BNA Germany Januar / Februar 2013 - TEASER
No.1 Magazine for Indian Cinema & Culture. The magazine and its content (text, graphics and pictures) are strictly copyrighted© by BNA GERMANY®. All rights reserved. Any illegal use without our authorization will be reported as a crime.
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<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong><br />
1
2 <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong>
EDITORIAL<br />
ENTDECKEN SIE MIT <strong>BNA</strong> GERMANY® DIE VIELFALT<br />
DES INDISCHEN KINOS UND DER INDISCHEN KULTUR<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
wieder ist ein Jahr voller Bollywood-Filme, Bollywood-News und Bollywood-<br />
Events vergangen. Das Jahr 2012 liegt hinter uns, einige großartige Persönlichkeiten<br />
der indischen Filmindustrie, wie Schauspieler-Legende Rajesh Khanna<br />
und Filmemacher Yash Chopra sind von uns gegangen, aber auch schöne<br />
Momente wie die Hochzeit von Saif Ali Khan und Kareena Kapoor oder kürzlich<br />
die Hochzeit von Vidya Balan und Siddharth Roy Kapoor hat uns das Jahr 2012<br />
beschert.<br />
In dieser Ausgabe werfen wir mit Ihnen gemeinsam einen Blick zurück auf das<br />
vergangene Jahr, stellen Ihnen die besten Filme aus 2012 vor und geben Ihnen gleichzeitig einen<br />
Einblick, welche Filme, trotz teilweise hoher Erwartungen, weniger erfolgreich liefen. Zudem haben<br />
wir unsere indischen Kollegen gefragt, wer im Jahr 2012 in Indien die angesagtesten Schauspieler<br />
und Schauspielerinnen waren. Sicher weichen hier die Ansichten unserer indischen Kollegen von<br />
den hierzulande vorherrschenden Trends teilweise ab, aber dennoch ist es unserer Meinung nach<br />
ganz interessant, zu sehen, wen die indischen Bollywood-Fans als Top Stars sehen.<br />
Wie eingangs bereits erwähnt, ist der Erfolgsproduzent und Regisseur Yash Chopra, zu dem wir von<br />
<strong>BNA</strong> GERMANY® seit 2005 eine sehr enge und persönliche Beziehung pflegten, im Oktober 2012<br />
plötzlich und völlig unerwartet verstorben. Ihm zu Ehren widmen wir daher auch in dieser Ausgabe<br />
unsere große Cover-Story und unser Titelbild.<br />
Dass gute Filme nicht immer von einem großen Budget abhängen, zeigt uns Filmemacher Tejas<br />
Padia, der gerade den ersten Zero-Budget-Film fertiggestellt hat und in den kommenden Tagen<br />
veröffentlichen wird. Wie es möglich ist, einen Film ganz ohne finanzielle Investitionen zu produzieren,<br />
erzählt uns Tejas Padia im Interview. Zudem führten wir auch Interviews mit der bezaubernden<br />
Bollywood-Schauspielerin Preity Zinta und dem fantastischen Musiker Mika Singh.<br />
Darüber hinaus stellen wir Ihnen auch diesmal wieder die neusten Hindi-Previews und Regional-<br />
Cinema-Previews vor. Wie Ihr persönliches Jahr <strong>2013</strong> verlaufen wird, erfahren Sie hingegen in<br />
unserem vedischen Jahreshoroskop.<br />
Ihr Feedback, Kritik und Anregungen sind uns jederzeit willkommen. Schreiben Sie uns einfach eine<br />
E-Mail an info@bna-germany.com. Sollten Sie eine Ausgabe unseres Magazins verpasst haben, so<br />
können Sie ab sofort Einzelhefte in unserem Webshop unter www.bna-magazine.com/shop jederzeit<br />
bequem nachbestellen.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und einen guten Start ins neue Jahr <strong>2013</strong>!<br />
Ihre<br />
<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong><br />
3
INHALT<br />
JANUAR / FEBRUAR <strong>2013</strong><br />
26 In dieser Ausgabe<br />
stellen wir Ihnen ein<br />
weiteres Golden Girl<br />
Bollywoods vor:<br />
Schauspielerin und<br />
Ikone Madhubala.<br />
70 Sie kommt aus UK<br />
und ergatterte eine Nebenrolle<br />
in „Jab Tak Hai<br />
Jaan“: Jasmine Jardot.<br />
Für sie ging damit ein<br />
Traum von Millionen<br />
Shahrukh Khan Fans in<br />
Erfüllung.<br />
23 Unsere Reise durch<br />
die Geschichte des<br />
Kinos führt diesmal zu<br />
den Anfängen des<br />
Malayalam Cinemas.<br />
„Balan“ war der erste<br />
Malayalam-Film.<br />
52 Preity Zinta kehrt<br />
auf die Kinoleinwand<br />
zurück; diesmal mit ihrer<br />
ersten eigenen Produktion.<br />
Mit uns spricht sie<br />
exklusiv über die<br />
vergangenen Jahre und<br />
ihre Zukunftspläne.<br />
36 Wir sind noch immer<br />
geschockt über den<br />
plötzlichen Tod von<br />
Produzent und Regisseur<br />
Yash Chopra und zollen<br />
ihm mit unserer<br />
Cover-Story unseren<br />
Tribut.<br />
NEWS<br />
6 Aktuelles aus der indischen Filmindustrie<br />
PREVIEWS<br />
9 Matru Ki Bijlee Ka Mandola - Shootout At Wadala -<br />
Race 2<br />
REVIEWS<br />
10 Rush<br />
12 Chakravyuh<br />
14 Son Of Sardaar<br />
30 Khiladi 786<br />
32 Talaash<br />
48 Jab Tak Hai Jaan<br />
50 Life Of Pi<br />
REGIONAL CINEMA<br />
16 Kannada<br />
17 Tamil<br />
18 Malayalam<br />
19 Telugu<br />
REPORTAGE DES MONATS<br />
20 Panchatantra - Die 2.300 Jahre alten Erzählungen<br />
CINEMA HISTORY<br />
23 Die Geschichte des Malayalam Cinemas<br />
GOLDEN GIRLS<br />
26 Madhubala<br />
HINDI SONGS<br />
34 Jee Le Zara (Talaash)<br />
35 Main Kya Karoon (Barfi!)<br />
COVER STORY<br />
36 Yash Chopra<br />
STAR INTERVIEWS<br />
52 Preity Zinta<br />
70 Newcomerin Jasmine Jardot<br />
4 <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong>
INHALT<br />
JANUAR / FEBRUAR <strong>2013</strong><br />
62 Die<br />
Geburtsstätte jedes<br />
Bollywood-Films<br />
ist Mumbai. Wir<br />
stellen Ihnen die<br />
Stadt in all ihrer<br />
Vielfalt vor.<br />
66 Mit dieser<br />
Ausgabe starten wir<br />
unsere neue Serie über<br />
die Bollywood-Legenden<br />
und starten mit niemand<br />
geringerem als Superstar<br />
und einstigem Schwarm<br />
von Millionen Frauen:<br />
Dilip Kumar.<br />
EXTRA<br />
57 Ihr Bollywood Jahresplaner im Posterformat<br />
INDISCHE REGIONEN<br />
62 Mumbai<br />
98 Tso Moriri<br />
BOLLYWOOD LEGENDEN<br />
66 Dilip Kumar<br />
FOTOSHOOT DES MONATS<br />
74 Swati Jaiswal<br />
FILM BUSINESS<br />
78 Exklusiv-Interview mit Tejas Padia<br />
74 Unser Fotoshoot<br />
des Monats machte<br />
Fotograf Shiraz Henry<br />
diesmal mit der<br />
hübschen Swati Jaiswal.<br />
108 Mika Singh trifft<br />
sich mit uns zum<br />
exklusiven Interview und<br />
erzählt von seinen sehr<br />
persönlichen Erfahrungen<br />
in Bollywood.<br />
78 Einen guten Bollywood-Film<br />
zu produzieren,<br />
ohne einen einzigen Cent zu<br />
investieren? Tejas Padia<br />
wagte das Experiment mit<br />
dem ersten Zero-Budget-<br />
Film in der Geschichte des<br />
indischen Kinos.<br />
BUCHTIPP<br />
82 Suzana Zinn: Mein Leben und Shahrukh Khan<br />
83 Anant Kumar: Indien - Eine Weltmacht!<br />
SPECIAL FEATURES<br />
84 Die Top 10 der beliebtesten Schauspieler<br />
88 Die Top 10 der beliebtesten Schauspielerinnen<br />
92 Die Top 10 der enttäuschendsten Filme 2012<br />
94 Die Top 10 der sehenswertesten Filme 2012<br />
VEDISCHES JAHRESHOROSKOP<br />
102 Ihr vedisches Jahreshoroskop für <strong>2013</strong><br />
MUSIK<br />
108 Exklusiv-Interview mit Mika Singh<br />
IMMER IN <strong>BNA</strong> GERMANY<br />
106 Indisch Kochen<br />
110 Offen Gesagt - Die Kolumne von Manoj Srivastava<br />
111 Ihr vedisches Monatshoroskop von Dr. Rupa Batra<br />
114 Abonnement<br />
115 Impressum<br />
<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong><br />
5
NEWS<br />
Hrithik Roshan wurde<br />
erneut zum Sexiest<br />
Asian Man gewählt<br />
Bollywood Star Hrithik Roshan ist bekannt<br />
für sein verdammt gutes Aussehen,<br />
ebenso wie für sein Tanz- und<br />
Schauspieltalent. Nun wurde der Beau<br />
von einem Londoner Wochenmagazine<br />
in einer Online-Umfrage erneut<br />
zum „Sexiest Asian Man“ gewählt, so<br />
wie bereits schon vor einem Jahr. Nach<br />
einem Statement gefragt, gab Hrithik<br />
Roshan an, dass er extrem gerührt sei<br />
und sich sehr über dieses Ergebnis und<br />
den Titel freue, auch wenn er sich<br />
selbst nicht als sexy bezeichnen würde.<br />
In dieser Online-Umfrage landete Salman<br />
Khan auf Platz 3 und Shahid Kapoor<br />
auf Platz 4. Shahrukh Khan, John<br />
Abraham und Ranbir Kapoor sicherten<br />
sich die Plätze 7, 8 und 9. Hrithik Roshan<br />
war als letztes in „Agneepath“ zu<br />
sehen und kommt demnächst mit seinem<br />
neuen Film „Krrrish 3“ in die<br />
Hrithik Roshan<br />
Kinos. Hier wird er neben Kangana<br />
Ranaut und Vivek Oberoi in der Hauptrolle<br />
zu sehen sein.<br />
Shahrukh Khan<br />
hypnotisiert Marokko<br />
Es ist ja nichts Neues, dass Shahrukh<br />
Khan, wo immer er auch auftaucht, für<br />
Euphorie sorgt. Doch es ist etwas anderes,<br />
wenn man live dabei ist und<br />
diese Euphorie am eigenen Leib zu<br />
spüren bekommt. So erging es jetzt<br />
den Bewohnern von Marrakesch in<br />
Marokko. Massen versammelten sich<br />
am Jemaa El-Fna Square in Marrakesch,<br />
als bekannt wurde, dass<br />
Shahrukh Khan genau hier vorbeikommen<br />
würde, wenn er den Roten Teppich<br />
des Filmfestivals beschreiten<br />
würde. Über 50.000 Fans versammelten<br />
sich am Square unter strengsten<br />
Sicherheitsvorkehrungen und bei ungemütlichem<br />
Wetter, um einen Blick<br />
auf ihr Idol Shahrukh Khan zu werfen.<br />
Shahrukh Khan war von diesem Ansturm<br />
der Fans so überwältigt, dass er<br />
kurzerhand den Roten Teppich und<br />
seine Bodyguards verließ, auf ein Podium<br />
stieg und von dort aus seinen<br />
Shahrukh Khan wird in Marrakesch geehrt<br />
Fans zuwinkte und ihnen einen besseren<br />
Blick auf sich gewährte. „Ich bin<br />
zum Filmfestival nach Marrakesch<br />
gereist, weil mir die Menschen dort in<br />
all den Jahren immer so viel Liebe<br />
entgegengebracht haben. Ich bin dorthin<br />
gegangen, um all diesen Menschen<br />
zu sagen, dass ich sie auch liebe<br />
und mich geehrt fühle, von ihnen all<br />
diese Liebe zu erhalten. Der Blick auf<br />
die Fan-Massen am Jemaa El-Fna<br />
Square war überwältigend für mich.<br />
Sie warteten dort so lange auf mich,<br />
wie konnte ich da nicht etwas Zeit mit<br />
ihnen verbringen? Das ist das Mindeste,<br />
was ich tun konnte“, sagte<br />
Shahrukh Khan.<br />
Sonakshi Sinha wird<br />
auch in „Dabangg 3“<br />
mitspielen<br />
Salman Khan und Sonakshi Sinha<br />
Salman Khan, den wir gerade in seiner<br />
Paraderolle des Inspektor Chulbul<br />
Pandey in „Dabangg 2“ bewundern<br />
können, hat kürzlich verkündet, dass<br />
er bereits an einen dritten Teil des<br />
Erfolgshits denkt. Dabei soll in<br />
„Dabangg3“ die Hintergrundgeschichte<br />
zu Inspektor Chulbul Pandey geklärt<br />
werden. Als die indischen<br />
