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I<br />

LU<br />

FTSCH UTZSTRE I FLiCHTER<br />

Aus der Tages- und Fachpresse<br />

Die Tatsache, daß Atomwaffen die<br />

Eigenschaft besitzen, große Gebiete in<br />

Brand zu stecken, gerät manchmal in<br />

Vergessenheit, während die durch die<br />

Explosion oder die schrecklichen Wirkungen<br />

der Radioaktivität verursachten<br />

Schäden den Reiz der Neuheit und der<br />

Sensation besitzen. Da die Feuergefahr<br />

jedoch immer besteht, dürfen die Ergebnisse<br />

der in Nevada gemachten Versuche<br />

mit dem Feuer sowie die daraus<br />

zu ziehenden Schlüsse von Interesse<br />

sein.<br />

Ein Versuch mit Pfählen aus vorher<br />

behandeltem Holz bestand darin, zehn<br />

dicke Pfähle in drei verschiedenen Entfernungen<br />

vom Einschlagpunkt auszusetzen.<br />

An jedem dieser drei Punkte<br />

unterlagen die Pfähle der gleichen Behandlung.<br />

Dieser Versuch wurde durchgeführt,<br />

um das Verhalten der bei<br />

Brückenbauten verwendeten und vorher<br />

behandelten Holzpfähle zu beobachten,<br />

wenn diese der Hitzeeinwirkung e'iner<br />

Atomwaffe ausgesetzt sind. Ferner sollten<br />

Angaben ermittelt werden über die<br />

Wirksamkeit des weißen feuerfesten<br />

Anstrichs im Gegensatz zum schwarzen,<br />

die aber beide die gleiche chemische<br />

Zusammensetzung aufweisen.<br />

Der Versuch ergab, daß die mit weißem<br />

Anstrich behandelten Pfähle an<br />

den drei verschiedenen Punkten unversehrt<br />

geblieben sind, während die mit<br />

dem schwarzen Anstrich am meisten<br />

gelitten hatten. Die mit Kreosot behandelten<br />

Pfähle waren weniger mitgenommen,<br />

die geringsten Schäden wiesen<br />

diejenigen auf, die einer Behandlung<br />

mit Steinkohle-Kreosot unterzogen<br />

wurden. Nicht behandelte Pfähle hatten<br />

eine verkohlte Oberfläche, jedoch nicht<br />

sehr tief. Dieser Versuch bestätigte die<br />

hemmende Wirkung des feuerfesten<br />

Anstrichs mit weißer Farbe und. seine<br />

Widerstandsfähigkeit gegen Hitzeeinwirkungen<br />

von Atomwaffen.<br />

Die Versuche mit Geweben ergaben,<br />

daß die Hitze dunkle Farben mehr angreift<br />

als helle. Schwarze Wollsachen<br />

werden arg mitgenommen. Baumwolle<br />

ist viel empfindlicher als Wolle, und<br />

die dunklen Muster auf bedruckten<br />

Stoffen werden von hohen Temperaturen<br />

zerstört. Dicke Stoffe sind widerstandsfähiger.<br />

Die meisten synthetischen<br />

Fasern, insbesondere die dunkel gefärbten,<br />

schmelzen oder lösen sich auf. Hingegen<br />

bleibt das Kreuzfadengewebe aus<br />

weißem Nylon unversehrt. Die übereinandergelagerten<br />

Gewebeschichten<br />

gewähren einen vermehrten Schutz,<br />

selbst wenn der äußere Stoff aus synthetischen<br />

Fasern schmilzt oder sich<br />

auflöst. Unterkleider aus Baumwolltrikot,<br />

die unter anderen Stoffen liegen,<br />

bleiben unversehrt oder versengen nur<br />

leicht.<br />

Die während der Versuche von<br />

Mannequins getragenen Kleider verhielten<br />

sich auf die gleiche Weise, wegen<br />

der Falten und freien Zwischenräume<br />

wurden sie etwas weniger beschädigt.<br />

Die an läßlich der Versuche<br />

