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SPRACHROHR 1/2007

Zeitung des ver.di-Landesfachbereichs Medien, Kunst und Industrie Berlin-Brandenburg.

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1|06 1|07 sprachrohr<br />

Wir Nachrufe<br />

über uns<br />

In Sachen Franz Fühmann<br />

Brandenburger VS-Vorstand besuchte Begegnungsstätte in Märkisch-Buchholz<br />

Literatur<br />

Am 1.November 2006 tagte der<br />

Vorstand des Brandenburgischen<br />

Schriftstellerverbandes in der Begegnungsstätte<br />

„Franz Fühmann“<br />

in Märkisch Buchholz. Das kam<br />

nicht von ungefähr, hat die Begegnungsstätte<br />

doch, wie seinerzeit<br />

die bereits abgewickelte<br />

Schule vor Ort, um ihren Bestand<br />

zu fürchten. Die Schriftsteller<br />

wollten durch ihre Versammlung<br />

dort ein Zeichen für den Erhalt<br />

der Begegnungsstätte setzen.<br />

Die Geschichte der Erinnerungsstätte<br />

beginnt im Januar 1997,<br />

zum 75. Geburtstag Fühmanns,<br />

als diese in Märkisch Buchholz<br />

durch die Studienrätin a.D. Irmgard<br />

Pöche – lange Jahre als Lehrerin<br />

vor Ort, gestaltete sie gemeinsam<br />

mit Franz Fühmann und<br />

den Kindern der Schule dort manche<br />

Lesung – eröffnet wird. Hier<br />

wird sich zur Aufgabe gesetzt,<br />

die li terarischen Arbeiten Franz<br />

Lesenswert<br />

Neuerscheinungen von<br />

VS-Mitgliedern<br />

10<br />

Fachgruppe<br />

Brüning, Elfriede – „Gedanken-<br />

Splitter“ Spotless-Verlag 2006<br />

Kappelt, Olaf – „Friedrich der<br />

Große – Meine Koch- und Küchengeheimnisse“,<br />

Berlin historica<br />

Verlag 2006<br />

Kunz, Gunnar – „Dunkle Tage“<br />

Sutton Verlag 2006<br />

Rothärmel, Katharina – „Schattenspiele<br />

oder Rückblick auf eine<br />

Vergangenheit, die keine Zukunft<br />

hatte“, Erzählung, trafo<br />

verlag 2006<br />

In dieser neuen Rubrik „Lesenswert“<br />

informiert der VS von nun<br />

an über aktuelle Veröffentlichungen<br />

seiner Mitglieder und bittet<br />

deshalb, Neuerscheinungen der<br />

Geschäftsstelle mitzuteilen.<br />

Der VS-Vorstand verweilte auch an Fühmanns Grab.<br />

Fühmanns (1922-1984) für kommende<br />

Generationen lebendig zu<br />

erhalten. In einer Ausstellung<br />

wird Fühmanns enge Beziehung<br />

zur Schule in Märkisch Buchholz<br />

und die zu den Kindern dokumentiert.<br />

Die Begegnungsstätte<br />

ist auf dem Gelände der ehemaligen<br />

Schule untergebracht.<br />

Von der Begegnungsstätte aus<br />

nahm die Erinnerungsarbeit ihren<br />

Ausgang, die im November 1999<br />

auch zur Gründung des Franz<br />

Fühmann Freundeskreises (in Folge<br />

FFF) mit derzeit 97 Mitgliedern<br />

an der Staatsbibliothek zu Berlin<br />

führte. Seit April 2002 ist der FFF<br />

zudem Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft<br />

Literarischer Gesellschaften<br />

und Gedenkstätten (www.<br />

alg.de/ Mitglieder: Freundeskreis<br />

Franz Fühmann).<br />

Der Franz Fühmann Freundeskreis<br />

Märkisch Buchholz/Berlin hat<br />

es sich zur Aufgabe gesetzt, das<br />

Werk des Prosaschriftstellers, Essayisten,<br />

Dichters und Nachdichters<br />

im Bewusstsein der Menschen lebendig<br />

zu erhalten und so in Gegenwart<br />

und Zukunft weiterwirken<br />

zu lassen. Das Gremium fördert<br />

die Verbreitung des Werkes und<br />

die Aufarbeitung der Wirkungsgeschichte<br />

des Autors durch Lesungen,<br />

Vorträge, Gespräche, Informationstreffen<br />

und Studienreisen<br />

