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Periodisierungsmodelle im Krafttraining - Swiss Olympic

Periodisierungsmodelle im Krafttraining - Swiss Olympic

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Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />

<strong>Periodisierungsmodelle</strong> <strong>im</strong><br />

<strong>Krafttraining</strong><br />

Dietmar Schmidtbleicher<br />

Institut für Sportwissenschaften - Arbeitsbereich Sport und Bewegung


Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />

Institut für Sportwissenschaften - Arbeitsbereich Sport und Bewegung


Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />

Institut für Sportwissenschaften - Arbeitsbereich Sport und Bewegung


Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />

Institut für Sportwissenschaften - Arbeitsbereich Sport und Bewegung


Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />

Institut für Sportwissenschaften - Arbeitsbereich Sport und Bewegung


Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />

Periodisierung<br />

Definition<br />

Unter Periodisierung versteht man die Festlegung<br />

einer kontinuierlichen Folge von Zeitabschnitten,<br />

sogenannte Periodenzyklen, <strong>im</strong><br />

Prozeß der Herausbildung der sportlichen<br />

Form innerhalb eines Trainingsjahres (Jahreszyklus)<br />

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Periodisierung<br />

Perioden<br />

- Vorbereitungsperiode<br />

- Wettkampfperiode<br />

- Übergangsperiode<br />

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Vorbereitungsperiode<br />

Definition<br />

Die Vorbereitungsperiode ist derjenige Periodenzyklus,<br />

der der Schaffung grundlegender konditioneller,<br />

technomotorischer u.a. Voraussetzungen für<br />

hohe sportliche Leistungen und Trainingsbelastungen<br />

in der Wettkampfperiode dient. Er ist gekennzeichnet<br />

durch Formaufbau, Erhöhung des<br />

Ausprägungsniveaus leistungsbest<strong>im</strong>mender Faktoren<br />

und Erhöhung der Belastungsverträglichkeit.<br />

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Wettkampfperiode<br />

Definition<br />

Die Wettkampfperiode ist derjenige Periodenzyklus,<br />

der der opt<strong>im</strong>alen Ausprägung und relativen<br />

Stabilisierung der sportlichen Form dient.<br />

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Übergangsperiode<br />

Definition<br />

Die Übergangsperiode ist derjenige Periodenzyklus,<br />

der der aktiven Erholung des Sportlers und dem<br />

vorübergehenden, geplanten Verlust der sportlichen<br />

Form dient.<br />

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Periodisierung<br />

Periodisierungseinheiten<br />

- Trainingseinheit<br />

- Mikrozyklus<br />

- Mesozyklus<br />

- Makrozyklus<br />

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Trainingseinheit<br />

Definition<br />

Die Trainingseinheit ist das kleinste in sich<br />

abgeschlossene Element des Training. Das Handeln<br />

in der Trainingseinheit wird weitgehend durch Entscheidungen<br />

zu Trainingsinhalten und Trainingsmethoden<br />

best<strong>im</strong>mt, die sich aus Vorgaben der<br />

Trainingsplanung und aus der aktuellen Befindlichkeit<br />

des Athleten ergeben.<br />

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Mikrozyklus<br />

Definition<br />

Ein Mikrozyklus ist in der Trainingslehre der<br />

kürzeste in seiner Grundstruktur und Aufgabenstellung<br />

regelmäßig wiederkehrende Trainingsabschnitt.<br />

Elemente des Mikrozyklus sind einzelen Trainingseinheiten.<br />

Die Zielsetzung eines Mikrozyklus leitet<br />

sich leitet sich vor allem aus dem übergeordneten<br />

Mesozyklus ab.<br />

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Mesozyklus<br />

Definition<br />

Ein Mesozyklus ist in der Trainingslehre ein in<br />

seiner Grundstruktur und Aufgabenstellung sich<br />

wiederholender Trainingsabschnitt mittlerer Länge<br />

(meist 4-6 Wochen), der sich als Teil eines Makrozyklus<br />

aus mehreren Mikrozyklen zusammensetzt.<br />

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Periodisierungsabschnitte<br />

Mesozyklen:<br />

3-6 wöchige Trainingsabschnitte<br />

- Kraftblock, Ausdauerblock, Menstruationszyklus<br />

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Makrozyklus<br />

Definition<br />

Ein Makrozyklus ist in der Trainingslehre ein<br />

längerer regelmäßig wiederkehrender Trainingsabschnitt<br />

ähnlicher Aufgabenstellung und Grundstruktur.<br />

Ein Makrozyklus kann entweder den Zeitraum<br />

von etwa einem Monat bis zu mehreren Jahren<br />

umfassen.<br />

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Periodisierungsabschnitte<br />

