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Demografischer Wandel in Deutschland, Heft 3 ... - Statistische Ämter

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Anhang 1<br />

Unterschiede zum Berechnungsansatz der Kultusm<strong>in</strong>isterkonferenz<br />

Die Kultusm<strong>in</strong>isterkonferenz (KMK) veröffentlicht seit 1963 regelmäßig Schülerund<br />

Schulabsolventenvorausberechnungen. Für die aktuelle Veröffentlichung vom<br />

Mai 2007 13) s<strong>in</strong>d Schülerdaten von den Ländern nach e<strong>in</strong>zelnen Schularten für den<br />

Zeitraum 2005 bis 2020 berechnet worden. Die Schülervorausberechnung der<br />

KMK unterscheidet sich sowohl h<strong>in</strong>sichtlich der Datengrundlage als auch der Berechnungsmethode<br />

von der vorliegenden Vorausberechnung der <strong>Statistische</strong>n Ämter<br />

des Bundes und der Länder, die sich, anders als die Berechnungen der KMK,<br />

auf Schüler an allgeme<strong>in</strong> bildenden Schulen beschränkt. Von der KMK werden<br />

neben Schülern an allgeme<strong>in</strong> bildenden Schulen auch Zahlen für Schüler an beruflichen<br />

Schulen und für Schulabsolventen veröffentlicht, die im Beitrag der statistischen<br />

Ämter nicht berücksichtigt werden.<br />

Die KMK baut ihre Berechnung auf den <strong>in</strong> den Ländern vorliegenden Modellrechnungen<br />

auf. Im Vorfeld werden hierfür Vere<strong>in</strong>barungen zu den wichtigsten Parametern<br />

<strong>in</strong> der Kommission für Statistik der Kultusm<strong>in</strong>isterkonferenz abgestimmt. Die<br />

der letzten Berechnung zugrunde liegenden Bevölkerungsdaten der 10. koord<strong>in</strong>ierten<br />

Bevölkerungsvorausberechnung des <strong>Statistische</strong>n Bundesamtes wurden <strong>in</strong><br />

der Zwischenzeit überarbeitet. Größere Abweichungen zwischen 10. und 11. koord<strong>in</strong>ierter<br />

Bevölkerungsvorausberechnung gibt es <strong>in</strong>sbesondere bei der Bevölkerung<br />

im Alter von 6 bis unter 30 Jahren, die für Bildungsvorausberechnungen im<br />

Fokus stehen. Die Abweichungen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie auf die <strong>in</strong> der 10. Bevölkerungsvorausberechnung<br />

angenommenen höheren positiven Wanderungssalden<br />

mit dem Ausland zurückzuführen, die aufgrund der jüngsten Vergangenheit <strong>in</strong> der<br />

11. koord<strong>in</strong>ierten Vorausberechnung reduziert wurden. So wurde nach der mittleren<br />

Variante der 10. koord<strong>in</strong>ierten Bevölkerungsvorausberechnung (Variante 5) für<br />

das Bundesgebiet im Jahr 2020 e<strong>in</strong>e Gesamtbevölkerung von <strong>in</strong>sgesamt 82,82 Millionen<br />

E<strong>in</strong>wohnern und nach der Variante W1 der aktuellen 11. Vorausberechnung<br />

von 80,06 Millionen E<strong>in</strong>wohnern (– 3,3 %) errechnet. Noch deutlicher s<strong>in</strong>d die Differenzen<br />

beider Vorausberechnungen bei der Bevölkerung im bildungsrelevanten<br />

Alter. Die Altersgruppe der 6 bis unter 30-Jährigen liegt im Jahr 2020 nach der 11.<br />

koord<strong>in</strong>ierten Vorausberechnung bei 18,24 Millionen Personen und damit um<br />

1,35 Millionen Personen niedriger als <strong>in</strong> der 10. koord<strong>in</strong>ierten Bevölkerungsvorausberechnung,<br />

was e<strong>in</strong>em Rückgang um 6,9 % entspricht. Dies hat entsprechende<br />

Auswirkungen auf vorausberechnete Schülerzahlen, die <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen<br />

Ländern unterschiedlich stark ausgeprägt s<strong>in</strong>d, und war e<strong>in</strong> Grund für die Berechnung<br />

des Schülerpotenzials.<br />

Die Berechnungen der statistischen Ämter beschränken sich darauf, die Entwicklung<br />

des Schülerpotenzials der allgeme<strong>in</strong> bildenden Schulen nach den drei Bildungsbereichen<br />

(Primarstufe, Sekundarstufe I und II) zu quantifizieren. Differenzierte<br />

Berechnungen nach Schularten (Haupt-, Realschule, Gymnasium, andere<br />

Schulformen) – wie dies beim KMK-Modell gemacht wurde – werden hier nicht angestellt.<br />

Auch werden ke<strong>in</strong>e Änderungen beim Übergangsverhalten von e<strong>in</strong>em <strong>in</strong><br />

den nächsten Bildungsbereich angenommen, sondern der Stand im Schuljahr<br />

2005/2006 (Status-quo-Ansatz) wird für alle Vorausberechnungsjahre unterstellt.<br />

Bei der KMK-Berechnung wird auf die Schule<strong>in</strong>trittsquoten der 6- bis 7-Jährigen fokussiert<br />

und anschließend deren schulische Laufbahn prognostiziert. In der KMK-<br />

Berechnung werden B<strong>in</strong>nenwanderungen nicht systematisch berücksichtigt, den<br />

Berechnungen der statistischen Ämter liegen dagegen die <strong>in</strong> der 11. koord<strong>in</strong>ierten<br />

Bevölkerungsvorausberechnung für jeden Altersjahrgang angenommenen B<strong>in</strong>nenwanderungen<br />

zugrunde. Änderungen des E<strong>in</strong>schulungsstichtages <strong>in</strong> verschiedenen<br />

Bundesländern sowie Änderungen aufgrund der Verkürzung der Gymnasialzeit<br />

werden <strong>in</strong> beiden Rechenmodellen berücksichtigt. Länderspezifische Unterschiede,<br />

ob die Verkürzung der Gymnasialzeit <strong>in</strong> der Sekundarstufe I oder II erfolgt,<br />

13) Siehe KMK 2007.<br />

36 <strong>Statistische</strong> Ämter des Bundes und der Länder, <strong>Demografischer</strong> <strong>Wandel</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>, <strong>Heft</strong> 3, 2009

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