Oktober - THW-historische Sammlung
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Monstszeits cbrift des T H\V<br />
N R. 1 0 - 0 K TOB E R 1 9 6 3 - 1 O. J A H R GA N G<br />
D r uck und Verlag: Rhenarua Druck- und Verlags-GmbH., KOblenz, Roonstraße 20-24. Redaktion: Dr. Hans Berenbrok, B runo<br />
Reimuth; Anzeigen: Horst Janke. Fernruf: Koblenz Sammel-Nr. 2301. Fernschreiber: Nr. 0862817. Einzelpreis 50 Pf Abonnement:<br />
Vierteljährlich 1,50 DM zuzüglich 0,25 DM Versancispesen. Postbezug: Vierteljährlich 1,50 DM zuzüglich 9 Pf Zustellgeb ühr.<br />
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Zeitschriftenabteilung "Das Tech.n.ische Hilfswerk". B ankkonto: Dresdner Bank AG. Koblenz. Z . Z . ist Anzeigenpreisl!ste NI". 2 gültig.<br />
I NH ALTS VE R Z E I C HN I S<br />
Zivilschutzdien st und Technisches H ilfswerk - Ausblick auf die geplante NeuI'egelung / H an s Rose: Vom Einsatz<br />
Skopje zurückgek ehrt - "Guter Ruf reicht w eit ü b er die Grenz en" / Carl Heinz Schmidt: Im B ann der Katastrophe -<br />
"Wir s ind dankbar für die deutsche Hilfe" / Ing. Erich Wendt: Die Geräteausstattung des <strong>THW</strong> - 10. Folge: Hydrü<br />
Pressen mit Zubehör (1) / WHly Winter: Landwir te in Not - <strong>THW</strong> hilft! / Arno Simon: Deutsch-französische Helferk<br />
am eradschaft - Gemeinsame übung im Saarland / Öl für hundert Jahre? / "Rücksicht un d Forderung" - Ein<br />
Diskussionsbeitrag / Au s d en Ortsverbänden / Luftschutzstreiflichter / Zeitschriftenüber sicht / Buchbesprechungen /<br />
Personalnachrichten / Kurz berichtet<br />
Für die obdachlose Bevölkerung der vom Erdbeben heimges uch ten Stadt Skopje errichteten Einsatzgr uppen d es T echnischen<br />
Hilfswerks Fertighäuser, die das Deutsche Rote Kreuz gespendet h atte. Dazu unser Bericht "Im Ba nn der Katastrophe" (S. 5)
Zivilschutzdienst und Technisches Hilfswerk<br />
Ausblick auf die geplante Neu regelung<br />
Der Zivilschutz in der Bundesrepublik<br />
steht vor einer Neuregelung.<br />
Zu dieser Neuregelung zwingen<br />
die Erfahrungen, die seit dem<br />
Inkrafttreten des Ersten Gesetzes<br />
über Maßnahmen zum Schutz der<br />
Zivilbevölkerung vom 9. Okt. 1957<br />
beim Aufbau des Luftschutzhilfsdienstes<br />
gesammelt werden konnten.<br />
Sie lassen erkennen, daß nach<br />
der bisherigen Planung ein ausreichender<br />
Zivilschutz, der im Verteidigungsfalle<br />
das überleben von<br />
Bevölkerung und Wirtschaft ermöglicht,<br />
nicht zu erzielen ist.<br />
Das erwähnte Gesetz ging davon<br />
aus, daß ein leistungsfähiger Schutz<br />
der Zivilbevölkerung allein auf der<br />
Grundlage der Freiwilligkeit errichtet<br />
werden könne. Die Pläne des<br />
Bundesinnenministers für die Neuregelung,<br />
die inzwischen durch zahlreiche<br />
Verö.fifentlichwngen bekanntgeworden<br />
sind, lösen sich von dieser<br />
Vorstellung. Sie behalten wohl<br />
die Trennung in überörtliche und<br />
örtliche Aufgaben für den Zivilschutz<br />
bei, gehen jedoch zu ihrer Lösung<br />
neue Wege.<br />
Für die freiwilligen Hilfsorganisationen,<br />
und damit auch für das<br />
Technische Hilfswerk, ist qiese Neuregelung<br />
von weittragender Bedeutung,<br />
da sie ihre MitaJ.1beit im Zivilschutz<br />
auf den örtlichen Bereich beschränkt<br />
und damit in neue Bahnen<br />
lenkt. Deshalb lag es nahe, vor der<br />
endgültigen Fassung des Gesetzentwurfes<br />
auch die Meinung der Hilfsorganisationen<br />
zu hören.<br />
Diesem Zwecke diente eine Besprechung<br />
der Landesbeauftragten<br />
und einer Anzahl von Ortsbeauftragten<br />
der Bundesanstalt Technisches<br />
Hilfswerk, die unter der Leitung<br />
des Direktors am 3. September<br />
im Bundesministerium des Innern<br />
in Bonn stattfand. Der ZlUständige<br />
Abteilungsleiter des Ministeriums,<br />
Ministerialdirektor Thomsen, führte<br />
die Tagungsteilnehmer in die<br />
Grundgedanken der neuen Planung<br />
ein, die er in ihren Einzelheiten erläuterte.<br />
Neue Erkenntnisse werden verwirklicht<br />
Nach den heutigen Erkenntnissen<br />
muß im Verteidigungsfall davon<br />
ausgegangen werden, daß 1. den Angriffshandlungen<br />
eines Gegners eine<br />
außerorderrtlich kurze, allenfalls<br />
nach Stundenbruchteilen zu bemessende<br />
Spannungszeit vorausgehen<br />
dürfte und 2. die durch einen überraschungsangriff<br />
ausgelösten Schadenswirkungen<br />
ein Ausmaß erreichen<br />
können, das die Verwüstungen<br />
des zweiten Weltkrieges um ein<br />
Vielfaches übersteigt.<br />
Daraus geht hervor, daß Hilfeleistungen<br />
im Rahmen eines Zivilschut:res<br />
nur dann wirksam sein können,<br />
wenn schnellste Einsatzbereitschaft<br />
von mobilen Einheiten gewährleistet<br />
ist. Dies gilt sowohl für<br />
den Zivilschutz im überörtlichen als<br />
auch im örtlichen Bereich. Für den<br />
überörtlichen Zivilschutz, der an keinen<br />
bestimmten Einsatzbereich gebunden<br />
und nur schwerpunktmäßig<br />
tätig ist, ergibt sich deshalb die Forderung,<br />
stets sofort ein satzbereit zu<br />
sein; durch Heranziehen der Helfer<br />
darf nicht kostbare Zeit verlorengehen.<br />
Für den örtlichen Zivilschutz<br />
bedeuten diese überlegungen, daß<br />
er wesentlich erweitert und verstärkt<br />
werden muß, um wirkungsvoll<br />
Hilfe leisten zu können.<br />
Hinsichtlich der Beteiligung der<br />
Hilfsorganisationen am Zivilschutz<br />
geht das Bundesministerium des Innern<br />
davon aus, daß die bisherigen,<br />
zum Teil recht beachtlichen Ergebnisse<br />
bei der Aufstellung des überörtlichen<br />
LSHD allein den Basisorganisationen<br />
zuzuschreiben sind<br />
und daß es nicht angeht, auch nur<br />
einen einzigen freiwilligen Helfer<br />
dieser Organisationen zu verlieren,<br />
weil viele der bisherigen Regelun<br />
Igen 'sich in der Praxis nicht bewährt<br />
haben.<br />
Aus den gewonnenen Erkenntnissen<br />
folgt aber auch, daß eine zügige<br />
Fortführung des LSHD-Aufbaues in<br />
der bisherigen Form nicht möglich<br />
ist, denn es fehlt anFreLwilligen, insbesondere<br />
bei den Fachdiensten, die<br />
sich nicht auf eine Basisorganisation<br />
stützen können (z. B. ABC-Dienst).<br />
Außerdem haben die Hilfsorganisationen<br />
infolge ihrer hingebungsvollen<br />
Mitwirktmg bei der Aufstellung<br />
des überörtlichen LSHD einen beträchtlichen<br />
Substanzverlust an<br />
besten und w ichtigsten Kräften erlitten,<br />
der sie beim Aufbau des örtlichen<br />
LSHD erheblich schwächt.<br />
Für die in Aussicht genommene<br />
Regelurig, den Zivilschutz im örtlichen<br />
Bereich ("Zivilschutzdienst U )<br />
den Hilfsorganisationen zu übertragen,<br />
war die überlegung maßgebend,<br />
daß im Ernstfall die unmittelbare<br />
und damit entscheidende und wirkungsvollste<br />
Hilfe am Ort durch örtliche<br />
Kräfte geleistet werden muß<br />
und daß ausschlag)g'e'beIJide Hilfeleistungserfolge<br />
vor allem von den freiwilligen<br />
Helfern der Basisorganisationen<br />
zu erwarten sind. Die Hilfsorganisationen<br />
sollen demnach den<br />
Aufbau des örtlichen Zivilschutzes<br />
übernehmen und die Einheiten des<br />
Zivilschutzdienstes in eigener Zuständigkeit<br />
aufstellen. Der Bund<br />
wird die entsprechenden materiellen<br />
Voraussetzungen dafür schaffen, als<br />
da sind: Bereitstellung von Ausrüstung,<br />
Bereitstellung von Mitteln<br />
für Ausbildungs- und Verwaltungseinrichtungen,<br />
Schaffung von Planstellen<br />
für hauptamtliches Personal.<br />
Der Aufbau des Zivilschutzdienstes<br />
wird sich vorwiegend auf Kreisebene<br />
vollziehen. Im Verteidigungsfall<br />
wird ein (Kreis-)Zivilschutzleiter<br />
die Hilfeleistungen der einzelnen<br />
Fachdienste zu koordinieren und<br />
übergeordnete Direktiven zu geben<br />
haben (z. B. Festlegung der Einsatzg~biete,<br />
AnoIidlnung 'Von Nachlbarschaftshilfe<br />
u . ä.). Es ist jedoch nicht<br />
daran gedacht, daß der Zivilschutzleiter<br />
den sachlichen Ablauf der<br />
Hilfeleistungsmaßnahmen beeinflußt,<br />
ebensowenig ist vorgesehen,<br />
daß er durch Weisungen in die personelle<br />
.Aufstellung oder in die Ausbildung<br />
der Einsatzeinheiten eingreift.<br />
Nur für den Fall, daß auf Grund<br />
besonderer örtlicher Gegebenheiten<br />
eine Hilfsorganisation nicht in der<br />
Lage sein sollte, die für den Zivilschutzdienst<br />
erforderlichen Einsatzeinheiten<br />
in voller Anzahl und<br />
Stärke aufzustellen, würde dem Zivilschutzleiter<br />
die Möglichkeit gegeben<br />
sein, im Wege der Dienstverpflichtung<br />
örtliche Einsatzeinheiten<br />
ins Leben zu rufen.<br />
Für den Zivilschutz im überörtlichen<br />
Bereich ("ZivilschutzkorpsU),<br />
2
der von den Ländern unter Heranziehung<br />
von Dienstpflichtigen aufgestellt<br />
werden soll, sind insgesamt<br />
200 000 Mann vorgesehen. Davon<br />
wären etwa 5000 hauptamtliche<br />
Kräfte für den Ausbildungsbetrieb.<br />
In besonderen Ausbildungsstätten<br />
sollen ständig etwa 15 000 Dienstpflichtige<br />
zu einer dreimonatigen<br />
Ausbildung zusammengezogen werden;<br />
mit den Ausbildern ergibt sich<br />
damit eine jederzeit verfügbare Ein-<br />
Die Auswirkung der geplanten<br />
Neuregelung auf die dem Technischen<br />
Hilfswerk mit dem Gründungserlaß<br />
vom 25. August 1953<br />
übertragenen Aufgaben kann wie<br />
folgt umrissen werden:<br />
Die erste <strong>THW</strong>-Aufgabe "Leistung<br />
technischer Hilfe bei Katastrophen<br />
und Unglücksfällen größeren Ausmaßes"<br />
wird durch die neuen Maßnahmen<br />
nicht berührt. Nach wie vor<br />
ist der Katastrophenschutz Aufgabe<br />
der Länder, und das Technische<br />
Hilfswerk wird nur auf Anforderung<br />
tätig. Es ist nicht daran gedacht, dem<br />
Zivilschutzkorps friedensmäßige Katastrophenaufgaben<br />
zuzuweisen. Nur<br />
bei ganz besonderen Katastrophen<br />
Situationen soll der Bundesinnenminister<br />
den Einsatz des Zivilschutzkorps<br />
verfügen können, ähnlich wie<br />
dies für einen Katastropheneinsatz<br />
der Bundeswehr durch den Bundesverteidigungsminister<br />
vorgesehen ist.<br />
satzstärke von etwa 20000 Mann.<br />
An die Ausbildung werden sich mehrere<br />
Reserveübungen anschließen.<br />
Beim Zivilschutzkorps soll das Milizprinzip<br />
eingeführt werden; der<br />
Dienstpflichtige erhält also nach seiner<br />
Ausbildung die Einsatzbekleidung<br />
und die wichtigen persönlichen<br />
Ausrüstungsgegenstände a usgehändigt,<br />
im Bedarfsfall hat er sich an<br />
bestimmten Sammelpunkten einzufinden.<br />
Einheit der Aufgaben gesichert<br />
Hinsichtlich der zweiten <strong>THW</strong><br />
Aufgabe "Leistung technischer Dienste<br />
im zivilen Luftschutz" ist davon<br />
auszugehen, daß es zu den unabdingbaren<br />
Zivilschutzmaßnahmen im<br />
örtlichen Bereich gehören muß, die<br />
wichtigsten Versorgungseinrichtungen<br />
betriebsfähig zu erhalten oder<br />
eine Wiederherstellung nach Angriffshandlungen<br />
zu gewährleisten.<br />
Für das Technische Hilfswerk bietet<br />
sich hier ein weites Betätigungsfeld,<br />
denn in den meisten Kreisen<br />
sind alle wichtigen Versorgungseinrichtungen<br />
anzutreffen. Allerdings<br />
wird den Möglichkeiten des Technischen<br />
Hilfswerks dann eine Grenze<br />
gesetzt sein, wenn es sich um hochtechnisierte<br />
Spezialeinrichtungen<br />
handelt, die nur durch besonders<br />
erfahrenes Fachpersonal betrieben<br />
und instand gesetzt weroen können.<br />
Hier müßten Absprachen mit den<br />
betreffenden Werken getroffen werden.<br />
Die Einschaltung des Zivilschutzleiters<br />
würde allenfalls zur<br />
Dienstverpflichtung von Fachkräften<br />
erforderlich sein.<br />
Die dem Technischen Hilfswerk<br />
im Rahmen des örtlichen Zivilschutzes<br />
zugedachten technischen Dienste<br />
werden also sehr vielsei tig sein,<br />
und es besteht die Gefahr, daß die<br />
<strong>THW</strong>-Helfer diese technischen Dienste<br />
bevorzugen. Es bedarf daher<br />
eines besonderen Lenkungsgeschikkes,<br />
um die Helfer auch für die<br />
wichtige Aufgabe des Bergungsdienstes<br />
zu begeistern.<br />
Die dritte <strong>THW</strong>-Aufgabe "Leistung<br />
technischer Hilfe bei der Beseitigung<br />
von öffentlichen Notständen<br />
.. ." ist eine rein friedensmäßige<br />
Angelegenheit, die durch die<br />
Neuregelung nicht betroffen wird.<br />
Nach der Grundkonzeption der<br />
geplanten Neuregelung ist der<br />
Schwimmbrückenbau eine ausgesprochen<br />
überörtL.tche Maßnahme<br />
und damit nicht mehr Angelegenheit<br />
einer Hilfsorganisation, handelt es<br />
sich doch hier 'um die Schaffung von<br />
einigen wenigen Flußübergängen für<br />
die im Verteidigungsfall zu erwartenden<br />
Flüchtlingsströme. Den hierfür<br />
erforderlichen Einheiten können<br />
keine bestimmten Einsatzbereiche<br />
zugewiesen werden; sie haben mit<br />
besonders harten Einsatzbedingungen<br />
zu rechnen. Um den gestellten<br />
Anforderungen gerecht zu werden,<br />
müssen Auswahl, Ausbildung und<br />
Führung der Männer nach besonders<br />
strengen Gesichtspunkten erfolgen.<br />
Der Schwimmbrückenbau ist vielen<br />
<strong>THW</strong>-Helfern besonders ans<br />
Herz gewachsen, und sein Herauslösen<br />
aus dem Technischen Hilfswerk<br />
könnte Enttäuschung verursachen.<br />
Andererseits bieten sich ähnliche<br />
Aufgaben auf örtlicher Ebene,<br />
denn in jedem an einem Gewässer<br />
gelegenen Ort werden für den Bedarfsfall<br />
Vorbereitungen zur Sicherstellung<br />
von übersetzmöglichkeiten<br />
in Gestalt von Behelfsbrücken und<br />
Fähren zu treffen sein. Die im<br />
Schwimmbrückenbau ausgebildeten<br />
<strong>THW</strong>-Helfer werden hier sehr sinnvoll<br />
und befriedigend eingesetzt werden<br />
können.<br />
Grundsatz der Freiwilligkeit gewahrt<br />
Die Ausführungen von Ministerialdirektor<br />
