Ausgabe vom 07.03.2008 - SVP Kanton Zürich
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2 EIDGENÖSSISCHE POLITIK Der Zürcher Bote • Nr. 10 • Freitag, 7. März 2008<br />
Notters Prioritäten<br />
VON CHRISTOPH<br />
MÖRGELI<br />
«Man muss Prioritäten<br />
setzen»,<br />
heisst eine beliebte<br />
Politikerphrase. Der<br />
Zürcher SP-Justizdirektor Markus<br />
Notter verhalf diesem Satz<br />
zu ganz neuen Dimensionen. Als<br />
im letzten Jahr ein übler Gewaltverbrecher<br />
durch eine Justizpanne<br />
freikam und darauf einen<br />
Taxifahrer ermordete, verhängte<br />
Notter umgehend einen «Informationsstopp»<br />
über die Hintergründe<br />
der Tötung. Wir lernen:<br />
Die Rettung der eigenen Haut<br />
hat im System Notter erste Priorität.<br />
Bereits 2006 ging ein Verwahrter<br />
während seiner Hafturlaube<br />
auf Prostituierte los. Warum<br />
ein «verwahrter» Serienvergewaltiger<br />
Freigang erhält und<br />
mit Viagra versorgt wird, mochte<br />
Sozialdemokrat Notter – prioritär<br />
– nicht näher erläutern. Immerhin<br />
zog der Zürcher Justizchef<br />
aus den genannten Vorfällen<br />
seine Schlüsse: Als sich zu Beginn<br />
dieses Jahres ein Sexualstraftäter<br />
an seinem Mithäftling<br />
verging und ihn anschliessend<br />
umbrachte, schickte Notter seinen<br />
Gefängnisdirektor vor und<br />
weigerte sich, selber Stellung zu<br />
beziehen.<br />
Inzwischen feierte Zürich<br />
gleich ein doppeltes Polit-Comeback.<br />
Die grüne Sozialvorsteherin<br />
Monika Stocker kehrte nach<br />
dreiwöchigem «Erschöpfungsurlaub»<br />
in ihr Amt zurück und Markus<br />
Notter nach einer längeren<br />
Informationspause an die Öffentlichkeit:<br />
Sein Auto hatte –<br />
um in der soziokulturellen Umgangssprache<br />
zu bleiben – ein<br />
«Burn-out» erlitten. Eine Gruppe<br />
Linksradikaler bekannte sich,<br />
Notters Auto abgefackelt zu haben.<br />
Die «SonntagsZeitung»<br />
übernahm völlig unkritisch die<br />
Terminologie der Attentäter und<br />
sprach von einer «Solidaritätsaktion»<br />
mit dem inhaftierten Ökoterroristen<br />
Marco Camenisch.<br />
«Solidaritätsaktion»? Wovon<br />
wird die «SonntagsZeitung» reden,<br />
wenn im nächsten Advent<br />
die Caritas eine Million Kerzen<br />
gegen den Welthunger leuchten<br />
lässt? Von einem «Terrorakt»?<br />
Zur Tötung im Zürcher Strafvollzug<br />
zog es Notter vor zu<br />
schweigen, aber für sein Auto<br />
veranstaltete er eine eigene Medienkonferenz.<br />
Man muss Prioritäten<br />
setzen. Nur hat die Geschichte<br />
einen Haken: Die Täter<br />
stammen aus dem linkskriminellen<br />
Milieu, obschon der Tages-<br />
Anzeiger sie umgehend als «Polit-Aktivisten»<br />
adelte. Und das<br />
ausgebrannte Auto gehöre, betonte<br />
Notter, seiner Frau. Aha. Er<br />
fahre mit dem Bus zur Arbeit.<br />
Aha. Und das Auto ist eigentlich<br />
gar kein Auto, sondern ein ökokorrekter<br />
Hybrid-Toyota. Aha.<br />
Solch schonungslos detaillierte<br />
Pressekonferenzen wünscht man<br />
sich bei Notters Justizdebakeln<br />
leider vergeblich.<br />
Mehr Lohn und kürzere Arbeitszeiten<br />
