Oktober - THW-historische Sammlung

Arne Simen
Deutsch-französische Helferka meradschaA-
Gemeinsame Ubung im Saarland
Die Helfer des Ortsverbandes
Saarwellingen veranstalteten an
einem Wochenende im Monat August
an der Nied bei Siersburg ein Ausbildungslager.
Wie der Lagerleiter,
Ortsbeauftragter Uecker vom OV
Saarwellingen, betonte, handelte es
sich nicht um eine Einsatzübung,
sondern um eine Ausbildungsübung,
die gemeinsam mit Helfern des OV
Merzig und den Angehörigen der
Federation Nationale de Sauvetage
aus Thionville (Frankreich) durchgeführt
wurde. Insgesamt nahmen
90 Helfer, davon 50 aus Saarwellingen,
Hülzweiler und Schwarzenholz,
15 aus Merzig und 35 Helferinnen
und Helfer aus Thionville an dem
Zeltlager teil.
Samstagsmorgens traf bereits ein
Vorkommando aus Saarwellingen in
Siersburg ein, das die Zelte sowie
die Feldküche aufbaute und die
notwendigen Versorgungsleitungen
(Wasser und Strom) verlegte. Als
die übrigen Helfer dann am Samstagnachmittag
auf dem übungsgelände
eintrafen, war das Lager bereits
fertiggestellt. Es konnte demnach
gleich mit der Ausbildung begonnen
werden.
Beide Tage waren ausgefüllt mit
folgenden übungen: Fahren auf dem
Wasser, Katastrophenbrennschneiden
und Ausbildung im Bergungsdienst.
Weiter wurde unter Anleitung
der französischen Helferinnen
und Helfer auch eine Ausbildung in
der Ersten Hilfe durchgeführt. Man
legte hierbei besonderen Wert auf
die Anlegung von Notverbänden und
auf die Anwendung eines Atmungsgerätes.
Von den Helfern aus Merzig
wurde ein fünf Meter hoher Wasserturm
gebaut, wie er für die Versorgung
eines Notlagers mit Trinkwasser
erforderlich ist. Höhepunkt
der Ausbildung war die Verlegung
eines Tonnensteges und der Bau einer
Seilbahn über die Nied. Angehörige
der DLRG aus Merzig überwachten
mit ihren Booten die übungen auf
dem Wasser, um bei Unfällen helfend
einzugreifen.
Nach dem Abendessen des ersten
Tages wurde den Helfern ein Farbfilm
von der Jugoslawienfahrt des
OV Saarwellingen vorgeführt. Ein
Lagerfeuer mit Spießbratenessen
bildete den Abschluß des ereignisreichen
Tages. Pünktlich um 24 Uhr
wurde "Zapfenstreich" geblasen,
und die Helfer krochen zur wohlverdienten
Ruhe in ihre Zelte. Um
6 Uhr war am nächsten Morgen
"Wecken". Nach dem Frühstück und
dem gemeinsamen Kirchgang wurde
wieder mit der Ausbildung begonnen.
Die Ausbildung selbst erfolgte im
stündlichen Wechsel, so daß jede
Gruppe alle vorgesehenen Ausbildungssparten
durchmachte. In kameradschaftlicher
Verbundenheit
arbeiteten die deutschen Helfer mit
den Helfern aus Frankreich, die in
den einzelnen Gruppen aufgeteilt
waren, Hand in Hand. Die Helfer
waren mit großem Eifer bei der
Sache und zeigten mit vorbildlicher
Ruhe und Disziplin Ausschnitte aus
den vielseitigen Aufgaben des THW.
Auch den Helfern von der Küche, die
sich um das leibliche Wohl ihrer
Kameraden bemühten, gilt ein besonderes
Lob. überall konnte man
nur Worte der Anerkennung über
das ausreichende und schmackhafte
Essen hören.
Neben dem THW-Landesbeauftragten,
Oberingenieur Max Jüttner,
und Bürgermeister Strauß von Siersburg
erschien auch der Stadtverordnete
und Beigeordnete Kahn als
Vertreter der Stadt Thionville, der
vor allem zum Ausdruck brachte,
daß er hocherfreut sei über die vorbildliche
kameradschaftliche Zusammenarbeit
der französischen und
deutschen Helfer, die er sich in diesem
Rahmen nicht so vorgestellt
hätte.
Aufmerksam verfolgten die Gäste
und Zuschauer das schnelle und reibungslose
Arbeiten der Helfer. Besonderes
Interesse zeigte man auch
für die Ausrüstung der Geräte- und
Mannschaftskraftwagen des Luftschutzhilfsdienstes.
Mit diesem Ausbildungslager wollten
die Verantwortlichen gleichzeitig
den Gedanken des THW weiter
in die Öffentlichkeit tragen, was
auch voll und ganz gelungen ist. Die
vielen Zuschauer waren sichtlich beeindruckt
von dem Leistungsstand
der Helfer und von der vorbildlichen
Lagerordnung, die während der zwei
Tage hier herrschte.
Ein Patient wird von einer französischen Helferin betreut
Deutsche und französische Helfer in einem Boot
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