Makrozyklen:<br />

Halbjahres-, Jahres-, Mehrjahreszyklen<br />

- Vorbereitungs-, Wettkampf-,<br />

Übergangsperiode<br />

- vorolympischer, olympischer Zyklus<br />

- Aufbau-, Leistungs-, Hochleistungsphase<br />

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Periodisierung<br />

<strong>Periodisierungsmodelle</strong><br />

- Einfachperiodisierung<br />

- Doppelperiodisierung<br />

- Dreifachperiodisierung<br />

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Komponenten und Struktur des<br />

Kraftverhaltens (Stand 2006)<br />

Motorische Eigenschaft<br />

Kraft<br />

Erscheinungsformen<br />

Schnellkraft<br />

Kraftausdauer<br />

Komponenten<br />

Max<strong>im</strong>alkraft<br />

Explosivkraft<br />

Startkraft<br />

Ermüdungswiderstandsfähigkeit<br />

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Komponenten und Struktur des Kraftverhaltens<br />

(Stand 2006)<br />

Motorische Kraft<br />

Schnellkraft<br />

isometrisch / konzentrisch<br />

Kraftausdauer<br />

isometrisch / konzentrisch<br />

Schnellkraft<br />

<strong>im</strong> schnellen (≤ 200 ms)<br />

Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus<br />

Kraftausdauer<br />

<strong>im</strong> schnellen (≤ 200 ms)<br />

Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus<br />

Schnellkraft<br />

<strong>im</strong> langsamen (> 200 ms)<br />

Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus<br />

Kraftausdauer<br />

<strong>im</strong> langsamen (> 200 ms)<br />

Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus<br />

Physiologische Einflussgrößen<br />

-neuronal<br />

- muskulär<br />

- anthropometrisch<br />

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Max<strong>im</strong>ale<br />

Kontraktionen<br />

Adaptationen<br />

Belastungsintensität 90 – 100% Muskelmasse +<br />

Wiederholungen<br />

pro Serie<br />

1 – 3<br />

Ausnutzung des<br />

Muskelpotentials +++<br />

Serienzahl 3 Kraftmax<strong>im</strong>um ++<br />

Serienpause > 5 min Kraftanstieg +++<br />

Belastungskonfiguration<br />

Kontraktionsgeschwindigkeit<br />

Einheiten<br />

Woche<br />

pro<br />

explosiv Voraktivierung ++<br />

2 – 3 Reflexaktivität<br />

Wochen 6 – 8<br />

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Submax<strong>im</strong>ale<br />

