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DIE ZEIT OHNE BEISPIEL - thule-italia.net

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Volkes, sondern auch und mehr noch von seinem revolutionären Lebenswillen entschieden. Da sind<br />

wir England überlegen, ganz abgesehen von der besseren Staats- und Volksorganisation, der größeren<br />

Zahl, der besseren Bewaffnung und militärischen Ausbildung und den an allen Fronten günstigeren<br />

Positionen und Chancen.<br />

Wir besitzen einen Führer, der bisher immer noch die richtige Karte zog. Warum sollte er diesmal die<br />

falsche ziehen? England besitzt einen Premierminister, der bisher immer nur Niederlagen einstecken<br />

mußte. Warum sollte er ausgerech<strong>net</strong> jetzt, wo Großbritanniens Lage hoffnungslos ist, sein Volk zum<br />

Siege führen? Lebten wir auf einem anderen Pla<strong>net</strong>en, wo man von den europäischen Wirren nichts<br />

weiß, und man hielte uns die Fotografien beider Männer vor und fragte: "Wer wird siegen?", wir<br />

wüßten sofort Bescheid. Es kann da gar keinen Zweifel geben.<br />

Seht euch einmal diesen Churchill genau an! Goya sagt irgendwo, es gebe Menschen, deren<br />

Physiognomie das Schamloseste ihrer ganzen Erscheinung sei, und es wäre gut, wenn die, die ein so<br />

unglaubliches und lächerliches Gesicht hätten, es in die Tasche steckten. Dem haben wir in diesem<br />

Falle kaum noch etwas hinzuzufügen. Es ist, als habe der große Spanier dabei den augenblicklichen<br />

englischen Premierminister vorweggenommen. Wenn wir den Zynismus zu malen hätten, wir würden<br />

sein Gesicht zum Modell nehmen. Er liebt es manchmal, in seinen Reden Gott zum Zeugen anzurufen.<br />

Es klingt in seinem Munde wie Blasphemie. Dieser frivole alte Sünder wird einmal als Totengräber des<br />

englischen Empire in die Geschichte eingehen, eine Rolle, um die ihn keiner seiner Landsleute<br />

beneiden wird.<br />

Aber was geht das uns an! Wenn England sich vor ihn stellt, so geht der Weg nur über dieses Opfer zu<br />

seinem Verführer. Und er muß weg, wenn die Welt ihren Frieden haben will. Es bleibt uns also keine<br />

andere Wahl, als zu kämpfen und zu siegen.<br />

Was das englische Volk dann mit ihm machen wird, das ist seine Sache. Vielleicht zwingt man ihn<br />

nach dem Kriege, noch einmal alle Reden, die er während des Krieges gehalten hat, zur Verlesung zu<br />

bringen. Er erfreute sich dann der originellsten Todesart, die je einem Sterblichen zuteil wurde: er<br />

würde im Gelächter der Welt ertrinken.<br />

-395-<br />

* * * * *<br />

Im Gelächter der Welt<br />

16. Februar 1941<br />

Die englische Nachrichten- und Propagandapolitik hat augenblicklich einen sehr schweren Stand:<br />

Deutschland gegenüber muß sie die Dinge weiß in weiß, und USA. gegenüber muß sie sie schwarz in<br />

schwarz malen. Man kann deshalb verstehen, daß sie, zudem noch genährt und befruchtet von der<br />

geradezu hysterischen Angst der wahren Kriegsschuldigen, von einem Extrem ins andere fällt. Vor uns<br />

tut sie so, als hätte London die Absicht, den weiteren Verlauf des Krieges sozusagen mit der linken<br />

Hand zu erledigen. Die militärischen Erfolge Englands in Afrika — übrigens peripherische Vorgänge,<br />

die das endgültige Schicksal des Inselreiches nicht im geringsten aufhalten können, — hätten eine<br />

entscheidende Wendung der ganzen strategischen Position Großbritanniens herbeigeführt. Jetzt gelte es<br />

nur noch, den Winter durchzuhalten — vor einigen Monaten hieß es, man brauche nur noch den Herbst<br />

zu überstehen, weil im Winter bekanntlich General Nebel den Engländern zu Hilfe eilen werde —,<br />

dann wolle man im Frühjahr mit Gottes und der Vereinigten Staaten Hilfe die glorreiche englische<br />

Offensive beginnen. Man verrät uns zwar nicht, wo und wann diese stattfinden soll, aber das kann man<br />

ja verstehen, weil es sich dabei um ein militärisches Geheimnis handelt. Wir forschen auch gar nicht<br />

danach. Der Führer hat nur in seiner letzten Sportpalastrede eventuelle nähere Angaben erbeten, um die<br />

ganze Prozedur dieser doch einigermaßen schwierigen Operation etwas zu vereinfachen; er wolle dann

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