die Vögel
werden ja schnell unter Verschluss gehalten.
Die beiden Könige, die ich kenne, hatten
rechtzeitig Leute abgestellt, die die
Vögel mitgenommen haben. Mir hat man
gesagt, der Vogel war sofort weg. Wäre
schön, wenn ich ihn noch bekäme. Vielleicht
lesen die jetzigen Besitzer diese
Zeilen und lassen mir den Vogel zukommen,
der sicherlich bei mir zu Hause einen
Ehrenplatz bekommt. Vielleicht erlebe ich
ja noch eine positive Überraschung.
Wir bedanken uns ganz herzlich für das
informative Interview, wünschen der
Königin gute Besserung und Ihnen beiden
ein unvergessliches Königsjahr.
Krönungsball
Vor der Residenz auf der Breite Straße
Ausgabe 3 | Oktober 2012
Hubertus
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