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P.T. MAGAZIN 02/2013

Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung

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Der Wintersportler<br />

Charakter hat Geschichte und schreibt Geschichte:<br />

Porsche Cayenne GTS<br />

Lifestyle | Auto<br />

Grüß Gott, liebe automobile Fangemeinde,<br />

mein Name ist Ferdinand Porsche<br />

und mein Erfindergeist beseelt heute<br />

noch die Aura der Dr. Ing. h.c. F. Porsche<br />

AG. Mein Geist ist Antriebskraft und<br />

Verpflichtung zugleich. Ich konstruierte<br />

bereits 1897 einen elektrischen Radnabenmotor.<br />

Im selben Jahr wechselte ich<br />

zur k. u. k. Hof-Wagenfabrik Jacob Lohner<br />

& Co, in die neu gegründete „elektromobile<br />

Abteilung“. 1900 wurde der<br />

Lohner-Porsche, ein transmissionsloses<br />

Fahrzeug mit meinem Radnabenmotor<br />

als Antrieb, auf der Pariser Weltausstellung<br />

als epochale Neuheit gefeiert.<br />

Meine Konstruktionen gewann 1900 bei<br />

einem Autorennen auf dem Semmering<br />

bei Wien.<br />

Nach acht Jahren bei Lohner wechselte<br />

ich 1906 als Technischer Direktor zu Austro-Daimler,<br />

wo ich 1917 Generaldirektor<br />

wurde. Am Steuer eines von mir entworfenen<br />

Austro-Daimlers gewann ich<br />

1910 die damals populäre „Prinz-Heinrich-Fahrt“,<br />

eine Langstreckenprüfung<br />

für Tourenwagen mit jährlich wechselnder<br />

Streckenführung. In diesem Jahr<br />

ging es über 1.495 Kilometer von Berlin<br />

über Magdeburg, Braunschweig, Kassel,<br />

Würzburg, Nürnberg, Stuttgart, Straßburg,<br />

Trier zum Zielort Bad Homburg. Ich<br />

steuerte meinen Tourenwagen in neuartiger<br />

aerodynamischer „Tulpenform“ mit<br />

Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 140<br />

Stundenkilometern über die Strecke.<br />

1922 stellte ich den „Sascha“, einen kleinen<br />

Rennwagen mit vier Zylindern und<br />

1,1 Liter Hubraum, vor. Im selben Jahr<br />

gewann der „Sascha“ bei der Targa Florio<br />

auf Sizilien auf Anhieb die Plätze eins<br />

und zwei in seiner Klasse.<br />

1923 wurde ich Technischer Direktor<br />

und Vorstandsmitglied der Daimler-Motoren-Gesellschaft<br />

in Stuttgart.<br />

Unter meiner Leitung wurde der<br />

Mercedes-Kompressorwagen weiterentwickelt.<br />

1924 wurde mit diesem Wagen<br />

der Gesamtsieg auf der Targa Florio<br />

errungen. Die Technische Hochschule<br />

Stuttgart verlieh mir für diesen großen<br />

Erfolg den Titel Dr. Ing. ehrenhalber.<br />

Meine Kompressor-Konstruktionen<br />

Mercedes-Benz S, SS und SSK wurden<br />

zum Synonym für Sportlichkeit und Rennerfolg.<br />

1934 wurde ein Vertrag zwischen dem<br />

Porsche Konstruktionsbüro und dem<br />

Reichsverband der Automobilindustrie<br />

geschlossen. Es war die Geburtsstunde<br />

des Volkswagens, der später so liebevoll<br />

Käfer hieß. Im Jahr 1938 wurde<br />

der Grundstein zum Volkswagenwerk<br />

gelegt.<br />

Nach meiner Rückkehr aus der französischen<br />

Kriegsgefangenschaft schaute<br />

ich mir die Konstruktion des Rennwagens<br />

Cisitalia an, die unter der Leitung<br />

meines Sohnes Ferry entstanden war.<br />

Nach genauer Betrachtung kam ich zu<br />

dem Schluss: „Keine Schraube hätte ich<br />

anders gemacht.“<br />

Mit dem Porsche Typ 356 begründete Ferry<br />

Porsche 1948 den weltweiten Ruf der<br />

Firma als Hersteller erfolgreicher Sportund<br />

Rennwagen, wobei er einerseits<br />

die Konstruktionsprinzipien übernahm,<br />

die ich beim Volkswagen (luftgekühlter<br />

Boxermotor im Heck) anwendete, und<br />

andererseits die Renntradition weiterführte.<br />

Schaue ich mir heute den neuen Porsche<br />

Cayenne GTS an, bin ich stolz auf das<br />

Werk meiner Nachfahren, weil wir vielen<br />

Automobilherstellern davon fahren: im<br />

Markenleitbild, in den Produkten und<br />

der Konstruktionstätigkeit von automobilem<br />

Mehrwert.<br />

Markant sportlich, rassig und der Marke<br />

verpflichtet<br />

SUV und Sportwagen. Wie passt das<br />

zusammen, fragten sich die Automobilgurus<br />

aus der ganzen Welt, als der erste<br />

Cayenne das Licht der Welt erblickte?<br />

Heute heißt die Zauberformel Cayenne<br />

GTS. Porschetypisch mit Stilelementen<br />

der Ikone 911 ist der Cayenne in diesem<br />

Segment einzig. Die serienmäßige<br />

Licht-Technik weist ein Bi-Xenon-System<br />

auf, dass über integriertes Kurvenlicht,<br />

Landstraßen- und Autobahnlicht sowie<br />

Schlechtwetterlicht verfügt. Eine bullige<br />