medien den „Tiger Of Bollywood“<br />
daraufhin fragten, ob denn Sonakshi<br />
Sinha ebenfalls in der Rolle der Rajjo<br />
zu sehen sein wird, bejahte er dies. In<br />
„Dabangg 2“ treffen Chulbul und Rajjo<br />
nicht aufeinander. Zudem ist<br />
„Dabangg 2“ das Regie-Debüt von<br />
Arbaaz Khan und zeigt Kareena Kapoor<br />
in einer Item-Nummer im Song<br />
„Fevicol“. „Dabangg 2“ läuft seit dem<br />
21. Dezember 2012 in den Kinos.<br />
Deepika Padukone<br />
findet, dass Bhansali sie<br />
zu sehr testet<br />
Es ist nicht einfach, in einem Sanjay<br />
Leela Bhansali-Film die weibliche<br />
Hauptrolle zu spielen. Das fand jetzt<br />
auch Bollywood-Schönheit Deepika<br />
Padukone heraus, als sie für seinen<br />
neuen Film einen Garba-Tanz, ein<br />
traditioneller Stammestanz aus Gujarat,<br />
aufführen sollte. Bhansali ließ dafür<br />
extra Choreografen aus Gujarat<br />
nach Mumbai ans Filmset einfliegen,<br />
6 <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong>
NEWS<br />
damit sie mit Deepika die Tanznummer<br />
einstudieren. Bei den Choreografen<br />
handelt es sich um das gleiche<br />
Team, das bereits Aishwarya Rai Bachchan<br />
für ihren Tanz „Dholi Taro Dhol<br />
Deepika Padukone<br />
Bhaje“ aus dem Film „Hum Dil De<br />
Chuke Sanam“ trainierte. Deepika Padukone<br />
ist die einzige Schauspielerin<br />
ihrer Generation, die eine Ausbildung<br />
im klassischen Tanz hat und trotzdem<br />
verlangte ihr diese Tanznummer einiges<br />
an Disziplin ab. Noch nie zuvor<br />
hatte sie einen Garba getanzt und trainierte<br />
über zwei Wochen, bis die<br />
Schritte perfekt saßen. Bhansali verlangte<br />
nichts als Perfektion von ihr,<br />
und verglich sie dabei ständig mit Aishwarya<br />
Rai Bachchan. Da verging Deepika<br />
schnell der Spaß und die Freude<br />
am Tanz, sah sie sich doch die ganze<br />
Zeit diesem enormen Druck ausgesetzt.<br />
Was einige vielleicht nicht wissen: sowohl<br />
Aishwarya als auch Deepika<br />
stammen aus Süd-Indien. Doch während<br />
Aishwarya sich im Laufe der Jahre<br />
den südindischen Akzent<br />
abgewöhnte, hört man diesen bei Deepika<br />
noch stark heraus, weswegen man<br />
oft in Bollywood über die lästert. Deepika<br />
hat mittlerweile sogar so die Nase<br />
voll, von den ständigen Vergleichen<br />
mit Aishwarya.<br />
Ein sexy Saif Ali Khan<br />
in Race 2<br />
Auch wenn Saif Ali Khan in keinem<br />
sozialen Netzwerk angemeldet ist, so<br />
wird über ihn und seine Frau Kareena<br />
Kapoor doch momentan am meisten<br />
geschrieben und spekuliert. Und gerade<br />
durch die sozialen Netzwerke wie<br />
Facebook oder Twitter folgen die Reaktionen<br />
und Kommentare um vermeitliche<br />
Gerüchte innerhalt weniger<br />
Momente. Und die Spekulationen um<br />
sein Privatleben nehmen nicht ab.<br />
„Ich streite nicht ab, dass ich mir<br />
manchmal die Zeit nehme, all diese<br />
negativen Sachen, die über mich geschrieben<br />
werden, zu lesen; insbesondere<br />
im Internet. Doch wenn es<br />
danach ginge, wäre ich ja schon<br />
längst weg vom Fenster, aber das bin<br />
ich ja nicht“, erklärt Saif Ali Khan.<br />
Bei seinem letzten Release „Cocktail“<br />
kamen Fragen auf, wie es sich für ihn<br />
als 41-Jährigen wohl anfühle, neben<br />
so jungen Hühnern wie Deepika Padukone<br />
und Diana Penty in der Rolle<br />
des Liebhabers zu sehen zu sein. Was<br />
mag da jetzt bei „Race 2“ passieren?<br />
Immerhin spielt hier die junge und<br />
verdammt sexy aussehende Jacqueline<br />
Fernandez an seiner Seite. Doch<br />
der Altersunterschied ist für Saif Ali<br />
Khan keine große Sache: „Ach was!<br />
Es gibt andere Schauspieler, die teil-<br />
weise sogar noch älter sind als ich und<br />
ebenfalls noch immer mit den ganz<br />
jungen Mädels rumflirten. Und außerdem<br />
fühle ich mich wie 30. Mag sein,<br />
dass ich in ein paar Jahren zu alt für<br />
derartige Rollen bin, aber im Moment<br />
passen sie doch noch ganz gut zu mir“,<br />
sagt Saif Ali Khan sehr selbstsicher.<br />
Priyanka Chopra wird<br />
emotional, wenn es um<br />
die Gesundheit ihres<br />
Vaters geht<br />
Priyanka Chopra<br />
In letzter Zeit zeigt sich Schauspielerin<br />
und Sängerin Priyanka Chopra auf<br />
Twitter sehr emotional, wenn es um<br />
ihren Vater Dr. Ashok Chopra, um<br />
den es in letzter Zeit gesundheitlich<br />
nicht gut steht, geht. Sie bittet sogar<br />
ihre Fans, für ihn zu beten und<br />
schreibt: „Ihn so schwach und zerbrechlich<br />
zu sehen, bricht mich von<br />
Tag zu Tag ein Stückchen mehr. Väter<br />
sind dazu bestimmt, die Superhelden<br />
zu sein! Ich brauche eure Gebete.“<br />
Man sah Priyanka Chopra sogar im<br />
berühmten Siddhivinayak Tempel in<br />
Süd-Mumbai für ihren Vater beten.<br />
Und sie bedankte sich auch später bei<br />
ihren Fans für deren Beistand: „Ich<br />
danke euch allen für eure guten Wün-<br />
<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong><br />
7
NEWS<br />
sche für meinen Vater. Ich werde sie<br />
ihm ausrichten. Sie bedeuten uns als<br />
Familie sehr viel.“<br />
Erotik-Star Sunny<br />
Leone ist die<br />
meistgegoogelte Person<br />
in Indien<br />
Google hat gerade die neuen Suchmaschinen-Zahlen<br />
für das Jahr 2012 herausgegeben.<br />
Und hier zeigte sich, dass<br />
Emraan Hashmi hat<br />
Angst vor Hexenzauber<br />
Bollywood Star Emraan Hashmi arbeitet<br />
gerade an seinem neuen Film „Ek<br />
Thi Daayan“ (Es war einmal eine Hexe).<br />
Regisseur Kannan Iyer gab ihm zu<br />
der Geschichte des Films einige Hintergründe<br />
und erwähnte unter anderem<br />
auch, dass selbst in einer Stadt wie<br />
Mumbai moderne Frauen leben, die<br />
sich mit Magie und Hexerei beschäftigen<br />
und als Wiccans bekannt sind. Das<br />
wollte Emraan Hashmi erst nicht glauben,<br />
bis ihn ein Crew-Mitglied vom<br />
Film durch Mumbai an jene Orte führte,<br />
an welchen diese Wiccans anzutreffen<br />
sind. So wurde Emraan Hashmi<br />
doch von der Existenz von Hexen in<br />
der Stadt überzeugt, was in ihm ein<br />
mulmiges Gefühl hinterließ. Vielleicht<br />
Sunny Leone<br />
die Ex-Erotik-Darstellerin Sunny Leone<br />
die meistgesuchte Person bei<br />
Google im Jahr 2012 war. Landesweit<br />
und über die Grenzen Indiens hinaus<br />
wurde Sunny Leone durch ihren Auftritt<br />
2011 in der 5. Staffel der TV-<br />
Show „Bigg Boss“, einer Show, die<br />
dem in Deutschland bekannten „Bog<br />
Brother“ sehr ähnlich ist. Ihr Schauspieldebüt<br />
gab sie kurz darauf in Pooja<br />
Bhatts Film „Jism 2“, einem<br />
Erotik-Thriller. Auf Platz 2 der meistgesuchten<br />
Personen Indiens landete<br />
Rajesh Khanna, der im Juli 2012 verstarb.<br />
Weitere Personen, die zu den<br />
meistgesuchten Personen bei Google<br />
zählen, sind der selbsternannte Gott<br />
Nirmal Baba, der im Oktober 2012<br />
verstorbene Regisseur Yash Chopra,<br />
Saif Ali Khan und Kareena Kapoor,<br />
die letztes Jahr heirateten und der<br />
frühere Ministerpräsident Maharashtras,<br />
Vilasrao Deshmukh.<br />
Emraan Hashmi<br />
kann er dieses Gefühl dann auch später<br />
im Film „Ek Thi Daayan“ zeigen, in<br />
welchem er an der Seite von Huma<br />
Qureshi und Konkana Sen Sharma zu<br />
sehen sein wird?!<br />
Die Kapoors und die<br />
Pataudis sind seit<br />
Ewigkeiten miteinander<br />
verbunden<br />
Prithviraj Kapoors Familie<br />
Die königliche Pataudi-Familie und<br />
die Kapoors sind jetzt, mit der Hochzeit<br />
von Saif Ali Khan und Kareena<br />
Kapoor offiziell miteinander verbunden,<br />
aber die Verbindung zwischen<br />
den beiden Familien-Clans lässt sich<br />
auch durch Prithviraj Kapoor herstellen.<br />
Bereits im Jahr 1949 reiste Prithviraj<br />
Kapoor nach Bhopal, um dort nach<br />
einer Genehmigung für die Aufführung<br />
eines Theaterstücks im Prithvi-<br />
Theater in Bhopal zu fragen. Mansoor<br />
Ali Khan Pataudis Großvater war damals<br />
der Newab von Bhopal und er<br />
war es auch, der die Genehmigungen<br />
für die Aufführungen von<br />
„Shakuntala“, „Deewar“, „Pathan“,<br />
„Ghaddar“ und „Ahooti“ durchsetzte<br />
und der Kapoor-Familie sogar die<br />
sonst üblichen Steuern für die Aufführungen<br />
erließ. „Kapoor kam damals<br />
mit drei Wagons vollbeladen mit technischem<br />
Equipment an, begleitet von<br />
90 Arbeitern und er bat uns um eine<br />
Unterkunft in einem Gästehaus für die<br />
kommenden drei Monate“, erinnerte<br />
sich Mansoor Ali Khan Pataudis Großvater<br />
in einem Brief, den er seinen<br />
Nachkommen damals schrieb. Wer hätte<br />
jemals gedacht, dass eines Tages<br />
Prithvirajs Ur-Urenkelin Kareena die<br />
Schwiegertochter des verstorbenen<br />
Mansoor Ali Khan Pataudi, dessen<br />
Großvater der Newab von Bhopal war,<br />
werden würde!<br />
* * *<br />
8 <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong>
FILM PREVIEW<br />
MATRU KI BIJLEE KA MANDOLA<br />
Die Geschichte des Films spielt vor den Kulissen eines kleinen<br />
Dörfchens in Haryana. Das Comedy-Drama „Matru Ki Bijlee Ka<br />
Mandola” erzählt dabei die Geschichte des reichen Industriellen<br />
Harry Mandola, der nur zwei Dinge in seinem Leben liebt: einen<br />
guten Drink und seine Tochter Bijlee. Ihr Bediensteter verliebt sich in<br />
Bijlee, die wiederum in Baadal verliebt ist und diesen auch heiraten<br />
will.<br />
Cast: Imraan Khan, Anushka Sharma, Pankaj Kapoor, Arya Babbar<br />
Regisseur: Vishal Bhardwaj<br />
Musik: Vishal Bhardwaj<br />
Produzent: Vishal Bhardwaj, Foxstar Studios<br />
Release Datum: 11. <strong>Januar</strong> <strong>2013</strong><br />
SHOOTOUT AT WADALA<br />
Hierbei handelt es sich um die Fortsetzung des Bollywood Films „Shootout<br />
At Lokhandwala“ aus dem Jahr 2007. Der Film basiert auf dem Buch<br />
„Dongri To Dubai“ von Hussain Zaidi. Der Film erzählt in überdramatisierter<br />
Form die Ereignisse, die dazu führten, dass am 1. November 1982 der<br />
Mumbaier Gangster Manya Surve in Wadala von der Polizei erschossen<br />
wurde.<br />
Cast: John Abraham, Anil Kapoor Kangna Ranaut, Sonu Sood, Manoj Bajpai,<br />
Tusshar Kapoor<br />
Musik: Pritam<br />
Regisseur: Sanjay Gupta<br />
Produzent: Sanjay Gupta, Ekta Kapoor, Shobha Kapoor<br />
Release Datum: 18. <strong>Januar</strong> <strong>2013</strong><br />
RACE 2<br />
„Race 2“ ist die Fortsetzung des Blockbusters „Race“ aus dem Jahr 2008.<br />
Die Dreharbeiten zu diesem Action-Thriller begannen bereits im Oktober<br />
2011. In der Besetzung für den Film gab es im Vorfeld vielerlei Änderungen,<br />
bis der finale Cast endgültig feststand.<br />
