Ausgabe - Sudetenpost
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SUDETENPOST<br />
Hans Kudlichs Bedeutung für Österreich<br />
FOLGE 24 VOM 15. DEZEMBER 1983<br />
Ihr nachzuspüren, ist gerade heuer verlokkend,<br />
denn am 23. Oktober jährt sich der Geburtstag<br />
dieses großen Sudetenschlesiers, der<br />
als „Bauernbefreier" ¡n die österreichische Geschichte<br />
einging, zum 160. Male. Es erhöht die<br />
Helwig Adolph-Auffenberg-Komarow<br />
Prominenz des Nationaldemokraten Kudlich,<br />
daß er, nachdem die Reaktion über die Demokratie<br />
siegte, zum Tode verurteilt, schließlich als<br />
politischer Flüchtling in den USA landete. Dort<br />
Mediziner geworden, gewann er als Gestalter<br />
des Deutschamerikanertums prägende Bedeutung.<br />
„Wenn wir uns von Metternich nicht befreien,<br />
werden wir ersticken!" So dachten alle<br />
freiheitlich gesinnten, die im Frühling 1848 den<br />
Rücktritt Metternichs und die Errichtung des<br />
Parlamentarismus erzwungen hatten, einer dieser<br />
Avantgardisten war der ehemalige Schustergeselle<br />
aus Leobenstein, der sich aus eigener<br />
Kraft, was damals ein Novum war, zum<br />
Gymnasiasten hochgearbeitet hatte und an der<br />
Wiener Universtiät das Jurastudium betrieb. Bei<br />
den Märzkravallen in und vor dem niederösterreichischen<br />
Landhaus/Herrngasse machte<br />
Kudlich mit, wurde zwar verwundet, aber seine<br />
rhetorischen Fähigkeiten hatten darunter nicht<br />
gelitten. Er hielt Brandreden, die die Praktiken<br />
der metternich'schen Innenpolitik geißelten, da<br />
er fürchtete, daß der Staatskanzler die Rechte<br />
der Deutschösterreicher zu Gunsten der fremden<br />
Nationalitäten im Habsburgerreich beschränke.<br />
Diesbezüglich führte er kraft seiner<br />
Jugend die härteste Sprache und nahm speziell<br />
die Tschechen aufs Korn. „Wir werden sehen,<br />
wie die slawische Hydra gesättigt am Blute der<br />
Deutschen uns über den Kopf wachsen wird!"<br />
Selbst aus dem Bauernstande hervorgegangen,<br />
packte der damals noch nicht 25jährige Parlamentarier<br />
die soziale Frage der Bauern an:<br />
„Von nun an ist das Untertanenverhältnis mit allen<br />
daraus erwachsenden Rechten und Pflichten<br />
erloschen. Alle Versammlungen, die eine<br />
Verfassung für das Volk fordern, müssen damit<br />
anfangen, die Mitsprache anzuerkennen. Es ist.<br />
ein Widersinn, wenn wir Untertanen neben<br />
Staatsbürgern sitzen haben. Vernachlässigung<br />
und Verdummung können wohl den Menschen<br />
zu einem tierischen Zustand erniedrigen, aber<br />
weder dem Despotismus noch der verdummenden<br />
Pfaffenherrschaft ist es gelungen, den Bauern<br />
vollständig zum Tier oder unter das Tier zu<br />
drücken, es bleibt dem Bauern doch sein warmfühlendes<br />
Herz, das könnt ihr nur mit dem Tod<br />
kalt machen!" So erkämpfte Kudlich den die soziale<br />
Erhöhung zu Staatsbürgern, gleichermaßen<br />
geschützt aber auch verpflichtet durch die<br />
Integrität der Gesetze. Wahrlich, all dies was<br />
Kudlich tat und sprach war „Josephinismus"<br />
reinsten Wassers. Deshalb wurde er auch von<br />
allen Frömmlern und Reaktionären so abgrundtief<br />
gehaßt. Es war letztlich im Interesse dieser<br />
