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Konzept - Grundschule Barienrode

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<strong>Grundschule</strong> <strong>Barienrode</strong><br />

Schulhündin Lene<br />

<strong>Konzept</strong> zur Arbeit mit einer Schulhündin<br />

in der <strong>Grundschule</strong> <strong>Barienrode</strong>


Inhaltsverzeichnis<br />

1. Was ist ein „Schulhund“ ? Seite 3<br />

2. Begründungen für einen Schulhund in der <strong>Grundschule</strong> <strong>Barienrode</strong> Seite 3<br />

3. Grundvoraussetzungen Seite 5<br />

3.1 Schulische Grundvoraussetzungen<br />

3.1.1 Zustimmung der Schulleitung<br />

3.1.2 Information des Schulträgers und der Landesschulbehörde<br />

3.1.3 Akzeptanz des Kollegiums und der Elternschaft<br />

3.2 Grundvoraussetzungen bei den Kindern und Jugendlichen<br />

3.3 Grundvoraussetzungen bei der den Hund führenden Lehrperson<br />

Frau Albrecht- Skowronski<br />

3.4 Grundvoraussetzungen beim Schulhund<br />

3.5 Infektionsprävention / Hygieneplan<br />

3.5.1 Gesundheitsfürsorge für das Tier<br />

3.5.2 Schulung des Verhaltens der Kinder<br />

3.5.3 Zugangsbeschränkungen<br />

3.6 Versicherung<br />

4. Informationen zu Lene Seite 7<br />

5. Ziele für die Arbeit mit Lene Seite 7<br />

5.1 Übergeordnete Ziele<br />

5.2 Ziele in Bezug auf die Schüler<br />

7. Lene im Unterricht Seite 8<br />

8. Literatur Seite 10<br />

9. Anhang Seite 11<br />

9.1 Definition „Tiergestützte Pädagogik<br />

9.2 Elterninformationen<br />

9.3 Regeln für die Schüler im Umgang mit dem Schulhund<br />

9.4 Schülerumfrage zu Lene<br />

Ein Schulhund ist STRES S FRESSER<br />

GESPRÄ C HSPARTNER<br />

WOHLFÜ H LFÖRDERER<br />

M U TMACHER<br />

SEE L ENTRÖSTER<br />

AGGRESSIONS H EMMER<br />

STIMMUNGSA U FHELLER<br />

SPIELPART N ER<br />

TROSTSPEN D ER<br />

2<br />

vor allem aber ein Freund.


1. Definition „Schulhund“<br />

(in Anlehnung an Wikipedia, die freie Enzyklopädie)<br />

Ein Schulhund ist ein speziell ausgebildeter und möglichst geprüfter Hund, der in<br />

Schulklassen eingesetzt wird. Dabei sind zwei Gruppen von Schulhunden zu unterscheiden:<br />

1. Ehrenamtlich arbeitende Hundehalter gehen stundenweise mit ihren Hunden in die Schule<br />

und bieten die Gestaltung einer Stunde kostenlos für interessierte Lehrer an. Sie wollen<br />

helfen, Kindern Wissen um den Hund zu vermitteln und anschließend ermöglichen, das<br />

richtige Verhalten am Hund zu üben. Mehrere hundert Schulhunde aus verschiedenen<br />

Rassen oder Mischlingshunde werden derzeit eingesetzt. Der Verein Hunde helfen<br />

Menschen hat sich mit seiner Aktion "Keine Angst vorm großen Hund" zum Ziel gesetzt,<br />

Kindern anschaulich den richtigen Umgang mit Hunden zu vermitteln, um dadurch<br />

Missverständnissen und Unfällen mit Kindern und Hunden vorzubeugen. Lernziel ist<br />

beispielsweise, nicht wegzulaufen, ruhig stehen zu bleiben und sich beschnuppern zu<br />

lassen, dem Hund nicht in die Augen zu gucken.<br />

2. Lehrer werden regelmäßig von ihren Hunden in der Schule oder im Kindergarten<br />

unterstützt. Die Tiergestützte Pädagogik mit dem Hund setzt einen pädagogischen<br />

Abschluss des Hundeführers voraus. Es besteht ein pädagogisches <strong>Konzept</strong>, das die<br />

individuellen Voraussetzungen der Schüler und des Hundes berücksichtigt. Ziel ist eine<br />

individuelle Förderung der einzelnen Schüler und ein effektiveres Arbeiten in der<br />

