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Demografischer Wandel in Deutschland, Heft 3 ... - Statistische Ämter

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K<strong>in</strong>dertagesbetreuung heute und <strong>in</strong> Zukunft<br />

Blieben die Betreuungsquoten <strong>in</strong> beiden betrachteten Altersgruppen auf dem Niveau<br />

des Jahres 2007 (Szenario 1 „Status quo“), käme es, bed<strong>in</strong>gt alle<strong>in</strong> durch die<br />

demografische Entwicklung, zu e<strong>in</strong>em deutlichen Rückgang der Zahl der betreuten<br />

K<strong>in</strong>der <strong>in</strong>sgesamt. Die Zahl der betreuten K<strong>in</strong>der unter 7 Jahren würde dann um<br />

gut e<strong>in</strong>e halbe Million (– 19 %) zurückgehen. E<strong>in</strong>e solche Entwicklung ersche<strong>in</strong>t jedoch<br />

zum<strong>in</strong>dest bei den unter 3-Jährigen angesichts e<strong>in</strong>er bereits beschlossenen<br />

Ausweitung des Betreuungsangebotes für diese Altersgruppe nicht realistisch.<br />

Zukünftig mehr Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>der<br />

und weniger<br />

ältere K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> Tagesbetreuung<br />

In den Szenarien 2 und 3, die beide von e<strong>in</strong>em mehr oder weniger starken Ausbau<br />

der K<strong>in</strong>dertagesbetreuung ausgehen, geht der demografisch bed<strong>in</strong>gte Rückgang<br />

der Zahl betreuter K<strong>in</strong>der von 3 bis unter 7 Jahren mit e<strong>in</strong>em Anstieg betreuter<br />

K<strong>in</strong>der unter 3 Jahren <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ähnlichen Größenordnung e<strong>in</strong>her, sodass sich <strong>in</strong> der<br />

Summe die Zahl der betreuten K<strong>in</strong>der unter 7 Jahren nur ger<strong>in</strong>gfügig verändert.<br />

Damit ist jedoch noch ke<strong>in</strong>e Aussage über die Gesamtzahl künftig neu zu schaffender<br />

Plätze möglich, da frei werdende Kapazitäten für 3- bis unter 7-Jährige u. a.<br />

aufgrund unterschiedlicher pädagogischer Anforderungen nicht e<strong>in</strong>s zu e<strong>in</strong>s <strong>in</strong> Angebote<br />

für unter 3-Jährige umgewandelt werden können. Zudem s<strong>in</strong>d regional<br />

deutliche Unterschiede zwischen frei werdenden Kapazitäten und Mehrbedarf zu<br />

erwarten. Dennoch dürfte bis zu e<strong>in</strong>em gewissen Umfang e<strong>in</strong>e Umwandlung nicht<br />

mehr benötigter Kapazitäten für 3- bis unter 7-Jährige <strong>in</strong> Angebote für unter<br />

3-Jährige möglich se<strong>in</strong>, sodass <strong>in</strong> der Summe der Neubedarf für unter 3-Jährige<br />

ger<strong>in</strong>ger ausfallen dürfte als der Anstieg der Zahl betreuter K<strong>in</strong>der dieser Altersgruppe.<br />

Hierfür spricht auch der bereits seit längerem beobachtbare Trend zur geme<strong>in</strong>samen<br />

Betreuung von Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dern und älteren K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong> altersgemischten<br />

E<strong>in</strong>richtungen.<br />

2.3 Entwicklung der Anzahl betreuter K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> den<br />

Bundesländern bis 2020<br />

Szenario 1 „Status quo“<br />

Weniger K<strong>in</strong>der und<br />

konstante K<strong>in</strong>derbetreuungsquoten<br />

Im Ländervergleich wird deutlich, dass die unterschiedliche demografische Entwicklung<br />

<strong>in</strong> den Bundesländern auch zu erheblichen Unterschieden bei der Nachfrage<br />

nach K<strong>in</strong>dertagesbetreuung führt. Unter der Annahme konstanter Betreuungsquoten<br />

von 2007 käme es <strong>in</strong> allen Ländern mit Ausnahme der Stadtstaaten<br />

Hamburg und Bremen zu e<strong>in</strong>em Rückgang der Zahl betreuter K<strong>in</strong>der unter drei<br />

Jahren. In den neuen Ländern s<strong>in</strong>d unter dieser Annahme mit 16 % bis 21 % die<br />

größten Abnahmen an zukünftig betreuten K<strong>in</strong>dern zu verzeichnen. Die alten Flächenländer<br />

verzeichnen Rückgänge zwischen 4 % und 12 %.<br />

Bei den 3- bis unter 7-jährigen K<strong>in</strong>dern s<strong>in</strong>d die Ost-West-Unterschiede nicht so<br />

stark ausgeprägt. Nur Hamburg könnte bei gleicher Betreuungsquote wie 2007 bis<br />

2020 e<strong>in</strong>en Zuwachs an betreuten K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong> dieser Altersgruppe (+ 2 %) aufweisen.<br />

Alle anderen Länder müssten sich nach diesem Szenario auf rückläufige K<strong>in</strong>derzahlen<br />

<strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dertagesbetreuung e<strong>in</strong>stellen. Dabei schwanken die relativen<br />

Rückgänge zwischen 6 % und 29 %. Berl<strong>in</strong> und Bremen weisen mit 7 % bzw. 6 %<br />

noch verhältnismäßig ger<strong>in</strong>ge Rückgänge auf.<br />

Aufgrund des geplanten Ausbaus des Betreuungsangebotes für Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>der ist das<br />

Szenario „Status quo“ nur als Referenzrechnung zu betrachten und dürfte <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er<br />

Weise die zu erwartende tatsächliche Entwicklung widerspiegeln. Hierfür ersche<strong>in</strong>en<br />

die folgenden Szenarien besser geeignet.<br />

16 <strong>Statistische</strong> Ämter des Bundes und der Länder, <strong>Demografischer</strong> <strong>Wandel</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>, <strong>Heft</strong> 3, 2009

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