Kreise, daß diese aus edlen national-sozialen<br />
Motiven entfachte Revolution immer mehr zu einem<br />
Linksradikalismus ausarteten, der die Regierung<br />
zwang, den Aufruhr mit allen Machtmitteln<br />
niederzuwerfen. Nach dem Sieg wurden<br />
alle „48er" als Staatsfeinde behandelt. Kudlich<br />
ging nach etlichen Irrfahrten in die Schweiz,<br />
Im dichten Gestrüpp des deutschen<br />
Blätterwaldes gedeihen nahezu zahllose<br />
und höchst unterschiedliche Produkte des<br />
mächtigen Mediums Presse: Tageszeitungen,<br />
Wochenblätter, Fachzeitungen, Parteizeitungen,<br />
Illustrierte, Kunstzeitschriften<br />
und dgl. Unter ihnen nimmt eine Kategorie<br />
eine Sonderstellung ein: die Heimatbriefe<br />
der Vertriebenen. In kleiner und kleinster<br />
Auflage gedruckt, werden sie zumeist von<br />
der breiten Öffentlichkeit nicht ernstgenommen.<br />
Dies ist ganz gewiß falsch, denn sie sind<br />
durchaus ernstzunehmen. In unserem<br />
Zeitalter der Wegwerfgesellschaft ist auch<br />
Existenz und Einfluß einer Zeitung im allgemeinen<br />
nur von kurzer Dauer. Nach kurzem<br />
Überfliegen landet sie im Müll, im<br />
Feuerofen oder auf der Toilette. Die kleinen<br />
Heimatblätter hingegen werden genau<br />
gelesen, immer wieder gelesen und zumeist<br />
aufgehoben und immer wieder hervorgeholt.<br />
Die Sensationen kurzlebiger<br />
Tagesberühmtheiten haben darin keinen<br />
Raum - Sophia Loren und die Rolling Stones<br />
sind dieser Presse ganz und gar<br />
wurde Mediziner, emigrierte in die USA, heiratete<br />
und baute sich in Hoboken eine Arztpraxis<br />
auf. Er organisierte dort das Deutschamerikatum<br />
und sorgte besonders bei seinen Landsleuten<br />
dafür, daß sie auch fern der Heimat nicht anglisierten,<br />
sondern bei aller Loyalität gegenüber<br />
der USA bewußte Deutschösterreicher blieben.<br />
Kudlich verlor auch nie den typisch sudetendeutschen<br />
Akzent, was mir der Bildhauer Prof.<br />
Heinrich Kautsch einst erzählte, dem der Bauernbefreier<br />
für eine Büste Modell saß.<br />
Kudlich kam sehr gerne als Tourist, aber niemals<br />
ständig in die Heimat. Sein Lebensabend<br />
wurde noch durch den Ausbruch des 1. Weltkrieges<br />
und den Eintritt der USA in denselben<br />
getrübt, wohl ahnend, welch tödliche Gefahr<br />
damit für das deutsche Volk heraufdräue, starb<br />
Hans Kudlich am 11. November 1917, genau ein<br />
Jahr ehe in Mitteleuropa die alte Ordnung ins<br />
Grab der Geschichte sank und durch die „Pariser<br />
Vororteverträge" eine Lage geschaffen wurde,<br />
die den Keim zum 2. Weltkrieg in sich trug.<br />
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(Bestens empfohlen von Bundesobmann Prof. Dr. Koch).<br />
Heimatbriefe<br />
gleichgültig. Hier werden Ereignisse gemeldet<br />
und Namen genannt, die jenseits<br />
des Scheinwerferlichts der Öffentlichkeit<br />
stehen. Geburt, Tod, Heirat und Jubiläen<br />
bekannter und befreundeter Menschen,<br />
mit denen man einmal eng zusammenlebte<br />
und die jetzt nur noch auf dem Umweg der<br />
Erinnerung und eben dieser Heimatblätter<br />
zu erreichen sind. Eine scheinbar versunkene<br />
Welt, die entgegen allen düsteren<br />
