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Ausgabe - Sudetenpost

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FOLGE 24 VOM 15. DEZEMBER 1983 SUDETENPOST 23<br />

„Glück auf 1984" wünscht die Geschäftswelt von Köflach-Voitsberg<br />

Allen Freunden und Landsleuten in der SLÖ<br />

ein frohes Weihnachtsfest<br />

und ein erfolgreiches Neujahr 1984<br />

D.u.G.<br />

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Die Bezirksstelle Köflach-Voitsberg, Steiermark<br />

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Wir wünschen<br />

frohe Festtage<br />

Neue Bücher<br />

30 Jahre danach<br />

Die Eingliederung der Volksdeutschen<br />

Flüchtlinge und Vertriebenen in<br />

Osterreich von Brunhilde Scheuringer,<br />

im Rahmen der Forschungsgesellschaft<br />

für das Weltflüchtlingsproblem (AWR)<br />

Band XIII, herausgegeben von Theodor<br />

Veiter im Verlag Wilhelm Braumüller, Universitätsverlagsbuchhandlung,<br />

1092 Wien, Servitengasse 5, 582 Seiten,<br />

Preis 590 S.<br />

Frau Doz. Dr. Scheuringer ist Sudetendeutsche,<br />

sie gehört der österr. Sektion der<br />

AWR an und befaßte sich seit langem mit<br />

der Eingliederung der Flüchtlinge sowie<br />

Volksdeutschen Vertriebenen in Österreich.<br />

Sie benützte dazu als Quellen Archivalien<br />

für Flüchtlinge beim UN-Hochkommissar<br />

in Genf, die bisher der Öffentlichkeit<br />

noch nicht im Rahmen einer Buchpublikation<br />

zugänglich gemacht worden sind.<br />

Österreich hat trotz seiner schwierigen<br />

Lage in den ersten Nachkriegsjahren nicht<br />

nur viel für die fremdsprachigen Flüchtlinge<br />

getan, die ja zum Großteil in andere Aufnahmeländer<br />

vermittelt wurden, sondern<br />

vor allem auch für die Volksdeutschen<br />

Flüchtlinge und Vertriebene in Österreich.<br />

Die außerordentlich großen Verluste an<br />

Menschenleben, die Österreich erlitten<br />

hat, sind durch die Aufnahme und Eingliederung<br />

der Vertriebenen und Flüchtlinge<br />

einigermaßen wieder wettgemacht worden.<br />

Aber auch der wirtschaftliche Wiederaufstieg<br />

der Bundesrepublik Deutschland<br />

ist ohne die Leistungen der Heimatvertriebenen<br />

aus dem deutschen Osten (ca. 12<br />

Millionen) nicht denkbar; auch die Substanz<br />

des Volkes hat im österreichischen<br />

Aufnahmeland eine wertvolle Bereicherung<br />

erfahren. Rund 260.000 dieser heimatlosen<br />

Menschen haben die österreichische<br />

Staatsbürgerschaft erhalten. Das<br />

Forschungsprojekt, das Frau Dr. Braumüller<br />

über die soziale Integration dieses Personenkreises<br />

erstellte, war zugleich eine<br />

gewisse Pionierarbeit. Diese Arbeit entstand<br />

am Institut für Kultursoziologie der<br />

Universität Salzburg und wurde im Sommer<br />

1982 von der Geisteswissenschaftlichen<br />

Fakultät der Universität Salzburg als<br />

Habilitationsschrift angenommen. Daßxlie<br />

Autorin - bedingt durch ihre Herkunft - besonders<br />

auch den Sudetendeutschen ihr<br />

Augenmerk schenkte, ist wohl selbstverständlich.<br />

In der überaus reichen Quellen- und Literaturangabe<br />

