Dr. Hans-Dieter Heinisch
Dr. Hans-Dieter Heinisch
Dr. Hans-Dieter Heinisch
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Institut für Angewandte Trainingswissenschaft Leipzig<br />
ein Institut des Trägervereins IAT / FES des DSB e.V.<br />
Die Gestaltung der Unmittelbaren Wettkampfvorbereitung<br />
(UWV) als Leistungsreserve für<br />
die Entwicklung sportlicher Spitzenleistungen<br />
in in den Zweikampfsportarten, dargestellt am<br />
Beispiel Judo<br />
HANS-DIETER HEINISCH<br />
heinisch@iat.uni-leipzig.de
Institut für Angewandte Trainingswissenschaft Leipzig<br />
ein Institut des Trägervereins IAT / FES des DSB e.V.<br />
Gliederung:<br />
1. 1. Vorbemerkungen<br />
2. 2. Stellenwert und und Ziele der der UWV im im Jahresleistungsaufbau<br />
3. 3. Prinzipien und und Inhalte der der methodischen Gestaltung der der UWV<br />
4. 4. Schwerpunkte und und Ergebnisse im im Bereich der der Trainingsteuerung<br />
5. 5. Schlussfolgerungen für für die die Olympiavorbereitung 2008<br />
<strong>Heinisch</strong>, H.-D.: Bundestrainer-Großseminar des DOSB in Gelsenkirchen 25.09.07
1. Vorbemerkungen<br />
Kooperation<br />
Projektarbeit<br />
Projektarbeit<br />
im<br />
im<br />
Rahmen<br />
Rahmen<br />
der<br />
der<br />
prozessbegleitenden<br />
prozessbegleitenden<br />
Trainings-<br />
Trainingsund<br />
und<br />
Leistungssteuerung<br />
Leistungssteuerung<br />
UWV-<br />
UWV-<br />
Planung<br />
Planung<br />
und<br />
und<br />
trainingsmethodische<br />
trainingsmethodische<br />
Gestaltung<br />
Gestaltung<br />
BT<br />
BT<br />
-Männer<br />
-Männer<br />
D.<br />
D.<br />
Hötger/D.Ultsch/<br />
Hötger/D.Ultsch/<br />
F.Wieneke<br />
F.Wieneke<br />
Abnahme und Bestimmung von Blutparametern<br />
Abnahme und Bestimmung von Blutparametern<br />
BT<br />
BT<br />
weiblicher<br />
weiblicher<br />
Bereich<br />
Bereich<br />
N.<br />
N.<br />
Littkopf/M.Birod/<br />
Littkopf/M.Birod/<br />
M.Bazynski<br />
M.Bazynski<br />
Zusammenarbeit<br />
Zusammenarbeit<br />
im<br />
im<br />
Bereich<br />
Bereich<br />
der<br />
der<br />
trainingsmethodischen<br />
trainingsmethodischen<br />
Interpretation<br />
Interpretation<br />
der<br />
der<br />
Leistungsparameter<br />
Leistungsparameter<br />
(Trainings-<br />
(Trainingsu.<br />
u.<br />
Leistungssteuerung)<br />
Leistungssteuerung)<br />
O. Heine<br />
O. Heine<br />
<strong>Heinisch</strong>, H.-D.: Bundestrainer-Großseminar des DOSB in Gelsenkirchen 25.09.07
1. Vorbemerkungen<br />
UWV = Zyklus der der Vorbereitung der der Sportler auf auf den den<br />
Wettkampfhöhepunkt (Alternative Bezeichnungen:<br />
Tapering/Peaking)<br />
Ohne Ohne intensive spezielle Vorbereitung auf auf den den Hauptwettkampf kein kein Erfolg! Erfolg!<br />
Der Der Begriff Begriff “Unmittelbare Wettkampfvorbereitung” wird wird schon schon seit seit mehr mehr als als 40 40<br />
Jahren in in der der Trainingswissenschaft verwendet (LEHNERT 1964) und und hat hat sich sich<br />
sukzessiv als als eigenständiger Trainingsabschnitt in in die die Trainingspraxis etabliert.<br />
<strong>Heinisch</strong>, H.-D.: Bundestrainer-Großseminar des DOSB in Gelsenkirchen 25.09.07
