physiotime | Sommer 2014
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20 // TITELTHEMA<br />
Bike-Polo<br />
Etwas weniger nobel als beim Polo hoch zu Ross geht es beim<br />
Bike-Polo oder Fahrrad-Polo zu. Was man mitbringen sollte:<br />
ein sicheres Gefühl auf dem Fahrrad. Einhändig fahren zu<br />
Um sich mal aufs Rad zu wagen und den Polo-Schläger zu<br />
schwingen, muss man aber kein Mitglied werden: „Wir freuen<br />
uns, wenn sich jemand über unsere Internetseite meldet<br />
und einfach mal zum Training kommt. Wir stellen auch gerne<br />
unsere Fahrräder und Schläger zur Verfügung.“ Das<br />
Bike-Polo Equipment ist relativ teuer. „In der Szene<br />
wird das durchaus kritisch gesehen, scheint durch die<br />
geringe Abnahme aber nicht anders möglich zu sein“,<br />
sagt Kühnel. „Ein Bike-Polo-Schläger kostet zwischen<br />
40 und 45 Euro.“ Wer Spaß am Basteln hat, kann sich<br />
allerdings auch selbst einen Schläger bauen. Aus Skistöcken.<br />
„Die kann man gut verbiegen und sie sind relativ<br />
leicht. Aus HDPE-Rohren werden die Teile für den<br />
Schlägerkopf ausgeschnitten.“<br />
können ist eine Voraussetzung für diesen Sport - denn mit<br />
der anderen Hand muss der Schläger gehalten werden. Das<br />
Prinzip ist einfach, zwei Mannschaften mit je drei Spielern<br />
versuchen den Ball ins Tor der gegnerischen Mannschaft zu<br />
bekommen. Körpereinsatz ist dabei natürlich erlaubt, erklärt<br />
Andreas Kühnel, der seit über einem Jahr Bike-Polo spielt.<br />
„Körper gegen Körper, Fahrrad gegen Fahrrad, Schläger gegen<br />
Schläger. Ausgefahrene Ellenbogen sind jedoch tabu.“ Ausgedacht<br />
haben sich das Spiel Fahrradkuriere aus Seattle am<br />
Anfang der 2000er. Über die USA kam der Trendsport nach<br />
Europa, seit 2007 gibt es Bike-Polo in Berlin.<br />
Von den ursprünglich genutzten drei Bike-Polo-Plätzen<br />
gibt es nur noch einen in Weißensee. „Der zentrale<br />
Poloplatz im Poststadion an der Lehrter Straße<br />
in Moabit steht für uns nicht mehr zur Verfügung, da<br />
das Land Berlin die Platzvergabe leider in private<br />
Hände gegeben hat“, sagt Kühnel. Rund 20 aktive<br />
Bike-Polo-Spieler zählt Berlin. Hobby-Spieler gibt es<br />
weit mehr – allein die Facebook-Gruppe „Berlin-Polobike“<br />
hat über 160 Mitglieder. Die aktiven Spieler<br />
haben zwar keinen eigenen Verein, sind aber in der<br />
Radfahrvereinigung 1888 e.V. in Kreuzberg organisiert.<br />
„Das ist ein sehr alter und traditionsreicher<br />
Verein, in dem bisher hauptsächlich Rennradsport<br />
und Bahnradsport ausgeübt wird“, sagt der 31-Jährige<br />
Berliner. „Mit Bike-Polo ist eine Sportart dazugekommen,<br />
die den Verein etwas verjüngen und<br />
bestärken soll.“<br />
Bike-Polo ist ein sehr schnelles Spiel. Außerdem kann<br />
sich der Spieler auch mal auf dem Boden wiederfinden.<br />
„Die erste Hürde, die man überwinden muss, ist<br />
die Angst hinzufallen“, gibt Kühnel zu. „Das war bei mir<br />
nicht anders.“ Allzu viele blaue Flecken sind allerdings<br />
nicht zu befürchten: Die Spieler tragen einen Eishockeyhelm<br />
mit einem Gesichtsschutz, Schienbein- und<br />
Knieschoner, sowie gepolsterte Handschuhe. Beim<br />
Spiel stehe vor allem der Spaß im Vordergrund: „Unser<br />
Training, wie auch die Turniere, zu denen wir fahren,<br />
sind einfach fröhlich und lustig“, sagt Kühnel. „Die<br />
Bike-Polo-Spieler kennen sich untereinander, auch die<br />
Spieler aus anderen Städten. Es ist einfach eine spaßige<br />
Angelegenheit.“<br />
Im <strong>Sommer</strong> fand in Tempelhof das Berlin Polo International<br />
statt. Zwei Turniere, das „berlin:mixed“ mit 64 internationalen<br />
Teams und das Frauenturnier „Mallet Dolorosa“, sowie<br />
viele kleinere Polo-Turniere wurden vom 01.-10. August auf<br />
dem Tempelhofer Feld ausgetragen. Die Teams kamen aus<br />
Deutschland, Polen, Frankreich, Tschechien und der Schweiz.<br />
Na dann, bis zum nächsten Turnier – 3, 2, 1, Polo!<br />
Weitere Infos: www.berlin-bikepolo.de<br />
Fotos: Boston bike Polo <strong>2014</strong>, Ladies army 6, female bike Polo tournament, Toronto <strong>2014</strong> / Gitti la Mar<br />
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