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Oktober - THW-historische Sammlung

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Willy Winter<br />

Landwirte In<br />

In der Gemeinde Mitteraschau im<br />

Landkreis Neunburg vorm Wald in<br />

der Oberpfalz konnten die Bauern<br />

von Baumhof nicht mehr auf dem<br />

normalen Wege zu ihren Feldern<br />

und Wiesen fahren, da die Brücke<br />

über die Schwarzach einsturzgefährdet<br />

und deshalb gesperrt war.<br />

Der normale Weg auf die Felder und<br />

Wiesen von durchschnittlich 400 bis<br />

2000 Meter betrug nun zwangsläufig<br />

hin und zurück insgesamt bis zu<br />

zehn Kilometer. Die Bauern waren<br />

also mehr auf Fahrt, als ihnen Zeit<br />

zum AI"beiten blieb. Wie nun in einer<br />

armen steinpfälzischen Gemeinde<br />

diesem Notstand ein Ende bereiten?<br />

Der Landrat des Kreises Neunburg<br />

vorm Wald wandte sich an den Geschäftsführer<br />

des <strong>THW</strong> für das Betreuungsgebiet<br />

Amberg. Nach Bespredmngen<br />

und Ortsbesichtigungen<br />

wurde ein Plan für die Erneuerung<br />

der Brücke angefertigt und eine<br />

Materialbedarfsliste aufgestellt. Da<br />

das örtliche Gewerbe einverstanden<br />

war, erklärte sich das <strong>THW</strong> bereit,<br />

als Ausbildungsübung die Brücke zu<br />

bauen, wenn die Gemeinde das benötigte<br />

Material bereitstellen u nd<br />

die Helfer entsprechend verpflegen<br />

würde. Die Gemeinde war gerne<br />

einverstanden, und der Brückenbau<br />

konnte beginnen.<br />

An einem Samstag und Sonntag<br />

opferten nun mehr als 20 Helfer des<br />

OV Neunburg v. Wald und einige<br />

Führungskräfte des OV Amberg ihre<br />

Freizeit, um dem Notstand im Interesse<br />

der Allgemeinheit abzuhelfen.<br />

Die alte einsturzgefährdete<br />

Brücke als Baubrücke benutzend,<br />

wurden zunächst an Stelle von bisher<br />

vier Pfahljochen nur noch zwei der-<br />

Not - <strong>THW</strong> hilft'<br />

selben eingerammt. Vorher waren an<br />

den zur Verfügung stehenden schweren<br />

Rundhölzern aus Eiche Pfahlschuhe<br />

befestigt worden. Das Einrammen<br />

erfolgte mit einer Explosionsramme<br />

des <strong>THW</strong>. Während der<br />

Rammarbeiten mußten vorhandene<br />

alte Doppel-T-Träger elektrisch so<br />

zusammengeschweißt werden, daß<br />

drei durchgehende Eisenträger zur<br />

Verfügung standen. Ferner mußten<br />

die Auflager dies- und jenseits des<br />

• Ufers vorbereitet, die 'BelagihOlzer<br />

zurechtgeschnitten und das Gelände<br />

vorbereitet werden.<br />

Nach dem Einrammen der Pfahljoche,<br />

von denen zwei nun in folge<br />

der Stärke des verwendeten Materials<br />

und der drei Eisenträger genügten<br />

- wobei die Verhältnisse<br />

des Wasserdurchlaufs bei Hochwasser<br />

natürlich besser sind als früher<br />

bei vier Jochen - wurde die<br />

alte Brücke systematisch abgebaut.<br />

Das Herausziehen der Pfähle war<br />

gar nicht so leicht! Mittels Greifzug<br />

wurden dann die drei 21,5 m langen<br />

Eisenträger in ihre Lager gezogen.<br />

Die Auflager mußten zum Teil ausund<br />

untermauert werden. Vorher<br />

waren natürlich auf den beiden Jochen<br />

schwere Kanthölzer als Holme<br />

befestigt worden.<br />