Klassengemeinschaft.<br />

Als Schulhunde eignen sich nur besonders ruhige und sehr gut erzogene Hunde, die einen<br />

hohen Stresspegel ertragen, ohne Zeichen von Aggression zu zeigen. Die Rasse spielt keine<br />

Rolle, es kommt ausschließlich auf das Wesen des individuellen Tieres an. Eine sorgfältige<br />

Gesundheitskontrolle im Hinblick auf Impfungen, Entwurmung und Flohvorsorge wird<br />

gewährleistet.<br />

Unsere Schulhündin gehört somit zur zweiten Gruppe von Schulhunden.<br />

2. Begründungen für einen Schulhund in der <strong>Grundschule</strong> <strong>Barienrode</strong><br />

"Gib dem Menschen einen Hund und seine Seele wird gesund!"<br />

Hildegard von Bingen<br />

2.1 “Ein Schulhund schafft ein besseres Schulklima“<br />

Ein Schulhund bringt die Schüler zum Lachen, verbessert die Stimmung. Studien zeigen,<br />

dass bei z.B. gedrückter Atmosphäre ein Tier negative Gedanken unterbrechen kann, indem es<br />

die Aufmerksamkeit auf sich zieht. (Vgl. Katscher / Friedmann) Dies gilt übrigens nicht nur<br />

für die Schüler, sondern auch fürs Lehrerkollegium.<br />

2.2 “Hunde lehren neue Wege des Umgangs mit Aggressionen“<br />

Hunde reagieren auf rücksichtsloses Verhalten mit vorsichtigem Rückzug. Damit zeigen sie<br />

Kindern auf neutrale, nicht vorwurfsvolle oder wertende Weise (was uns Lehrern ab und an<br />

nicht gelingt), dass ihnen unkontrollierte Aggressionen selbst schaden. Dennoch sind die<br />

Kinder nicht verletzt. Die grundsätzlich fast bedingungslose Akzeptanz des Tieres macht die<br />

Kritik leichter annehmbar. (Vgl.Vanek-Gullner)<br />

2.3 “Mehr Frustrationstoleranz und Kritikfähigkeit“<br />

Ein Hund macht spürbar: „Ich nehme dich so an wie du bist“. Unabhängig davon, wer und<br />

3


was wir sind, vermittelt das Tier emotionale Wärme und bedingungslose Akzeptanz. Gerade<br />

unsere Schüler leiden oft an geringem Selbstbewusstsein und reagieren deshalb aggressiv.<br />

Dadurch trifft man im Schulalltag immer wieder auf zwei Kernprobleme:<br />

Zum Einen wird konstruktive Kritik oft als Angriff auf die eigene Person empfunden – das<br />

Kind fühlt sich verletzt und zieht sich zurück. Durch eine „Auszeit“ zum Streicheln oder<br />

Spazieren gehen kommen Kinder wieder zur Ruhe und lassen auch dem Lehrer wieder eine<br />

Chance.<br />

Zum Anderen fällt es unseren Schülern oft schwer, im Spiel zu verlieren. Ausscheiden<br />

verletzt – im Spiel und im Leben. Im spielerischen Tun mit dem Hund werden Rückschläge<br />

geübt. Versagen wird durch die Akzeptanz des Tieres annehmbar. ( Vgl. Vanek-Gullner)<br />

2.4 “Hunde ermutigen”<br />

Die bereits erwähnte bedingungslose Annahme eines Hundes macht stark. Dieser<br />

„Ermutigungs-Effekt“ wird dadurch verstärkt, dass eine funktionierende Kommunikation mit<br />

einem Hund überzeugendes Auftreten unabdingbar voraussetzt. Jeder Befehl führt nur dann<br />

zum Erfolg, wenn er mit innerer Entschlossenheit gesprochen wird (Vgl. Vanek-Gullner).<br />

Empirische Studien bestätigen: Hundebesitzende Kinder sind selbstbewusster als gleichaltrige<br />

Nichttierbesitzer. Selbst Kinder, die lediglich in einer Schulklasse für ein Tier Sorge tragen,<br />

zeigen signifikant mehr Selbstachtung.<br />

2.5 “Ein Schulhund für die Gemeinschaft“<br />

Wissenschaftlich bewiesen ist, dass Kinder durch „soziale Katalysatoren“ (Hund) leichter mit<br />

anderen Kindern Kontakte knüpfen (Vgl. Guttmann). 2001 beobachtete Ortbauer das<br />

Sozialverhalten sechsjähriger Kinder ohne Haustier, die in ihrer Klasse regelmäßig Kontakt<br />

zu Hunden hatten. Soziale Beziehung und gemeinsame Aktivitäten der Schüler nahmen in der<br />

