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BNA Germany Februar 2011 - TEASER

No.1 Magazine for Indian Cinema & Culture. The magazine and its content (text, graphics and pictures) are strictly copyrighted© by BNA GERMANY®. All rights reserved. Any illegal use without our authorization will be reported as a crime.

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<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong><br />

1


2 <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong>


EDITORIAL<br />

ENTDECKEN SIE MIT <strong>BNA</strong> GERMANY DIE VIELFALT<br />

DES INDISCHEN KINOS UND DER INDISCHEN KULTUR<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

Das neue Jahr hat gerade erst begonnen und schon gibt es die ersten<br />

Highlights des Jahres: Das lang erwartete Drama „No One Killed<br />

Jessica“ hatte Anfang Januar seinen Kinostart in Indien und ist jetzt<br />

schon ein Erfolg am Box Office in Indien. Zudem kommt am 28.<br />

Januar Madhur Bhandarkars Komödien-Debüt „Dil Toh Baccha Hai Ji“<br />

in die Kinos und zeigt Ajay Devgn und Emraan Hashmi wieder auf der<br />

Leinwand vereint. Dies war es uns wert, ein Film Special zu machen<br />

und auch einige Fragen an den Produzenten und Regisseur Bhandarkar<br />

zu richten.<br />

Doch bevor wir uns voll und ganz auf das neue Jahr konzentrieren können, lassen wir das<br />

Jahr 2010 noch einmal Revue passieren und stellen Ihnen im Bereich „Film Business“<br />

sowohl die zehn erfolgreichsten Filme (gemessen an den Box Office Zahlen), als auch die<br />

zehn größten Flops 2010 vor. Zudem wagen wir einen Blick in die Zukunft und sagen Ihnen,<br />

mit welchen Stars und Newcomern im Jahr <strong>2011</strong> zu rechnen ist - unser „Bollywood Star Trek<br />

<strong>2011</strong>“.<br />

In dieser Ausgabe stellen wir Ihnen die heiligen Tiere Indiens vor und geben Ihnen Hintergrund-Erklärungen<br />

dafür, wieso Tiere wie Kühe, Elefanten, Affen, Ratten, Schlangen, Tiger<br />

oder der Pfau in Indien heilig sind. Teil 2 dieser Rubrik folgt in der nächsten Ausgabe.<br />

Auch diesmal stellen wir Ihnen wie gewohnt die neusten Film Reviews und Previews des<br />

Hindi-Cinema und Regional Cinema vor und berichten über die aktuellen News und Gerüchte<br />

aus der indischen Filmindustrie. Lesen Sie auch unser Interview mit der bekannten<br />

Bollywood Schauspielerin Neetu Chandra („Traffic Signal“, „No Problem“), die mit ihrer<br />

ersten eigenen Filmproduktion „Deswa“ eine Hommage an ihre Heimat Bihar richtet.<br />

In unserer Rubrik „Spotlight <strong>Germany</strong>“, sowie im Musik-Teil widmen wir uns ausgiebig der<br />

erfolgreichen deutsch-indischen Bhangra-Gruppe „Bhangra Brothers“, die im März nach<br />

über drei Jahren endlich ihr zweites Album auf den Markt bringt. DJ Sikhsta stand uns für ein<br />

Interview zu den Hintergründen des Albums und der langen Wartezeit auf das zweite Album<br />

Rede und Antwort.<br />

Ihr Feedback, Kritik und Anregungen sind uns jederzeit willkommen. Schreiben Sie uns<br />

einfach eine E-Mail an feedback@bna-magazine.com.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen.<br />

<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong><br />

3


INHALT<br />

FEBRUAR <strong>2011</strong><br />

13 Rani Mukherjee und<br />

Vidya Balan glänzen mit ihrer<br />

Performance in Bollywoods<br />

aktuellem Drama „No<br />

One Killed Jessica“.<br />

38 Shruti Hassan ziert das Cover<br />

der aktuellen Ausgabe von<br />

<strong>BNA</strong> GERMANY. Wir stellen<br />

Ihnen die talentierte Tochter des<br />

südindischen Stars Kamal Hassan<br />

vor.<br />

12 „Dhobi Ghat“ zählt zu<br />

den Must-Watch-Filmen des<br />

Jahres <strong>2011</strong>. Wir sagen Ihnen<br />

warum.<br />

22 In unserer Reportage des<br />

Monats berichten wir diesmal<br />

vom Dorf der Gehörlosen.<br />

32 Erfahren Sie alles über die<br />

Hintergründe der Heiligsprechung<br />

vieler Tiere in Indien. In<br />

der nächsten Ausgabe stellen wir<br />

Ihnen weitere Tiere vor.<br />

28 In unserem Film Special<br />

geht es um Madhur Bhandarkars<br />

neuste Komödie „Dil Toh<br />

Baccha Hai Ji“.<br />

NEWS<br />

6 Aktuelles aus der indischen Filmindustrie<br />

PREVIEWS<br />

9 Dum Maro Dum - Game - Patiala House<br />

REVIEWS<br />

10 Tees Maar Khan<br />

11 Toonpur Ka Superhero<br />

12 Dhobi Ghat<br />

13 No One Killed Jessica<br />

REGIONAL CINEMA<br />

14 Telugu<br />

15 Tamil<br />

16 Kannada<br />

17 Malayalam<br />

18 Bengali<br />

BOLLYWOOD STAR TREK <strong>2011</strong><br />

19 Von welchen Stars wird man <strong>2011</strong> noch mehr zu<br />

sehen bekommen - Eine Vorschau<br />

REPORTAGE DES MONATS<br />

22 Das Dorf der Gehörlosen<br />

CINEMA HISTORY<br />

24 Die Industrie beginnt Fuß zu fassen<br />

FILM SPECIAL<br />

28 Dil Toh Baccha Hai Ji<br />

HEILIGE TIERE INDIENS (Teil 1)<br />

32 Die Kuh<br />

34 Der Elefant<br />

36 Der Affe<br />

COVER STORY<br />

38 Shruti Hassan<br />

4 <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong>


INHALT<br />

FEBRUAR <strong>2011</strong><br />

48 Neetu Chandra<br />

ist eine bekannte Bollywood-Schauspielerin,<br />

die<br />

sich nun als Produzentin<br />

versucht.<br />

58 / 68 Sie sind von der<br />

deutsch-indischen Musik-Szene<br />

nicht mehr wegzudenken:<br />

Die Bhangra Brothers. Jetzt<br />

kommen sie mit ihrem neuen<br />

Album auf den Markt.<br />

42 Shraddha Das zählt zu<br />

den Newcomerinnen des indischen<br />

Kinos. In „Dil Toh<br />

Baccha Hai Ji“ spielt sie eine<br />

der weiblichen Hauptrollen.<br />

73 Anupama Kathyayni zeigt<br />

uns diesmal die neusten Frühlingstrends<br />

in Indien in „Spring<br />

Fashion“.<br />

53 Wir stellen Ihnen<br />

diesmal in unserer Rubrik<br />

„Stars“ einen wahren<br />

Helden vor: Nana<br />

Patekar.<br />

63 In unserer Serie<br />

„Indische Bundesstaaten“<br />

widmen wir uns<br />

diesmal der Krone des<br />

Nordens:<br />

Uttar Pradesh.<br />

FOTOSHOOT DES MONATS<br />

42 Shraddha Das<br />

FILM BUSINESS<br />

30 Die größten Flops 2010<br />

46 Die erfolgreichsten Filme 2010<br />

STAR INTERVIEW<br />

48 Neetu Chandra<br />

OFFEN GESAGT<br />

52 Die Kolumne von Manoj Srivastava<br />

STARS<br />

53 Nana Patekar<br />

FEIERTAGE IN INDIEN <strong>2011</strong><br />

56 Die wichtigsten nationalen Feiertage Indiens<br />

SPOTLIGHT GERMANY<br />

57 Indira Weis in Heppenheim<br />

58 Interview mit DJ Sikhsta<br />

HÖRBUCH EMPFEHLUNG<br />

62 Indien Hören<br />

INDISCHE BUNDESSTAATEN<br />

63 Uttar Pradesh - Krone des Nordens<br />

MUSIK<br />

68 Bhangra Brothers<br />

FASHION & STYLE<br />

73 Spring Fashion - Die neuen Frühjahrstrends<br />

IMMER IN <strong>BNA</strong> GERMANY<br />

70 Gossip<br />

72 Star Birthdays<br />

76 Indisch Kochen<br />

78 Ihr vedisches Monatshoroskop von Ajai Bhambi<br />

81 Impressum<br />

82 Abonnement<br />

<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong><br />

5


NEWS<br />

Shahrukh, Amitabh und<br />

Hrithik sind wieder vereint<br />

Laut dem Blog von Amitabh Bachchan<br />

werden sich Shahrukh Khan und<br />

Hrithik Roshan die Leinwand für den<br />

Film „Kabhie Khushi Kabhie Gham -<br />

Teil 2“ erneut teilen. Diesmal handelt<br />

der Film von der Entwicklung und<br />

dem Wachstum der Brüder und den<br />

Problemen, die durch ihre unabhängigen<br />

Ansichten und Arbeitsweisen<br />

im Firmenimperium des Vaters entstehen.<br />

Sie werden auseinandergebracht,<br />

und so weiter, und so fort… Der Film<br />

soll von Karan Johar produziert werden.<br />

Mumbais bekannter Bhindi<br />

Bazaar auf Zelluloid<br />

gebannt<br />

Die schmalen, dreckigen Straßen<br />

Mumbais wurden schon in vielen Filmen<br />

thematisiert, „Dharavi“ ist ein<br />

solcher Film. Jetzt wird auch der berühmte<br />

Bhindi Bazaar, der schon viele<br />

Tumulte gesehen hat, auf die Leinwand<br />

geholt. „Bhindi Bazaar“ ist ein<br />

6 <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong><br />

Film mit Kay Kay Menon und Pityush<br />

Mishra in den Hauptrollen, Regie<br />

führt dabei Ankush Bhatt. Es geht dabei<br />

um Gangs in Mumbai, die Taschendiebstahl<br />

zur Kunst erhoben und als<br />

Einnahmequelle perfektioniert haben.<br />

Es ist die Geschichte einer Schachfigur<br />

und ihrer gut durchdachten Spielzüge,<br />

die den Bauern auf die andere<br />

Seite des Schachfelds gelangen und<br />

dort den König schachmatt setzen lassen.<br />

Das ganze basiert auf dem Bestreben<br />

eines kleinen Taschendiebes, sich<br />

zu einem MAMU (örtlicher Don und<br />

Mafiaboss) emporzuarbeiten. Das<br />

Drehbuch betont dabei die unbarmherzigen<br />

Strategien, gefürchteten Hierarchien,<br />

unausgesprochenen Regeln,<br />

autoritären Befehle, die hinterlistige<br />

Intelligenz, gewiefte Schläue und den<br />

kaltblütigen Verrat innerhalb des Geschäfts<br />

und Milieus.<br />

Shahrukh – der König der<br />

Romantik kann nicht „Ich<br />

liebe Dich“ sagen<br />

In einer aktuellen Folge der indischen<br />

TV-Show „Coffee with Karan” hat<br />

Shahrukh Khan seinem Schmerz Luft<br />

gemacht und zugegeben, dass er nicht<br />

in der Lage ist, seine Liebe in Worte<br />

zu fassen. Der König der Romantik<br />

auf der Leinwand ist im echten Leben<br />

nicht fähig, seiner Liebe gegenüber<br />

Freunden Ausdruck zu verleihen, den<br />

ersten Schritt bei Versöhnungen nach<br />

einer Auseinandersetzung zu machen<br />

oder Freunde liebevoll von etwas zu<br />

überzeugen. Auf genau diese Weise<br />

hat er die meisten seiner Freunde auch<br />

verloren, darunter Salman und Farah<br />

Khan. An dieser Stelle mag man sich<br />

daran erinnern, dass Shahrukh und<br />

Farah Khan (die Regisseurin von „Om<br />

Shanti Om“) einst beste Freunde waren,<br />

lange ist es her. Salman pflegte<br />

seinen Rat zu suchen, aber auch das ist<br />

vorbei. Als zwei seiner besten<br />

Freunde bezeichnete Shahrukh jetzt<br />

Aditya Chopra und Karan Johar. Allerdings<br />

würde er mit ihnen nicht besonders<br />

gerne auf eine einsame Insel<br />

verbannt werden, da ihm dies schlichtweg<br />

zu langweilig wäre.<br />

Wo steckt Preity Zinta<br />

neuerdings?<br />

Nachdem sie im Club Fresh in Goa<br />

auf Hrithiks Geburtstagsparty am 20.<br />

Dezember gesehen wurde, enthüllte<br />

sie jetzt ihre Pläne! Nachdem sie einige<br />

Zeit aus dem Rampenlicht verschwunden<br />

war, wird die Schönheit<br />

mit ihren Grübchen nun bald wieder<br />

die Bildfläche mit ihrer Anwesenheit<br />

beehren. Diesmal allerdings nur die<br />

der Fernsehbildschirme. Preity hat<br />

bei Colors Channel unterschrieben<br />

und wird in der neuen Reality Sendung<br />

„Guinness Book of World Records<br />

– Ab India Todega“ („Jetzt<br />

wird Indien die Rekorde brechen“)<br />

als Gastgeberin und Moderatorin fungieren.<br />

Bei diesem Format handelt es<br />

sich um eine Adaption einer international<br />

weit verbreiteten Show, in welcher<br />

es Inder mit den<br />

Weltrekordhaltern aufnehmen werden.<br />

Drew Barrymore in<br />

Bollywood<br />

Zunächst waren es Denise Richards,<br />

Sylvester Stallone und Ben Kingsley.<br />

Jetzt zieht Hollywood Diva Drew Barrymore<br />

nach und arbeitet ebenfalls an<br />

einem zweisprachigen Bollywood<br />

Filmprojekt. „The Lifestyle - In Generation<br />

Next” ist ein Film, der sowohl<br />

in Hindi als auch in Englisch<br />

gedreht werden wird und wurde von<br />

Santosh Kumar Jain geschrieben, dieser<br />

ist auch ausführender Produzent<br />

und Regisseur. Dieser Film wird der<br />

erste indische Film sein, der sich wie<br />

der amerikanische Blockbuster<br />

„Avatar“ der stereoskopen 3D Technik<br />

bedient. Gemessen an Hollywoodproduktionen<br />

ist das Budget mit 35<br />

Millionen US-Dollar niedrig. Die indischen<br />

Produzenten finden, dass<br />

Drew den Look Indiens trägt und sich<br />

gut in die Geschichte einfügen wird.


