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Liebe Erstsemester, - Universität Augsburg

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Allgemeine Informationen zum Studium der Europäischen<br />

Kulturgeschichte<br />

Studiengang<br />

Als Erstes müsst Ihr zwischen dem Studiengang EKG und dem Studienfach EKG unterscheiden.<br />

Der Studiengang EKG setzt sich aus dem Studienfach EKG und zwei von Euch wählbaren<br />

Kombinationsfächern und einem Ergänzungsfach zusammen. Das bedeutet, dass Ihr insgesamt vier<br />

verschiedene Fächers studiert, die dann zusammen den Studiengang EKG ergeben. Folgende Fächer<br />

können von Euch als Kombinationsfächer bzw. Ergänzungsfächer studiert werden:<br />

Fächergruppe A:<br />

• Kunstgeschichte<br />

• Philosophie<br />

• Musikwissenschaft<br />

• Klassische Antike (nur als Kombinationsfach wählbar)<br />

• Klassische Antike (nur als Ergänzungsfach wählbar)<br />

• Klassische Philologie (nur als Ergänzungsfach wählbar)<br />

• Gesellschaftswissenschaften= Soziologie und Politik (nur als Kombinationsfach wählbar)<br />

• Politische Wissenschaften (nur als Ergänzungsfach wählbar)<br />

• Soziologie (nur als Ergänzungsfach wählbar)<br />

• Pädagogik (nur als Ergänzungsfach wählbar)<br />

Fächergruppe B:<br />

• Deutsche Sprache und Literatur des Mittelalters (nur als Kombinationsfach wählbar)<br />

• Neuere deutsche Literaturwissenschaft<br />

• Vergleichende Literaturwissenschaft<br />

• Englische Literaturwissenschaft<br />

• Romanische Literaturwissenschaft Französisch oder Spanisch<br />

Fächergruppe C:<br />

• Alte Geschichte<br />

• Mittelalterliche Geschichte<br />

• Geschichte der Frühen Neuzeit<br />

• Neuere und Neuste Geschichte<br />

• Bayerische und Schwäbische Landesgeschichte<br />

Eure zwei Kombinationsfächer müssen aus zwei verschiedenen der drei Fächergruppen kommen.<br />

Das Ergänzungsfach kann aus jeder der Fächergruppen gewählt werden.<br />

Mit Euren beiden Kombinationsfächern sowie mit EKG startet Ihr ab dem ersten Semester, mit dem<br />

Ergänzungsfach erst ab dem dritten Semester, somit müsst Ihr in dem Ergänzungsfach auch weniger<br />

Kurse besuchen.<br />

Welche Fächer Ihr miteinander kombiniert, könnt Ihr selbstständig entscheiden und Ihr solltet Euch bei<br />

der Wahl von Euren Interessen leiten lassen, denn Interesse ist meistens die beste Motivation für ein<br />

Studium!


Studienfach<br />

Das Studienfach EKG kann man in Deutschland nur an der Universität <strong>Augsburg</strong> studieren. Im ersten<br />

Semester werdet Ihr folgende Kurse im Fach EKG besuchen:<br />

• Einführungskurs EKG, 4 Stunden in der Woche, jeder Student hält zwei Referate und schreibt<br />

am Ende des Kurses eine Klausur<br />

• Vorlesung EKG, 2 Stunden in der Woche, keine Klausur oder Prüfung<br />

• Begleitseminar zur Vorlesung EKG, 2 Stunden in der Woche, jeder Student hält ein Referat,<br />

keine Klausur oder Prüfung<br />

• Sprechwerkstatt, 2 Stunden in der Woche, jeder Student hält zwei Referate, keine Klausur<br />

oder Prüfung<br />

Insgesamt habt Ihr also im ersten Semester 4 verschiedene Kurse im Fach EKG, dazu kommen die<br />

Kurse in Euren Kombinationsfächern (dazu mehr unter Kombinationsfächern).<br />

Der Einführungskurs EKG wird Euch einen Überblick über die Themen der EKG geben. Solltet Ihr<br />

Interesse daran haben, Euch schon jetzt mit den Themen der EKG zu beschäftigen, schaut in das<br />

Buch von Frau Stockhorst (mehr dazu unter Buchvorstellungen). Außerdem besprecht Ihr in diesem<br />

Kurs wie man ein Referat vorbereitet und hält, wie man Literatur recherchiert und wie man eine<br />

Hausarbeit schreibt.<br />

Kombinationsfächer<br />

Im ersten Semester werdet Ihr in Euren zwei Kombinationsfächern folgende Kurse besuchen:<br />