Kontraktionen<br />

Adaptationen<br />

Belastungsintensität 70 – 75% Muskelmasse +++<br />

Wiederholungen<br />

pro Serie<br />

8 – 12<br />

Ausnutzung des<br />

Muskelpotentials +<br />

Serienzahl 5 Kraftmax<strong>im</strong>um +++<br />

Serienpause 2 - 3 min Kraftanstieg +<br />

Belastungskonfiguration<br />

Kontraktionsgeschwindigkeit<br />

Einheiten<br />

Woche<br />

pro<br />

langsam bis zügig Voraktivierung +<br />

2 – 3 Reflexaktivität<br />

Wochen 10-12<br />

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Mischmethoden<br />

Adaptationen<br />

Belastungsintensität 80 – 100% Muskelmasse +<br />

Wiederholungen<br />

pro Serie<br />

1 – 7<br />

Ausnutzung des<br />

Muskelpotentials +<br />

Serienzahl 7 Kraftmax<strong>im</strong>um +<br />

Serienpause 3 - 5 min Kraftanstieg +<br />

Belastungskonfiguration<br />

Kontraktionsgeschwindigkeit<br />

Einheiten<br />

Woche<br />

pro<br />

zügig bis explosiv Voraktivierung +<br />

2 – 3 Reflexaktivität<br />

Wochen 10-12<br />

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Adaptationen<br />

Belastungsintensität 60% Muskelmasse ++<br />

Wiederholungen<br />

pro Serie<br />

20<br />

Enzymatische<br />

Anpassungen ++<br />

Serienzahl 4<br />

Serienpause<br />

Belastungskonfiguration<br />

Kraftausdauermethoden<br />

Kontraktionsgeschwindigkeit<br />

Einheiten<br />

Woche<br />

pro<br />

0,5 – 1 min<br />

langsam<br />

2 – 3<br />

Mitochondrien<br />

- Vermehrung<br />

- Vergrößerung<br />

-<br />

-<br />

Neuronale<br />

Ermüdungsresistenz ++<br />

Wochen 4<br />

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Reaktive<br />

Methoden<br />

Belastungsintensität H SP TS Muskelmasse<br />

Adaptationen<br />

Wiederholungen<br />

pro Serie<br />

30 20 10<br />

Ausnutzung des<br />

Muskelpotentials +<br />

Serienzahl 3 3 3 Kraftmax<strong>im</strong>um<br />

Serienpause 5 10 10 Kraftanstieg +<br />

Belastungskonfiguration<br />

Kontraktionsgeschwindigkeit<br />

Einheiten<br />

Woche<br />

pro<br />

explosiv Voraktivierung ++<br />

2 – 3 Reflexaktivität +++<br />

Wochen 4<br />

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Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />

Training methods for power in<br />

stretch shortening-cycles (SSC)<br />

Fast SSC (Drop Jumps)<br />

Frequency of jumps<br />

every 6 s<br />

Number of jumps per set 10-12<br />

Number of sets 3-5<br />

Rest interval<br />

10 min<br />

Training units per week 2-3<br />

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Training methods for power in<br />

stretch shortening-cycles (SSC)<br />

Slow SSC (Counter Movement-Jumps)<br />

Frequency of jumps<br />

every 8 s<br />

Number of jumps per set 10-12<br />

Number of sets 3-5<br />

Rest interval<br />

10 min<br />

Training units per week 2-3<br />

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Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />

Periodisierung<br />

Moderne Tendenzen in der Periodisierung<br />

- Blockbildungen<br />

- Sprunghafter Wechsel des Belastungsumfangs<br />

- Individualisierung<br />

- Berücksichtigung von Wechselwirkungen zwischen<br />

den angestrebten Anpassungsvorgängen<br />

- Übernahme von Erkenntnissen des Leistungssports<br />

in die Rehabilitation und in das Training <strong>im</strong> Fitnessund<br />

Gesundheitssport<br />

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Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />

Klassische Periodisierung <strong>im</strong><br />

<strong>Krafttraining</strong><br />

1. Blocktraining zur Steigerung der Max<strong>im</strong>alkraft<br />

(Hypertrophie)<br />

hohe Umfänge und geringe Intensität<br />

2. Blocktraining zur Steigerung der Explosivkraft<br />

(neuronale Aktivierung)<br />

niedere Umfänge und hohe Intensität<br />

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Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />

Klassische Periodisierung <strong>im</strong><br />

<strong>Krafttraining</strong><br />

1. Blocktraining zur Steigerung der Max<strong>im</strong>alkraft<br />

(Hypertrophie)<br />

hohe Umfänge und geringe Intensität<br />

2. Blocktraining zur Steigerung der Explosivkraft<br />

(neuronale Aktivierung)<br />

niedere Umfänge und hohe Intensität<br />

Institut für Sportwissenschaften - Arbeitsbereich Sport und Bewegung


Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />

Klassische Periodisierung <strong>im</strong><br />

<strong>Krafttraining</strong><br />

3. Blocktraining zur Verbesserung der reaktiven<br />

Schnellkraft (Stretch-Shortening-Cycle) bzw.<br />

der Kraftausdauer<br />

Umfang und Intensität in Abhängigkeit von der<br />

Disziplin bzw. Sportart<br />

4. Blocktraining zum Transfer der verbesserten<br />

Leistungen in den Kraftkomponenten in die<br />

Zielbewegung – Spezifisches <strong>Krafttraining</strong><br />

- Umfänge dürfen nicht zur Ermüdung führen<br />

- Intensitäten leicht über und unter der Wettkampfintensität<br />

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Periodisierungsabschnitte<br />

Mikrozyklen:<br />

1 wöchiger Trainingsabschnitte z.B.:<br />

Tag Inhalt Intensität<br />

Mo regeneratives Training niedrig<br />

Di Taktik- und Techniktraining hoch<br />

Mi Schnellkrafttraining max<strong>im</strong>al<br />

Do regeneratives Training niedrig<br />

Fr Schnellkraft hoch<br />

Sa Techniktraining mittel<br />

So Schnellkrafttraining max<strong>im</strong>al<br />

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„Wellenförmige“ Periodisierung<br />