Cast: Saif Ali Khan, John Abraham, Anil Kapoor, Deepika Padukone,<br />
Jacqueline Fernandez<br />
Musik: Salim-Suleiman<br />
Regisseur: Abbas-Mustan<br />
Produzent: Ronnie Screwvala, Siddharth Roy Kapur<br />
Release Datum: 25. <strong>Januar</strong> <strong>2013</strong><br />
<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong><br />
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10 <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong>
FILM REVIEW<br />
RUSH<br />
Emraan Hashmi wird für ein schwaches<br />
Skript verschwendet<br />
Normalerweise ist es ja so, dass der Name Emraan Hashmi<br />
die Basis für die Story eines Films legt. Man weiß bereits<br />
im Vorfeld, was für einen Film man zu erwarten hat, wenn<br />
Emraan Hashmi darin die Hauptrolle spielt. Doch „Rush“<br />
ist hier keine Ausnahme.<br />
In diesem Film geht es um den ambitionierten investigativen<br />
Nachrichten-Reporter Samar Grover, der versucht,<br />
die ganz große Story im Bereich<br />
Kriminalitätsaufdeckung<br />
zu machen. Dies bringt<br />
ihn in prekäre Situationen und<br />
er endet gefesselt und geknebelt.<br />
Schließlich kostet ihm<br />
seine Ambition seinen Job<br />
beim Nachrichtensender.<br />
Doch schnell findet Samar einen<br />
neuen Job beim Konkurrenzsender.<br />
Der Film folgt<br />
hier nicht wirklich einer Logik.<br />
Aus unerkennbaren Gründen<br />
wird Samar nämlich im<br />
neuen Job ein Gehalt von umgerechnet<br />
über 200.000 Euro<br />
angeboten und das ohne jeglichen<br />
erkennbaren Grund.<br />
Doch weiter in der Story…<br />
Samars Leben ist in Gefahr,<br />
weil er seine Recherchen im<br />
Kriminalitätssektor weiter<br />
fortführt. Er spielt den James<br />
Bond, fängt eine Liebelei mit<br />
einer Frau an und man fragt<br />
sich beim Schauen des Films<br />
wirklich, wohin die Geschichte<br />
führen soll.<br />
Aufgrund der fehlenden Logik und Inkonsequenz bezüglich<br />
der Storyline, verliert „Rush“ leider die Intensität, die man<br />
bei einem Thriller erwarten dürfte. Der Film wirkt eher wie<br />
ein schwacher Versuch, einen guten Thriller zu schaffen<br />
und lehnt sich dabei an die alte Story des ambitionierten<br />
Typen, der sich mit den falschen Leuten anlegt, an. Das<br />
Leben eines Medien-Reporters und die Fake-Welt des Glitzers<br />
und Glamours wurde bereits in früheren unzähligen<br />
Filmen versucht darzustellen, denken wir da nur an „Rann“,<br />
„Blood Money“, „Page 3“ oder „Peepli Live“. Und genau<br />
hier liegt der Knackpunkt bei „Rush“: Der Film zeigt einfach<br />
nichts Neues.<br />
Emraan Hashmi zeigt sich stark bemüht in der Rolle des<br />
Nachrichten-Reporters und ist eigentlich noch das Beste am<br />
Film. Neha Dhupia in der Rolle der Lisa, einer Medien-<br />
Herrscherin, spielt sinnlich und überzeugt ebenfalls. Der<br />
Film zeigt nach langer Zeit<br />
einmal wieder Sagarika Ghatge<br />
auf der Leinwand und Aditya<br />
Pancholi als Milliardär<br />
Roger Khanna versucht im<br />
Film den harten Tycoon zu<br />
spielen und versagt dabei ebenso<br />
kläglich, wie Sagarika, die<br />
die Ehefrau von Samar spielt.<br />
Regisseur des Films ist Shamin<br />
Desai, der jedoch mitten<br />
in den Dreharbeiten zum Film<br />
im <strong>Januar</strong> 2011 verstorben ist.<br />
Seine Ehefrau Priyanka hat<br />
den Film zu Ende gedreht. Unter<br />
diesen Umständen ist die<br />
Regieleistung im Film ganz<br />
ansehnlich. Allerdings fehlt,<br />
was die Filmmusik betrifft,<br />
der richtige Action-Thriller-<br />
Sound. Mit der richtigen Musik<br />
hätte der Film sicher mehr<br />
an seinem Charakter gewonnen.<br />
Zum anderen haben wir<br />
hier auch eine sinnlose Verschwendung<br />
an Film-Songs;<br />
in der ersten Hälfte des Films<br />
kommen gleich zwei Song-Sequenzen<br />
innerhalb von zehn Minuten vor. Der Soundtrack<br />
stammt von Pritam, doch außer den beiden Songs „Fukraa“<br />
und „Chup Chup Ke“ verdienen die Songs keine weitere<br />
Erwähnung. Hier enttäuscht Pritam wirklich sehr, vor allem,<br />
wenn man an seine tollen Songs in „Cocktail“, „Barfi!“ oder<br />
„Jannat 2“ denkt. Insgesamt ist der Film nichts Halbes und<br />
nichts Ganzes und sehr unausgegoren. Aber dank Emraan<br />
Hashmis guter Performance zumindest für jeden Emraan<br />
Hashmi-Fan ein Muss.<br />
<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong><br />
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12 <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong>
FILM REVIEW<br />
CHARKAVYUH<br />
Das politische Kino wird erwachsen<br />
Prakash Jha ist einer jener Filmemacher, die sich darauf<br />
spezialisiert haben, politische Filme zu machen. Film für<br />
Film stetzte er bisher Zeichen und gab Statements ab.<br />
Bisher ist ihm der Spagat zwischen politisch-sozialkritischen<br />
Filmen und gleichzeitigen Mainstream-Kino gelungen<br />
und war das, was Prakash Jha auszeichnete.<br />
„Chakravyuh“ bedeutet übersetzt soviel wie eine ausweglose<br />
Situation im Krieg. Und darum geht es auch in dem<br />
Film.<br />
Der Film handelt von drei<br />
Freunden, die sehr unterschiedliche<br />
Ideale und soziale Positionen<br />
im Leben haben. Adil<br />
Khan (Arjun Rampal), Rhea<br />
Menon (Esha Gupta) und Kabir<br />
(Abhay Deol) sind Freunde<br />
und absolvieren ein polizeiliches<br />
Trainingslager. Doch<br />
aufgrund Kabirs ungehaltenen<br />
Charakter fliegt dieser bald<br />
aus dem Programm. Adil beendet<br />
das Programm erfolgreich<br />
und wird später in ein von Naxal<br />
(militant-terroristische<br />
kommunistische Gruppierungen,<br />
die sich selbst Maoisten<br />
nennen, Anm. d. Red.)<br />
beherrschtem Gebiet eingesetzt.<br />
Der Anführer dieser lokalen<br />
Gruppierung ist Rajan<br />
(Manoj Bajpayee). Als Adil<br />
sich gerade am machtlosesten<br />
in dieser Situation fühlt, tritt<br />
sein bester Freund Kabir wieder<br />
in sein Leben. Zusammen<br />
wollen die Beiden dem Naxal<br />
den Kampf ansagen und Rajan in die Knie zwingen. Dafür<br />
versucht sich Kabir in die Naxal-Gruppe einzuschleichen,<br />
ihr Vertrauen zu gewinnen und so an Informationen zu<br />
gelangen, die er Adil weitergeben kann. Je länger sich<br />
Kabir in der Gruppe aufhält, umso mehr Verständnis fängt<br />
er an, für sie und ihre Ziele entgegenzubringen. Sind die<br />
Naxal vielleicht doch nicht die Bösen, sondern die Polizei<br />
und die Regierung? Als er Adil versucht, von seinen Ansichten<br />
zu überzeugen, werden aus den beiden einst besten<br />
Freunden plötzlich Rivalen. Kabir wird, nachdem Rajan<br />
verhaftet wurde, der neue Anführer der Naxal. Adil hält<br />
weiter an seinen Ideologien als aufrechter und leidenschaftlicher<br />
Polizist fest. Und genau hier liegt auch die besondere<br />
Spannung des Films. Wie Adil und Kabir ihre Situation<br />
lösen, erfahren Sie, wenn Sie sich den Film anschauen.<br />
Einige Logiklücken weist der Film auf. So ist es für den<br />
Zuschauer nicht ganz nachvollziehbar, dass es Kabir in nur<br />
sehr kurzer Zeit gelingt, in die Gruppe der Naxal aufgenommen<br />
zu werden. Okay, der Film ist zeitlich begrenz, dennoch<br />
hätte man hier eine andere<br />
Lösung finden können, die diese<br />
Situation plausibler löst.<br />
Sonst wird beim Zuschauer der<br />
Eindruck erweckt, dass es ein<br />
Kinderspiel ist, sich als Fremder<br />
in eine Terrorgruppe einzuschleichen.<br />
Interessant ist auch,<br />
dass sich Adil und Kabir plötzlich<br />
in der zweiten Hälfte des<br />
Films Siezen. Machen das beste<br />
Freunde so? Selbst wenn sie<br />
zu Rivalen werden?<br />
Arjun Rampal hat in dem Film<br />
eine tragende Rolle, doch<br />
kommt als knallharter Polizist<br />
nicht wirklich überzeugend rüber;<br />
dabei hilft ihm auch sein<br />
Schnauzbart nicht. Esha Gupta<br />
kann man eigentlich vernachlässigen.<br />
Die überzeugendste<br />
Performance liefert im Film<br />
eindeutig Abhay Deol mit seiner<br />
sehr dynamischen Art ab.<br />
Auch Manoj Bajpayee, wenngleich<br />
er nicht wirklich lange<br />
im Film zu sehen ist, spielt seine<br />
Rolle gut. Insgesamt muss man Prakash Jha wieder einmal<br />
zu einem guten Film gratulieren. Er nahm sich des Themas<br />
Naxalismus an und konnte es in dem Film sehr gut verarbeiten.<br />
Dieser Film ist einfach auch aufgrund der Tatsache, dass er<br />
sich einem aktuellen politischen Thema, das Teil der Geschichte<br />
Indiens ist, annimmt und somit nicht nur Unterhaltung,<br />
sondern ein Stück weit auch Bildung liefert und zum<br />
Nachdenken anregt, sehenswert. Wir können Ihnen den<br />
Film nur wärmstens ans Herz legen.<br />
<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong><br />
13
FILM REVIEW<br />
SON OF SARDAAR<br />
Bollywood-Spass, der einen besonderen Humor bedarf<br />
Die wenigsten Bollywood-Komödien treffen den Geschmack<br />
der deutschen Bollywood-Fans, weil wir einfach<br />
einen anderen Sinn für Humor haben, als Inder. Oft finden<br />
wir Situationen auch nicht komisch, weil wir die Situationen<br />
als solche schon gar<br />
nicht verstehen. Und in<br />
Sachen Action oder besser<br />
gesagt Darstellung<br />
von Pseudo-Action-Szenen<br />
schütteln wir einfach<br />
nur den Kopf. Wem solche<br />
Sachen jedoch als Banalitäten<br />
erscheinen und<br />
wer sich auch gern über<br />
die sinnlosesten Szenen<br />
und Dialoge vor Lachen<br />
krümmt, ist bei „Son Of<br />
Sardaar“ von Regisseur<br />
Ashwani Dhir bestens aufgehoben.<br />
Der aus dem Punjab stammende<br />
Jassi Randhawa<br />
(Ajay Devgn) lebt in London.<br />
Vor Jahren ist er<br />
hierher gezogen, nachdem<br />
sein Vater ein Mitglied<br />
einer<br />
rivalisierenden Familie<br />
getötet hatte. und der<br />
Rest der Familie die Heimat<br />
verlassen hatte. Doch<br />
nun steht der Verkauf des<br />
Hauses und Grundstücks<br />
seines Vaters an und so<br />
begibt sich Jassi nach<br />
über 25 Jahren in seine Heimat. Auf seiner Reise lernt er ein<br />
hübsches Mädchen kennen (Sonakshi Sinha), die zufälligerweise<br />
das gleiche Reiseziel hat, wie er. Sie stellt ihm ihre<br />
Familie vor, nichtsahnend, dass es sich bei dieser Familie<br />
um eben genau die Rivalen von früher handelt. Familienoberhaupt<br />
ist Ballu Sandhu (Sanjay Dutt), der Bruder des vor<br />
25 Jahren von Jassis Vater getöteten Mannes hat seit damals<br />
Rache an Jassi geschworen, weiß momentan jedoch noch<br />
nicht, dass es sich bei dem Fremden um eben diesen Jassi<br />
handelt. Gastfreundschaft wird im Punjab großgeschrieben<br />
und so lädt Ballu Jassi zu sich nach Hause ein. Doch wie es<br />