2. Stellenwert und Ziele der UWV im Jahresleistungsaufbau<br />
Charakteristisch für die Entwicklung in den Zweikampfsportarten ist:<br />
Charakteristisch für die Entwicklung in den Zweikampfsportarten ist:<br />
Eine ständig steigende Wettkampftätigkeit<br />
Eine ständig steigende Wettkampftätigkeit<br />
Reduzierung der der zentralen Lehrgangstätigkeit, Freistellung der der Athleten und und Trainingspartner,<br />
reduzierte Leistungsdichte/Trainingspartnerproblematik<br />
<strong>Heinisch</strong>, H.-D.: Bundestrainer-Großseminar des DOSB in Gelsenkirchen 25.09.07
2. Stellenwert und Ziele der UWV im Jahresleistungsaufbau<br />
GRUNDPRINZIPIEN der UWV:<br />
GRUNDPRINZIPIEN der UWV:<br />
Die Die UWV UWV kann kann nur nur der der „i- „i-Punkt“ für für eine eine systematische und und abgestimmte Jahresplanungsein,<br />
und und ist ist nur nur in in diesem Zusammenhang diskussionswürdig.<br />
(Was (Was im im Jahresverlauf nicht nicht als als Voraussetzung entwickelt worden ist, ist, kann kann in in der der<br />
nung<br />
UWV UWV nicht nicht kompensiert werden!)<br />
<strong>Heinisch</strong>, H.-D.: Bundestrainer-Großseminar des DOSB in Gelsenkirchen 25.09.07
2. Stellenwert und Ziele der UWV im Jahresleistungsaufbau<br />
GRUNDPRINZIPIEN der UWV:<br />
GRUNDPRINZIPIEN der UWV:<br />
Die Die UWV erfolgt ausschließlich unter dem dem Aspekt der der Vorbereitung auf auf den den<br />
Wettkampfhöhepunkt des des jeweiligen Trainingsjahres<br />
(FALSCH: UWV auf auf ein ein Internationales Turnier).<br />
(Ausnahme: Doppelperiodisierung (EM-WM bzw. EM-OS)<br />
Das Das entscheidende nationale Nominierungsturnier erfolgt zeitlich so so nahe wie wie<br />
möglich vor vor der der UWV.<br />
Nominierungsentscheidungen möglichst vor vor der der UWV festlegen und und<br />
verkünden<br />
<strong>Heinisch</strong>, H.-D.: Bundestrainer-Großseminar des DOSB in Gelsenkirchen 25.09.07
2. Stellenwert und Ziele der UWV im Jahresleistungsaufbau<br />
ZIELE der UWV:<br />
ZIELE der UWV:<br />
Die Die UWV- Phase der der Leistungsausprägung wird wird zum zum trainingsmethodischen<br />
Höhepunkt des des Jahresleistungsaufbaus, zur zur “sensibelsten Etappe des des<br />
Jahreszyklus”, in in der der es es vorrangig darum geht,<br />
die die maximale individuelle Wettkampfleistung in in Einheit von von technischtaktischer<br />
Leistungsfähigkeit und und wettkampfspezifischer Kondition<br />
auszuprägen und und einen Superkompensationseffekt zu zu erzielen, der der zum<br />
Zeitpunkt des des Wettkampfhöhepunktes seine optimale Wirkung erreicht.<br />
(TSCHIENE 1999) 1999)<br />
<strong>Heinisch</strong>, H.-D.: Bundestrainer-Großseminar des DOSB in Gelsenkirchen 25.09.07
Folie 8<br />
3. Prinzipien und Inhalte der methodischen Gestaltung der UWV<br />
Inhalte der der UWV (in (in Anlehnung an an TSCHIENE 1999)<br />
1. 1. Konditioneller Aspekt:<br />
Ausprägung Ausprägung und und Stabilisierung Stabilisierungdes des erforderlichen erforderlichen Niveaus Niveaus spezifischer spezifischer konditioneller konditioneller Leistungsvoraussetzungen,<br />
mit mit Orientierung Orientierung auf auf die die wirkungsvolle wirkungsvolle Umsetzung Umsetzung der der technisch- technisch-taktischen<br />