Häufigkeit zu. Besonders in sich gekehrte Kinder brachten sich aktiver in das soziale<br />

Geschehen ein (Vgl. Ortbauer).<br />

2.6 “Hunde fördern unsere Sensibilität“<br />

Kindliche Heimtierhalter erzielen bessere Leistungen in der nonverbalen Kommunikation als<br />

Gleichaltrige, die kein Haustier besitzen (Vgl. Guttmann in Vanek-Gullner). Besonders eine<br />

Partnerschaft mit einem Hund sensibilisiert für den Nächsten. Da der Vierbeiner lediglich<br />

nonverbale Sprachanteile umsetzen kann, muss man sich auf das tierische Gegenüber<br />

einstellen. Gerade verhaltensauffällige Kinder treten oft rücksichtslos oder/und unbeherrscht<br />

auf. Dadurch erleben viele zu selten, dass liebevolles Verhalten positive Reaktionen<br />

hervorruft. Durch die Interaktion mit dem Hund werden die eigenen Möglichkeiten zur<br />

Empathie oft geweckt (Vgl. Katscher/ Beck).<br />

2.7 „Ein Hund ist in all seinen Reaktionen echt“<br />

Er freut sich, gehorcht, schmust und bietet den Mädchen und Jungen viele neue Erfahrungen.<br />

Mithilfe des Hundes lernen die Schüler, Körpersprache wahrzunehmen.<br />

Wenn ein Hund nicht mehr mag, zieht er sich zurück. Und was mit dem Hund gelernt wird,<br />

kann bei den Mitschülern auch funktionieren. Der Hund wird damit zum Versuchskaninchen,<br />

und es macht ihm sichtbar Spaß.<br />

2.8 “Ein Hund hilft den Schülern lernen“<br />

Er ist ein Stimmungsindikator. Sucht er sich ein stilles Eck, erkennt die Klasse sofort, dass es<br />

zu laut ist.<br />

2.9 „Ein Hund gibt Kindern Selbstvertrauen“<br />

„Im vergangenen Schuljahr z.B. hatte Schulhund Sandy sich eine Lieblingsschülerin<br />

ausgesucht. Gerne lag sie ihr zu Füßen. Das Mädchen war ansonsten oft isoliert. In der Klasse<br />

wie auf dem Schulhof“. So erinnert sich Lydia Agsten. (http://www.schulhundweb.de) Der<br />

4


Hund gab der Schülerin Selbstvertrauen, und das Mädchen kam wieder regelmäßig zur<br />

Schule.<br />

2.10 “Hunde sind gute Förderschüler“<br />

Über den Hund werden die Schüler, die alle „besonderen Förderbedarf“ haben, auf einer<br />

anderen Ebene angesprochen. Nähe kann plötzlich zugelassen werden. „Was schon fast<br />

paradox ist: Die Mädchen und Jungen, die allesamt Probleme mit dem Lernen haben, lieben<br />

es, Schulhund Sandy etwas beizubringen. Zum Beispiel werden Leckereien auf die Türklinke<br />

gelegt, damit der Hund lernt, die Tür zu öffnen.“ (http://www.schulhundweb.de)<br />

Das Kultusministerium des Landes Schleswig Holstein z.B. beurteilt den Schulhundeinsatz<br />

als wichtig, "damit Kinder den richtigen Umgang mit dem Hund erlernen, damit den Kindern<br />

die oftmals durch Medien geschürte Angst vor Hunden genommen wird und der Hund wieder<br />

als das betrachtet werden kann, was er immer war: ein Haustier und Begleiter des Menschen,<br />

insbesondere für Stadtkinder oft einer der wenigen, direkten Kontakte zur Natur."<br />

3. Grundvoraussetzungen<br />

3.1 Schulische Grundvoraussetzungen<br />

3.1.1 Zustimmung der Schulleitung<br />

Da der Hund beruflich genutzt werden soll, ist die Befürwortung durch die Schulleitung<br />

zunächst einmal ausschlaggebend. Ohne deren Zustimmung und Unterstützung ist die<br />

Tiergestützte Pädagogik mit dem Hund an einer Schule kaum möglich.<br />

Da die Schulleiterin der GS <strong>Barienrode</strong>, Frau Albrecht- Skowronski, selber die Besitzerin der<br />