Prognosen auch 27 Jahre nach der Vertreibung<br />
noch immer lebt, behauptet hier<br />
ihre lebendige und alle Zeitwirren überdauernde<br />
Existenz. Der Heimatbrief ist das<br />
Sprachrohr einer Gruppe, die sich und ihr<br />
Recht auf die angestammte Heimat nicht<br />
aufgegeben hat und die sich nicht in wortreichen<br />
politischen Reden manifestiert,<br />
sondern in der Spiegelung eines Alltags,<br />
der der Realität des Tagesgeschehens in<br />
der neuen Heimat gerecht wird, aber seine<br />
Wurzeln im Geburtsland hinter den Grenzen<br />
hat. Darüberhinaus haben diese Heimatbriefe<br />
eine nicht zu unterschätzende<br />
kulturpolitische Aufgabe. Fast in jeder<br />
<strong>Ausgabe</strong> werden Hinweise und erzählende<br />
Texte über alte Bräuche, Laientheateraufführungen,<br />
Feste und Lieder gebracht, für<br />
deren Überlieferung sie oft die einzige<br />
Chance darstellen. Auch die Mundart<br />
kommt nicht zu kurz, meist in heiterer<br />
Form, aber für jeden Philologen, der sich<br />
die Zeit nähme, diese Beiträge zu lesen,<br />
eine wahre Fundgrube.<br />
Es ist sicher kein Zufall, daß ein großer<br />
Teil dieser Heimatnachrichtenblätter den<br />
Titel „Heimatbrief' trägt, denn im Gegensatz<br />
zu der „großen" Presse mit hohen<br />
Auflagen, die sich an die anonyme Masse<br />
wendet, ist der Heimatbrief ein gezieltes<br />
und auf den individuellen Bedarf seiner Leser<br />
abgestimmtes Produkt, das weitaus<br />
mehr anrührt und eine viel länger andauernde<br />
und tiefere Wirkung hat als die üblichen<br />
Übermittler flüchtiger und wandelbarer<br />
Tagesereignisse. Ein Brief, der an ganz*<br />
bestimmte Adressaten gerichtet ist und der<br />
mit Sicherheit ankommt.<br />
Margarete Kubelka<br />
Das in einem waldreichen, geschützten<br />
Seitental der Aupa im böhmischen Riesengebirge<br />
am Südfuß des Schwarzen<br />
Berges (1299 m) gelegene Heilbad, Sommerfrische<br />
und Wintersportplatz Johannisbad<br />
(650 m) ist als Kurort altberühmt.<br />
Nach der Trautenauer Chronik des Simon<br />
Hüttel wurde die Thermalquelle in Johannisbad<br />
bereits am 6. Mai 1006 von Bergleuten<br />
entdeckt, die in der dortigen Gegend<br />
nach Gold gruben. Später befand sich neben<br />
dem Heilbrunnen ein Eisenhammer.<br />
Nach Urkunden aus dem 15. Jahrhundert<br />
ist die Benutzung der Quelle für Heilzwecke<br />
bereits für die damalige Zeit nachgewiesen.<br />
Es bestanden damals auch<br />
schon primitive Badeeinrichtungen (eine<br />
über dem Brunnen errichtete Bretterbude),<br />
welche wahrscheinlich der damalige Besitzer<br />
des Ortes, Herr Zilwar von Silberstein,<br />
hatte errichten lassen.<br />
Nachdem 1485 der Eisenhammer abgebrannt<br />
war, wurde an seiner Stelle eine<br />
Mühle errichtet Um diese Zeit soll der Zuzug<br />
der Kranken zu der Quelle schon sehr<br />
bedeutend gewesen sein, weshalb auch<br />
bereits ein Gast- und Logierhaus bestand.<br />
Noch stärker vermehrte sich der Krankenbesuch<br />
im 16. Jahrhundert. 1536 wird die<br />
Kapelle des hl. Johannes erwähnt. Das<br />
Geschlecht derer von Silberstein, unter<br />
dem die ersten Badegebäude errichtet<br />
wurden, erlosch mit dem Jahre 1621, und<br />