der Zufall so will, erfährt Ballu, dass Jassi der von ihm<br />
gesuchte Mann ist und versucht ihn nun zu töten. Keine<br />
einfache Sache, wo es doch seine Gastgeberfreundlichkeit<br />
ihm verbietet, Gäste seines Hauses auch nur ein Haar zu<br />
krümmen. So muss er versuchen, Jassi aus seinem Haus zu<br />
locken, was dieser jedoch<br />
geschickt immer wieder<br />
zu verhindern weiß.<br />
Der Film strotzt geradezu<br />
voll namhaften Bollywood-Stars.<br />
Neben den<br />
Hauptdarstellern Ajay<br />
Devgn, Sanjay Dutt und<br />
Sonakshi Sinha sehen wir<br />
die bezaubernde Juhi<br />
Chawla als Langzeitverlobte<br />
von Ballu und Arjan<br />
Bajwa als guten Freund<br />
der Familie, der in die<br />
Nichte Ballus (Sonakshi<br />
Sinha) verliebt ist. Salman<br />
Khan hat zwei Gastauftritte<br />
im Film: gleich<br />
zu Beginn des Films in<br />
einer Prügel-Szene zwischen<br />
Jassi und britischen<br />
Kneipenbesuchern und<br />
dann noch einmal am Ende<br />
des Films im Schluss-<br />
Song „Po-Po“, der<br />
schlechteste Song im<br />
ganzen Film übrigens.<br />
„Son Of Sardaar“ ist die<br />
Kopie des südindischen<br />
Films „Maryada Ramanna“<br />
, der wiederum eine<br />
Kopie des aus dem Jahr 1929 stammenden amerikanischen<br />
Stummfilms „Our Hospitality“ ist. Daher ist die Geschichte<br />
des Films, der von Ajay Degvn unter seinem eigenen Banner<br />
produziert wurde, nichts Neues. Obwohl die Story an<br />
sich sicher einiges zu bieten gehabt hätte, mangelt es sehr<br />
stark an einer adäquaten Umsetzung, sowohl von Seiten der<br />
Regie als auch aus technischer Sicht. Schade, dass ein<br />
Super-Cast für so einen sinnlosen Klamauk verschwendet<br />
wurde. Empfehlenswert ist der Film höchstens für Hard-<br />
Core-Fans. Wenn Sie jedoch eine supertolle Bollywood-<br />
Masala-Komödie erwarten, bleiben Sie besser diesem Film<br />
fern.<br />
14 <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong>
<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong><br />
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REGIONAL CINEMA<br />
KANNADA<br />
SANIHA<br />
„Saniha“ ist eine tragische Liebesgeschichte und basiert auf einen Vorfall aus<br />
dem Jahr 1992, der sich in Devanagere ereignet hat. Devanagere ist ein Ort<br />
der Unruhen und des Völkermordes, an dem bereits mehrere Hundert Menschen<br />
starben. Inmitten dieser Unruhen verlieben sich zwei Menschen, die<br />
verschiedenen Religionen angehören, ineinander. Eine scheinbar unmögliche<br />
Liebe…<br />
Cast: Abhay, Divya Sridhar<br />
Regisseur: Mahesh<br />
Produzent: Mahesh<br />
Release Datum: <strong>Januar</strong> <strong>2013</strong><br />
AYODHYAPURAM<br />
„Ayodhyapuram“ ist ebenfalls ein Film, der sich mit den<br />
kommunalen Unruhen in Nord-Indien beschäftigt. Es<br />
heißt, dass in Ayodhya zu Ehren des Gottes Ram ein<br />
Tempel erbaut wurde, der vom muslimischen Herrscher<br />
Babbar zerstört wurde, um an gleicher Stelle eine Moschee<br />
zu bauen. Jahre später zerstörten Hindus diese<br />
Moschee, um ihren Tempel wiederzuerbauen. Die Unruhen<br />
zwischen Moslems und Hindus beginnen…<br />
Cast: Rakesh, Nayana Puttaswamy<br />
Regisseur: V Lava<br />
Musik: Sagar Nagabhushan<br />
Release Datum: <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong><br />
ANGULIMALA<br />
Der Film erzählt die Geschichte eines skrupellosen Mörders, der durch ein<br />
inniges Gespräch mit Buddha zu einem besseren Menschen geworden ist.<br />
Der Film soll zeigen, wie der Buddhismus Menschlichkeit und Aufrichtigkeit<br />
lehrt, ungeachtet der Vergangenheit, die ein Mensch haben mag.<br />
Dieser Film spielt ebenfalls vor einem historischen Hintergrund.<br />
Cast: Saikumar<br />
Regisseur: Baraguru Ramchandrappa<br />
Produzent: BK Srinivas<br />
Release Datum: <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong><br />
16 <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong>
REGIONAL CINEMA<br />
TAMIL<br />
MANIMEGALAI<br />
„Manimegalai“ ist ein Liebesfilm. Manimara kommt aus<br />
seiner Familie der Mittelschicht und Megala ist die Tochter<br />
aus reichem Haus. Ihre Liebe zueinander sorgt für viel Unruhe<br />
in beiden Familien. Megalas Vater versucht mit allen<br />
Mitteln diese Beziehung zu zerstören. Doch weder Manimara<br />
noch Megala wollen dies geschehen lassen und kämpfen<br />
gemeinsam für ihre Liebe.<br />
Cast: Manimara, Megala<br />
Regisseur: T K Prabhakaran<br />
Musik: T K Prabhakaran<br />
Release Datum: <strong>Januar</strong> <strong>2013</strong><br />
PARADESI<br />
„Paradesi“ ist der Titel eines bekannten Malayalam-Romans, der als<br />
Vorlage für den Film diente. Der Film handelt von den Herausforderungen,<br />
denen sich ein junges Paar gegenübersieht, bei ihrem Versuch,<br />
ihren Sohn aufzuziehen. Der Sohn hat ein schlechtes<br />
Benehmen und zeigt Verhaltensstörungen, weil seine Eltern keine<br />
Zeit haben, um sich ausreichend um ihn zu kümmern.<br />
Cast: Adharva, Vedhika<br />
Regisseur: Bala<br />
Musik: G V Prakash Kumar<br />
Release Datum: <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong><br />
VETTAI MANNAN<br />
„Vettai Mannan“ ist ein Action-Film der Extra-Klasse und besticht<br />
durch seine glanzvollen witzigen Momente, die den Film zu einem<br />
wahren Entertainer für die ganze Familie machen. Simbhu und Jai<br />
sind in den Hauptrollen zu sehen und spielen Gangster aus verschiedenen<br />
Regionen, die nun keine Kriminellen mehr sein wollen,<br />
sondern sich der Sozial-Arbeit und Hilfe der Armen verschreiben.<br />
Cast: Silambarasan, Jai<br />
Regisseur: Nelson<br />
Produzent: S.S.Chakravarthy<br />
Musik: Yuvan Shankar Raja<br />
Release Datum: <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong><br />
<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong><br />
17
REGIONAL CINEMA<br />
MALAYALAM<br />
72 MODEL<br />
„72 Model“ ist ein Film über ein Oldtimer-Auto.<br />
Dieses Auto ist ein Erbstück einer Familie aus<br />
Süd-Indien und gehörte einst einem alten Mann,<br />
der nichts so sehr liebte, wie dieses Auto. Die<br />
Erben glauben nun, dass die Seele des alten<br />
Herren in diesem Auto weiterlebt. Doch eines<br />
Tages wird dieses Auto gestohlen…<br />
Cast: Madhu<br />
Regisseur: Rajasenan<br />
Produzent: J. Saratchandran Nair<br />
Release Datum: <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong><br />
MONKEYS<br />
„Monkeys“ erzählt die Geschichte einer Gruppe von verantwortungslosen<br />
Freunden, die allesamt nichts in ihrem Leben<br />
gebacken bekommen. Für sie steht nur der Spaß im Vordergrund<br />
und so hängen sie tagein und tagaus einfach nur zusammen<br />
ab. Doch als die Freunde älter werden, fängt der wahre<br />
Ernst des Lebens für sie an.<br />
Cast: Sunny Wayne, Manu<br />
Regisseur: Lijin Jose<br />
Produzent: Ashiq Usman<br />
Release Datum: <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong><br />
LOKPAL<br />
Der Film „Lokpal“ beschäftigt sich mit dem zeitgenössischen Thema<br />
in Indien, der Korruption den Kampf anzusagen. Viele Organisationen<br />
haben sich mittlerweile dem Kampf gegen die Korruption verschrieben<br />
und teilweise bereits Erfolge erzielen können. Der Film thematisiert<br />
diese Problematik in überspitzter Art und Weise. Director: Joshi<br />
Cast: Mohanlal, Kavya Madhavan<br />
Produzent: Antony Perumbavoor<br />
Release Datum: <strong>Januar</strong> <strong>2013</strong><br />
18 <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong>
REGIONAL CINEMA<br />
TELUGU<br />
KAALI CHARAN<br />
Kaali Charan war ein berühmter Bandit in Indien, der in den Wäldern lebte.<br />
Er war berühmt für seine geisterhafte Erscheinung. Der Legende nach<br />
geisterte er vor allem tagsüber umher und rächte sich an den Ungerechten.<br />
Chaitanya wird in dem Film die Rolle des Kaali Charans spielen.<br />
Cast: Chaitanya, Chandini Tamilarasan<br />
Regisseur: Praveen Sri<br />
Produzent: Praveen Sri<br />
Musik: Nandan Raj<br />
Release Datum: <strong>Januar</strong> <strong>2013</strong><br />
NAAYAK<br />
„Naayak“ ist ein Liebesfilm, der sich in ein Action-Film wandelt. Der<br />
Film handelt von einem Mann, den man als Ein-Mann-Army bezeichnet<br />
und der sich gegen das Böse in der Gesellschaft einsetzt. Er<br />
bestraft korrupte Leute und hat sein ganz eigenes Gerechtigkeitsempfinden.<br />
Die Rechte am Film wurden zu einem Rekordpreis verkauft.<br />
Cast: Ram Charan Teja, Kajal Aggarwal<br />
Regisseur: V.V.Vinayak<br />
Produzent: D.V.V.Danaiah<br />
Musik: Thaman S<br />
Release Datum: <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong><br />
VIKRAM SIMHA<br />
„Vikram Simha“ ist der erste indische 3D-Film, der<br />
sich der Motion Capture Technologie bedient. Rajinikanth<br />
ist in der Rolle eines Königs zu sehen, de rein<br />
Anbeter des Gottes Shiva ist und das Böse bekämpfen<br />
will. A R Rahman hat die Filmmusik komponiert.<br />
Aufgrund der eingesetzten Technologie für die Special<br />
Effects und die Animationen ist „Vikram Simha“<br />
einer der teuersten indischen Filme.<br />
Cast: Rajinikanth, Deepika Padukone<br />
Regisseur: Soundarya Rajinikanth<br />
Produzent: B Subrahmanyam<br />
Musik: A R Rahman<br />
Release Datum: <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong><br />
<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong><br />
19
REPORTAGE DES MONATS<br />
PANCHATANTRA<br />
Die 2.300 Jahre<br />
alten Erzählungen<br />
Indien ist das Land mit eines der ältesten Zivilisationen der Welt, nachgewiesen durch<br />
unzählige Erzählungen. Die frühste Form des Geschichten-Erzählens ist die verbale Weitergabe,<br />
kombiniert mit Gestik und Mimik. Später wurden Geschichten in Stein gemeißelt –<br />
nicht nur in Indien, sondern auch in vielen anderen alten Kulturen der Welt. Geschichten<br />
und Ereignisse wurden durch die Sprache, Wandmalereien, Bildhauerei, Musik und Tanz<br />
von Generation zu Generation weitergegeben und haben es so bis in unsere heutige Zeit<br />
geschafft. Auch wenn heute die digitalen Medien die Macht übernommen haben, so verfehlen<br />
die Geschichten unserer Ahnen nicht ihre Wirkung. In Indien hat jede Region ihre eigene<br />
Form und Sprache entwickelt, um Geschichten zu erzählen und weiterzugeben. Epen und<br />
antike Geschichten voller Weisheiten wurden oftmals in Sanskrit verfasst und bildeten die<br />
Grundlage der meisten Religionen Indiens. Die Erzählungen werden noch heute in Tempeln,<br />
auf Hochzeiten und anderen sozialen und religiösen Feierlichkeiten vorgetragen. Meist<br />
handelt es sich dabei um Ein-Mann-Performances, wobei der Performer unglaublich vielseitig<br />