Hündin Lene ist, galt diese Grundbedingung als erfüllt.<br />

3.1.2 Information des Schulträgers und der Landesschulbehörde<br />

Im Niedersächsischen Schulgesetz, § 32, ist geregelt, dass die Schule im Rahmen der<br />

staatlichen Verantwortung und der Rechts- und Verwaltungsvorschriften eigenverantwortlich<br />

entscheidet und handelt. So reicht also auch für die Arbeit mit einem Schulhund die<br />

Zustimmung der Schulleiterin aus. Um eventuelle Fragen im Vorfeld klären zu können,<br />

setzten wir die Landesschulbehörde Hannover und den Schulträger, die Gemeinde<br />

Diekholzen, frühzeitig über unsere Pläne in Kenntnis. Von beiden Seiten gab es klare positive<br />

Rückmeldungen für unser Vorhaben.<br />

3.1.3 Akzeptanz des Kollegiums und der Elternschaft<br />

Die Akzeptanz von Kollegium und Elternschaft ist eine wichtige Voraussetzung für eine<br />

effektive Arbeit. Deshalb informierte Frau Albrecht- Skowronski auf der Gesamtkonferenz<br />

am 06. Oktober 2008 über die geplante Arbeit mit der Hündin Lene und begründete ihre<br />

Ideen.<br />

Die Gesamtkonferenz sprach sich daraufhin einstimmig für die Arbeit mit einem Schulhund<br />

aus.<br />

Es folgte ein Informationsbrief an die Eltern aller SchülerInnen der Schule. In diesem Brief<br />

wurde ein Informationsgespräch angeboten. Zudem wurden die Eltern aufgefordert, Angaben<br />

zu machen zu evtl. Tierhaarallergien ihrer Kinder und zu evtl. Ängsten.<br />

Alle Eltern der Schule stimmten für die Arbeit mit Schulhündin Lene.<br />

3.2 Grundvoraussetzungen bei den Kindern und Jugendlichen<br />

- keine pathologische Angst vor Hunden<br />

- keine massiven Allergien<br />

- Vorbereitung auf den Schulhund<br />

5


Nacheinander bespricht Frau Albrecht- Skowronski mit den Kindern aller vier Klassen immer<br />

wieder den richtigen Umgang mit Lene. Zudem entwickelte sie gemeinsam mit dem<br />

Schülerrat Regeln „So gehen wir mit unserer Schulhündin Lene richtig um.“ Ängstliche<br />

Kinder erhalten Gelegenheit, ihre Ängste zu äußern. Kein Kind muss mit Lene arbeiten!<br />

Alle Schüler werden immer wieder neu darin trainiert, adäquat auf den Hund zuzugehen und<br />

seine Körpersprache richtig zu deuten!<br />

3.3 Grundvoraussetzungen bei der Lehrperson Frau Albrecht- Skowronski<br />

- hat eine optimale Beziehung zum Hund und besitzt theoretisches und praktisches Wissen im<br />

Umgang mit ihm<br />

- versorgt den Hund adäquat und mit Familienanschluss<br />

- trägt Verantwortung für die medizinische Gesunderhaltung des Hundes<br />

- beachtet Tierschutzgesichtspunkte und "benutzt" ihn nicht - hat sich im Bereich<br />

Tiergestützte Pädagogik weitergebildet<br />

3.4 Grundvoraussetzungen beim Schulhund<br />

- hat ein vorwiegend menschen- orientiertes Wesen<br />

- ist aggressionsfrei, ruhig, ausgeglichen, belastbar, freudig und freundlich<br />

- ist berührungsfreundlich am ganzen Körper<br />

- hat Grundgehorsam<br />

- zeigt ein unauffälliges Begrüßungsverhalten (kein Anspringen)<br />

- ist gut sozialisiert und ausgebildet<br />

- ist absolut verträglich mit Kindern<br />

- zeigt entschärfendes Verhalten (zieht sich zurück, wenn etwas geschieht)<br />

- lässt sich vom Hundehalter alles gefallen (z.B. Maul öffnen)<br />

- hat keinen Herdentrieb<br />

- kann allein sein<br />

- nimmt Futter sanft an<br />

- ist nicht bellfreudig<br />

- ist nicht sehr geräuschempfindlich oder ängstlich<br />

- fährt gern Auto<br />

- ist gepflegt und frei von infektiösen Krankheiten<br />

- darf zeitlich nicht überfordert werden<br />

- bleibt ruhig, wenn Kinder stolpern oder weglaufen<br />

- ist gewohnt an Menschen im Rollstuhl und mit Gehhilfen.<br />

Eine einheitliche allgemein anerkannte Ausbildung der Schulhunde gibt es bisher leider noch<br />