NEWS<br />

Als ein auf Frauen zentrierter Film<br />

wird „The Lifestyle“ zwei weitere Bollywood<br />

Schauspielerinnen präsentieren,<br />

da sich die Geschichte um drei<br />

Frauen dreht. Auf der Leinwand erwartet<br />

man den Film 2012.<br />

Rahman und Danny sind<br />

wieder ein Team<br />

A R Rahman und Danny Boyle kommen<br />

nach dem phänomenalen Erfolg<br />

von „Slumdog Millionaire“ für ein weiteres<br />

Filmprojekt wieder zusammen.<br />

„127 Stunden“ wird am 28. Januar<br />

<strong>2011</strong> in Indien veröffentlicht werden.<br />

Boyle und sein kreatives Team fanden<br />

für den Film wieder zueinander, mit<br />

dabei sind der Komponist A R Rahman<br />

sowie das Studio „Fox Searchlight<br />

Pictures“,Produzent Christian Colson<br />

und Drehbuchautor Simon Beaufoy.<br />

Die Geschichte basiert auf der wahren<br />

Lebensgeschichte des Bergsteigers<br />

Aron Ralston. Rahman hat für seinen<br />

Soundtrack zu diesem Film bereits eine<br />

Nominierung für den „Golden Globe“<br />

eingeheimst. Zudem ist der Film<br />

auch in den Kategorien „Bester Schauspieler“<br />

und „Bestes Drehbuch“ nominiert<br />

worden.<br />

Bollywood pflegt den Aberglauben<br />

– sehr zu seinem<br />

Nutzen<br />

Seltsam aber dennoch wahr: Shahrukh<br />

Khan möchte ein Auto nur dann besitzen,<br />

wenn auf seinem Kennzeichen die<br />

Nummer 555 nicht auftaucht. Sanjay<br />

Dutt dahingegen besitzt nur Autos mit<br />

der 4545 auf dem Kennzeichen, sowohl<br />

sein Rolls Royce Phantom, sein<br />

Ferrari als auch der Bugati Veyron<br />

erfüllen diese Voraussetzung. Laut<br />

Sanjay Dutt geht es ihm darum, dass<br />

die Quersumme immer 9 ergibt, was<br />

am Besten über die Zahlen 4545 funktioniert.<br />

Das berühmte Hollywoodpaar<br />

Kareena Kapoor und Saif Ali Khan<br />

folgen demselben Mantra. Kareena<br />

hält die Nummer 3 für ihre Glückszahl<br />

und sorgt dafür, dass sie auf dem Nummernschild<br />

auftaucht. Saif Ali Khan<br />

möchte hingegen die 7, da er an einem<br />

16. auf die Welt gekommen ist und die<br />

persönliche Glückszahl sich immer<br />

aus der Quersumme ergibt, für ihn also<br />

die 7 ist!<br />

Das Jahr der Fortsetzungen<br />

Das Jahr <strong>2011</strong> wird höchstwahrscheinlich<br />

ein Jahr der Fortsetzungen, da<br />

jeder an einer Fortführung der zuletzt<br />

erfolgreichen Filme zu arbeiten<br />

scheint. „K3G Part 2“, „Don 2“,<br />

„Partner 2“, „Race 2“, „Dhoom 3“ ...<br />

Das Jahr <strong>2011</strong> ist bereits jetzt in Bollywood<br />

zum „Jahr der Fortsetzungen“<br />

ernannt worden. Dies liegt wohl hauptsächlich<br />

daran, dass sowohl Regisseure<br />

als auch Produzenten auf<br />

Nummer sicher gehen wollen. Darüber<br />

hinaus ist in einer Fortführung die<br />

Einleitung und Hinführung zum Thema<br />

bereits vollzogen, das Interesse des<br />

Publikums bereits geweckt. Alles, was<br />

es jetzt noch zu machen gilt, ist es, mit<br />

einer fesselnden Geschichte aufzuwarten.<br />

Es werden ca. 10 Fortsetzungen<br />

erwartet, ein noch nie dagewesenes<br />

Phänomen in Bollywood. Die<br />

„Golmaal“ Reihe hat bereits den Weg<br />

gewiesen. Was andere damit erreichen<br />

können… nun, das wird das Jahr <strong>2011</strong><br />

bald zeigen!<br />

Priyankas sieben vergebene<br />

Morde<br />

Die Veröffentlichung von „7 Khoon<br />

Maaf“ (Sieben vergebene Morde) wurde<br />

auf den 18. <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong> verschoben.<br />

Das Drama, das zugleich<br />

Thriller und schwarze Komödie ist,<br />

zeigt Priyanka Chopra in der Hauptrolle<br />

unter der Regie von Vishal<br />

Bhardwai. Der Film basiert auf der<br />

Kurzgeschichte „Susanas sieben<br />

Ehemänner“, die von dem anglo-indischen<br />

Schriftsteller Ruskin Bon<br />

verfasst wurde. In den männlichen<br />

Hauptrollen der sieben Ehemänner<br />

agieren Naseeruddin Shah, John Abraham,<br />

Neil Nitin Mukesh, Irrfan<br />

Khan, Annu Kapoor, Naseeruddin<br />

Shah's jüngster Sohn Vivaan Shah<br />

und der russische Schauspieler Aleksandr<br />

Dyachenko. Priyanka Chopra<br />

spielt wieder einmal einen bösen<br />

Charakter, in Tradition von „Aitraaz“<br />

(2004) und „Yakeen“ (2005).<br />

Neuer Rekord im<br />

Tamil Kino<br />

150 Filme wurden 2010 in der Tamilischen<br />

Filmindustrie produziert. Dies<br />

ist zwar ein Rekord, allerdings<br />

<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong><br />

7


NEWS<br />

darf nicht verschwiegen werden, dass<br />

die Verkaufszahlen nicht berauschend<br />

waren. 63 der 150 Filme haben nicht<br />

einmal die 25 Lakh Rupien (ca.<br />

40.000 EUR) Marke überschritten.<br />

Ein Kostenfaktor, der meist nicht verhandelt<br />

werden kann, ist die Gage der<br />

Schauspieler. Diese Gage steigt mit<br />

dem Berühmtheitsgrad des Schauspielers.<br />

Jedoch hat 2010 bewiesen, das<br />

ein Film, um erfolgreich zu werden,<br />

einen anständigen Inhalt braucht und<br />

nicht lediglich einen namhaften Darsteller.<br />

Drei Tamil Filme werden<br />

am Valentinstag<br />

veröffentlicht<br />

Am 14. <strong>Februar</strong> werden drei große<br />

Tamil Film Releases anstehen.<br />

„Siruthai“ mit Karthi, Simbhus<br />

„Vaanam“ und Jjivas „Ko“ zielen als<br />

Zielgruppe vor allem auf die jungen<br />

Leute, weswegen die Veröffentlichung<br />

auch auf die Woche um den<br />

Valentinstag gelegt wurde. Während<br />

„Siruthai“ ein Remake des Telugu<br />

Films „Vikramarkudu“ ist, ist<br />

„Vanaam“ hochkarätig besetzt. Der<br />

Film fügt fünf verschiedene Leben zu<br />

einer Geschichte zusammen. Der dritte<br />

Film, „KO“, ist ein K V Anand Film<br />

mit Jiva und Karthika in den Hauptrollen.<br />

Von den Dreien versucht<br />

„Vaanam“, eine Botschaft zu vermitteln,<br />

„Siruthai“ ist ein absoluter Klischee-Streifen,<br />

von dem man sich aber<br />

gute Verkaufszahlen verspricht, und<br />

„KO“ ist ein Drama, bei dem das Thema<br />

Liebe im Hintergrund durchgehend<br />

durchläuft.<br />

Rituparnas Schwärmerei<br />

für Shahrukh<br />

Die National-Award Gewinnerin Ritupatna<br />

Sengupty hat zwar noch keinen<br />

Film an der Seite Shahrukhs gedreht,<br />

ist aber dennoch durch ein spezielles<br />

Band mit ihm verbunden. Kürzlich<br />

drehte sie einen Werbespot mit ihm<br />

und spielt jetzt auch in 2 Filmen mit,<br />

die entfernt etwas mit ihm zu tun haben.<br />

Sie spielt seine Ehefrau in dem Werbespot<br />

für die Marke „Chyawanprash“,<br />

die ayurvedische Nahrungsergänzungsmittel<br />

vertreibt. Daneben spielt sie in<br />

den Filmen mit den Titeln „SRK“ und<br />

„Dard e Disco“ mit, der nach dem berühmten<br />

Lied aus dem Film „Om Shanti<br />

Om“ benannt wurde. Sie spielt an der<br />

Seite Vinay Pathaks in „SRK“, der von<br />

Warner Bros. produziert wird. Unterdessen<br />

freut sich Rituparna auf Madhur<br />

Bhandarkars Film „Dil to Bachcha Hai<br />

Ji“, in dem sie neben Ajay Devgn zu<br />

sehen sein wird.<br />

Stars twittern zum neuen<br />

Jahr<br />

Die meisten Bollywoodstars verteilten<br />

ihre Neujahrsgrüße über Twitter. So<br />

wünschte SRK allen „einen Neuanfang,<br />

ein gesundes, glückliches und vor<br />

allem erfüllendes neues Kapitel. Mögen<br />

all eure Sorgen genauso kurzlebig<br />

sein wie eure Neujahrsvorsätze. Alles<br />

Liebe“. Big B, Amitabh Bachchan,<br />

schrieb: „Schönen guten Morgen 2010!<br />

Morgen wird es <strong>2011</strong> sein. Geht raus<br />

auf die Sonnenseite, im wörtlichen und<br />

übertragenen Sinne. Liebe und noch<br />

viel mehr“. Preita Zinta twitterte:<br />

„Frohe Feiertage und ein Schönes Neues<br />

Jahr wünsche ich meinen Freunden<br />

auf Twitter und in der ganzen Welt.<br />

Tschüß 2010! Ein herzliches Willkommen<br />

<strong>2011</strong>“. Bollywoods Bipasha Basu<br />

schrieb: „Mit einem breiten Lächeln<br />

heiße ich den letzten Tag des Jahres<br />

willkommen. Und heute Abend? PAR-<br />

TY!!“. Der Dabangg Produzent Arbaaz<br />

Khan schrieb „ Aap sab ko naye saal ki<br />

shubh kaamnaye (Ich wünsche Ihnen<br />

ein frohes neues Jahr). Habt einen großartigen<br />

Tag und ein Dabangg Jahr (d.h.<br />

furchtlos, Anm. d. Red.) vor euch liegen.<br />

Alles Liebe und die besten Wünsche!“.<br />

Anupam Kher teilte sich<br />

ebenfalls auf Twitter mit: „Mein Vater<br />

rief mich aus Simla an ‚2010 war ein<br />

gutes Jahr für Dich, mein Sohn, nicht<br />

wahr?’ ‚Ja, Danke Papa. Aber wie<br />

meinst du das?’ ‚Ich hab dich auf Twitter<br />

berühmt gemacht!!!’ Hahaha :-).“<br />

Shahrukh besetzt Hauptrolle<br />

in Ra.One mit Arjun<br />

SRK wird nun doch nicht die Titelrolle<br />

in seinem demnächst erscheinenden<br />

Film „Ra.One“ spielen. Stattdessen<br />

ging diese Rolle an Arjun Rampal, der<br />

die Figur spielt, die dem Film den Namen<br />

gibt. Es wird berichtet – Achtung,<br />

Spoilergefahr!-, dass Shahrukh in dem<br />

Projekt aber eine Doppelrolle übernimmt.<br />

Eine davon ist die des Wissenschaftlers,<br />

der zwei Roboter, einen<br />

guten, G.One, und einen bösen,<br />

Ra.One, erschafft. SRK spielt daneben<br />

noch G.One und Arjun nun Ra.One.<br />

Der Film steht unter der Regie von<br />

Anubhav Sinha und ist in den Hauptrollen<br />

außer mit SRK und Arjun Rampal<br />

noch mit Kareena Kapoor besetzt. Offensichtlich<br />

hat „Enthiran - the Robot“<br />

Bollywood nachhaltig inspiriert.<br />

8 <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong>


FILM PREVIEW<br />

DUM MARO DUM<br />

„Dum Maro Dum“ war ursprünglich der<br />

Name eines Liedes, das für einen Dev Anand<br />

Film komponiert wurde und bedeutet wörtlich<br />

„Na los, rauch’ noch eine!“. Jetzt verleiht<br />

der Song einem Film mit Abhishek,<br />

Deepika und Bipasha in den Hauptrollen<br />

seinen Namen. Deepika hat eine Item-Number<br />

im Film.<br />

Cast: Abhishek Bachchan, Bipasha Basu,<br />

Rana Daggubati<br />

Regisseur: Rohan Sippy<br />

Produzent: Ramesh Sippy<br />

Musik: Pritam<br />

Release Datum: April <strong>2011</strong><br />

GAME<br />

Der Film „Game“ ist ein Thriller, eine Art Krimi mit den für diese Art Film<br />

üblichen Wendungen im Laufe der Handlung. Er hat womöglich alle Zutaten,<br />

die für einen Erfolg an den Kinokassen notwendig sind; seine Handlung erstreckt<br />

sich auf fünf internationale Großstädte und er erzählt smart und spannungsgeladen<br />