für Parlamentarier?<br />
HANS RUTSCHMANN<br />
NATIONALRAT <strong>SVP</strong><br />
RAFZ<br />
Im Gegensatz zu den<br />
meisten anderen Lohnbezügern<br />
können die<br />
Parlamentarier ihre Bezüge selber bestimmen.<br />
Davon haben sie zu Beginn<br />
dieser Session wieder einmal ausgiebig<br />
Gebrauch gemacht. So hat das Parlament<br />
mit einer Gesetzesänderung<br />
dafür gesorgt, dass die Entschädigungen<br />
nach oben angepasst werden. Begründet<br />
wurde diese Lohnerhöhung<br />
mit der aufgelaufenen Teuerung.<br />
Gleichzeitig wurde noch eine neue, zusätzliche<br />
Entschädigung eingeführt.<br />
So sollen alle Parlamentarier eine jährliche<br />
Pauschale von 500 Franken für<br />
den Abschluss einer Rechtsschutzversicherung<br />
erhalten. Die Mehrkosten<br />
betragen für die Steuerzahler zirka 1,3<br />
Millionen Franken. Selbstverständlich<br />
waren sich alle Fraktionen einig, mit<br />
Ausnahme der <strong>SVP</strong>. Unser Fraktionschef,<br />
Caspar Baader, stellte den Ablehnungsantrag<br />
und bemerkte, dass die<br />
Milizparlamentarier mit jährlich über<br />
100 000 Franken für ihre Teilzeitarbeit<br />
bereits sehr gut entschädigt würden,<br />
Fortsetzung von Seite 1<br />
Die <strong>SVP</strong> auf dem Weg in die Zukunft!<br />
Hätte man früher und konsequenter gehandelt,<br />
hätte es nicht soweit kommen<br />
müssen. Wer Kriminalität mit bestimmten<br />
Ausländergruppen in Verbindung<br />
brachte, wurde noch vor kurzem<br />
als fremdenfeindlich verschrien. Wer<br />
für hartes Durchgreifen war, als Hardliner<br />
abgestempelt. Und glauben sie<br />
mir, das Verbot der Ordonanzwaffe zuhause<br />
wird die Schweiz auch nicht sicherer<br />
machen. Dafür die Annahme<br />
unserer Ausschaffungsinitiative. Haben<br />
sie festgestellt, wie auf die Einreichung<br />
unserer Initiative in Rekordzeit<br />
mit rekordhoher Unterschriftenzahl<br />
reagiert wurde?<br />
Sie wurde entweder unterschlagen<br />
bzw. totgeschwiegen oder es wurde<br />
kommentiert, die Initiative sei allenfalls<br />
rechtlich gar nicht gültig oder verstosse<br />
gegen internationales Recht.<br />
Die brennendsten Bedürfnisse des<br />
Volkes sind also «ungültig» und verstossen<br />
gegen «übergeordnetes<br />
Recht». Wer solches zum<br />
Ausdruck bringt, sollte sich<br />
überlegen, was das heisst.<br />
Der Bevölkerung wird<br />
das Recht auf Sicherheit<br />
abgesprochen. Sie haben<br />
also quasi ein ungültiges<br />
Bedürfnis nach Sicherheit:<br />
Das ist absurd und darf<br />
nicht sein.<br />
Gleiches spielt sich im Umfeld des<br />
Urnengangs <strong>vom</strong> kommenden 1. Juni<br />
ab. Unsere Volksinitiative «für demokratische<br />
Einbürgerungen» wurde<br />
nötig, weil Gerichte plötzlich verboten<br />
haben, dass an Gemeindeversammlungen<br />
und an der Urne über Einbürgerungen<br />
entschieden wird. Einbürgerungen<br />
sind ein politischer Akt. Das Bürgerrecht<br />
ist eines der bedeutendsten und<br />
wertvollsten Rechte, das wir haben und<br />
das wir vergeben können. Also ist es nur<br />
selbstverständlich, dass das Volk als<br />