taktischen<br />
Leistungs-<br />
Anforderungen Anforderungen des des Wettkampfes. Wettkampfes. Keine Keine akzentuierte akzentuierte konditionelle konditionelle Leistungsentwicklung mehr! mehr!<br />
2. 2. Technischer Aspekt:<br />
Vervollkommnung und und Stabilisierung, Stabilisierung, Korrigieren Korrigieren geringfügiger geringfügiger Mängel, Mängel, keine keine Neuerlernung!<br />
Neuerlernung!<br />
3. 3. Taktischer Aspekt:<br />
Durchsetzung Durchsetzung d. d. eigenen eigenen taktischen taktischen Linie, Linie, der der individuellen individuellen Kampfkonzeption, intensive intensive<br />
Gegnereinstellung<br />
4. 4. Komplexe Leistungsausprägung (zentrales (zentrales Element Element der der UWV): UWV):<br />
Fasst Fasst konditionelle konditionelle und und technisch- technisch-taktische taktische Faktoren Faktoren zusammen zusammen und und hebt hebt sie sie auf auf eine eine neue, neue, höhere höhere<br />
Qualität Qualität der der Leistungsfähigkeit.<br />
5. 5. Psychischer Aspekt:<br />
Psychologische Wettkampfvorbereitung<br />
<strong>Heinisch</strong>, H.-D.: Bundestrainer-Großseminar des DOSB in Gelsenkirchen 25.09.07
Folie 8<br />
3. Prinzipien und Inhalte der methodischen Gestaltung der UWV<br />
Inhalte der UWV (in Anlehnung an TSCHIENE 1999)<br />
Inhalte der UWV (in Anlehnung an TSCHIENE 1999)<br />
6. Regeneration !<br />
6. Regeneration !<br />
<strong>Heinisch</strong>, H.-D.: Bundestrainer-Großseminar des DOSB in Gelsenkirchen 25.09.07
3. Prinzipien und Inhalte der methodischen Gestaltung der UWV<br />
Tab. 1. Phasenstruktur und Hauptinhalte der UWV (<strong>Heinisch</strong> & Lehmann 2004)<br />
Abschnitt<br />
Phase der<br />
Regeneration<br />
Phase des<br />
differenzierten<br />
Leistungsaufbaus<br />
(Aufbauphase)<br />
Phase der komplexen<br />
Leistungsausprägung<br />
Phase der<br />
Leistungsstabilisierung<br />
Wettkampf<br />
● Kompensation<br />
● Verletzungen<br />
kurieren<br />
● Leistungsdiagnostik<br />
Hauptinhalte<br />
des<br />
Trainings<br />
allgemeine und<br />
spezielle konditionelle<br />
und technisch-<br />
taktische<br />
Leistungsvoraussetzungen<br />
Komplexe Wettkampfleistung<br />
● spezielle konditionelle<br />
Leistungsvoraussetzungen<br />
(anaerobe<br />
Leistungsfähigkeit,<br />
Mobilisationsfähigkeit)<br />
● (Technik- Taktik/<br />
individuelle Kampfkonzeption)<br />
Organisation<br />
der<br />
Wettkampfleistung<br />
Synergieeffekte<br />
zwischen<br />
Psyche, Technik-<br />
Taktik<br />
und Kondition<br />
Dauer<br />
vor 1990<br />
5 - 8 Tage<br />
(HT)<br />
14 - 16 Tage<br />
(HT bzw. LT)<br />
18 – 21 Tage<br />
(LT)<br />
10 – 12 Tage<br />
(HT oder LT)<br />
4 - 6 Tage<br />
(WK- Ort)<br />
Dauer<br />
ab 1990<br />
4 - 6 Tage<br />
(HT)<br />
12 - 14 Tage<br />
(HT bzw. ITL)<br />
10 - 12 Tage<br />
(LT)<br />
10 – 12 Tage<br />
(HT)<br />
4 – 6 Tage<br />
(WK- Ort)<br />
Legende: HT = Heimtraining LT = Lehrgangstraining ITL = internationaler Trainingslehrgang<br />
<strong>Heinisch</strong>, H.-D.: Bundestrainer-Großseminar des DOSB in Gelsenkirchen 25.09.07
3. Prinzipien und Inhalte der methodischen Gestaltung der UWV<br />