die Geschichte eines Verbrechens. Ob die beeindruckende<br />

Besetzung den Film unterstützt oder aber ihn übertüncht bleibt abzuwarten.<br />

Cast: Abhishek Bachchan, Kangana Ranaut, Jimmy Shergill, Boman Irani,<br />

Anupam Kher<br />

Regisseur: Abhinay Deo<br />

Produzent: Ritesh Sidhwani, Farhan Akhtar<br />

Musik: Shankar Mahadevan, Ehsaan Noorani, Loy Mendonsa<br />

Release Datum: März <strong>2011</strong><br />

Cast: Akshay Kumar, Anoushka Sharma, Rishi Kapoor, Dimple Kapadia<br />

Regisseur: Nikhil Advani<br />

Produzent: Nikhil Advani, Mukesh Talreja<br />

Musik: Shankar Mahadevan, Ehsaan Noorani, Loy Mendonsa<br />

Release Datum: März <strong>2011</strong><br />

PATIALA HOUSE<br />

Familien aus dem Punjab und deren Eigenheiten sind seit<br />

einiger Zeit das Thema vieler indischer Filme. Ein weiterer<br />

dieser Filme kommt nun von Nikhil Advani, dem<br />

Macher von „Kabhi Khushi Kabhi Gham“. In einer Mischung<br />

aus Drama und Komödie bringt „Patiala House“<br />

das Erfolgspaar aus „Bobby“, Dimple Kapadia und Rishi<br />

Kapoor, wieder gemeinsam auf die Leinwand; gemeinsam<br />

mit Akshay Kumar und Anushka Sharma in den<br />

Hauptrollen. Rishi Kapoor spielt die Rolle des Patriarchen<br />

Gurkreeat Singh Kalon , der den Familiensitz<br />

„Patiala House“ und sein Familienleben so führt, wie<br />

sonst nur ein Premier-Minister seine Regierung<br />

leiten würde. Er ist ein strenger<br />

Zuchtmeister, dessen Autorität und Regeln<br />

im Hause Patiala nicht in Frage gestellt<br />

werden.<br />

<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong><br />

9


FILM REVIEW<br />

Tees Maar Khan<br />

Bollywood von seiner schlechtesten Seite<br />

Zuschauerkommentare sprechen manchmal Bände und sagen<br />

mehr als eine Filmbesprechung wie diese hier aus.<br />

„Dumm“, „Shit, shit, shit“, und „Schau Dir alles an, aber<br />

bloß nicht Tees Maar Khan!“ waren die Reaktionen, die<br />

man kürzlich außerhalb eines Kinos in Goa hören konnte.<br />

Diese Bemerkungen sprechen aus, auf welches Niveau das<br />

Hindi Kino gesunken ist und was die sogenannten Stars<br />

von ihrem Publikum und dessen geistigen Fähigkeiten halten.<br />

Regisseurin Farah Khan entkam wundersamer Weise dem<br />

Zuschauerzorn mit „Om Shanti Om“, weil dieser Film<br />

noch ansatzweise eine Handlung besaß, „OSO“ ergab wenigstens<br />

noch ansatzweise Sinn.<br />

Mit „Tees Maar Khan“ stürzt<br />

sie als Regisseurin nunmehr jedoch<br />

vollständig ab und versagt<br />

auf ganzer Linie. Es gibt keine<br />

Richtung, in die sich dieser Comedy-Zirkus<br />

bewegt. Der ganze<br />

Film, wenn man ihn als<br />

solches überhaupt als „ganz“<br />

bezeichnen kann, ist bestenfalls<br />

eine Aneinanderreihung einiger<br />

Comedy-Szenen. Dem<br />

ganzen Projekt fehlt in nahezu<br />

allen Bereichen die Bedeutung<br />

und Ernsthaftigkeit. Wenn es<br />

dabei einen wiedergutmachenden<br />

Faktor im Film gibt,<br />

ist es die schauspielerische Leistung Akshay Kumars, der<br />

die Darstellung zusammenhält.<br />

Tabrez Khan wird in die Familie eines Polizisten und<br />

dessen Ehefrau hineingeboren, die Mutter schaut gerne<br />

Bollywood Action Filme und dies ist von Geburt an auch<br />

für das Kind wegweisend. Von Geburt an legt der Junge<br />

jedermann herein. Diese Schwindeleien erreichen ihren<br />

Höhepunkt, als er von den Zwillingsbrüdern „Twin-Brothers“<br />

engagiert wird, um ihr Gold und ihre Reichtümer, die<br />

von der Polizei konfisziert worden sind, zurückzuholen.<br />

Als die Polizei diese 10.000 Kilo an Wertsachen in einem<br />

eigenen Zug transportieren will, muss Tabrez diese Besitztümer<br />

der Polizei stehlen und sie den Zwillingsbrüdern<br />

zurückbringen. Tabrez Khan, auch Tees Maar Khan oder<br />

TMK genannt, arrangiert einen falschen Filmdreh, „Bharat<br />

Ka Khazana“ („Der Schatz Indiens“). Er verpflichtet dafür<br />

Bollywood Superstar Aatish Kapoor. Als Teil des Drehs<br />

wird eine Menschenmenge durch Revolutionäre dazu gebracht,<br />

den Zug zu überfallen. Die Menge macht bereitwillig<br />

mit, ohne zu ahnen oder gar zu realisieren, dass sie<br />

dabei einen echten Raubüberfall auf einen polizeilich bewachten<br />

und begleiteten Zugtransport begeht. Schließlich<br />

wird Tees Maar Khan verhaftet und verurteilt, bittet aber<br />

seine Kumpane, den Film fertig zu stellen und herauszubringen.<br />

„Bharat Ka Khazana“ wird veröffentlicht und<br />

Tees Maar Khan entwischt während der Premiere – wieder<br />

einmal. Aatish Kapoor gewinnt einen Oscar.<br />

Sogar wenn man den Produzenten eine sinnlose Filmhandlung,<br />

die eigentlich schon als absurd bezeichnet werden<br />

muss, nachsehen würde: wie erklärt man das vermurkste<br />

Drehbuch? Wie leugnet man die Anleihen an „Cassia Alla<br />

Volpe“ („Nach dem Fuchs“, 1966 von Vittorio de Sica<br />

gedreht), in dem Peter Sellers einen internationalen Kriminellen<br />

spielt, der frisch aus dem<br />

Gefängnis entlassen versucht,<br />

das „Gold von Kairo“ wiederzuerlangen,<br />

das gerade in<br />

einem Zug transportiert wird.<br />

Er entwickelt einen fast perfekten<br />

Plan, nach welchem er<br />

sich als berühmter Filmregisseur<br />

ausgibt, in einem Fischerdorf<br />

Filmaufnahmen macht<br />

und dort die gesamte Bevölkerung<br />

dazu bringt, ihm bei der<br />

Ausladung seiner Beute zu helfen.<br />

Selbstverständlich ist der Film<br />

technisch gut gemacht und auf<br />

dem Stand der neuesten Technik,<br />

aber kann denn Technik alleine helfen, wenn der Inhalt<br />

fehlt?<br />

Die Dialoge sind bestenfalls auf dem Niveau einer Telenovela,<br />

die besten Schauspieler versuchen, den Film zu retten,<br />

versagen dabei aber kläglich. Katrina Kaif und Akshaye<br />

Khanna geben sich mit einer sehr reifen Vorstellung wirklich<br />

Mühe, aber ihre Rollen haben eben kaum Substanz.<br />

Vishal - Shekhars Musik ist gut und Fantasie anregend.<br />

Einige der Songs sind peppig und landen möglicherweise<br />

bald auf den indischen Tanzflächen. Der Song „Shiela Ki<br />

Jawani“ ist gut choreographiert, genau wie einige andere,<br />

aber das war’s dann auch schon. Die Kostüme haben weder<br />

Sinn noch Ordnung, ganz zu vergessen einen Bezug zu den<br />

jeweiligen Charakteren. Aki Narula zieht Akshay Kumar<br />

wie einen Betrüger an, aber er sieht mehr wie ein Strauchdieb<br />

aus, den man nicht einmal ansatzweise in die eigene<br />

Nähe lassen würde, ganz zu schweigen davon, dass man<br />

sich von ihm einwickeln lassen würde.<br />

Wenn dieser Film Ihre Aufmerksamkeit für 30 Minuten<br />

halten kann, wäre das für die Regisseurin bereits ein Riesenerfolg.<br />

10 <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong>


FILM REVIEW<br />

Toonpur Ka Superhero<br />

Wenn die Realität wirklich auf das Surreale trifft<br />

Generell werden gegen Jahresende eher Komödien veröffentlicht,<br />

da in der Zeit um Weihnachten sich die Zuschauer<br />

in einer friedlicheren und besseren Stimmung als sonst<br />

befinden. „Toonpur Ka Superhero“ ist teils Zeichentrickfilm<br />

und teils realer Action Film, kreiert von dem in Indien<br />

bekannten Trickfilmzeichner<br />

Kireet Khurana.<br />

Aditya (gespielt von Ajay<br />

Devgn) ist ein Bollywood<br />

Filmstar und für die breite<br />

Masse ein wahrer Held,<br />

nicht jedoch für seinen Sohn.<br />

Eines Tages merkt dieser<br />

abschätzig an, dass die meisten<br />

Stunts seines Vaters von<br />

einem Double übernommen<br />

werden. Dies macht Aditya<br />

traurig und er möchte insbesondere<br />

seinem Sohn beweisen,<br />

dass er ein echter Held<br />

ist.<br />

Parallel dazu existiert Toonpur,<br />

das Königreich der Zeichentrickfiguren,<br />

die auch<br />

als Cartoons oder schlicht<br />

Toons bezeichnet werden.<br />

Dieses Reich wird von König<br />

Tooneshwar gerecht und<br />

weise regiert. Durch einen<br />

aufständischen General wird<br />

der König jedoch vom<br />

Thron gestoßen und eingekerkert,<br />

die Bewohner des<br />

Königreiches werden versklavt.<br />

Die Befürworter des<br />

Generals können ein angenehmes<br />

Leben führen und<br />

werden Toonasurs (schlechte<br />

Toons) genannt. Die anderen, die ihm Widerstand leisten,<br />

werden als Devtoons (gute Toons) bezeichnet, sie suchen<br />

den derzeitigen Herrscher zu stürzen. Dafür benötigen sie<br />

aber einen echten Helden, der sie alle retten wird. Ein Kind<br />

führt sie zu einem „Superhelden der echten Welt“ - dem<br />

Filmstar Aditya. Die Devtoons entführen ihn daraufhin<br />

nach Toonpur, in ihre Welt. Nachdem sie Aditya von ihrem<br />

Ziel berichten, verweigert er zunächst seine Mithilfe, besinnt<br />

sich danach aber eines besseren und sagt zu.<br />

Aditya entwickelt Strategien und beginnt mit „seinen“<br />

Toons einen Krieg gegen die schlechten Toons und siegt.<br />

Die Normalität zieht wieder ein in Toonpur und der Schauspieler<br />

kehrt in die echte Welt zurück, zufrieden damit, dass<br />

er etwas erreicht hat, was ihm in der Realität nie möglich<br />

gewesen wäre. Die Surrealität hat ihm das gegeben, was er<br />

in der Wirklichkeit suchte.<br />

„Toonpur Ka Superhero“ wurde<br />

von Ajay Devgn produziert<br />

und zeigt nicht nur seine<br />

Ehe-Frau Kajol, seine Schwiegermutter<br />

Tanuja, sondern<br />

auch Sanjay Mishra, Delnaz<br />

Paul, Viveck Vaswani und<br />

viele andere. Der Film könnte<br />

ein Meilenstein der indischen<br />

Filmgeschichte werden, was<br />

Filme, die teilweise animiert<br />

sind und teils mit echter Action<br />

aufwarten, angeht. Der<br />

Übergang zwischen beiden<br />

Teilen ist perfekt und zu keinem<br />

Zeitpunkt holprig. Der<br />

Sound ist gelungen und begleitet<br />

die Handlung gut. Der<br />

animierte Teil ist eingängig,<br />

die Charaktere bringen echtes<br />

Leben glaubhaft in das Stück.<br />

Das Drehbuch von Ragi Bhatnagar<br />

ist hervorragend und<br />

auch Anu Malik unterstützt<br />

den Film sehr gut mit seinem<br />

Soundtrack im Hintergrund.<br />

Ajay Devgn harmoniert gut<br />

mit den Cartoon-Figuren und<br />

zeigt sich als reifer Schauspieler.<br />

Kajol hat leichtes Spiel<br />

mit ihrer Rolle. Beide verdienen<br />

besonderen Augenmerk für<br />

ihre Leistungen, und das nicht nur für ihre schauspielerischen<br />

Darstellungen, sonder auch dafür, dass sie Familien<br />

-Entertainment bieten in einer Zeit, in der es nicht oft gelingt,<br />

einen Film zu schaffen, der sowohl für Kinderaugen taugt,<br />

als auch Erwachsene bestens unterhalten kann.<br />

Regisseur Kireet Khurana und Produzent und Darsteller<br />

Ajay Devgn gehen als die wahren Helden des Indischen<br />

Kinos aus diesem Film hervor. „Toonpur Ka Superhero“<br />

verdient ganz besondere Wertschätzung.<br />

<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong><br />

11


FILM REVIEW<br />

DHOBI GHAT<br />

Ein Must-Watch-Film<br />

Auf diesen Film haben wir aus verschiedenen Gründen<br />

lange gewartet: Erstens handelt es sich um das Regie-Debüt<br />

von Kiran Rao, der Ehefrau von Aamir Khan, zweitens<br />

wurde er auf dem Toronto-Film-Festival mit viel Applaus<br />

bedacht und hoch gelobt, und drittens folgte er einer anderen<br />

Aamir Khan Produktion des letzten Jahres, „Peepli<br />

Live“, auf dem Fuße. Die große Frage war daher, ob er an<br />

das Renommee, das durch „Peepli Live“ geschaffen wurde,<br />

anknüpfen und dieses festigen würde und ob Kiran Raos<br />

Debüt zur Kenntnis genommen oder aber ignoriert werden<br />

würde.<br />

Nun, beginnen wir am Anfang. Der<br />

Film schafft es, das Interesse der Zuschauer<br />

mit seiner Geschichte und<br />

Handlung zu halten, einer Geschichte,<br />

die von Kiran höchstpersönlich geschrieben<br />

wurde. „Dhobi Ghat“ ist die<br />

Geschichte von vier Charakteren: Arun,<br />

einem berühmten, aber einsamen Maler,<br />

der von Aamir Khan gespielt wird;<br />

Munna, dem Dhobi (ein indischer Kleidungswäscher),<br />

der gerne ein Star werden<br />

möchte und von Prateik Babbar<br />

verkörpert wird; Shai, einer Bankerin<br />

auf Urlaub in Indien, dargestellt von<br />

Monica sowie Yasmin, einer frisch verheirateten<br />

muslimischen jungen Frau,<br />

die ihr Leben in Mumbai für ihren Bruder<br />

in ihrem Heimatort aufnimmt und<br />

von Kriti gespielt wird. Die gesamte<br />

Großstadt Mumbai erscheint als weiterer<br />

Protagonist im Film und sagt so unglaublich viel durch<br />

das pulsierende Leben in ihr und um sie herum aus.<br />

Der Film beginnt damit, dass Yasmin im strömenden Regen<br />

eine Videoaufnahme der Großstadt Mumbai macht. Ihre<br />

Unterhaltung mit einem Taxifahrer berührt einen gemeinsamen<br />

und verbindenden Faktor; nämlich, dass beide auf<br />

der Suche nach einem besseren Leben nach Mumbai gekommen<br />

waren und sie beide aus einem armen Dorf in Uttar<br />

Pradesh stammen. Irgendwo in der gleichen Stadt gerät<br />

Arun in einen One-Night-Stand mit einem indo-amerikanischen<br />

Mädchen namens Shai, am nächsten Morgen nehmen<br />

die Dinge jedoch eine hässliche Wendung und ihre<br />

Wege trennen sich wieder. Munna, der junge und gutaussehende<br />

Dhobi, der die Wäsche zu Shais Haus bringt, strebt<br />

eine Filmkarriere an. Als er erfährt, dass Shai gerne fotografiert,<br />

erklärt er sich bereit, ihr die „echte“ Stadt zu zeigen,<br />

im Gegenzug soll sie für ihn ein Bewerbungsportfolio fotografieren.<br />

Sie entdeckt die Stadt durch seine Augen und ihre<br />

Linse, eine unerwartete und ungewöhnliche Freundschaft<br />

entwickelt sich, wobei Munna nicht verhindern kann, dass<br />

er sich in sie verliebt.<br />

Arun zieht in der Zwischenzeit um, da er Ärger mit seinem<br />

Mietverhältnis hat und er bezieht eine Wohnung, in der er<br />

sein stilles und zurückgezogenes Leben wieder aufnehmen<br />

kann. Während des Umzugs stolpert er über ein Geheimnis,<br />

das er zuerst gerne abweisen und ablehnen möchte, aber<br />

später immer anziehender findet: Es ist ein Geheimnis, das<br />

einen Weg in sein Herz finden wird. Das Geheimnis sind die<br />

Erinnerungen, die in der Wohnung verborgen<br />

und aufbewahrt sind und diese<br />

sind von Yasmin, einem jungen und<br />

frisch verheirateten muslimischen Mädchen,<br />

das hier sein Videotagebuch zurückgelassen<br />

hat. Arun wird von dieser<br />

Entdeckung gefesselt und der tiefen Melancholie<br />

in ihr zutiefst berührt.<br />

Der Film fängt ihre Leben ein und verbindet<br />

sie, indem er eine Liebesgeschichte<br />

mit vier verschiedenen<br />

Aspekten erzählt. Die Regisseurin arbeitet<br />

wunderschön mit Rück- und Vorblenden,<br />

um die Vergangenheit mit der<br />

Gegenwart zu verbinden und den Situationen<br />

Bedeutung zu verleihen, ohne<br />

Leinwandzeit zu vertrödeln.<br />

Der zarte, nachdenkliche und menschliche<br />

Zugang des Films zu den vielschichtigen<br />

und komplexen<br />

Lebensstilen in Mumbai hat eine universelle Stoßrichtung.<br />

Aamir Khan fügt sich als Schauspieler vollständig in die<br />

reich gezeichneten Charaktere des Films ein, jeder einzelne<br />

real und zwingend. Die beiden neuen Schauspieler behaupten<br />

sich mit ausgesprochener Grazie, und das, obwohl noch<br />

keiner der beiden jemals zuvor auf der Leinwand gespielt<br />

hat. Sogar Prateik zeigt eine Seite, die man von ihm nicht<br />

erwartet und die sich von seiner vermuteten schauspielerischen<br />

Persönlichkeit sehr unterscheidet. Seine ungekünstelte<br />

Verwirrung dabei, wenn er die superreichen und<br />

kultivierten Leute, die er trifft, bedient, rührt an.<br />

Ganz offensichtlich hat Kiran Rao ihr Coming Out als<br />

zuversichtliches, selbstbewusstes und starkes neues Talent<br />

erfolgreich gemeistert, und dies mit einem Talent für Drehbücher<br />

und Dialoge sowie ihrer Kontrolle im Filmen selbst<br />

- sowohl im künstlerischen als auch im technischen Bereich.<br />

Diesen Film muss man einfach gesehen haben.<br />

12 <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong>


FILM REVIEW<br />

NO ONE KILLED JESSICA<br />

Absolut sehenswert und schon jetzt ein Box Office Hit<br />

Mein erster Impuls: Gut gemacht, Raj Kumar Gupta; gut<br />

gemacht, Vidya Balan; gut gemacht, Rani – ihr habt den<br />

Film zu dem gemacht, was er ist.<br />

Die Massenbewegung „Justice for Jessica – Gerechtigkeit<br />

für Jessica“ entwickelte sich vor Jahren in Delhi, nachdem<br />

die Mörder von Modell und Schauspielerin Jessica Lall aus<br />

Mangel an Beweisen frei gesprochen wurden. Das Urteil<br />

hatte das ganze Land entsetzt, da das Jessica auf einer Party<br />

erschossen wurde, vor 300 Leuten<br />

und dabei doch ohne Zeugen. Der<br />

Film basiert auf ebendiesem Trauma,<br />

dem die Familie sich ausgesetzt<br />

sah und dem Kreuzzug der Schwester,<br />