höchste politische Instanz über Einbürgerungen<br />
entscheiden kann.<br />
Wer dies in Abrede stellt, verneint offensichtlich<br />
die politische Mündigkeit<br />
der Stimmbürgerinnen und Bürger.<br />
Bundesrat und Parlament tun dies offensichtlich<br />
– und wundern sich dann,<br />
wenn Gewalt zumindest teilweise von<br />
eingebürgerten Personen aus dem Balkan<br />
und anderen Gebieten ausgeht. Es<br />
ist unbequem, dass die Bürgerinnen und<br />
Bürger an der Urne oder der Gemeinde-<br />
SESSIONSBERICHT 1. WOCHE<br />
Die eidgenössischen Räte bewilligen sich mehr Lohn und wollten gleichzeitig mit den Morgensitzungen erst<br />
später beginnen. Bei beiden Geschäften opponierte die <strong>SVP</strong>. Sodann kritisierte die <strong>SVP</strong> die Aussenministerin<br />
Calmy-Rey hart für ihre konzeptlose Entwicklungshilfe und die voreilige Anerkennung des Kosovos.<br />
sodass auf diese Lohnerhöhung gut<br />
verzichtet werden könnte. Er erinnerte<br />
den Rat daran, dass die Politiker eigentlich<br />
«dienen vor verdienen» stellen<br />
sollten. Solange der Bundeshaushalt<br />
nicht saniert ist, dürfen die Entschädigungen<br />
für Parlamentarier nicht<br />
erhöht werden. Das Parlament kann<br />
nicht immer <strong>vom</strong> Sparen reden, bei<br />
sich selber jedoch grosszügig Zuschläge<br />
verteilen. Die Mehrheit liess sich<br />
die Lohnerhöhung jedoch nicht entgehen<br />
und lehnte den Ablehnungsantrag<br />
der <strong>SVP</strong> mit 99:59 Stimmen ab.<br />
Wir wollen<br />
bestehende Regeln<br />
besser durchsetzen,<br />
statt immer wieder<br />
neue zu schaffen.<br />
<strong>SVP</strong> kippte späteren<br />
Sitzungsbeginn<br />
Ins gleiche Kapitel gehört der Antrag<br />
des Büros, den morgendlichen Sitzungsbeginn<br />
von 8.00 auf 8.15 Uhr zu<br />
verschieben. Damit wollte man jenen<br />
Parlamentariern entgegenkommen,<br />
welche mit dem 7-Uhr-Zug erst kurz<br />
vor 8 Uhr in Bern eintreffen. Auch gegen<br />
diesen Antrag opponierte vorerst<br />
nur die <strong>SVP</strong>. Alexander Baumann<br />
(<strong>SVP</strong>, Thurgau) stellte den Ordnungsantrag,<br />
auf die Verschiebung des Sitzungsbeginns<br />
zu verzichten. Er stellte<br />
zu Recht fest, dass die Parlamentarier<br />
für die Übernachtung eine Entschädigung<br />
von 170 Franken pro Nacht erversammlung<br />
über Einbürgerungen abstimmen<br />
dürfen. Wir sagen: richtig, so<br />
ist es. Wir müssen heute offenbar unbequem<br />
sein, um in diesem Land Recht<br />
und Ordnung durchzusetzen. Kämpfen<br />
wir für ein Ja zu unserer Initiative am 1.<br />
Juni 2008. Es ist ein Ja für die Volksrechte<br />
und ein Ja zu mehr Sicherheit<br />
und weniger Gewalt.<br />
3. Punkt: Steuern senken<br />
Landauf, landab präsentieren die <strong>Kanton</strong>e<br />
in diesen Wochen Rekordüberschüsse.<br />
Und dies «trotz» Steuersenkungen.<br />
Die Steuersenkungen in den<br />
<strong>Kanton</strong>en haben sich also positiv auf<br />
den Verlauf der Wirtschaft und damit<br />
auch positiv auf die öffentlichen Haushalte<br />
ausgewirkt. Wir haben das immer<br />
so vorausgesagt. Nun ist auch der<br />