ist auch Oberösterreichs<br />

Sudetendeutsche Landsmannschaft vertreten<br />

mit der seinerzeit erschienenen Publikation<br />

„Die Sudetendeutschen in Oberösterreich<br />

1945-196*7", zusammengestellt<br />

von Dr. Locker. Auch Erwin Machunze ist<br />

mit seiner Schrift vertreten: „Vom Rechtlosen<br />

zum Gleichberechtigten."<br />

Dr. Alfred Zeriik<br />

Ingeborg Jordan: Fotografie im Böhmerwald<br />

1880-1940. W.-Ennsthaler-<br />

Verlag, 4400 Steyr, 250 Fotos, 307 Seiten.<br />

Es ist verständlich, daß bei alten Fotos<br />

der Dokumentationswert doch die Bildqualität<br />

übertrifft. Der Bildband zeigt auch auf,<br />

welcher Wandel in der Art zu fotografieren<br />

sich im Laufe von 60 Jahren vollzog. In den<br />

alten Fotos liegt allgemein ein eigener<br />

Reiz, als Fotodokumente dieser Zeit sind<br />

sie durch die Ereignisse des Zweiten Weltkriegs<br />

rar geworden und stellen oft schon<br />

eine Seltenheit dar. Gotthard Zimmer war<br />

der Pionier der Fotografie des Böhmerwaldes,<br />

er stammte aus Krummau, wo er 1886<br />

geboren wurde. - Er hat den ebenfalls aus<br />

Krummau stammenden Josef Wolf, von<br />

dem viele Bilder dieses Bildbandes stammen,<br />

den Weg bereitet, ebenso seinem<br />

Landsmann Josef Seidel. - Den Inhalt des<br />

Bildbandes bilden Aufnahmen über Lebenskreis,<br />

Arbeit und Umwelt ferner kirchliches<br />

Leben und Brauchtum; besonders<br />

eindrucksvoll sind auch die Fotografien<br />

von den berühmten Höritzer Festspielen<br />

sowie von Festen und Feiern. Das Kapitel<br />

Arbeit wird mit Fotos aus der Landschaft<br />

eröffnet, es folgen die Kapitel Wald und<br />

Holz, Handwerk und Industrie sowie bereits<br />

die Anfänge des Fremdenverkehrs.<br />

Die Umwelt umfaßt Landschafts- und<br />

Ortsaufnahmen, z. B. wird besonders<br />

Krummau in den ältesten Fotografien vorgestellt.<br />

Insgesamt zeigen 250 Fotografien<br />

Land und Leute vorwiegend um die letzte<br />

Jahrhundertwende. Jedem Kapitel ist ein<br />

Textteil vorangestellt. - Große Liebe und<br />

Verbundenheit zum Böhmerwald ließen<br />

dieses Werk entstehen; die Herausgeberin<br />

Ingeborg Jordan erweist sich dabei als profunde<br />

Kennerin ihrer Heimat Durch die<br />

Vertreibung der Böhmerwäldler aus ihrer<br />

Heimat erhält dieser hervorragende Bildband<br />

eine besondere Bedeutung, wurde in<br />

ihm doch eine Zeit dargestellt der leider<br />

keine Zukunft mehr folgen konnte. - Gerade<br />

in der Vorweihnachtszeit bietet sich<br />

dieser hervorragende Bildband als passendes<br />

Weihnachtsgeschenk dar.<br />

Dr. Alfred Zeriik<br />

Erwin Pitsch: „Türkenkrieg 1683" -<br />

128 Seiten, 3 Karten; Eckartschrift Nr. 86;<br />

österr. Landsmannschaft, 1080 Wien,<br />

Fuhrmanngasse 18a; 58 S.<br />

Die vorliegende Schrift zum 300. Jahrestag<br />

der Befreiung Wiens von den Türken<br />

faßt den Ablauf dieses für das Abendland<br />

so schicksalshaften Ereignisses in<br />

seinen einzelnen Phasen zusammen: von<br />

der Vorgeschichte über die Ursachen, die<br />

Belagerung Wiens und die Entsatzschlacht<br />