um Jessica Gerechtigkeit zu verschaffen.<br />

Vor diesem Hintergrund präsentiert<br />

Raj Kumar Gupta einen Film mit<br />

hervorragenden schauspielerischen<br />

Leistungen seitens Vidya Balans<br />

und Rani Mukherjees. Der Film beginnt<br />

mit dem nächtlichen Anruf für<br />

Sabrina Lall (Vidya Balan), dass<br />

ihre Schwester Jessica (Myra) verletzt<br />

worden sei. Zunächst nimmt<br />

Sabrina dies nicht ernst, was sich<br />

aber ändert, als der Anrufer von<br />

einer Schussverletzung spricht. Damit<br />

ändert sich die Szenerie und<br />

verlegt die Handlung ins Krankenhaus.<br />

Auf dem Weg in ein besseres<br />

Klinikum stirbt Jessica. Sabrina unternimmt<br />

eigene Nachforschungen<br />

und befragt Vikram Jai Singh, den<br />

Freund Jessicas, der zur selben Zeit<br />

mit ihr gearbeitet hatte.<br />

Hier erfolgt wieder ein Schnitt , diesmal<br />

zur Party-Szene und mit Blick<br />

auf Jessica, die einer Gruppe Jungs mitteilt, dass die Bar<br />

geschlossen hat und sie keine Getränke mehr bekommen<br />

werden. Sie streiten, die Situation eskaliert und Jessica wird<br />

erschossen. Die meisten Menschen der Partyszene bemerken<br />

den Jungen, der den Abzug gedrückt hat. Als die<br />

Untersuchungen aber beginnen, kann die Polizei unter den<br />

300 Anwesenden lediglich sieben Zeugen ausfindig machen.<br />

Der Killer, Sohn eines Politikers, kann geschnappt<br />

werden. Nun beginnen Macht- und Geldspielchen, die<br />

Zeugen werden gekauft oder bedroht. Parallel zu diesem<br />

Handlungsstrang erscheint Meera Gaity (Rani Mukherjee),<br />

eine großspurige und aggressive Journalistin, auf der Bildfläche.<br />

Sie ignoriert die neue Entwicklung und bemerkt<br />

zurückhaltend, dass der Gerechtigkeit wohl Genüge getan<br />

wird, wenn so viele wichtige Menschen vor Ort gewesen<br />

waren.<br />

Als der Junge vom Gericht laufen gelassen wird, ist Sabrinas<br />

Familie am Boden zerstört, die Mutter begeht Selbstmord<br />

und der Vater wird ins Krankenhaus eingewiesen. Sabrina<br />

ist verschreckt und frustriert, nimmt aber mit Meera zusammen<br />

die Ermittlungen selbst in die<br />

Hand. Sie deckt die Lügen der<br />

Kronzeugen auf und löst mit ihrem<br />

Einsatz „Gerechtigkeit für Jessica“<br />

ein Massenbegehren aus. Der<br />

Druck auf die Regierung ist nicht<br />

mehr zu überhören, und so wird der<br />

Fall vor dem Berufungsgericht neu<br />

aufgerollt. Der Angeklagte wird zu<br />

lebenslanger Haft verurteilt.<br />

In diesem Film passt alles: Musik,<br />

Besetzung, der Schnitt und allem<br />

voran die schauspielerische Leistung.<br />

Alles passt perfekt zusammen<br />

und hinterlässt richtig Eindruck.<br />

Die Filmmusik „Dill“ von Amit<br />

Trivedi ist außergewöhnlich. Der<br />

Schnitt verleiht dem Film Tempo,<br />

das Schauspielerische hält die Szenen<br />

beisammen, die Dialoge tragen<br />

zur Glaubwürdigkeit der Charaktere<br />

hervorragend bei. Die ganze Besetzung,<br />

angefangen bei den<br />

Polizisten, den beschuldigten Jungs,<br />

deren Familien, den Anwälten und<br />

sogar die der Nebenrollen hat hervorragendes<br />

geleistet.<br />

„No One Killed Jessica“ mag zwar<br />

nach „Aamir“ erst Guptas zweiter<br />

Film sein, sein handwerkliches Können ist dabei aber nicht<br />

zu übersehen. Vidya Balan spielt im T-Shirt und in Hosen,<br />

statt wie für indische Schauspielerinnen üblich die glamouröse<br />

Frau. Die Visualisierung des Charakters spiegelt sich<br />

sowohl im reduzierten Make-Up, der einfachen Kleidung<br />

als auch in den einfachen Accessoires wie der Brille wider.<br />

Die Atmosphäre und der Ruf Delhis werden deutlich thematisiert,<br />

das Leben dort, die Risiken, die Machtkämpfe und<br />

das ganze Drumherum. Diesen Film muss man gesehen<br />

haben, selbst wenn man weder Jessica Lall kennt, noch<br />

jemals in Delhi gelebt hat.<br />

Sobald sich die Gelegenheit bietet: ab ins Kino!<br />

<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong><br />

13


REGIONAL CINEMA<br />

TELUGU<br />

OH MY GOD<br />

„Oh My God“ ist ein Action-Film, in dem der Regisseur<br />

seine Philosophie über Gott im Rahmen einer aufregenden<br />

Abenteuer-Action präsentiert. Die Handlung spielt zwischen<br />

Hyderabad und Tirupati.<br />

Cast: Kamal, Kriya, Ali<br />

Regie: Giridhar Gopal<br />

Produzent: Sethumadhavan<br />

Filmkomponist: Illayaraja<br />

Release Datum: <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong><br />

EEGA<br />

„Eega“ ist ein Real-Action Film mit Trickfilmelementen und<br />

bringt mit „HouseFly“ einen gezeichneten Hauptdarsteller auf<br />

die Leinwand. Während der aus „Ashta Chemma“ bekannte<br />

Nani der Held des Films ist, spielt Kannada Schauspieler<br />

Sudeep dessen Gegenspieler. Die derzeit vielbeachtete Samantha<br />

spielt die weibliche Hauptrolle. D Suresh Babu produzierte<br />

diesen Film für „Suresh Productions“.<br />

Cast: Nani, Samantha<br />

Regie: S S Rajamouli<br />

Produzent: Suresh Babu<br />

Filmkomponist: M M Keeravani<br />

Release Datum: <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong><br />

14 <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong>


REGIONAL CINEMA<br />

TAMIL<br />

KASI KUPPAM<br />

„Kasi Kuppam“ erzählt eine ungewöhnliche Liebensgeschichte und zeigt darin Adarsha<br />

und Archana Veda in den Hauptrollen. Archana hat gerade einen größeren Skandal<br />

hinter sich, zeigt sich im Film völlig frisch. Adarsh hingegen mag zwar neu im<br />

Film-Geschäft zu sein, macht jedoch neben dem sexy Telugu Star Archana eine gute<br />

Figur.<br />

Cast: Adarsh, Archana<br />

Regisseur: Arun<br />

Musik: Balaji<br />

Release Datum: März <strong>2011</strong><br />

KO<br />

„Ko“ ist ein schneller Unterhaltungsfilm mit allen kommerziell erwünschten Elementen.<br />

Jeeva spielt eine Foto-Journalistin, die für eine Geschichte recherchiert, die<br />

die Politmafia, die den Staat regiert, in Bedrängnis bringt. Der Film wird von RS<br />

Infotainment produziert, die Musik ist von Harris Jayaraj.<br />

Cast: Jeeva, Karthika<br />

Regie: K V Anand<br />

Produzent: S Kumar, Jayaraman<br />

Filmkomponist: Harris Jayaraj<br />

Release Datum: <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong><br />

THALAPULLA<br />

„Thalapulla“ ist der Titel des neuen Films von Tanzlehrer<br />

Masthan. Nach einer langen Pause hat die Glamourqueen<br />

Babylona einen großen Auftritt. Masthan hat bisher in mehr<br />

als 100 Filmen mitgewirkt. Der Film ist eine Co-Produktion<br />

zwischen Masthan und Ram. Ein Dorfmädchen wartet darauf,<br />

dass ihr Freund aus der Großstadt zurückkommt. Traurigerweise<br />

fühlt sich dieser jedoch nicht zu ihr hingezogen. Die<br />

Eltern der beiden geben sich Mühe, die beiden zusammenzubringen<br />

und erreichen, dass diese die gemeinsame Ehe eingehen.<br />

Nach der Hochzeit ziehen beide in die Stadt, wo sich<br />

nunmehr Vorfälle häufen, die das Mädchen bedrohen. Die<br />

Neuigkeiten, die sie über ihren Ehemann erfährt, versetzen<br />

sie in einen Schock und langsam erkennt sie die ganze Wahrheit.<br />

Cast: Babylona, Muthukalai<br />

Regie: Masthan<br />

Produzent: Masthan und Ram<br />

Filmkomponist: S A Rajkumar<br />

Release Datum: <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong><br />

<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong><br />

15


REGIONAL CINEMA<br />

KANNADA<br />

KRANTHIVEERA SAN-<br />

GOLLI RAAYANNA<br />

„Kranthiveera Sangolli Raayanna“<br />

ist ein historischer Film über das<br />

Leben und die Errungenschaften des<br />

berühmten Freiheitskämpfers Sangolli<br />

Raayanna aus Karnataka, der<br />

die Briten für die Unabhängigkeit<br />

seines Landes kämpfte und in diesem<br />

Kampf sein Leben verlor. Kannada<br />

Star Darshan spielt die<br />

Hauptrolle und Dr. Jayapradha ist in<br />

der Rolle der Queen Chennamma zu<br />

sehen. Der Film soll die Geschichte<br />

der beiden erzählen. Noch heute ist<br />

Raayanna einer der bekanntesten<br />

Helden des indischen Staates Karnataka.<br />

Cast: Darshan, Nikita Thukral, Jayaprada<br />

Regisseur: Naganna<br />

Musik: Yashovardhan<br />

Release Datum: <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong><br />

ARUNDHATI<br />

„Arundhati“ ist kein Remake des Telugu-Films mit dem gleichlautenden<br />

Titel, wie man vielleicht vermuten würde. Vielmehr<br />

stammt „Arundhati“ aus der Feder von B.R. Keshava, der auch<br />

Regisseur des Filmes ist. Der Film erzählt die Geschichte eines<br />

psychisch labilen und traumatisierten Mädchens und versucht<br />

Einblick in eine uns sonst unbekannte Welt des Denkens zu<br />

geben. Schauspielerin Rashmi die durch ihren Film „Duniya“<br />

bekannt wurde, spielt die Hauptrolle im Film. Dies ist auch<br />

gleichzeitig ihr erste Art House Film. Ob sie den Quantensprung<br />

von Kannada-Mainstream zu Art House schaffen wird?<br />

Cast: Rashmi, Mohan Juneja, Mahesh Gandhi<br />

Regisseur: B.R.Keshava<br />

Musik: M S Maruthi<br />

Release Datum: <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong><br />

16 <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong>


REGIONAL CINEMA<br />

MALAYALAM<br />

MAKARAMANJU<br />

„Makaramanju“ erzählt die Geschichte<br />

von Raja Ravi Varma,<br />

jenem Maler, der die Kalender-<br />

Kunst in Indien im 19. und frühen<br />

20. Jahrhundert populär gemacht<br />

hat. In dem Film wird<br />

sowohl auf das private, als auch<br />

auf das berufliche Leben des<br />

Künstlers eingegangen und dieses<br />

möglichst detailgetreu portraitiert.<br />

Cast: Santosh Sivan, Karthika<br />

Regisseur: Lenin Rajendran<br />

Musik: Ramesh Narayanan<br />

Release Datum: <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong><br />

ELECTRA<br />

„Electra“ ist angelehnt an die gleichnamige griechische<br />

Geschichte. In diesem Film spielt Nayantara<br />

die Rolle der Electra Alexander. Dieser<br />

Film wurde bereits während des 41. International<br />

Film Festival of India (IFFI, Goa) in der<br />

Sektion „Indian Panorama“ vorgestellt und erntete<br />

viel Anerkennung.<br />

Cast: Nayantara, Prakash Raj, Manisha Koirala<br />

Regisseur: Shyamaprasad<br />

Musik: Alphonse Joseph<br />

Release Datum: <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong><br />

URUMI<br />

„Urumi“ ist ein Perioden-Film der im 15.<br />

Jahrhundert spielt. Der Film erzählt die<br />

Geschichte eines Jungen aus der damaligen<br />

Zeit, der vorhat, Vasco Da Gama<br />

zu töten. Genelia sehen wir hier in der<br />

Rolle der portugiesischen Prinzessin.<br />

Prithviraj ist in der Rolle desjenigen zu<br />

sehen, der zum Mord an Vasco Da Gama anstiftet. Der Film kommt in drei verschiedenen Sprachen heraus:<br />

Malayalam, Tamil und Englisch.<br />

Cast: Prithviraj, Genelia D’Souza, Prabhu Deva, Vikram<br />

Regisseur: Santhosh Sivan<br />

Musik: Deepak Dev<br />

Release Datum: <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong><br />

<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong><br />

17


REGIONAL CINEMA<br />

BENGALI<br />

BEDENI<br />

„Bedeni“ ist die Verfilmung von Tarashanker Bandopadhyayas<br />

Roman, in welchem es um eine Frau geht, die für ihre Unabhängigkeit,<br />

auch im sexuellen Bereich kämpft. Radhika, die Protagonistein<br />

des Film, geht mit jedem Mann ins Bett, der ihr gefällt und<br />

sieht ihr eigenes Leben nur auf Sex ausgerichtet. Finanziell verschlechtert<br />

sich ihre Lebensituation allerdings dramatisch. Doch sie<br />

denkt gar nicht daran, ihren Lebensstil zu ändern. Doch ihr Mann<br />

bringt sie dann doch dazu, durch den Verkauf von Alkohol wenigstens<br />

ein paar Euro in die Haushaltskasse zu erwirtschaften. Rutuparna<br />

Sengupta spielt die Rolle der Radhika völlig unglamourös und<br />

sehr überzeugend.<br />

Cast: Rituparne Sengupta, Rajesh Sharma, Indraneil Sengupta and<br />

Rimjhim Gupta<br />

Regisseur: Anjan Das<br />

Release Datum: <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong><br />

SE DIN DEKHA HOYE CHHILO<br />

Nachdem Neelkantas (Tapas Paul) ältere Tochter Kabita<br />

von zu Hause abgehauen ist, setzt der Vater alles daran,<br />

seine Tochter wieder nach Hause zu bringen. Er lässt<br />

sogar Kabitas Freunde einsperren, solange, bis seine<br />

Tochter wieder nach Hause kommt. Einer dieser Freunde<br />

ist Abhi, der es jedoch schafft, der Gefangenschaft zu<br />

entfliehen. Auf seiner Flucht trifft er ein Mädchen, in das<br />

er sich sofort verliebt, ohne zu ahnen, dass dieses Mädchen<br />

Neelkantas jüngere Tochter Nandita ist...<br />

Cast: Dev, Srabanti, Tapas Paul, Laboni Sarkar, Prasun,<br />

Partha Sarathi<br />

Regisseur: Sujit Mondal<br />

Release Datum: <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong><br />

MONER MANUSH<br />

Dieser Film erzählt in einer Rückblende die Lebensgeschichte<br />

des alten Lalon (Prosenjit), der sich an<br />

seine Zeiten mit Jyotirindranath Tagore (Priyanshu<br />

Chatterjee) auf dessen Hausboot erinnert. Doch<br />

dabei ist der Film viel mehr, als nur eine schlichte<br />

Abhandlung der Lebensgeschichte Lalans.<br />

Cast: Prosenjit Chatterjee, Priyanshu Chatterjee,<br />

Rasul Islam Asad, Gulshan Ara Champa, Tathoi,<br />

Paoli,Hasan Iman<br />

Regisseur: Goutam Ghose<br />

Release Datum: <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong><br />

18 <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong>


BOLLYWOOD STAR TREK <strong>2011</strong><br />

Abhishek Bachchans größter Erfolg „Ravaan“ legte zwar zahlenmäßig einen Sturzflug<br />

hin, sein Auftritt war aber dennoch gut. Gleiches gilt für Ashutosh Gowarikers<br />

„Khelen Hum jee Jaan Se“, der an der Kinokassen floppte. 2010 waren Abhisheks<br />

Leistungen aber dennoch bemerkenswert. <strong>2011</strong> ist er mit einigen neuen Filmen wieder<br />

im Gespräch: „Game“, „Dum Maaro Dum“, „Players“,„Dostana 2“ und „Bol Bachchan“.<br />

Dieses Jahr muss Bachchan beweisen, was er kann, sonst könnte es für seine<br />

Karriere nicht gut aussehen.<br />

Aishwarya Rai Bachchan war mit vier Filmen 2010 zu sehen. „Robot“ war erfolgreich,<br />

„Raavanan“ ebenso, lediglich „Action Replay“ und „Guzaarish“ sind gnadenlos<br />

untergegangen. Zuletzt hieß es, dass sie sich zu sehr bemüht und dabei in ihrer<br />

Spielweise zu unecht agiert. Wenigstens wird es <strong>2011</strong> so nicht weitergehen, dass sie<br />

sich mit keinem Film bisher zumindest zurück meldet.<br />

Ajay Devgn hat 2010 mit sieben erfolgreichen Filmen wohl sein erfolgreichstes Jahr<br />

überhaupt gehabt. „Atihi Tum Kab Jaoge“, „Raajneeti“, „Once Upon a Time in<br />

Mumbaai“, „Aakrosh“, „Golmaal 3“ und „Toonpur Ka Superhero“ waren diese sieben<br />

und markierten einen absolut fantastischen Lauf. <strong>2011</strong> beginnt für Ajay Devgn mit der<br />

Veröffentlichung von „Dil To Bachcha Hai Ji“ von Madhur Bhandarkar mit Emraan<br />

Hashmi und Shruti Hassan. Außerdem hat er weitere Filme in der Hinterhand: „Tezz“<br />

unter der Regie von Priyadarsan, mit Anil Kapoor, Kangana Ranaut und Mohan Lal<br />

und dann noch das Remake des berühmten Tamil Films „Singam“.<br />

Akshay Kumar hatte einige recht erfolgreiche und einige durchschnittliche Filme in<br />

2010. Von seinen vier Veröffentlichungen läuft „Tees Maar Khan“ immer noch in den<br />

Kinos, während sein Action-Streifen „Replay“ floppte und „Housefull“ & „Khatta<br />

Meetha“ sich wacker schlugen. Im Jahr <strong>2011</strong> stehen vier neue Filme mit ihm an. Ein<br />

Film von Anees Bazmees, „Thank You“, in dem Sonam Kapoor und Bobby Deol<br />

mitwirken, „Desi Boyz“ mit John Abraham und Deepika Padukone unter der Regie<br />

von Rohit Dhawan, „Jumbo 2“ mit Lara Dutta, Dimple Kapadia und Rahpal Yadav<br />

und zu guter Letzt „Aasman“ mit Sanjay Dutt und Lara Dutta. Man darf gespannt sein,<br />

was <strong>2011</strong> für ihn bereithält.<br />

Bipasha Basu hat ein schwaches Jahr hinter sich mit „Pankh“, „Lamha“ und<br />

„Aakrosh“. <strong>2011</strong> kann sie und können ihre Fans aber so einigem entgegensehen. Sie<br />

veröffentlicht „Dum Maaro Dum“, „Players“ und „Singularity“, einen internationalen<br />

Film mit Rolland Joffe als Regisseur. Der Film beschäftigt sich mit den Marathen-Kriegen<br />

(der dritte beendete 1819 das Marathenreich in Indien zugunsten der<br />

East India Company, die damit nahezu das ganze Territorium des Subkontinents kontrollierte,<br />

Anm. d. Red.) und ist ein Prestigeprojekt, auf welches sich Bipasha-Fans<br />

freuen können.<br />

<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong><br />

19


BOLLYWOOD STAR TREK <strong>2011</strong><br />

Deepika Padukone hatte letztes Jahr fünf große Erfolge. Bei den Filmen handelt es<br />

sich um „Karthik Calling Karthik“, „Housefull“, „Lafangey Parindey“, „Break Ke<br />

