Januar - THW-historische Sammlung
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Der E-Zug hatte einen Portalmast als Träger von Hochspannungsleitungen<br />
aufzustellen; die beiden Seitenmaste<br />
hatten eine Höhe von 10 m und waren 2 m tief in den<br />
Boden eingelassen. Die Absteifung erfolgte durch Streben.<br />
Dazu hatten die Männer des E-Zuges Kabel-Endanschlüsse<br />
herzustellen und eine Fernsprechvermittlung<br />
mit sechs Nebenstellen aufzubauen.<br />
Der Schwimmbrücken-Zug baute eine Pontonfähre mit<br />
einer Tragkraft von 8 t, angetrieben von zwei 10-PS<br />
Außenbordmotoren. Während die Fähre auf der Kleinen<br />
Isar manövrierte und u. a. einen Jeep (FuKw) transportierte,<br />
besorgte ein Motorrettungsboot den Sicherungsdienst<br />
auf dem Wasser.<br />
Der RGW-Zug hatte die Aufgabe, einen Brunnen von<br />
6 m Tiefe zu schlagen und außerdem eine Wasserreserveanlage<br />
auf einem Baum zu errichten. Das auf 10 m Höhe<br />
angebrachte Becken wurde durch eine Motorpumpe mit<br />
Wasser aus der IS1lr gespeist. Mittels einer Rohrleitung<br />
wurde dann das Wasser zu einer ebenfalls von den Helfern<br />
erbauten Notwaschanlage mit 15 Zapfstellen und<br />
einer Brause geführt. Mit der Lösung dieser Aufgabe<br />
sollte insbesondere die Versorgung eines wasserlosen<br />
Gebietes gezeigt werden.<br />
Brücke über den Kanal<br />
Der Ortsverband Kleve hat es als Beitrag für die "Niederrheinische<br />
Gartenschau" übernommen, eine behelfsmäßige<br />
Fußgängerbrücke über den Prinz-Moritz-Kanal<br />
zu bauen. Der Zweck der Brücke ist, den zu erwartenden<br />
Fußgängerstrom möglichst reibungslos zu lenken. Die<br />
Brücke hat eine Länge von ca. 20 m bei einer MitteLöffnung<br />
von 9 m und einer Benutzungsbreite von 3 m. Als<br />
Brückenträger wurden 7 Straßenbahnschienen verwendet,<br />
die vorsorglich für solche und ähnliche Fälle aufbewahrt<br />
werden.<br />
Die Arbeiten wurden von den Helfern in ihrer Freizeit<br />
ausgeführt. Die notwendigen Erfahrungen haben die<br />
ehrenamtlichen Helfer an manchen übungsabenden sich<br />
zu eigen gemacht. Gelernte Zimmerer oder Schreiner<br />
wirkten nicht mit.<br />
Der Ortsverband Kleve des Technischen Hilfwerks<br />
besteht seit 1953. Er ist bisher sehr wenig an die Öffentlichkeit<br />
getreten, da Gott sei Dank Katastrophenfälle, für<br />
deren Abwehr sich das Technische Hilfswerk vorbereitet,<br />
im Kreise Kleve noch nicht eingetreten sind. Der Ortsverband<br />
ist in den Katastrophenabwehrplan des Landkreises<br />
Kleve und der Stadt Kleve eingebaut.<br />
Trotz Schwierigkeiten gut bewährt<br />
Am 12. November 1966 wurde in Affeln (Landkreis<br />
Arnsberg) eine Gemeinschaftsübung der OV Arnsberg,<br />
Balve, Neheim-Hüsten und Wickede durchgeführt. OB<br />
Flöper hatte durch Vermittlung des Malteser Hilfsdienstes<br />
für einige Helfer aus den OV des Betreuungsbereiches<br />
einen ABC-Lehrgang vorbereitet, der von BW<br />
Stabsfeldwebel Herzog durchgeführt wurde. Als Lehrgangsabschluß<br />
wurden die Lehrgangsteilnehmer zu einer<br />
Gemeinschaftsübung nach Affeln zusammengezogen.<br />
Es wurde das Arbeiten unter Schutzmaske und schweren<br />
Atemschutzgeräten geübt. In einem Steinbruch bei<br />
Affeln wurde mit Gesteinsbohrhammer. Hydropressen,<br />
Brennschneidgeräten, Notstrombeleuchtung gearbeitet<br />
und eine Seilbahn gebaut. Aus einem mit Rauchbomben<br />
und Tränengas verseuchten Kellerraum und Kellergängen<br />
mußten Verletzte geborgen werden. Die übung kann<br />
als dem Ernstfall sehr wirklichkeitsnah angesehen werden.<br />
Die Helfer haben sich auch unter diesen erschwerten<br />
Arbeitsbedingungen sehr gut bewährt.<br />
Helfer-Hochzeit<br />
Als Ludwig BoIler, einer der ältesten aktiven Helfer des<br />
OV Obernburg, heiratete, ließen es sich seine Kameraden<br />
nicht nehmen, dem Brautpaar beim Verlassen der Kirche<br />
Spalier zu bilden. Die Obernburger Helfer machten damit<br />
ihren Kameraden und seiner Frau ganz besondere Freude.<br />
Ludwig BoIler, Träger des Helferzeichens in Gold, ist<br />
Ausbilder im Schwimmbrückenbau und Aubofahrer im<br />
OV Obernburg.<br />
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