21<br />
21<br />
18<br />
Trainingstage<br />
15<br />
12<br />
9<br />
6<br />
7<br />
16<br />
14<br />
12 12<br />
vor 1990<br />
nach 1990<br />
3<br />
4<br />
0<br />
Erholungsphase Aufbauphase Phase der Leistungsausprägung<br />
Stabilisierungsphase<br />
Abb. 1. Phasenstruktur einer klassischen UWV vor und nach 1990<br />
<strong>Heinisch</strong>, H.-D.: Bundestrainer-Großseminar des DOSB in Gelsenkirchen 25.09.07
3. Prinzipien und Inhalte der methodischen Gestaltung der UWV<br />
wettkampfnahes Training<br />
spezielles Training<br />
100%<br />
75%<br />
50%<br />
25%<br />
20%<br />
80%<br />
45%<br />
55%<br />
70%<br />
30%<br />
0%<br />
VP WKP UWV<br />
Abb. 3. Anteiligkeit von speziellen und wettkampfnahen Trainingsbereichen im Jahresleistungsaufbau<br />
<strong>Heinisch</strong>, H.-D.: Bundestrainer-Großseminar des DOSB in Gelsenkirchen 25.09.07
3. Prinzipien und Inhalte der methodischen Gestaltung der UWV<br />
Belastungsprinzipien der der UWV- Gestaltung im im Judo<br />
(Phase der komplexen Leistungsausprägung)<br />
•• kontinuierlicher Anstiegs der Gesamtbelastung<br />
•• drei Gipfelbelastungen (Hochbelastungstage/HBT), in in denen<br />
die die Athleten bis bis an an die die Grenze ihrer individuellen Belastbarkeit<br />
geführt werden<br />
•• anschließende Regenerationsphasen!<br />
•• letzter Gipfel nicht näher als als 10 10 bis bis 12 12 Tage vor vor Wettkampfbeginn<br />
<strong>Heinisch</strong>, H.-D.: Bundestrainer-Großseminar des DOSB in Gelsenkirchen 25.09.07
3. Prinzipien und Inhalte der methodischen Gestaltung der UWV<br />
Die Die komplexe Leistungsausprägung erlangt eine eine zentrale Bedeutung in in der der UWV UWV<br />
(vereinigt sowohl konditionelle, technisch-taktische und und psychische Elemente der der<br />
anzustrebenden Wettkampfleistung)<br />
(Eine (Eine Rekrutierung leistungsstarker Partner ist ist erforderlich)<br />
Komplexe Leistungsausprägung erfordert den den vorrangigen Einsatz wettkampfspezifischer<br />
Trainingsmittel (Randori/RAN und und Trainingswettkampf/TWK)<br />
TWK TWK = höchste Stufe Stufe des des wettkampfnahen Trainings (kommt den den physischen und und<br />
psychischen Belastungs- sowie sowie technisch- taktischen Anforderungen des des Judo- Judo-<br />
Wettkampfes am am nächsten).<br />
(Ca. (Ca. acht acht Trainingswettkämpfe pro pro Hochbelastungstag)<br />
<strong>Heinisch</strong>, H.-D.: Bundestrainer-Großseminar des DOSB in Gelsenkirchen 25.09.07
3. Prinzipien und Inhalte der methodischen Gestaltung der UWV<br />
Abb. 4. Theoretisches Grundkonzept der Belastungsstruktur einer UWV (Phase der komplexen<br />
Leistungsausprägung)<br />
<strong>Heinisch</strong>, H.-D.: Bundestrainer-Großseminar des DOSB in Gelsenkirchen 25.09.07
4. Schwerpunkte und Ergebnisse der Trainingsteuerung<br />
1. Technisch-taktische Aspekte<br />
1. Technisch-taktische Aspekte<br />
2. Belastungsaspekte<br />
2. Belastungsaspekte<br />
<strong>Heinisch</strong>, H.-D.: Bundestrainer-Großseminar des DOSB in Gelsenkirchen 25.09.07
4. Schwerpunkte und Ergebnisse der Trainingsteuerung<br />
1. Technisch-taktische Aspekte<br />
1. Technisch-taktische Aspekte<br />