Thomsen, denen eine Stu-':<br />
die über die Erfahrungen beim Aufbau<br />
des LSHD und über die Notwendigkeit<br />
einer Neuregelung zugrunde<br />
~ a ,g, ließen keinen Zweifel<br />
daran, daß eine Lösung angestrebt<br />
wird, die den Erwartungen<br />
der freiwilligen Hilfsorganisationen<br />
Rechnung trägt.<br />
Aus der. Sicht des Technischen<br />
Hilfswerks ist es zu begrüßen, daß<br />
seine Ortsverbände von der Mitarbeit<br />
beim Aufstellen überörtlicher<br />
Bergungsbereitschaften und Einheiten<br />
für den Schwimmbrückenbau befreit<br />
und ausschließlich im örtlichen Bereich<br />
des künftigen Zivilschutzes<br />
tätig werden sollen. Dadurch werden<br />
die Einheit der AufgabensteIlung<br />
nach dem Gründungserlaß vom<br />
25. August 1953 sowie die Einheit<br />
des organisatorischen Gefüges und<br />
der Zuständigkeit wiedergewonnen,<br />
die bei der seitherigen Regelung<br />
manche empfindliche Einbuße erlitten<br />
haben.<br />
Es ist keineswegs zu befürchten,<br />
daß die stehenden Verbände des<br />
überörtlichen Zivilschutzes dank<br />
ihrer straffen Organisation, der<br />
langfristigen Ausbildung und einer<br />
besseren Ausrüstung den örtlichen<br />
Zivilschutz, den freiwilligen Zivilschutzdienst,<br />
etwa an die Wand spielen<br />
könnten. Der örtliche Zivilschutz<br />
wird vielmehr am Schauplatz etwaiger<br />
Ereignisse immer die erstrangige<br />
Aufgabe zu erfüllen haben, und nur<br />
dann, wenn er dazu aus eigenen<br />
Kräften nicht mehr in der Lage sein<br />
sollte, werden zu seiner Verstärkung<br />
Einheiten des überörtlichen<br />
Zivilschutzkorps eingesetzt werden<br />
müssen.<br />
Daß Jlür den örtlichen Zivilschutz<br />
der Grundsatz der Freiwilligkeit gewahrt<br />
wird, bedeutet eine Aufwertung<br />
der freiwilligen Hilfsbereitschaft<br />
des verantwortungsbewußten<br />
Staatsbürgers, die mit Recht als tragendes<br />
Fundament des Willens zur<br />
Selbstbehauptung angesehen wird,<br />
der im Zivilschutzdienst Ausdruck<br />
finden soll.<br />
Die Landes- und Ortsbeauftragten<br />
der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk,<br />
die an der Besprechung teilnahmen,<br />
stimmten deshalb der geplanten<br />
Neuregelung, die hier nur<br />
in ihren Grundzügen dargestellt<br />
werden konnte, zu. Ein Gesetzentwurf,<br />
der auf diesen überlegungen<br />
aufbaut, wird innerhalb der Bundesregierung<br />
vorbereitet und jedenfalls<br />
noch in diesem Jahr dem Bundestag<br />
zugeleitet werden, der dann darüber<br />
zu beschließen hat. Die gesetzliche<br />
Regelung wird jedoch voraussichtlich<br />
noch einige Zeit in Anspruch<br />
nehmen.<br />
Auch nach Inkrafttreten des Gesetzes<br />
muß mit einer gewissen Anlaufzeit<br />
gerechnet werden, bis die<br />
ersten Kaderverbände eines Zivilschutzkorps<br />
auJigesteUt sind. Bis<br />
dahin muß d ie AufstelLung des Luftschutzhilfsdienstes<br />
auf der gegenwärtigen<br />
R€chtsgrundlage in Zusammenarbeit<br />
mit den freiwilligen Hilfsorganisationen<br />
wie bisher weitergehen,<br />
wenn nicht eine bedrohliche<br />
Lücke entstehen soll. Das Technische<br />
Hilfswerk wird dazu auf dem Gebiete<br />
des Bergungsdienstes weiter<br />
nach Kräften beitragen. J. F.<br />
3
Hans Rose<br />
Vom Einsatz Skopie z urü ckg ekehrt<br />
"Guter Ruf reicht weit über die Grenzen"<br />
Wohlbehalten kehrte auch die dritte<br />
Gruppe - 45 Helfer aus Oberbayern,<br />
Niederbayern und Oberfranken<br />
- nach Deutschland zurück.<br />
Zum Empfang der mit dem fahrplanmäßigen<br />
D-Zug aus Belgrad<br />
eintreffenden Helfer hatten sich mit<br />
der <strong>THW</strong>-Landesleitung Bayern der<br />
Vize konsul des jugoslawischen Generalkonsulates<br />
in München und ein<br />
Vertreter des Präsidiums des Bayerischen<br />
Roten Kreuzes am Bahnhof<br />
eingefunden. Braungebrannt von<br />
der südlichen Sonne und frisch trotz<br />
25stündiger Bahnfahrt, entstiegen<br />
die <strong>THW</strong>-Männer dem L-Klasse<br />
Sonderwagen, den die jugoslawische<br />
Eisenbahnverwaltung in Skopje zur<br />
Verfügung gestellt hatte.<br />
In der Unterkunft des OV München<br />
fand die offizielle Begrüßung<br />
statt. Der Landesbeauftragte, Dipl.<br />
Ing. Scherer, hieß die Helfer herzlich<br />
in der Heimat willkommen und gab<br />
seiner Befriedigung darüber Ausdruck,<br />
daß nun auch die dritte und<br />
letzte Gruppe gesund heimgekehrt<br />
sei. Anerkennung galt ihnen für die<br />
geleistete Arbeit, die - wie Herr<br />
Scherer bei seinem eigenen Besuch<br />
in Skopje und Belgrad hatte feststellen<br />
können - in Jugoslawien<br />
große Beachtung gefunden habe.<br />
Tätigkeit und Organisation des deutschen<br />
<strong>THW</strong> 'hätten bei den maßgeblichen<br />
Stellen die Überlegung aufkommen<br />
lassen, auch in Jugoslawien<br />
eine technische Hilfsorganisation<br />
nach dem Vorbild des <strong>THW</strong> aufzubauen.<br />
Der Leiter der Abteilung "Ziviler<br />
Bevölkerungsschutz" im Bayerischen<br />
Staatsministerium des Innern, Ministerialdirigent<br />
Dr. Herzog, sprach<br />
den <strong>THW</strong>-Männern den Dank der<br />
bayerischen Staatsregierung aus, die<br />
besonders erfreut darüber sei, daß<br />
Helfer aus Bayern hier als erste<br />
Deutsche zum Einsatz gekommen<br />
seien. Dr. Herzog bat die im Erdbebengebiet<br />
von Skopje unter der<br />
Flagge des <strong>THW</strong> tätig gewesenen<br />
Männer, sich dessen bewußt zu sein,<br />
daß sie in .Jugoslawien im besonderen<br />
Blickpunkt der Öffentlichkeit<br />
gestanden haben, zumal ja eine<br />
Hilfeleistung für die Opfer der Katastrophe<br />
in Skopje nur auf politisch<br />
inoffizieller Basis, d. h. als ziviler<br />
Einsatz freiwillig helfender Deutscher,<br />
möglich gewesen sei. Sein<br />
Wunsch galt einer weiteren Mitarbeit<br />
im Dienste der humanitären<br />
und karitativen Nächstenliebe, wo<br />
immer auch Menschen in Not seien.<br />
In Vertretung des erkrankten Generalkonsuls<br />
war Vize konsul Donovski<br />
Krsto gekommen, um den<br />
<strong>THW</strong>-Männern den Dank des jugo-<br />
slawischen Volkes für die so spontane<br />
Hilfeleistung in Skopje zu<br />
überbringen. Der Diplomat fand<br />
herzliche Worte der Würdigung für<br />
die freiwillige Hilfsbereitschaft von<br />
deutscher Seite und hob die Tatsache<br />
hervor, daß das Wirken der <strong>THW</strong><br />
Helfer in hohem Maße zu einem<br />
besseren Verständnis zwischen dem<br />
jugoslawischen und dem deutschen<br />
Volke beitragen werde. Er schloß<br />
mit dem Zitat des jugoslawischen<br />
Sprichwortes: "Guter Ruf reicht<br />
weit über die Grenzen!"<br />
Als letzter Redner verabschiedete<br />
sich der Ortsbeauftragte für Freilassing,<br />
Stadtbaumeister Wesemann,<br />
der die 3. Gruppe als Einsatzleiter<br />
geführt hatte, mit Worten aufrichtigen<br />
Dankes für die geleistete Arbeit<br />
von seinen <strong>THW</strong>-Kameraden.<br />
DER BUNDESMINISTER DES INNERN<br />
G •• do , Z. . VII A 2 - 7433)/2 ". 1693/65<br />
r<br />
S.1 ollu A"two,hd'l •• lbl .. wl.d \IM AII~ab. obI9"<br />
GI. tha'!1III''''''''' 'llbetl".<br />
An den<br />
Dir ektor der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk<br />
im Bundesamt für zivilen Bevölkerungsschutz<br />
Herrn Ltd . Reg . Di r . Di pl .-Ing . Zielinski<br />
532 Bad Godesberg<br />
L Deutschherrenstraße 105 -'<br />
Sehr geehr ter Herr Zielinski !<br />
Die Wochen in Skopje hätten nicht<br />
nur viele neue Erfahrungen technischer<br />
und anderer Art bei einer<br />
Auslandshilfe gebracht, sondern auch<br />
viele erlebnisreiche, eindrucksvolle<br />
Stunden, die den Einsatz unvergeßlich<br />
gemacht hätten.<br />
Mit herzlichem Beifall bedachten<br />
die <strong>THW</strong>-Helfer die Worte der genannten<br />
Sprecher. Ganz besondere<br />
Überraschung und Freude löste die<br />
Mitteilung des Landesbeauftragten<br />
aus, daß die Namen aller eingesetzten<br />
<strong>THW</strong> -Helfer zur ehrenden Erinnerung<br />
auf Gedenktafeln festgehalten<br />
werden sollen, die die Stadtverwaltung<br />
von Skopje aufstellen<br />
werde.<br />
Nach einem gemeinsamen Mittagessen<br />
traten die Helfer dann die<br />
Weiterreise in ihre Heimatorte an.<br />
*<br />
Der Landesbeauftragte für Bayern,<br />
Dipl.-I11Ig. Sch,erer, flog, einer<br />
Einladung der Katastrophen-Einsatzleitung<br />
der jugoslawischen Regierung<br />
folgend, nach Skopje und<br />
konnte sich an Ort und Stelle von<br />
der Tätigkeit der <strong>THW</strong>-Helfer überzeugen.<br />
Er hatte dabei auch Gelegenheit,<br />
mit führenden Persönlichkeiten<br />
des Katastrophenschutzes<br />
über die Möglichkeit weiterer Hilfsmaßnahmen<br />
zu sprechen.<br />
53 BON N 7, deo 17. September 196)<br />
POltfach<br />
Rhell1do,'.'Sl,ohl191<br />
HO""" 5396<br />
Die Erdbebenl
Carl Heinz Schmidt<br />
Im Bann der Katastrophe<br />
"Wir sind dankbar für die deutsche Hilfe"<br />
Die Schlagzeilen der Zeitungen<br />
sind längst vergessen. Was am<br />
26. Juli 196:i um 5.17 Uhr in der<br />
Haupstadt des Landes Mazedonien,<br />
in der 200 000 Einwohner zählenden<br />
Stadt Skopje an der Varldar, geschah,<br />
verblaßt von Tag zu Tag mehr in<br />
der Erinnerung derer, die das Erdbeben<br />
nur aus Zeitungen, Rundfunk<br />
oder Fernsehen kennen. Und kaum<br />
ein Mensch denkt an die Folgen, die<br />
diese Katastrophe mit sich brachte.<br />
Wochen nach der großen Zerstörung<br />
ist die Erde von Skopje noch<br />
immer nicht zur Ruhe gekommen.<br />
Bis Mitte August erlebte die Stadt<br />
mehr als 300 Erdstöße, darunter<br />
einige der Stärken 6-7 der internationalen<br />
Erdbebenskala. Das<br />
stärkste Beben nach der Katastrophe<br />
geschah am 16. August gegen 4 Uhr.<br />
Im Stadtzentrum und in den Randgebieten<br />
stürzten Ruinen ein. Selbst<br />
in Djorce Petrov, etwa sieben Kilometer<br />
von Skopje entfernt, hörte<br />
man das dumpfe Grollen und spürte<br />
die Erdbewegung deutlich. Im gleichen<br />
Augenblick jaulten die Hunde<br />
in der Umgebung und verkrochen<br />
sich vor Angst. Jeden Abend wünschen<br />
sich die Menschen den nächsten<br />
Morgen herbei. Sie haben noch<br />
immer nicht den Schock überwunden.<br />
Sie leben in ihren Zelten oder<br />
in notdürftig aus Holz und Pappe<br />
errichteten Hütten auf öffentlichen<br />
Plätzen und in den Parks in ständiger<br />
Angst. Wer die Zerstörung der<br />
einst so schönen Stadt gesehen hat,<br />
kennt die Not der Menschen und<br />
weiß, daß sie Hilfe brauchen.<br />
Die bitteren Erfahrungen, die das<br />
Land während des zweiten Weltkrieges<br />
machen mußte, scheinen<br />
vergessen zu sein. Die freundliche<br />
Aufgeschlossenheit der Bevölkerung<br />
ist ein sichtbarer Beweis dafür. Ich<br />
habe mit vielen Menschen aus allen<br />
Schichten gesprochen. Sie alle waren<br />
dankbar für die Hilfe, die ihnen in<br />
der Stunde der Not zuteil wurde.<br />
Und alle, mit denen ich sprach, versicherten,<br />
daß sie uns genauso helfen<br />
würden, wenn es einmal notwendig<br />
werden sollte. Ein jugoslawischer<br />
Journalist sagte das, was<br />
vielleicht viele Menschen angesichts<br />
der internationalen Hilfe gedacht<br />
haben: "Diese Katastrophe, so<br />
schrecklich sie auch war, hat vielleicht<br />
doch ein Gutes gehabt; nämlich<br />
daß die Menschen, ganz gleich<br />
welcher Nationalität, zueinander gefunden<br />
haben, weil sie einander<br />
brauchen." Und über allem steht<br />
die Frage, ob es erst Katastrophen<br />
geben muß, damit die Menschen sich<br />
näherkommen.<br />
Unermeßliche Werte wurden in<br />
wenigen Sekunden vernichtet. Weit<br />
schlimmer als der Verlust der materiellen<br />
Güter ist jedoch der Tod der<br />
nahezu 2000 Menschen, die die Katastrophe<br />
forderte. Genaue Zahlen<br />
sind auch heute noch nicht bekannt.<br />
Eine deutsche Journalistin, die ich<br />
in Skopje traf, suchte verzweifelt<br />
seit zwei Tagen nach zwei deutschen<br />
Touristen, die im völlig zerstörten<br />
Hotel Mazedonia gewohnt hatten.<br />
Sie hatte diese schwierige Aufgabe<br />
neben ihrer journalistischen Tätigkeit<br />
für die in Deutschland lebenden<br />
An gehörigen übernommen. Aber wer<br />
nicht selbst in den Tagen nach der<br />
Zerstörung in Skopje war, kann die<br />
Schwierigkei ten einer solchen Aktion<br />
nicht begreifen. Tagelanges Suchen<br />
nach Anhaltspunkten, RÜckfragen<br />
bei den jugoslawischen Behörden,<br />
Besuche in den Krankenhäusern und<br />
bei den Friedhofsverwaltungen ; alle<br />
diese Bemühungen sind mit unendlichen<br />
Schwierigkeiten verbunden<br />
und erfordern, wenn sie ohne Dolmetscher<br />
geschehen müssen, viel Geduld.<br />
Außer dem Gepäck der beiden<br />
Deutschen hatte die Journalistin<br />
nichts finden können.<br />
Wie viele solcher ungeklärten<br />
Schicksale es noch gibt, vermag niemand<br />
zu sagen. Die Schreckensnacht<br />
und die täglich wiederkehr enden<br />
Beben haben die Menschen in<br />
einen Schock versetzt, der nicht so<br />
De r jugoslawische Generalkonsul in München, Dr . Slobodan Kr,stic (rechts), bedankt sich bei rdem Direktor d er Bundesans talt<br />
Tedlnisches Hilfswerk, Dipl.-Ing. Hans Zielinski, für die tatkräftige Hilfe unserer Einsatzgruppen, die in Skopje war en<br />
5
Ein Helfer beim Schärfen einer Sägekette<br />
Der Lagerbriefkasten für Post in die Heimat<br />
schnell zu überwinden ist und der<br />
sie ihrer Umwelt gegenüber zuweilen<br />
gleichgültig erscheinen läßt. Nur<br />
ihre religiöse Demut und die Ergebenheit<br />
in das Unabänderliche<br />
lassen diese Einstellung erklären.<br />
Gott (oder Allah) hat alles gegeben<br />
- und wieder genommen.<br />
Aber die Menschen, die das<br />
Furchtbare miterlebt haben, sind um<br />
Jahre gealtert. Ich denke an den<br />