Bund an der Reihe. Der Bund weist für<br />
das vergangene Jahr dank höherer<br />
Steuereinnahmen einen Überschuss<br />
von 4,1 Milliarden Franken aus. Das<br />
sind 4,1 Milliarden Franken,<br />
welche den Bürgerinnen<br />
und Bürgern zu viel abgenommen<br />
wurden. Wir<br />
haben Anrecht auf dieses<br />
Geld.<br />
Dieses Geld gehört nicht<br />
dem Staat. Ich fordere dieses<br />
Geld zurück und zwar<br />
über eine Steuersenkung,<br />
am bes ten bei der Mehrwertsteuer. Zudem<br />
ist auf alle Zusatzeinnahmen,<br />
welche zurzeit im Raum stehen, zu<br />
verzichten. Eine CO 2 -Abgabe darf<br />
nicht eingeführt werden, ebenso wie<br />
wir eine Erhöhung der Tabaksteuer ablehnen.<br />
Die <strong>SVP</strong> wird überall antreten,<br />
wo neue oder höhere Steuern und Abgaben<br />
gefordert werden. Die <strong>SVP</strong><br />
kämpft auch hier für die Interessen der<br />
Bürgerinnen und Bürger. Diese haben<br />
immer mehr Mühe, den Gegenwert für<br />
ihren immensen Beitrag an die öffentliche<br />
Hand zu erkennen. Wir arbeiten<br />
weit über ein halbes Jahr, um die Steuern<br />
und Abgaben zu verdienen, welche<br />
wir jährlich dem Staat abliefern müssen.<br />
Was erhalten wir heute <strong>vom</strong> Staat<br />
dafür? Der Staat versagt in seinen<br />
Kernaufgaben, wie der Durchsetzung<br />
der Sicherheit für die Bürgerinnen und<br />
Bürger. Dafür werden wir in unserer<br />
persönlichen Freiheit immer stärker<br />
eingeengt. Wir dürfen immer weniger.<br />
Das Rauchen wird verboten, nach<br />
halten. Diese Entschädigung erhalten<br />
auch jene, welche jeden Abend nach<br />
Hause – z.B. nach Zürich – reisen. Diesen<br />
kann mit Fug und Recht zugemutet<br />
werden, einen früheren Zug zu nehmen,<br />
um zeitgerecht im Bundeshaus<br />
einzutreffen. Für täglich 170 Franken<br />
können diese Damen und Herren jeweils<br />
gut eine halbe Stunde früher aufstehen.<br />
Diesmal obsiegte die <strong>SVP</strong><br />
überraschenderweise mit 87:53 Stimmen.<br />
Was den Ständerat jedoch nicht<br />
davon abhält, in Zukunft trotzdem erst<br />
um 8.15 Uhr mit seinen Sitzungen zu<br />
beginnen.<br />
Schlagabtausch zwischen der <strong>SVP</strong><br />
und Aussenministerin Calmy-Rey<br />
Bei der Diskussion um den aussenpolitischen<br />
Bericht 2007 fand ein heftiger<br />
Schlagabtausch zwischen der <strong>SVP</strong> und<br />
der Aussenministerin Calmy-Rey statt.<br />
6 von den insgesamt 15 Votanten bei<br />
diesem Traktandum waren <strong>SVP</strong>-Vertreter.<br />
Angriffsziel war u.a. die Entwicklungshilfe,<br />
insbesondere das DE-<br />
ZA. Hier bemängelte Christoph Mörgeli<br />
die fehlende Prioritätensetzung.<br />
Die Entwicklungshilfe ist auf allzu<br />
viele Schwerpunktländer und Sonderprogramme<br />
verstreut, was zu einer<br />
Verzettelung der Kräfte führt. Eine<br />
21 Uhr soll kein Alkohol mehr verkauft<br />
werden können, Grosseltern sollen<br />
ihre Grosskinder nur noch hüten<br />
dürfen, wenn sie eine Prüfung ablegen<br />
und so weiter und so weiter. Ich frage<br />
sie: Wird die Welt deshalb<br />
besser? Nein, die Folge davon<br />