Diese Arbeiten dauerten natürlich<br />

ihre Zeit, und man merkte bis dahin<br />

noch nicht viel von dem Entstehenden.<br />

Als aber dann der Belag aufgelegt<br />

wurde, sah auch der Laie den<br />

Fortschritt der Arbeit. Am Sonntagabend<br />

jedenfalls konnte man schon<br />

ohne Gefahr über die neue Brücke<br />

fahren. Ein Bauer, dessen angrenzende<br />

Wiese noch nicht abgemäht<br />

war und die bei den Arbeiten durch<br />

Fahrzeugspuren usw. in Mitleidenschaft<br />

gezogen worden war, war<br />

nicht böse; im Gegenteil: er stiftete<br />

etliche Kasten Bier, um damit seinen<br />

Dank den Helfern zu bekunden!<br />

Die Gemeinde empfand es als eine<br />

Selbstverständlichkeit, die Helfer<br />

auf das beste zu verpflegen. Der<br />

Bürgermeister fand aufrichtige<br />

Worte des Dankes. Man war erstaunt,<br />

daß es doch noch Menschen<br />

gibt, die ohne persönlichen Nutzen<br />

bereit sind, in ihrer Freizeit schwerste<br />

Arbeit im Interesse der Volkswirtschaft<br />

durchzuführen. Und<br />

schwerste Arbeit war es für die Helfer,<br />

bei der herrschenden enormen<br />

Hitze in der kurzen Zeit eine Brücke<br />

mit 21,50 Meter Länge und einer<br />

Fahrbahnbr€ite von drei Meter so<br />

zu bauen, daß den Bauern für lange,<br />

lange Jahre große Sorgen abgenommen<br />

wurden.<br />

Die Geräteausstattung des <strong>THW</strong><br />

(Fortsetzung von Seite 9)<br />

ßen und öffnen den Durchfluß zur<br />

VKH 1. Wird nun die Pumpe betätigt,<br />

so erhöht sich der Druck in<br />

der Zuleitung, die Kugel 1 wird<br />

durch den Öldruck zurückgestoßen<br />

und das Ventil geöffnet, wie auf<br />

Bild 2 ersichtlich. Da die beiden<br />

Federn in der VKH I und in der<br />

VKH II kraftmäßig aufeinander<br />

abgestimmt sind, bewirkt die Feder<br />

in der VKH II, daß der Stift 2 das<br />

Ventil während des Pumpens bzw.<br />

des uangsamen Alblassens offen hält,<br />

d. h. die Kugel "schwimmt".<br />

Die Durchflußrichtungen sind in<br />

den Bildern durch Pfeile angezeigt.<br />

Durch das rasche Öffnen der Ablaßventile<br />

in der Wechselkolbenpumpe<br />

wird das Öl in der Presse bzw. in<br />

der VKH I plötzlich so beschleu-<br />

nigt, daß das Gleichgewicht zwischen<br />

Kugel 1 und Stift 2 aufgehoben wird<br />

und die Kugel an den Ventilsitz der<br />

VKH I angedrückt wird. In diesem<br />

Augenblick steigt der Druck auf die<br />

Kugel sprunghaft an und bewirkt<br />

ein dichtes Abschließen der Presse<br />

von der Zuleitung. Es tritt der gleiche<br />

Zustand ein, wie zu Bild 1 bereits<br />

erläutert wurde. Jetzt kann<br />

die VKH II von der VKH I abgeschraubt<br />

werden.<br />

Pr~sse-<br />

VKH!<br />

Bild 6<br />

VKH/I<br />

Wird der "Schnellstopp" ungewollt<br />

durch schnelles Öffnen der Ablaßschraube<br />

ausgelöst, so muß in der<br />

Zuleitung zur Presse durch Betätigung<br />

der Pumpe der Druck so stark<br />

erhöht werden, bis sich durch Druckausgleich<br />

zwischen der Presse und<br />

Zuleitung das Rückschlagventil 1<br />

öffnet (Bild 7). Danach kann erst<br />

die Presse wieder abgelassen werden.<br />

(Wird fortgesetzt)<br />

VKH/<br />

B ild 7<br />

VKH/l<br />

zur Pvm~<br />

10

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