jungen Tänzer, der seine Frau und<br />
die beiden Kinder verlor; ich denke<br />
an die junge Frau, die vor den<br />
Trümmern ihres Hauses saß, unter<br />
denen eines ihrer Kinder begraben<br />
wurde; ich sehe noch den alten Mohammedaner<br />
im Türkenviertel der<br />
Stadt vor mir, wie er die letzten<br />
Habseligkeiten mit seinen Händen<br />
aus den Trümmern gräbt. Es sind<br />
Menschen wie w ir. Sie hatten ein<br />
gutes Zuhause und waren glücklich,<br />
bis das Beben alle ihre Wünsche und<br />
Hoffnungen zerstörte.<br />
Der junge jugoslawische Maler<br />
Im Sanitätszelt des <strong>THW</strong> wurde manches Pflaster verabreicht<br />
Thoma Schiakowitsch erlebte die<br />
schrecklichsten Sekunden seines Lebens<br />
im 13. Stockwerk eines modernen<br />
Hochhauses. Er berichtet darüber<br />
: "Gegen 1 Uhr n achts - es war<br />
Freitag, der 26. Juli 1963 - saß ich<br />
in meinem Atelier im 14. Stockwerk<br />
des Hochhauses der 507. Straße und<br />
arbeitete noch. Ich hatte plötzlich ein<br />
unbestimmtes und beklemmendes<br />
Gefühl, so als ob etwas geschehen<br />
würde. Aber dann sagte ich mir: Du<br />
bist ein vernünftiger und klardenkender<br />
Mensch, Thoma! Was soll das<br />
also. Geh ins Bett und schlafe! Du<br />
hast zuviel gearbeitet!<br />
Ich ging hinunter in den 13. Stock,<br />
in meine Wohnung und legte mich<br />
schlafen. - Nach Stunden - ich<br />
weiß jetzt, daß es 5.17 Uhr war -<br />
werde ich plötzlich wach. Das Haus<br />
beginnt zu schwanken. Meine Frau<br />
und ich nehmen die beiden Kinder<br />
und rennen nach unten. Den Fahrstuhl<br />
haben wir nicht benutzt. Die<br />
Schwankungen sind so stark, daß ich<br />
einmall die Tür verfehle. Im 11.<br />
Stockwerk erschüttern dann vertikale<br />
Erdstöße das Haus, in dem 700<br />
Menschen wohnen. Wir hatten nur<br />
noch den einen Gedanken: Hinaus<br />
aus dem Haus! Wir liefen zu dem<br />
Haus meiner Eltern, das wenige<br />
hundert Meter entfernt liegt. Auf<br />
halbem Wege trafen wir sie. Auch<br />
ihr Haus war zerstört worden, und<br />
sie wollten uns suchen. Wir alle<br />
haben großes Glück gehabt. Jetzt<br />
wohnen wir bei Freunden in Djorce<br />
Petrov."<br />
Der größte Wunsch dieses jungen,<br />
begabten Malers ist es, in Deutschland,<br />
das er schon kennt, zu arbeiten<br />
und unter dem Motto: "Hilfe<br />
6
Die Seitenteile eines Fertighauses werden zusammengesetzt<br />
Das Dach w ird mit Schrauben befestigt<br />
für Skopje" auszustellen. Er will auf<br />
seine Weise zum Wiederaufbau und<br />
zur Linderung der Not seiner Mitbürger<br />
beitragen.<br />
Von den 200000 Einwohnern wurden<br />
nach dem Erdbeben etwa<br />
100 000 in die nähere und weitere<br />
Umgebung evakuiert. Die in Skopje<br />
verbleibenden Bewohner sind meist<br />
Fachkräfte mit ihren Angehörigen<br />
aus Handel, Handwerk und Behörde,<br />
die zur Aufrechterhaltung der öffentlichen<br />
Betriebe und für die Versorgung<br />
der Stadt mit Elektrizität,<br />
Gas und Wasser notwendig sind. Sie<br />
sollen nach und nach in der Umgebung<br />
von Skopje in neuen Behelfssiedlungen<br />
untergebracht werden,<br />
die zur Zeit von jugoslawischer<br />
und ausländischer Seite errichtet<br />
werden. Die 40 vom Deutschen Roten<br />
Kreuz geschenkten und zu einem<br />
großen Teil durch die Einsatzgruppen<br />
des Technischen Hilfswerks in<br />
Djorce Petrov aufgestellten Fertighäuser<br />
sind ein Teil dieser neuen<br />
Siedlung.<br />
In Gesprächen m~t zuständigen<br />
jugoslawischen Vertretern kam zum<br />
Ausdruck, daß die Hilfe, die von den<br />
verschiedenen Staaten geleistet<br />
wurde, nicht ungenannt bleiben soll.<br />
Man möchte den einzelnen Baukomplexen<br />
und den Straßen Namen<br />
geben, die auch später noch an das<br />
Land erinnern, das die Hilfe spendete.<br />
So sagte der jugoslawische<br />
Konsul anläßlich der Rückkehr der<br />
2. Einsatzgruppe beim Empfang in<br />
München, daß das Technische Hilfswerk<br />
sehr schnelle Hilfe für die Bürger<br />
von Skopje geleistet habe. "Sie<br />
dürfen sich als Mitbürger der Stadt<br />
fühlen", sagte der Konsul, "da Sie<br />
bei der Grundsteinlegung des neuen<br />
Skopje mitgewirkt haben." Seinen<br />
Dank, den Dank des Generalkonsuls<br />
und den Dank seines Landes den<br />
<strong>THW</strong>-Helfern auszusprechen, sei<br />
ihm ein Herzensbedürfnis.<br />
In sechswöchigem hartem Einsatz<br />
errichteten die drei Gruppen mit je<br />
45 <strong>THW</strong>-Helfern 20 Fertighäuser.<br />
Fünf weitere wurden zum größten<br />
Teil fertiggestellt. Für weitere sieben<br />
Häuser konnte der Unterbau<br />
hergestellt werden. Jedes Haus besteht<br />
aus drei großen Räumen mit<br />
ca. 84 qm Wohnfläche. Zu jedem<br />
Haus gehören eine komplette elektrische<br />
Installation sowie drei Ölöfen.<br />
Sanitäre Anlagen sind ebenfalls<br />
vorgesehen. Eine Gruppe des<br />
DRK wird den Rest der insgesamt<br />
40 Häuser errichten. Zu diesem<br />
Zweck stellt das Technische Hilfswerk<br />
für vier Wochen einen Gerätekraftwagen<br />
mit Fahrer zur Verfügung.<br />
Erfrischung in der Arbeitspause spendet die selbstgebaute Waschanlage<br />
7
Ingenieur Erich Wendt<br />
Die Geräteausstattung des <strong>THW</strong><br />
10. Folge: Hydro-Pressen mit Zubehör (1)<br />
Die Hydro-Presse ist ein einfaches<br />
und handlic.'1es Gerät in Leichtmetallausführung,<br />
das für alle schweren<br />
Hebearbeiten im Bergungs- und<br />
Instandsetzungsdienst Verwendung<br />
findet. Dieses Gerät wird von den<br />
Helfern auch vielfach entsprechend<br />
der Firmenbezeichnung kurz "LU<br />
KAS" genannt.<br />
Aus der Vielzahl der Pressen<br />
Typen (5 t bis 200 t) ist beim <strong>THW</strong><br />
die von 20 t Hubkraft eingeführt.<br />
Vielseitiges Zubehör macht die<br />
Hydro-Presse zu einem universellen,<br />
zeitsparenden Helfer bei Hebearbeiten,<br />
aber auch bei Reparaturen<br />
und Montagen, wenn entsprechende<br />
Hilfsmittel Verwendung finden.<br />
Weitere Vorzüge des Gerätes:<br />
Die Verbindung der Hydro-Presse<br />
mit der Wechselkolbenpumpe durch<br />
einen Höchstdruckschlauch sie<br />
sind in den Längen von 5 mund<br />
2 X 3 m in der Ausrüstung vorhanden<br />
- erlaubt eine ungewöhnlich<br />
vielseitige Verwendung des Gerätes<br />
bei höchster Sicherheit.<br />
Die Pressen können in beliebiger<br />
Lage eingesetzt werden, es ist jedoch<br />
darauf zu achten, daß sie senkrecht<br />
zur Last oder Druckfläche drücken.<br />
Der Bedienungsmann befindet sich<br />
stets außerhalb der Gefahrenzone<br />
der Last.<br />
Mit der Ablaßschraube an der<br />
Wechselkolbenpumpe kann durch<br />
langsames Öffnen das Sinken des<br />
Druckkolbens auf Millimeter genau<br />
gesteuert werden.<br />
Durch schnelles Öffnen der Ablaßschraube<br />
tritt der "Schnellstopp"<br />
in Tätigkeit. Die Last wird abgefangen,<br />
und die Presse bleibt unter<br />
Druck stehen.<br />
Durch eine patentierte Ventilkupplung<br />
können Presse und Pumpe<br />
getrennt und letztere mit anderen<br />
Hydro-Pressen bedient werden.<br />
Durch ein Verteilerstück (Zweiwege<br />
Ventil) können gleichzeitig alle beide<br />
in der Ausrüstung vorhandenen<br />
Pressen an die Wechselkolbenpumpe<br />
angeschlossen oder einzeln betätigt<br />
werden.<br />
Das geringe Gewicht der aus<br />
Leichtmetall hergestellten und mit<br />
Handgriffen versehenen Hydro-Pressen<br />
ermöglicht einen leichten Trans-<br />
port im Gelände und einen schnellen<br />
Wechsel der Arbeitsstellen.<br />
Jeder Hydro-Pressen-Ausrüstung<br />
wird von der Lieferfirma eine ausführliche,<br />
mit Bildern versehene<br />
Bedienungs-Anleitung beigegeben,<br />
in der die Hydro-Presse und die<br />
Wechselkolbenpumpe beschrieben<br />
sind und auch Hinweise für die Inbetriebnahme<br />
und Beseitigung von<br />
Fehlerquellen gegeben werden. Sind<br />
größere Reparaturen erforderlich, ist<br />
das Gerät an die Herstellungsfirma<br />
(Frieseke & Höpfner GmbH., Erlangen-Bruck)<br />
einzusenden.<br />
Es wird darauf hingewiesen, daß<br />
während der Garantiezeit (6 Monate<br />
nach Lieferung) die Geräte nicht<br />
geöffnet werden dürfen, da sonst<br />
die Gewährleistungspflicht erlischt.<br />
Für Ausbildung und Unterrichtszwecke<br />
sind den <strong>THW</strong>-Dienststellen<br />
Lehrtafeln über die Hydro-Pressen<br />
Ausrüstung zugegangen.<br />
Zur Ergänzung des vorhandenen<br />
Ausbildungsmaterials wird im nachfolgenden<br />
noch auf einiges hingewiesen:<br />
Im Bild 2 sind tabellenmäßig die<br />
technischen Daten der Hydro-Pressen<br />
HP 20/150 aufgeführt.<br />
Die gesamte Hydro-Ausrüstung<br />
ist in den Gerätekisten 25 und 26<br />
untergebracht (siehe Bild 3 und 4).<br />
- .. .,:;:.; HP 10 /150<br />
v ,[ Typonbn.ichnung IF 2011S
14<br />
13<br />
4<br />
11<br />
12<br />
2<br />
10<br />
, ~_ · ?-·4*~.ll --+---+-----~~+--- -<br />
2322 18 19 21 16 28<br />
Bild 3 : Inhalt d e r G e r ätekiste (GK) 25 Bild 4: Inhalt d er Gerätekiste (GK) 26<br />
L f d. NI'. B enennung Stück Lid. NI'. Benennung Stück<br />
1 H y dropresse HP 2()/150 mit VKH I und Traggriff 2 15 Wech s elkolbenpum p e WKP 2 mit 5 Liter Ö lbeh älter 1<br />
2 Fuß h ebel', 20 t 2 16 Höchstdruckschlauch 5 m 1<br />
3 Fußplatte 2 17 VKH TI mit Verschlußkappe 1<br />
4 F uß, konisch 1 18 Zweiwegeverteiierven t il 1<br />
5 F u ß, rund 1 19 Axialdrehverschraubung M 14 - M 14 x 1,5 2<br />
6 Geißfuß 2 20 Höchstdruckschlauch a 3 m lang 2<br />
7 Stößel 2 21 2 VKH TI mit Verschlußkappe 2<br />
8 Verlä n gerun g 100 mrn 4 22 Anschlußmuffe 4 A 1<br />
9 1 Liter F lasche Hyperol 2<br />
10 Fülltrichter 1<br />
23<br />
24<br />
VKH I mit Verschlußstück<br />
V e rlä n gel'ung 200 mm<br />
1<br />
2<br />
11 Verschlußstück für V KH I 1 25 Verlä ngerung 500 mm 2<br />
12 TI Verschlu ßkappe für V K H 1 26 Vorsatzstück fÜl' Verlängerungen 2<br />
13 Reinigungspinsel, flach 1 27 Montageschutzring 1<br />
14 Reinigun gsp insel , rund 1 28 W erkzeu gtasche mit Ifd. NI'. 29- 32 1<br />
Größe d er Gerä tekiste 650 x 300 x 25() mm 29 Doppelschrau benschlüssel 19/22 1<br />
30 Doppelschraubenschlüssel 19/17 1<br />
31 Stiftschlüssel für WKP 1<br />
32 Steckschlüssel für HP 20/150 1<br />
33 Ersatzteildose mit lfd. NI'. 34-43 1<br />
34 Nutring 84 002/000()-26 1<br />
35 Filzs treifen 3 x 8 x 220 1<br />
36 Nutring N 18-16 1<br />
37 Radialdichtung A 6 x 16 DIN 6504 1<br />
38 Nutring N 4-1 1<br />
39 Usitring U 12,7 x 20 x 1,5 1<br />
40 Usitring U 14,7 x 22 x 1,5 3<br />
41 Usitring U 18,7 x 26 x 1,5 2<br />
42 Axialdrehverschl'aubunge n M 14 x 1,5 - M 14 x 1,5 1<br />
43 D ichtring für VKH I 2<br />
Größe der Gerätekiste 790 x 440 x 205 mm<br />
Sch altanordnungen : Es können<br />
mit der Hydro-Pressen-Ausrüstung<br />
vier verschiedene Schaltanordnungen<br />
zur Anwendung k ommen. (Die Zahlen<br />
beziehen sich a uf d ie lfd. Nr. der<br />
I nhalt sangaben der GK).<br />
• Zu Sch altung I :<br />
Wechselkolbenpumpe (15) ist mit<br />
H öchstdruckschlauch, 5 m lang (16),<br />
mittels VKH II (17) und VKH I (23)<br />
am Zw eiwegeverteilerventil (18) ver <br />
bunden, letzteres (18) ist mit den<br />
beiden Höchstdruckschläuchen, je 3<br />
m lan g (20), an je eine ' der beiden<br />
Pressen (1) angeschlossen .<br />
Zu Schaltung 11:<br />
Wechselkolbenpumpe (15) ist mit<br />
H D-Schlauch (16) und VKH II (17)<br />
m it der VKH I einer Presse (1) gekuppelt.<br />
Zu Schaltung 111:<br />
Bei dieser Schaltung muß der<br />
Schraubstutzen m it VKH II (17) v om<br />
HD-Schlauch (16) gelöst werden,<br />
während letzter er mit der Pumpe<br />
(15) verbunden bleibt. Der HD<br />
Schla uch (20) mit VKH II (21) wird<br />
von einer Axialdrehverbindung (19)<br />
am Zweiw egeverteilerventil (18) entfernt.<br />
Die beiden HD- Schläuche<br />
w erden durch Axialdrehverbindung<br />
zusammengeschra ubt.<br />
Die WKP (15) w ird durch die ver <br />
l ängerte HD-Schla uchleitung mittels<br />
VKH II (21) an die VKH I einer<br />
Presse angeschlossen.<br />
Zu Schaltung IV:<br />
(Diese Schaltung ist auch im Bild 1<br />
dargestellt) :<br />
H D-Schlauch (16) mit Anschlußstutzen<br />
von der WKP (15) und Anschlußmuffe<br />
2 A (22) und VKH I (23)<br />
vom Zweiwegeverteilerventil (18)<br />
a bschrauben . HD-Schläuche (20) mit<br />
VKH II (21) verbleiben a m Zweiwegeverteilerventil<br />
(18). Sechskantschra<br />
ube in der Mitte des Zweiwegeverteilerventils<br />
(18) ist zu lok-<br />
kern, Ven til (18) ger adestellen und<br />
Sechskan tschraube w ieder anziehen,<br />
dann die beiden Pressen (1) m ittels<br />
VKH II (21 ) an die HD-Schläuche<br />
(20) an schließen.<br />
Der "Schnellstopp": Die Hydro<br />
P ressen sind mit Ventilkupplungen,<br />
besteh end aus zwei verschiedenen<br />
Kupplungshälften (VKH I und VKH<br />
II), a u sgerüstet, die einen "Schnellstopp"<br />
h aben. Durch den "Schnellstopp"<br />
w ird das Absinken der Last<br />
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Bild 5<br />
verhindert, wenn die Zuleitung zur<br />
Presse, z. B. der Höchstdruckschlauch,<br />
b eschädigt wird. Durch die<br />
"Schnellstopp-Vorrichtung" ist d as<br />
Entfernen der Wechselkolbenpumpe<br />
von den Hydro-Pressen möglich, es<br />
bleiben d a bei die Pressen unter<br />
Druck steh en. Ist nur eine Presse<br />
zum Einsatz gekommen , die aber<br />
längere Zeit unter Druck b leibt,<br />
k ann die zweite Presse an ander er<br />
Stelle Verwendung finden. D er<br />
"Schnellstopp" wird durch sehr<br />
rasches Öffnen der Ablaßschraube<br />
ausgelöst. Die beiden Ventilkupplungshälften<br />
können nun getrennt<br />
werden. Die Druckabnahme in d er<br />
Presse ist so minim al, daß sie in<br />
den m eisten Fällen k eine Rolle<br />
spielt.<br />
Bild 6 zeigt die beiden Ventilkupplungshäll'ten<br />
(VKH) n ach dem Zusammenschrauben.<br />