der kaiserliche Fiskus konfizierte wegen<br />
religiös-politischer Auflehnungen des letzten<br />
Silbersteins Wildschütz und Johannisbad,<br />
worauf diese Güter in den Besitz Albrecht<br />
von Waldsteins (Wallenstein) übergingen.<br />
Im Urbarium der Herrschaft Wildschütz<br />
wird am 6. November 1684 u. a. zur<br />
genannten Herrschaft gezählt „ein heilsames<br />
Mineralwasser, worum viele hundert<br />
gebrechliche Leute durch das Baden<br />
genesen und gesundt worden, befindet<br />
sich in Johannisbrunnerthal genannt, unterm<br />
Schwartzenberg samt einigen Akkomobilen<br />
Zimmern."<br />
Inzwischen war nach mehrmaligen Besitzwechsel<br />
Johannisbad am 16. Februar<br />
Die Landschaft der alten Heimat<br />
Das „böhmische<br />
1676 an den Fürsten Johann Adolf von<br />
Schwarzenberg gekommen, der sehr segensreich<br />
für den Ort wirkte und 1677<br />
durch den Zubau von sechs neuen Häusern<br />
bei dem Brunnen den Grund für den<br />
heutigen berühmten Kurort legte. Der Fürst<br />
gilt als der eigentliche Begründer des Bades.<br />
Schon 1687 verweilte hier die Fürstin<br />
Maria Anna mit zahlreichen Gefolge zum<br />
Kurbesuch. Nach abermaligen öfteren Besitzwechsel<br />
wurde 1902 die Marktgemeinde<br />
Johannisbad Besitzerin des Bades,<br />
durch die es eine völlig neuzeitliche<br />
Umgestaltung auch auf technischem und<br />
hygienischem Gebiet erfuhr. Seit 1920 war<br />
das Bad dann in dem Besitz einer Aktiengesellschaft<br />
und erlangte als Heilbad, Höhenkurort<br />
und Wintersportplatz internationale<br />
Bedeutung.<br />
Das günstige Klima (die mittlere Sommertemperatur<br />
in Johannisbad beträgt<br />
15,5°C, in Gastein 14,5°C) und die Wirkung<br />
der in die Gruppe der Akratothermen gehörenden<br />
Heilquellen gibt dem Ort den Namen<br />
„das Gastein Böhmens". Die Thermalquelle<br />
des Kurortes hat eine Wärme<br />
von 29,6°C. Direkt über der Quelle wurde<br />
ein Thermalschwimmbad und die erste europäische<br />
Warm-Springs-Ani age nach<br />
amerikanischem Muster (Unterwassermassage<br />
und -gymnastik, Dauerbäder) errichtet.<br />
Außer der Thermalquelle besitzt<br />
der Kurort noch mehrere verschiedene<br />
heilkräftige Trinkquellen. Die Kurmittel<br />
(Thermalbäder, Thermalkohlesäurebäder,<br />
Trinkkuren, subaquale Darmbäder,<br />
Übungsbehandlung und Massage im<br />
Thermalwasser) wurden angewandt bei<br />
rheumatischen Erkrankungen, Neuralgien,<br />
Neuratiden, Zustände nach Lähmungen<br />
und Erkrankungen des blutbildenden Systems.<br />
Die Bäder (Schwimmhalle und Wannenbäder)<br />
waren auch im Winter geöffnet. Die<br />
Hauptkurzeit war vom 1. Mai bis 30. September.<br />
Die Kurgebühr war gestaffelt nach<br />
Unterkunft, Aufenthaltsdauer und Saison;<br />
in der Vor- und Nachkurzeit galten ermäßigte<br />
Sätze. Oer Unterhaltung dienten Kurkonzerte<br />
in der Wandelhalle bzw. am Kurplatz,<br />
Künstlerkonzerte, Tanzabende,<br />
Theatergastspiele, Waldfeste, Lesezimmer<br />
mit zahlreichen in- und ausländischen<br />
Zeitungen, Tennis- und Kinderspielplätze.<br />
Große Bedeutung kam Johannisbad auch<br />
als Wintersportplatz zu und alljährlich fanden<br />
große internationale Wettkämpfe statt.<br />
