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Auszeichnung für Berli ner Kameraden<br />

Hugo Kollmeier e rhielt das Bundesverdienstkreuz am Bande<br />

Als Hugo Kollmeier, der alters halber<br />

ausgeschiedene erste technische<br />

Mitarbeiter beim Landesverband<br />

Berlin, seine Teilnahme an einer der<br />

üblichen Geschäftsführerbesprechungen<br />

zusagte, ahnte er nicht, daß er<br />

der Mittelpunkt dieser kleinen Tagung<br />

sein würde. Er wurde auch nicht<br />

stutzig, als er von einem selten gesehenen<br />

Gast, nämlich vom Präsidenten<br />

des Bundesamtes für zivilen Bevölkerungsschutz,<br />

Herrn Dr. Schmidt,<br />

herzlich begrüßt und sogleich ins Gespräch<br />

gezogen wurde.<br />

Erst bei den einleitenden Sätzen<br />

des Landesbeauftragten merkte der<br />

in seinem Wesen immer so bescheidene<br />

Kollmeier, daß es bei dieser<br />

"Geschäftsführerbesprechung" in erster<br />

Linie um die Würdigung und<br />

Anerkennung seiner eigenen Verdienste<br />

ging. Und so hörte er, manchmal<br />

etwas verlegen und oft bestätigend<br />

mit dem Kopf nickend, zu, wie<br />

Landesbeauftragter Dr. Schmidt den<br />

Menschen Kollmeier und sein Wirken<br />

schilderte.<br />

Zahlreiche Erinnerungen mögen in<br />

Hugo Kollmeier wachgeworden sein,<br />

als der Landesbeauftragte darauf hin-<br />

wies, daß der mit dem EK I und EK II<br />

dekorierte Freiwillige des ersten<br />

Weltkr·ieges in den Jahren 1929 bis<br />

1933 ehrenamtlich die Ausbildung<br />

des Gas- und Luftschutzes der Technischen<br />

Nothilfe in Dortmund leitete<br />

und daß er danach b.is ·1937 als hauptamtlicher<br />

Leiter und Lehrer der<br />

Werkluftschutzschule Dortmund I in<br />

annähernd 2000 westdeutschen Betrieben<br />

die Luftschutzschulung durchführte.<br />

Der dann mit dem Nothelferzeichen<br />

in Gold und mit dem Luftschutz­<br />

Ehrenzeichen Ir. Klasse ausgezeichnete<br />

Kamerad Kollmeier hat - so<br />

schilderte der Landesbeauftragte<br />

weiter - in den Jahren 1937 bis 1942<br />

die Reichsschule der TN in Belzigl<br />

Mark geleitet und ist danach als stellvertretender<br />

Landesführer und<br />

Haupteinsatzleiter bei den Landesgruppen<br />

Westmark, Frankfurt/Main,<br />

Nordwest/Hamburg, Wartheland/posen<br />

und Berlin eingesetzt worden.<br />

Dem Kameraden Kollmeier wurde<br />

im zweiten Weltkrieg das EK I und<br />

EK II sowie das Kriegsverdienstkreuz<br />

Ir. K lasse mit Schwertern verliehen.<br />

Er sei - so teilte der Landesbeauftragte<br />

mit - dann nahezu fünf<br />

Jahre in sowjetischer Kriegsgefangenschaft<br />

gewesen und habe es wahrscheinlich<br />

nur seiner guten körperlichen<br />

Konstitution - Kollmeier war<br />

1923 Westdeutscher Zehnkampfmeister<br />

und Inhaber der Goldenen Ehrennadel<br />

des Westdeutschen Spielbandes<br />

- zu verdanken, daß er diese<br />

5 Jahre Gefangenschaft überstand.<br />

Nach seiner Rückkehr schaltete<br />

sich Kollmeier im Jahre 1951 sofort<br />

ehrenamtlich in die Werbung freiwilliger<br />

Helfer und in den Aufbau des<br />

Berliner THW ein. Ab 1. August 1952<br />

war Kamerad Kollmeier dann bis zu<br />

seinem Ausscheiden Ende Juli 1959<br />

hauptamtlich als erster technischer<br />

Mitarbeiter beim Landesverband<br />

Berlin tätig. Hier gehörten zu seinen<br />

Aufgaben die Beschickung der Lehrgänge<br />

an den THW-Schulen, die Planung<br />

und Durchführung verschiedener<br />

technischer Lehrgänge auf LV­<br />

Ebene, die Bearbeitung von Organisationsfragen<br />

und die Vorbereitung<br />

technischer Hilfeleistungen.<br />

Kollmeier wurde im Jahre 1954 bei<br />

der Hochwasserkatastrophe in Bayern<br />

als Einsatzleiter der Berliner Mannschaft<br />

eingesetzt und erhielt für seine<br />

Verdienste das THW-Helferzeichen<br />

in Gold.<br />

Nach dieser Schilderung ergriff<br />

der Präsident des Bundesamtes für<br />

zivilen Bevölkerungsschutz, Dr.<br />

Schmidt, das Wort. Er hob hervor,<br />

daß Kollmeier in allen Jahren immer<br />

eine Gesinnung, einen Arbeitsgeist<br />

und ein Verantwortungsbewußtsein<br />

zeigte, die ihn stets als treuen und<br />

freudigen Diener seines Vaterlandes<br />

ausgewiesen haben. Er freue sich<br />

deshalb besonders, daß er dem im<br />

Frieden wie in Kriegszeiten bewährten<br />

Kameraden Kollmeier das Bundesverdienstkreuz<br />

am Bande überreichen<br />

dürfe. Mit dieser Ehrung soll<br />

- so führte der Präsident weiter aus -<br />

das langjährige Wirken Hugo Kollmeiers<br />

an verantwortlicher Stelle im<br />

Dienste und zum Wohle der Allgemeinheit<br />

gewürdigt werden.<br />

Sichtlich ergriffen bedankte sich<br />

Hugo Kollmeier. Er stellte dabei heraus,<br />

daß er diese Auszeichnung auch<br />

für seine Berliner Kameraden erhalte,<br />

mit denen ihn immer eine<br />

herzliche- und von kameradschaftlichem<br />

Geist getragene Zusammenarbeit<br />

verbunden ' habe. Er versicherte<br />

abschließend, daß er dem<br />

THW auch weiterhin die Treue halten<br />

werde und daß man stets über<br />

ihn verfügen könne, wenn Not am<br />

Mann sei.<br />

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