und dennoch elegante Architektur<br />

mit gewölbten Radhäuser, spezielle<br />

Seitenschweller, katzenaugenartigen<br />

Rückleuchten und Doppelendrohre der<br />

Auspuffanlage, zeigen die sportliche<br />

Ausrichtung des GTS auf einem Blick.<br />

Auf der Überholspur mit Tempo 261,<br />

nichts für alte Herren wie Ramsauer<br />

Das maximale Drehmoment steigt<br />

um 15 Newtonmeter auf 515 an. Damit<br />

beschleunigt der 4,8-Liter, V8-Zylinder-<br />

Saugmotor mit 420 Pferdestärken, den<br />

trotz Erleichterung immer noch ca. 2,2<br />

Tonnen schweren Cayenne in 5,7 Sekunden<br />

auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit<br />

von 261 km/h erreicht er mit<br />

dem acht Gänge zählenden Tiptronic-<br />

S-Getriebe schnell und nahezu sparsam<br />

(12,8 Liter im Schnitt beim Pressetestwagen)<br />

angesichts seiner Größe, vergleichsweise<br />

verbraucht ein gleichwertig<br />

ausgestatteter Mercedes M-Klasse<br />

500 ca. 16,7 Liter pro 100 Kilometer im<br />

Schnitt.<br />

Straff abgestimmtes Fahrwerk des<br />

Sportlers<br />

Das deutlich straffer abgestimmte Fahrwerk<br />

verfügt immer noch über einen<br />

Fahrkomfort, lässt Bodenunebenheiten<br />

aber spüren, gerade, wenn man auf Berlins<br />

verlumperten Straßen unterwegs<br />

ist. Dafür ermöglicht die Abstimmung<br />

des Fahrwerks mit der abgesenkten<br />

Karosserie und der um 17 Millimeter<br />

breiteren Spurweite an der Hinterachse<br />

gegenüber dem Cayenne S ein überaus<br />

agiles Kurvenverhalten und ein<br />

tadelloses Fahren bei schwierigen Witterungsbedingungen.<br />

Direkt und willig<br />

reagiert der GTS auf jede Lenkbewegung<br />

und macht ihn zum Weltmeister in verschneiten<br />

Skiregionen oder vom Regen<br />

gepeinigten Straßen.<br />

Luxus und Spaß pur ohne Grenzen nach<br />

oben<br />

Feinstes Leder mit Alcantara und spezielle<br />

Frontsitze mit der Möglichkeit des<br />

Heizens und der Kühlung (LEDs leuchten<br />

bei der Sitzheizung rot und bei der<br />

Sitzkühlung blau) sorgen im Innenraum<br />

für ein besonderes Komforterlebnis. Bei<br />

den Extras ist die Preisgrenze nach oben<br />

beinahe offen. Das Angebot reicht vom<br />

Porsche-Communications-Management<br />

mit Navigationsmodul über eine Vierzonen-Klimaanlage<br />

bis zu Assistenzsystemen<br />

wie Abstandsregeltempomat,<br />

Spurwechsel-Assistent, Abstandswarnung<br />

oder Kurvengeschwindigkeitskontrolle.<br />

Dass man allerdings ca. 350 Euro<br />

für abblendbare Spiegel als Extra bezahlen<br />

muss, ist ein Tropfen Essig im Wein.<br />

Emotional hat der Porsche Cayenne<br />

GTS einige Dinge zu bieten, die gerade<br />

das limbische System unserer Psyche<br />

per Langzeitgedächtnis aufmerken<br />

lassen: Die Einstiegsschweller sind mit<br />

dem Schriftzug Cayenne GTS zweifarbig<br />

(Fotos: Prof. A. J. Garth)<br />

beleuchtet. Daten des Bordcomputers<br />

können im Kombiinstrument des Tachos<br />

sichtbar gemacht werden. Allein beim<br />

Motorstart brüllt der V8 kurz auf, dass<br />

nicht nur der Pilot, sondern auch die<br />

Außenwelt vor Freude jubelt.<br />

Der Porsche Cayenne GTS ist eine<br />

Sportskanone<br />

Die Summe seiner Vorzüge sind nicht<br />

nur das enorme Platzangebot und das<br />

hohe Sitzen, sondern auch sein enormer<br />

Imagewert, seine sportlichen Fahrleistungen<br />

und sein außergewöhnlich<br />

angenehmes, dynamisches Fahrverhalten.<br />

Er ist auf alle Fälle eine ausgezeichnete<br />

Alternative zum Plastiklook-<br />

Interior BMW X5 und der koreanisch<br />

anmutenden M-Klasse von Mercedes.<br />

Das Ziel, den Fahrspaß eines Sportwagens<br />

in einem SUV zu verwirklichen,<br />

haben die Porsche-Konstrukteure im<br />

Geiste von Ferdinand Porsche auf die<br />

Spitze getrieben und ein Automobil<br />

entwickelt, dass nicht nur Liebe, Leidenschaft<br />

und Konstrukteursgeist zeigt,<br />

sondern auch die Geschichte eines<br />

Erfolges fortschreibt, der gerne beneidet<br />

wird. „So hätte ich den Porsche Cayenne<br />

GTS auch gebaut,“ würde Ferdinand<br />

sagen und so klingt es auch durch die<br />

Hallen in Leipzig, wo die „Hochzeit“ des<br />

Cayenne stattfindet, in dem der Motor,<br />

das Getriebe mit der Karosserie in der<br />

Endfertigung verheiratet wird. n<br />

Prof. Arnd Joachim Garth<br />

64 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2013</strong> 2/<strong>2013</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 65

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