(VKH I ist in die<br />
P resse eingeschraubt und VKH ist<br />
am Höchstdruckschlauch angeschlossen.)<br />
Die Kugel 1 dichtet n och den Pressenraum<br />
ab und verhindert so, daß<br />
beim Entkuppeln oder beim Tran s<br />
port Schmutz in die Presse eindrin gt<br />
oder Öl au s der Presse läuft.<br />
Der Ventilstift 3 und die Kugel 4<br />
in der VKH II erfüllen d en gleichen<br />
Zweck beim Höchstdruckschlauch.<br />
Beim Zusammen schrauben der<br />
Kupplung werden sie zurückgesto-<br />
9
Willy Winter<br />
Landwirte In<br />
In der Gemeinde Mitteraschau im<br />
Landkreis Neunburg vorm Wald in<br />
der Oberpfalz konnten die Bauern<br />
von Baumhof nicht mehr auf dem<br />
normalen Wege zu ihren Feldern<br />
und Wiesen fahren, da die Brücke<br />
über die Schwarzach einsturzgefährdet<br />
und deshalb gesperrt war.<br />
Der normale Weg auf die Felder und<br />
Wiesen von durchschnittlich 400 bis<br />
2000 Meter betrug nun zwangsläufig<br />
hin und zurück insgesamt bis zu<br />
zehn Kilometer. Die Bauern waren<br />
also mehr auf Fahrt, als ihnen Zeit<br />
zum AI"beiten blieb. Wie nun in einer<br />
armen steinpfälzischen Gemeinde<br />
diesem Notstand ein Ende bereiten?<br />
Der Landrat des Kreises Neunburg<br />
vorm Wald wandte sich an den Geschäftsführer<br />
des <strong>THW</strong> für das Betreuungsgebiet<br />
Amberg. Nach Bespredmngen<br />
und Ortsbesichtigungen<br />
wurde ein Plan für die Erneuerung<br />
der Brücke angefertigt und eine<br />
Materialbedarfsliste aufgestellt. Da<br />
das örtliche Gewerbe einverstanden<br />
war, erklärte sich das <strong>THW</strong> bereit,<br />
als Ausbildungsübung die Brücke zu<br />
bauen, wenn die Gemeinde das benötigte<br />
Material bereitstellen u nd<br />
die Helfer entsprechend verpflegen<br />
würde. Die Gemeinde war gerne<br />
einverstanden, und der Brückenbau<br />
konnte beginnen.<br />
An einem Samstag und Sonntag<br />
opferten nun mehr als 20 Helfer des<br />
OV Neunburg v. Wald und einige<br />
Führungskräfte des OV Amberg ihre<br />
Freizeit, um dem Notstand im Interesse<br />
der Allgemeinheit abzuhelfen.<br />
Die alte einsturzgefährdete<br />
Brücke als Baubrücke benutzend,<br />
wurden zunächst an Stelle von bisher<br />
vier Pfahljochen nur noch zwei der-<br />
Not - <strong>THW</strong> hilft'<br />
selben eingerammt. Vorher waren an<br />
den zur Verfügung stehenden schweren<br />
Rundhölzern aus Eiche Pfahlschuhe<br />
befestigt worden. Das Einrammen<br />
erfolgte mit einer Explosionsramme<br />
des <strong>THW</strong>. Während der<br />
Rammarbeiten mußten vorhandene<br />
alte Doppel-T-Träger elektrisch so<br />
zusammengeschweißt werden, daß<br />
drei durchgehende Eisenträger zur<br />
Verfügung standen. Ferner mußten<br />
die Auflager dies- und jenseits des<br />
• Ufers vorbereitet, die 'BelagihOlzer<br />
zurechtgeschnitten und das Gelände<br />
vorbereitet werden.<br />
Nach dem Einrammen der Pfahljoche,<br />
von denen zwei nun in folge<br />
der Stärke des verwendeten Materials<br />
und der drei Eisenträger genügten<br />
- wobei die Verhältnisse<br />
des Wasserdurchlaufs bei Hochwasser<br />
natürlich besser sind als früher<br />
bei vier Jochen - wurde die<br />
alte Brücke systematisch abgebaut.<br />
Das Herausziehen der Pfähle war<br />
gar nicht so leicht! Mittels Greifzug<br />
wurden dann die drei 21,5 m langen<br />
Eisenträger in ihre Lager gezogen.<br />
Die Auflager mußten zum Teil ausund<br />
untermauert werden. Vorher<br />
waren natürlich auf den beiden Jochen<br />
schwere Kanthölzer als Holme<br />
befestigt worden.<br />
Diese Arbeiten dauerten natürlich<br />
ihre Zeit, und man merkte bis dahin<br />
noch nicht viel von dem Entstehenden.<br />
Als aber dann der Belag aufgelegt<br />
wurde, sah auch der Laie den<br />
Fortschritt der Arbeit. Am Sonntagabend<br />
jedenfalls konnte man schon<br />
ohne Gefahr über die neue Brücke<br />
fahren. Ein Bauer, dessen angrenzende<br />
Wiese noch nicht abgemäht<br />
war und die bei den Arbeiten durch<br />
Fahrzeugspuren usw. in Mitleidenschaft<br />
gezogen worden war, war<br />
nicht böse; im Gegenteil: er stiftete<br />
etliche Kasten Bier, um damit seinen<br />
Dank den Helfern zu bekunden!<br />
Die Gemeinde empfand es als eine<br />
Selbstverständlichkeit, die Helfer<br />
auf das beste zu verpflegen. Der<br />
Bürgermeister fand aufrichtige<br />
Worte des Dankes. Man war erstaunt,<br />
daß es doch noch Menschen<br />
gibt, die ohne persönlichen Nutzen<br />
bereit sind, in ihrer Freizeit schwerste<br />
Arbeit im Interesse der Volkswirtschaft<br />
durchzuführen. Und<br />
schwerste Arbeit war es für die Helfer,<br />
bei der herrschenden enormen<br />
Hitze in der kurzen Zeit eine Brücke<br />
mit 21,50 Meter Länge und einer<br />
Fahrbahnbr€ite von drei Meter so<br />
zu bauen, daß den Bauern für lange,<br />
lange Jahre große Sorgen abgenommen<br />
wurden.<br />
Die Geräteausstattung des <strong>THW</strong><br />
(Fortsetzung von Seite 9)<br />
ßen und öffnen den Durchfluß zur<br />
VKH 1. Wird nun die Pumpe betätigt,<br />
so erhöht sich der Druck in<br />
der Zuleitung, die Kugel 1 wird<br />
durch den Öldruck zurückgestoßen<br />
und das Ventil geöffnet, wie auf<br />
Bild 2 ersichtlich. Da die beiden<br />
Federn in der VKH I und in der<br />
VKH II kraftmäßig aufeinander<br />
abgestimmt sind, bewirkt die Feder<br />
in der VKH II, daß der Stift 2 das<br />
Ventil während des Pumpens bzw.<br />
des uangsamen Alblassens offen hält,<br />
d. h. die Kugel "schwimmt".<br />
Die Durchflußrichtungen sind in<br />
den Bildern durch Pfeile angezeigt.<br />
Durch das rasche Öffnen der Ablaßventile<br />
in der Wechselkolbenpumpe<br />
wird das Öl in der Presse bzw. in<br />
der VKH I plötzlich so beschleu-<br />
nigt, daß das Gleichgewicht zwischen<br />
Kugel 1 und Stift 2 aufgehoben wird<br />
und die Kugel an den Ventilsitz der<br />
VKH I angedrückt wird. In diesem<br />
Augenblick steigt der Druck auf die<br />
Kugel sprunghaft an und bewirkt<br />
ein dichtes Abschließen der Presse<br />
von der Zuleitung. Es tritt der gleiche<br />
Zustand ein, wie zu Bild 1 bereits<br />
erläutert wurde. Jetzt kann<br />
die VKH II von der VKH I abgeschraubt<br />
werden.<br />
Pr~sse-<br />
VKH!<br />
Bild 6<br />
VKH/I<br />
Wird der "Schnellstopp" ungewollt<br />
durch schnelles Öffnen der Ablaßschraube<br />
ausgelöst, so muß in der<br />
Zuleitung zur Presse durch Betätigung<br />
der Pumpe der Druck so stark<br />
erhöht werden, bis sich durch Druckausgleich<br />
zwischen der Presse und<br />
Zuleitung das Rückschlagventil 1<br />
öffnet (Bild 7). Danach kann erst<br />
die Presse wieder abgelassen werden.<br />
(Wird fortgesetzt)<br />
VKH/<br />
B ild 7<br />
VKH/l<br />
zur Pvm~<br />
10
Arne Simen<br />
Deutsch-französische Helferka meradschaA-<br />
Gemeinsame Ubung im Saarland<br />
Die Helfer des Ortsverbandes<br />
Saarwellingen veranstalteten an<br />
einem Wochenende im Monat August<br />
an der Nied bei Siersburg ein Ausbildungslager.<br />
Wie der Lagerleiter,<br />
Ortsbeauftragter Uecker vom OV<br />
Saarwellingen, betonte, handelte es<br />
sich nicht um eine Einsatzübung,<br />
sondern um eine Ausbildungsübung,<br />
die gemeinsam mit Helfern des OV<br />
Merzig und den Angehörigen der<br />
Federation Nationale de Sauvetage<br />
aus Thionville (Frankreich) durchgeführt<br />
wurde. Insgesamt nahmen<br />
90 Helfer, davon 50 aus Saarwellingen,<br />
Hülzweiler und Schwarzenholz,<br />
15 aus Merzig und 35 Helferinnen<br />
und Helfer aus Thionville an dem<br />
Zeltlager teil.<br />
Samstagsmorgens traf bereits ein<br />
Vorkommando aus Saarwellingen in<br />
Siersburg ein, das die Zelte sowie<br />
die Feldküche aufbaute und die<br />
notwendigen Versorgungsleitungen<br />
(Wasser und Strom) verlegte. Als<br />
die übrigen Helfer dann am Samstagnachmittag<br />
auf dem übungsgelände<br />
eintrafen, war das Lager bereits<br />
fertiggestellt. Es konnte demnach<br />
gleich mit der Ausbildung begonnen<br />
werden.<br />
Beide Tage waren ausgefüllt mit<br />
folgenden übungen: Fahren auf dem<br />
Wasser, Katastrophenbrennschneiden<br />
und Ausbildung im Bergungsdienst.<br />
Weiter wurde unter Anleitung<br />
der französischen Helferinnen<br />
und Helfer auch eine Ausbildung in<br />
der Ersten Hilfe durchgeführt. Man<br />
legte hierbei besonderen Wert auf<br />
die Anlegung von Notverbänden und<br />
auf die Anwendung eines Atmungsgerätes.<br />
Von den Helfern aus Merzig<br />
wurde ein fünf Meter hoher Wasserturm<br />
gebaut, wie er für die Versorgung<br />
eines Notlagers mit Trinkwasser<br />
erforderlich ist. Höhepunkt<br />
der Ausbildung war die Verlegung<br />
eines Tonnensteges und der Bau einer<br />
Seilbahn über die Nied. Angehörige<br />
der DLRG aus Merzig überwachten<br />
mit ihren Booten die übungen auf<br />
dem Wasser, um bei Unfällen helfend<br />
einzugreifen.<br />
Nach dem Abendessen des ersten<br />
Tages wurde den Helfern ein Farbfilm<br />
von der Jugoslawienfahrt des<br />
OV Saarwellingen vorgeführt. Ein<br />
Lagerfeuer mit Spießbratenessen<br />
bildete den Abschluß des ereignisreichen<br />
Tages. Pünktlich um 24 Uhr<br />
wurde "Zapfenstreich" geblasen,<br />
und die Helfer krochen zur wohlverdienten<br />
Ruhe in ihre Zelte. Um<br />
6 Uhr war am nächsten Morgen<br />
"Wecken". Nach dem Frühstück und<br />
dem gemeinsamen Kirchgang wurde<br />
wieder mit der Ausbildung begonnen.<br />
Die Ausbildung selbst erfolgte im<br />
stündlichen Wechsel, so daß jede<br />
Gruppe alle vorgesehenen Ausbildungssparten<br />
durchmachte. In kameradschaftlicher<br />
Verbundenheit<br />
arbeiteten die deutschen Helfer mit<br />
den Helfern aus Frankreich, die in<br />
den einzelnen Gruppen aufgeteilt<br />
waren, Hand in Hand. Die Helfer<br />
waren mit großem Eifer bei der<br />
Sache und zeigten mit vorbildlicher<br />
Ruhe und Disziplin Ausschnitte aus<br />
den vielseitigen Aufgaben des <strong>THW</strong>.<br />
Auch den Helfern von der Küche, die<br />
sich um das leibliche Wohl ihrer<br />
Kameraden bemühten, gilt ein besonderes<br />
Lob. überall konnte man<br />
nur Worte der Anerkennung über<br />
das ausreichende und schmackhafte<br />
Essen hören.<br />
Neben dem <strong>THW</strong>-Landesbeauftragten,<br />
Oberingenieur Max Jüttner,<br />
und Bürgermeister Strauß von Siersburg<br />
erschien auch der Stadtverordnete<br />
und Beigeordnete Kahn als<br />
Vertreter der Stadt Thionville, der<br />
vor allem zum Ausdruck brachte,<br />
daß er hocherfreut sei über die vorbildliche<br />
kameradschaftliche Zusammenarbeit<br />
der französischen und<br />
deutschen Helfer, die er sich in diesem<br />
Rahmen nicht so vorgestellt<br />
hätte.<br />
Aufmerksam verfolgten die Gäste<br />
und Zuschauer das schnelle und reibungslose<br />
Arbeiten der Helfer. Besonderes<br />
Interesse zeigte man auch<br />
für die Ausrüstung der Geräte- und<br />
Mannschaftskraftwagen des Luftschutzhilfsdienstes.<br />
Mit diesem Ausbildungslager wollten<br />
die Verantwortlichen gleichzeitig<br />
den Gedanken des <strong>THW</strong> weiter<br />
in die Öffentlichkeit tragen, was<br />
auch voll und ganz gelungen ist. Die<br />
vielen Zuschauer waren sichtlich beeindruckt<br />
von dem Leistungsstand<br />
der Helfer und von der vorbildlichen<br />
Lagerordnung, die während der zwei<br />
Tage hier herrschte.<br />
Ein Patient wird von einer französischen Helferin betreut<br />
Deutsche und französische Helfer in einem Boot<br />
11
für hundert Jahre?<br />
Die Zahlen, die über den künftigen Olbedarf der Welt e r<br />
rechnet werden, erreichen gewaltige Höhen. Sind die Schätze<br />
unserer Erde so reichhaltig, um den ständig wachsenden<br />
Energiehunger der kommenden Generationen stillen zu können?<br />
Diese lebenswichtige Frage für den Olverbraucher wie<br />
für die Olindustrie selbst beantwortet Dietrich Dubois in<br />
diesem Bericht, den wir mit freundlicher Erlaubnis dem "Esso<br />
Magazin" entnehmen.<br />
In den nächsten zwanzi,g Jahren<br />
wird die Welt aller Voraussicht nach<br />
etwa doppelt soviel Öl ver,brauchen<br />
wie in den vergangenen hundert<br />
Jahren. Während sich der gesamte<br />
ölkonsum der Welt von 1859, dem<br />
Geburtsjahr der mOdernen Mineralölindustnie.<br />
bis heute auf rund 20<br />
Milliarden Tonnen beläuft, wird der<br />
Ölbedarf für die Zeit zwischen heute<br />
und 1980 auf rund 40 Milliarden Tonnen<br />
geschätzt, und bis zum Jahr 2000<br />
dürfte die Welt-Erdölförderung auf<br />
8 Milliarden Tonnen im Jahr steigen.<br />
Bei so gewaltigen, kaum vorstellbaren<br />
Mengen dst es kein Wunder,<br />
daß hier und dort die Frage auftaucht:<br />
Wo soll all dieses Öl herkommen?<br />
Solche ängstlichen Blicke in<br />
die Zukunft sind ebenso alt wie die<br />
Ölindustrie.<br />
1926 berichtete beispielsweise ein<br />
Kabdnettskomitee dem Präsidenten<br />
(Bitte lesen Sie weiter auf Seite 14)<br />
KEIN WEG ZU SCHWER ist den Ölsuchern. Sie kennen k eine<br />
Hindernisse bei der Erforschung unerschlossener G ebiete, die zu<br />
den möglichen Reservoire n des kostbaren Rohstoffs zählen. Ob<br />
wie h ier im tiefen Dschungel Südamerikas, in den erbarmun<br />
losen Sandwüsten Nordafrikas und Vorderasiens oder in arl<br />
schen Schnee- und Eisfeldern: Die Schatzsucher werden Öl fin4<br />
12
DAS MAGNETOMETER ist eines von vielen wissenschaftlichen Geräten,<br />
die angewendet werden, um das Innere der Erde zu erforschen.<br />
Es gibt wertvolle Aufschlüsse über die Fundmöglichkeiten VOn Erdöl<br />
>vu""J,U'HRUNGEN bringen aus großen Tiefen _ oft tausend<br />
Meter - Gestein und Erde an die Oberfläche. Diese<br />
werden von Wissenschaftlern uud Technikern auf ihre<br />
Ölhäufigkeit überprüft. Eine der namhaftesten dieser Forschungsstätten<br />
ist dic Jersey Production Research Co. in Tulsa (USA), die den<br />
