Stagione #2 - Theater an der Wien
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Oper im Dezember<br />
Poesie des Alltäglichen<br />
Plácido Domingo singt in <strong>der</strong> europäischen Erstaufführung von<br />
Il Postino den chilenischen Dichter Pablo Neruda.<br />
Er sei sehr aufgeregt, <strong>an</strong> <strong>der</strong> Uraufführung<br />
<strong>der</strong> Oper von einem <strong>der</strong> wichtigsten<br />
Komponisten <strong>der</strong> Gegenwart beteiligt zu<br />
sein, sagte <strong>der</strong> sp<strong>an</strong>ische Tenor Plácido<br />
Domingo, Direktor <strong>der</strong> Los Angeles Opera,<br />
über seine Rolle als chilenischer Dichter<br />
und Literaturnobelpreisträger Pablo Neruda.<br />
Dabei bringt Domingo soviel Erfahrung<br />
mit, wie kein <strong>an</strong><strong>der</strong>er Opernsänger je erl<strong>an</strong>gen<br />
konnte. Sein Repertoire umfasst rund<br />
130 Bühnenrollen und weit mehr als 100<br />
Einspielungen, er hat sämtliche Verdi-Arien<br />
für Tenor ebenso aufgenommen wie<br />
er in mehr als 50 Musikvideos mitgewirkt<br />
hat. Grenzgänge scheute Domingo nie und<br />
synchronisierte sich selbst für die Zeichentrickserie<br />
Die Simpsons. Seine umf<strong>an</strong>greiche<br />
Aufnahmetätigkeit brachte ihm elf Grammy<br />
Awards ein. Diesen Herbst erhält er<br />
den im Jahr 2000 neu geschaffenen Latin<br />
Grammy Award in <strong>der</strong> Hauptkategorie<br />
Persona del Año für seine beruflichen und<br />
phil<strong>an</strong>thropischen Leistungen auf dem Gebiet<br />
<strong>der</strong> lateinamerik<strong>an</strong>ischen Musik, die<br />
ihn als Sohn zweier Zarzuelasänger seit<br />
Kindheitstagen begleitet und die er 2008<br />
auch gerne nach <strong>Wien</strong> brachte. Im <strong>Theater</strong><br />
<strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Wien</strong> s<strong>an</strong>g er in <strong>der</strong> Zarzuela<br />
Luisa Fern<strong>an</strong>da die männliche Hauptrolle.<br />
Mit einem zeitgenössischen Stück in sp<strong>an</strong>ischer<br />
Sprache kehrt Domingo jetzt <strong>an</strong><br />
die <strong>Wien</strong>zeile zurück.<br />
„D<strong>an</strong>iel Catáns Opern sind in den Vereinigten<br />
Staaten und <strong>an</strong><strong>der</strong>swo sehr populär.<br />
Seine Oper Florencia en el Amazonas war<br />
1997 ein großer Erfolg in <strong>der</strong> Los Angeles<br />
Opera“, schil<strong>der</strong>t Domingo seine Beziehung<br />
zum mexik<strong>an</strong>isch-amerik<strong>an</strong>ischen<br />
Komponisten. „Seit mehreren Jahren wollten<br />
er und ich bereits gemeinsam ein neues<br />
Werk erarbeiten. Als er mir erzählte, dass<br />
er <strong>an</strong> einer Opernfassung von Il Postino<br />
arbeitet, verspürte ich sofort, dass Pablo<br />
Neruda eine Rolle war, die ich unbedingt<br />
zum Leben erwecken wollte.“<br />
Für seine vierte Oper ließ sich Komponist<br />
Catán vom gleichnamigen Film von<br />
Michael Radford aus dem Jahr 1994 und<br />
vom Rom<strong>an</strong> Ardiente Paciencia von Antonio<br />
Skármeta, auf dem <strong>der</strong> Film basierte,<br />
inspirieren. „Bereits als ich den Film zum<br />
ersten Mal sah, erk<strong>an</strong>nte ich sofort, dass<br />
Il Postino ein geeignetes Thema für eine<br />
Oper war“, sagt D<strong>an</strong>iel Catán. „Es geht<br />
um Kunst und Liebe: Den Grundlagen, auf<br />
denen wir unser Leben aufbauen. Liebe<br />
ist, was uns zu Menschen macht. Kunst<br />
Plácido Domingo als Pablo Neruda<br />
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