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16 | 17 SCHÖNES & SCHENKEN<br />
Auf der Suche nach dem perfekten<br />
Die Deutschen sind fleißige Schenker. Ob zu<br />
Weihnachten, zum Geburtstag oder einfach nur<br />
so – für unsere Lieben greifen wir tief ins Portemonnaie.<br />
Der beliebte Brauch des gegenseitigen<br />
Beschenkens hat eine lange Tradition, die<br />
seit Menschengedenken gepflegt wird und aus<br />
unserer Gesellschaft und dem sozialen Umgang<br />
miteinander nicht mehr wegzudenken ist. Auch<br />
wirtschaftlich gesehen sind die Schenk-Kultur<br />
und der Umsatz, der mit Präsenten gemacht<br />
wird, keinesfalls zu unterschätzen. Aber wann<br />
und warum schenken wir eigentlich? Und die<br />
wichtigste aller Fragen, die sich immer wieder<br />
stellt: Was sollen wir schenken?<br />
Beliebte Tradition mit Historie<br />
Schon in der Antike wurde vom reichen griechischen Adel die Sitte<br />
gepflegt, Gäste nicht nur mit köstlichen Speisen und reichlich Getränken<br />
großzügig zu verwöhnen, sondern auch einem jeden Gast den<br />
kostbaren Kelch, aus dem er getrunken hatte, als Präsent zu überlassen.<br />
Im alten Rom wurden zum Neujahrsfest einfache Mitbringsel<br />
wie Baumzweige oder Gartenfrüchte verschenkt. Diese Gaben zeichneten<br />
sich weniger durch ihren materiellen Wert als vielmehr durch<br />
ihre Symbolik aus: Was man im Überfluss hatte, gab man an andere<br />
weiter, um damit Glück für das Erreichen des gleichen Wohlstandes<br />
zu wünschen.<br />
Doch nicht immer war das Schenken positiv behaftet: Mit<br />
der Ausbreitung des Christentums im Mittelalter war der altbekannte<br />
Brauch kurzzeitig als „heidnisch“ verpönt. Die Menschen ließen sich<br />
jedoch nicht vom Schenken abhalten und führten die Sitte hinter verschlossenen<br />
Türen fort.<br />
Als klar wurde, dass dieser Brauch nicht ausgerottet werden<br />
konnte, fand man in den Gaben der Heiligen Drei Könige an das<br />
Jesuskind – Gold, Weihrauch und Myrrhe – die Rechtfertigung für<br />
eine christliche Absolution. Der Wunsch nach ewigem Leben und<br />
die Hoffnung, Gott gnädig zu stimmen, führten daraufhin zu großen<br />
Geschenken der Menschen an die Kirche.<br />
Die Bedeutung des Schenkens<br />
Heute gehört das gegenseitige Beschenken in unseren Breitengraden<br />
zum guten Ton. Ob freiwillig oder aus Gründen des<br />
Anstands – wir schenken zu jeder sich bietenden Gelegenheit sinnvolle<br />
oder weniger sinnvolle Geschenke, immer in der Hoffnung, dem<br />
Beschenkten eine Freude zu bereiten. Dies gestaltet sich jedoch oft<br />
genug als kompliziertes Unterfangen, da ein hohes Maß an Aufmerksamkeit<br />
gegenüber unseren Mitmenschen, Fingerspitzengefühl,<br />
Findigkeit und vor allem Zeit vonnöten ist.<br />
Die Messe Frankfurt ließ als weltweit wichtigster Organisator<br />
von Konsumgütermessen im Jahr 2011 eine stichprobenartige<br />
Befragung von 1000 Männern und Frauen von der GfK Marktforschung<br />
durchführen, um Aufschluss über das Schenkverhalten der<br />
Deutschen zu erhalten.<br />
Daraus resultiert, dass es sich beim beliebtesten Ereignis<br />
zum Schenken laut 86 Prozent der Befragten um den Geburtstag<br />
handelt, dicht gefolgt von Weihnachten. Weit abgeschlagen mit<br />
33,3 Prozent folgen Mutter- und Vatertag. Nach Ostern, privaten<br />
Einladungen und dem Valentinstag bilden Familienfeiern wie Taufe<br />
und Kommunion sowie Hochzeiten mit 11,1 Prozent das Schlusslicht.<br />
Einfallsreichtum ade!<br />
Zum Verdruss der Geschenkehersteller sind für die Vielzahl dieser<br />
Anlässe Geldpräsente sehr beliebt – beim Beschenkten wie auch<br />
beim Schenkenden. Die Frage nach den Vorlieben und Wünschen des<br />
Empfängers, die anstrengende, zeitaufwendige Suche nach der zündenden<br />
Idee und die drohende Gefahr einer Enttäuschung bei Nichtgefallen<br />
sind schlicht nicht gegeben. Dies hat zur Folge, dass jeder<br />
Zweite (51 Prozent) Bargeld verschenkt. Für den Handel ist das eine<br />
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