Ölsuchern in aller Welt ständig wertvolle Hinweise übermittelt<br />
13
OL für hundert Jahre?<br />
(F ortsetzung von Seite 12)<br />
der Vereinigten Staaten von Noooamerika,<br />
Calvin Coolidge, daß die<br />
Ölreserven des Landes nur noch für<br />
sechs J ahre ausreichten, und noch<br />
Mitte der 30er J ahre konnte man in<br />
Büchern lesen, daß die Ölvorkommen<br />
der USA um 1940 bestimmt erschöpft<br />
sein würden. Trotz all dieser scheinbar<br />
unwiderleglichen Untersuchungen<br />
stehen die Vereinigten Staaten<br />
noch heute mit einer J ahresförderung<br />
von 359 Millionen Tonnen unter<br />
den ölfördernden Ländern der Welt<br />
an erster Stelle. Ihre R eserven, die<br />
bereits vor mvanzLg Jahren vollkommen<br />
verbraucht sein sollten, beliefen<br />
sich 1962 auf knapp 5 Milliarden<br />
Tonnen.<br />
Dieses Beispiel der USA - eines<br />
Landes, das nicht einmal über die<br />
größten oder am günstigsten gelegenen<br />
Ölvorkommen verfügt - läßt die<br />
Ölindustrie trotz des erwarteten ungeheu<br />
ren Anstiegs d es Ölverbrauchs<br />
vertrau ensvoll in die Zukunft blikken.<br />
Bisher ist es ihr stets gelungen,<br />
sowohl die technischen als auch die<br />
finanziellen Mittel bereitzustellen,<br />
um ausreichende Reserven für kommende<br />
Zeiten zur Verfügung zu haben.<br />
Sie ist desh alb auch davon überzeugt,<br />
weiterhin genügend Öl zu finden,<br />
um auf lange Zeit hinaus den<br />
Öldurs t der Welt 'Zu stillen. Allein<br />
in den letzten zehn J -ahren ist in<br />
sechzehn Ländern zum erstenmal Öl<br />
entdeckt worden, darunter auch dn<br />
Australien, das jahrzehntelang als<br />
ölloser Erdteil gegolten hat.<br />
Mit diesen Erfolgen * ist die Tätigkeit<br />
einer Gruppe von Wissenschaftlern<br />
in Tulsa, einer nicht sehr großen<br />
Stadt im Mittleren Westen der<br />
Vereinigten Staaten, eng verknüpft.<br />
Diese Wissenschaftler kritzeln mathematische<br />
Formeln und Gleichungen<br />
,auf Tafeln, blicken durch Mikroskope<br />
und bedienen riesige elektronische<br />
Rechenanlagen. Sie untersuchen Sporen<br />
und P ollen längst vergangener<br />
Erdzeitalter oder prüfen Gesteinsproben<br />
aus aller Welt.<br />
Wo Versteinerungen keinen genügenden<br />
Hinweis auf das Alter der<br />
Gesteine geben, benutzen sie ein Instrument,<br />
das die KernphySliker entwickelt<br />
haben: die Atomuhr. Damit<br />
kann man das absolute Alter eines<br />
bestimmten radioaktiven Isotops<br />
auch noch in kleinsten Spuren feststellen.<br />
Mit einer solchen Atomuhr<br />
haben diese Forscher zum Beispiel<br />
herausgefunden, daß die Entstehung<br />
von Erdöl und Erdgas schon sehr<br />
bald n ach der Ablagerung abgestorbener<br />
Kleinstlebewesen auf dem<br />
Meeresboden beg,innt. Daraus ist zu<br />
schließen, daß sich auch noch heute<br />
Öl überall dort bildet, wo die Voraussetzungen<br />
dafür gegeben sind.<br />
Diese Forscher sind Mitarbeiter der<br />
J ersey P roduction Research Co., einer<br />
Schweste!1gesellschaft der Esso AG,<br />
die sich mit der Forschung auf dem<br />
Gebiet der Ölentstehung sowie der<br />
Ölsuche, -bohrung, -erschließung und<br />
-föooerung beschäftigt. Der wesentliche<br />
Teil ihrer Arbeit erstreckt sich<br />
auf das Verhalten von Flüssigkeiten<br />
in unterirdischen Gesteinen, um festzustellen,<br />
welche Schichten für die<br />
Bildung von Öl günstig sind, wo sich<br />
Öl anzusammeln pflegt und wie man<br />
solche Punkte finden kann.<br />
So können die Wissenschaftler in<br />
Tulsa und anderen Forschungsstätten<br />
der Ölindustrie wesentlich zur Vergrößerung<br />
der Ölreserven beitragen.<br />
Man kann heute schon etwa ein<br />
Drittel des ölgehalts einer Lagerstätte<br />
fÖlldern gegenüber nur 15<br />
Prozent in den dreißig.er Jahren, und<br />
jeder Fortschritt in der F ördertechnik<br />
vergrößert die bestätigten Ölreserven<br />
der Welt beträchtlich. So rechnet<br />
man damit, den förderbaren Anteil<br />
auf 75 Prozent der Vorkommen<br />
evhÖlhen zu können.<br />
Zu den schon * heute bestätigten<br />
und wahrscheinlichen Erdölreserven<br />
treten noch die ungeheuren Mengen,<br />
d1e in den Ölsänden und Ölschiefern<br />
von Kanada, den USA, in Brasilien<br />
und ,anderen Ländern der Welt lagern.<br />
Sie ,entsprechen einem Vielfachen<br />
der flüssigen Ölreserven. Bereits<br />
h eute sind für diese Art von<br />
Vorkommen Gewinnungsmethoden<br />
entwickelt, und mit Sicherh eit werden<br />
dann wirtschaftliche Verfahren<br />
vorhanden sein, wenn sie benötigt<br />
werden.<br />
E-Werk für den Hausgebrauch<br />
Plötzlicher Stromausfall Ist In Geschäftshäusern und Hotels,<br />
Krankenhäusern und Industriebauten oft Ursache von Paniken,<br />
Mercedes-Benz Generatoraggregate sofort die Stromversorgung<br />
und die Arbeit kann weitergehen als ob nichts geschehen<br />
Unglücksfällen und Produktionsausfällen. Fortschrittliche<br />
sei. Sie arbeiten absolut zuverlässig und benötigen<br />
Bauherren und Architekten schützen sich vor solchen Folgen -<br />
sie bauen die Sicherheit mit ins Haus, in Form eines Mercedes<br />
Benz Diesel-Notstromaggregats. Bei Netzausfall übernehmen<br />
wenig Raum zum Einbau. In zahlreichen Neu- und Altbauten<br />
stehen s ie bereit, sich einzuschalten, wenn das Stromnetz ausfällt.<br />
Verlangen Sie bitte unsere ausführlichen Druckschriften.<br />
o<br />
JW:ERCEDES-DENZ DKESEL<br />
14
I AUS DEN ORTSVERBÄNDEN<br />
Bundesverdienstkreuz tür OB Dr. Zoratti<br />
Dem Ortsbeauftragten<br />
des Ortsverbandes Traunstein,<br />
Dr. Eugen Zoratti,<br />
wurde vom Bundespräsidenten<br />
das Bundesverdienstkreuz<br />
am Bande verliehen.<br />
Der Oberbürgermeister<br />
der Stadt Traunstein,<br />
Rechtsanwalt Steger, überreichte<br />
ihm die Auszeichnung<br />
in der Dienststelle<br />
des Ortsverbandes.<br />
Dr. Zoratti führt seit 1956<br />
den Ortsverband. Traunstein<br />
in vorbildlicher Weise.<br />
Er ist ein ehemaliger Genie-Offizier und wurde im<br />
ersten Weltkrieg schwer verwundet. Trotz seiner 100-<br />
prozentigen Kriegsbeschädigung ist er unausgesetzt für<br />
die Belange des Technischen Hilfswerkes tätig gewesen<br />
und leitet auch heute noch die Geschicke des Ortsverbandes<br />
Traunstein. Seinem Idealismus, seiner Tatkraft<br />
und nicht zuletzt seiner Erfahrung ist es zu danken,<br />
daß der Ortsverband aus kleinsten Anfängen heraus<br />
einen hervorragenden Mitgliederbestand und eine beachtliche<br />
Leistungsfähigkeit erreichte.<br />
Dr. Zoratti ist dabei selbst nicht nur ein unermüdlicher<br />
Arbeiter, sondern auch ein guter Kamerad und treuer<br />
Freund seiner Helfer. Bei vielen Technischen Hilfeleistungen<br />
und Katastropheneinsätzen hat Dr. Zoratti sich<br />
als wahrer Nothelfer der Stadt und des Landkreises<br />
Traunstein erwiesen. Seine Verdienste um den Aufbau<br />
des Technischen Hilfswerks in Stadt und Land Traunstein<br />
fanden nun ihre Würdigung durch die Verleihung<br />
des Bundesverdienstkreuzes.<br />
Bundesverdienstkreuz für OB Willy Jäger<br />
Eine der volkstümlichsten Freiburger Persönlichkeiten,<br />
Stadtrat und Lederkaufmann Willy Jäger, der im<br />
vergangenen April seinen 65. Geburtstag feierte, ist jetzt<br />
vom Bundespräsidenten mit dem Bundesverdienstkreuz<br />
erster Klasse ausgezeichnet worden. Regierungspräsident<br />
Dichtel überreichte dem verdienten Manne die Auszeichnung<br />
im Beisein von Bürgermeister Dr. Graf, den Stadträten<br />
Hirschmann und P oppen, dem Vorsitzenden des<br />
Freiburger Sportclubs Helmut Köbele und Lederkaufmann<br />
Eugen Rees als Vertreter des Fachverbandes Badischer<br />
Lederhändler. "Vielseitiger kann kaum jemand<br />
sein", charakterisierte Regierungspräsident Dichtel bei<br />
dieser Gelegenheit die Lebensarbeit "des Mannes der<br />
Wirtschaft, des öffentlichen Lebens, des Sports und d~r<br />
sozialen Tätigkeit".<br />
Willy Jäger war bereits mit zwanzig Jahren, kurz<br />
nachdem er seine Meisterprüfung als Schäftefabrikant<br />
und Lederhändler abgelegt hatte, in der Freiburger<br />
Fasnet tätig. Wenig später wurde er Vorsitzender des<br />
Freiburger Sportclubs, gleichzeitig widmete er sich der<br />
damaligen Technischen Nothilfe und gehörte auch zu<br />
den Gründern des Freiburger Ausschusses für Leibesübungen.<br />
Seit 1937 ist Willy Jäger Landesvorsitzender<br />
des Fachverbandes Badischer Lederhändler.<br />
Nach dem Kriege gründete er in Freiburg den Ortsverband<br />
des Technischen Hilfswerkes, wurde als Schöpfer<br />
des "Tages des freiwilligen Helfers" im ganzen Bundesgebiet<br />
bekannt und baute unter anderem das große<br />
<strong>THW</strong>-Heim in Freiburg-West. Seit zehn Jahren gehört<br />
Willy Jäger dem Freiburger Stadtrat an. Der Oberzunftmeister<br />
der Breisgauer Narrenzunft wurde in Anerkennung<br />
seiner Verdienste um das Fastnachtstreiben weit<br />
über die Grenzen Freiburgs hinaus vom Bund Deutscher<br />
Karneval im vergangenen J ahr zum Zweiten Vizepräsidenten<br />
gewählt.<br />
Kleine, aber tüchtige Gruppe<br />
Dank der tatkräftigen Unterstützung des Bürgermeisters<br />
der kleinen <strong>historische</strong>n Stadt Leutershausen<br />
an der Altmühl (2300 Einwohner) gelang es dem OV<br />
Rücksicht und Forderung<br />
Ein Diskussionsbeitrag von Erich Breitting zur Abhandlung in Nr. 8/1963<br />
Ich begrüße es, daß durch den<br />
Aufsatz "Rücksicht und Forderung"<br />
eine Diskussion in Gang gekommen<br />
ist, die durch hoffentliche rege Anteilnahme<br />
und Beteiligung ihre<br />
Früchte tragen wird. Der Verfasser<br />
dieses Aufsatzes, Ortsbeauftragter<br />
Rudi Gottschalk, hat den Nagel auf<br />
den Kopf getroffen mit seinem Hinweis:<br />
"Es sollte also der Mühe wert<br />
sein, zu untersuchen, welche gemeinsamen<br />
Erfahrungen gemacht worden<br />
sind, um daraus die unabdingbaren<br />
Notwendigkeiten zu erkennen, sie<br />
zum Wohle der Organisation und<br />
zur Erhöhung der Schlagkraft der<br />
Einsatzkräfte zur Forderung zu erheben<br />
und für ihre Durchsetzung zu<br />
arbeiten."<br />
Wenn es in einem Ortsverband<br />
nicht ausgelastete Helfer tatsächlich<br />
geben sollte, dann sind nicht die<br />
Helfer, sondern der Ortsbeauftragte<br />
und der Geschäftsführer des OV an<br />
diesem Zustand schuld, und ist es<br />
höchste Zeit, daß sie abtreten und<br />
befähigten Helfern ihre Aufgaben<br />
übertragen. Ich bin der Ansicht, daß<br />
die mangelnde Verbundenheit mit<br />
den Aufgaben der Organisation<br />
allein der Grund ist für Unfähigkeit<br />
und Fehlleitungen in einem OV.<br />
Wo der Ortsbeauftragte und der<br />
Geschäftsführer nach den vom Direktor<br />
der Bundesanstalt Technisches<br />
Hilfswerk herausgegebenen<br />
Richtlinien vorgehen, muß auch die<br />
Ausbildung in Ordnung sein.<br />
Ich weise nur auf die Handbücher<br />
hin, wovon der im Jahre 1955 von<br />
Herrn Lummitzsch herausgegebene<br />
Hauptteil besondere Beachtung verdient.<br />
Im Vorwort heißt es: "Mit<br />
dem Handbuch, in dem die bisherigen<br />
Erfahrungen ihren Niederschlag<br />
gefunden haben, wird den Führungskräften<br />
ein Nachschlagewerk in die<br />
Hand gegeben, das ihnen helfen soll,<br />
den einheitlichen Aufbau zu vollenden<br />
und die ihnen anvertrauten<br />
Helfergruppen sachgemäß und wirkungsvoll<br />
einzusetzen."<br />
Jeder Ortsbeauftragte, der den Inhalt<br />
des H auptteiles beherrscht und<br />
danach handelt, führt seinen OV<br />
gut und ist bestens beraten in allen<br />
auftretenden Fragen. Ich erwähne<br />
es noch einmal, daß besonderer Wert<br />
auf die Helfererhaltung und Ausbildung<br />
zu legen ist. Dieses ist die<br />
erste und letzte Aufgabe eines Ortsbeauftragten,<br />
wenn er seinen OV<br />
arbeits- und einsatzfähig erhalten<br />
will.<br />
Ein Ortsbeauftragter, der es versteht,<br />
seine Mitarbeiter richtig zur<br />
selbständigen Arbeit einzusetzen,<br />
hat eigentlich von diesem Augenblick<br />
an nur noch die Aufgabe der überprüfung<br />
der Ausbildung und der<br />
richtigen Einsetzung von L ehrgangsteilnehmern<br />
zur weiteren Fortbildung<br />
der in Gruppen zusammengefaßten<br />
sogenannten "Neuen". Wo so<br />
verfahren wird, kann es keine nicht<br />
ausgelasteten Helfer mehr geben.<br />
Der gesamte OV muß, gen au wie es<br />
in einem Großbetrieb üblich ist, in<br />
"Stammpersonal" und die sich noch<br />
in der Ausbildung befindlichen<br />
"Neuen" aufgeteilt sein.<br />
Was über die Gruppenführer und<br />
deren Ausbildung sowie über die<br />
Schaffung von geeigneten Abzeichen<br />
für Helfer zur Kennzeichnung ihrer<br />
Spezialaufgaben gesagt ist, kann ich<br />
nur unterstreichen.<br />
Auch wäre es zu begrüßen, wenn<br />
für die Führungskräfte geeignete Erkennungs-Abzeichen<br />
wie für die<br />
Bundeswehr, F euerwehr und DRK<br />
geschaffen würden. Es ist höchste<br />
Zeit, daß hier etwas geschieht, damit<br />
der Helfer sich nicht als Bürger<br />
zweiter Klasse betrachten muß. Warum<br />
wird hier von den Führungsstellen<br />
des <strong>THW</strong> nicht unternommen,<br />
was bei den anderen Organisationen<br />
im Bundesgebiet schon seit langer<br />
Zeit Selbstverständlichkeit ist? Ich<br />
würde mich freuen, wenn diese Diskussion<br />
ihre Fortsetzung zum Segen<br />
der Sache finden würde.<br />
15
ven aus dem Technischen Dienst gaben einen eindrucksvollen<br />
überblick über die Tätigkeit des <strong>THW</strong>. Werkzeuge,<br />
Brennschneidgerät, Notstromaggregat, Sprenggerät,<br />
Sägen und andere Geräte, die in der praktischen<br />
Arbeit des Technischen Hilfswerks gebraucht werden,<br />
waren ein besonderer Anziehungspunkt für die interessierte<br />
Jugend. So blieb es nicht aus, daß eine Anzahl<br />
neuer Helfer für das <strong>THW</strong> geworben werden konnte.<br />