nicht! Allgemein wird aber mittlerweile fast überall die Ausbildung im Team Mensch-Hund<br />

angeboten. So trainiert Frau Albrecht- Skowronski mit Lene im GHV, dem<br />

Gebrauchshundeverein Hildesheim.<br />

3.5 Infektionsprävention / Hygieneplan<br />

3.5.1 Gesundheitsfürsorge für das Tier<br />

- Lene wird artgerecht versorgt und gepflegt.<br />

- Es gibt regelmäßige Gesundheitsattests der Tierärztin Frau Dr. Imrecke.<br />

- Lene wird regelmäßig gegen Tollwut geimpft.<br />

- Sie wird regelmäßig entwurmt. Es gibt ein Entwurmungsprotokoll!<br />

- Sollten Ektoparasiten (Flöhe, Zecken, Läuse, Milben) auftreten, so werden sie zeitnah<br />

entfernt.<br />

3.5.2 Schulung und Verhalten der Kinder<br />

- Die SchülerInnen gehen rücksichtsvoll und artgerecht mit Lene um und vermeiden damit<br />

6


spielerische Kratz- und Bisswunden durch die Hündin.(ggf. Desinfektion!)<br />

- Die Kinder werden angeleitet, ihre Hände regelmäßig, besonders vor der Nahrungsaufnahme<br />

und nach der Kotbeseitigung, zu waschen!<br />

Ansonsten führt die Anwesenheit des Hundes zu keiner Änderung des üblichen Reinigungsund<br />

Desinfektionszyklus.<br />

3.5.3 Zugangsbeschränkungen<br />

- Lene erhält keinen Zugang zur Küche.<br />

- Der Kontakt des Hundes zu Menschen mit allergischen Reaktionen wird vermeiden!<br />

- Lene kommt überwiegend nicht mit in die Turnhalle (vibrierender Hallenboden).<br />

3.6 Versicherung<br />

- Lene ist über die Familie Albrecht- Skowronski haftpflichtversichert.<br />

- Während der Schulzeiten fällt Lene unter die Schulhaftpflicht, so dass Verletzungen oder<br />

Unfälle, die durch den Hund verursacht werden, automatisch versichert sind.<br />

4. Informationen zu Lene<br />

Die Hündin Lene vom Osterbusch ist ein Mischling. Sie stammt aus einer Hundezucht aus<br />

Filsum/ Ammerland. Der Vater ist ein Golden Retriever, die Mutter eine Mischung aus<br />

Labrador und Australian Shepherd. Lene wurde u. a. auch danach ausgesucht, dass<br />

Verletzungen der Schüler weitgehend auszuschließen sind. Sie ist äußerst ruhig und<br />

aggressionslos und zieht sich in Bedrängnis zurück. Seit ihrer Welpenzeit besucht sie eine<br />

Hundeschule, ist Mitglied im GHV Hildesheim (Gebrauchshundeverein).<br />

Folgende Unterlagen vom Schulhund sind stets einzusehen:<br />

- Tierärztliches Gesundheitsattest<br />

- Impfausweis<br />

- Entwurmungsprotokoll<br />

- Versicherungsnachweis (s. Hygieneplan)<br />

Der Hund ist privat in die Familie von Frau Albrecht- Skowronski integriert. Er lebt dort im<br />

Haus und nicht im Zwinger und wird artgerecht versorgt.<br />

5. Ziele für die Arbeit mit Lene<br />

Aus den Grundaussagen des Kapitels 2 ergeben sich folgende Ziele für die Arbeit mit<br />

Schulhündin Lene:<br />

5.1 Übergeordnete Ziele<br />

5.1.1 Erziehung mit Lene:<br />

Lene kann als sozialer Katalysator wirken zwischen<br />

- Kind und Lehrerin<br />

- Kind und Kind<br />

- Kind und anderen (fremden) Menschen<br />

Sie kann ein "guter" Erzieher sein, vermittelt Achtung, Wärme, Echtheit und Empathie.<br />

