Juni, Juli und August 2011 - St. Maria Windecken

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Pfadfinder Windecker Kirchenbote Seite 6 DER BESONDERE HINWEIS Komm, bau ein Haus – oder: eine neue Hütte für die Pfadfinder Das große Projekt 2013 Der Pfadi-Gottesdienst "Komm, bau ein Haus" am 3. April war die Auftaktveranstaltung für das große Vorhaben, das uns Pfadfinder vom DPSG Stamm Wartbaum die nächsten Jahre begleiten wird. Seit den 90er Jahren nutzen wir unsere mit viel Mühen selbst errichtete Hütte auf dem Pfadi-Grundstück, für alle Gruppenstunden und sonstigen Veranstaltungen. Die ehemalige Baubaracke stammt ursprünglich aus dem Jahr 1954, als das "Wunder von Bern" für Schlagzeilen sorgte und die Welt noch schwarz-weiß war... Vor allem im Winter werden wir mit der maroden Bausubstanz konfrontiert. Die Hütte wird schlecht warm, es ist keine Dämmung vorhanden und wir haben horrende Heizkosten. Was also tun? Eine energetische Sanierung ist schwierig, da Boden, Wände, Fenster, Dachstuhl, Eingangsbereich, Tür, also eigentlich alles sanierungsbedürftig ist. Letztlich ist das Kosten- Nutzen-Verhältnis mehr als fraglich und das berühmte "Fass ohne Boden" darf hier sicherlich zitiert werden. Wir wollen daher eine neue Holzhütte bauen. Nur so können wir, unter Berücksichtigung aktueller Dämm- und Heizungstechnik, ein vernünftiges Gesamtkonzept erstellen und ein optimales Gebäude für die Pfadfinder planen und realisieren. Wenn alles glatt läuft, soll die neue Hütte im Sommer 2013 gebaut werden. Eine neue Hütte für die Pfadfinder – ungefähr so wird sie aussehen: Der Stamm Wartbaum – lebendiger Teil der Gemeinde Mit unseren 130 Mitgliedern sind wir der größte Pfadfinderstamm in der Diözese Fulda und seit 1979 eine feste Größe in der Kinder- und Jugendarbeit in Nidderau. Die Arbeit der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) beruht auf den Grundsätzen des christlichen Glaubens. In mehr als 500 Stunden pro Jahr betreuen wir die uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen zwischen 7 und 20 Jahren – in Gruppenstunden, Wochenend- und Sommerzeltlagern sowie Auslandstouren. Darüber hinaus sind wir an Fronleichnam, Sternsinger, St. Martin sowie bei Pfarrfastnacht, Pfarrfest und dem von uns gestalteten Pfadi- Gottesdienst für unsere Gemeinde aktiv. Eine geballte Ladung "Soft-Skills" Bei den Pfadfindern sein heißt Teamgeist erleben und erfahren, was Gemeinschaft für jeden Einzelnen bedeuten kann. Eigene, sinnvolle Freizeitgestaltung und Engagement für andere Menschen gehören ebenso dazu wie Spaß und Begeisterung. Das alles ist unserer Meinung nach gerade heute wichtig, denn die Erziehung von Kindern und Jugendlichen zu eigenständigen Persönlichkeiten ist eine der schwierigsten und anspruchsvollsten Aufgaben der Gesellschaft. Die Wölflinge von heute - die Leiter von morgen Begleitet werden die Kinder und Jugendlichen bei uns von rund 30 ausschließlich ehrenamtlich tätigen, erwachsenen Leiterinnen und Leitern, die oft selbst Pfadfinder waren. Sie alle wollen ihr Wissen, all die Erlebnisse und einzigartigen Erfahrungen an die nächste Generation weitergeben. Denn sie wissen, wie wertvoll die Zeit bei den Pfadfindern für junge Menschen ist – auch auf der Suche nach Glauben und Werten. Die Bitte an Sie: unterstützen Sie uns! Mit Ihrer Spende unterstützen Sie den Bau unserer neuen Hütte – und damit die Kinder- und Jugendarbeit als unmittelbare Investition in unsere Zukunft. Wir haben ein Spendenkonto für das Projekt "Pfadi-Hütte 2013" eingerichtet: DPSG Stamm Wartbaum | Konto 12105086 | Blz 506 500 23 | Sparkasse Hanau Da wir vom Finanzamt als besonders förderungswürdig anerkannt sind, können Sie Ihre Spende in voller Höhe von der Steuer absetzen! Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung und "gut Pfad" DPSG Stamm Wartbaum | Stammesleitung Markus Bernard | Gaby Hohmann | Evelyn Stettner | Jan Thies | Sebastian Weiß www.wartbaum.de