Ansbach, eine Einsatzgruppe von 16 Mann auf die<br />
Beine zu stellen, die durch die Vielseitigkeit der darin<br />
vertretenen Berufe eine Einheit bildet, die nicht zu<br />
unterschätzen ist. Seit acht Monaten erst steht die<br />
Gruppe, die vom OV Ansbach ausgebildet wird, und<br />
bereits zweimal konnte sie schon ihr Können unter<br />
Beweis stellen.<br />
Beim Seifenkistenrennen im Juni in Leutershausen<br />
baute sie selbständig die Startrampe, sie übernahm<br />
außerdem die Rennstreckensicherung und mit FuG6-<br />
Geräten den Sprechverkehr zwischen Start und Ziel.<br />
Dafür hat sie bei der Bevölkerung Lob und Anerkennung<br />
gefunden. Zwei Wochen später erfolgte ein weiterer<br />
Einsatz anläßlich eines großen Krieger- und Militärfestes.<br />
Auch hier hatte sie durch den Bau einer größeren<br />
Tribüne und der Platzausleuchtung für den Großen<br />
Zapfenstreich ihr bereits vielseitiges Können bewiesen.<br />
Als nächste schwierigere Aufgabe steht der Bau eines<br />
Hängerüstes an einem der hohen Stadttore in Aussicht,<br />
um eine der großen Turmuhren ausbauen zu können.<br />
Es ist immer ein erfreuliches Zeichen, wenn unter den<br />
Helfern, wie hier, ein guter Zusammenhalt herrscht und<br />
man mit ihnen buchstäblich "Wände einrennen" kann.<br />
Gute Werbeaktion in Bremen<br />
Der Landesverband Bremen beteiligte sich auch in<br />
diesem Jahr an der Landesausstellung, die diesmal den<br />
Titel "Land- und Baumaschinenausstellung" trug. Die<br />
Gesamtleitung des <strong>THW</strong>-Standes hatte Ortsbeauftragter<br />
Behrendt vom Ortsverband Bremen-Ost. Auf einem<br />
1400 qm großen Freigelände waren u. a. Gerätekraftwagen,<br />
Mannschaftslastwagen, <strong>THW</strong>-Küche, 7,5 KVA<br />
Anhänger, Blumhardt-Anhänger, Schottel-Schaluppe,<br />
eine 2-t-Fähre auf LH-Pontons sowie der <strong>THW</strong>-Ballon<br />
und das Werbe zelt aufgestellt.<br />
Viel beachtet wurde der ausgestellte Schaltplan einer<br />
Dampfturbinenanlage. Ferner waren zu sehen der<br />
Knechtsandturm, dessen Original für die Vogelforschung<br />
auf dem Knechtsandgelände errichtet wurde,<br />
sowie eine 4-t-Behelfsbrücke von 25 m Länge und eine<br />
Hängebrücke im Maßstab 1 :10. Die Großfotos mit Moti-<br />
Wi eder ein Pkw geborgen<br />
An einem Augustsonntag, gegen 18.30 Uhr, kam ein<br />
Pkw bei einem Umkehrmanöver auf der Straße Huglfing-Polling<br />
von der Straße ab und stürzte in die<br />
Ammer. Die Ammer führte zu dieser Zeit Hochwasser<br />
und hatte eine Stromgeschwindigkeit von 4,5 m/sek. Der<br />
Wagen kam erst in der Mitte des Flusses zum Stehen<br />
und wurde von den Wassermassen bis zum Dach bedeckt.<br />
Der Fahrer konnte sich durch Abspringen retten.<br />
Die Landpolizei alarmierte ein Abschleppunternehl)1en<br />
in Weilheim, das jedoch die Bergung wegen zu großer<br />
Gefährlichkeit ablehnte.<br />
Der Ortsverband Weilheim wurde dann zur Hilfeleistung<br />
aufgerufen. Mit zwei Tauchern der Wasserwacht<br />
Weilheim versuchten die <strong>THW</strong>-Männer das Fahrzeug<br />
anzuseilen und mit dem Greifzug an das Ufer zu<br />
ziehen. Die eintretende Dunkelheit und die hohe Stromgeschwindigkeit<br />
machten dies jedoch am Abend unmöglich.<br />
Um größere Beschädigungen des Fahrzeuges zu vermeiden,<br />
mußten am anderen Tage besondere Befestigungsbügel<br />
aus Flachstahl angefertigt werden. Die Taucher<br />
wurden dann mit Leinen gesichert, damit sie von<br />
der Strömung nicht unter das Fahrzeug getrieben wurden.<br />
Sie befestigten mit großer Mühe die Haltevorrichtungen<br />
an dem Haken des Gkw-Spillseils.<br />
Da der Pkw über das Steilufer gerutscht war, mußte<br />
er mit dem Seilspill des Gkw über den Fluß an das<br />
jenseitige Flachufer gezogen werden. Um bei der starken<br />
Strömung ein Umstürzen zu vermeiden, war es notwendig,<br />
das Fahrzeug zusätzlich mit Schwenktauen zu<br />
sichern, während die Taucher es belasteten und in der<br />
Balance hielten. Die Bergung gelang ohne Beschädigungen;<br />
lediglich die Stoßstange wurde durch die Haltevorrichtungen<br />
etwas eingebeult.<br />
MAN schenkte Lkw<br />
Die Firma MAN - Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg<br />
AG, Werk München, hat dem Ortsverband München<br />
großzügigerweise einen Lkw geschenkt und damit<br />
einen ganz besonderen Wunsch des Ortsverbandes<br />
erfüllt. Die übergabe des Fahrzeuges, eines Lkw vom<br />
Typ 415 L 1, erfolgte im Rahmen eines kleinen feierlichen<br />
Aktes im Werk. Der kaufmännische Direktor des<br />
MAN-Werkes München, R ichard Carstanjen, sprach<br />
dabei die Hoffnung aus, daß dem Wagen eine lange,<br />
glückhafte Fahrt im Dienste des Technischen Hilfswerkes<br />
beschieden sein möge.<br />
In Vertretung des in Urlaub befindlichen Ortsbeauftragten,<br />
Regierungsdirektor Stein vom Bundespatentamt,<br />
übernahm der stellvertretende Ortsbeauftragte und<br />
16
Ausbildungsleiter, Architekt Carl Hammer, das Fahrzeug<br />
und sprach der Firma den herzlichsten Dank des<br />
Ortsverbandes für das höchstwillkommene Geschenk<br />
a us. An dem übergabeakt (Foto) nahm der Landesbeauftragte,<br />
Dipl.-Ing. Scherer, teil, der Direktor Carstanjen<br />
auch den Dank des Landesverbandes Bayern übermittelte,<br />
trägt doch die Fahrzeug-Spende zu einer beachtlichen<br />
Erhöhung der Einsatzbereitschaft des Technischen<br />
Hilfswerks in Bayern bei.<br />
Anschließend blieb man noch zu einem originalbayerischen<br />
Weißwurstfrühstück im Casino des Werkes<br />
zusammen.<br />
Neues Ubungsgelände für OV Salzgitter<br />
An d em Auslbild1.lll1l,gs- und übungsabend, lder mit dem<br />
Tag des 10jährigen Bestehens des Bundesanstalt Technisches<br />
Hilfswerk zusammenfiel, wurde das neue<br />
übungsgelände im ehemaligen Lager Haverlahwiese seiner<br />
Bestimmung übergeben. Der Landesbeauftragte von<br />
Niedersachsen, Dipl.-Ing. Schneider, konnte außerdem<br />
an Albert Weiß das <strong>THW</strong>-Helferzeichen in Gold überreichen<br />
(Foto). Er hatte maßgeblichen Anteil am Aufund<br />
Ausbau des neuen übungsgeländes.<br />
Rückblickend sagte Ortsbeauftragter Hogrefe, in über<br />
1300 freiwilligen Arbeitsstunden sei das neue Ausbildungszentrum<br />
des Ortsverbandes Salzgitter angelegt<br />
worden, das noch laufend vervollständigt werden soll.<br />
Schwimmbühne tür Heimatfest<br />
In einem Teich am Ostufer der Kieler Förde hatten<br />
die Frösche (plattdeutsch "Poggen" genannt) so lautstark<br />
gequakt, daß der Volksmund die benachbarten Dörfer<br />
eines Tages als die "Poggendörper" bezeichnete. Diese<br />
Dörfer veranstalten nun schon seit zehn Jahren die<br />
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Schwarzwälder<br />
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und Literatur Ist die Bewilligung der Rechtsinhaber wie z. B.<br />
GEMA, Bühnenverlage und Verleger, zum Oberspiele n von Schall·<br />
pl atten außerdem die Einwilligung der Hersteller erforderliCh.<br />
17
aus den Reihen der zahlreichen Zuschauer w urde die<br />
Unterstützung der Turner durch das <strong>THW</strong> sehr begrüßt<br />
und anerkannt.<br />
Der Musikverein "Harmonie" veranstaltete in einem<br />
der schönsten Walddistrikte bei Saarwellingen ein zweitägiges<br />
Waldfest. Da das gesamte Gelä nde nicht an<br />
das öffentliche Stromver sor gungsnetz angeschlossen<br />
werden kann, bat der Musikverein den OV Saarwellingen,<br />
die Lichtleitung mit den dazugehörigen Brennstellen<br />
über dem Festplatz zu installieren und die Stromversorgung<br />
während der Dunkelheit mittels Notstromaggregat<br />
zu übernehmen. Wie der Vorsitzende des Musikvereins<br />
betonte, trug die Beleuchtungsanlage wesentlich<br />
dazu bei, daß das Waldfest ein voller Erfolg wurde.<br />
Auch die Gemeindeverwaltung Saarwellingen trat an<br />
den OV heran, einige Eichen- und Buchenbäume sowie<br />
einige Stubben am Römerplatz zu beseitigen. Auch<br />
diese Arbeiten w urden zur Zufriedenheit des Auftraggebers<br />
erledigt.<br />
"Poggendörper Festtage". Aus diesem Anlaß sollte der<br />
OV Kiel eine Bühne im Teich errichten.<br />
Um die Schwierigkeiten, die beim Bau eines festen<br />
Untergrundes entstehen w ürden, zu umgehen, entschloß<br />
man sich für den Bau einer schwimmenden Bühne auf<br />
LH-Pontons. Die auf der Schule H oya ausgebildeten<br />
Helfer hatten nunmehr Gelegenheit, ihre Erfahrungen<br />
in der Praxis zu zeigen. Daß sie bei der Bevölkerung<br />
Dank und Anerkennung ernteten, spricht für sie. Die 100<br />
Quadratmeter große Bühnenfläche hielt allen Belastungen<br />
stand.<br />
Drei gute Hilfeleistungen<br />
Der Turnverein "Germania" Saarwellingen trat an den<br />
<strong>THW</strong>-Ortsverband Saarwellingen mit der Bitte heran,<br />
ihn bei der Ausrichtung und Organisation des 15. Gauturnfestes<br />
des Turngaues Saar-Mosel zu unterstützen.<br />
Etwa 1000 Turnerinnen und Turner und ebensoviele auswärtige<br />
Zuschauer wurden erwartet. Für den Turnverein<br />
war dies die erste große Veranstaltung. Es war daher<br />
für die Helfer des Ortsverbandes Saarwellingen<br />
selbstverständlich, hier helfend mitzuwirken.<br />
Zunächst übernahmen sie während der Eröffnungsfeier<br />
und den turnerischen Darbietungen auf dem<br />
Schloßplatz den Absperrdienst. Dann wurde beim Bau<br />
der Tribüne auf dem Sportplatz mitgeholfen. Gleichzeitig<br />
wurden zwei Fernsprechleitungen zwischen der<br />
Tribüne und der Auswertungsstelle im Umkleidegebäude<br />
verlegt und die Feldtelefone angeschlossen. Während<br />
der Wettkämpfe standen den jeweiligen Wettkampfleitern<br />
vier Helfer mit Sprechfunkgeräten zur Verfügung.<br />
Hierdurch war es möglich, daß die einzelnen Wettkampfgruppen<br />
schnell und reibungslos ihre Disziplinen durchführen<br />
konnten. Darüber hinaus wurden verschiedene<br />
Helfer auch als Kampfr ichter eingesetzt. (Foto). Weiter<br />
haben die Helfer die Turngeräte auf dem Kampffeld<br />
auf- und abgebaut und vom Platz transportiert.<br />
Im Namen des Turnvereins dankte der Vor sitzende<br />
K. Schumacher vor den versammelten Turnerinnen und<br />
Turnern besonders den Helfern des <strong>THW</strong> für ihre tatkräftige<br />
Unterstützung. Er w ünschte ihnen auch weiterhin<br />
viel Erfolg bei ihrer gemeinnützigen Arbeit. Auch<br />
Reichhaltiges Programm in Gunzenhausen<br />
An drei verschiedenen übungsobjekten h aben die H elfer<br />
des Ortsverbandes Gunzenhausen wichtige Aufga ben<br />
erfüllt. Sie gliederten sich in die Sprengung eines Stauwehrs,<br />
die Bergung von Verletzten aus Höhen, das Aufstellen<br />
des Abseilturms und Instandsetzungsarbeiten.<br />
Bereits am Vormittag fuhren zwölf Helfer des Technischen<br />
Dienstes unter der Leitung von Gruppenführer<br />
Fritz Späth zur H asenmühle bei Steinhart, wo sie unter<br />
Anleitung von <strong>THW</strong>-Sprengmeister Fritz Reuter die<br />
Vorbereitungen für Sprengungen trafen. Es mußten u. a.<br />
T-Eisenträger mit dem Brennschneidgerät abgeschnitten<br />
und die Bohrlöcher im Abstand von 30 Zentimetern in<br />
eine Tiefe von 1,50 Metern gebohrt werden. Die Bohrarbeiten<br />
wurden durch starke Eisenarmierungen sehr<br />
erschwert, die das 40 Meter lange Wehr, mit einer<br />
Stärke von 40 Zentimetern und eine Höhe von zwei Metern,<br />
aufw ies. Die Helfer versahen gleichzeitig die Absperrungen.<br />
Insgesamt viermal gab Sprengmeister Reuter<br />
das Signal, und jedes.mal klappte d ie Sprerugung einwandfrei.<br />
Mit dieser Hilfeleistung hat der Ortsverband<br />
dem an der fränkisch-schwäbischen Grenze liegenden<br />
Besitzer die Möglichkeit ver schafft, daß er in das Flurbereinigungsunternehmen<br />
der Gemeinde Steinihart einibezogen<br />
wird. Landwirt Matthes bedankte sich beim Ortsbeauftr<br />
agten Hilpert h erzlich für die exakte Durchführung.<br />
Gegen Mittag bewegte sich von Gunzenhausen eine<br />
18
Heinrich Petersen<br />
29 Jahre, Bootsmann<br />
F lugzeu ~führ e r<br />
bei der Uberprüfung des Bordbuches<br />
Dieser Unteroffizier ist Flugzeugführer eines Hubschraubers im Marinedienst- und<br />
Seenotgeschwader der Seeluftstreitkräfte.<br />
Seine fliegerische Spezialausbildung befähigt ihn, selbständig die vielfältigen und<br />
gefahrvollen Aufgaben im Seenot- und Katastrophendienst zu erfüllen. Dazu gehört<br />
die fliegerische Beherrschung seiner Maschine bei allen Wetterbedingungen über See<br />
und Land , die Bergung von Schiffbrüchigen und Verletzten und Erkundungs- und Versorgungsflüge.<br />
Vor jedem Start überprüft er gewissenhaft das Bordbuch seines Hubschraubers,<br />
das alle Eintragungen über den technischen Zustand der Maschine und<br />
die Durchführung der Flugaufträge enthält.<br />
Bei dem hohen Stand der Technik ist der Unteroffizier heute nicht nur<br />
Ausbilder und Erzieher seiner Soldaten, sondern gleichzeitig technischer<br />
Vorgesetzter und selbständiger Verwalter hochwertiger Geräte und Maschinen.<br />
Von dem Unteroffizier werden daher vielseitige technische Fähigkeiten<br />
und ein hohes Maß persönlicher Zuverlässigkeit gefordert.<br />
DIE BUNDESWEHR<br />
st ellt zu Beginn ein es jeden Quartals Bewerberfür d ie Laufbahngruppe<br />
der Unteroffizi ere und Man nschaften i m Alter vo n 17 bis 28 Jahren ein.<br />
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* Zutreffendes. ankreuzen. Bitte In Druckschrift ausf Ulien und auf Postkarte kleben.<br />
19
Fahrzeugkolonne von sieben LS-Fahrzeugen zur Monatsübung<br />
in Richtung zum Gelben Berg. Gemeinsam mit<br />
dem LS-Fernmeldezug übten die drei LS-Bergungsgruppen<br />
unter der Leitung von Zugführer Adolf Schäfter im<br />
stillgelegten Steinbruch. Man konnte sich von dem hohen<br />
Ausbildungsstand der drei LS-Bergungsgruppen überzeugen,<br />
die mit Ruhe und Erfahrung die schwierigsten<br />