Baad“ und „Khelein Hum Jee Jaan Se“. <strong>2011</strong> können ihre Fans sich auf vier weitere<br />

Filme freuen: „Dum Maaro Dum“, „Desi Boyz“, „Aarakshan“ und „Housefull 2“.<br />

Das Mädchen hat so einiges vor, hoffen wir mal, dass sie an ihre Leistungen von<br />

2010 anknüpft.<br />

Hrithik Roshans Versuch, sich international zu etablieren, mag ihm zwar an den<br />

Kinokassen mit „Kites“ und „Guzaarish“ nicht gut getan haben, allerdings ist er<br />

schauspielerisch unglaublich gewachsen und zeigt sich jetzt als gereifter Schauspieler.<br />

<strong>2011</strong> bringt er zwei Filme auf die Leinwand: „Zindagi Ni Milegi Dobara“ mit Katrina<br />

Kaif, Abhay Deol und Farhan Akhtar und „Agneepath“ mit Priyanka Chopra. Beide<br />

Projekte zeigen sich äußerst vielversprechend. Diese beiden Filme mögen zwar nicht<br />

so pompös wirken wie andere, jedoch ist die Besetzung äußerst beachtenswert und<br />

vielversprechend.<br />

Kareena Kapoor hatte 2010 ein durchwachsenes Jahr, in dem sie drei Filme veröffentlichte:<br />

„Milenge Milenge“, „We Are family“ und „Golmaal 3“. Dies kann sie<br />

zwar als mäßigen Erfolg verbuchen, aber das Jahr <strong>2011</strong> stellt sie vor Herausforderungen,<br />

da sie an drei großen Produktionen beteiligt ist. „Ra.One“ mit Shahrukh<br />

Khan und Arjun Rampal, „Agent Vinod“ mit Saif Ali Khan und „Short Term Shaadi“..<br />

Vorausgesetzt, „Ra.One“ wird ein Erfolg, dann läuft ihre Karriere in geebneten<br />

Bahnen.<br />

Katrina Kaif hat mit ihren beiden Veröffentlichungen 2010 überzeugt: „Rajneeti“<br />

und „Tees Maar Khan“. Soweit sieht ihre Karriere also gut aus. <strong>2011</strong> wird man sie<br />

sehen in „Zindagi Milegi Na Dobara“, „Mere Brother Ki Dulhan“ und „Dostana 2“,<br />

an dem auch Hrihik Roshan, Imran Khan und Abhishek Bachchan beteiligt sind. Sie<br />

hat allerdings keinen Film mit Akshay, naja, zumindest hat man bisher noch von<br />

keinem gehört.<br />

Ranbir Kapoor hat 2009 sowie 2010 mit zwei Filmen gepunktet. „Anjaana Anjaani“<br />

und „Rajneeti“ haben beide beachtliche Erfolge erzielt. Zudem hat er seine Performance<br />

weiter verbessert und mischt weiterhin in der Top Liga mit. Auch <strong>2011</strong><br />

hält zwei Filme mit ihm bereit: „Rockstar“ von Imtiaz Alo mit Nargis Fakhri in der<br />

Hauptrolle und „Barfi“ von Anurag Basu mit Pryanka Chopra und Illeana D’Cruz.<br />

Ein Blick auf Ranbirs bisherige Karriere zeigt, dass man keinerlei Prognosen wagen<br />

sollte. Er wartet immer mit Überraschungen auf, also warten wir einfach einmal ab.<br />

20 <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong>


BOLLYWOOD STAR TREK <strong>2011</strong><br />

Priyanka Chopra hatte ein erfolgreiches Jahr 2010 mit „Anjaana Anjaani“ und<br />

„Pyaar Impssible“, so dass sie es verstand, ihre Position in der Liga der führenden<br />

Schauspieler zu behaupten. <strong>2011</strong> könnte für sie ein großartiges Jahr werden, immerhin<br />

stehen fünf Veröffentlichungen an: „7 Khoon Maaf“ mit Vishal Bhardway,<br />

„Don 2“ mit Farhan Akhtar und Shahrukh Khan, „Barfee“ mit Ranbir Kapoor,<br />

„Agneepath“ mit Hrithik Roshan und „Alibaba Aur 41 Chor“ mit John Abraham.<br />

Priyanka kann dem Jahr <strong>2011</strong> somit frohgemut entgegensehen, genau wie ihre Fans.<br />

Shahrukh Khan hatte 2010 nur eine Veröffentlichung und zwar „My Name is<br />

Khan“. Der Film hat sich gut verkauft, und, was dabei noch wichtiger ist, das sogar<br />

international. Zwei kleinere Gastauftritte hatte er ebenfalls, diese sind aber nicht von<br />

besonderer Bedeutung. <strong>2011</strong> kommt er mit zwei großen Filmen ins Kino: „Don 2 -<br />

die Jagd geht weiter“ und „Ra.One“. In „Don 2“ spielt er an der Seite von Priyanka<br />

Kapoor und Boman Iranj, in „Ra.One“ mit Arjun Rampal und Kareena Kapoor. Was<br />

seine Karriere betrifft scheint das Jahr vielversprechend. Bei „Ra.One“ handelt es<br />

sich um einen Actionstreifen mit vielen Special Effects wie im Film „Robot“. Lasst<br />

uns abwarten und schauen, was passiert.<br />

Salman Khan hat ein durchwachsenes Jahr hinter sich. „Veer“ hat ihm einen ziemlichen<br />

Dämpfer verpasst, aber „Dabangg“ hat dann doch ihn und seinen Ruf gerettet.<br />

Eine Gastrolle hatte er in „Tees Maar Khan“, in dem er sich selbst spielte, in dem<br />

Song „Walla re walla walla“. <strong>2011</strong> ist er mit drei Filmen präsent: „Banda Xe<br />

Bindass Hai“, „Ready“ und „My Love Story“. „Banda Ye Bindass Hai“ ist besetzt<br />

mit Govinda, Boman Irani , Lara Dutta, Tabu und Rajpal Yadav und ist eine reine<br />

Komödie, während „Ready“ als Co-Stars Asin und Arya Babbar präsentiert. Das<br />

sind zwar jetzt nicht die großen Filme des Jahres <strong>2011</strong>, aber wenn Salman die Hand<br />

im Spiel hat, weiß man nie, wie es ausgeht. Sogar „Dabangg“, an den nicht viele Erwartungen<br />

gestellt wurden, entwickelte sich zu einem gigantischen Erfolg.<br />

Saif Ali Khan zeigte sich 2010 nicht im Kino, kommt dafür aber <strong>2011</strong> mit zwei<br />

Filmen zurück: „Agent Vinod“, seine eigene Produktion, und „Aarakshan“. Nach<br />

seinem Erfolg 2009 mit „Love Aaj Kal“ braucht er dringend eine weitere durchschlagende<br />

Veröffentlichung.<br />

Aamir Khan wurde Dank des Films „3 Idiots“ an die Stelle befördert, an die er schon<br />

immer gehörte: in die absolute Spitzenliga. Er hat dem härtesten Wettbewerb stand<br />

gehalten . Der Film, der mit Kareena Kapoor, Madhavan, Boman Irani und Sharman<br />

Josi besetzt wurde, sorgte dafür, dass für ihn alles bestens verlief. Das Jahr <strong>2011</strong> sieht<br />

da allerdings etwas schwieriger aus, in dem Film„Delhi Belly“ wird er lediglich einen<br />

kleinen Gastauftritt haben. Die ganze Hoffnung sollte er auf seine eigene Produktion<br />

setzen, den Film, der unter der Regie seiner Ehefrau Kiran Rao verwirklicht wird:<br />

„Dhobi Ghat“.<br />

<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong><br />

21


REPORTAGE DES MONATS<br />

DAS DORF DER<br />

GEHÖRLOSEN<br />

Haben Sie schon einmal von einem<br />

Dorf gehört, in dem jede Familie<br />

ein gehörloses Mitglied hat?<br />

Schwer zu glauben, aber lesen Sie<br />

nur weiter. Indiens Dschammu und<br />

Kaschmir Region ist meist aus politischen<br />

Gründen in den Nachrichten,<br />

aber hier gibt es auch ein<br />

soziales Problem, dass die Region<br />

erwähnenswert macht.<br />

In Dadhkai, einem Dorf in Dschammu<br />

und Kaschmir, gibt es mindestens<br />

ein Mitglied in jeder Familie, das entweder<br />

nicht hören oder zusätzlich<br />

auch nicht sprechen kann. Es wurden<br />

Untersuchungen in der Region durchgeführt,<br />

um den Grund für die enorme<br />

Häufung herauszufinden, aber diese<br />

bleibt zum größten Teil bisher nicht<br />

erklärbar. Das Dadhkai Phänomen ist<br />

noch immer eine Herausforderung für<br />

Doktoren und Wissenschaftler, denen<br />

bisher jegliche Spur fehlt.<br />

Stille regiert im pittoresken Dorf Dadhkai,<br />

270 Kilometer von der Großstadt<br />

Dschammu entfernt. Im Schoße<br />

der mächtigen Himalaya Berge in<br />

Nordindien gelegen, wohnen im Dorf<br />

47 Familien, in denen jeweils mindestens<br />

ein Mitglied taubstumm ist. Die<br />

Fälle datieren zurück bis ins Jahr 191,<br />

als der erste Fall gemeldet und bekannt<br />

wurde. Heute beträgt die Zahl<br />

der tauben oder zusätzlich auch stummen<br />

Menschen im Dorf 82 Personen.<br />

In einem You-Tube Video des<br />

früheren Ministerpräsidenten von<br />

Dschammu und Kaschmir, Ghulam<br />

Nabi Azad, sagt dieser: „Jede Geburt<br />

einen Kindes ist ein glückliches Ereignis,<br />

das gefeiert werden sollte; unglücklicherweise<br />

führt hier die Geburt<br />

eines Kindes zu Verzweiflung und<br />

Leid. Das ganze Dorf betet für die<br />

Gesundheit des Kindes.“ Die Alten<br />

im Dorf sagen „Ein taubes und<br />

stummes Kind verschlimmert nur<br />

Taubstumme Mädchen können nur schwer<br />

verheiratet werden<br />

noch die Probleme und vergrößert das<br />

Leid und das Elend.“<br />

Die Geschichte hätte auch anders verlaufen<br />

können, denn das Dorf liegt in<br />

den Himalaya-Bergen mit einer solchen<br />

Bilderbuchlandschaft und einem<br />

solchen Panorama, dass es mit Leichtigkeit<br />

auf jeder Postkarte für die Tourismuswerbung<br />

der Region hätte<br />

erscheinen und bekannt werden können.<br />

Die Verkehrsverbindungen sind<br />

jedoch ein Problem. Es wird durch<br />

einen reißenden Fluß von der Außenwelt<br />

und damit auch von der medizinischen<br />

Versorgung abgeschnitten, die<br />

Erreichbarkeit ist dadurch stark begrenzt<br />

und eingeschränkt.<br />

Vor einigen Jahren kam ein Team Wissenschaftler<br />

und Doktoren von einer<br />

indischen Gesundheitsorganisation in<br />

das Dorf, um die Fälle zu untersuchen;<br />

bisher ist aber noch kein Ergebnis der<br />

Untersuchungen veröffentlicht worden.<br />

Die unwissenden Dorfbewohner geben<br />

noch immer den verschiedensten<br />

Faktoren und Umständen die Schuld,<br />

wie z. Bsp. die Wasser- oder Luftverschmutzung,<br />

während andere es einen<br />

Fluch nennen, da in der näheren Umgebung<br />

des Dorfes keine weiteren Erkrankungen<br />

und Behinderungen<br />

aufgetreten sind. Allerdings konnte<br />

bisher auch nicht ausgeschlossen werden,<br />

dass der lange überlieferte und<br />

noch immer praktizierte Brauch, nur<br />

innerhalb der Dorfgemeinschaft zu heiraten<br />

sowie der fehlende Zugang zu<br />

ausreichender medizinischer Versorgung<br />

und notwendigen Impfungen eine<br />

Ursache sein könnte.<br />

Zur Zeit zählt das Dorf Dadhkai 82 taubstumme Bewohner aus 47 Familien.<br />

22 <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong>


REPORTAGE DES MONATS<br />

korrigieren, unterstützt durch eine bessere<br />

medizinische Versorgung, Impfungen<br />

direkt nach der Geburt und<br />

anderes mehr. Die Dorfgemeinschaft<br />

verweigert sich jedoch solchen Hochzeiten<br />

und leidet weiter. Es gab Versprechungen<br />

der politischen Führer,<br />

aber das Dorf wartet noch immer auf<br />

eine Erlösung aus seinem langen, langen<br />

Schweigen.<br />

Von der Außenwelt abgeschnitten unterrichten sich die Dorfbewohner gegenseitig.<br />