Individuelle Leistungsstands- und und Entwicklungsanalysen im im technisch- taktischeschenBereich<br />
mittels mittels videogestützter Analysen im im wettkampfnahen Training (Randori<br />
und und Trainingswettkämpfe)<br />
takti-<br />
Einsatz des Videoanalysesystems Utilius VS<br />
Soll-Ist Vergleich individueller Kampfkonzeptionen<br />
Mittelfristige Wettkampfvorbereitung<br />
•• Videoanalysen und und -präsentationen von von Wettkampfhöhepunkten<br />
•• computergestützte Gegneranalysen.<br />
<strong>Heinisch</strong>, H.-D.: Bundestrainer-Großseminar des DOSB in Gelsenkirchen 25.09.07
Schwerpunkte und Ergebnisse der Trainingsteuerung<br />
2. Belastungsaspekte<br />
2. Belastungsaspekte<br />
1. 1. Untersuchungen zur zur individuellen Belastungswirkung und und-verarbeitung von von<br />
Trainingstagen durch durch die die Analyse der der Serum- Kreatinkinase- Aktivitäten in in der der UWV. UWV.<br />
2. 2. Laktatkonzentrationsbestimmungen zwecks Ermittlung der der unmittelbaren<br />
Belastungswirkung der der eingesetzten Trainingsmittel bzw. bzw. des des erreichten<br />
individuellen Belastungsgrads<br />
<strong>Heinisch</strong>, H.-D.: Bundestrainer-Großseminar des DOSB in Gelsenkirchen 25.09.07
4. Schwerpunkte und Ergebnisse der Trainingsteuerung<br />
Tab. 2. Untersuchungsbasis seit 1995 (Männer/männliche Junioren)<br />
untersuchte UWV-Phasen (n)<br />
untersuchte Sportler (n)<br />
CK-Analysen (n)<br />
Laktatanalysen (n)<br />
34<br />
237<br />
2146<br />
6053<br />
<strong>Heinisch</strong>, H.-D.: Bundestrainer-Großseminar des DOSB in Gelsenkirchen 25.09.07
4. Schwerpunkte und Ergebnisse der Trainingsteuerung<br />
25<br />
MW S1 S2<br />
erste Hochbelastung (HBT1) n=234 zw eite Hochbelastung (HBT2) n=230 dritte Hochbelastung (HBT3) n=202<br />
21,3<br />
20<br />
18,6<br />
C K (µm o l/l)<br />
15<br />
10<br />
7,7<br />
277 %<br />
11,2<br />
166 %<br />
9,2<br />
147 %<br />
13,5<br />
5<br />
0<br />
vor HBT1 nach HBT1 vor HBT2 nach HBT2 vor HBT3 nach HBT3<br />
Abb. 5. Mittelwertsvergleich der CK- Auslenkungen vor und nach Hochbelastungstagen in Phasen der unmittelbaren<br />
WK-Vorbereitung im Judo (Männer u. Junioren)<br />
<strong>Heinisch</strong>, H.-D.: Bundestrainer-Großseminar des DOSB in Gelsenkirchen 25.09.07
4. Schwerpunkte und Ergebnisse der Trainingsteuerung<br />
25<br />
MW S1 S2<br />
erste Hochbelastung (HBT1) n=234 zw eite Hochbelastung (HBT2) n=230 dritte Hochbelastung (HBT3) n=202<br />
21,3<br />
20<br />
18,6<br />
C K ( µm o l/l)<br />
15<br />
10<br />
7,7<br />
11,2<br />
9,2<br />
13,5<br />
5<br />
0<br />
vor HBT1 nach HBT1 vor HBT2 nach HBT2 vor HBT3 nach HBT3<br />
Abb. 6. Vergleich der durchschnittlichen CK-Auslenkungen vor und nach Hochbelastungstagen<br />
<strong>Heinisch</strong>, H.-D.: Bundestrainer-Großseminar des DOSB in Gelsenkirchen 25.09.07
4. Schwerpunkte und Ergebnisse der Trainingsteuerung<br />
25<br />
MW<br />
20<br />
20,4<br />
18,4<br />
Regeneration<br />
Regeneration<br />
S1<br />
S2<br />
C K (m m o l/l)<br />
15<br />
10<br />
6,6<br />
11,7<br />
10,2<br />
9,2<br />
12,6<br />
9,1<br />
13,3<br />
5<br />
4,6<br />
0<br />