in seiner Darstellung sein muss und zudem die Geschichten mit Humor verpacken muss,<br />
um die Aufmerksamkeit der Zuschauer zu erlangen. Diese Performer werden von der<br />
indischen Bevölkerung als Lehrer und Wahrer des heiligen Wissens angesehen, und bieten<br />
in ihrer Performance eine Interpretation der heiligen Texte und Erzählungen der Vergangenheit<br />
für die heutige Generation.<br />
In Stein gemeißelte alte indische Erzählungen finden sich vor allem in Tempeln in ganz Indien.<br />
20 <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong>
REPORTAGE DES MONATS<br />
Die Erzählungen wurden einst von Generation zu Generation verbal weitergegeben, bevor man damit begann, sie im Felsgestein zu verewigen.<br />
Auch das Buch „Panchatantra“ stammt aus dem antiken<br />
Indien. Die Geschichten aus diesem Buch werden auch<br />
noch heute gelesen und die Kinder Indien wachsen mit<br />
diesen Erzählungen auf. „Panchatantra“ wurde vor etwa<br />
2.300 Jahren vom Weisen Vishnu Sharma geschrieben. Der<br />
Legende nach wurde er vom damaligen König gebeten,<br />
dessen drei Söhnen Moral und Ethik beizubringen und sie<br />
zu anständigen Männern zu machen. So entschloss sich<br />
Vishnu Sharma dies in Form von<br />
interessanten Erzählungen zu machen,<br />
ähnlich aufgebaut den uns<br />
bekannten Fabeln. Jede der Geschichten,<br />
die Vishnu Sharma niederschrieb<br />
und an die Söhne des<br />
Königs weitergab, enthielt eine<br />
Moral und wies den Weg zu einem<br />
erfüllten Leben. Insgesamt verfasste<br />
Vishnu Sharma fünf solcher<br />
Geschichten, daher auch der Name<br />
Panchatantra. Jede einzelne<br />
Geschichte befasste sich mit<br />
einem anderen Thema und diente<br />
als Leitfaden für viele Könige. Im<br />
Folgenden möchten wir Ihnen eine<br />
kurze Zusammenfassung der<br />
einzelnen Erzählungen geben:<br />
Der Kaufmann und sein Eisen<br />
In einer Stadt lebten zwei Freunde.<br />
Eines Tages musste sich einer der<br />
Freunde auf eine Reise begeben und bat seinen Freund, auf<br />
seinen Eisenvorrat aufzupassen, während er weg ist. Er<br />
erklärte seinem Freund, dass er, sollte seine Reise nicht<br />
erfolgreich verlaufen, wenigstens das Eisen zu Geld machen<br />
könne. Doch während seiner Abwesenheit verkaufte<br />
der Freund das Eisen, um mit dem so gemachten Geld seine<br />
Schulden zu bezahlen, zumal er davon ausging, dass der<br />
Ein altes Buch, in dem die Panchatantra<br />
niedergeschrieben wurden.<br />
Kaufmann nie wiederkehren würde. Doch nach einigen<br />
Tagen kehrte der Kaufmann zurück und fragte seinen<br />
Freund nach dem Eisen. Der Freund fühlte sich schuldig<br />
und log den Kaufmann an, indem er ihm sagte, dass er das<br />
Eisen in einem verschlossenen Raum sicher gelagert habe,<br />
aber die Ratten das ganze Eisen gefressen hätten. Der<br />
Kaufmann tat so, als würde er seinem Freund die Geschichte<br />
glauben. Einige Tage später traf der Kaufmann den<br />
jungen Sohn seines Freundes und<br />
schloss diesen in einem Raum ein.<br />
Als er kurz darauf seinen Freund<br />
besuchte, sah er, wie dieser völlig<br />
aufgelöst war wegen des plötzlichen<br />
Verschwindens seines<br />
Sohnes. Der Kaufmann erklärte<br />
seinem Freund daraufhin, dass er<br />
einen Adler gesehen habe, der ein<br />
Kind in seinen Fängen hatte und<br />
dass dies möglicherweise sein<br />
Sohn gewesen sein könnte. Als<br />
der Freund meinte, dass er das<br />
ganz und gar nicht glaubte, erwiderte<br />
der Kaufmann, dass in einer<br />
Stadt, in der Ratten Eisen fressen,<br />
alles möglich sei…<br />
Der Tischler und der Affe<br />
Ein Tischler bearbeitet gerade<br />
Holz im Wald und wird dabei von<br />
einem Affen beobachtet, der in<br />
seiner Nähe auf einem Baum sitzt. Als der Zimmermann<br />
seine Arbeit unterbricht, um zur Mittagspause nach Hause<br />
zu gehen, klettert der Affe von seinem Baum herunter und<br />
schaut sich die Arbeit des Tischlers an und versucht sich<br />
selbst in der Holzbearbeitung. Dabei klemmt sich der Affe<br />
seinen Schwanz zwischen zwei dicken und schweren Holzstücken<br />
ein und kann sich nicht mehr befreien. Jammernd<br />
<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong><br />
21
REPORTAGE DES MONATS<br />
und weinend sitzt der Affe so da, bis der Tischler von seiner<br />
Essenpause zurückkehrt und den Affen in dieser misslichen<br />
Situation vorfindet. Der Tischler ist wütend auf den Affen,<br />
weil dieser seine Arbeit zerstört hat und schlägt ihn, bevor<br />
er ihn schließlich befreit. Die Moral<br />
der Geschichte soll die sein, dass man<br />
sich besser nicht in die Arbeit und Angelegenheiten<br />
anderer einmischt,<br />
wenn man keinen Ärger bekommen<br />
will…<br />
Der Kranich und die Krabbe<br />
Es war einmal ein Kranich, der an<br />
einem See lebte und jeden Morgen<br />
seinen Fisch fing, bis in seine alten<br />
Tage. Der Kranich wurde immer älter<br />
und zerbrechlicher und war nicht mehr<br />
in der Lage, sich den Fisch zu fangen.<br />
Eines Tages traf der alte Kranich eine<br />
Krabbe und erzählte ihr, dass er gehört<br />
habe, dass bald Fischer kommen<br />
würden, die den ganzen See leerfischen<br />
wollen. Die Krabbe, überrascht<br />
von diesen schlechten<br />
Nachrichten, geht in den See und erzählt<br />
den ganzen Fischen davon. Die<br />
Fische kamen voller Panik aus dem Wasser und fragten den<br />
Kranich, was sie denn nur machen sollten. Der Kranich<br />
erzählte ihnen daraufhin, dass es ganz in der Nähe einen<br />
weiteren See gab und er sie in seinem Maul dorthin bringen<br />
könne. Die Fische stimmten dieser<br />
Idee zu. So nahm der Kranich die erste<br />
Ladung Fische in seinen Mund und<br />
flog davon, vorgebend er sei auf dem<br />
Weg zum anderen See. Unterwegs verschlang<br />
er all die Fische. Das machte<br />
der Kranich mehrere Tage lang so, bis<br />
alle Fische aus dem See verschlungen<br />
waren. Nun gab der Kranich vor, auch<br />
die Krabbe retten zu wollen. Dazu<br />
sollte sich die Krabbe an seinem Hals<br />
festhalten, während er zum anderen<br />
See flog. Doch plötzlich sah die Krabbe<br />
auf dem Weg all die Fischgräten<br />
und realisierte, was passiert war. Statt<br />
sich weiter am Hals des Kranichs festzuhalten,<br />
schnürte die Krabbe dem<br />
Kranich die Kehle zu, bis dieser starb.<br />
Die Moral dieser Geschichte ist, dass<br />
man für zuviel Gier und Habsucht früher<br />
oder später zahlen muss.<br />
Der Löwe und der Hase<br />
Ein Löwe machte sich gerade, wie jeden Tag, auf den Weg<br />
in den Wald, um Tiere zu erlegen. Die Tiere im Wald hatten<br />
es jedoch satt, ständig in der Angst vor dem Löwen zu leben<br />
und so überlegten sie sich eine List für den Löwen. Sie<br />
boten ihm an, ihm täglich ein Tier zu liefern, wenn er nur<br />
vom Wald fernbliebe. Dieser Vorschlag gefiel dem Löwen,<br />
da er nun nicht mehr selbst jagen musste. Die Waldtiere<br />
entschieden, dass sie dem Löwen von jenen Tieren immer<br />
eines schicke, von dessen Art es am<br />
meisten im Wald gibt. Es stellte sich<br />
heraus, dass Hasen die größte Population<br />
im Wald stellten. So wurde ein<br />
Hase zum Löwen geschickt. Der Hase<br />
machte sich auf den Weg zum Löwen<br />
und fand unterwegs einen alten Brunnen.<br />
Der Löwe, der mittlerweile schon<br />
ungeduldig auf seine Mahlzeit wartete,<br />
ging selbst in den Wald, um sich sein<br />
Essen zu beschaffen und trifft auf den<br />
Hasen. Der Hase erzählte ihm, dass<br />
er sich gerade auf dem Weg zu ihm<br />
befand, jedoch unterwegs einen anderen<br />
Löwen traf, der vorgab, der König<br />
des Waldes zu sein. Der Löwe wurde<br />
wütend über diese anmaßende Behauptung<br />
des anderen Löwen und<br />
sagte dem Hasen, er solle ihn zum<br />
anderen Löwen bringen. Der Hase<br />
führte den Löwen zu dem Brunnen<br />
und erzählte ihm, dass er reinschauen<br />
müsse, wenn er den anderen Löwen sehen will. Der Löwe<br />
sah im Brunnen sein Spiegelbild, das er für den anderen<br />
Löwen hielt, sprang in den Brunnen und ertrank. Eitelkeit<br />
und Überheblichkeit bringen einen selten weiter im Leben.<br />
Die Schildkröte und die Gans<br />
Diese Geschichte enthält eine ganz<br />
besondere Weisheit, nämlich dass<br />
Schweigen Gold ist: Eine Schildkröte<br />
und eine Gans lebten zusammen an<br />
einem See. Nach einigen Jahren fing<br />
der See langsam an, auszutrocknen<br />
und die Gans erklärte der Schildkröte,<br />
dass sie zu einem anderen See fliegen<br />
wolle. Die Schildkröte bat die Gans,<br />
sie mitzunehmen. Die Gans willigte<br />
ein und gab der Schildkröte einen<br />
Stock, dessen eines Ende die Schildkröte<br />
in den Mund nehmen sollte und<br />
dessen anderes Ende die Gans in den<br />
Mund nahm, um so mit der Schildkröte<br />
fliegen zu können. Sie erklärte der<br />
Schildkröte, den Stock unter keinen<br />
Umständen loszulassen. Doch als die<br />
beiden so in der Luft waren, sahen<br />
einige Dorfbewohner das Paar fliegen<br />
und machten sich über die Schildkröte lustig. Diese wurde<br />
daraufhin wütend und schimpfte zurück. Dabei ließ sie den<br />
Stock los, fiel hundert Meter tief auf die Erde und starb.<br />
22 <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong>
CINEMA HISTORY<br />
Das Malayalam-Kino<br />
war schon immer eine<br />
große Schatztruhe<br />
voller Talente für das<br />
indische Kino. Filmemacher<br />
wie Ramu<br />
Kariat, Aravindan, Adoor Gopalakrishnan,<br />
M T Vasudevan Nair, Shaji<br />
Karun und viele andere sorgten und<br />
sorgen dafür, dass das Malayalam-Kino<br />
auch weit über die Grenzen Indiens<br />
hinaus bekannt geworden ist und Anerkennung<br />
findet. Zum allerersten<br />
Mal fand der Malayalam-Film Beachtung,<br />
als der Film „Chemeen“ von<br />
Regisseur Ramu Kariat 1965 mit der<br />
Goldmedaille des indischen Präsidenten,<br />
eine der höchsten indischen<br />
Auszeichnungen überhaupt, geehrt<br />
wurde. Regisseur Adoor Gopalakrishnan<br />
erhielt 1972 für<br />
„Swyamvaram“ ebenso diese Auszeichnung,<br />
wie im darauffolgenden<br />
Jahr auch Regisseur M T Vasudevan<br />
Nair für „Nirmalayam“. Diese und<br />
viele andere Auszeichnungen, die die<br />
Filmemacher des Malayalam-Kinos<br />
erhielten, sorgten dafür, dass der Malayalam-Film<br />
nationale und internationale<br />
Anerkennung und Beachtung<br />
fand. Sicher gab es viele gute Filme<br />
auch vor 1965 aus Kerala, doch die<br />
Beachtung fand das Kino aus dieser<br />
Szene aus dem Malayalam-Film “Chemeen” aus dem Jahr 1965<br />