• Vorlesung, 2 Stunden in der Woche, keine Klausur oder Prüfung<br />

• Einführungskurs, 2 Stunden in der Woche, jeder Student hält ein Referat und schreibt am<br />

Ende des Kurses eine Klausur<br />

Bitte denkt daran, dass Ihr zwei Kombinationsfächer wählen müsst. Das bedeutet, dass Ihr neben den<br />

vier Kursen in EKG im ersten Semester auch noch vier Kurse in Euren Kombinationsfächer belegen<br />

müsst. Insgesamt habt Ihr im ersten Semester also acht Kurse und achtzehn Stunden in der Woche.<br />

Musterstundenplan<br />

Um Euch noch mal darzustellen, was Euch im ersten Semester im Studiengang EKG erwartet, hier ein<br />

Musterstundenplan<br />

Uhrzeit Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag<br />

8.00-<br />

10.00<br />

10.00-<br />

12.00<br />

12.00-<br />

14.00<br />

14.00-<br />

16.00<br />

16.00-<br />

18.00<br />

18.00-<br />

20.00<br />

Vorlesung EKG<br />

Begleitseminar<br />

EKG<br />

Vorlesung<br />

1. Kombinationsfach<br />

Einführungskurs<br />

1. Kombinationsfach<br />

Einführungskurs<br />

EKG<br />

Vorlesung 2.<br />

Kombinationsfach<br />

Einführungskurs<br />

2. Kombinationsfach<br />

Einführungskurs<br />

EKG<br />

Sprech-<br />

Werkstatt<br />

EKG


Fehlende Sprachkenntnisse<br />

Um an der Abschlussprüfung teilnehmen zu können, müsst Ihr nachweisen können, dass Ihr<br />

Kenntnisse in zwei europäischen Fremdsprachen sowie in Latein habt. Diesen Nachweis könnt Ihr am<br />

Einfachsten erbringen, wenn Ihr die drei Sprachen in der Schule gelernt habt.<br />

Sollte das nicht der Fall sein, könnt Ihr in der Uni bis zu Eurer Abschlussprüfung die Sprachen lernen<br />

und somit die Kenntnisse nachweisen.<br />

Folgende europäische Fremdsprachen werden an der Uni <strong>Augsburg</strong> unterrichtet:<br />

Spanisch, Portugiesisch, Italienisch<br />

Es werden zwar auch Kurse in Englisch und Französisch angeboten, aber für diese Sprachen gibt es<br />

keine Anfängerkurse.<br />

Weitere Infos zu den Sprachkursen gibt es auf den Seiten des Sprachenzentrums der Uni <strong>Augsburg</strong><br />

im Internet.<br />

Beachtet aber bitte noch folgendes:<br />

Auf den Seiten des Sprachenzentrums wird unterschieden zwischen Spanisch/Italienisch für<br />

Philologen und Spanisch/Italienisch als studienbegleitende Ausbildung. Die Sprachkurse für<br />

Philologen sind zwei Semester lang und Ihr habt jede Woche sechs Stunden Sprachunterricht. Wenn<br />

Ihr die beiden Klausuren am Ende der beiden Semester bestanden hat, braucht Ihr keinen weiteren<br />

Sprachkurs zu belegen.<br />

Die Sprachkurse für die studienbegleitende Ausbildung sind auf vier Semester angelegt und Ihr habt in<br />

der Woche vier Stunden Sprachunterricht. Ihr müsst am Ende jedes Semesters jeweils eine Klausur,<br />

also insgesamt vier, bestehen und seid dann mit den Sprachkursen fertig. Bevor Ihr den Sprachkurs<br />

für die studienbegleitende Ausbildung beginnen könnt, müsst Ihr einen Aufnahmetest bestehen. Infos<br />

dazu auf den Seiten des Sprachenzentrumes.<br />

Für Portugiesisch gibt es diese Unterscheidung nicht.<br />

Latein<br />

Um Latein nachzuholen, müsst Ihr zwei Semester jeweils vier Stunden in der Woche einen<br />

Sprachkurs besuchen und am Ende des Kurses eine Klausur bestehen. Im dritten Semester müsst Ihr<br />

eine Vorlesung besuchen, die einmal in der Woche für jeweils eine Stunde stattfindet, und am Ende<br />

eine mündliche Prüfung bestehen. Außerdem gibt es im dritten Semester noch einen<br />