von den Temperaturanzeigern aufgenommenen<br />

Ergebnisse waren sicherlich<br />

nicht vollkommen, aber die Farbwechsel<br />

kamen auf dem Temperaturanzeiger<br />

ziemlich genau zum Ausdruck. Hinter<br />

einer Abschirmung aus leichtem bedrucktem<br />

Baumwollstoff, in 2132 Metern<br />

Entfernung vom Einschlagpunkt wurden<br />

256 Grad C gemessen. Die Kleidungsstucke<br />

waren weder versengt noch beschädigt.<br />

Dunkle Wollstoffe hingegen<br />

wiesen rauhe und brüchige Fasern auf,<br />

während die darunter befindlichen<br />

Temperaturmesser 204 Gra.d C anzeigten.<br />

Die gleiche Temperatur wurde<br />

unter einem weißen Wollstoff festgestellt,<br />

die Wolle blieb jedoch unversehrt.<br />

Gewebe aus weißer Baumwolle,<br />

leicht und porös, ertrugen Temperaturen<br />

bis zu 256 Grad C, ohne zu verbrennen<br />

oder zu versengen. Die dunkleren<br />

Farbtöne wurden jedoch zerstört.<br />

Vom Standpunkt der praktischen Vorbeugungsmaßnahmen<br />

aus sind die Versuche<br />

mit den Fenstern bei weitem die<br />

wichtigsten. Es galt, bei einigen der gebräuchlichsten<br />

Fenstermaterialien zu<br />

prüfen, wie stark die Eindringungskraft<br />

der Wärmestrahlen vermindert wird,<br />

und welche Wirksamkeit einfa.che Verkleidungen<br />

zum tJberdecken d~r Scheiben<br />

im Notfall besitzen. Aus den während<br />

dieser Versuche gemachten Beobachtungen<br />

und den nachträglichen<br />

Laboratoriumsberechnungen konnten<br />

folgende Schlüsse gezogen werden: Gewöhnliche<br />

Fensterscheiben vermindern<br />

I<br />

Ziviler Bevölkerungsschutz ZB, Nr.<br />

4/60.<br />

Dr. Hey: "Der Notdienst - Zum Entwurf<br />

eines Gesetzes"; AGADIR - Eine<br />

interlllitionale Rettungsaktion"; v. Bommel:<br />

"OOSTZAAN - Der Deichbruch<br />

bei Amsterdam"; Dr. Mijnlieff: ,,5<br />

Jahre: Der Niederländische Bevölkerungsschutz<br />

1955-1960"; v. Berg: "Schutz<br />

und Vorsorge - Eine sozi.ale Forderung";<br />

Oehme: "Schutzraumnot und Notschutzräume'"<br />

Rumpf' Bilam;~ der Bomben'"<br />

Kaufne~: "Unte~;icht am Modell. - Di~<br />

praktische Seite der Führungsausbildung<br />

im Selbstschutz"; Hoffschild: "Helfer<br />

des Menschen - Rettun,gshunde in<br />

der Ausbildung"; "Landesstellen berichten";<br />

"AusIandsnachrichten".<br />

Für alle Helfer und Führungskräfte<br />

des THW und LSHD enthält das Heft<br />

viele wissenswerte Beiträge.<br />

das Eindringen der Wärmestrahlen in<br />

nur geringem Maß. Man kann die<br />

Strahlen dämpfen sowie die im Haus<br />

befindlichen Gegenstände besser schützen<br />

auf äußerst wirksame Weise mit<br />

Hilfe von Rolläden, Gittern oder indem<br />

man die Scheibe selbst mit einem Anstrich<br />

versieht.<br />

Wie zu erwarten war, verhindern<br />

vollkommen geschlossene Lamellenstoren<br />

jegliches Eindringen von Strahlen.<br />

Stehen aber die Lamelien 45 Grad offen,<br />

dringt eine genügende Hitzemenge ein,<br />

um die im Innern befindlichen Gegenstände<br />

zu beschädigen. Bei Verwendung<br />

von Aluminiumstoren oder Fliegengittern<br />

wird die unheilvolle Wirkung der<br />

WärmestrabIen auf 35 bis 65 '/. herabgesetzt,<br />

je nach Beschaffenheit der<br />