Region tatsächlich erst durch<br />
„Chemeen“.<br />
Die Geschichte des Malayalam-Kinos<br />
lässt sich hingegen bis ins Jahr<br />
1928 zurückverfolgen. Damals hatte<br />
der Film „Vigathakumaran” Premiere<br />
im Capital Cinema in Trivandrum.<br />
J C Daniel, Drehbuch-Co-Autor,<br />
Schauspieler und Regisseur des<br />
Films, stammte aus der kleinen Stadt<br />
Agastheeshwaram, im Verwaltungsbezirk<br />
Kanyakumari. Der Film floppte<br />
kläglich und setzte der gerade erst begonnenen<br />
Karriere Daniels ein jähes<br />
Ende. Er war finanziell ruiniert und<br />
wurde depressiv. Er starb schließlich<br />
unter erbärmlichen Umständen. Leider<br />
gibt es heute kein Filmmaterial mehr<br />
zu „Vigathakumaran”. Anfangs wurden<br />
die Malayalam-Filme auch selten<br />
von Filmemachern aus Kerala gedreht,<br />
sondern von Professionellen außerhalb<br />
<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong><br />
23
CINEMA HISTORY<br />
Filmemacher Adoor Gopalakrishnan zählt zu den Ikonen des Malayalam-Kinos - auch noch heute<br />
dieser Region. Der erste Ton-Film wurde<br />
1938 von T R Sundaram produziert;<br />
trug den Titel „Balan“ und S Notani<br />
führte hierbei Regie. Der Film hatte<br />
insgesamt ganze unglaubliche 23<br />
Songs und zeigte K K Aru und Alleppey<br />
Vincent in den Hauptrollen. 1940<br />
führte S Notani in seinem nächsten<br />
Film „Gnanambika“ Regie. Der Film<br />
basierte auf einer Geschichte von C<br />
Madhavan Pillai und zeigte Sebastian<br />
Kunju, Kunju Bhagavathar und C K<br />
Rajam in den Hauptrollen. Es folge ein<br />
weiterer Meilenstein-Film: „Prahlad“<br />
von dem aus Chennai stammenden Regisseur<br />
K Subramaniam zeigte den damals<br />
begehrten Tänzer Gopinath und<br />
seine Frau Thangkamani in den Hauptrollen.<br />
Der erste Produzent, der aus<br />
Kerala kam und in das Malayalam-Kino<br />
investierte, war P J Cherian. Seine<br />
erste Produktion war 1949 der Film<br />
„Nirmala“. Der Soundtrack zu diesem<br />
Film beinhaltete 12 Songs von Mahakavi<br />
G Sankara Kurup. Der Film entstand<br />
in den Udaya Studios in<br />
Alleppey, Keralas erstem Filmstudio,<br />
das vom berühmten Koshy-Kunchako-<br />
Team gegründet wurde. Dieses Filmstudio<br />
produzierte auch die Box-Office-Hits<br />
„Jeevithanauka” und<br />
„Nalathanka“.<br />
Der Aufbau des wesentlich besser ausgestatteten<br />
Maryland-Studios in Trivandrum<br />
im Jahre 1951 durch P<br />
Subramaniam wurde ein weiterer<br />
wichtiger Meilenstein in der Geschichte<br />
des Malayalam-Kinos. Den ersten<br />
Durchbruch konnten die Studios mit<br />
dem Film „Atma Sakhi“, mit Sathyan<br />
in der Hauptrolle verbuchen. Die Eigentümer<br />
der beiden Film-Studios in<br />
Kerala waren vornehmlich auch die<br />
einzigen Produzenten der Studios. Private<br />
Produzenten von außerhalb waren<br />
zu dem Zeitpunkt noch mehr an<br />
Chennai, der Hauptstadt des Südindischen<br />
Kinos interessiert. Und die<br />
Malayali waren bis zu diesem Zeitpunkt<br />
auch mehr an Tamil-Filmen und<br />
Telugu-Filmen interessiert, als an Malayalam-Filmen.<br />
Sicher war der Mangel<br />
an Malayalam-Filmen einer der<br />
Gründe dafür. Doch die Tamil-Filme<br />
„Chandralekha”, „Chinthamani“ und<br />
„Aryamala“, sowie die Telugu-Filme<br />
„Mallipilli“, „Devatha“ und „Pathala<br />
Bhairavi“ waren ihrer Zeit sehr populär<br />
in Kerala. Das Interesse und die<br />
Popularität der Malayalam-Filme nahmen<br />
erst in den kommenden Jahren zu.<br />
Nennenswerte Filme der 50er Jahre<br />
waren „Navalokam“, „Thiramala“,<br />
„Neelakkuyil“ und „Newspaper Boy“;<br />
allesamt Erfolge an den Kinokassen.<br />
Vor allem „Navalokam“ schlug in der<br />
Arbeiterklasse Indiens aufgrund seiner<br />
Thematik ein, während sich<br />
„Neelakkuyil“ mit erfrischendem Realismus<br />
der sozialen Probleme des<br />
Landes widmete. Durch den Film<br />
„Newspaper Boy“ fühlten sich hauptsächlich<br />
die damalige Jugend und die<br />
Studenten des Landes angesprochen,<br />
da dieser Film sehr nah an der Realität<br />
der damaligen Jugend herankam und<br />
sie widerspiegelte. Der Film<br />
„Thiramala“ überzeugte hingegen vor<br />
allem durch seine Visualisierung und<br />
24 <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong>
CINEMA HISTORY<br />
der ausgesprochen guten<br />
Technik, die im Film verwendet<br />
wurde.<br />
In den 60er Jahren widmete<br />
sich das Malayalam-Kino weniger<br />
den sozial-kritischen<br />
Themen, als mehr der Liebe<br />
und den zwischenmenschlichen<br />
Beziehungen. So entstanden<br />
in dieser Periode<br />
gefühlsbetonte Filme wie<br />
„Iruttinte Atmavu“,<br />
„Chemeen“, „Thulabharam“,<br />
„Adimakal“ und „Olavum<br />
Theeravum“, wobei, wie eingangs<br />
bereits erwähnt, vor<br />
allem „Chemeen“ von Regisseur<br />
Ramu Kariat aufgrund<br />
seiner Thematik, seiner Visualisierung,<br />
seines Schnitts<br />
und der Darstellung der gesamten<br />
Bandbreite emotionaler<br />
Reaktionen besondere<br />
Beachtung bei den Filmkritikern<br />
fand und die höchste<br />
nationale Filmauszeichnung<br />
erhielt. Aber auch Regisseur<br />
A Vincents Film „Thulabharam“ gewann<br />
einen National Film Award,<br />
wenn auch nicht den höchsten. Die<br />
Hauptdarstellerin dieses Films, Sarada,<br />
erhielt für ihre Performance den Urvashi<br />
Award. „Adimakal“ gewann<br />
zwar keinen Award, doch konnte Regisseur<br />
K S Sethumadhavan trotzdem<br />
die Herzen der Zuschauer mit diesem<br />
Film für sich gewinnen. P N Menons<br />
Film „Olavum Theeravum“ setzte zu<br />
seiner Zeit neue Zeichen in Bezug auf<br />
die Kunst der Kameraführung und gilt<br />
noch heute als Lehrwerk an vielen<br />
Filmschulen in Indien, wobei der Film<br />
eher den Stil eines Dokumentarfilms<br />
hat und dabei das Leben eines einfachen<br />
Dorfbewohners aus Malabar<br />
portraitiert.<br />
Die 70er Jahre des Malayalam-Kinos<br />
brachten Filme wie „Swayamvaram“,<br />
„Nirmalayam“, „Gayathri“ und<br />
„Nellu“ hervor. Kein Film zuvor präsentierte<br />
unvergleichlich schöne Landschaft<br />
Keralas so beeindruckend, wie<br />
Ramu Kariats „Nellu“. Regisseur P N<br />
Menon beschäftigte sich hingegen in<br />
„Gayathri“ mit der Revolution der damaligen<br />
Jugend gegen die vorherr-<br />
Shaji Karun<br />
schenden Normen und Traditionen der<br />
Gesellschaft. Adoor Gopalakrishnans<br />
„„Swayamvaram“ und MTs<br />
„Nirmalayam“ zeichneten sich vor<br />
allem dadurch aus, dass diese beiden<br />
Filme zu Meisterwerken der Neuen<br />
Welle im indischen Kino zählten, wobei<br />
in den Filmen weniger die Story an<br />
sich, als vielmehr die Kunst des Filmemachens<br />
und die Ästhetik im Vordergrund<br />
stand. P J Antony,<br />
Hauptdarsteller in „Nirmalayam“, erhielt<br />
für seine Darstellung des Tempel-Orakels<br />
Velichappad die höchste<br />
nationale Auszeichnung als Schauspieler.<br />
Filme wie „Thampu” und<br />
„Estahappan“ von Regisseur G Aravindan,<br />
„Swapnadanam“ und „Yavanika“<br />
von Regisseur K G George, „Kabani<br />
Nadi Chuvannappol“ von Regisseur P<br />
A Backer, „Peruvazhiambalam“ und<br />
„Oridathoru Phayalvan“ von Regisseur<br />
Padmaraju, „Oppol“ von KS Sehtumadhavan,<br />
„Ganam“ von<br />
Srikumaran Thampi, sowie die Filme<br />
„Koodiyattam“ und „Elipathyam“ von<br />
Adoor Gopalakrishnan sind nur einige<br />
der Filme, denen es zu verdanken ist,<br />
dass Kerala ins Augenmerk der<br />
nationalen und internationalen<br />
Filmemacher und Kritiker fiel.<br />
So gewann beispielsweise<br />
Adoor Gopalakrishnans<br />
„Elipathyam“ den prestigeträchtigen<br />
British Film Institute<br />
Award in London. Aber auch<br />
Filmemacher wie Balachandra<br />
Menon, I V Sasi, Fazil und Sethumadhavan<br />
waren zu dieser<br />
Zeit sehr erfolgreich.<br />
Nach den 70er Jahren entwickelte<br />
sich das Malayalam-Kino in<br />
eine sehr merkwürdige Richtung.<br />
Es waren von nun an oftmals<br />
Malayalam-Filme, die auf<br />
internationalen Filmfestivals<br />
vorgestellt wurden und Preise<br />
abräumten. Vor allem Adoor<br />
Gopalakrishnan, MT und Aravindan<br />
gehörten bald zum festen<br />
Inventar für nahezu jedes<br />
international Filmfestival. Die<br />
repräsentierten das indische Kino<br />
und seine Kunst auf globaler<br />
Ebene und trugen ihren Teil dazu bei,<br />
dass das indische Kino internationale<br />
Beachtung fand. Augenblicklich sind<br />
vor allem Filmemacher wie Shaji Karun<br />
und T V Chandran mit ihren Filmen<br />
„Piravi“, „Vanaprastham“ und<br />
„Kutty Shranku“ führend im Malayalam-Kino.<br />
Zu den weiteren aktuell prominenten<br />
Namen zählen Prem Nazir,<br />
Gopi, Sathyan und KJ Yesudas, die<br />
sich weit über die Landesgrenzen hinaus<br />
einen Namen machen konnten.<br />
Prema Karanth, die Frau von B V Karanth<br />
ist außerhalb Karnatakas am besten<br />
bekannt für ihren Film<br />
„Phaniyamma“, der ihr einen National<br />
Award bescherte und sie in die Auswahl<br />
des indischen Panoramas brachte.<br />
Prema absolvierte ihre Ausbildung an<br />
der National School of Drama und hat<br />
eng mit dem Kindertheater zusammengearbeitet.<br />
Darauf folgten Zusammenarbeiten<br />
mit Filmemachern wie Karnad,<br />
ihrem Ehemann, GV und Girish Kasravalli,<br />
in dem Bestreben, das Kino Kannadas<br />
zu bewerben. Girish gewann<br />
einen National Award für seinen letzten<br />
Film „Kurmavatara“, der auch<br />
dieses Jahr auf dem indischen Film<br />
Festival in Berlin gezeigt wurde.<br />
<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong><br />
25
GOLDEN GIRLS<br />
Madhubala war eine der schönsten Schauspielerinnen die Bollywoods<br />
Bildschirme zierten. Sie hat in der indischen Filmindustrie einen unglaublichen<br />
Beitrag geleistet. Die wohl schönste Schauspielerin, die<br />
jemals den indischen Bildschirm erklomm, kämpfte sich aus ihren<br />
holprigen Anfängen in den Olymp Bollywoods. Madhubala war ein<br />
Inbegriff der Schönheit mit unschlagbarem Charme. Auch noch von<br />
heutigen Generationen wird sie für ihr Aussehen und ihre Leistung<br />
bewundert.<br />
Zwei von Madhubalas Qualitäten, die sich in vielen<br />
ihrer Werke zeigten, waren Ehrlichkeit und Engagement.<br />
In einer Branche, in der die Top-Stars fast immer<br />
unpünktlich waren, war Madhubala immer pünktlich<br />
in den Studios und schleppte manchmal die Co-Stars<br />
und Produzenten mit sich. Einmal, als Mumbai mit<br />
schweren Regenfällen überschwemmt wurde, kam sie<br />
in den frühen Morgenstunden für Dreharbeiten zu den<br />