Windecker Kirchenbote Seite 7 DER BESONDERE HINWEIS Eine Reise nach Indien Und, wie war’s? Diese Frage wurde mir in den letzten Wochen sehr oft gestellt. Nach meinem Abitur war ich vier Monate in Bangalore, Indien. Da gibt es viel zu erzählen, zu viel um es auf eine Seite zu bringen. Deshalb möchte ich mich darauf beschränken, nur von einem Ort zu erzählen, der mich besonders beeindruckt hat. Mitten in dem muslimischen Basarviertel Shivashinagar, gegenüber einer großen Moschee, steht die St. Marys Basilika. Auf dem Vorplatz der weißen Basilika mit dem hohen, spitzen Turm, spielt sich allerlei ab: Alte Frauen in schmutzigen Baumwollsaris knüpfen gelbe und weiße Blumenketten, die später zu kleinen Blütenknäuelen gerollt werden und in deren Mitte zwei Kerzchen stecken. An anderen Ständen werden kleine Blechreliefs von Armen, Beinen, Händen und allen anderen Körperteilen verkauft. Je nach Krankheit, suchen sich die Gläubigen ein Blechrelief aus, um es der Muttergottes zu stiften. Jeder, der zum Gebet kommt, kauft etwas von diesen Opfergaben, denn jeder folgt einem bestimmten Ritual. Die Kerzen in den Blumenknäuelen werden entzündet und mit diesem kleinen Gesteck geht nun jeder zu „seinem“ Lieblingsbild der Mutter Gottes. Links neben der eindrucksvollen Basilika erstreckt sich ein langes, flaches Betongebäude. Das ist der Schrein für das hochverehrte und für seine Wunder bekannte Gnadenbild der Muttergottes. Es ist das wichtigste Marienbild in der ganzen Kirche. Jeden Tag des Jahres wird dieser Figur ein neuer, sehr wertvoller Sari aus Seide angezogen. Über ein Jahr im Voraus muss man sich anmelden, wenn man einmal einen Sari stiften will. Der Tag, an dem die Muttergottes „ihren“ Sari trägt, ist für die Stifter ganz besonders. Die Kinder müssen nicht zur Schule, die Erwachsenen nehmen sich frei. Den ganzen Tag beten sie vor der Muttergottes, die „ihren“ Sari trägt. Doch was passiert mit den kostbaren Saris, wenn der besondere Tag vorbei ist? Traditionell wird er an ein armes Mädchen verschenkt, dass sich einen teuren Sari für ihre Hochzeit nicht leisten könnte. Der Eingang des Schreins befindet sich am Ende der Halle, etwa dreißig Meter von der Muttergottes entfernt. Viele legen diese Strecke auf Knien zurück, andere setzen langsam einen Fuß vor den anderen, doch alle sind tief im Gebet versunken. Der Boden ist schwarz und verklebt von dem heruntergetropften Kerzenwachs. Es riecht stark nach den Blumenketten aus Jasmin. Erreichen die Gläubigen das Geländer kurz vor dem Gnadenbild, erheben sie sich, berühren mit den Fingerspitzen ihre Lippen und geben diesen Kuss nun den am Geländer befestigten Fotographien der Marienfigur. Das Blütengesteck mit den Kerzen wird einem Kirchendiener hinter der Absperrung übergeben. Die Kerzen kommen auf ein Opferlichtchengestell, die Blumen werden vor der Marienfigur abgelegt. Das ist der Höhepunkt und das Ende des Gebets, danach zieht jeder seiner Wege. Für viele Menschen in Bangalore ist dieses Ritual ein wichtiger Bestandteil ihres Tages. Vor Schulbeginn sieht man Kinder in ihren Uniformen oder Geschäftsleute mit Aktentaschen. Den ganzen Tag über kommen Frauen und Bettler, abends wieder die Berufstätigen, die es am Morgen vielleicht nicht geschafft haben. Die vielen Menschen, die in die Kirche oder zum Schrein kommen, können gar nicht alles Christen sein, denn so viele Christen gibt es nicht in Bangalore. Die Muttergottes von Shivashinagar wird von Menschen aller Religion verehrt. Christen, Hindus, Moslems… alle kommen zu ihr, wenn sie im Gebet Hilfe suchen. Selten sind in Indien die Menschen verschiedener Religionen und Kaste so vereint. Katharina Nordhofen
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