1683 am Kahlenberg und ihre Folgen. Der<br />

Autor Erwin Pitsch ist Sachbearbeiter für<br />

ältere Militärgeschichte im Heeresgeschichtlichen<br />

Museum in Wien.<br />

Die Hauptlast dieses Kampfes trug - wie<br />

seinerzeit schon bei der ersten Belagerung<br />

Wiens 1529 - Österreich, unterstützt von<br />

Bayern, Sachsen und Polen, dessen König<br />

Johann III. Sobieski durch Vermittlung des<br />

Papstes Innozenz XI. sich dem Abwehrkampf<br />

angeschlossen hatte. Die Aufgabe<br />

des Fürsten Starhembergs war es, in wenigen<br />

Tagen Wien in den vollen Verteidigungszustand<br />

zu setzen, gemeinsam mit<br />

dem Wiener Bürgermeister Liebenberg.<br />

Am 17. Juli war Wien bereits gänzlich eingeschlossen,<br />

die türkischen Truppen wurden<br />

auf 180.000 Mann geschätzt; Kara<br />

Mustafas Streifscharen verteilten sich fächerförmig<br />

über Niederösterreich, sie mordeten,<br />

brandschatzten und plünderten. Nur<br />

das stark befestigte Wiener Neustadt<br />

konnte die feindlichen Angriffe abschlagen.<br />

Kaiser Leopold konnte im Reich auf<br />

Unterstützung und Hilfe rechnen, so auf<br />

den jungen Kurfürsten Max Emanuel von<br />

Bayern, auf den Kurfürsten Johann Georg<br />

von Sachsen, auf den Erzbischof von<br />

Salzburg. Mit der Fortdauer der Belagerung<br />

aber begann ein Mangel an Lebensmitteln,<br />

durch die ansteigenden Erkrankungen<br />

und Epidemien und durch die Verwundeten<br />

waren bald alle Spitäler überfüllt.<br />

Ein Vorgefecht am Bisamberg verlief erfolgreich.<br />

Entscheidend war, daß der Polenkönig<br />

den von Herzog Karl entworfenen<br />

Schlachtplan akzeptierte. Am Sonntag,<br />

den 12. September 1683, dem Tag der<br />

Entscheidungsschlacht am Kahlenberg,<br />

fand ein feierlicher Gottesdienst statt. Das<br />

Schlachtglück neigte sich auf die Seite der<br />

Verteidiger; der Großwesir verließ das<br />

Schlachtfeld und floh, seinen Privatschatz<br />

und die Kriegskasse mußte er zurücklassen;<br />

das christliche Heer hatte gesiegt,<br />

Wien war befreit. Die türkischen Verluste<br />

waren hoch. Es folgte ein strenges türkisches<br />

Strafgericht, 13 Paschas wurden<br />

hingerichtet, wenige Monate später auch<br />

Kara Mustafa.<br />

: Während die kaiserlichen Truppen ein<br />

Plünderungsverbot hatten, gab der Polenkönig<br />

für seine Soldaten die Plünderung<br />

frei, ihnen fiel eine reiche Beute zu. Im<br />

Triumphzug zog Sobieski in Wien ein, während<br />

die Kurfürsten von Bayern und Sachsen<br />

und auch Starhemberg fern blieben.<br />

Am 13. September kam es zur Zusammenkunft<br />

Kaiser Leopolds mit Sobieski,<br />

dessen Sohn Prinz Jakob gar nicht oder<br />

nur geringschätzig beachtet worden sein<br />

soll. Sobieski zog sich nach Polen zurück.<br />

Die wahren Hintergründe aber dürften in<br />

der ablehnenden Haltung Leopolds zu suchen<br />

sein, der die Vermählung Jakobs mit<br />

einer Erzherzogin ablehnte. - Aus den erbeuteten<br />

türkischen Kanonen wurde 1711<br />

die „Pummerin" gegossen.<br />

Dr. Alfred Zeriik

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