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Closer - 35/2014 Leseprobe

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REAL LifE<br />

ZuSammenHalt<br />

trotz zahlreicher Hindernisse<br />

kämpft Familie<br />

Bredy für ihr Glück.<br />

Von links: Papa uwe<br />

(46), mona (4), Sylva<br />

(36), nick (5) und<br />

Hündin Bobina.<br />

glaubte an ein Happy End.<br />

Es würde schon alles gut<br />

werden.“ Doch nichts wird<br />

gut. Ein Jahr später bekommen<br />

Sylva und ihr Mann die<br />

erschütternde Diagnose: Es<br />

ist das Rett-Syndrom. Es ist<br />

unheilbar. Mona wird für<br />

immer auf fremde Hilfe angewiesen<br />

sein. Ein Schock<br />

für die junge Familie. „Ich<br />

habe mein Leben ganz auf<br />

Monas Förderung eingestellt,<br />

achte aber auch darauf, dass<br />

unser Sohn Nick nicht zu<br />

kurz kommt“, so Sylva. Die<br />

Sorge um Mona hinterlässt<br />

bei der jungen Mutter sichtbare<br />

Spuren. Sie hat ein<br />

Tuch um den Kopf gebunden.<br />

Darunter trägt sie eine<br />

Glatze. Dabei hatte sie, bevor<br />

sie an den Ängsten um Mona<br />

zu zerbrechen drohte,<br />

eine lange Mähne. Nun fehlen<br />

ihr sogar Augenbrauen<br />

Ich habe mein<br />

Leben ganz auf<br />

Monas Förderung<br />

eingestellt<br />

Sylva Bredy<br />

und Wimpern. Warum, ist<br />

für die Ärzte ein Rätsel. Sylva<br />

glaubt, dass Monas Krankheit<br />

ein Auslöser sein könnte.<br />

„Existenzieller Stress kann<br />

tatsächlich zum Ausfall aller<br />

Körperhaare füh ren“, bestätigt<br />

Hautarzt und Haarspezialist<br />

Dr. med. Frank-Matthias<br />

Schaart (58) gegenüber<br />

CLOSER. „Das Immunsystem<br />

stellt sich in diesem Falle<br />

gegen die eigenen Haarwurzeln<br />

– die Haare können<br />

aber in einigen Jahren durchaus<br />

wieder nachwachsen.“<br />

Sylva hat sich mit ihrer<br />

Kahlköpfigkeit arrangiert,<br />

zeigt sie mittlerweile auch<br />

unbefangen. In der ersten<br />

Zeit hatte sie noch eine Perücke<br />

getragen. Doch das<br />

Wohl ihrer Tochter sei ihr<br />

wichtiger, sagt sie. Zusammen<br />

mit ihrem Mann versucht<br />

sie, Mona die besten<br />

Therapien zu ermöglichen.<br />

Doch sie müssen um jede<br />

Hilfe kämpfen. Eine Reittherapie,<br />

die Mona so dringend<br />

braucht, um ihre Wirbelsäule<br />

zu stabilisieren, übernimmt<br />

die Krankenkasse<br />

nicht. Dazu kommt: Uwe, der<br />

als Außendienstmitarbeiter<br />

technische Produkte verkaufte,<br />

verlor seine Arbeitsstelle.<br />

Er sei in seiner Situation eine<br />

Belastung für die Firma. „Dabei<br />

habe ich an keinem Tag<br />

wegen Mona gefehlt“, sagt er.<br />

Doch trotz aller Hindernisse<br />

gibt es auch Lichtblicke:<br />

Denn Mona macht jeden Tag<br />

kleine Fortschritte. „Ginge es<br />

nach den Prognosen, müsste<br />

40 CLOSER <strong>35</strong> | <strong>2014</strong>

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