Bergungen aus Höhen vornahmen.<br />
Eine andere Gruppe von Helfern war mit Aufräumungsarbeiten<br />
im Hofgelände beschäftigt. Das gesamte<br />
übungsgelände wurde eingezäunt. Auch wurde die große<br />
Garage im Hof aufgeschottert, betoniert und mit einem<br />
Glattstrich versehen. Die Elektriker haben in den einzelnen<br />
Räumen neue Beleuchtungen installiert, damit<br />
die Gruppen auch in den Wintermonaten praktische<br />
übungen durchführen können.<br />
Berliner Helfer leisteten solide Arbeit<br />
Herrliches Wetter hatten die Helfer der Bezirksverbände<br />
Kreuzberg/ Neukölln und Zehlendorf, als sie sich<br />
an einem Sonnabend an die Arbeit machten, um für den<br />
Berliner Ruder-Club "Welle-Poseidon" am Großen<br />
Wann see einen neuen Schwimmsteg von 31 Meter Länge<br />
zu bauen. Für die Zeit von drei Wochenenden herrschte<br />
auf dem Gelände des Clubs ein reger Betrieb. Unter der<br />
fachmännischen Leitung erfahrener Kameraden ging<br />
die Arbeit der eingesetzten 28 Helfer schnell voran.<br />
Zunächst wurden Vermessungsarbeiten durchgeführt.<br />
Die Stegfluchtlinie des Landstoßes und der Pfahljoche<br />
Zwei weitere Gruppen arbeiteten an den drei<br />
Schwimm segmenten, die später im Wasser von 34 Tonnen<br />
getragen werden. Als alle Tonnen mit Schutzanstrich<br />
versehen, die Bauhölzer imprägniert und alle Beschlagarbeiten<br />
durchgeführt waren, wurde der Steg eingeschwommen<br />
und im Wasser verankert. Pünktlich zur<br />
festgelegten Einweihungsfeier war der Steg fertig.<br />
Brückenbau für Schwimmbad<br />
Durch Einsatz von 15 Helfern an je zwei Samstagen<br />
wurde im Laufe dieses Sommers vom Ortsverband<br />
Parsberg (Oberpfalz) eine neue Fußgängerbrücke über<br />
die Schwarze Laaber gebaut. Landrat und Bürgermeister<br />
der Stadt Parsberg hatten den OV Parsberg gebeten, im<br />
Wege eines freiwilligen Einsatzes durch den Brückenbau<br />
einen offensichtlichen Notstand zu beseitigen. Durch den<br />
Brückenbau sollte nämlich eine neue Verbindung zum<br />
stärlitischen Schwimmbad geschaffen werden, das nur<br />
über die Kreisstraße nach Hohenfels zu erreichen war.<br />
Nach eingehender Planung und Vorbereitung wurde<br />
vom OV Parsberg mit Unterstützung von Kameraden<br />
des OV Regensburg eine Fußgängerbrücke in Holzkonstruktion<br />
mit einer Länge von fast 30 Meter und einer<br />
Breite von 1,60 Meter unter Zugrundelegung einer Tragfähigkeitsberechnung<br />
von 500 kg/ m2 in einer verhältnismäßig<br />
kurzen Zeit errichtet. Sämtliche Arbeiten,<br />
angefangen von der Planung über die Fundierung bis<br />
wurde festgelegt. Zwölf alte Pfähle wurden mittels der<br />
Seilwinde des GKW gezogen. Zu diesem Zweck mußten<br />
einige Helfer, angetan mit Pionierhosen, teilweise bis<br />
zur Brust ins Wasser waten.<br />
Für den neuen Steg wurden insgesamt sechs Jochpfähle<br />
mit der Delmag-Ramme gerammt. Hierbei stellte<br />
sich die erste Schwierigkeit ein. Ein Pfahl war beim<br />
Rammen auf im Grund liegende große Gesteinsbrocken<br />
gestoßen. Erst nachdem diese ausgespült, mit dem Bohrhammer<br />
zerkleinert und entfernt worden waren, konnte<br />
das Rammen weitergehen. Einige Helfer waren währenddessen<br />
mit dem Bau des Stampfbeton-Fundamentes<br />
beschäftigt, das den Uferbalken und einen Teil des<br />
Landstoßes aufzunehmen hat.<br />
zum fertigen überbau, waren das alleinige Werk der<br />
<strong>THW</strong>-Männer von Parsberg und ihrer Kameraden aus<br />
Regensburg.<br />
In feierlicher Form wurde die neue Brücke ihrer Bestimmung<br />
übergeben. Nach einem sinnigen Richtspruch<br />
und Trunk auf das Wohl der Bauherren durch einen der<br />
am Bau beteiligten <strong>THW</strong>-Helfer durchschnitt der Landrat<br />
das weiße Band und gab die Brücke für den Verkehr<br />
frei. (Foto). Der Bürgermeister drückte seine und der<br />
Einwohnerschaft Freude darüber aus, daß nun vor allem<br />
für die sport- und badefeudige Jugend ein besserer,<br />
lange gewünschter neuer Zugang zum Schwimmbad<br />
möglich gemacht und auch der bisherige Umweg endlich<br />
fortgefallen sei.<br />
I<br />
LU<br />
Die Wasserversorgungs-, Abwässer-,<br />
Entwässerungs- und Stau anlagen im<br />
Bundesgebiet sollen in den nächsten<br />
Jahren so ausgebaut werden, daß auch<br />
bei Zerstörung wichtiger Teile im Verteidigungsfall<br />
die Bevölkerung und die<br />
Streitkräfte noch mit Wasser versorgt<br />
werden können. Die dafür notwendigen<br />
Kosten werden auf 3,58 Milliarden DM<br />
geschätzt.<br />
FTSCH UTZSTRE I FLiCHTE R<br />
Aus der Tages- und fachpresse<br />
Die Einzelheiten dieser Vorsorgemaßnahmen<br />
sollen in einem Wasser"<br />
sicherstellungsgesetz geregelt werden,<br />
dessen Entwurf die Bundesregierung<br />
dem Bundestag zugeleitet hat. Der vom<br />
Bundesgesundheitsministerium ausgearbeitete<br />
Entwurf, der im ersten Durchgang<br />
den Bundesrat passierte, ergänzt<br />
die schon dem Parlament zur Beratung<br />
vorliegenden Notstandsgesetze.<br />
Gegenwärtig wird die Bevölkerung<br />
der Bundesrepublik zu etwa 90 Prozent<br />
aus zentralen Wasserwerken versorgt<br />
und nur zu etwa 10 Prozent aus Brunnen,<br />
Quellen oder Zisternen.<br />
Die Bundesregierung weist in der Begründung<br />
ilires Entwurfs darauf hin,<br />
daß für die Wasserversorgung im Bundesgebiet<br />
neben Grundwasser in erheblichem<br />
Umfang Oberßächenwasser verwendet<br />
werde. Dieses Wasser könne<br />
aber im Verteidigungsfall durch radioaktive<br />
oder andere Stoffe und durch<br />
chemische oder bakteriologische Kamn.fstoffe<br />
unbrauchbar gemacht werden.<br />
Die Notversorgung müsse daher so-<br />
20
weit wie möglich auf Grundwasser abgestellt<br />
werden. Außerdem müßten zus<br />
ätzlich Einzelbrunnen gebaut und<br />
Wasservorräte angelegt werden.<br />
Zum Schutz gegen tJberschwemmungen<br />
im Verteidigungs fall sollten ferner<br />
die Talsperren und andere Stauwerke<br />
besser gesichert werden. Die in dem<br />
Gesetz vorgesehenen Maßnahmen sollen<br />
im Rahmen eines Zehnjahreplanes<br />
verwirklicht werden. Von den geschätzten<br />
Kosten in Höhe von 3,58 Milliarden<br />
DM soll der Bund die Zweckausgaben<br />
für die Bauten tragen - das sind 2,25<br />
Milliarden DM. Die Länder und die Gemeinden<br />
sollen die sachlichen und personellen<br />
Kosten sowie die Ausgaben für<br />
die Planung übernehmen, die auf insgesamt<br />
90 Millionen DM geschätzt werden.<br />
Nicht geregelt wird in dem Entwurf,<br />
wer die Kosten für Ausstattung<br />
und Vorr atshaltung in Höhe von 1,15<br />
Milliarden DM tragen soll.<br />
Die Welt, Berlin<br />
I ZEITSCHRIFTENOBERSICHT<br />
Zivilschutz, Heft 7/8, 1963.<br />
Kirchner: "Der Aufbau des Luftschutzhilfsdienstes<br />
überblick und<br />
Ausschau"; Wasmuth: "Der örtliche<br />
Luftschutzleiter - Stellung und Aufgaben";<br />
"Verordnung über die für<br />
Dienstleistungen im zivilen Bevölkerungsschutz<br />
vorgesehenen Wehrpflichtigen";<br />
v. Zitzewitz: "Die Zivilverteidigung<br />
der ,Atomfestung Nordamerika"';<br />
Rumpf: "Zivilverteidigung als geistiges<br />
Zeitproblem"; Hütten: "Polizei im<br />
Zivilschutz"; Becker: "Die Messung<br />
der individuellen Strahlenbelastung<br />
im Zivilschutz"; Finsterwalder-Kern:<br />
"Sprengschutz an schutzbewehrten<br />
Stahlbetonplatten (Modell-Versuche)";<br />
"Luftkrieg und Landesverteidigung";<br />
"Aktueller Rundblick".<br />
ZB Ziviler Bevölkerungsschutz,<br />
Heft 8/1963.<br />
Mackle: "Selbstschutz - Wissenschaft<br />
oder praktische Aufgabe"; Lundt: "Das<br />
System der Luftverteidigung"; Alboth:<br />
"Rußlands zwei Gesichter. Der Bau von<br />
Schutzräumen in der Sowjetunion";<br />
Hölder: "Kommt ein Zivilschutzkorps?";<br />
"Schnell und zuverlässig. Feldkochherd<br />
für Katastrophenfälle"; "ZB im Bild";<br />
"Die technischen Dienste im <strong>THW</strong> -<br />
Spezialausbildung in Moers"; "Verordnung<br />
zur Änderung der Verordnung<br />
über den Aufbau des BLSV"; "Ehrennadei<br />
des BLSV für Präsident Dr.<br />
Schmidt"; "ABC-Waffen. Wirkung und<br />
Abschwächungsmöglichkeiten. Ein neues<br />
Handbuch"; ,,50 Jahre Deutsche Lebensrettungsgesellschaft"<br />
; "Bis j edel' Handgriff<br />
sitzt. Eine LSHD-übung"; Beilage<br />
ZB 8/63: "Dienstleilstungen; ZB<br />
Zeichen".<br />
Deutsches Rotes Kreuz, Heft 9/1963.<br />
Heudtlaß: "Dunants erfolgreicher Einsatz<br />
für die Genfer Konferenz von<br />
1863"; Heudtlaß: "Die erste Bewäh-<br />
rungsprobe des Roten Kreuzes: Der<br />
preußisch-dänische Krieg. Auszüge aus<br />
den Berichten der Delegierten des Internationalen<br />
Komitees Dr. Appia und<br />
Capitaine van de Velde"; Dr. Jeschke:<br />
"Die Ergebnisse der Konferenzen von<br />
1863/64"; Heudtlaß: "Preußens Anteil<br />
an der Gründung des Roten Kreuzes<br />
und der Genfer Konvention von 1864";<br />
W. H.: "Der Deutsche Bundestag, die<br />
deutschen Länder und die Genfer diplomatische<br />
Konferenz von 1864"; Dr. Grubel':<br />
"Baden-Württemberg, eine Wiege<br />
des Roten Kreuzes in Deutschland";<br />
Heudtlaß: "Die Verbreitung der Genfer<br />
Konventionen durch das Deutsche<br />
Rote Kreuz in der Bundesrepublik<br />
Deutschland"; Coursiel': "Kursus über<br />
die GeIllfer Konventionen. 11. Teil der<br />
Dritten Vorlesung: Grundsätze der<br />
Genfer Abkommen - 1. Teil der Vierten<br />
Vorlesung: Das Kriegsgefangenenstatut";<br />
"Freunde Dunants in zwei Generationen:<br />
Familie Daae, Oslo, und<br />
Familie Müller, Stuttgart"; "Die Orden<br />
Henry Dunants"; "Der DRK-Suchdienst<br />
nach dem zweiten Weltkrieg"; "Was<br />
bringt die Bundesschule des DRK?<br />
Programm der Lehrgänge und Tagungen<br />
vom 1. <strong>Oktober</strong> bis 8. November<br />
1963"; Ausbildungsbeilage von Dr. med.<br />
Stoeckel: "Herr Schiedsrichter, sehen<br />
Sie Fehler?"<br />
Explosivstoffe, Heft 8/1963.<br />
Scholz: "Erfahrungen bei der Vernichtung<br />
alter Kampfstoffmunition" ;<br />
Au: "Raumfahrtantriebe und Anwendungen";<br />
Dr. Mustafa: "Stabilization<br />
of starch Illitrates with boiling water<br />
under pressure"; "Paten tbericht"; "Pa-<br />
d 481<br />
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21
tentbesprechungen"; "Buch- und Zeitschriften<br />
besprechungen ".<br />
Bohren _ Sprengen - R äumen, Heft<br />
8/1963.<br />
Müller: "Die MLD-Methode - das<br />
mechanisierte Langlochbohren"; Bretz:<br />
"Mechanisierung und Organisation beim<br />
Vortrieb eines Freispiegel-Btollens im<br />
Kaunertal"; "TransportrationalisJerung<br />
durch Kiruna-Truck"; "Sprengstoffe in<br />
österreich"; "Patentbericht"; "Das Bundesurlaubsgesetz<br />
_ Eine übersicht";<br />
Technische Mitteilungen"; Kurzberichte.<br />
Soldat und Technik, Heft 8/1963.<br />
"Neue sowjetische Kriegsdoktrin stark<br />
beachtet"; "Moskau konzentriert Forschung";<br />
"Sowjetraumfahrt militärisch<br />
gezielt"; "Reform des US-Weltraumprogramms";<br />
"Britische Luftwaffe testet<br />
unter Wasser"; "Der ,Leopard' -<br />
Deutsche Version des europäischen<br />
Standardpanzers" ; "Der Jagdpanzer<br />
mit 90-mm-Kanone"; "Der französische<br />
Standardpanzer AMX 30"; "Weiterentwicklung<br />
der Senkrechtstarter"; Weißh<br />
art: ,,11. Luftlande-Angriffs.-Div. gebildet<br />
- VJ 101"; "Warum ist Kraftstoffverbrauch<br />
plötzlich gestiegen? - Unsere<br />
Frage ·an den Praktiker"; Steuer:<br />
"Luftwaffen-Jubiläum in den Niederlanden";<br />
Weißhart: "Flugtechnik (X)";<br />
"Unsere Technische Aufgabe: ,Wieviel<br />
Megapond müssen zugeladen werden'?";<br />
Breyer: "U-Jagd-Fregatten<br />
heute u nd mOl1gen"; "Neuer sowjetischer<br />
U-Jägertyp"; Wolff: "Grundforder<br />
ungen an W.affen und Gerät"; "Erprobung<br />
von Tragflächenbooten"; "X-20<br />
Dyna Soar"; Dr. Straßer: "Der Kreisel<br />
(IV)"; Albrecht: "Die Sehweite auf der<br />
Erdoberfläche"; "Ausbildungsfilm erhält<br />
Preis des Roten Kreuzes"; "Informationen<br />
- Nachrichten - Neuigkeiten";<br />
"Aus Wissenschaft und Technik"; "Neue<br />
Eisen im Feuer".<br />
Flugwelt - Vereinigt mit Flugkör per,<br />
Heft 9/1963.<br />
"Unsere Meinung: Das deutsche Wiedereintrittsproblem";<br />
Neumann: "Elektronik<br />
in Paris"; Pieper: "Mikro-Miniaturisierung<br />
- Grenzen und Möglichkeiten";<br />
Rolf: "Polaris-U-Boote und ihre<br />
Navigationssysteme" ; "Unbemannte<br />
Hubschrauber gegen U-Boote"; "Verschiedenes".<br />
E T Z - Ausgabe B, Heft 16/1963.<br />
König: "Die Abhängigkeit der Kapazität<br />
der Blei-Akkumulatoren von der<br />
Entladestromstärke, Entladezeit und<br />
Temperatur"; Wtggert: "Der elektrische<br />
Herd im Haushalt"; Koch: "Deutscher<br />
Elektroexport bleibt konkurrenzfähig";<br />
"Kurz berichtet"; "Rundschau".<br />
E T Z - Ausgabe B, Heft 17/1963.<br />
Rettel: "Die Mechanisierung des Postscheckdienstes";<br />
Achilles: "Automatisierung<br />
des Postscheckdienstes" ; Friedrich:<br />
"Warum die Mechanisierung der<br />
Briefverteilung notwendig ist"; Liske:<br />
"Die elektrotechnischen Einrichtungen<br />
beim automatischen Sortieren von<br />
Briefen"; "Kurz berichtet"; "Rundschau".<br />
E T Z - Ausgabe B, Heft 18/1963.<br />
Wilhelm: "Rundfunkstereophonie";<br />
Prinz, Kärner: "Das Führungsseminar<br />
im neuen Hochspannungsinstitut der<br />
Technischen Hochschule München";<br />
Moulijn: "Die Dezimalklassifikation<br />
mit besonderer Berücksichtigung der<br />
Elektrotechnik" ;<br />
"Rundschau".<br />
"Kurz berichtet";<br />
hob b y, Heft 17/1963.<br />
Liston: "Maräna City - Wohnstadt in<br />
der Mammutröhre"; Beloch: "Beim<br />
Auto hört Europa auf"; Leuenberger:<br />
"Kinoarena Circarama"; Gerwin: "Die<br />
Dornier-,Fledermaus"'; Gannon: "Im<br />
Weltraum ist 'ne Schraube los" ; "Wie<br />
funktioniert die Datumsuhr?"; "Fertighäuser<br />