Übersetzungskurs, einmal in der Woche jeweils zwei Stunden lang, an dessen Ende ihr wiederum<br />

eine Klausur bestehen müsst.<br />

Auf diese Weise habt Ihr die Fakultätsinterne Lateinprüfung bestanden. Diese Prüfung ist nicht<br />

gleichwertig mit dem Latinum. Es ist möglich, dass andere Universitäten diese Prüfung nicht<br />

anerkennen.<br />

ECTS-System (European Credit Transfer System)<br />

Im Studiengang EKG bekommt Ihr für Eure Leistungen wie Klausuren und Hausarbeiten (für Referate<br />

gibt es in der Regel keine) Noten. Außerdem gibt es für die verschiedenen Leistungen auch Punkte.<br />

Die Vergabe dieser Punkte richtet sich nach folgendem System:<br />

Referat: 1 Punkt<br />

Klausur: 2 Punkte<br />

Hausarbeit: 3 Punkte<br />

Anwesenheit: 2 Punkte<br />

Dieses Punktesystem nennt sich ECTS-System. Wie gesagt, neben den ganz normalen „Schulnoten“<br />

bekommt Ihr immer diese Punkte, die nichts darüber aussagen, wie gut bzw. schlecht z. B. Eure<br />

Hausarbeit war, sondern die einfach nur belegen, wie viele Hausarbeiten, Referate etc. Ihr im Laufe<br />

Eures Studium gemacht habt. Wichtig ist dieses Punktesystem für Euren Auslandsaufenthalt, da Ihr so<br />

ganz einfach nachweisen könnt, welche Leistungen Ihr dort erbracht habt.<br />

Beachtet bitte auch, dass für jeden Eurer Kurse Anwesenheitspflicht herrscht!!!<br />

Ganz wichtig ist daher, dass Ihr jedes Mal, wenn Ihr einen Kurs besucht habt, auf der<br />

Anwesenheitsliste unterschreibt. Nur so kann Eurer Dozent Euch die zwei Punkte für Eure<br />

Anwesenheit geben!


Was ist EKG?<br />

Im Fach EKG wird die reine Ereignisgeschichte, wie Ihr sie aus der Schule kennt, in den Hintergrund<br />

gestellt. Sie beschäftigt sich daher nicht nur mit dem historischen Ablauf von Geschehnissen (z.B.<br />

Kriegen, Verträgen, Revolutionen), sondern sie fragt nach Bedeutungszusammenhängen und<br />

versucht daher heraus zu finden, wer oder was die Menschen beeinflusst hat. Zu diesem Zweck wird<br />

die menschliche Wahrnehmung (kollektiv oder auch individuell) und die Verhaltensweisen der<br />

Menschen erforscht. Feste, Rituale, gesellschaftliche Formen des Umgangs untereinander (z. B.<br />

Machtausübung, Gewalt, Sexualität), aber auch Denkmäler, Kunstwerke und schriftliche Erzeugnisse<br />

(z. B. Briefe, Denkschriften, Tagebücher) dienen dabei als Untersuchungsgegenstand.<br />

Die EKG bedient sich daher Methoden unterschiedlicher Gesellschaftswissenschaften, wie etwa der<br />

Soziologie, Politik- und Literaturwissenschaften. Zu den thematischen Schwerpunkten, die vor allen<br />

Dingen im Einführungskurs erarbeitet werden, gehören: Medien und Kommunikation, Identität und<br />

Alterität (Selbst- und Fremdwahrnehmung), Körper und Geschlecht, Krieg und Frieden. Hierbei wird<br />

der Blick nicht nur auf Deutschland, sondern auf ganz Europa gerichtet. Wichtig ist, dass die<br />

Europäische Kulturgeschichte in <strong>Augsburg</strong> nicht nur die sogenannten „Hochkultur“, also Theater,<br />

Literatur, etc. untersucht, sondern all das, was von Menschen geschaffen wurde.<br />

Um Euch die Beschreibung des Faches etwas greifbarer und anschaulicher darzustellen, werden im<br />

folgenden einzelne Proseminare vergangener Jahre vorgestellt:<br />

Körpergeschichte im 19. und 20. Jahrhundert<br />

Themen der einzelnen Sitzungen:<br />

• Die „Verbürgerlichung“ und „Medikalisierung“ des Körpers<br />

• Die Herausbildung einer „weiblichen Sonderanthropologie“ und die Regulierung der Sexualität<br />