Möglicherweise hätten eine rechtzeitige<br />

Hilfe und Routine-Impfungen<br />

nach der Geburt die Zahl der Erkrankungen<br />

niedrig halten können. Auch<br />

könnte eine mögliche genetische Vorbelastung<br />

durch Eheschließungen mit<br />

auswärtigen Partnern korrigiert werden,<br />

vermuten einige Sozialarbeiter,<br />

die in der Gegend ihren Dienst versehen.<br />

Es gibt einen sichtbaren Mangel an<br />

Jod und Salz in der Region, was auch<br />

eine mögliche Ursache für eine solche<br />

Erkrankung sein könnte, die nichts<br />

mit genetischen oder sonstigen Gründen<br />

zu tun haben müssen, behaupten<br />

andere. Soziale Notfälle, fehlende Bildung<br />

und fehlende Vollbeschäftigung<br />

haben zu Armut geführt. Die Menschen<br />

sind desillusioniert, weil sie keine<br />

passenden Partner finden, mit<br />

denen sie ihre gesunden Kinder verheiraten<br />

können. Hörhilfen und andere<br />

medizinische Hilfen sind nicht wirklich<br />

hilfreich, solange die Wurzeln der<br />

Erkrankungen nicht festgestellt und<br />

ausgemerzt werden können.<br />

„Heutzutage ist es so schwierig geworden,<br />

passende Partner für gut ausgebildete<br />

gesunde Mädchen zu finden, wie<br />

soll ich denn dann meine tauben und<br />

stummen Töchter verheiraten?“, sagt<br />

Lal Hussain, der zwei Töchter hat.<br />

Eine Zwangsehe zwischen einer gesunden<br />

Person mit einem tauben Partner<br />

ist eine frustrierende Erfahrung,<br />

aber die meisten Dorfbewohner Dadhkais<br />

müssen genau diese machen<br />

und ihre Familie ernähren.<br />

Eine gewisse Bano Begum aus der<br />

Gegend ist ein solches Beispiel. Als<br />

gesundes Mädchen wurde Bano mit<br />

einem tauben und stummen Mann<br />

verheiratet. Nach ihrer eigenen Aussage<br />

war ihre Beziehung an Anfang<br />

ein enormer Kraftakt und sehr mühselig,<br />

weil die Kommunikation ein<br />

großes Problem war. Allerdings haben<br />

beide später einen gemeinsamen<br />

Weg gefunden.<br />

Ihre Kinder sind<br />

gesund. Bano<br />

hat drei gesunde<br />

Kinder geboren,<br />

die gelernt haben,<br />

mit ihrem<br />

Vater durch Zeichensprache<br />

zu<br />

kommunizieren.<br />

Die Experten,<br />

die die Gegend<br />

besucht haben,<br />

sind der Auffassung,<br />

dass dorfübergreifende<br />

Eheschließungen<br />

die naheliegendste<br />

Lösung sind, um<br />

diese wahrscheinlich<br />

genetisch<br />

verursachte<br />

Erkrankung zu<br />

Im „Dorf der Stille“ beherrscht jeder die<br />

Gebärdensprache<br />

<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong><br />

23


CINEMA HISTORY<br />

Wer glaubt, das Indische<br />

Kino sei nach<br />

dem ersten eigenen<br />

Spielfilm wie in<br />

einem Märchen<br />

plötzlich mit vielen<br />

Aktivitäten durchgestartet und die<br />

Inder hätten die Filme wie Fische<br />

das Wasser gesucht, der ist leider<br />

auf dem Holzweg. Indien mag 1913<br />

den ersten Spielfilm gedreht haben<br />

und es mag auch genügend Unternehmer<br />

gegeben haben, die das<br />

Geschäft fortführen und weiterentwickeln<br />

wollten, aber es lagen noch<br />

zahlreiche Probleme auf diesem<br />

Weg in der Zukunft vor ihnen.<br />

Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges<br />

hatte große Auswirkung auf das Indische<br />

Kino. Die Financiers weigerten<br />

sich, weiterhin Geld in eine<br />

Industrie zu stecken, die vollständig<br />

von im Ausland produziertem Material<br />

abhängig war. Der Import von Rohfilm<br />

und anderen Materialien wurde<br />

eine wirtschaftliche Unwägbarkeit,<br />

als der Krieg auf dem Europäischen<br />

Kontinent eskalierte. Sogar Phalke,<br />

der kurz zuvor großen Erfolg verbuchen<br />

konnte, musste mit einem winzigen<br />

Budget auskommen. Er<br />

verlangte von seiner Belegschaft,<br />

dass sie auf die Hälfte ihres Gehalts<br />

verzichten sollte und besetzte die Rolle<br />

des jungen Krishna in „Kaliya Mardan“<br />

mit seiner 7jährigen Tochter<br />

Mandakini. Phalke wendete sich nun<br />

dem Trickfilm zu und drehte unter<br />

Zuhilfenahme von Streichhölzern Dokumentationen<br />

wie „How Films are<br />

made“. Phalke hatte selbst einen Auftritt<br />

im Kurzfilm „The Magic of Prof.<br />

Kelpha“, in welchem er auch sein Talent<br />

für Spezialeffekte unter Beweis<br />

stellte. Bis auf den Zeitraum des Ersten<br />

Weltkrieges war Phalke sehr aktiv.<br />

1916 unterstützte R Nataraja Mudaliar,<br />

ein Händler für Automobil-Ersatzteile,<br />

die „India Film Company“ und baute<br />

ein Stummfilmkino in der Miller´s<br />

Road in Purasawalkkam, Madras. Er<br />

war von Steven Smith, einem britischen<br />

Filmemacher, der Nachrichtenbeiträge<br />

über die sozialen Aktivitäten<br />

von Lord Curzon, dem Vizekönig von<br />

Indien, verfasste, in der Technik des<br />

Filmdrehens ausgebildet worden. Mudaliars<br />

erster Stummfilm in Spielfilmlänge<br />

war „Keechaka Vadham“ (1917),<br />

ein mythologischer und religiöser Film<br />

in tamilischer Sprache. Obwohl in der<br />

Stummfilmzeit Sprachen kaum beachtet<br />

wurden, schuf Mudaliar<br />

„Drowpadhi Vastraharanam (1918),<br />

„Lava Kusa“ (1919) und „Rukmani<br />

Satyabhama (1920) alle in tamilischer<br />

Sprache. Er richtete sich sein eigenen<br />

Studio in seiner Heimatstadt Vellore<br />

ein. Allerdings wurden seine Träume<br />

zerstört, als ein Feuer sein Studio vernichtete<br />

und er dadurch schwere finanzielle<br />

Verluste erlitt. Er verließ das<br />

Filmgeschäft für immer.<br />

Filmszene aus „Kalyan<br />

24 <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong>


CINEMA HISTORY<br />

Das indische Kino ist genau wie das<br />

Kino anderer Länder eine Geschichte<br />

von Höhen und Tiefen, in denen es<br />

manchen gut und anderen schlecht<br />

erging. Eine solche Geschichte auch<br />

die des Raghupathy S Prakash, dessen<br />

Vater ihn ins Ausland schickte, damit<br />

er eine Ausbildung im Bereich Filmproduktion<br />

erhalten sollte. Prakash<br />

lernte im Londoner „Baker`s Motion<br />

Picture Studio“ und besuchte auch<br />

Deutschland und Hollywood. In Hollywood<br />

arbeitete in den Teams von Kinolegenden<br />

wie Cecil B DeMille und<br />

David Wark Griffith mit.<br />

Ein kurioser Vorfall ereignete sich im<br />

Zusammenhang mit Prakashs erstem<br />

Film „Meenakshi Kalyanam“ (1920).<br />

Genau wie Phalke fand auch Prakash<br />

es schwierig, Künstler zu finden, die in<br />

seinem Film schauspielen würden. Er<br />

besetzte die Rollen der hinduistischen<br />

Gottheiten deshalb mit Anglo-Indern.<br />

Es wiesen ihn sogar einige Bühnendar-<br />

Khajina“ , einem Film von Baburao Painter<br />

steller verächtlich ab, als er ihnen Rollen<br />

in seinem Kinofilm anbot, da sie<br />

keine Möglichkeit hatten, Bühnendialoge<br />

zu sprechen. Andere wiederum<br />

lehnten die Mitarbeit in seinem Film<br />

ab, weil sie glaubten, sie würden nach<br />

dem Blick in die Kamera impotent werden.<br />

Als Prakash seinen Film schließlich<br />

vorführte, hatten alle Bilder abgeschnittene<br />

Köpfe, der Film stellte sich<br />

als eine „kopflose Vorstellung“ heraus.<br />

Manche dachten, dies sei ein Fluch der<br />

Götter dafür, dass Nicht-Hindus die<br />

Götterrollen übernommen hatten. Allerdings<br />

überprüfte Prakash seine Kamera<br />

und fand heraus, dass der<br />

Linsen-Mechanismus einen Defekt hatte.<br />

Das Filmprojekt wurde jedenfalls<br />

fallengelassen.<br />

In späteren Jahren richtete sich<br />

Prakash ein eigenes Filmentwicklungslabor<br />

in seinem Haus ein. Er benutzte<br />

hölzerne Trommeln<br />

und Rollen, um den<br />

Film per Hand zu entwickeln.<br />

Dieses Labor<br />

wurde als „Hand and<br />

Tank Lab“ bekannt und<br />

wurde einige Jahre<br />

lang genutzt. Prakash<br />

ging noch einen Schritt<br />

weiter und gründete<br />

das berühmte „Roxy<br />

Theatre“, ein Kino in<br />

Madras, und produzierte<br />

viele bemerkenswerte<br />

Filme.<br />

Das Indische Kino verdankt<br />

seine Entwicklung<br />

auch Deutschland.<br />

Ein wichtiger Neuankömmling<br />

in der Szene<br />

war 1924 Franz Osten,<br />

ein Kameramann und<br />

Filmregisseur aus<br />

Deutschland, der vielen<br />

Indern die Kunst<br />

des Filmemachens beibrachte.<br />

Dies war auch<br />

die Zeit, als die großen<br />

Namen des Indischen<br />

Kinos ihre Debüts auf<br />

Vankudre Shantaram<br />

die eine oder andere Weise als Schauspieler<br />

oder Drehbuchschreiber hatten.<br />

Einer davon war Vankudre Shantaram,<br />

der sein Debüt unter seinem Lehrmeister<br />

Baburao Painter machte. Die anderen<br />

Gründer des legendären „Prabhat<br />

Studios“ von Puna, wo sich heute das<br />

Film- und Fernsehinstitut von Indien<br />

befindet, fingen auch unter seinen Führung<br />

mit ihrem Filmschaffen an.<br />

Es ist ziemlich paradox, dass die indische<br />

Zensurbehörde sogar heute<br />

nicht erlaubt, dass Filmküsse auf der<br />

Leinwand gezeigt werden dürfen.<br />

Schon viel früher, nämlich 1918, kontrollierte<br />

die Britische Regierung den<br />

Inhalt von Filmen auf Grundlage des<br />

einschlägigen Gesetzes, des „Indian<br />

Cinematograph Act“ von 1918. Der<br />

Schwerpunkt und Fokus lag aber damals<br />

auf politischer Zensur des Inhalts<br />

und nicht auf dem Leinwandverhalten<br />

der Schauspieler, das nach britischem<br />

Standard erlaubt und nicht zu beanstanden<br />

war. Die Zensurbehörden wurden<br />

in Bombay, Calcutta und Madrad eingerichtet<br />

und der jeweilige Polizeichef<br />

war Vorsitzender der Behörde. Ein<br />

Komitee von offiziellen Beamten und<br />

Ehrenamtlichen beriet und unterstützte<br />

ihn. Die meisten Stummfilme hatten<br />

daher leidenschaftliche Kuss- und intime<br />

Liebesszenen, ohne dass dies beanstandet<br />

wurde, aber schon der<br />

Vorschlag oder Ruf nach Freiheit oder<br />

Rebellion wurde sorgfältig zensiert.<br />

<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong><br />

25


CINEMA HISTORY<br />

Filmemacher und Kinoplakat-Maler Baburao Painter<br />

Währenddessen hatte J F Madan in Bengalen bereits ein<br />

Firmenimperium für Produktion, Distribution und Vorführung<br />

von Filmen geschaffen und damit den Grundstein<br />

der indischen Filmindustrie gelegt. Obwohl<br />

Madan sich hauptsächlich an ein elitäres Publikum<br />

wandte, ist der Beitrag dieses Unternehmens für das<br />

indische Kino erheblich und nicht zu unterschätzen, da<br />

sie die besten in Indien für ihre Filme verfügbaren<br />

Talente unter Vertrag nahmen und förderten. Sie stärkten<br />

auch die Fundamente des Kinos dadurch, dass sie<br />

prestigeträchtige Produktionen wie „Nala Damayanti“<br />

initiierten, was einige italienische Techniker mit ins<br />

Boot holte. Madan wurde für seine technische Finesse<br />

und Überlegenheit von den Medien seiner Zeit gelobt.<br />

Im wahren Sinn des Wortes war Madan der erste Filmmogul<br />

des Indischen Kinos. Im Gegensatz zu anderen<br />

Firmen war diese Firma besser organisiert und wurde<br />

professionell gemanagt, genau wie jedes Hollywood<br />

Studio auch. Aus diesem Grund überlebte es auch so<br />

lange. 1925 brachte ein Großbrand jedoch einen herben<br />

Rückschlag, dennoch produzierten sie auch weiterhin<br />

und waren auch noch in späteren Jahren extrem erfolgreich.<br />

Das Indische Stummfilmkino hatte sich inzwischen zu<br />

einer eigenständigen Industrie mit eigenen Schauspielern,<br />

Schreibern, Regisseuren, Finanziers, Verleihern<br />

und Vorführern entwickelt.<br />

Mehr über dieses gut geölte System lesen Sie in der<br />

nächsten Ausgabe…<br />

26 <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong>


CINEMA HISTORY<br />

<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong><br />

27


DIL TOH BAC<br />

FILM SPECIAL<br />

Ajay Devgn und Emraan Hashmi<br />

wieder zusammen auf der Leinwand<br />

Zum zweiten Mal werden Ajay Devgn und<br />

Emraan Hashmi gemeinsam vor der Kamera<br />

stehen. Beide Bollywood Stars drehten schon<br />

gemeinsam für „Once Upon A Time In Mumbai“<br />

und schon in diesem Film wurde deutlich,<br />

dass die Chemie zwischen beiden stimmt.<br />

Nun sind beide Stars erneut in Madhur<br />

Bhandarkars „DTBHJ“ auf der Leinwand<br />

zu sehen, der ersten Komödie des Produzenten<br />

und Regisseurs Madhur Bhandarkar<br />

und das komplette Gegenteil zu „Once Upon<br />

A Time In Mumbai“.<br />

Emraan Hashmi erklärt zu der Zusammenarbeit<br />

mit Ajay Devgn: „Es ist immer gut, mit Schauspielern<br />

wie Ajay zusammenzuarbeiten. Er ist<br />

einfach nur brillant, in allem was er macht. Und<br />

er hat auch schon in einer Reihe von Komödien<br />

mitgespielt. Für mich ist dies die erste Komödie.<br />

Aber Ajay macht es für die Co-Stars am Set<br />

wirklich sehr leicht, mit ihm zu arbeiten. Er lässt<br />

nicht heraushängen, was für ein großer Star er<br />

ist“ und führt mit einem Lachen fort: „Wir<br />

hatten eine Menge Spass am Filmset und ich<br />

habe mir auch viele Ratschläge von ihm geben<br />

lassen. Im Film bin ich dann ja derjenige, der<br />

ihm Ratschläge gibt.“<br />

Am 28.Januar <strong>2011</strong> findet der internationale<br />

Release von Madhur Bhandarkars neustem Film<br />

„Dil Toh Baccha Hai Ji“ (DTBHJ), der von<br />

Kumar Mangat Pathak und Bhandarkar Entertainment<br />

produziert wurde, statt.<br />

Der Musik-Launch fand bereits einen Monat<br />

zuvor am 23. Dezember 2010 als Gala Event im<br />

Multiplex-Kino Cinemaxx in Mumbai statt.<br />

Während des Events waren Cast und Crew des<br />

Films, wie Ajay Devgn, Emraan Hashmi, Shazahn<br />

Padamsee, Shraddha Das, Regisseur Madhur<br />

Bhandarkar, Produzent Kumar Mangat<br />

Pathak und viele weitere geladene Gäste, wie<br />

Musiker Pritam anwesend.<br />

Ajay Devgn und Emraan Hashmi<br />

Madhur Bhandarkar<br />

Emraan Hashmi<br />

Shraddha Das<br />

Shazahn Padamsee<br />

Ajay Devgn<br />

Pritam & Madhur Bhandarkar<br />