Vom Kurplatz zur „Glocke" am Schwarzen<br />
Berg führte ein elektrischer Rodelaufzug.<br />
Außer Skilauf, Skispringen (die Sprung-,<br />
schanze im Ort ermöglichte Sprünge bis zu<br />
60 m), Rodeln und Bob wurde in Johannisbad<br />
auch der Eislauf und das Eisschießen<br />
gepflegt Beliebt waren auch die Pferdeschlittenfahrten<br />
nach Petzer, der Mohornmühle<br />
und den Grenzbauden.<br />
Obwohl der Kurort vor dem Krieg nur<br />
knapp 400 deutsche Einwohner hatte, gab<br />
es zirka 100 für den Fremdenverkehr eingerichtete<br />
Häuser. Die zahlreichen ehemaligen<br />
Hotels und Fremdenhäuser drängen<br />
sich auf der Talsohle zusammen. Den<br />
Mittelpunkt des Kurlebens bildet der Kurplatz<br />
mit den Kurhäusern, Wandelhalle,<br />
Kurgarten und der Talstation der Seilschwebebahn<br />
auf den Schwarzen Berg.<br />
Die Schwebebahn ist 3 km lang mit 600 m<br />
Höhendifferenz. Die prächtige Fahrt auf ihr<br />
mit ständig sich erweiternder Fernsicht ins<br />
böhmische Vorgebirgs- und Tiefland dauert<br />
eine Viertelstunde. Außer der katholischen<br />
Kirche nahe der Wandelhalle und<br />
der evangelischen Kirche an der Schwarzenbergstraße<br />
(letztere besaß eine von<br />
Kaiser Wilhelm I. gestiftete große Glocke),<br />
befand sich in Johannisbad auch ein jüdischer<br />
Betraum. Die Zahl der Kurgäste betrug<br />
im Sommer 1928 etwa 8600, im Winter<br />
1933/34 wurde etwa 3000 Gäste gezählt<br />
Ein besonderer Vorzug von Johannisbad<br />
ist seine schöne landschaftliche Lage.<br />
Ausgedehnte Wälder schließen unmittelbar<br />
an den Kurort an und bieten Gelegenheit<br />
zu bequemen Spaziergängen wie<br />
auch zu weiten Gebirgswanderungen auf<br />
den Hochgebirgskamm. Nördlich angrenzend<br />
an Johannisbad befindet sich in<br />
Streulage inmitten schöner Gebirgswiesen<br />
die hochgelegene Sommerfrische und<br />
Wintersportplatz Schwarzenberg<br />
(800-1300 m), die 320 deutsche Einwohner<br />
zählte und ebenfalls stark besucht<br />
wurde. Im Sommer 1865 weilte der deutsche<br />
Maler der Romantik, Ludwig Richter,<br />
zu Besuch in Johannisbad und zeichnete<br />
im Klausengrund, einer romantischen<br />
Schlucht, die sich unmittelbar an den Ort<br />
Schwarzenberg anschließt und die beliebteste<br />
Promenade der Kurgäste bildet.<br />
Heute ist Johannisbad, das nach dem<br />
Kriege Stadtrecht erhielt und jetzt etwa<br />
1000 Einwohner zählt, vor allem auf die<br />
Behandlung der Folgen spinaler Kinderlähmung<br />
spezialisiert, wobei außerordentliche<br />
Erfolge erzielt worden sein sollen.<br />
Darüberhinaus ist der Kurort nach wie vor<br />
ein Touristenzentrum des Riesengebirges,<br />
das von vielen ausländischen Gästen besucht<br />
wird, besonders auch zum Wintersport.<br />
Etwa 18 Hotels und ebensoviele<br />
Pensionen stehen den Gästen zur Verfügung,<br />
darunter auch die mit der Seilschwebebahn<br />
zu erreichen Hotels auf dem<br />
Schwarzen Berg. In einigen Gebäuden des<br />
staatlichen Gewerkschaftsbundes ROH,<br />
die nur der Erholung von Gewerkschaftsmitgliedern<br />
dienen, wurden auch große<br />
Gemeinschaftsunterkünfte eingerichtet,<br />
um zusätzliche Übernachtungsmöglichkeiten<br />
für Touristen zu schaffen.<br />
Erhard Krause