5.1.2 Erziehung durch Lene:<br />

Befriedigung essentieller Bedürfnisse<br />

- individuelle Bedürfnisse (z. B. Liebe, Beachtung, Anerkennung)<br />

- soziale Bedürfnisse (z. B. soziale Bindung, Zugehörigkeit)<br />

Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit<br />

7


- nonverbal<br />

- verbal<br />

Ganzheitliche Förderung<br />

- physisch<br />

- psychisch<br />

- emotional<br />

- sozial<br />

Vermittlung von Verhaltensregeln<br />

5.2 Ziele in Bezug auf die Schüler<br />

5.2.1 Beziehungsaufbau und -gestaltung<br />

5.2.2 Unterrichtung und Begleitung der Kinder<br />

- im Umgang mit Schulhündin Lene<br />

- im Gruppengeschehen<br />

5.2.3 Übernahme von Verantwortung<br />

- für sich und das eigene Verhalten (Lautstärke, Bewegungen)<br />

- für die Schulhündin<br />

- für die Gruppe<br />

5.2.4 Aufgabenerfüllung<br />

- Wasser geben<br />

-"Gassi gehen" mit Kotbeseitigung<br />

- Säubern von Wassernapf, Leine, Hundespielzeug etc.<br />

5.2.5 Gestaltung von sozialer Interaktion<br />

- innerhalb der Gruppe<br />

- zur Lehrerin<br />

5.2.6 gemeinsame Entspannung durch Streicheleinheiten, Spaziergänge …<br />

6. Lene im Unterricht<br />

Der regelmäßige Einsatz eines Hundes in der Schule ist für ihn äußerst anstrengend. Um den<br />

Stress für sie zu reduzieren ist Lene deshalb nur an 2 bis 3 Tagen je Woche in der Schule.<br />

Frau Albrecht- Skowronski achtet fortwährend darauf, dass es Lene während des<br />

Schulvormittages gut geht.<br />

Lene wurde langsam an ihre Aufgaben herangeführt. Bereits mit 4 Monaten begleitete sie<br />

Frau Albrecht einmal wöchentlich in die Schule und lernte in den unterrichtsfreien Zeiten die<br />

Räumlichkeiten kennen. Während der Unterrichtsstunden verblieb sie im Schulleiterzimmer<br />

und konnte sich so langsam an die ungewohnte Geräuschkulisse gewöhnen.<br />

In einer nächsten Eingewöhnungsphase begleitete sie Frau Albrecht- Skowronski lediglich in<br />

die 3. Klasse, die vorab sehr gut auf den Umgang mit dem Hund vorbereitet wurde.<br />

Erst, als Lene die Schule von sich aus freudig betrat und die Kinder ohne<br />

Beschwichtigungssignale (Schmatzen, über das Maul Lecken, Ohren anlegen, Schwanz<br />

einziehen) begrüßte, durfte sie nach und nach auch die 2. und 4. Klasse kennen lernen.<br />

Da sich in Klasse 1 einige ängstliche Kinder befanden, fand der Besuch in dieser Klassenstufe<br />

zunächst einmal nicht statt. Erst, als die Erstklässler sich an Lenes Anwesenheit durch mehr<br />

oder weniger zufällige Begegnungen auf dem Schulhof gewöhnt hatten – wobei Lene hier<br />

stets angeleint war – fand ein erster Klassenspaziergang mit dem Hund statt, der die letzten<br />

Vorbehalte einiger Kinder beseitigte.<br />

Lene hat ihren festen, ruhigen Platz im Schulleiterzimmer. Von hier aus begleitet sie Frau<br />

Albrecht in maximal 2 Klassen pro Tag. Im jeweiligen Klassenraum wird ihre Decke, der<br />

Wassernapf und ein Knabberspielzeug an einem geschützten Platz bereitgelegt. So hat Lene<br />

die Möglichkeit, sich ungestört hinzulegen. Lene sucht diesen Schonraum selbstständig auf,<br />

8


wenn sie ihren Begrüßungsrundgang durch die Klasse beendet hat. Sie lässt sich nacheinander<br />

von einigen Kindern streicheln. Oft wählt sie ein Kind aus und legt sich zu seinen Füßen hin.<br />

In der Klasse bewegt sie sich ohne Leine.<br />

Auf den Fluren und auf dem Schulhof läuft sie überwiegend an der Leine. Während der<br />

Pausen hat sie dort nichts zu suchen, sondern bleibt im Schulleiterzimmer.<br />

Klasse 3 hat inzwischen von sich aus einen Plan „Spaziergänge mit Lene“ aufgestellt. Immer<br />

2 Kinder dürfen mit der angeleinten Lene für ca. 20 Minuten rund um die Schule auf dem<br />

großen Schulgelände „Gassi- gehen“ und spielen. Einige Kinder – die, die zu Hause selber<br />

einen Hund haben – entfernen dabei auch eventuelle Kothäufchen. Die anderen rufen Frau<br />

Albrecht- Skowronski.<br />

Lene zeigt eine gute Bindung zu Frau Albrecht- Skowronski. Das ist eine wichtige<br />