<strong>im</strong> <strong>Krafttraining</strong><br />

1. Trainingsmethoden werden systematisch oder<br />

unsystematisch von Trainingseinheit zu<br />

Trainingseinheit variiert<br />

2. Die Variationen von Umfang und Intensität<br />

gestalten sich daher „wellenförmig“ (undulating<br />

model)<br />

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„Wellenförmige“ Periodisierung<br />

<strong>im</strong> <strong>Krafttraining</strong><br />

3. Die Kombination von Trainingsmethoden<br />

können in Abhängigkeit von der Zielsetzung<br />

unterschiedlich sein, z.B.:<br />

• verschiedene Hypertrophiemethoden<br />

• verschiedene Methoden zur neuronalen Aktivierung<br />

• verschiedene Kraftausdauermethoden<br />

• Kombinationen aus Hypertrophie-, Kraftausdauerund<br />

neuronaler Aktivierungsmethoden<br />

• etc.<br />

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„Wellenförmige“ Periodisierung<br />

<strong>im</strong> <strong>Krafttraining</strong><br />

Exper<strong>im</strong>ent von Fleck et al. 2001<br />

• Exper<strong>im</strong>entalgruppe: „Wellenförmige Methode“<br />

und Kontrollgruppe „Blocktraining Ein-Satz“<br />

• Split-half zwischen oberer und unterer<br />

Extremität (je 2 Einheiten pro Woche)<br />

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„Wellenförmige“ Periodisierung<br />

<strong>im</strong> <strong>Krafttraining</strong><br />

Exper<strong>im</strong>ent von Fleck et al. 2001<br />

1. Methoden (Mehrsatztraining):<br />

• hohe Intensität (> 85%), 4-6 Wiederholungen<br />

• mittlere Intensität (> 75%), 8-10 Wiederholungen<br />

• niedere Intensität (> 50%), 12-15 Wiederholungen<br />

• alle Übungen werden so durchgeführt, daß die<br />

Wiederholungszahl erreicht wird. Nur die letzte Serie<br />

führt zur muskulären Ermüdung.<br />

Institut für Sportwissenschaften - Arbeitsbereich Sport und Bewegung


Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />

„Wellenförmige“ Periodisierung<br />

<strong>im</strong> <strong>Krafttraining</strong><br />

Exper<strong>im</strong>ent von Fleck et al. 2001<br />

1. Methoden (Einsatztraining):<br />

• 8-12 Wiederholungen pro Serie<br />

• jede Serie führt zur vollständigen Ermüdung<br />

• 3 Trainingseinheiten pro Woche<br />

• Belastungssteigerung, wenn mehr als 12 Wiederholungen<br />

möglich<br />

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%-Veränderung<br />

Ein-Satz-Training<br />

„Wellenförmiges Training“<br />

3 Monaten 3-6 Monate 3 Monaten 3-6 Monate<br />

Bankdrücken + 12 (a) 0 + 23 (a,c) + 19 (a,b,c)<br />

Wh. bei 80% + 2 + 8 (a) + 14 (a,c) + 19 (a,b,c)<br />

a = signifikanter Unterschied zum Vortest<br />

b = signifikanter Unterschied zum Test nach 3 Monaten<br />

c = signifikanter Unterschied zum Ein-Satz-Training<br />

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Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />

%-Veränderung<br />

Ein-Satz-Training<br />

„Wellenförmiges Training“<br />

3 Monaten 3-6 Monate 3 Monaten 3-6 Monate<br />

Beinpresse + 8 (a) + 3 (a) + 21 (a,c) + 9 (a,b,c)<br />

Wh. bei 80% + 16 (a) + 2 (a) + 34 (a,c) + 22 (a,b,c)<br />

a = signifikanter Unterschied zum Vortest<br />

b = signifikanter Unterschied zum Test nach 3 Monaten<br />

c = signifikanter Unterschied zum Ein-Satz-Training<br />

Institut für Sportwissenschaften - Arbeitsbereich Sport und Bewegung


Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />

Ein-Satz-Training „Wellenförmiges Training“<br />

%-Veränderung<br />

3 Monaten 3-6 Monate 3 Monaten 3-6 Monate<br />

sit-ups (1 min) + 8 (a) + 5 (a) + 26 (a,c) + 13 (a,b,c)<br />

a = signifikanter Unterschied zum Vortest<br />

b = signifikanter Unterschied zum Test nach 3 Monaten<br />

c = signifikanter Unterschied zum Ein-Satz-Training<br />

Institut für Sportwissenschaften - Arbeitsbereich Sport und Bewegung


Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />

Ein-Satz-Training „Wellenförmiges Training“<br />

%-Veränderung<br />

3 Monaten 3-6 Monate 3 Monaten 3-6 Monate<br />

vertical-jump + 9 (a) + 1 (a) + 24 (a,c) + 13 (a,b,c)<br />

a = signifikanter Unterschied zum Vortest<br />

b = signifikanter Unterschied zum Test nach 3 Monaten<br />

c = signifikanter Unterschied zum Ein-Satz-Training<br />

Institut für Sportwissenschaften - Arbeitsbereich Sport und Bewegung


Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />

%-Veränderung<br />

Ein-Satz-Training „Wellenförmiges Training“<br />

3 Monaten 3-6 Monate 3 Monaten 3-6 Monate<br />

Sprint (40 yards) 0 - 2 - 3 (a,c) - 3 (a,b,c)<br />

max<strong>im</strong>ale Ergometerleistung + 1 + 3 + 14 (a,c) + 14 (a,b,c)<br />

a = signifikanter Unterschied zum Vortest<br />

b = signifikanter Unterschied zum Test nach 3 Monaten<br />

c = signifikanter Unterschied zum Ein-Satz-Training<br />

Institut für Sportwissenschaften - Arbeitsbereich Sport und Bewegung


Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />

Ergebnisse<br />

%-Veränderung<br />

Ein-Satz-Training<br />

„Wellenförmiges Training“<br />

3 Monaten 3-6 Monate 3 Monaten 3-6 Monate<br />

Bankdrücken + 12 (a) 0 + 23 (a,c) + 19 (a,b,c)<br />

Wh. bei 80% + 2 + 8 (a) + 14 (a,c) + 19 (a,b,c)<br />

Beinpresse + 8 (a) + 3 (a) + 21 (a,c) + 9 (a,b,c)<br />

Wh. bei 80% + 16 (a) + 2 (a) + 34 (a,c) + 22 (a,b,c)<br />

max<strong>im</strong>ale Ergometerleistung + 1 + 3 + 14 (a,c) + 14 (a,b,c)<br />

sit-ups (1 min) + 8 (a) + 5 (a) + 26 (a,c) + 13 (a,b,c)<br />

vertcal-jump + 9 (a) + 1 (a) + 24 (a,c) + 13 (a,b,c)<br />

Sprint (40 yards) 0 - 2 - 3 (a,c) - 3 (a,b,c)<br />

a = signifikanter Unterschied zum Vortest<br />

b = signifikanter Unterschied zum Test nach 3 Monaten<br />

c = signifikanter Unterschied zum Ein-Satz-Training<br />

Institut für Sportwissenschaften - Arbeitsbereich Sport und Bewegung


Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />

„Wellenförmige“ Periodisierung<br />

<strong>im</strong> <strong>Krafttraining</strong><br />

1. Ein-Satz-Training nach dem Blockprinzip zeigt<br />

Zuwachsraten über 3 Monate und führt dann zu<br />

einem Deckeneffekt<br />

2. Mehr-Satz-Training nach dem „wellenförmigen“<br />

Modell“ zeigt Zuwachsraten über 6 Monate<br />

hinaus<br />

3. Die Zuwachsraten sind be<strong>im</strong> „wellenförmigen<br />

Modell“ signifikant höher<br />

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Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />

„Wellenförmige“ Periodisierung<br />

Literatur:<br />

<strong>im</strong> <strong>Krafttraining</strong><br />

1. Fleck, S.J.: Periodized strength training: a critical review.<br />

Journal of Strength and Conditioning Research 13: 82-89,<br />

1999<br />

2. Kraemer, W.J. et al.: Influence of resistance training<br />

volume and periodization on physiological and<br />

performance adaptations in college women tennis<br />

players. (Submitted)<br />

3. Marx, J.O. et al.: The effects of single-set vs. multiple-set<br />

resistance training on muscular perfomance and<br />

hormonal concentrations in women. (Submitted)<br />

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Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />

Methods I<br />

Subjects:<br />

24 strength trained male physical<br />

education students<br />

COMBI-group n=12<br />

MAX-group n=12<br />

Training:<br />

6 weeks (3 sessions per week, training<br />

days: Mo, Wed, Fr)<br />

Bench press movement<br />

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Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />

Group COMBI<br />

Methods II<br />

(n=12)<br />

6 weeks training, 3 sessions per week<br />

Each Monday:<br />

Each Wednesday:<br />

Each Friday:<br />

5 series with 3 reps (3RM load) bench press<br />

3 series with 10 reps of „ballistic“-<br />

concentric-only bench press throws (load<br />

30% 1RM)<br />

3 series with 7 reps of stretch-shorten-typed<br />

push-ups<br />

Rest intervals: between sets 6min, between reps 3-4 sec<br />

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Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />

Methods III<br />

Group MAX<br />

(n=12)<br />

6 weeks training, 3 sessions per week<br />

Each training session: 5 series with 3 reps (3RM load)<br />

bench press<br />

Rest intervals: between sets 6min, between reps 3-4 sec<br />

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Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />

Methods IV<br />

• Exper<strong>im</strong>ental protocol:<br />

• - Familiarization session<br />

• - Pretest<br />

• - Training period (6 weeks)<br />

• - Post training test sessions: 3 and 11<br />

days after cessation of training<br />

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Methods V<br />

• Test variables:<br />

• - Max<strong>im</strong>al isometric force and max<strong>im</strong>al rate of force<br />

development in bench press (90° elbow flexion)<br />

• - Integrated EMG (M.pectoralis, M.deltoideus, M.triceps<br />

brachii)<br />

• - One-repetition max<strong>im</strong>um bench press (1RM)<br />

• - Max<strong>im</strong>al movement velocity against a load of 16.9kg<br />

(concentric-only bench press throw)<br />

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Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />

Max<strong>im</strong>al isometric force<br />

[N]<br />

1040<br />

1020<br />

1000<br />

980<br />

960<br />

940<br />

920<br />

900<br />

COMBI<br />

MAX<br />

Pre<br />

Post 3d<br />

Post 11d<br />

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Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />

Max<strong>im</strong>al rate of force development<br />

[N/ms]<br />

9,9<br />

9,7<br />

9,5<br />

9,3<br />

9,1<br />

8,9<br />

8,7<br />

8,5<br />

COMBI<br />

MAX<br />

Pre<br />

Post 3d<br />

Post 11d<br />

Institut für Sportwissenschaften - Arbeitsbereich Sport und Bewegung


Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />

One-repetition max<strong>im</strong>um<br />

[kg]<br />

92<br />

90<br />

p


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Max<strong>im</strong>al movement velocity<br />

[m/s]<br />

3,2<br />

p


Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />

„Wellenförmige“ Periodisierung<br />

<strong>im</strong> <strong>Krafttraining</strong><br />

• Für Fitnesstraining (Kombination aus):<br />

– Hypertrophietraining<br />

– Neuronale Aktivierung<br />

– reaktive Schnellkraft oder reaktive Ausdauer<br />

(Aerobic)<br />

Institut für Sportwissenschaften - Arbeitsbereich Sport und Bewegung


Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />

„Wellenförmige“ Periodisierung<br />

<strong>im</strong> <strong>Krafttraining</strong><br />

• Für Schnellkraftsportarten (Kombination<br />

aus):<br />

– Neuronale Aktivierung<br />

– reaktive Schnellkraft<br />

– Schnellkeitstraining<br />

Institut für Sportwissenschaften - Arbeitsbereich Sport und Bewegung


Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />

„Wellenförmige“ Periodisierung<br />

<strong>im</strong> <strong>Krafttraining</strong><br />

• Für Kraftausdauersportarten (Kombination<br />

aus):<br />

– Hypertrophietraining<br />

– Kraftausdauertraining<br />

– reaktive Kraftausdauer<br />

– Ausdauertraining<br />

Institut für Sportwissenschaften - Arbeitsbereich Sport und Bewegung


Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />

Entwicklung der konzentrischen<br />

Max<strong>im</strong>alkraft<br />

113<br />

Kontrolle Konz Exz-Konz<br />

108<br />

103<br />

98<br />

vT Trainingsphase<br />

N3 N7 N10 N14 N21.<br />

Institut für Sportwissenschaften - Arbeitsbereich Sport und Bewegung

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