• Die Biologisierung des Menschenbildes<br />

• Verfallsdiagnosen und die Suche nach „Therapien“<br />

• 1. Weltkrieg: Militarisierung und Verstümmelung des männlichen Körpers<br />

• Zwischenkriegszeit: Der weibliche Körper zwischen Befreiung und Inanspruchnahme für den<br />

„Volkskörper“<br />

• Nationalsozialismus: Der Olympia-Film von Leni Riefenstahl<br />

• Zwischenkriegszeit und NS: „Wiedervermännlichung“<br />

• Nachkriegszeit: Neue Körperideale und sexuelle Revolution<br />

• Körperbilder und Köpertechniken in der Gegenwart: AIDS, Anorexia nervosa<br />

Referate der einzelnen Sitzungen:<br />

• Michel Focaults Körpertheorie<br />

• Die „Hottentotten-Venus“<br />

• Sozialhygenie und „Rassenhygenie“<br />

• Lebensreformbewegungen in Europa<br />

• Der Körper der „Neuen Frau“<br />

• Vom „deutschen Turnen“ zu english sports<br />

• Der Zusammenhang von Politik und „sexueller Revolution“ in den Protestbewegungen von<br />

1968<br />

• Die Kommerzialisierung der Sexualität<br />

• Hysterische Epidemien im Zeitalter der Medien<br />

Europäische Großstadtkultur im 19. und 20. Jahrhundert<br />

Themen der einzelnen Sitzungen<br />

• Sozialgeschichte und Soziologie der Urbanisierung<br />

• Großstadt und Industrialisierung: Die Herausbildung von Arbeitervierteln<br />

• Bürgerliche Kultur in der Stadt<br />

• Politische Repräsentation in der Stadt<br />

• Frauen und Stadtraum<br />

• Urbane Vergnügungen<br />

• Wissensproduktion in der Stadt<br />

• Großstadtkritik und Großstadtfeindschaft


• Stadtreform<br />

• Aufstand der Provinz gegen die Großstadt?<br />

Themen der Referate<br />

• Georg Simmel: Die Großstädte und das Geistesleben<br />

• Tourismus: Sommerfrische und Grandhotel<br />

• Bohème und Avantgarde als neue (anti-)bürgerliche Sozialformationen<br />

• Monarchische Inszenierungen<br />

• Die Prostituierte als Symbol urbaner Angstlust<br />

• Die „neue Frau“ als Faszinosum und Schreckbild<br />

• Weltaustellungen<br />

• Das Kaffeehaus als kultureller Katalysator<br />

• Die Stadt aus dem Blickwinkel des Flaneurs und des Reporters<br />

• Das Bild der Stadt im historischen Detektivroman<br />

• Kapitalismuskritik: Das Warenhaus als Symbol<br />

• Die „Transformation de Paris“ durch Haussmann<br />

• Die Gartenstadt<br />

• Radikale Stadtvisionen: LeCorbusier<br />

• München und der Aufstieg des NS<br />

• Albert Speers Pläne für Berling<br />

• Sozialer Wohnungsbau und Siedlungsbau im NS<br />

• Städtebau im Stalinismus<br />

• Wiederaufbau für die sanierte Konsumgesellschaft<br />

Humanistische Konzepte von Nation in Italien und Deutschland<br />

Themen der einzelnen Sitzungen:<br />

• Moderne Nationalismustheorien<br />

• Mittelalterliche Konzepte von Nation<br />

• Aspekte genealogischen Geschichtsdenkens<br />

• Kommunales Selbstbewusstsein in den oberitalienischen Städten im Hochmittelalter<br />

• Der Fall Cola di Rienzo: Italienischer Protonationalismus<br />

• Die Rekonstruktion der antiken Landschaft in Italien. Flavio Biondo<br />

• Nationales Argument und Städterivalität auf der Alpenhalbinsel<br />

• Die Bedeutung der römischen Kurie für den Renaissancediskurs<br />

• Der humanistische Barbarendiskurs im Italien im 15. Jahrhundert<br />

• Reaktionen auf den Barbarendiskurs nördlicher der Alpen<br />

• Das Projekt der Germania illustrata: Enea Silvio Piccolominis Deutschland- und<br />

Europabeschreibung, Conrad Celtis, Historisch-geographische Landesbeschreibung im 16.<br />

Jahrhundert<br />

• Die Germania sacra<br />

• Die Entdeckung des römischen Erbes in Süddeutschland<br />

• Konfessioneller Nationendiskurs<br />

• Frühneuzeitliche Nationenkonzepte in Frankreich<br />

• Romidee und nationales Selbstbewusstsein in der französischen Dichtung des 16. Jh.

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