Filmstudios, nur um vor verschlossenen Toren zu stehen,<br />
denn außer ihr kam niemand auf die Idee, an<br />
einem Tag wie diesem zu drehen.<br />
Madhubala wurde am 14. <strong>Februar</strong> 1933 als Mumtaz Jehan<br />
Begum geboren und wuchs in einer armen, konservativen<br />
Familie auf, die der Pathan- Muslimischen Gemeinschaft<br />
in Delhi angehörte. In die Welt des Films tauchte sie im<br />
zarten Alter von acht Jahren ein. Madhubalas Vater, Ataullah<br />
Khan, hörte die Worte des heiligen muslimischen Mannes,<br />
der vorhersagte, dass seine Tochter sich einen Namen<br />
machen und zu einer prominenten Persönlichkeit reifen<br />
würde. Sie würde Reichtum und Glück ernten, aber leider<br />
nicht in der Lage sein, ein glückliches Leben zu genießen<br />
und in einem sehr jungen Alter sterben. Aufgrund dieser<br />
Weissagung zog der Vater mit seiner Familie nach Mumbai<br />
und sie begannen dort ein neues Leben. Die Dinge liefen<br />
jedoch nicht von Anfang an glatt und die Familie musste im<br />
ersten Jahr viel kämpfen. Madhubala kam in die indische<br />
Filmindustrie als Kinderstar. Damals wurde sie als Baby<br />
Mumtaz bekannt. Nach etwa fünf Jahren in Kind-Rollen<br />
bekam Madhubala ihren ersten Durchbruch mit einer Hauptrolle<br />
in „Neel Kamal“ (1947), produziert und unter der Regie<br />
ihres Mentors und Filmemachers Kidar Sharma entstanden.<br />
Im Alter von 14 Jahren, spielte sie hier eine romantische<br />
Hauptrolle neben Raj Kapoor.<br />
Als sie sechzehn wurde, wurde Mumtaz als Madhubala bekannt<br />
und ihre Schönheit eroberte die Kinoleinwände im<br />
Sturm. Ihr schauspielerisches Understatement wurde bei all<br />
der Schönheit jedoch leicht übersehen. In den nächsten zwei<br />
Jahren erblühte sie zu einer wahrhaftigen Schönheit, die ihr<br />
den Beinamen „Venus der indischen Leinwand“ einbrachte<br />
und wurde mit dem Film „Mahal“ (1949) über Nacht ein<br />
Superstar. Die Menschen sahen sie auf den Sets und verstummten<br />
aufgrund ihrer Schönheit, dies galt sowohl für die<br />
Film-Crew, sondern auch für Stars wie Shammi Kapoor.<br />
Viele Leute ziehen den Vergleich zwischen Madhubala und<br />
Marilyn Monroe und der jeweiligen Auswirkungen auf<br />
Bollywood beziehungsweise Hollywood. Beide Frauen wur-<br />
26 <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong>
GOLDEN GIRLS<br />
Mumtaz Jehan Begum wurde bekannt unter dem Namen Madhubala<br />
<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong><br />
27
GOLDEN GIRLS<br />
den wegen ihrer Schönheit zum Opfer und nur wenige<br />
Menschen konnten hinter die hübsche Fassade blicken.<br />
Beide hatten ausgeprägte Nasen, die sie vor der Kamera<br />
möglichst minimieren wollten. Doch im Gegensatz zu Marilyn<br />
war Madhubala immer die erste am Set, war großzügig<br />
zu ihren Mitarbeitern und hatte sehr selten einen der<br />
Wutanfälle, die die meisten Menschen Diven ihres Standes<br />
zuschreiben. Ebenso überraschend war ihre Angst vor<br />
Menschenmengen und ihre Vorliebe, in der sicheren Anonymität<br />
einer Burka<br />
einkaufen zu gehen,<br />
um so unerkannt zu<br />
bleiben.<br />
Madhubala lieferte eine<br />
fabelhafte Leistung<br />
ab in ihrem Film<br />
„Basant“ (1942). 1944<br />
wurde ihr der Film „<br />
Jwar Bhata“, mit Dilip<br />
Kumar in der Hauptrolle,<br />
angeboten. Die<br />
Umstände sorgten jedoch<br />
dafür, dass es zu<br />
dieser Zusammenarbeit<br />
an dem Film nicht<br />
kam. Sie hatte so aber<br />
die Gelegenheit, Dilip<br />
Kumar kennenzulernen.<br />
Ihr großer Durchbruch<br />
folgte 1947 an der Seite<br />
von Raj Kapoor in<br />
Kidar Sharmas „Neel<br />
Kamal“. Innerhalb<br />
der darauffolgenden<br />
zwei Jahre festigte sie<br />
ihre Karriere und kam<br />
ins Rampenlicht. Sie<br />
erklomm stetig die<br />
Erfolgsleiter und ihre<br />
Filme entpuppten sich<br />
als große Erfolge. Der größte Erfolg war jedoch „Mughal-<br />
E-Azam“ aus dem Jahr 1960. Aber auch ihre Filme „Dulari“<br />
(1949), „Beqasoor“ (1950), „Tarana“ (1951) und „Badal“<br />
(1951) liefen sehr erfolgreich am Box Office. Diese Filmen<br />
hoben sie auf eine Ebene mit etablierten Stars der 50er<br />
Jahre: Kamini Kaushal, Suraiya und Nargis.<br />
In den frühen 1950er Jahren, als Madhubala eine der begehrtesten<br />
Schauspielerinnen Indiens war, zeigte auch Hollywood<br />
Interesse. Sie erschien in vielen amerikanischen<br />
Zeitschriften wie dem „Theatre Arts“. In der Ausgabe vom<br />
August 1952 wurde Madhubala in einem ausführlichen<br />
Artikel mit einem ganzseitigen Foto vorgestellt. Der Text<br />
trug den Titel: Der größte Star der Welt (und sie kommt<br />
nicht aus Beverly Hills). Er zeigte die Schauspielerin als<br />
geheimnisvolle Frau mythischer Schönheit und mit Herrscharen<br />
von Fans. Während dieser Zeit war der amerikanische<br />
Filmemacher Frank Capra auf dem Weg nach<br />
Mumbai und wurde von der Hindi Filmelite verwöhnt und<br />
bewirtet. Den einen Star, der er wirklich treffen wollte,<br />
glänzte durch Abwesenheit: Madhubala. Von Capra wurde<br />
ein Treffen vorgeschlagen, ihre Chancen auf dem Hollywoodmarkt<br />
auszuloten.<br />
Madhubalas Vater<br />
machte jedoch ihrer potenziellen<br />
Hollywood-<br />
Karriere ein Ende.<br />
Plötzlich, in der Mitte<br />
der 1950er Jahre, liefen<br />
ihre Filme schlecht und<br />
brachten ihr den Spitznamen<br />
„Box Office Poison"<br />
ein. Ihre Karriere<br />
erholte sich 1958 wieder<br />
mit einer Reihe an<br />
Kinohits: Der Film<br />
„Howrah Bridge“<br />
zeigte Madhubala neben<br />
Ashok Kumar in<br />
der ungewöhnlichen<br />
Rolle einer anglo-indischen<br />
Cabaret Sängerin,<br />
die in die<br />
Machenschaften der<br />
Unterwelt von Kalkuttas<br />
Chinatown verwickelt<br />
war.<br />
Sie hatte einen großen<br />
Einfluss mit dem, zu<br />
dieser Zeit als wagemutig<br />
geltenden, westlichen<br />
Bild, mit ihrer<br />
Vereinte Schönheit und Talent: Madhubala<br />
Kaskadierung, den tief<br />
ausgeschnittenen Blusen,<br />
Capri-Hosen und maßgeschneiderten chinesischen<br />
Kleider. Madhubalas sinnlicher Song aus dem Film „Aaiye<br />
Meherebaan“ , der von Asha Bhosle gesungen wurde, war<br />
beim Publikum sehr beliebt und ist bis zum heutigen Tag<br />
vielzitiert. „Howrah Bridge“ folgte „Phagun“ an der Seite<br />
von Bharat Bhushan, „Kalapani“ neben Dev Anand, der<br />
Dauerbrenner „Chalti Ka Naam Gaadi“ neben ihrem zukünftigen<br />
Ehemann Kishore Kumar und „Barsaat Ki Raat“ ,<br />
erneut an der Seite von Bharat Bhushan. Im Jahr 1960<br />
erreicht sie den Höhepunkt ihrer Karriere mit dem epischen<br />
Mega-Budget Film „Mughal-E-Azam“. Dieser Film ist nicht<br />
nur ihr persönlicher Karrierehöhepunkt, sondern womöglich<br />
auch des Jahrzehnts im indischen Kino. Als dem Untergang<br />
28 <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong>
GOLDEN GIRLS<br />
geweihte Kurtisane Anarkali feierte sie den höchsten Wiedererkennungswert.<br />
Liebesaffären kamen mit dem Erfolg, so wie auch in Madhubalas<br />
Fall. Madhubala und Dilip Kumar bekamen die<br />
erste Gelegenheit des regen Austauschs bereits auf dem Set<br />
von „Jwar Bhatta“<br />
(1944). Als sie für<br />
„Mughal-E-Azam“<br />
zusammenarbeiteten,<br />
verliebte sich<br />
Madhubala in ihn.<br />
Es heißt, sie habe<br />
ihm eine Notiz geschickt<br />
mit einer<br />
Blume. Dilip Kumar<br />
reagierte auf<br />
denkbar günstige<br />
Weise und die beiden<br />
verlobten sich.<br />
Madhubala war es<br />
sehr ernst, ihn zu<br />
heiraten, aber er<br />
kümmerte sich<br />
nicht so viel um sie<br />
und heiratete später eine andere Frau. So heiratete Madhubala<br />
später ihren Schauspiel-Kollegen Kishore Kumar,<br />
der seinerzeit ebenfalls ein Superstar in der indischen Filmindustrie<br />
war.<br />
Es wurde oft gesagt, dass ihre Schönheit ihr schauspielerisches<br />
Talent überschattete. Bis zu einem gewissen Grad<br />
war das auch so, allerdings mehr aufgrund von schlechten<br />
Wertungen und schlechtem Einfluss – vor allen von ihrem<br />
herrischen Vater, der für sie schlechte Entscheidungen traf<br />
Madhubala spielte in “Mughal-E-Azam” mit, ihr größter filmischer Erfolg.<br />
Im Alter von 36 Jahren verstarb Madhubala.<br />
- als aufgrund mangelnden Talents. Doch ihr vielseitiges<br />
Repertoire an Filmen in den 50er Jahren wurde von Momenten<br />
wahrer Brillanz geprägt - Filme wie „Tarana“<br />
(1951), „Mr. & Mrs. '55“ (1955) und natürlich ihr „Mughal-<br />
E-Azam“ (1960) zeigten, zu welcher Leistung die Schönheit<br />
wirklich in der Lage war.<br />
Später im Jahr 1960<br />
wurde bei einem<br />
ärztlichen Routine-<br />
Check ein Loch in<br />
ihrem Herzen entdeckt.<br />
Ihre Krankheit<br />
wurde vor der<br />
Filmbranche geheim<br />
gehalten. Die<br />
Ärzte weigerten<br />
sich, sie zu operieren,<br />
da es praktisch<br />
keine Hoffnung gab.<br />
Die Ärzte sagten,<br />
dass selbst bei einer<br />
erfolgreichen Operation<br />
ihre Lebenserwartung<br />
bei einem<br />
Jahr liege. Zu diesem Zeitpunkt realisierte sie, dass sie<br />
Kishore Kumar nicht hätte heiraten sollen. Leider wurde sie<br />
von der Herzerkrankung für fast neun qualvolle Jahre ans<br />
Bett gefesselt und starb schließlich am 23. <strong>Februar</strong> 1969,<br />
neun Tage nach ihrem 36. Geburtstag. In diesem kurzen<br />
Leben hat sie über 70 Filme gemacht, und bis zu diesem<br />
Tag bleibt sie eine der langlebigsten Legenden des indischen<br />
Kinos.<br />
<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong><br />
29
30 <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong>
FILM REVIEW<br />
KHILADI 786<br />
Ein Geduldstest für den Zuschauer<br />
Dieser Film sollte die berühmte „Khiladi“-Serie, die<br />
Akshay Kumar zu dem machte, was er heute ist, fortsetzen.<br />
Doch „Khiladi 786“ führt dazu, dass sich der einstige<br />
Box-Office-Star Sorgen um seine Zukunft machen muss.<br />
Der Film erzählt die Geschichte von Mansukh (Himesh<br />
Reshammiya), Sohn des erfolgreichen Heiratsvermittlers<br />
Champak Lal (Manoj Joshi), der in die Fußstapfen seines<br />
Vaters treten will. Doch<br />
Mansukh ist wenig erfolgreich;<br />
seine Versuche,<br />
Paare<br />
zusammenzuführen, enden<br />
allesamt damit,<br />
dass sich die Paare noch<br />
vor der Hochzeit trennen.<br />
Diese Niederschläge<br />
will Mansukh nicht<br />
auf sich sitzen lassen<br />
und beschließt, sich an<br />
ein größeres Kaliber zu<br />
wagen: er möchte die<br />
Tochter (Asin Thottumkal)<br />
des Unterwelt-<br />
Dons Tatya Tukaram<br />
