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April / Mai 2013 - St. Maria Windecken

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Windecker Kirchenbote Seite 2<br />

Katholische Kirchengemeinde Nidderau-<strong>Windecken</strong><br />

Unglaubliches Glauben?!<br />

Einst wurde ich gefragt: „Herr Pfarrer, können Sie mir<br />

ganz spontan in zwei Sätzen sagen, worum es sich<br />

beim Osterfest handelt?“ Ohne nachzudenken antwortete<br />

ich: „Christus ist vom Tod erstanden. Durch sein<br />

Auferstehen von den Toten werden auch wir vom Tod<br />

zu einem ewigen Leben auferstehen.“ Darauf kam die<br />

Frage: „Glauben Sie, dass dieses unglaubliche Ereignis<br />

glaubhaft ist?“ Worauf ich sagte: „Ja, das glaube ich.“<br />

Liebe Mitchristen, ich möchte die zuletzt gestellte Frage<br />

einmal an Sie weitergeben. „Kann etwas Unglaubliches<br />

glaubhaft sein? Können wir der unglaublichen Auferweckung<br />

Jesu aus dem Grab des Todes unseren Glauben<br />

schenken?“ Sicher dürfen wir jetzt erst einmal unserem<br />

Zweifel daran freien Raum lassen. Denn bezüglich unserer<br />

Skepsis verweise ich auf die Auferstehungsberichte, die uns<br />

die Evangelien darbieten. Hier ist etwa zu lesen, dass die<br />

Frauen, die früh morgens nach dem Grab schauen wollten,<br />

und die Apostel, die später – aufgrund der unfassbaren Berichterstattung<br />

der Frauen – zum Grab liefen, das Unglaubliche<br />

der Auferstehung nicht glauben konnten. Von daher<br />

sind wir mit unserem Zweifel in guter Gesellschaft. Sie alle<br />

aber, die Frauen, die Apostel, besonders Thomas, (und später<br />

viele andere kritische Menschen seiner Auferstehung)<br />

wurden eigens von Jesus, dem Auferstandenen, in ihrem<br />

Nicht-glauben-Können, eines Besseren belehrt. Für sie alle<br />

wurde also das Unglaubliche glaubhaft.<br />

Können wir in dieses Glaubenszeugnis der Menschen, die<br />

den Auferstandenen erlebt haben, mit einstimmen? Ja oder<br />

nein? Jedenfalls steht fest, dass die Botschaften, die von<br />

und über Jesus geschrieben wurden, für nachfolgende Generationen<br />

– also auch für uns – geschrieben worden sind.<br />

Wir sollen erfahren, was glaubhaft durch Jesus geschehen<br />

ist. Die Berichte des Evangeliums – angefangen bei der<br />

Empfängnis Jesu in <strong>Maria</strong> durch den heiligen Geist, über<br />

die Geburt aus der Jungfrau, über sein Leben und Wirken<br />

bis hin zu seinem Leiden, seiner Auferstehung und Himmelfahrt<br />

– wollen uns den Glauben an den lebendigen Gott<br />

wahrhaft übermitteln. Es liegt somit allein an uns, ob wir<br />

diese wesentlichen Inhalte unseres Glaubens annehmen<br />

oder in Abrede stellen. Eins ist aber sicher: Das Evangelium<br />

Christi lügt nicht, es sagt uns die Wahrheit, die ganze<br />

Wahrheit über die göttliche Existenz! Diese Wahrheit gibt<br />

meinem Glauben zu verstehen, dass Unglaubliches glaubhaft<br />

wird.<br />

Liebe Mitchristen, wir stehen im Jahr des Glaubens, das<br />

Papst Benedikt am 11. Oktober 2012 für die ganze Kirche<br />

ausgerufen hat. Enden wird es am 24. November <strong>2013</strong>. In<br />

diesem vom Heiligen Vater ausgerufenen Glaubensjahr ist<br />

jeder Christ eingeladen, seinen persönlichen Glauben, auf<br />

den Prüfstand zu stellen. Wo stehe ich in meinem Glauben<br />

und wie lebe ich ihn? Ist er mir wichtig oder unwichtig?<br />

Lebe und gestalte ich meinen Alltag aus dem Glauben<br />

heraus, so dass mein Tag davon geprägt wird? Lebe ich<br />

meinen Glauben für mich allein oder auch mit anderen<br />

zusammen in der Gemeinschaft der Kirche? Diese und<br />

ähnliche Fragen gilt es uns in diesem Jahr des Glaubens zu<br />

stellen. Das bevorstehende Osterfest, an dem alle Christen<br />

weltweit die Auferstehung Jesu von den Toten feiern,<br />

könnten wir zum Anlass nehmen, wirklich umzudenken.<br />

Das Osterfest, an dem wir Christen das Leben feiern,<br />

ist Grund, die toten Grabkammern unseres Glaubens zu<br />

verlassen. Das Osterfest, an dem der Tod aufgebrochen<br />

wird zu neuem Leben, ist Anstoß, unseren Glauben aus<br />

dem Totenschlaf der Gleichgültigkeit, des Abgestumpft-<br />

Seins, der Lauheit, des Verlorengegangen-Seins und allen<br />

Zweifels neu erwachen zu lassen. Denn Glaube lohnt sich!<br />

Ein starker und gefestigter Glaube gibt Halt und Sicherheit<br />

in undurchschaubaren und angstvollen Lebenssituationen.<br />

Er gibt Orientierung, wenn sonst niemand sie zu geben<br />

vermag und der Mensch nicht weiß, wohin sein Leben<br />

geht oder gehen soll. Ein starker und gefestigter Glaube ist<br />

immer wieder Antrieb, das Leben neu zu wagen, gerade<br />

dann, wenn mich ein Misserfolg im Leben ereilt hat und ich<br />

innerlich zerstört am Boden liege. Ein starker, gefestigter<br />

Glaube, der mein Leben prägt und zum Guten formt, macht<br />

mich im Blick auf das Ende des Lebens gelassen und ruhig.<br />

Ich vertraue darauf, dass der auferstandene Christus sich<br />

dann um mich kümmern und mich aufnehmen wird in das<br />

Reich seines Vaters, das wir den Himmel nennen.<br />

Und ferner lässt mich ein starker und gefestigter Glaube<br />

überzeugt Fragen mit JA beantworten, wie, z. B.: „Glauben<br />

sie, dass dieses unglaubliche Ereignis der Auferstehung<br />

Jesu glaubhaft ist?“<br />

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien – auch im Namen<br />

des gesamten Pfarrteams – gute, geistlich fruchtbare und<br />

gesegnete österliche Tage.<br />

So grüße ich Sie in österlicher Freude<br />

Pfarrer Thorsten Kremer

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