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Ausgabe - Sudetenpost

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FOLGE 24 VOM 15. DEZEMBER 1983<br />

SUDETENPOST<br />

Slowakische Minister<br />

entlassen<br />

In der slowakischen Teilrepublik sind nach einer<br />

Meldung der amtlichen tschechoslowakischen<br />

Nachrichtenagentur CTK am Donnerstag<br />

zwei Regierungsmitglieder aus ihren Ämtern<br />

entlassen worden. Gründe für die Entlassung<br />

wurden nicht genannt. Der Meldung zufolge<br />

wurde der stellvertretende Ministerpräsident<br />

Jan Gregor von Jaroslav Kransky abgelöst. An<br />

die Stelle des bisherigen Arbeite- und Sozialministers<br />

Dezider Krocsany tritt Kazimir Nagy.<br />

Präsident von „Pacem in<br />

terris" gestorben<br />

Der Präsident derregimetreuen katholischen<br />

Priestervereinigung in der Tschechoslowakei,<br />

„Pacem in terris", Antonin Vesely, ist am 2. Dezember<br />

in Olmütz/Böhmen im Alter von 65 Jahren<br />

gestorben. Er war einer der Gründer und<br />

geistigen Väter von „Pacem in terris", das als<br />

Aufsichtsorgan des Regimes über die Kirche in<br />

der CSSR gilt. Die Vereinigung „Pacem in terris"<br />

wurde im Jahre 1971 als eine Art Nachfolgeorganisation<br />

der „Bewegung der Priester für<br />

den Frieden" (MHKD) gegründet.<br />

Adventsingen am<br />

15. Dezember<br />

Am 15. Dezember findet das traditionelle Adventsingen<br />

im Haus der Begegnung in Wien 2,<br />

Praterstern 1, statt! Beginn ist um 18.30 Uhr<br />

(bitte um pünktliches Erscheinen). Das Programm<br />

wird von den landsmannschaftlichen<br />

Gruppen und der Sudetendeutschen Jugend<br />

gestaltet. Wir dürfen auch Sie und Ihre Freunde<br />

recht herzlich zu dieser bestimmt sehr schönen<br />

und feierlichen Veranstaltung erwarten!<br />

Hohe Auszeichnung der<br />

Landesobfrau der SLÖ in der<br />

Steiermark<br />

Das Jahr 1983 brachte unserer Landesobfrau,<br />

OStr. Prof. Dr. Jolande Zellner eine<br />

Reihe beachtlicher Erfolge. Nachdem sie<br />

im April den Lyrikpreis des Deutschen Kulturwerks<br />

europäischen Geistes in München-Planegg<br />

hatte entgegennehmen<br />

können und im Mai mit dem Lyrikpreis der<br />

AWMM in Brügge ausgezeichnet worden<br />

war, erhielt sie die Einladung, Proben ihres<br />

dichterischen Schaffens in einer Anthologie<br />

zu veröffentlichen, die bald darauf unter<br />

dem Namen „Autoren stellen sich vor" erschien.<br />

Im Oktober wurde unsere Landsmännin<br />

während des Festakts zum 35jährigen<br />

Bestehen unserer Landsmannschaft<br />

vom steirischen Landeshauptmann das<br />

große Ehrenzeichen des Landes Steiermark<br />

überreicht. Und am 6. Dezember bekam<br />

sie die Nachricht vom einstimmigen<br />

Beschluß des Grazer Stadtsenats, ihr in<br />

Würdigung ihrer besonderen Verdienste<br />

und Anerkennung ihrer großartigen Leistungen<br />

das Ehrenzeichen der Landeshauptstadt<br />

Graz in Gold zu verleihen. Die<br />

Landsmannschaft freut sich über diese<br />

verdiente Ehrung unserer Landesobfrau<br />

und beglückwünscht sie dazu herzlichst.<br />

Ing. Franz Sabathil, Stadtobmann der SL<br />

Graz<br />

Goldschmuck<br />

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Zuchtperlen<br />

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Linz, S eh m id tor str. 4<br />

