Oktober - THW-historische Sammlung
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I AUS DEN ORTSVERBÄNDEN<br />
Bundesverdienstkreuz tür OB Dr. Zoratti<br />
Dem Ortsbeauftragten<br />
des Ortsverbandes Traunstein,<br />
Dr. Eugen Zoratti,<br />
wurde vom Bundespräsidenten<br />
das Bundesverdienstkreuz<br />
am Bande verliehen.<br />
Der Oberbürgermeister<br />
der Stadt Traunstein,<br />
Rechtsanwalt Steger, überreichte<br />
ihm die Auszeichnung<br />
in der Dienststelle<br />
des Ortsverbandes.<br />
Dr. Zoratti führt seit 1956<br />
den Ortsverband. Traunstein<br />
in vorbildlicher Weise.<br />
Er ist ein ehemaliger Genie-Offizier und wurde im<br />
ersten Weltkrieg schwer verwundet. Trotz seiner 100-<br />
prozentigen Kriegsbeschädigung ist er unausgesetzt für<br />
die Belange des Technischen Hilfswerkes tätig gewesen<br />
und leitet auch heute noch die Geschicke des Ortsverbandes<br />
Traunstein. Seinem Idealismus, seiner Tatkraft<br />
und nicht zuletzt seiner Erfahrung ist es zu danken,<br />
daß der Ortsverband aus kleinsten Anfängen heraus<br />
einen hervorragenden Mitgliederbestand und eine beachtliche<br />
Leistungsfähigkeit erreichte.<br />
Dr. Zoratti ist dabei selbst nicht nur ein unermüdlicher<br />
Arbeiter, sondern auch ein guter Kamerad und treuer<br />
Freund seiner Helfer. Bei vielen Technischen Hilfeleistungen<br />
und Katastropheneinsätzen hat Dr. Zoratti sich<br />
als wahrer Nothelfer der Stadt und des Landkreises<br />
Traunstein erwiesen. Seine Verdienste um den Aufbau<br />
des Technischen Hilfswerks in Stadt und Land Traunstein<br />
fanden nun ihre Würdigung durch die Verleihung<br />
des Bundesverdienstkreuzes.<br />
Bundesverdienstkreuz für OB Willy Jäger<br />
Eine der volkstümlichsten Freiburger Persönlichkeiten,<br />
Stadtrat und Lederkaufmann Willy Jäger, der im<br />
vergangenen April seinen 65. Geburtstag feierte, ist jetzt<br />
vom Bundespräsidenten mit dem Bundesverdienstkreuz<br />
erster Klasse ausgezeichnet worden. Regierungspräsident<br />
Dichtel überreichte dem verdienten Manne die Auszeichnung<br />
im Beisein von Bürgermeister Dr. Graf, den Stadträten<br />
Hirschmann und P oppen, dem Vorsitzenden des<br />
Freiburger Sportclubs Helmut Köbele und Lederkaufmann<br />
Eugen Rees als Vertreter des Fachverbandes Badischer<br />
Lederhändler. "Vielseitiger kann kaum jemand<br />
sein", charakterisierte Regierungspräsident Dichtel bei<br />
dieser Gelegenheit die Lebensarbeit "des Mannes der<br />
Wirtschaft, des öffentlichen Lebens, des Sports und d~r<br />
sozialen Tätigkeit".<br />
Willy Jäger war bereits mit zwanzig Jahren, kurz<br />
nachdem er seine Meisterprüfung als Schäftefabrikant<br />
und Lederhändler abgelegt hatte, in der Freiburger<br />
Fasnet tätig. Wenig später wurde er Vorsitzender des<br />
Freiburger Sportclubs, gleichzeitig widmete er sich der<br />
damaligen Technischen Nothilfe und gehörte auch zu<br />
den Gründern des Freiburger Ausschusses für Leibesübungen.<br />
Seit 1937 ist Willy Jäger Landesvorsitzender<br />
des Fachverbandes Badischer Lederhändler.<br />
Nach dem Kriege gründete er in Freiburg den Ortsverband<br />
des Technischen Hilfswerkes, wurde als Schöpfer<br />
des "Tages des freiwilligen Helfers" im ganzen Bundesgebiet<br />
bekannt und baute unter anderem das große<br />
<strong>THW</strong>-Heim in Freiburg-West. Seit zehn Jahren gehört<br />
Willy Jäger dem Freiburger Stadtrat an. Der Oberzunftmeister<br />
der Breisgauer Narrenzunft wurde in Anerkennung<br />
seiner Verdienste um das Fastnachtstreiben weit<br />
über die Grenzen Freiburgs hinaus vom Bund Deutscher<br />
Karneval im vergangenen J ahr zum Zweiten Vizepräsidenten<br />
gewählt.<br />
Kleine, aber tüchtige Gruppe<br />
Dank der tatkräftigen Unterstützung des Bürgermeisters<br />
der kleinen <strong>historische</strong>n Stadt Leutershausen<br />
an der Altmühl (2300 Einwohner) gelang es dem OV<br />
Rücksicht und Forderung<br />
Ein Diskussionsbeitrag von Erich Breitting zur Abhandlung in Nr. 8/1963<br />
