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Liebe Erstsemester, - Universität Augsburg

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Was ist EKG?<br />

Im Fach EKG wird die reine Ereignisgeschichte, wie Ihr sie aus der Schule kennt, in den Hintergrund<br />

gestellt. Sie beschäftigt sich daher nicht nur mit dem historischen Ablauf von Geschehnissen (z.B.<br />

Kriegen, Verträgen, Revolutionen), sondern sie fragt nach Bedeutungszusammenhängen und<br />

versucht daher heraus zu finden, wer oder was die Menschen beeinflusst hat. Zu diesem Zweck wird<br />

die menschliche Wahrnehmung (kollektiv oder auch individuell) und die Verhaltensweisen der<br />

Menschen erforscht. Feste, Rituale, gesellschaftliche Formen des Umgangs untereinander (z. B.<br />

Machtausübung, Gewalt, Sexualität), aber auch Denkmäler, Kunstwerke und schriftliche Erzeugnisse<br />

(z. B. Briefe, Denkschriften, Tagebücher) dienen dabei als Untersuchungsgegenstand.<br />

Die EKG bedient sich daher Methoden unterschiedlicher Gesellschaftswissenschaften, wie etwa der<br />

Soziologie, Politik- und Literaturwissenschaften. Zu den thematischen Schwerpunkten, die vor allen<br />

Dingen im Einführungskurs erarbeitet werden, gehören: Medien und Kommunikation, Identität und<br />

Alterität (Selbst- und Fremdwahrnehmung), Körper und Geschlecht, Krieg und Frieden. Hierbei wird<br />

der Blick nicht nur auf Deutschland, sondern auf ganz Europa gerichtet. Wichtig ist, dass die<br />

Europäische Kulturgeschichte in <strong>Augsburg</strong> nicht nur die sogenannten „Hochkultur“, also Theater,<br />

Literatur, etc. untersucht, sondern all das, was von Menschen geschaffen wurde.<br />

Um Euch die Beschreibung des Faches etwas greifbarer und anschaulicher darzustellen, werden im<br />

folgenden einzelne Proseminare vergangener Jahre vorgestellt:<br />

Körpergeschichte im 19. und 20. Jahrhundert<br />

Themen der einzelnen Sitzungen:<br />

• Die „Verbürgerlichung“ und „Medikalisierung“ des Körpers<br />

• Die Herausbildung einer „weiblichen Sonderanthropologie“ und die Regulierung der Sexualität<br />

• Die Biologisierung des Menschenbildes<br />

• Verfallsdiagnosen und die Suche nach „Therapien“<br />

• 1. Weltkrieg: Militarisierung und Verstümmelung des männlichen Körpers<br />

• Zwischenkriegszeit: Der weibliche Körper zwischen Befreiung und Inanspruchnahme für den<br />

„Volkskörper“<br />

• Nationalsozialismus: Der Olympia-Film von Leni Riefenstahl<br />

• Zwischenkriegszeit und NS: „Wiedervermännlichung“<br />

• Nachkriegszeit: Neue Körperideale und sexuelle Revolution<br />

• Körperbilder und Köpertechniken in der Gegenwart: AIDS, Anorexia nervosa<br />

Referate der einzelnen Sitzungen:<br />

• Michel Focaults Körpertheorie<br />

• Die „Hottentotten-Venus“<br />

• Sozialhygenie und „Rassenhygenie“<br />

• Lebensreformbewegungen in Europa<br />

• Der Körper der „Neuen Frau“<br />

• Vom „deutschen Turnen“ zu english sports<br />

• Der Zusammenhang von Politik und „sexueller Revolution“ in den Protestbewegungen von<br />

1968<br />

• Die Kommerzialisierung der Sexualität<br />

• Hysterische Epidemien im Zeitalter der Medien<br />

Europäische Großstadtkultur im 19. und 20. Jahrhundert<br />

Themen der einzelnen Sitzungen<br />

• Sozialgeschichte und Soziologie der Urbanisierung<br />

• Großstadt und Industrialisierung: Die Herausbildung von Arbeitervierteln<br />

• Bürgerliche Kultur in der Stadt<br />

• Politische Repräsentation in der Stadt<br />

• Frauen und Stadtraum<br />

• Urbane Vergnügungen<br />

• Wissensproduktion in der Stadt<br />

• Großstadtkritik und Großstadtfeindschaft

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