24.08. 25.08. 26.08. 27.08. 28.08. 29.08. 30.08. 31.08. 01.09. 01.09./NB<br />
Abb. 7. Durchschnittlicher Verlauf der CK- Morgenwerte in der UWV auf die WM 2007<br />
<strong>Heinisch</strong>, H.-D.: Bundestrainer-Großseminar des DOSB in Gelsenkirchen 25.09.07
4. Schwerpunkte und Ergebnisse der Trainingsteuerung<br />
Ursachen für sinkende Belastung im UWV-Verlauf:<br />
• Erster HBT wirkt sehr abrupt auf den Sportler, dadurch<br />
sehr hohe CK-Anstiege<br />
• Adaptationseffekte im UWV- Verlauf<br />
• teilweise keine vollständige Regeneration<br />
• letzter HBT: Motivationsprobleme, Verletzungsängste…<br />
<strong>Heinisch</strong>, H.-D.: Bundestrainer-Großseminar des DOSB in Gelsenkirchen 25.09.07
4. Schwerpunkte und Ergebnisse der Trainingsteuerung<br />
40,0<br />
32,0<br />
MW<br />
Sp. 1<br />
Sp. 4<br />
Sp. 5<br />
Sp. 6<br />
Sp. 7<br />
Sp. 2<br />
Sp. 3<br />
Sp. 8<br />
1.Hochbelastung<br />
2.Hochbelastung<br />
3.Hochbelastung<br />
24,0<br />
CK (µmol/l)<br />
20,4<br />
18,4<br />
16,0<br />
11,7<br />
10,2<br />
9,2<br />
12,6<br />
9,1<br />
13,3<br />
8,0<br />
6,6<br />
4,6<br />
0,0<br />
24.08. 25.08. 26.08. 27.08. 28.08. 29.08. 30.08. 31.08. 01.09. 01.09./NB<br />
Abb. 8. Individuelle Verläufe der CK- Morgenwerte in der UWV auf die WM 2007<br />
<strong>Heinisch</strong>, H.-D.: Bundestrainer-Großseminar des DOSB in Gelsenkirchen 25.09.07
4. Schwerpunkte und Ergebnisse der Trainingsteuerung<br />
40<br />
32<br />
ST1 (n=7 UWV)<br />
ST2 (n=4 UWV)<br />
AT1 (n=7 UWV)<br />
AT2 (n=7 UWV)<br />
C K (µ m o l/l)<br />
24<br />
16<br />
8<br />
0<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />
Abb. 9. Vergleich individueller CK- Auslenkungen bei unterschiedlichen Typen (SK/Ausdauer)<br />
<strong>Heinisch</strong>, H.-D.: Bundestrainer-Großseminar des DOSB in Gelsenkirchen 25.09.07
4. Schwerpunkte und Ergebnisse der Trainingsteuerung<br />
25<br />
WM 2007<br />
EM 2004<br />
OS 2004<br />
20<br />
EM 2005<br />
WM 2005<br />
C K (µ m o l/ll)<br />
15<br />
10<br />
6,5<br />
16<br />
5,9<br />
9,1<br />
7<br />
13,6<br />
6,5<br />
EM 2006<br />
EM 2007<br />
6<br />
12,3<br />
5<br />
4,18<br />
0<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />
Abb. 10. Individuelle Verläufe der CK- Morgenwerte eines erfolgreichen Sportlers in unterschiedlichen UWV-Phasen<br />
<strong>Heinisch</strong>, H.-D.: Bundestrainer-Großseminar des DOSB in Gelsenkirchen 25.09.07
4. Schwerpunkte und Ergebnisse der Trainingsteuerung<br />
48<br />
40<br />
32<br />
EM97<br />
EM98<br />
EM99<br />
EM00<br />
C K (µ m ol/l)<br />
24<br />
16<br />
8<br />
0<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />
Abb. 11. Durchschnittliche individuelle CK- Verläufe eines erfolgreichen Sportlers als Ausdruck verbesserter<br />
konditioneller Leistungsfähigkeit<br />
<strong>Heinisch</strong>, H.-D.: Bundestrainer-Großseminar des DOSB in Gelsenkirchen 25.09.07
4. Schwerpunkte und Ergebnisse der Trainingsteuerung<br />
25<br />
23,76<br />
MW/Mä<br />
MW/Jn<br />
20<br />
19,31<br />
20,02<br />
MW/Fr<br />
17,48<br />
C K ( µm o l/l)<br />
15<br />
10<br />
8,24<br />
7,26<br />
8,04<br />
13,7<br />
9,21<br />