ist eine andere. Der<br />
«normale» Bürger kommt<br />
bei der Fortsetzung seiner<br />
bisherigen Lebensgestaltung<br />
immer häufiger in<br />
Konflikt mit dem Gesetz.<br />
Wollen wir das? Ganz sicher<br />
nicht. Ich wehre mich<br />
entschieden gegen eine<br />
«Kriminalisierung» unserer<br />
Gesellschaft wegen immer<br />
neuen Verboten und<br />
Einschränkungen. Ich<br />
möchte einen anderen Weg<br />
gehen. Den Weg der Freiheit. Wir wollen<br />
bestehende Regeln besser durchsetzen,<br />
statt immer wieder neue zu<br />
schaffen. Nicht jedes Problem lässt<br />
sich über ein neues Gesetz lösen. Aber<br />
die bestehenden Gesetze müssen vernünftig<br />
und konsequent angewendet<br />
werden.<br />
Grosse Herausforderungen<br />
Bei unserem Vertrag mit dem Volk gesprochen<br />
handelt es sich um die brennendsten<br />
politischen Themen von heute,<br />
um das, was den Bürgerinnen und<br />
Bürgern landauf landab unter den Nägeln<br />
brennt. Wir sind damit nicht nur<br />
bei den Wahlen richtig gelegen. Unsere<br />
Politik nimmt die Anliegen der Bevölkerung<br />
ernst und sie nimmt sie auf.<br />
Das ist unsere grosse Stärke, das<br />
macht uns einzigartig. Das ist unser<br />
Auftrag. Und das haben die anderen<br />
Parteien nicht ertragen und uns deshalb<br />
im letzten Dezember aus dem<br />
Bundesrat geworfen. Darum sind wir<br />
nun in der Opposition.<br />
Die Erwartungen der Bevölkerung<br />
an uns sind damit noch grösser geworden.<br />
Es wird nun sichtbar, dass die<br />
<strong>SVP</strong> die einzige Kraft ist, welche Fehlentwicklungen,<br />
verursacht durch Entscheide<br />
von Regierung und Parlamentsmehrheit<br />
entgegentreten kann.<br />
Dazu müssen wir in der Opposition eine<br />
noch geschicktere, noch überzeugendere<br />
und noch glaubwürdigere Politik<br />
betreiben. Das ist auch der Grund,<br />
weshalb wir, um diese Herausforderungen<br />
zu meistern, unsere Strukturen<br />
auf nationaler Ebene angepasst und<br />
verstärkt haben. Das wird indes nicht<br />
reichen. Auch in den <strong>Kanton</strong>en und auf<br />
Wir in der <strong>SVP</strong><br />
müssen nicht immer<br />
einer Meinung sein.<br />
Wir sind ja kein<br />
Wohlfühlclub.<br />
Wer jedoch grundsätzlich<br />
Mühe mit unserer Politik<br />
hat, der sollte sich<br />
überlegen, ob er in der<br />
richtigen Partei ist.<br />
sichtbare Strategie und eine wirksame<br />
Kontrolle der eingesetzten Gelder<br />
durch die Departementsvorsteherin<br />
fehlen.<br />
Verschiedene <strong>SVP</strong>-Vertreter, insbesondere<br />
Hans Fehr und Oskar Freysinger,<br />
kritisierten sodann die übereilte<br />
Anerkennung des Kosovos durch die<br />
Schweiz als neutralitätspolitischen<br />
Sündenfall und Bruch des Völkerrechts.<br />
20-Millionenkredit ohne seriöse<br />
Prüfung<br />
Ebenfalls aus dem Departement von<br />
Bundesrätin Calmey-Rey stammte die<br />
Vorlage für die Gewährung eines Baukredites<br />
von 20 Millionen an die<br />
UICN, eine internationale Institution<br />
in Gland. Die federführende Aussenpolitische<br />
Kommission (APK) beauftrage<br />
