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Die regulatorische Rolle von Cortisol und Wachstumshormon auf ...

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Diskussion<br />

die einem Verbrennungstrauma ausgesetzt waren, festgestellt. <strong>Die</strong>ses führte zu<br />

einem Anstieg der Th2- <strong>und</strong> einem Abfall der Th1-Zytokinsynthese, repräsentiert<br />

durch IL-4 bzw. IFN-γ. Nach Zugabe <strong>von</strong> rekombinantem GH gelang eine Umkehr<br />

dieses Zytokinmusters erneut zugunsten <strong>von</strong> Th1, indem IFN-γ wieder anstieg <strong>und</strong><br />

IL-4 sank (Takagi et al., 1998). Im Gegensatz zur vorliegenden Arbeit waren diese<br />

jedoch in vivo-Studien.<br />

Schlussfolgernd ist zu sagen, dass GH eine Th1-vermittelte Immunantwort<br />

induziert, welche in vivo, jedoch nicht in vitro, zu einer indirekten Suppression der<br />

Th2-Zytokine führen kann. Eine generelle Suppression der Th2-Immunantwort<br />

durch eine verstärkte IFN-γ-Aktivität wurde bereits mehrfach beschrieben<br />

(Gajewski <strong>und</strong> Fitch 1988; Gajewski et al., 1989).<br />

Ein weiterer Erklärungsversuch dieser Resultate könnte in der Verteilung der GH-<br />

Rezeptoren liegen. <strong>Die</strong> Expression der Rezeptoren für das <strong>Wachstumshormon</strong> <strong>auf</strong><br />

T-Zellen ist gering, wobei fast alle (80-90%) B-Zellen <strong>und</strong> Makrophagen GH-<br />

Rezeptor-positiv sind (Bresson et al., 1999; Dardenne et al., 1998; Postel-Vinay et<br />

al., 1997). <strong>Die</strong>s lässt vermuten, dass der direkte Effekt <strong>von</strong> GH <strong>auf</strong> die T-Zellen<br />

geringer ausfallen muss, als seine indirekte Wirkung <strong>auf</strong> die T-Zellen, welche über<br />

die APZ vermittelt wird. Derartige indirekte Effekte des GH können in der<br />

vorliegenden Arbeit durch die APZ unabhängige Stimulation der Zellen mit PMA<br />

maskiert werden (Lange et al., 2006a).<br />

Im Gegensatz zu einem Abfall der Th2-Zytokine konnte Borrione einen<br />

signifikanten Anstieg selbiger durch GH feststellen. Da Borrione jedoch die<br />

Auswirkung unphysiologischer GH-Konzentrationen ab 200 ng/ml bis 600 ng/ml<br />

untersucht hatte, können diese Ergebnisse mit denen der vorliegenden Arbeit, in<br />

der physiologische Konzentrationen verwandt wurden, nicht verglichen werden<br />

(Borrione et al., 2012). Ein Anstieg der Th2-Zytokine durch GH wurde auch durch<br />

die Arbeitsgruppe um Ramos beobachtet. Hier wurde gezeigt, dass<br />

- GH die IL-10-Sekretion der CD4+ T-Zellen in ges<strong>und</strong>en Probanden stimuliert<br />

<strong>und</strong><br />

- IL-10 die Sekretion der Th1-Zytokine verhindert, wodurch die Th1/Th2-Balance<br />

zugunsten <strong>von</strong> Th2 verschoben wurde (Ramos et al., 2011).<br />

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