zu den Lebens- und Wirkungsstätten<br />

Franz Fühmanns.<br />

Vor Ort steht das Sommerhaus<br />

Fühmanns, in dem er seit 1958<br />

Foto: transit/v. Polentz<br />

Freundeskreis fördert<br />

Editionen<br />

zunächst in den warmen Monaten,<br />

später teilweise auch den<br />

Winter über lebte und arbeitete.<br />

Sein Grab befindet sich auf dem<br />

Friedhof Märkisch Buchholz, und<br />

seit dem Herbst 2005 steht das<br />

von Wieland Förster für seinen<br />

Freund Franz Fühmann geschaffene<br />

Denkmal am Moritzplatz im<br />

Ort. In naher Zukunft ist geplant,<br />

Gedenktafeln am ehemaligen<br />

Wohnsitz in Berlin und an Fühmanns<br />

Geburtshaus in Rokytnice<br />

nad Jizerouan anzubringen.<br />

2004, im 20. Todesjahr Franz<br />

Fühmanns, erschien der zweisprachige<br />

Gedichtband „Der Rosenmaler“<br />

mit Texten des ungarischen<br />

Autors Márton Kalász<br />

(Übersetzer und Förderer des Fühmannschen<br />

Werkes in Ungarn).<br />

Die Übertragung Paul Kárpátis<br />

wurde von Franz Fühmann nachgedichtet.<br />

Zudem befördert der<br />

FFF das Erscheinen des Briefbandes<br />

„Briefe des Nachdichters<br />

Franz Fühmann an den Übersetzer<br />

Paul Kárpáti 1961 – 1984“,<br />

der in der zweiten Jahreshälfte<br />

<strong>2007</strong> erscheint. Fühmann-Begeisterten<br />

ist noch die vor zwei Jahren<br />

veranstaltete Ausstellung der<br />

Zen tralen Landesbibliothek „Franz<br />

Fühmann im 20. Todesjahr – Ein-<br />

Lesung<br />

Fast vergessene<br />

Schriftstellerinnen<br />

und Schriftsteller<br />

Alex Wedding (1905 – 1966),<br />

vorgestellt von Susanne Alge,<br />

wurde am 11. Mai 1905 als<br />

Grete Bernheim in Salzburg geboren.<br />

Sie ist das dritte von vier<br />

Kindern jüdischer Eltern, lernt<br />

früh den herrschenden Antisemitismus<br />

kennen und ist als<br />

Kind verarmter Leute immer<br />

wieder verletzender Diskriminierung<br />

ausgesetzt. Diese Erfahrungen<br />

werden ihr Werk,<br />

das sie unter dem Pseudonym<br />

Alex Wedding veröffentlicht,<br />

ebenso prägen wie die Überzeugung,<br />

„daß die sozialen Zustände<br />

(...) nur dann geändert<br />

werden konnten, wenn das arbeitende<br />

Volk die Welt regierte.“<br />

Von den Nationalsozialisten<br />

ins Exil gejagt, kehrt sie<br />

nach dem Krieg zurück und<br />

wird zur prägenden Persönlichkeit<br />

der sozialistischen Kinderliteratur.<br />

Anja Clarissa Gilles liest aus verstreuten<br />

Publikationen der Autorin.<br />

Donnerstag, 8. März<br />

<strong>2007</strong>, 19.30 Uhr, Literaturhaus<br />

Fasanenstr. 23, Kaminraum/ Eintritt<br />

frei. Eine Veranstaltung des<br />

VS, Auskünfte Tel. 88 66 54 03<br />

blick in seine Bibliothek“ im Gedächtnis.<br />

Eröffnungs- und Abschlussveranstaltung<br />

wurden damals<br />

vom FFF in Zusammenarbeit<br />

mit der Zentralen Landesbibliothek<br />

von Berlin und deren Freundeskreis<br />

gestaltet. Die website<br />

www.franz-fuehmann.de hält zu<br />

Leben und Werk Franz Fühmanns<br />

sowie zu den jeweiligen Veranstaltungen<br />

des FFF aktuelle Informationen<br />

bereit.<br />

Paul Alfred Kleinert<br />

Da sich Arbeit und Aufwendungen des<br />

FFF ausschließlich aus Spenden finanzieren,<br />

hier das Konto des Freundeskreises:<br />

Heimatverein Märkisch Buchholz,<br />

Kennwort FFF, Mittelbrandenburgische<br />

Sparkasse, BLZ 160 50 000, Konto<br />

36 74 02 02 96.

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