Ich begrüße es, daß durch den<br />
Aufsatz "Rücksicht und Forderung"<br />
eine Diskussion in Gang gekommen<br />
ist, die durch hoffentliche rege Anteilnahme<br />
und Beteiligung ihre<br />
Früchte tragen wird. Der Verfasser<br />
dieses Aufsatzes, Ortsbeauftragter<br />
Rudi Gottschalk, hat den Nagel auf<br />
den Kopf getroffen mit seinem Hinweis:<br />
"Es sollte also der Mühe wert<br />
sein, zu untersuchen, welche gemeinsamen<br />
Erfahrungen gemacht worden<br />
sind, um daraus die unabdingbaren<br />
Notwendigkeiten zu erkennen, sie<br />
zum Wohle der Organisation und<br />
zur Erhöhung der Schlagkraft der<br />
Einsatzkräfte zur Forderung zu erheben<br />
und für ihre Durchsetzung zu<br />
arbeiten."<br />
Wenn es in einem Ortsverband<br />
nicht ausgelastete Helfer tatsächlich<br />
geben sollte, dann sind nicht die<br />
Helfer, sondern der Ortsbeauftragte<br />
und der Geschäftsführer des OV an<br />
diesem Zustand schuld, und ist es<br />
höchste Zeit, daß sie abtreten und<br />
befähigten Helfern ihre Aufgaben<br />
übertragen. Ich bin der Ansicht, daß<br />
die mangelnde Verbundenheit mit<br />
den Aufgaben der Organisation<br />
allein der Grund ist für Unfähigkeit<br />
und Fehlleitungen in einem OV.<br />
Wo der Ortsbeauftragte und der<br />
Geschäftsführer nach den vom Direktor<br />
der Bundesanstalt Technisches<br />
Hilfswerk herausgegebenen<br />
Richtlinien vorgehen, muß auch die<br />
Ausbildung in Ordnung sein.<br />
Ich weise nur auf die Handbücher<br />
hin, wovon der im Jahre 1955 von<br />
Herrn Lummitzsch herausgegebene<br />
Hauptteil besondere Beachtung verdient.<br />
Im Vorwort heißt es: "Mit<br />
dem Handbuch, in dem die bisherigen<br />
Erfahrungen ihren Niederschlag<br />
gefunden haben, wird den Führungskräften<br />
ein Nachschlagewerk in die<br />
Hand gegeben, das ihnen helfen soll,<br />
den einheitlichen Aufbau zu vollenden<br />
und die ihnen anvertrauten<br />
Helfergruppen sachgemäß und wirkungsvoll<br />
einzusetzen."<br />
Jeder Ortsbeauftragte, der den Inhalt<br />
des H auptteiles beherrscht und<br />
danach handelt, führt seinen OV<br />
gut und ist bestens beraten in allen<br />
auftretenden Fragen. Ich erwähne<br />
es noch einmal, daß besonderer Wert<br />
auf die Helfererhaltung und Ausbildung<br />
zu legen ist. Dieses ist die<br />
erste und letzte Aufgabe eines Ortsbeauftragten,<br />
wenn er seinen OV<br />
arbeits- und einsatzfähig erhalten<br />
will.<br />
Ein Ortsbeauftragter, der es versteht,<br />
seine Mitarbeiter richtig zur<br />
selbständigen Arbeit einzusetzen,<br />
hat eigentlich von diesem Augenblick<br />
an nur noch die Aufgabe der überprüfung<br />
der Ausbildung und der<br />
richtigen Einsetzung von L ehrgangsteilnehmern<br />
zur weiteren Fortbildung<br />
der in Gruppen zusammengefaßten<br />
sogenannten "Neuen". Wo so<br />
verfahren wird, kann es keine nicht<br />
ausgelasteten Helfer mehr geben.<br />
Der gesamte OV muß, gen au wie es<br />
in einem Großbetrieb üblich ist, in<br />
"Stammpersonal" und die sich noch<br />
in der Ausbildung befindlichen<br />
"Neuen" aufgeteilt sein.<br />
Was über die Gruppenführer und<br />
deren Ausbildung sowie über die<br />
Schaffung von geeigneten Abzeichen<br />
für Helfer zur Kennzeichnung ihrer<br />
Spezialaufgaben gesagt ist, kann ich<br />
nur unterstreichen.<br />
Auch wäre es zu begrüßen, wenn<br />
für die Führungskräfte geeignete Erkennungs-Abzeichen<br />
wie für die<br />
Bundeswehr, F euerwehr und DRK<br />
geschaffen würden. Es ist höchste<br />
Zeit, daß hier etwas geschieht, damit<br />
der Helfer sich nicht als Bürger<br />
zweiter Klasse betrachten muß. Warum<br />
wird hier von den Führungsstellen<br />
des <strong>THW</strong> nicht unternommen,<br />
was bei den anderen Organisationen<br />
im Bundesgebiet schon seit langer<br />
Zeit Selbstverständlichkeit ist? Ich<br />
würde mich freuen, wenn diese Diskussion<br />
ihre Fortsetzung zum Segen<br />
der Sache finden würde.<br />
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