TRANSFEKTION - H941 Department für Angewandte Genetik und ...
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Das Enzym Luziferase wurde ursprünglich aus Photinus pyralis, einem Leuchtkäfer, isoliert.<br />
Dieses 62 kDa-Protein katalysiert in biolumineszenten Organismen die Produktion von Licht <strong>und</strong><br />
benötigt da<strong>für</strong> Luziferin, ATP <strong>und</strong> molekularen Sauerstoff als Substrate:<br />
Luziferase + Luziferin + ATP � Luziferase � Luziferyl-AMP + PPi<br />
Luziferase � Luziferyl-AMP + O2 � Luziferase + Oxyluziferin + AMP + CO2 + h�<br />
In der ersten Reaktion wird unter Verbrauch von ATP <strong>und</strong> der Produktion von Pyrophosphat<br />
(PPi) Luziferyl-AMP als Zwischenprodukt gebildet, das im zweiten Schritt oxidativ zu<br />
Oxyluziferin dekarboxyliert wird. Dabei werden Kohlendioxid, AMP <strong>und</strong> Licht (h�) freigesetzt.<br />
Das Enzym benötigt Mg 2+ als Kofaktor.<br />
Luziferase bietet sich vor allem aus folgenden Gründen als Reporter an: erstens kommt dieses<br />
Protein in Säugerzellen normalerweise nicht vor, <strong>und</strong> zweitens sind die Bestimmungsmethoden<br />
<strong>für</strong> dieses Enzym äusserst sensitiv - es können bereits Femtogramm-Mengen an Luziferase<br />
nachgewiesen werden.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich steht eine Reihe von Transfektionsmethoden zur Auswahl, um Plasmid-DNA in<br />
Säugerzellen einzubringen. Prinzipiell unterscheidet man chemische <strong>und</strong> physikalische<br />
Verfahren:<br />
Die gängigsten chemischen Methoden beruhen auf der Ko-Präzipitation der Probe-DNA mit<br />
Kalziumphosphat oder der Komplexierung des Plasmides mit einem positiv geladenen Träger,<br />
zum Beispiel DEAE-Dextran oder kationischen Lipiden. Letztere werden häufig in der Form<br />
von Liposomen eingesetzt.<br />
Das wichtigste physikalische Transfektionsverfahren beruht auf Elektroporation der Zellen,<br />
wobei deren Membranen durch das Anlegen eines elektrischen Feldes <strong>für</strong> Makromoleküle<br />
durchlässig gemacht werden. In speziellen Fällen wie zum Beispiel der DNA-Impfung werden<br />
Gewebe mittels Partikel-Beschusses transfiziert.<br />
Worin liegen die Vorzüge der Elektroporation? Diese Technik zeichnet sich in erster Linie durch<br />
ein breites Anwendungsspektrum aus. Viele Zelltypen sind durch andere Methoden gar nicht<br />
oder nur schlecht transfizierbar. Die Elektroporation ist insbesondere <strong>für</strong> Suspensionskulturen<br />
die Transfektionsmethode der Wahl. Ausserdem sind <strong>für</strong> die meisten gängigen Zellinien die<br />
optimalen Elektroporationsparameter bereits bekannt. Es sollte aber auch festgehalten werden,<br />
dass es sich bei der Elektroporation um ein experimentell relativ aufwendiges Verfahren handelt,<br />
welches die Verfügbarkeit von kostspieligen Spezialgeräten erfordert <strong>und</strong> vieler Zellen bedarf.<br />
Ein weiterer Nachteil der Elektroporation ist in der hohen Mortalität (meist grösser als 50%) von<br />
optimalen Transfektionsbedingungen begründet.<br />
Welche Parameter steuern den Prozess der Elektroporation? In erster Linie sind hier die<br />
angelegte Spannung, die Kapazität des Gerätes <strong>und</strong> der Widerstand der eingesetzten<br />
Zellsuspension anzuführen. Letztere Grösse wird durch die Zeitkonstante erfasst. Die<br />
Zeitkonstante einer Elektroporation entspricht jener Zeit in Millisek<strong>und</strong>en, die nach dem<br />
elektrischen Puls bis zum Abfall der Spannung auf 37% des ursprünglichen Wertes verstreicht.<br />
Seite 4 von 24, Erstelldatum 12.09.2011