Abschirmung.<br />

Unter den drei erprobten Fensterverkleidungen<br />

- weißem Gipsverputz,<br />

einem Reinigungsmittel für den Haushalt,<br />

das mit der Bürste aufgetragen<br />

wird, und einem im Handel erhältlichen<br />

undurchsichtigen Farbanstrich, erwies<br />

sich der Gipsverputz als weitaus am<br />

wirksamsten, indem er die Wärmeeinwirkung<br />

zu 90 ,/, aufhielt. Die anderen<br />

Verkleidungen erreichten diese Wirksamkeit<br />

nicht.<br />

Die Grundbedingungen für das Entstehen<br />

eines Brandes unter der direkten<br />

Einwirkung der Wärmeenergie<br />

einer Atombombe sind also bekannt<br />

und lassen erkennen, wie ungeheuer<br />

wichtig es ist, Vorbeugungsmaßnahmen<br />

zu treffen gegen das Eindringen von<br />

Wärmestrahlen ins Hausinnere mittels<br />

Abschirmen oder Schutzverkleidungen.<br />

ZE ITSCH R I FTE NO B E RSICHT<br />

DRK Deutsches Rotes Kreuz, Heft 5/<br />

1960.<br />

Heudtlass: "Genf - Zentrum der Arbeit<br />

für den Frieden"; "Verkehrsunfallbilanz<br />

des Jahres 1959"; Sax: "Ausbau<br />

der Straßen-Unfallhilfe" ; "Der DRK­<br />

Unfallrettungsdienst in den Landesverbänden";<br />

,.Die Wasserwacht des Bayerischen<br />

Roten Kreuzes"; Birzer: "Wasser­<br />

Rettungsdienst - Verpflichtung für jedermann?";<br />

Dr. Kochner: "Sollen Ertrunkene<br />

sofort in ein Krankenhaus<br />

gebracht werden?"; "Ausbilden - Retten<br />

- Aufklären: Jahresbericht der BRK­<br />

Wasserwacht"; "Bericht aus der praktischen<br />

Arbeit der Wasserwacht"; Dr.<br />

Haußmann: "Wie arbeitet eine Blutspendezentrale?";<br />

Dr. Stoeckel: "Erste­<br />

Hilfe-Ausbildung für Autofahrer?";<br />

"Aktive Gesundheitspfl.ege in der Kinder-<br />

und Jugenderholung".<br />

Für die Angehörigen der Schwimmbrückeneinheiten<br />

und des W·asserdienstes<br />

des THW enthält dieses Heft viele<br />

lehrreiche Ahhandlungen über den<br />

Wasserrettungsdienst.<br />

Drägerhefte, Nr. 238, Januar/März 1960<br />

Warncke: "Ein neues Flucht,gerät für<br />

den Bergbau: Der Dräger-Selbstretter,<br />

Modell SR 221, ,Leipzig"'; Fürniß: "Ein<br />

Wendepunkt in der Geschichte der Wiederbelebung?";<br />

Dr. Stalnpe: "Zu den<br />

neuen Dräger-Alkalipatronen mit Siebaufbau<br />

X " ; Dr. Großkopf: "Chlor-Prüfröhrchen<br />

0,2/a zum Dräger-Gasspürgerät<br />

Modell 19/31"; Warnck:e: "Dräger-Gebläse-Frischluftgerät";<br />

Zemelka: "Gas<br />

und Gasschutz in Hüttenwerken".<br />

Für die Ausbildungsl.eiter und die<br />

Gasschutzausbilder des THW sind von<br />

besonderem Interesse die Arbeit von<br />

Fürniß, welche die Fragen der Mundzu-Mund-Beatmung<br />

ausführlich behandelt.<br />

sOf\vie die Arbeiten von Dr. Stampe<br />

und D r. Großkopf. Die Abhandlung Gas<br />

und Gasschutz in Hüttenwerken sollte<br />

ebenfalls von dem genannten Personenkreis<br />

eingeh.end studiert wer.den.<br />

F.xplosivstoffe, Heft 4, April 1960.<br />

Menzel: "Neue Meßverfahren zur<br />

Feststellung von Waffenabmessun,gen";<br />

Dr. Seitz: "überblick über die Entwicklung,<br />

Organisation und Aufg·abe des<br />

Beschußwes.ens"; Merz: ;,Bombenentwicklung,<br />

Blindgängerräumung und<br />

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