Verteilen und Speichern von Energie im Smart Grid - Alcatel-Lucent ...
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Seite 57<br />
<strong>Smart</strong> <strong>und</strong> Safe – Intelligente Speichersysteme <strong>im</strong> Verteilnetz<br />
Christian Müller-Elschner<br />
1 Die Herausforderung – Netzstrukturen werden<br />
komplexer <strong>und</strong> damit schwieriger zu beherrschen<br />
Strom kommt aus der Steckdose, oder? Auch<br />
wenn es den meisten Verbrauchern ganz natürlich<br />
vorkommt, Profis wissen natürlich: Es ist<br />
überhaupt nicht selbstverständlich, dass Strom<br />
<strong>im</strong>mer genau dann zur Verfügung steht, wenn er<br />
gebraucht wird. Leistungsstarke Netze, ein ausgeklügeltes<br />
Netzmanagement <strong>und</strong> nicht zuletzt<br />
langfristige, solide Planung gewährleisten hierzulande<br />
seit Jahrzehnten, dass schon einiges schief<br />
gehen muss, damit das Licht nicht wie gewohnt<br />
angeht.<br />
Noch. Denn <strong>Energie</strong>profis wissen auch: Das muss<br />
nicht zwangsläufig so bleiben, <strong>und</strong> ganz sicher<br />
wird es nicht „<strong>von</strong> alleine“ so bleiben. Wenn wir<br />
uns nicht bald auf die kommenden Herausforderungen<br />
einstellen <strong>und</strong> entsprechende Anpassungsmaßnahmen<br />
einleiten, könnte auch Europa<br />
mittelfristig viel häufiger unter Stromausfällen zu<br />
leiden haben. Denn: In den nächsten 20 Jahren<br />
wird sich der <strong>Energie</strong>sektor signifikant verändern,<br />
unter anderem durch:<br />
• den wachsenden Strombedarf,<br />
• den steigenden Anteil erneuerbarer <strong>Energie</strong>n,<br />
• die zunehmende Dezentralisierung der Erzeugung,<br />
• den zunehmenden Wunsch nach Unabhängigkeit<br />
bzw. <strong>Energie</strong>autonomie.<br />
Regierung 1 wird der Strombedarf in den in der<br />
OECD zusammengefassten Industrieländern bis<br />
2035 jährlich um 1,1 Prozent wachsen – <strong>und</strong> dabei<br />
sind alle eingeleiteten <strong>und</strong> geplanten <strong>Energie</strong>effizienz-Maßnahmen<br />
bereits berücksichtigt.<br />
Für den Rest der Welt rechnet die Studie sogar<br />
mit einem jährlichen Nachfragewachstum <strong>von</strong> 3<br />
Prozent. Getrieben wird diese Entwicklung durch<br />
die weiter wachsende „Elektrifizierung“ (z. B.<br />
durch Verbraucherelektronik oder Kl<strong>im</strong>aanlagen),<br />
aber auch zunehmend durch die Elektromobilität.<br />
Mehr Strom insgesamt bedeutet natürlich auch<br />
eine größere Belastung der bestehenden Netze.<br />
Gleichzeitig wird – politisch gewollt, aber zunehmend<br />
schlicht bedarfsgetrieben – der Anteil<br />
regenerativer <strong>Energie</strong>erzeugung in den nächsten<br />
Jahren noch stärker ansteigen als bisher. Die Herstellungskosten<br />
für regenerative <strong>Energie</strong>erzeugungsanlagen<br />
sinken, ihre variablen Kosten sind<br />
ohnehin vergleichsweise niedrig <strong>und</strong> stabil. Parallel<br />
macht der hohe Anteil steigender <strong>und</strong> instabiler<br />
variabler Kosten (Betrachtung über den<br />
Lebenszyklus) fossile Kraftwerke kontinuierlich<br />
unwirtschaftlich <strong>und</strong> unattraktiver. Eine Folge: In<br />
den Industrieländern werden in den nächsten<br />
Jahren weniger neue – „schmutzige“, aber eben<br />
gut regelbare – Kohlekraftwerke erbaut werden.<br />
Der globale Strombedarf wächst derzeit ungefähr<br />
genauso schnell wie die Weltwirtschaft.<br />
Nach einer jüngst veröffentlichten Studie der US-<br />
1 U.S. Energy Information Administration / Annual Energy<br />
Outlook 2010