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REAL LifE<br />
ZuSammenHalt<br />
trotz zahlreicher Hindernisse<br />
kämpft Familie<br />
Bredy für ihr Glück.<br />
Von links: Papa uwe<br />
(46), mona (4), Sylva<br />
(36), nick (5) und<br />
Hündin Bobina.<br />
glaubte an ein Happy End.<br />
Es würde schon alles gut<br />
werden.“ Doch nichts wird<br />
gut. Ein Jahr später bekommen<br />
Sylva und ihr Mann die<br />
erschütternde Diagnose: Es<br />
ist das Rett-Syndrom. Es ist<br />
unheilbar. Mona wird für<br />
immer auf fremde Hilfe angewiesen<br />
sein. Ein Schock<br />
für die junge Familie. „Ich<br />
habe mein Leben ganz auf<br />
Monas Förderung eingestellt,<br />
achte aber auch darauf, dass<br />
unser Sohn Nick nicht zu<br />
kurz kommt“, so Sylva. Die<br />
Sorge um Mona hinterlässt<br />
bei der jungen Mutter sichtbare<br />
Spuren. Sie hat ein<br />
Tuch um den Kopf gebunden.<br />
Darunter trägt sie eine<br />
Glatze. Dabei hatte sie, bevor<br />
sie an den Ängsten um Mona<br />
zu zerbrechen drohte,<br />
eine lange Mähne. Nun fehlen<br />
ihr sogar Augenbrauen<br />
Ich habe mein<br />
Leben ganz auf<br />
Monas Förderung<br />
eingestellt<br />
Sylva Bredy<br />
und Wimpern. Warum, ist<br />
für die Ärzte ein Rätsel. Sylva<br />
glaubt, dass Monas Krankheit<br />
ein Auslöser sein könnte.<br />
„Existenzieller Stress kann<br />
tatsächlich zum Ausfall aller<br />
Körperhaare füh ren“, bestätigt<br />
Hautarzt und Haarspezialist<br />
Dr. med. Frank-Matthias<br />
Schaart (58) gegenüber<br />
CLOSER. „Das Immunsystem<br />
stellt sich in diesem Falle<br />
gegen die eigenen Haarwurzeln<br />
– die Haare können<br />
aber in einigen Jahren durchaus<br />
wieder nachwachsen.“<br />
Sylva hat sich mit ihrer<br />
Kahlköpfigkeit arrangiert,<br />
zeigt sie mittlerweile auch<br />
unbefangen. In der ersten<br />
Zeit hatte sie noch eine Perücke<br />
getragen. Doch das<br />
Wohl ihrer Tochter sei ihr<br />
wichtiger, sagt sie. Zusammen<br />
mit ihrem Mann versucht<br />
sie, Mona die besten<br />
Therapien zu ermöglichen.<br />
Doch sie müssen um jede<br />
Hilfe kämpfen. Eine Reittherapie,<br />
die Mona so dringend<br />
braucht, um ihre Wirbelsäule<br />
zu stabilisieren, übernimmt<br />
die Krankenkasse<br />
nicht. Dazu kommt: Uwe, der<br />
als Außendienstmitarbeiter<br />
technische Produkte verkaufte,<br />
verlor seine Arbeitsstelle.<br />
Er sei in seiner Situation eine<br />
Belastung für die Firma. „Dabei<br />
habe ich an keinem Tag<br />
wegen Mona gefehlt“, sagt er.<br />
Doch trotz aller Hindernisse<br />
gibt es auch Lichtblicke:<br />
Denn Mona macht jeden Tag<br />
kleine Fortschritte. „Ginge es<br />
nach den Prognosen, müsste<br />
40 CLOSER <strong>35</strong> | <strong>2014</strong>