Voraussetzung, um den regulären Unterricht störungsfrei abhalten zu können bzw. den Hund<br />

gezielt in die pädagogische Arbeit mit einzubeziehen. Eine Unterordnung erfolgt bei einem<br />

Team Lehrer-Hund in der Regel ohne Worte und der Hund orientiert sich automatisch am<br />

Besitzer und seinen Erwartungen. Das ist bei Lene der Fall. Die Kommunikation zwischen<br />

beiden findet überwiegend nonverbal statt. In der überwiegenden Zeit des Unterrichtes wird<br />

dem normalen Unterrichtsgeschehen nachgegangen. D. h. Frau Albrecht- Skowronskis<br />

Aufmerksamkeit liegt auf den Schülern und der Vermittlung der Unterrichtsinhalte. Die<br />

Hundegestützte Pädagogik in der Schule funktioniert nur, wenn eine gute Bindung zwischen<br />

Hund und Lehrer besteht! Der Hund orientiert sich automatisch am Lehrer und dieser muss<br />

sicher sein, dass es zu keinen gefährlichen Situationen mit den Schülern kommt.<br />

Voraussetzung hierfür ist natürlich neben einer guten Bindung ein adäquater Charakter des<br />

Schulhundes und eine gute Ausbildung.<br />

Die Schüler haben sich gut an Lenes Anwesenheit gewöhnt. In den ersten Wochen ließen sie<br />

sich durch besondere Bewegungen etc. der Hündin leicht ablenken. Inzwischen konzentrieren<br />

sich fast alle Kinder wieder auf den Unterrichtsstoff.<br />

Geplant ist, Lene gezielt in der Einzel- oder Kleingruppenarbeit einzusetzen. So soll Lene z.B.<br />

während der Lesephasen „zuhören“. Kinder mit Konzentrationsstörungen sollen die<br />

Möglichkeit erhalten, eine Weile allein mit Lene zu „kuscheln“ oder zu spielen, um dadurch<br />

wieder zur Ruhe zu kommen.<br />

Schulhunde dürfen nicht „verliehen“ werden und einmal hier und einmal dort eingesetzt<br />

werden. Vor allem dürfen sie nicht dem anstrengenden Schulalltag ausgesetzt werden, ohne<br />

sich blind auf ihren Rudelführer verlassen zu können!! Dies ist nur gegeben, wenn Lene und<br />

Frau Albrecht- Skowronski als Lenes direkte Bezugsperson einen großen Teil des Tages<br />

gemeinsam verbringen und Übungen stets wiederholt und ausgebaut werden. Frau Albrecht-<br />

Skowronski muss auch kleine Stresssymptome ihrer Hündin erkennen und notwendige<br />

Gegenmaßnahmen ergreifen. Klare Signale erhöhen die Stabilität des Hundes und beugen<br />

Unsicherheiten im Umgang mit Schülern vor.<br />

9


Literatur<br />

Beck, A.; Katscher, A.: Wie Heimtiere die Gesundheit und die Lebensqualität des Menschen<br />

verbessern. In: AFIRAC: The changing roles of animals in society. Prag 1998<br />

Guttmann, G. Einfluss der Heimtierhaltung auf die nonverbale Kommunikation und die<br />

soziale Kompetenz bei Kindern. In: Die Mensch-Tier-Beziehung. Wien 1983<br />

Ortbauer, B.: Auswirkungen von Hunden auf die soziale Integration von Kindern in<br />

Schulklassen. Unveröffentlichte Diplomarbeit. Wien 2001<br />

Vanek-Gullner, A. : Lehrer auf vier Pfoten. Theorie und Praxis der hundgestützten Pädagogik.<br />

Wien 2007<br />

http://www.focus.de/schule/lehrer/schulpraxis/schulhund_nid_40162.html<br />

www.iemt.at<br />

http://www.presseportal.de/story.htx?nr=770764&firmaid=6558<br />

http://www.vet-magazin.com/wissenschaft/mensch-tier/Beitraege/Hunde-Schule.html<br />