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Schmidtorstraße 4<br />

Telefon 27 34 58<br />

Musterbetrieb<br />

Heimatbindung stärkt Verantwortungsbewußtsein<br />

für unser Land<br />

Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen<br />

bringen uns heute täglich die große weite<br />

Welt ins Haus. In eben dieser Welt können<br />

wir dann am besten erfolgreich bestehen,<br />

wenn wir von überschaubaren Erfahrungen<br />

ausgehen können und uns im Wurzelgrund<br />

unserer erlebbaren Umwelt verankert<br />

fühlen. Aus dieser Sicht hat die Beziehung<br />

zur Geschichte der eigenen Familie,<br />

der Gemeinde und unseres Landes wieder<br />

größere Bedeutung erlangt. Das heurige<br />

Oberösterreich-Jahr soll dabei Anstoß<br />

sein, das Verständnis für unsere Heimat zu<br />

vertiefen.<br />

Die Landesausstellung in Wels, in der<br />

die letzten tausend Jahre unserer Geschichte<br />

in lebendiger und anschaulicher<br />

Weise nachgezeichnet wurde, bildete bei<br />

diesen Bemühungen einen wichtigen<br />

Schwerpunkt. Darüber hinaus gibt es landauf<br />

und landab eine Fülle von Veranstaltungen,<br />

die unter das Motto des Oberösterreich-Jahres<br />

gestellt werden. Die Landesausstellung<br />

in Wels, die bis Ende Oktober<br />

geöffnet war, wurde von insgesamt<br />

201.243 Menschen besucht. Und sie war<br />

wirklich sehenswert:<br />

Allein die Burg zu Wels, in der sie untergebracht<br />

war, präsentiert sich als hochinteressantes<br />

historisches Gebäude in einer<br />

Stilreinheit, wie sie seit Jahrhunderten<br />

nicht mehr zu sehen gewesen ist. Die Ausstellung<br />

zeigte das Land im Spannungsfeld<br />

der europäischen Geschichte mit Beziehungen<br />

zu Wien, Prag und München oder<br />

zu den geistlichen Zentren Salzburg und<br />

Passau. Parallel zur territorialen und verfassungsmäßigen<br />

Entwicklung bot die<br />

Ausstellung einen Überblick über wesentliche<br />

Leistungen auf künstlerischem Gebiet<br />

sowie über Besonderheiten der Wirtschaft<br />

und des Volkslebens in Oberösterreich.<br />

Die Auswahl der aus österreichischen und<br />

deutschen Archiven, Museen und Sammlungen<br />

stammenden Objekte erfolgte nach<br />

dem Gesichtspunkt ihres historischen<br />

Aussagewertes. Dabei kam der Kunstliebhaber<br />

voll auf seine Rechnung. Da die<br />

österreichischen Bundesländer historisch<br />

gewordene und durch Gemeinsamkeiten<br />

ihrer Geschichte miteinander verbundene<br />

Einheiten sind, hatte die Darstellung des<br />

Werdens eines dieser Länder exemplarischen<br />

Wert auch für die Entwicklung der<br />

übrigen.<br />

Das heurige Oberösterreich-Jahr wird<br />

sicher zu mehr Heimatbindung und damit<br />

Verantwortungsbewußtsein für unser Land<br />

beitragen. Denn Menschen, die sich hier<br />

wohl fühlen und Wurzeln schlagen, die ihr<br />

Land kennen und lieben, sind viel eher bereit,<br />

sich für dieses Land einzusetzen und<br />

an seiner lebenswerten Gestaltung mitzuwirken.<br />

Dr. Josef Ratzenböck,<br />

Landeshauptmann von Oberösterreich<br />

Verband der Volksdeutschen Landsmannschaften tagte:<br />

Paketsendungen in die alte Heimat!<br />

Verstärkt die Jugendarbeit fördern<br />

Am 19. November fand die ordentliche<br />

Hauptversammlung des Verbandes der Landsmannschaften<br />

Österreichs in Wien statt. Nach<br />

den Tätigkeitsberichten und den Entlastungen<br />