die Kommission für öffentliche<br />
Bauten mit der Ausarbeitung eines<br />
Mitberichtes, insbesondere in bautechnischer<br />
Hinsicht. Mangels brauchbarer<br />
Unterlagen musste diese Fachkommission<br />
jedoch auf die Ausarbeitung des<br />
angeforderten Mitberichtes verzichten.<br />
Dies hinderte die Ratsmehrheit jedoch<br />
nicht, dem Kredit trotzdem zuzustimmen.<br />
Vermutlich würde keine Gemeindeversammlung<br />
mit derartig dürftigen<br />
Unterlagen einem Millionenkredit zustimmen.<br />
Leider zeigt dieses Beispiel<br />
einmal mehr, wie leichtfertig die Mitte-links-Koalition<br />
mit den Steuergeldern<br />
umgeht. Mein Rückweisungsantrag<br />
wurde lediglich von der <strong>SVP</strong> unterstützt<br />
und war damit leider chancenlos.<br />
kommunaler Ebene müssen wir stärker<br />
werden, um in der Opposition zu bestehen.<br />
Dazu müssen wir zusammenstehen<br />
und gemeinsam für unsere politischen<br />
Ziele kämpfen. Ich erwarte von<br />
Ihnen die Unterstützung für<br />
die Ziele, welche im Vertrag<br />
mit dem Volk und in<br />
unseren Wahlplattform<br />
festgehalten sind. Das sind<br />
wir unsere Wählerinnen<br />
und Wählern schuldig. Das<br />
heisst nicht, dass wir in der<br />
<strong>SVP</strong> immer und überall einer<br />
Meinung sein müssen –<br />
wir sind ja kein Wohlfühlclub.<br />
Wir ringen immer<br />
um noch bessere Positionen<br />
und Lösungen. Dazu<br />
braucht es eine Vielfalt von<br />
Ideen, an denen man sich<br />
messen kann. Wer jedoch grundsätzlich<br />
Mühe mit unserer Politik hat, der<br />
sollte sich überlegen, ob er heute in der<br />
richtigen Partei ist. Er soll diesen Entscheid<br />
aber bitte wenn möglich für<br />
sich selber fällen und nicht an andere<br />
delegieren. Ich möchte eigentlich niemanden<br />
aus der Partei ausschliessen.<br />
Jeder sollte selber erkennen können,<br />
ob er noch am richtigen Ort ist oder<br />
nicht.<br />
Ich nehme die Wahl als Präsident<br />
gerne an. Ich bin mir bewusst, dass die<br />
Ärmel jetzt nach hinten gekrempelt<br />
werden müssen. Ich weiss wie das<br />
geht. Schliesslich bin ich Bauer. Für<br />
unseren Berufsstand ist es keine<br />
Selbstverständlichkeit, in der heutigen<br />
Zeit den Präsidenten der grössten Partei<br />
unseres Landes stellen zu dürfen.<br />
Stellenwert der Landwirtschaft<br />
Die Landwirtschaft hat in der <strong>SVP</strong> einen<br />
hohen Stellenwert. Wir wissen die<br />
tägliche harte Arbeit der Bauernfamilien<br />
zu schätzen. Wir wollen einheimische<br />
Produkte und gesunde Nahrungsmittel.<br />
Wir wollen produzierende Bauern.<br />
Wir wollen Unternehmer, die sich<br />
entfalten können.<br />
Daher mein Bekenntnis zum einheimischen<br />
Bauernstand. Er ist genauso verwurzelt<br />
mit der Schweiz, wie es die<br />
<strong>SVP</strong> ist. Wir tun gut daran, den Bauernstand<br />
als unser Vorbild zu nehmen.<br />
Wer nämlich die Bodenhaftung nicht<br />
verliert, läuft auch weniger Gefahr abzuheben.<br />
Wer mit der Scholle verbunden<br />
ist, liebt unser Land. Wer das eigene<br />
Land liebt, kämpft dafür. Bedingungslos.