7,9<br />
10,66<br />
7,91<br />
14,9<br />
12,22<br />
6,75<br />
5<br />
3,41<br />
4,49<br />
4,18<br />
0<br />
vor HBT1 nach HBT1 vor HBT2 nach HBT2 vor HBT3 nach HBT3<br />
Abb. 12. Vergleich der durchschnittlichen CK- Auslenkungen bei Männern, männlichen Junioren und Frauen vor und<br />
nach Hochbelastungen<br />
<strong>Heinisch</strong>, H.-D.: Bundestrainer-Großseminar des DOSB in Gelsenkirchen 25.09.07
Schwerpunkte und Ergebnisse der Trainingsteuerung<br />
2. 2. Analyse der der aktuellen Stoffwechselbelastung mittels Laktatkonzentrationsbestimmungen<br />
Hauptaspekt im im wettkampfnahen Training= technisch-taktische Leistungsfähigkeit<br />
aber: aber:<br />
Im Im Wettkampf werden die die Athleten mit mit höchsten Belastungen des des<br />
Sehnen/Bänder/Muskel-, des des HKL- HKL-und Stoffwechselsystems konfrontiert<br />
Nur Nur wer wer diese diese Belastungen im im Training ausreichend bewältigt hat, hat, kann kann im im „Ernstfall“<br />
auch auch damit damit umgehen!<br />
Deshalb nimmt nimmt das das Training der der wettkampfspezifischen Ausdauer in inKombination mit mit<br />
der der Mobilisationsfähigkeit und und relevanten Willensqualitäten einen einen hohen hohen<br />
Stellenwert in in der der UWV UWV ein. ein.<br />
<strong>Heinisch</strong>, H.-D.: Bundestrainer-Großseminar des DOSB in Gelsenkirchen 25.09.07
4. Schwerpunkte und Ergebnisse der Trainingsteuerung<br />
Abb. 13. Vergleich der Stoffwechselwirkung von Wettkampfbelastungsanalysen mit ausgewählten Trainingsmitteln (<strong>Heinisch</strong> und Lehmann, 2007)<br />
<strong>Heinisch</strong>, H.-D.: Bundestrainer-Großseminar des DOSB in Gelsenkirchen 25.09.07
4. Schwerpunkte und Ergebnisse der Trainingsteuerung<br />
15<br />
12,70<br />
13,70<br />
29.08.07 TWK 1<br />
29.08.07 TWK 2<br />
Laktat (mmol/l)<br />
12<br />
9<br />
11,7<br />
10,6<br />
11,70<br />
8,3<br />
11,30<br />
6<br />
3<br />
2,1<br />
4,9<br />
3,90<br />
5,10<br />
5,4<br />
4,3<br />
3,60<br />
6,6<br />
0,9<br />
0<br />
VS TWK1 VS TWK2 VS TWK3 VS TWK4<br />
Abb. 14a. Individuelle Laktatanalysen an einem Hochbelastungstag in der UWV auf die WM 2007 (1)<br />
<strong>Heinisch</strong>, H.-D.: Bundestrainer-Großseminar des DOSB in Gelsenkirchen 25.09.07
4. Schwerpunkte und Ergebnisse der Trainingsteuerung<br />
15<br />
29.08.07 TWK 1<br />
29.08.07 TWK 2<br />
13,2<br />
12<br />
11,20<br />
12,0<br />
11,3<br />
Laktat (mmol/l)<br />
9<br />
6<br />
9,30<br />
10,1<br />
6,6<br />
9,7<br />
6,407,1<br />
9,80<br />
5,20<br />
3<br />
4,30<br />
1,4<br />
0<br />
VS TWK1 VS TWK2 VS TWK3 VS TWK4<br />
Abb. 14b. Individuelle Laktatanalyse an einem Hochbelastungstag in der UWV auf die WM 2007 (2)<br />
<strong>Heinisch</strong>, H.-D.: Bundestrainer-Großseminar des DOSB in Gelsenkirchen 25.09.07
4. Schwerpunkte und Ergebnisse der Trainingsteuerung<br />
Individuelle Leistungsanalysen nach Gipfelbelastung (ca. 30 min./Sportler)<br />
Individuelle Leistungsanalysen nach Gipfelbelastung (ca. 30 min./Sportler)<br />
Trainer<br />
Stärken-/Schwächenanalyse im TWK<br />
Ableitung von Aufgaben für das weitere Training<br />
Motivation<br />
Eigenanalyse mit<br />