wurde eine neue, jüngere Leitung gewählt.<br />

Vorsitzender der VLÖ wurde der Bundesobmann<br />

der Sudetendeutschen Landsmannschaft<br />

in Österreich, Msgr. Prof Dr. Josef Koch. Stellvertreter,<br />

der Vorsitzende der Donauschwäbischen<br />

Arbeitsgemeinschaft, Dipl.-Ing. Rudolf<br />

Reimann. Weitere Ämter wurden durch Banater<br />

1 Schwaben, Siebenbürger Sachsen sowie Gottscheer<br />

besetzt.<br />

Der Verband der Volksdeutschen Landsmannschaften<br />

in Österreich ist die Dachorganisation<br />

für die Vertretung der Interessen der<br />

Volksdeutschen Heimatvertriebenenverbände<br />

in ganz Österreich. Derzeit gehören der VLÖ an:<br />

Sudetendeutsche Landsmannschaft in Österreich,<br />

die Donauschwäbische Arbeitsgemeinschaft,<br />

die Karpatendeutsche Landsmannschaft<br />

in Österreich, die Landsmannschaft der Bukowiner<br />

in Österreich, der Verein der Gottscheer in<br />

Österreich, die Landsmannschaft und Hilfsverein<br />

der Deutsch-Untersteirer und die Landsmannschaft<br />

der Banater Schwaben in Österreich.<br />

In einer sehr anregenden Diskussion wurden<br />

die Richtlinien bzw. Weichen für die Zukunft gestellt.<br />

Die Anliegen der Volksdeutschen Heimatvertriebenen,<br />

sei es in finanzieller, kultureller<br />

und sozialer Hinsicht sollen einer breiten Öffentlichkeit<br />

und den entsprechenden öffentlichen<br />

Stellen, den Parlamentsfraktionen usw. mit besonderem<br />

Nachdruck dargelegt werden.<br />

Ein besonderes Anliegen ist auch die gewiß<br />

nicht sehr leichte Betreuung der in der jeweiligen<br />

Heimatgebieten verbliebenen Volksdeutschen<br />

durch Hilfsmaßnahmen (wie etwa Paketsendungen),<br />

finanzielle Unterstützungen, Hilfe bei<br />

der Ausreise und ähnliches mehr. Dies ist ein<br />

besonderer menschlicher Aspekt in der Arbeit<br />

der VLÖ.<br />

Darüberhinaus wurde eine weitaus engere<br />

Zusammenarbeit der Verbände in allen diese<br />

betreffenden Angelegenheiten beschlossen<br />

und eine Funktionärstagung angeregt.<br />

Desweiteren wurde auch beschlossen, ein<br />

besonderes Augenmerk auf die Erfassung der<br />

jüngeren Generation zu legen und sich intensiv<br />

mit der Jugendarbeit zu befassen.<br />

CSSR: Ausreisewillige<br />

Deutsche werden behindert<br />

Die sudetendeutschen Vertriebenen haben<br />

der CSSR Druck auf ausreisewillige<br />

Deutschstämmige vorgeworfen. Diese<br />

Pressionen seien „menschenunwürdig"<br />

und widersprächen dem vor zehn Jahren<br />

unterzeichneten Prager Vertrag und dem<br />

damit verbundenen Briefwechsel über die<br />

Regelung humanitärer Fragen, hieß es in<br />

einer Erklärung des Sudetendeutschen<br />

Rates und des Vorstandes der Sudetendeutschen<br />

Landsmannschaft zu dem Abkommen<br />

zwischen der CSSR und der<br />

Bundesrepublik Deutschland.<br />

Die Vertriebenen forderten die<br />

tschechoslowakischen Behörden auf, den<br />

etwa 60.000 bis 90.000 Bürgern deutscher<br />

Nationalität die „grundlegenden Menschenrechte"<br />

zu gewähren. Wo diese<br />

Menschen konzentriert zusammenlebten,<br />

werde ihnen trotz verfassungsrechtlicher<br />

Zusagen die Erhaltung ihrer nationalen<br />

Identität, die Erziehung der Kinder in der<br />

Muttersprache und die Teilnahme an<br />

deutschsprachigen Gottesdiensten verwehrt.

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