Tendulkar (Mithun Chakraborty)<br />
mit dem Polizisten<br />
Bahattar Singh<br />
(Akshay Kumar) verheiraten.<br />
Um seinen Plan<br />
zu verwirklichen, gibt<br />
Mansukh vor, ebenfalls<br />
ein Polizist zu sein, ohne<br />
zu ahnen, dass weder<br />
Bahattar Singh, noch<br />
dessen Vater Sattar Singh<br />
(Raj Babbar) und Bahatta<br />
Singhs Onkel<br />
Ikhattar Singh (Mukesh<br />
Rishi) Polizisten sind,<br />
sondern eine Familie<br />
von Hochstaplern.<br />
Doch nicht nur das,<br />
Mansukh muss feststellen, dass die Tochter Indu bereits<br />
einen Freund namens Azad (Rahul Singh) hat, der jedoch<br />
wegen seiner kriminellen Machenschaften gerade im Knast<br />
sitzt. Als Bahattar Singh davon erfährt, hilft er Azad zur<br />
Flucht aus dem Knast. Doch Indu freut sich nicht, ihren<br />
Freund wiederzusehen, sondern verliebt sich stattdessen<br />
doch tatsächlich in Bahattar und möchte ihn heiraten. Mansukhs<br />
Plan scheint so schließlich doch aufzugehen. Doch<br />
Azad kidnappt Indu während ihrer Hochzeitszeremonie…<br />
Für all diejenigen, die sich bereits „Joker“ und „Tees Maar<br />
Khan“ angetan haben, stellt „Khiladi 786“ eine weitere<br />
Herausforderung in Sachen Geduld dar. Der Film ist das<br />
beste Beispiel dafür, wie ein Film definitiv nicht sein sollte.<br />
Man kann gar nicht so<br />
ein großer Akshay Kumar-Fan<br />
sein, um diesen<br />
Film zu lieben. Akshay<br />
Kumar steigt mit einer<br />
knalligen Action-Szene<br />
in den Film ein, ganz wie<br />
wir ihn kennen. Himesh<br />
Reshammiya hat die letzten<br />
Jahre hingegen nicht<br />
wirklich zur Verbesserung<br />
seiner Schauspiel-<br />
Fähigkeiten genutzt und<br />
überzeugt ganz und gar<br />
nicht als Schauspieler.<br />
Wie heißt es doch so<br />
schön: Schuster bleib bei<br />
deinen Leisten… Beinahe<br />
lächerlich wirkt sein<br />
Versuch, Jackie Shroff zu<br />
imitieren, wenn er versucht,<br />
im Mumbai-Stil zu<br />
sprechen. Auch wenn<br />
sich der Rest des Casts<br />
offensichtlich große Mühe<br />
gab, konnten sie den<br />
Film aufgrund seines<br />
mehr als schwachen<br />
Drehbuchs nicht reißen.<br />
Die Dialoge sind grausam<br />
und zeugen von<br />
schlechtem Geschmack,<br />
ebenso wie die Filmmusik.<br />
Eigentlich ist der<br />
Film so schlecht, dass<br />
sich eine Review gar nicht lohnt. Vergessen Sie den Film<br />
einfach, er ist es absolut nicht wert, gesehen zu werden. Wir<br />
hoffen einfach, dass Akshay Kumar bald wieder in seine<br />
alte Form zurückfindet und uns zukünftig nicht mehr mit<br />
derartigem Schrott langweilt.<br />
<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong><br />
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32 <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong>
FILM REVIEW<br />
TALAASH<br />
Eine fesselnde Geschichte großartig erzählt<br />
Nach langem Warten wurde nun endlich „Talaash“ in Indien<br />
releast, nachden das Veröffentlichungsdatum mehrere<br />
Male verschoben worden war. Doch das Warten hat sich<br />
definitiv gelohnt, getreu dem Motto: „Gut Ding will Weile<br />
haben“.<br />
Der Film beginnt damit,<br />
dass man Mumbai nach<br />
Sonnenuntergang sieht.<br />
Ein Filmstar fährt mit<br />
seinem Auto auf die<br />
Strandpromenade zu<br />
und direkt ins Meer und<br />
tötet sich dabei. Inspektor<br />
Surjan Singh Shekhawat<br />
(Aamir Khan) wird<br />
daraufhin mit den Untersuchungen<br />
dieses Falls<br />
betraut und schon bald<br />
stellt sich heraus, dass<br />
hinter diesem Unfall<br />
mehr steckt, als es auf<br />
den ersten Blick schien.<br />
Während der sich in die<br />
Ermittlungen stürzt, verfällt<br />
seine Frau Roshni<br />
(Rani Mukerji) zu Hause<br />
in Depressionen und<br />
Einsamkeit. Shekhawat<br />
freundet sich während<br />
seiner nächtlichen Ermittlungsstreifzüge<br />
durch Mumbai mit der<br />
Nutte Rosy (Kareena Kapoor)<br />
an, die ihm helfen<br />
will. Die Verwicklungen,<br />
die sich aus dem<br />
Fall ergeben, sind schon<br />
bald vorhersehbar und<br />
dennoch schafft es die<br />
Regisseurin Reema Kagti, die Aufmerksamkeit des Zuschauers<br />
aufrecht zu erhalten.<br />
Der Film lebt von den Charakteren und jeder Schauspieler<br />
spielt seine Rolle außergewöhnlich gut und überzeugend.<br />
Kareena Kapoor bringt ihr ganzes Herz in ihre Rolle ein,<br />
auch wenn ihre Dialoge teilweise sehr obszön gestaltet sind.<br />
Rani Mukerji glänzt in der Rolle der verzweifelten Ehefrau.<br />
Nach dem Flopp ihres kürzlich erschienenen Films<br />
„Aiyyaa“ sicher hilfreich, um weiter in der Top-Liga Bollywoods<br />
mitspielen zu können. Aamir Khan in der tragenden<br />
Hauptrolle hinterlässt jedoch den größten Eindruck. Er<br />
bringt eine wunderbare Tiefe in die Rolle des Inspektors,<br />
unterstrichen durch seinen Schnurrbart. Insgesamt liefert<br />
Aamir Khan eine bemerkenswerte<br />
Performance<br />
ab. Aber auch die Nebendarsteller<br />
wie Nawazuddin<br />
Siddiqui als Taimur<br />
oder Shernaz Patel als<br />
psychisch Kranke spielen<br />
überzeugend ihre Rollen.<br />
Regisseurin Reema Kagti<br />
erzählt hier mit ihrer Co-<br />
Schreiberin Zoya Akhtar<br />
eine fesselnde Geschichte,<br />
die auf mehreren Ebenen<br />
spielt und daher<br />
interessant gemacht wird.<br />
Auf dem ersten Blick<br />
scheint „Talaash“ ein<br />
spannender Thriller,<br />
doch zugleich handelt der<br />
Film auch von Beziehungen<br />
und Liebe, vom<br />
Paranormalen und davon,<br />
große Verluste zu überstehen.<br />
Die Vielzahl der<br />
Themen, die der Film aufgreift<br />
und geschickt miteinander<br />
verknüpft,<br />
macht „Talaash“ zu<br />
einem absolut sehenswerten<br />
Film. Trotz der<br />
einfachen Technik, der<br />
sich Kagti bedient, trägt<br />
der Film eine reiche Atmosphäre<br />
und eine Menge<br />
an Emotionen und<br />
Stimmungen, unterstützt durch die Kameraführung von K U<br />
Mohanan und der Hintergrundmusik vom Ram Sampat. Das<br />
Ergebnis ist ein sehenswerter Film, wenngleich „Talaash“<br />
sicher kein unvergesslicher Film werden wird. Dennoch ist<br />
der Film ein gutes Beispiel dafür, dass ein unterhaltsamer<br />
kommerzieller Film nicht langweilig und sinnlos sein muss,<br />
sondern durchaus ernsthaft.<br />
<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong><br />
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HINDI SONGS<br />
Song: Jee Le Zara<br />
Film: Talaash (2012)<br />
Sänger: Vishal Dadlani<br />
Main hoon gumsum,<br />
Tu bhi khamosh hai,<br />
Sach hai samay ka hi sab dosh hai,<br />
Dhadkan dhadkan ik gham rehta hai,<br />
Jaane kyun phir bhi dil kehta hai:<br />
Refrain:<br />
Jee le zaraa, jee le zaraa,<br />
Kehta hai dil, jee le zaraa,<br />
Aye humsafar, aye humnawa,<br />
Aa paas aa jee le zaraa.<br />
Hai zindagi maana dard bhari,<br />
Phir bhi is mein yeh raahat bhi hai,<br />
Main hoon tera aur tu hai meri,<br />
Yoon hi rahein hum,<br />
yeh chaahat bhi hai.<br />
Phir dil ke dil se,<br />
pul kyun toote hain,<br />
Kyun hum jeene se, itne roothe hain,<br />
Aa dil ke darwaaze hum kholein,<br />
Aa hum dono jee bhar ke ro lein.<br />
Refrain<br />
Gham ke yeh baadal guzar jaane de,<br />
Ab zindagi ko nikhar jaane de,<br />
Chhod de ab yaadon ke dukh sehna,<br />
O sun bhi le jo dil ka hai kehna.<br />
Refrain<br />
Ich bin traurig,<br />
Du bist auch ruhig,<br />
Es stimmt, dass es nur eine Frage der Zeit ist,<br />
Die Sorgen verbreiten sich mit jedem Herzschlag,<br />
Und ich weiß nicht, warum mir das Herz sagt:<br />
Refrain:<br />
Lebe ein bisschen, komm schon, lebe ein bisschen,<br />
Das Herz sagt: Lebe ein bisschen,<br />
Oh Freund, oh Geliebter,<br />
Komm mir nahe, lebe ein bisschen.<br />
Das Leben ist voller Schmerz,<br />
Und trotzdem gibt es Erlösung,<br />
Ich bin Dein und Du bist mein,<br />
Wir leben einfach danach,<br />
Dieser Wunsch ist da.<br />
Doch warum sind die Brücken<br />
zwischen Herzen gebrochen,<br />
Warum sind wir mit dem Leben so unzufrieden,<br />
Lass uns die Tore unserer Herzen öffnen,<br />
Lass uns aus vollem Herzen zusammen weinen.<br />
Refrain<br />
Lass die Wolken voller Sorgen vorbeiziehen,<br />
Lass das Leben besser sein,<br />
Halte nicht an den traurigen Erinnerungen fest,<br />
Höre auf das, was Dein Herz sagt.<br />
Refrain<br />
34 <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong>
HINDI SONGS<br />
Song: Main Kya Karoon<br />
Film: Barfi! (2012)<br />
Sänger: Nikhil Paul George<br />
Dil yeh mera bas mein nahin,<br />
Pehle kabhi aisa hota tha nahin. (2x)<br />
Tu hi bata iss dil ka main,<br />
Ab kya karoon.<br />
Kehne pe chalta nahin,<br />
Kuchh dino se meri bhi sunta nahin,<br />
Tu hi bata iss dil ka main,<br />
Uff ab main kya karoon.<br />
Main kya karoon,<br />
Iss dil kya karoon,<br />
Main kya karoon.<br />
Karta awaargi,<br />
Iss pe dhun chadhi hai pyaar ki,<br />
Jaane gumm hai kahaan,<br />
Baaton mein hai pada bekaar ki. (2x)<br />
Ulti yeh baat hai,<br />
Aise halaat hai,<br />
Galti kare yeh main bharu.<br />
Uff dil ka kya karoon,<br />
Main kya karoon,<br />
Iss dil kya karoon,<br />
Main kya karoon.<br />
Dil pe mera kaabu nahin,<br />
Fitrat kabhi iski aisi thi nahin,<br />
Tu hi bata iss dil ka main,<br />
Ab kya karoon.<br />
Kehne pe chalta nahin,<br />
Kuchh dino se meri bhi sunta nahin,<br />
Tu hi bata iss dil ka main,<br />
Uff dil ka kya karoon.<br />
Main kya karoon,<br />
Uff ab main kya karoon.<br />
Mein Herz ist außer Kontrolle,<br />
Das ist mir nie zuvor passiert. (2x)<br />
Sag mir, was ich machen soll,<br />
mit meinem Herzen.<br />
Es macht nicht das,<br />
Was ich ihm sage,<br />
Es hört einfach nicht auf mich,<br />
Seit einigen Tagen nun schon.<br />
Was soll ich machen,<br />
Was soll ich machen mit dem Herzen,<br />
Was soll ich machen.<br />
Es ist unberechenbar,<br />
Es denkt nur an Liebe,<br />
Ich weiß nicht, wo es sich verloren hat,<br />
Es ist bedeutungslosen Gesprächen verfallen. (2x)<br />
Das ist nicht richtig,<br />
Es ist jetzt so,<br />
Dass es die Fehler macht, für die ich zahlen muss.<br />
Was macht das Herz,<br />
Was soll ich machen,<br />
Was soll ich machen mit dem Herzen,<br />
Was soll ich machen.<br />
Mein Herz ist außer Kontrolle,<br />
Das ist so gar nicht seine Natur,<br />
Sag mir, was ich machen soll,<br />
mit meinem Herzen.<br />
Es macht nicht das,<br />
Was ich ihm sage,<br />
Es hört einfach nicht auf mich,<br />
Seit einigen Tagen nun schon.<br />
Was soll ich machen,<br />
Sag mir, was ich machen soll.<br />
<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong><br />
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