- nach Maß gegossen"; "Die<br />
kleinste Insel der Welt"; "Transistor<br />
Tasten-Telefon"; "Knalleffekte für die<br />
Gartenparty" ; "Blitzlicht mit Kettenreaktion";<br />
"Nächtlicher Diebstahl bei<br />
Agfa-Wolfen - Aus der Geschichte<br />
der Kunststoff-Revolution, von Both<br />
(7. Folge)."<br />
hob b y, Heft 18/1963.<br />
Troebst: "Wer baut die erste Raum·<br />
station?"; "hobby-Leser wählten das<br />
Auto des Jahres"; ,,15 Mark - zuviel für<br />
ein Menschenleben!"; Leuenberger:<br />
"Diogenes 1963"; Boyer: "Eine echte<br />
Sensation: Glas 1500"; Haase: "Balanceakt<br />
auf dem Plattenteller"; Sylver:<br />
"Das Flugzeug zieht die Flügel ein" ;<br />
P:tiau: "Wer boykottiert den Stereo<br />
Rundfunk?"; Behrendt: "Herr Roboter<br />
hält eine Rede"; "Wie funktioniert die<br />
Mix-Zapfsäule?"; "Die Ritter gegen den<br />
nassen Tod"; "Baukastenradio aus dem<br />
Schaumstoffbett"; "Die schnellsten Modellboote<br />
der Welt"; "Die neue Masche :<br />
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72 Seiten, kartoniert, 3,20 DM<br />
Rhenania-Buchhandlung, Abt. W 10,<br />
54 Koblenz, Görresplatz 7, Postfach 2260<br />
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22
I BUCHBESPRECHUNG<br />
TRANSISTOREN IN DER INDU<br />
STRIE. AEG-Handbücher, Band 3. Verlag<br />
Allgemeine Elektrizitätsgesellschaft,<br />
Berlin- Grunewald. 1961. 260 Seiten, 246<br />
Abb., 17 Tafeln. Format 15 x 21 cm, in<br />
Kunststoff gebunden. 19 DM.<br />
Die Tl'ansistortechnik ist zwar noch<br />
relativ jung und in ihrer Entwicklung<br />
nicht restlos abgeschlossen, aber es<br />
haben sich bereits für die verschiedenen<br />
Anwendungsgebiete physikalische<br />
Grundanschauungen und grundsätzliche<br />
Schaltungen herausgebildet.<br />
Der erste Abschnitt des Buches beschreibt<br />
die Wirkungsweise des Transistors<br />
und die Probleme seines Aufbaues,<br />
seiner Kennlinien und seiner<br />
Kühlung. Für große Aussteuerungen<br />
sind die Kennlinien und das ausgezeichnet<br />
beschriebene thermische Ersatzbild<br />
angegeben. Auch die Angaben<br />
über Kühlkörper dürften für den Leser<br />
sehr wertvoll sein.<br />
Der zweite Abschnitt des Buches<br />
bringt 25 sehr gründliche Ausarbeitungen<br />
über die verschiedensten Anwendungsmöglichkeiten.<br />
So wird zunächst<br />
der Transistor in Netzgeräten und<br />
Wechselrichtern beschrieben; es folgen<br />
seine Aruwendungen in Steuerungs- und<br />
Regelungseinrichtungen. In dem Abschnitt<br />
"Der Transistor in Meß_ und<br />
Zählgeräten" werden seine Anwendungen<br />
als Verstärker für hochempfindliche<br />
Zeigerinstrumente, für Strahlungsnachweisgeräte,<br />
seine Anwendungsmöglichkeit<br />
bei Temperaturmessungen und<br />
SpannungSifrequenzumformer für Meßzwecke<br />
ebenso eingehend erörtert wie<br />
elektronische Zählgeräte und der Transistor<br />
in Zählschaltungen für industrielle<br />
Anwerudung. Es folgen dann die<br />
Verwendungen im Logistat-System für<br />
Werkzeugmaschinen- und Schwimmkransteuerungen<br />
sowie die Anwendung<br />
des Transistors in der Analogrechentechnik.<br />
Abgeschlossen wird das Buch durch<br />
die Beschreibung der Transistoren und<br />
ihrer Anwendung in der industriellen<br />
Nahwirktechnik.<br />
Für alle, die sich als Hobby oder beruflich<br />
mit Transistortechnik befassen,<br />
stellt die vorliegende Veröffentlichung<br />
ein ausgezeichnetes Informationsmaterial<br />
zur Verfügung. Hervorzuheben<br />
sind die Gründlichkeit der Bearbeitungen,<br />
die außerordentlich guten und<br />
deutlichen Bilder und die vielen Angaben<br />
über Spezialschrifttum am Ende<br />
eines jeden Abschnittes.<br />
DIE MATHEMATISCHE THEORIE<br />
DER SPIELE, von Rudolf Vogelsang.<br />
Band 6/7 der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen<br />
Taschenbücher des<br />
Ferd. Dümmler-Verlags, Bonn. 1963.<br />
254 Seiten, 43 Abb., Taschenbuchformat.<br />
10,60 DM.<br />
Das vorliegende Buch behandelt ein<br />
modernes Teilgebiet der Mathematik<br />
mit vielfältigen Beziehungen zu anderen<br />
Wissenschaften. Es läßt sich dabei<br />
nicht vermeiden, daß in einzelnen<br />
Kapiteln mathematische Formeln und<br />
Berechnungen überwiegen. Andererseits<br />
ist es dem Verfasser gelungen,<br />
einige Kapitel frei von derartigen Formeln<br />
und Berechnungen zu halten.<br />
Das Niveau des Taschenbuches setzt<br />
nicht mehr vor,aus, als in der Oberstufe<br />
einer höheren Schule an Mathematik<br />
gelehrt wird, wobei es weniger von<br />
Einzelkenntnissen Gebrauch macht als<br />
von der Fähigkeit und dem Willen, abstrakten<br />
Gedankengängen zu folgen.<br />
Der Autor erörtert zunächst den Begriff<br />
"Spiel" und behandelt dann die<br />
Möglichkeit der mathematischen Erfassung<br />
von Spielen und den Zusammenhang<br />
der Glücksspiele mit der Wahrscheinlichkeitsrechnung.<br />
Das Buch ist deshalb interessant,<br />
weil in der heutigen Zeit außerordentlich<br />
viele Menschen ihr Glück im Zahlenlotto,<br />
beim Fußballtoto oder an<br />
Spielautomaten suchen. Auf alle diese<br />
Spiele einschließlich des Rouletts, der<br />
Rechenmaschinen und Rechenautomaten<br />
geht der Autor ein. Auch über den<br />
Zusammenhang der Spieltheorie mit<br />
der in der Industrie eing,eführten<br />
Automation informiert uns das Buch.<br />
Für mathematisch interessierte und<br />
geübte Leser bietet das Taschenbuch<br />
eine äußerst lesenswerte Veröffentlichung<br />
und eine Fülle von Anregungen.<br />
Der reiche Inhalt wird durch ein ausführliches<br />
Nameru_ und Sachverzeichnis<br />
dem Leser erschlossen. Außerdem ist<br />
das Buch ergänzt durch ein erschöpfendes<br />
Literaturverzeichnis.<br />
ELEKTRONISCHE ANALOGRECH<br />
NER. Eine Einführung in Wirkungsweise,<br />
Aufbau und Anwendungen, von<br />
Dr.-Ing. Schwarz. Franckh'sche Verlagshandlung,<br />
Stuttgart. 111 Seiten mit<br />
59 Textabb., kartoniert. 10,80 DM.<br />
Analogrechner sind in der modernen<br />
Industrie und Technik ein nahezu unentbehrliches<br />
Hilfsmittel in der Hand<br />
des Ingenieurs geworden. Sowohl in<br />
qualitativer als auch in mengenmäßiger<br />
Hinsicht erlauben sie das Eindringen<br />
in komplizierte physikalische Probleme,<br />
deren Lösung mit den bisherigen<br />
Hilfsmitteln einen großen Aufwand<br />
erforderte.<br />
Auch in der militärischen Technik<br />
_ besonders der Luftangriffs- und Luftabwehrtechnik<br />
- nimmt heute der elektronische<br />
Analogrechner eine außerordentlich<br />
wichtige Stellung ein.<br />
Das vorliegende Buch versucht nun<br />
in einfachster Form demjenigen Leser<br />
eine Einführurug in dieses neue Problem<br />
zu geben, der bisher noch keine<br />
Gelegenheit hatte, mit einem Analogrechner<br />
zu arbeiten oder etwa gar<br />
einz€lne der umfangreichen Spezialbücher<br />
durchzuarbeiten. Es erhebt nicht<br />
den Anspruch, diese Spezialbücher, die<br />
in erster Linie für Hochschul-Ingenieure<br />
und Wissenschaftler ,geschrieben sind,<br />
zu verdrängen, sondern will, gan z<br />
im Gegenteil, dazu beitragen, einem<br />
größeren Kreis von Ingenieuren und<br />
Technikern den Zugang in dieses Gebiet<br />
Interessenten sehr zu empfehlende<br />
Büchlein ab.<br />
MESSWANDLER, von DrAng. Beetz.<br />
Friedr. Vieweg-Verlag, Braunschweig.<br />
1958. Heft 10 der Reihe "Verfahrensund<br />
Meßkunde der Naturwissenschaft".<br />
56 Seiten, 29 Abb.<br />
Nachdem die erste Auflage des vorliegenden<br />
Bändchens über Meßwandler<br />
Personalnachrichten<br />
Der Landesbeauftragte der Bundesanstalt<br />
Technisches Hilfswerk<br />
für Rheinland-Pfalz, Dipl.-Ing. Theo<br />
Bretz, ist am 31. August 1963 in den<br />
Ruhestand getreten. Zu seinem<br />
Nachfolger wurde der bisherige Landesbeauftragte<br />
für Schleswig-Holstein,<br />
Oberregierungsbaurat Dipl.<br />
Ing. Felix Trinne, bestellt. Der Landesbeauftragte<br />
für Bayern, Regierungsbaumeister<br />
Dipl.-Ing. Fritz<br />
Scherer, ist am 30. September 1963<br />
in den Ruhestand getreten.<br />
*<br />
Zu Ortsbeauftragten der Bundesanstalt<br />
Technisches Hilfswerk wurden<br />
bestellt für:<br />
st. Ingbert/ Saar: Stadtbauamtmann<br />
Walter Emmerich;<br />
Jever: Gemeindedirektor Hellrnut<br />
Kohls ;<br />
Osterholz-Scharmbeck: Ingenieur<br />
Arthur Böttcher.<br />
verausgabt war, hat der Autor den Inhalt<br />
des Bandes überarbeitet, um so<br />
mehr, als sich in der Zwischenzeit seit<br />
dem Erscheinen der ersten Auflage<br />
mehrere Neuerungen ergeben haben,<br />
die unbedingt aufgenommen werden<br />
mußten, wenn das Buch auf dem<br />
neu esten Stand der Technik bleiben<br />
sollte. So wurde es vor allem ergänzt<br />
um die Gießharzisolation der Wandler<br />
und um Gleichstromwandler mit Hallgeneratoren.<br />
Nach einer Einleitung über den Begriff<br />
"Meßwandler" und die Begriffe<br />
von Spannungsfehler, Stromfehler und<br />
Fehlwinkel wüd deren Einfluß auf die<br />
Messungen und die zulässigen Fehlergrenzen,<br />
Klasseneinteilungen und Vorschriften<br />
erörtert.<br />
Der Abschnitt B behandelt die Spannungswandler<br />
und ist unterschieden in<br />
die Unterabschnitte "Theorie und Wirkungsweise",<br />
"Isolation", "Ausführungsformen",<br />
"Spannungswandler mit<br />
mehreren Meßbereichen", "Schutzeinrichtungen"<br />
und "Klemmenbezeichnung<br />
und Schaltung".<br />
Eine ähnliche Unterteilung hat der<br />
Abschnitt C "Stromwandler". Bei ihm<br />
ist jedoch noch ein Unter ab schnitt über<br />
Kurzschlußfestigkeit und über das Verh<br />
alten bei überbelastung und "überstromziffer"<br />
eingeschoben. Außerdem<br />
werden in einem Unterabschnitt die<br />
Mittel zur Verbesserung der Eigenschaften<br />
in Form von Kondensatoren oder<br />
Kunstschaltungen mit Hilfskern beschrieben.<br />
Der Abschnitt D behandelt Gleichstrom-Meßwandler<br />
und der Abschnitt E<br />
die Prüfung der Meßwandler für Wechselstrom.<br />
Ein Schrifttums- und Sachverzeichnis<br />
schließt das Bändchen ab.<br />
I KURZBERICHTET<br />
Alle Helfer des OV Gunzenhausen<br />
sind Inhaber des Blutspender-Passes.<br />
Ein Großteil der Helfer hat<br />
schon an mehreren Blutspendeaktionen<br />
des BRK teilgenommen.<br />
*<br />
Trotz intensiver Suche durch vier<br />
Taucher des OV Braunschweig<br />
konnte die Leiche eines 16jährigen<br />
aus einem Kiesteich in Vienenburg<br />
nicht geborgen werden. Auch die<br />
Suche der Polizei- und DLRG-Taucher<br />
blieb erfolglos.<br />
•<br />
Einen Notstall für den Viehbestand<br />
eines durch Großbrand vernichteten<br />
Bauernhofes errichteten Helfer des<br />
OV Mühldorf.<br />
*<br />
An der Errichtung des Glockenstuhles<br />
sowie an der Montage von<br />
fünf neuen Glocken in der Pfarrkirche<br />
St. Pius beteiligten sich Helfer<br />
des OV Lohr/Main.<br />
Am 21. August ist unser<br />
Max Biesel<br />
Korv.·Kpt. (V) d. Res. a . D.<br />
im 77. Lebensjahr sanft entschlafen.<br />
Bis 1959 nebenamtlich in der Verwaltung<br />
des Landesverbandes tätig, hat er sei·<br />
nem Charakter und seinem Werdegang<br />
gemäß seine Arbeit mit großem Ver·<br />
antwartungsbewußtsein getan.<br />
Er war allen, die ihn um Rat fragten,<br />
ein freundlicher Helfer.<br />
Wir werden unseren F'reund und <strong>THW</strong><br />
Kameraden Biesel nicht vergessen.<br />
Der Landesbeauftragte<br />
für Berlin<br />
Durch einen tragischen Verkehrsunfall<br />
auf seiner Urlaubsreise in Italien verloren<br />
wir unseren Kameraden<br />
Hans Rose<br />
im Alter von 22 '<br />
/. Jahren.<br />
Er war vier Jahre ein guter Helfer im<br />
OV Burgdorf, und die ihn kannten, werden<br />
ihn nicht vergessen.<br />
Der Ortsbeauftragte<br />
für Burgdorf<br />
Am 12. August 1963 verstarb im 70. Lebensjahr<br />
unser Kamerad<br />
Emil Jänisch<br />
Er war an der Gründung des Bezirksverbandes<br />
Berlin-Steglitz maßgeblich<br />
beteiligt und seit 1952 Helfer.<br />
Wir verlieren in ihm einen guten und<br />
immer hilfsbereiten Kameraden, den<br />
wir stets in guter Erinnerung behalten<br />
werden.<br />
Der Bezirksbeauftragte<br />
für Berlin-Steglitz<br />
Der Bezirksbeauftragte<br />
für Berlin-Schönebe rg<br />
Infalge eines Unfalls verstarb am<br />
10. August im Alter von 20 Jahren unerwartet<br />
unser Kamerad<br />
Lutz Schwarz<br />
Er gehörte seit März 1961 dem <strong>THW</strong> an.<br />
Der Ortsverband hat einen guten Freund<br />
und Kameraden verloren, der sich in<br />
vorbildlicher Einsatzbereitschaft bestens<br />
bewährte und sich um den Ausbau der<br />
OV-Unterkunft große Verdienste erwarben<br />
hat.<br />
Ein ehrendes Andenken wird ihm bewahrt.<br />
Der Ortsbeauftragte<br />
für Bremen-Mahndorf<br />
Im Alter von 65 Jahren verstarb unser<br />
Kamerad, Pol.-Obermeister a. D.<br />
Wilhelm Grenz<br />
Er ist seit vielen Jahren in unserer Gemeinschaft<br />
vorbi ldlich als ea. Geschäftsführer<br />
tätig gewesen.<br />
Wir behalten sein Andenken in Eh ren.<br />
Der Ortsbeauftragte<br />
für Pinneberg<br />
Wie betrauern das völlig unerwartete<br />
Ableben unseres lieben Kameraden<br />
Konrad Mayer<br />
Werkmeister<br />
• 16. 4. 1893 - t 9. 8. 1963<br />
Mit Konrad Mayers Heimgang hat der<br />
Ortsverband München einen seiner<br />
treuesten Helfer verloren. Bereits im<br />
Jahre 1953 war Konrad Mayer, der auch<br />
schon der Technischen Nothilfe seit dem<br />
Jahre 1923 angehört hatte, dem Technischen<br />
Hilfswerk beigetreten. In vielfältiger<br />
Betätigung, vor allem als Kraftfahrer,<br />
zuletzt mehrere Jahre als Stützpunktleiter,<br />
hat er sich große Verdienste<br />
um den Ortsverband München erworben.<br />
Als unermüdlicher Helfer und allseits<br />
beliebter Kamerad wird er uns unvergessen<br />
bleiben.<br />
Auch der LV Bayern wird seiner in<br />
Dankbarkeit gedenken.<br />
Der Ortsbeauftragte<br />
für München<br />
24