28 <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong>


FILM SPECIAL<br />

CHA HAI JI<br />

Fünf Fragen an Madhur Bhandarkar, Regisseur und<br />

Produzent der Komödie „Dil Toh Baccha Hai Ji“.<br />

Um was für einen Film handelt es sich bei „Dil To<br />

Baccha Hai Ji“? Können Sie uns kurz die Handlung<br />

zusammenfassen?<br />

Madhur Bhandarkar: DTBHJ ist meine erste romantische<br />

Komödie. Es spielen mit: Ajay Devgan, Emraan<br />

Hashmi, Omi Vaidya, Shraddha Das, Shruti Hassan und<br />

Shazahn Padamsee. Der Film handelt von Naren (Ajay),<br />

Milind (Omi) und Abhay (Emraan) und dem Liebesleben<br />

der drei Junggesellen, die zusammen wohnen. Wenn es<br />

um die Liebe geht, haben sie ganz unterschiedliche Vorstellungen.<br />

Sie finden alle ihre Herzensdame, ob sie dabei<br />

aber erfolgreich sind oder nicht, kann nur der Film verraten.<br />

Naren ist Ende 30, steckt grade in seiner Scheidung<br />

und sucht die Liebe. Am Ende verfällt er Juno Pinto, die<br />

von Shazahn verkörpert wird. Milind ist ein naiver Poet<br />

und ein von Idealen geprägter Liebhaber, der sich in RJ<br />

Gungun verliebt, die gespielt wird von Sharaddha. Und<br />

letztlich Abhay, ein Casanova, der nur an Sex und Geld<br />

glaubt, sein Herz aber an Nikki verliert, porträtiert von<br />

Shruti. Ich hatte viel Spaß beim Drehen dieses Films.<br />

Warum sollte man DTBHJ anschauen?<br />

Madhur Bhandarkar: Ich könnte Ihnen 100 Gründe<br />

nennen. Ajays Timing, Omis natürliches Talent, Emraan –<br />

wie er etwas anderes macht als das von ihm gewohnte.<br />

Eine Geschichte und eine Thematik, die jeder in sich<br />

wiederfindet und noch viele mehr. Aber im Ergebnis sage<br />

ich nur, dass DTBHJ mein erster Ausflug in den Bereich<br />

der Komödie ist und das Publikum hoffentlich mag, was<br />

ich für es geschaffen habe. Ich hoffe, dass viele Leser<br />

schon am 28. Januar ihm Kino waren. Zumindest die in<br />

Indien.<br />

Nach Filmen wie „Page 3“, „Fashion“, „Traffic Signal“<br />

und „Chandni Bar“, die auch National Film Awards<br />

gewannen, erscheint dieser Ausflug in das Genre der<br />

Komödie recht überraschend. Kommentar dazu?<br />

Madhur Bhandarkar: Ich weiß, dass die Linien in meinen<br />

Filmen für Aussenstehende nicht unbedingt schlüssig<br />

sind, aber als Filmemacher ist es meine Pflicht, alles<br />

Kreative zu erkunden. Der Erfolg, den ich bisher mit<br />

meinen Filmen erzielen konnte, ist für einige andere nicht<br />

oder nur schwer realisierbar. Und tatsächlich haben meine<br />

Filme sowohl die Kritiker, als auch an den Kinokassen zu<br />

überzeugen gewusst. Dieser Erfolgsserie hätte ich mich einfach<br />

anschließen und genau damit weitermachen können, vor<br />

allem, da ich auch einige Ideen in dem Bereich hatte. Aber<br />

ich wollte jetzt etwas anderes schaffen, und das für jede<br />

Altersgruppe. Also lasst Euch ab sofort nicht davon überraschen,<br />

wenn ich mich auf fremdes Gebiet begebe, schließlich<br />

bin ich da draußen, um Neues zu erkunden.<br />

Was können Ihre Fans in den kommenden Jahren von<br />

Ihnen und der Madhur Bhandarkar Manufaktur erwarten?<br />

Würden Sie auch mal einen Horror- oder Actionstreifen<br />

verwirklichen? Sind Sie an solchen Genres<br />

interessiert?<br />

Madhur Bhandarkar: (lacht) Ich mag es, wie Sie ‚Madhur<br />

Bhandarkars Manufaktur’ gesagt haben. Nun, man sollte<br />

Filme erwarten, die es dem Publikum ermöglichen, sich in<br />

dem Film wiederzufinden. Ich werde Filme machen, die vom<br />

Leben inspiriert sind und die bei meinem Publikum auf<br />

Verständnis stoßen. Ich kann keinen Film machen, ohne an<br />

den Zuschauer zu denken. Und zu der Frage nach dem<br />

Genre? Da kommt es ausschließlich auf das Drehbuch an.<br />

Wenn mich das überzeugt, dann bin ich für jedes Genre bereit.<br />

Man sollte niemals nie sagen!<br />

Wie ist es, mit Ajay Devgan, Omi Vaidya und Emraan<br />

Hashmi zu arbeiten? Gab es Gründe für diese Besetzung?<br />

Madhur Bhandarkar: Es war großartig mit Ajay, Omi und<br />

Emraan. Mit der Crew von DTBHJ habe ich in der Gesamtheit<br />

so zum ersten Mal gearbeitet. So sehr Ajay für seine<br />

ernsten Arbeiten bekannt ist, so sehr ist er auch ein beliebter<br />

Komödiendarsteller. Sein Timing ist brillant und er ist eine<br />

sehr bodenständige Person. Mit ihm lässt es sich leicht arbeiten<br />

und er versteht auch immer sehr schnell, was man von<br />

ihm erwartet. Omi ist wie die Charaktere, die er spielt. Witz<br />

und Humor sind bei ihm stark ausgeprägt. Und was kann ich<br />

über Emraan sagen? Dies ist auch seine erste Komödie. Die<br />

Leute haben ihn bisher in einem sehr anderen Licht wahrgenommen,<br />

was sich jetzt aber auch ändern wird. Ich habe das<br />

Arbeiten mit allen sehr geschätzt und sie verleihen dem Film<br />

einen besonderen Wert.<br />

<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong><br />

29


FILM BUSINESS<br />

Die größten Fi<br />

1. Ravaan: Normalerweise sind die<br />

Erwartungen an einen Mani Ratnam<br />

Film sehr hoch. Mit Filmen wie<br />

„Roja“, „Navagan“, „Bombay“, „Dil<br />

Se“, „Kannathil Muthamittal“ und<br />

„Guru“ hatte er die Messlatte für<br />

„Ravaan“ sehr hoch gesteckt. Der<br />

Film hatte auch alles, womit ein solcher<br />

sich sehen lassen kann: Indiens<br />

wichtigste Erzählung aus dem Ramayana<br />

(Indischer Mythenkreis, Anm. d.<br />

Red.), einen verzaubernden Regisseur<br />

und Stars wie Aishwarya Rai<br />

Bachchan, Abhishek Bachchan und<br />

Vikram, ein enorm hohes Produktionsbudget,<br />

die Werbung und das Marketing.<br />

Während die Tamil und Telugu<br />

Versionen unter dem Titel „Raavanan“<br />

gute Einspielergebnisse erwirtschafteten,<br />

versagte die Hindi Version<br />

„Raavan“ an den Kinokassen kläglich.<br />

2. Kites: Hrithik hat sich als Schauspieler<br />

sehr gemausert und wahrscheinlich<br />

auch alles richtig gemacht,<br />

das Problem dieser Produktion liegt<br />

woanders: die Auswahl von Geschichte<br />

und Regisseur nämlich, von dem<br />

Regisseur wurde er, was „Kites“ betrifft,<br />

regelrecht betrogen. Die Besetzung<br />

mit Barbara Mori und ihr<br />

übertriebenes Benutzen der spanischen<br />

Sprache, eine unkonventionelle<br />

Geschichte, die Handhabe der<br />

Produktion mit einem Hauch Hollywood<br />

- dies alles hat sich negativ auf<br />

das Projekt ausgewirkt. An dem Film<br />

war zwar nichts falsch, er ist aber<br />

dennoch gnadenlos durchgefallen.<br />

Und zwar so sehr, dass der Film nur<br />

36 Tagen nach seiner Premiere bereits<br />

im Fernsehen ausgestrahlt wurde,<br />

um die finanziellen Verluste einzudämmen.<br />

3. Action Replayy: Eine einzigartige<br />

Geschichte, die optimale Besetzung<br />

mit Akshay Kumar und Aishwarya<br />

Rai Bachchan in den Hauptrollen,<br />

und dennoch hat der Film nicht mal<br />

eine Woche an den Kinokassen überlebt.<br />

In einer Zeit, in der grade Komödien<br />

gut bei dem Publikum<br />

ankommen, hat diese leichte Unterhaltungskomödie<br />

trotz ihrer Zutaten<br />

nicht funktioniert. Ob es am Aussehen<br />

der beiden Stars gelegen hat oder<br />

deren Behandlung, der Film wurde<br />

vom Publikum jedenfalls als schlecht<br />

eingestuft. Ein Mega-Film wie<br />

„Action Replayy“ entpuppt sich als<br />

nicht unterhaltsam für die Zuschauer<br />

und als nicht rentabel für die Produzenten.<br />

4. Jhoota Hi Sahi: Der zweite Film<br />

in diesem Jahr von John Abraham<br />

klang zunächst vielversprechend. Ein<br />

enormes Budget von 30 Crore Rupien<br />

(5 Mio. Euro) wurde in den Film<br />

„Jhootha Hi Sahi“ gesteckt, was jedoch<br />

an den Kinokassen einfach verpuffte.<br />

Der Film schaffte es nicht<br />

einmal, 25 % seiner Ausgaben wieder<br />

einzuspielen. Sein erster Film<br />

„Aashayen“ lief ganz ordentlich, aber<br />

„Jhoota Hi Sahi“ fiel einfach gnadenlos<br />

durch. Hierbei handelte es sich um<br />

einen Abbass Tyrewala Film mit der<br />

Musik von A R Rahman. Die Promos<br />

zeigten eine Menge Potential, doch<br />

wurde der Film dem nicht gerecht. Ein<br />

echter Flop.<br />

5. Veer: Ein Riesen-Budget Film mit<br />

hochkarätiger Besetzung, der Salman<br />

Khan in den Fokus stellte, ähnlich wie<br />

„Dharamveer“ vor vielen Jahren, der<br />

damit Wunder für Dharmendras Karriere<br />

bewirkte. „Veer“ allerdings versagte<br />

an allen Ecken und Enden.<br />

Obwohl hier alles stimmte: der Sal-<br />

30 <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong>


FILM BUSINESS<br />

lm Flops 2010<br />

man Khan Effekt, die Regie von Anil<br />

Sharma und ein historisch- episches<br />

Thema. Die Verleiher hatten große<br />

Hoffnungen in diesen Film gesetzt.<br />

Obwohl die erste Woche noch erfolgreich<br />

verlief, änderte sich das schnell<br />

und der Film wurde zu einem der<br />

größten Flops 2010.<br />

6. Khelen Hum Je Jaan Se: Die<br />

Geschichte, die jeden Inder stolz gemacht<br />

hat, fällt wieder einmal als<br />

Film gnadenlos durch. Wie konnte es<br />

dazu kommen? Nun, Ashutosh Gowarikar<br />

könnte diese Frage wohl besser<br />

beantworten. Der Film hatte zwar<br />

eine sehr nahegehende Geschichte,<br />

sowie eine hervorragende Besetzung<br />

mit Deepika Padukone und Abhishek<br />

Bachchan, dazu noch eine sehr fähige<br />

technische Mannschaft. Aber<br />

das konnte ihn nicht retten. Was in<br />

der Ankündigung vielversprechend<br />

klang, entpuppte sich im Film als<br />

leere Ankündigung. Langweilige Musik,<br />

schlechte Dialoge, kein klar erkennbarer<br />

Handlungsaufbau, die<br />

schlechte Besetzung mit Deepika in<br />

einer hanebüchenen Rolle und zahlreiche<br />

andere Faktoren führten diesen<br />

Film zu den Flops 2010.<br />

7. Hisss: Die Hoffnungen von Mallika<br />

waren hoch, und die hatten wir<br />

auch, nachdem wir die Promos sahen,<br />

aber abgesehen von der Verpackung<br />

gab der Film kaum etwas her, was<br />

das Interesse des Publikums hätte<br />

wecken und halten können. Drei<br />

Stunden lang eine „Mallika Show“<br />

zu sehen ist wirklich anstrengend,<br />

weswegen das Publikum den Film<br />

auch zerriss und über die die Kinos<br />

möglicherweise gar nichts eingespielt<br />

wurde. Zumindest dieses Mal haben<br />

Jennifer Lynchs Geschichte und<br />

ihre Regie bei dem Versuch versagt,<br />

eine indische Geschichte auf Hollywoodart<br />

zu erzählen. Eventuell war<br />

die Geschichte für die indische Mentalität<br />

zu fremd, um gemocht oder überhaupt<br />

wahrgenommen zu werden, der<br />

Film blieb jedenfalls die bruchstückhafte<br />

Beschreibung eines Ausländers,<br />

wie er Indien und die Bevölkerung<br />

Indiens wahrnimmt. Die Schlangen<br />

an den Kinokassen blieben jedenfalls<br />

aus.<br />

8. Guzaarish: Ganz persönlich muss<br />

ich sagen, für mich war das mit Abstand<br />

die beste Leistung Hrithiks,<br />

wenn auch nicht im richtigen Film.<br />

Basierend auf einer Ideen-Mischung<br />

aus dem spanischen Oscar Preisträger<br />

„Mar adentro“ (2004), der TV-Serie<br />

„Whose life is it anyway“ und dem<br />

Hollywoodfilm „The Prestige“, konnte<br />

dieser Film von den Medien<br />

schlecht gutgeheißen werden. Bevor<br />

auch nur irgendwas mit diesem Film<br />

passieren konnte, haben die Medien<br />

diesen vielversprechenden Film zerstört.<br />

Hrithik war brillant, aber Sanjay<br />

Leela Bhansali konnte nur ansatzweise<br />

und dies auch hauptsächlich in den<br />

technischen Teilen erkannt werden.<br />

9. Rann: In dem Film von Ram Gopal<br />

Verma thematisiert Film-Urgestein<br />

Amitabh Bachchan den Krieg der Medien.<br />

Mit der Geschichte war alles<br />

soweit in Ordnung und auch die Herangehensweise,<br />

ebenso wie die Schauspieler<br />

oder die Intensität. Aber aus<br />

irgendeinem Grund wollte der Film<br />

nicht fruchten. Eventuell lag es an dem<br />

Zeitpunkt der Veröffentlichung oder<br />

unklaren Öffentlichkeitsarbeit. Jedenfalls<br />

hat der Film es nicht bis zu seinem<br />

Publikum geschafft. Das<br />

Ergebnis war ein Flop von einem Regisseur,<br />

der es sonst meist besser kann.<br />

10. Crook - it´s good to be bad:<br />

Wann und wohin dieser Film verschwunden<br />

ist, hat kaum jemand mitbekommen,<br />

so schnell waren die<br />

Veröffentlichung und auch sein Abgang.<br />

Der Film mit Emraan Hashmi<br />

als Star des Films floppte katastrophal<br />

und die Investoren mussten herbe Verluste<br />

einstecken. Das bestätigt wieder<br />

einmal, dass der Name Emraan Hashmi<br />

alleine nicht für einen Kassenerfolg<br />

sorgt. In der Geschichte ergab sich<br />

nichts Neues und auch die Regie<br />

schien ohne jegliche Motivation. Der<br />

Film wurde schon ausgeliefert mit<br />

dem Stempel „Flop“ auf der Stirn.<br />

<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong><br />

31


HEILIGE TIERE INDIENS<br />

Die Verehrung von Tieren ist im Hinduismus Normalität. Vor allem all jene Tiere, die dem einen oder<br />

anderen indischen Gott zugeordnet werden können, gelten als „heilige Tiere“. So werden nicht nur<br />

Kühe oder Elefanten verehrt, sondern auch Ratten, Schlangen und Affen. In einigen Teilen Indiens<br />

ist gerade der Affe DAS heilige Tier überhaupt. Doch ganz oben auf der Liste der heiligen Tiere steht<br />

der vom Aussterben bedrohte Königstiger. Er gilt als Nationaltier Indiens.<br />

Die Verehrung von Tieren in Indien reicht bis in die vorarische Induskultur zurück. Im hinduistischen<br />

Glauben werden Tiere als Verbindung zwischen den Göttern und dem Menschen gesehen. In vielen<br />

Kulturen – und auch von den Ariern wurden Tiere, wie Ziegen, Hühner oder Pferde einerseits den<br />

Göttern geopfert, andererseits sind im Hinduismus solche Tieropfer strengstens verboten. Hindus<br />

verehren die heiligen Tiere oftmals in dem gleichen Ausmaß, wie sie ihre Götter verehren. Auf den<br />

folgenden Seiten stellen wir einige dieser heiligen Tiere und ihre Bedeutung vor und geben Ihnen so<br />

