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Januar - THW-historische Sammlung

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Mit dem Brennschneidgerät werden<br />

die Metalltrümmer beseitigt, der<br />

erste Verletzte wird lebend geborgen.<br />

Weitere Geschoßdecken werden untersucht<br />

und müssen unter Einsatz<br />

der Hydropressen und Abstützungen<br />

gesichert werden. Diese Arbeiten erfordern<br />

ganze Männer. Ein erneuter<br />

ABC-Alarm zwingt die Helfer zur<br />

Anlegung der ABC-Schutzmasken.<br />

Bei der Bergung der Verletzten aus<br />

dem zweiten Stockwerk werden zwei<br />

Seilbahnen gebaut. Kopfpunkte für<br />

die Verankerung werden unter erschwerten<br />

Bedingungen in den Trümmern<br />

errichtet. Bei der Bodenverankerung<br />

müssen der" Tote Mann" und<br />

ein zusammengesetzter Erdanker die<br />

Seilbahn aufnehmen. Aus Gerüstbauleitern<br />

werden Leiterhebel errichtet.<br />

Mit Stangenhebel, Leiter als Lastarm<br />

und Mastkran sowie Leiter als schiefe<br />

Ebene gelangen die letzten Verletzten<br />

in Sicherheit und ärztliche Versorgung.<br />

Das überfiutungsgebiet liegt unmittelbar<br />

hinter der größten Seeschleuse<br />

der Welt. Die Uferbefestigungen<br />

am großen Hafenbecken werden<br />

nun in fieberhafter Eile gesichert.<br />

Unter sachkundiger Führung wird<br />

Pfahl auf Pfahl in den Schlickboden<br />

gerammt. Nur wenige Meter davon<br />

entfernt entstehen Faschinenbänke.<br />

Eine Helfergruppe ist mit Beilen und<br />

Haumessern im benachbarten höheren<br />

Gelände beim Einschlag von<br />

Buschwerk beschäftigt. Das gewonnene<br />

Reisigmaterial wird zu einer<br />

langen Hurdenwand schlingenföl~ig<br />

verarbeitet. Zur Erhöhung der Standfestigkeit<br />

werden Mengen von Faschinen<br />

hinter der Hurdenwand verbaut.<br />

Besonders diese Arbeiten fanden<br />

das lebhafte Interesse der Vertreter<br />

des Rates der Stadt Wilhelmshaven<br />

sowie zahlreicher Behördenleiter.<br />

Oberstadtdirektor Dr. Schumann,<br />

Stadtdirektor Grunewald, Oberbürgermeister<br />

Janßen, der hochverehrte<br />

ehemalige Landesbeauftragte des<br />

<strong>THW</strong> für Niedersachsen, Arsenal­<br />

Direktor Fenselau, die Mitglieder des<br />

Bundestages J. Cramer und Staatssekretär<br />

a. D. F. von Eckhart sowie<br />

einige Befehlshaber der Bundesmarine<br />

waren trotz Regen und<br />

knöcheltiefem Schlamm an der Einsatzstelle<br />

erschienen und ließen sich<br />

über den Verlauf der übung berichten.<br />

Für den Abtransport der Verletzten<br />

wird während der Bergungsarbeiten<br />

über das zwölf Meter tiefe ehemalige<br />

U-Boot-Dock ein Faßschwimmsteg<br />

gebaut. Bei dem starken Winddruck<br />

durchaus kein Vergnügen. Viel Zeit<br />

muß aufgebracht werden, um die<br />

60 m lange überbrückung zu vollenden.<br />

Im Trümmergelände baut<br />

gleichzeitig eine K-Gruppe einen<br />

20 m langen Trümmersteg. Das im<br />

großen Umfang bereitgestellte Holzmaterial<br />

sollte nach Möglichkeit sparsam<br />

zerschnitten werden und so<br />

bleibt es nicht aus, daß ge~ade beim<br />

Stegebau einzelne Konstruktionsteile<br />

N:ichlich überdimensioniert werden.<br />

Der bei vielen übungen bewährte<br />

Feldkoch des Ortsverbandes Hannover,<br />

Kamerad Diekmann, hat bei dem<br />

Beim Bau eines Trümmersteges im Ufergelände<br />

Katastrophenwetter eine hervorragende<br />

Verpflegung zubereitet. Das<br />

kräftige Essen, Rouladen mit Nudeln,<br />

und der Tee mit Rum haben allen<br />

übungsteilnehmern gut geschmeckt.<br />

Zusammenfassung und Erfahrung<br />

Das vom Landesverband gesetzte<br />

Ausbildungsziel ist erreicht worden.<br />

Die nicht leichte Aufgabe, Verletzte<br />

aus einer echten Trümmerruine zu<br />

bergen. wurde unter überwindung<br />

einiger Schwierigkeiten gelöst. Es hat<br />

sich sehr bewährt, daß für jeden ein~<br />

gesetzten K-Zug ein erfahrener Sicherheitsbeauftragter<br />

zugeteilt wurde,<br />

der zugleich als fach technischer Berater<br />

im Bedarfsfall für den Zugführer<br />

mitwirken kann. Die übermittlung<br />

der Einsatzanordnungen<br />

über einen aus Funkgeräten FuG 6<br />

aufgebauten Sprechfunkkreis klappte<br />

reibungslos. In allen Ortsverbänden<br />

muß nun die Fachausbildung nach<br />

Abschluß der Grundausbildung energisch<br />

weiterbetrieben werden. Eine<br />

kleine Bitte der Helfer an die Beschaffungsstelle:<br />

Bei dem schlechten<br />

Wetter wurde die wärmende Feldjacke<br />

sehr vermißt.<br />

Mit Dank und Anerkennung für<br />

den vorbildlichen freiwilligen Einsatz<br />

der Helfer des <strong>THW</strong> und des<br />

DRK wurde die letzte Ausbildungsübung<br />

des Landesverbandes im Jahre<br />

1966 beendet.<br />

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