Schlussfolgerungen<br />
Individuelle Probleme<br />
Athlet<br />
Sportwissenschaftler<br />
Videoanalyse zu Stärken/Schwächen<br />
IKKZ<br />
Belastungsanalyse (aktuelle Werte + indiv. Längsschnittbetrachtung)<br />
<strong>Heinisch</strong>, H.-D.: Bundestrainer-Großseminar des DOSB in Gelsenkirchen 25.09.07
5. Schlussfolgerungen für das Olympiajahr 2008<br />
•• Die Die UWV UWV als als komprimierter Makrozyklus Makrozyklus mit mit den den Phasen Phasen Regeneration, Regeneration, Leistungsaufbau,<br />
Leistungsausprägung und und Leistungsstabilisierung hat hat sich sich im im Judo Judo bewährt. bewährt.<br />
•• In In den den Phasen Phasen des des Heimtrainings Heimtrainings ist ist unter unter der der trainingsmethodischen Führung Führung des des<br />
Heimtrainers Heimtrainers zu zu gewährleisten, dass dass die die Sportler Sportler mit mit einem einem gezielten gezielten allgemeinen allgemeinen und und<br />
sportartspezifischen Leistungsaufbau auf auf die die hohen hohen Belastungen Belastungen in in der der Phase Phase der der<br />
komplexen komplexen Leistungsausprägung vorbereitet vorbereitet werden werden und und danach danach ausreichenden<br />
regenerieren.<br />
regenerieren.<br />
•• In In dieser dieser Phase Phase werden werden höchste höchste Belastungen Belastungen bis bis an an die die individuelle individuelle Leistungsgrenze und und<br />
darüber darüber hinaus hinaus realisiert. realisiert. Die Die optimale optimale Steuerung Steuerung dieses dieses Prozesses Prozesses erfordert erfordert täglich täglich<br />
intensive intensive trainingsbegleitende Untersuchungen, die die sowohl sowohl psychologische, technischtaktischtaktische<br />
und und energetisch-konditionelle Leistungsparameter erfassen. erfassen.<br />
technisch-<br />
•• Die Die zum zum Einsatz Einsatz gelangenden gelangenden Trainingsmittel und und Untersuchungsmethoden gewährleisten<br />
gewährleisten<br />
eine eine zielgerichtete zielgerichtete Leistungsentwicklung der der Judoka. Judoka. Weiter Weiter zu zu durchdenken durchdenken ist ist die die Anwendundungvon<br />
von Trainingsmitteln, die die die die Sportler Sportler in in der der Einheit Einheit von von psychischer, psychischer, technisch-taktischescherund<br />
und energetischer energetischer Verhaltens- Verhaltens-und und Handlungsregulation fordern. fordern.<br />
Anwen-<br />
•• Eine Eine zentrale zentrale Frage Frage bei bei der der Gestaltung Gestaltung der der UWV UWV ist ist die die angestrebte angestrebte kontinuierliche Belastungssteigerung<br />
bis bis zum zum letzten letzten HB-Tag HB-Tagsowie der der optimale optimale zeitliche zeitliche Abstand Abstand zwischen zwischen der der<br />
Belas-<br />
letzten letzten Gipfelbelastung in in der der Phase Phase der der Leistungsausprägung und und dem dem Wettkampftag.<br />
<strong>Heinisch</strong>, H.-D.: Bundestrainer-Großseminar des DOSB in Gelsenkirchen 25.09.07
Institut für Angewandte Trainingswissenschaft Leipzig<br />
ein Institut des Trägervereins IAT / FES des DSB e.V.<br />
Danke für die<br />
Aufmerksamkeit!<br />
<strong>Heinisch</strong>, H.-D.: Bundestrainer-Großseminar des DOSB in Gelsenkirchen 25.09.07