einen tieferen Einblick in die religiöse Kultur des Hinduismus.<br />

32 <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong>


HEILIGE TIERE INDIENS<br />

DIE KUH<br />

Die Kuh ist ein Liebesgedicht,<br />

denn sie ist die Mutter von Millionen<br />

indischer Menschen. (Gandhi)<br />

I<br />

n Indien trifft man Kühe überall auf den Straßen,<br />

auf den Gehwegen, in Geschäften, an Marktständen,<br />

an Flussufern,<br />

auf der Wiese, am<br />

Strand…einfach<br />

überall – sitzend, stehend oder<br />

liegend mitten in Menschenmassen<br />

oder im dichtesten Straßenverkehr.<br />

Kühe genießen in<br />

Indien ein nahezu göttliches<br />

Dasein, denn die Kuh gilt bei<br />

den Hindus als besonders heilig.<br />

Kein Hindu käme je auf die<br />

Idee, einer Kuh auch nur ein<br />

Haar zu krümmen. Wenn sich<br />

eine Kuh oder gar eine Kuhherde<br />

Ihnen mitten auf den<br />

Weg stellt, haben Sie gefälligst<br />

zu warten, bis diese den Weg<br />

freigibt oder Sie versuchen sie<br />

weiträumig zu umgehen oder<br />

zu umfahren. Oder aber, man<br />

berührt die Kuh und lässt sich<br />

von ihr so den Segen geben.<br />

Viele Lastwagen in Indien haben<br />

auf ihren Planen eine Kuh<br />

gemalt. Eine Kuh zu töten kann<br />

sogar dazu führen, dass man<br />

mit einer solchen Verachtung<br />

gestraft wird, dass man aus der<br />

eigenen Kaste verstoßen wird.<br />

Daher sollte man selbst als Europäer<br />

stets auf der Hut sein und der Kuh weder unabsichtlich,<br />

noch absichtlich etwas zuleide tun.<br />

Krishna wurde von Kühen großgezogen<br />

Doch was macht die Kuh zu einem solch heiligen Tier?<br />

Hier muss man einen Blick in den religiösen Glauben der<br />

Hindus werfen: Gott Krishna wuchs unter Kühen auf,<br />

wurde von ihnen genährt und beschützt. Aus dieser Überlieferung<br />

gilt die Kuh für die Hindus als Lebensspenderin und<br />

Mutter allen Lebens. Nicht nur ihre Milch wird als Geschenk<br />

der Natur angesehen, sondern auch ihr Urin, der<br />

teilweise auf dem Markt für teures Geld verkauft wird. Und<br />

auch der Kuhmist findet seine Verwendung: gern wird er<br />

als Heizmaterial verwendet. Die<br />

Verehrung geht sogar soweit,<br />

dass man mit Verachtung gestraft<br />

werden kann, wenn man<br />

mit Handtaschen oder Ledergürteln<br />

aus Kuhleder gesehen wird.<br />

In einigen Tempeln Indiens<br />

wird daher auch nicht nur verlangt,<br />

dass die Schuhe ausgezogen<br />

werden, sondern man muss<br />

sich auch seines Gürtels und<br />

seiner Ledertasche entledigen.<br />

Viele Hindus geben der Kuh Futter,<br />

als Geschenk an ihren Gott<br />

Krishna und zelebrieren diesen<br />

Ritus auch entsprechend.<br />

Da Kühe ihren Besitzern Nahrung<br />

und Glück bringen und als<br />

gute Arbeitskraft dienen, werden<br />

sie auch bis zu ihrem Tod<br />

verehrt. Nach dem Glauben der<br />

Hindus bringt ihnen das gutes<br />

Karma. Eine Kuh wird daher in<br />

der Regel auch nicht geschlachtet,<br />

sondern erfreuen sich eines<br />

langen und unbeschwerten Lebens,<br />

bis sie eines Tages an Altersschwäche<br />

sterben. Dies alles<br />

gilt natürlich nicht nur für Kühe,<br />

sondern auch für Stiere: Gott<br />

Shiva ritt auf einem Stier. Daher ist auch der Stier heilig<br />

und wird ebenso verehrt wie die Kuh.<br />

<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong><br />

33


34 <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong><br />

HEILIGE TIERE INDIENS


HEILIGE TIERE INDIENS<br />

DER ELEFANT<br />

Auch Elefanten sind heilige Tiere. Und auch<br />

Elefanten sind nicht selten auf Indiens Straßen<br />

anzutreffen. Hier gelten die gleichen Regeln,<br />

wie für die Kühe: dem Elefanten nur<br />

kein Haar krümmen. In vielen Tempeln des<br />

beliebten und sehr verehrten Elefanten-Gottes Ganesha<br />

findet man daher auch oft<br />

freilaufende lebende Elefanten.<br />

Im Gegensatz zu Kühen<br />

werden Elefanten<br />

jedoch nicht als Haustiere<br />

gehalten, sondern leben<br />

doch meist in freier Wildbahn.<br />

Der indische Elefant<br />

unterscheidet sich im Wesentlichen<br />

von seinem afrikanischen<br />

Bruder dadurch,<br />

dass er viel kleinere Ohren<br />

hat und auch sonst etwas<br />

kleiner als der afrikanische<br />

Elefant ist. Zudem lässt sich<br />

der indische Elefant auch<br />

leichter zähmen als sein<br />

großer afrikanischer Bruder.<br />

Das macht den indischen<br />

Elefanten auch zu einem begehrten<br />

Reit- und Lasttier in<br />

großen Teilen Indiens.<br />

Die meisten Elefanten leben,<br />

wie bereits erwähnt, in der<br />

Wildnis. Und dort in Herden.<br />

Die riesigen Elefantenherden<br />

durchqueren das ganze<br />

Land auf der Suche nach<br />

Nahrung. Dabei kann es<br />

auch schon mal vorkommen,<br />

dass eine solche Herde dann<br />

die bestellten Felder von<br />

Bauern verwüstet und zerstört.<br />

Doch die Bauern können nichts dagegen tun, eben<br />

weil Elefanten heilige Tiere sind. Nicht selten kommt es<br />

dann vor, dass betroffene Bauern in der nächsten Saison<br />

hungern müssen, weil ihre Ernte zerstört wurde. Doch nie<br />

käme jemand auch nur auf die Idee, einen Elefanten zu<br />

töten. Den Respekt verschafft sich der Elefant jedoch nicht<br />

ausschließlich wegen seiner Heiligkeit, sondern natürlich<br />

auch aufgrund seiner Größe und Stärke. Immerhin ist er<br />

das größte an Land lebende Säugetier.<br />

Elefanten werden in Indien mit dem beliebtesten indischen<br />

Gott – Ganesha – , Sohn des Gottes Shiva und der Göttin<br />

Parvati verbunden. Ganesha hat den Körper eines Menschen<br />

und den Kopf eines Elefanten und er steht für Weis-<br />

Einer der beliebtesten Götter Indiens: Ganesha<br />

heit, Kraft und auch Geld. Jährlich feiern Millionen Hindus<br />

zur Verehrung des Elefanten und des Gottes Ganesha im<br />

September „Ganesha Chaturthi“, eines der wichtigsten<br />

Feste der Hindus. Mit vier Armen und einem gelenkigen<br />

Rüssel gilt Ganesha außerdem als großer Meister des Tantrismus.<br />

In Abbildungen wird Ganesha<br />

mit einem dicken<br />

Bauch und einem abgebrochenen<br />

Stoßzahn dargestellt.<br />

Er reitet eine Ratte,<br />

die im Hinduismus für Intelligenz,<br />

Ausdauer und Zielstrebigkeit<br />

steht. Seine<br />

göttlichen Eltern Shiva und<br />

Parvati nannten ihn Ganesha,<br />

was so viel wie „Führer<br />

der Ganas; der himmlischen<br />

Heerscharen“ bedeutet.<br />

Seinen Elefantenkopf<br />

erhielt Ganesha von<br />

seinem Vater. Im Kampf<br />

gegen Vishnu verlor er jedoch<br />

einen Stoßzahn. Ganesha<br />

beschütze sein und das<br />

Reich seiner Eltern vor Eindringlingen.<br />

Daher wird eine<br />

Statue des Gottes auch<br />

von vielen Hindus vor die<br />

Eingangstüren zu ihren<br />

Wohnungen und Häusern<br />

gestellt oder sein Bild über<br />

die Eingangstür gemalt.<br />

Große Steinstatuen findet<br />

man auch oft vor den Eingängen<br />

indischer Paläste<br />

und Forts. In Jaipur<br />

(Rajastan) findet jährlich<br />

das Elefantenfest statt, bei<br />

welchem festlich geschmückte und bemalte Elefanten<br />

durch die Straßen Jaipurs ziehen, hin zum Palast und begleitet<br />

von Trommeln.<br />

Der Gott Ganesha wird in verschiedenster Art und Weise<br />

dargestellt: mal sitzt er auf einer Lotusblume, mal reitet er<br />

auf einer Ratte und mal ist er als Baby auf dem Arm seiner<br />

Mutter Parvati dargestellt. Im hinduistischen Glauben wird<br />

erzählt, dass Ganesha mit den abgebrochenen Stoßzahn,<br />

den er dann als Schreibwerkzeug benutzte, das Epos<br />

„Mahabharata“ nach einem Diktat niederschrieb.<br />

Der Elefant wird in Indien jedoch nicht nur mit Ganesha<br />

verbunden, sondern auch mit dem höchsten vedischen Gott<br />

Indra, die auf einem Elefanten ritt.<br />

<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong><br />

35


36 <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong><br />

HEILIGE TIERE INDIENS


HEILIGE TIERE INDIENS<br />

DER AFFE<br />

Affen haben in Indien sprichwörtlich Narrenfreiheit.<br />

Zu den bekanntesten Affenarten Indiens<br />

zählen die Languren. Sie sind den<br />

Hindus<br />

heilig, da<br />

sie dem Glauben nach<br />

direkte Nachfahren des<br />

indischen Affen-Gottes<br />

„Hanuman“ sind. Von<br />

daher sind Affen auch<br />

häufig in vielen indischen<br />

Tempeln zu finden.<br />

Dort wird auch<br />

erwartet, dass man die<br />

Affen, bevor man den<br />

Hanuman Tempel betritt,<br />

mit Bananen, Nüssen<br />

und anderen<br />

Leckereien füttert. Die<br />

Languren leben jedoch<br />

hauptsächlich in Wäldern<br />

und sind daher<br />

nicht so oft wie Kühe<br />

oder Elefanten auf den<br />

Straßen anzutreffen.<br />

Hanuman spielte in der<br />

frühen vedischen Religion<br />

eine herausragende<br />

Rolle und ist auch heute<br />

noch einer der beliebtesten<br />

Götter der<br />

Inder. Als Hauptheld<br />

des Epos „Ramayana“<br />

gilt er als treu ergebener<br />

Diener des Gottes Rama und der Göttin Sita. In<br />

„Ramayana“ wird erzählt, dass Hanuman, der sehr klug<br />

und stark war, während seiner Wanderschaft durch die<br />

Lande eines Tages den großen Gott Rama traf, der sich auf<br />

der Suche nach seiner geliebten Sita befand. Diese wurde<br />

jedoch vom bösen Dämon Raavana in dessen Palast entführt.<br />

Hanuman wird kurzerhand zum treu ergebenen<br />

Hanuman als ergebener Diener von Rama und Sita<br />

Diener Ramas und macht sich auf die Suche nach Sita, um<br />

sie aus den Fängen des Dämons zu befreien.<br />

Mit seiner Affen-Armee fand Hanuman schließlich das<br />

Versteck Raavanas in der<br />

Stadt Lanka. Hanuman<br />

verwandelte sich, dort<br />

angekommen, in einen<br />

normalen Affen, um sich<br />

so leicht in den Palast<br />

einschleichen zu können.<br />

Er findet Sita und will sie<br />

befreien, doch diese<br />

traut dem sprechenden<br />

Affen nicht und verlangt<br />

die Befreiung durch Rama.<br />

Dieser muss schließlich<br />

seine Ehre als Mann<br />

wiederherstellen, denn<br />

es war ihm ja nicht gelungen,<br />

auf Sita gut genug<br />

aufzupassen und sie vor<br />

dem Dämon Raavana zu<br />

beschützen. So lag es<br />

nun an Hanuman, den<br />

Weg zum Palast und zu<br />

Sita für Rama freizumachen.<br />

Er zerstörte daher<br />

zusammen mit seiner riesigen<br />

Affen-Armee den<br />

Palast Raavanas und<br />

große Teile der Stadt,<br />

die er in Brand setzte.<br />

Zum Versteck Sitas baute<br />

Hanuman für Rama<br />

eine Brücke, sodass Rama<br />

seine geliebte Sita befreien konnte und seine Ehre<br />

wieder hergestellt war.<br />

Im Bhakti-Yoga wird Hanuman aufgrund seiner bedingungslosen<br />

und treuen Dienerschaft und Hingabe an Gott<br />

Rama und Göttin Sita besonders verehrt. Auch wird der<br />

Affe in zahlreichen Tempeln als mächtiger Magier verehrt.<br />

<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong><br />

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38 <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong> <strong>2011</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong>


COVER STORY<br />

Shruti<br />

Häufig treffen wir auf die Geschichten<br />

von Söhnen und Töchtern,<br />

die erfolgreiche Schauspieler<br />

in der Filmindustrie geworden<br />

sind. Aber wie oft treffen wir auf<br />

multi-talentierte Söhne und<br />

Töchter, die tatsächlich eigene<br />

Substanz haben und sich durch<br />

ihre Darstellung ihre Meriten<br />

selbst verdienen?<br />

Vielleicht kennen Sie und erinnern<br />

Sie sich noch an Kamal Hassan, den<br />

großen Schauspieler des tamilischen<br />

Kinos und an seine Heirat mit der<br />

Hindi-Kino Schauspielerin Sarika.<br />

Shruti Rajlakshmi Hassan ist die<br />

Tochter des nun getrennt lebenden<br />

Paares. Mit der von ihrer Mutter<br />

geerbten Schönheit und den Schauspielkünsten<br />

ihres Vaters machte<br />

Shruti ihr frühes Debüt als Schauspielerin<br />

im zarten Alter von 14 Jahren<br />

mit einem Kurzauftritt in „Hey<br />

Ram“, einem Film ihres Vaters aus<br />

dem Jahre 2000. Ihr großer Tag<br />

stand jedoch 2009 vor der Tür, als<br />

sie die Hauptrolle neben Imran Khan<br />

im Hindi Film „Luck“ bekam. Vor<br />

kurzen war sie in „Hisss“ und einem<br />

Promovideo mit Mallika Sherawat<br />

zu sehen, in dem sie einen Gastautritt<br />

hatte.<br />

In diesem Monat kommt sie nun<br />

endgültig als Schauspielerin neben<br />

Ajay Devgn und Emraan Hashmi im<br />

Film „Dil Toh Baccha Hai Ji“ an.<br />

Der Film, eine Komödie, entstand<br />

unter der Regie des berühmten Regisseurs<br />

Madhur Bhandarkar. Ihr<br />

nächster großer Schritt wird ein Film<br />

von Murugadoss, der für „Ghajini“<br />

berühmt wurde, sein. Er besetzte eine<br />

Hauptrolle in seinem Tamil Film<br />

„7aam Arivu“ neben Tamil Star Su-<br />

Papa<br />

Kamal<br />

kann<br />

stolz<br />

auf sie<br />

sein<br />

Hassan<br />

<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong><br />

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riya mit Shruti. Murugadoss wird auch eine Hindi Version<br />

des Films herausbringen.<br />

Sie ist eine Frau mit überraschenden Talenten. So hatte<br />

Shruti ihr Debüt als Sängerin im Alter von 6 Jahren in dem<br />

berühmten Tamil Film „Thevar<br />

Magan“, Regie führte Bharathan.<br />

Vater Kamal Hassan<br />

spielte die Hauptrolle im Film<br />

mit Sivaji Ganesan und gewann<br />

dafür einen National Award als<br />

Bester Schauspieler. Die Musik<br />

des Films, die auch einen National<br />

Award gewann, war von<br />

Illayaraja. Es war in der Tat<br />

eine Ehre, dass der große Filmmusiker<br />

sie für talentiert genug<br />

hielt, so dass sie in seinem Film<br />

singen durfte. Falls Sie es noch<br />

nicht wussten: Oscar-Gewinner<br />

A R Rahmen arbeite einst unter<br />

Maestro Illayaraja sagt selbst,<br />

er habe eine Menge von ihm<br />

gelernt. Die grünäugige Schönheit<br />

hat in drei Filmen mit Illayaraja<br />

als Sängerin mitgewirkt.<br />

Im frühen Alter von 11 Jahren<br />

sang sie auch für den Filmmusiker<br />

Vishal Bhardwaj für<br />

„Chachi 420“, einem Box-Office<br />

Erfolg in verschiedenen<br />

Sprachversionen. Sie reiste in<br />

die USA, um Musik am Musicians<br />

Institute in Kalifornien zu<br />

studieren.<br />

Wie viele Schauspieler erhalten die Gelegenheit, in ihren<br />

Debütfilm auch zu singen? Nun, nicht viele. Shruti sang<br />

auch in ihrem eigentlichen Debüt Film „Luck“ für Salim -<br />

Sulaiman. .Der Veteran des Tamil Kinos, Harris Jayaraj,<br />

wählte sie auch als Sängerin für den Film „Vaaranam Aayi-<br />

Shruti als Sängerin:<br />

Lied, Album/Film, Jahr, Komponist<br />

„Potri Paadadi Ponne“, Thevar Magan, 1992, Ilaiyaraaja<br />

„Jaago Gori“, Chachi 420, 1997, Vishal Bharadwaj<br />

„Ram Ram“, Hey Ram, 2000, Ilaiyaraaja<br />

„Roattorap Paattuch Chaththam“, En Mana Vaanil, 2002, Ilaiyaraaja<br />

„Adiye Kolluthe“, Vaaranam Aayiram, 2008, Harris Jayaraj<br />

„Aazma (Luck Is The Key)“, Luck, 2009, Salim-Sulaiman<br />

„Allah Jaane“, Unnaipol Oruvan, 2009,Shruti Haasan<br />

„Unnaipol Oruvan", Unnaipol Oruvan, 2009, Shruti Haasan<br />

„Vaanam Ellai", Unnaipol Oruvan, 2009,Shruti Haasan<br />

„Semmozhiyaana Thamizh Mozhiyaam“, 2010, A. R. Rahman<br />

„Nenapidu Nenapidu“, Prithvi, 2010, Manikanth Kadri<br />

„Beyond The Snake“, Hisss, 2010, Dave Kushner<br />

ram“ aus. Der Film wurde ein Kinoerfolg. Sie sang auch<br />

für A R Rahman einen besonderen Song in tamilischer<br />

Sprache, der von Ministerpräsident Karunandhi geschrieben<br />

worden war. Er war das offizielle Lied der Tamilischen<br />

Klassik Weltkonferenz<br />

2010, die die Beiträge der Tamilischen<br />

Kultur und Literatur der<br />

vergangenen Zeiten festhielt<br />

und für die Nachwelt bewahren<br />

möchte. Das Lied, ein Tribut an<br />

die tamilische Sprache, ist eine<br />

Mischung aus verschiedenen<br />

Musikstilen wie Karnatische<br />

Musik, Folk, a-capella, Sufi,<br />

Rock und Rap. Shruti war eine<br />

der Sängerinnen, die einen Teil<br />

dieses Liedes sangen.<br />

Als sie 21 Jahre alt war, war Ihr<br />

Vater Kamal Hassan der Ansicht,<br />

sie sei gut genug, um die<br />

Musik für seine Eigenproduktion<br />

„Unnaipol Oruvan“ (2007)<br />

zu komponieren. Der Film wurde<br />

ein großer kommerzieller Erfolg.<br />

Shruti wurde bereits vor<br />

ihrer Ankunft in Bollywood zu<br />

einen echten Star, und dies<br />

nicht wegen ihres Vaters, sondern<br />

allein aufgrund ihres Talents<br />

und ihrer Schönheit. Sie<br />

hat sich ihre Sporen als Sängerin<br />

und Komponistin im Tamil<br />

und Hindi Kino schon verdient.<br />

Sie arbeitete sowohl unabhängig<br />

als auch mit den größten<br />

Filmkomponisten. Es bleibt nunmehr abzuwarten, inwieweit<br />

sie in der Lage ist, das Hindi Kino Publikum zu<br />

gewinnen und zu verzaubern. Dies wäre entscheidend für<br />

ihr Überleben im Großen Bösen Bollywood. Shruti mag<br />

bisher in wenigen Filmen zu sehen gewesen sein, aber<br />

alleine die Tatsache, dass das Team von Madhur<br />

Bhandarkar und Ajay Devgn sie für besser<br />

geeignet als bereits alt eingesessene Schauspielerinnen<br />

gehalten hat, spricht Bände über ihr<br />

Talent und ihre Fähigkeiten<br />

Shruti wurde am 28. Januar 1986 in Chennai<br />

geboren und ihr Film wird an ihrem 25. Geburtstag<br />

veröffentlicht werden. Um es mit den<br />

Worten „Dil To Bachcha Hai Ji“ (Das Herz ist<br />

ein Kind) zu sagen: Hier ist ein Mädchen, das<br />

es definitiv weit bringen wird, besonders als<br />

Schauspielerin.<br />

40 <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong>


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<strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong> <strong>Februar</strong> <strong>2011</strong><br />

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