Informationen und Arbeitsblätter zum Thema „Hunde“ im Sachunterricht<br />

http://www.lehrerweb.at/materials/gs1/su/hund_koerperteile.pdf<br />

http://193.171.252.18/www.lehrerweb.at/gs/gs_arb/kl_2/su/ab/quiz_hunde.pdf<br />

http://193.171.252.18/www.lehrerweb.at/gs/gs_arb/kl_1/su/ab/hunde.pdf<br />

http://193.171.252.18/www.lehrerweb.at/gs/gs_arb/kl_3/su/domino/domino_hunde.pdf<br />

http://193.171.252.18/www.lehrerweb.at/gs/gs_arb/kl_3/su/klamm/hunde_klammerkarten.pdf<br />

http://www.spass-mit-hund.de/seiten/mehr_wissen/beschwichtigungssignale/index.htm<br />

http://www.pon-club-vdh.de/calming_signals/calming_signals.html<br />

10


9. Anhang<br />

9.1 Definition: „Tiergestützte Pädagogik“<br />

(nach www.wikipedia.de)<br />

Die Tiergestützte Pädagogik baut auf die Erfahrungen in der Tiergestützten Therapie auf.<br />

In den 60er Jahren entdeckte der amerikanische Kinderpsychotherapeut Boris M. Levinson<br />

zufällig während einer Therapiestunde die Wirkung seines Hundes, der zwischen ihm und<br />

einem Kind vermittelte und Levinson so erstmals Zugang zu diesem Kind verschaffte.<br />

Levinson hatte in seiner Praxis oft mit Kindern zu tun, die Störungen in ihrem<br />

Gruppenverhalten zeigten. Er bemerkte, dass Kinder viel besser ansprechbar waren, wenn<br />

sein Hund, ein Retriever, zugegen war. Diese Erfahrung veranlasste ihn, Tiere in sein<br />

Behandlungskonzept einzubeziehen.<br />

Seit Ende der 70er Jahre kann von einer weltweiten Forschung auf dem Gebiet der<br />

Tiergestützte Therapie gesprochen werden, und in den letzten Jahren haben sich Tiere als<br />

therapeutische Helfer auch in Deutschland etabliert. Es ist bekannt, dass Tiere als Co-<br />

Therapeuten eingesetzt werden, beispielsweise in der Delphintherapie, im Therapeutischen<br />

Reiten, als Assistenzhunde für Behinderte und im Besuchsdienst in Altenheimen. In den<br />

letzten Jahren haben sich Tiere als therapeutische Helfer in Deutschland etabliert.<br />

Auf diesem wissenschaftlich fundierten Ansatz basiert auch die Tiergestützte Pädagogik, die<br />

in Deutschland noch in den Anfängen steckt. Sie nutzt die positive und einmalige Wirkung<br />

der Tiere bei der Erziehung und Bildung.<br />

Die Verknüpfung der Tiergestützten Pädagogik mit der Umweltbildung beinhaltet ein bisher<br />

unausgeschöpftes Potential, um bei kommenden Generationen mehr Umweltbewusstsein<br />

aufzubauen und sie zu nachhaltigem Handeln anzuleiten.<br />

Die Verknüpfung mit der Bewegungsförderung beinhaltet die Chance die Kinder und<br />

Jugendlichen an der körperlichen Aktivität zu faszinieren.<br />

11


9.2 Elterninformation<br />

Schulhündin Lene<br />

Sehr geehrte Eltern,<br />

<strong>Barienrode</strong>, im August 2009<br />

sicher haben Sie schon davon gehört, dass ich ein- bis zweimal pro Woche meine Hündin<br />

„Lene“ als Schulhündin mit in die Schule bringe. Was sich hinter dem Begriff „Schulhund“<br />

verbirgt und welche Aufgaben solch ein Schulhund in der Schule übernehmen kann, habe<br />

ich Ihnen in einer Präsentation und einem detaillierten <strong>Konzept</strong> dargestellt, die Sie auf<br />

unserer Homepage finden können. Die Landesschulbehörde, unser Schulträger und die<br />

Gesamtkonferenz haben ihre Zustimmung gegeben, dass eine Schulhündin das Leben der<br />

Kinder in der GS <strong>Barienrode</strong> bereichern darf.<br />

Selbstverständlich werden strenge Hygienevorschriften eingehalten:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Gesundheitsattest der Tierärztin Frau Dr. Imrecke, die eine gute Allgemeinverfassung,<br />

regelmäßige Entwurmung, vorgeschriebene Impfungen und Ektoparasitenprophylaxe<br />

attestiert.<br />

Lene darf keinen Zugang zur Küche erhalten, in der Lebensmittel zubereitet werden.<br />

Eine Möglichkeit zum Händewaschen muss in der Klasse gegeben sein.<br />

Ein Desinfektionsmittel und geeignetes Material zur Entfernung von Ausscheidungen muss<br />

vorhanden sein.<br />

Ich würde mich freuen, wenn auch Sie mein Projekt unterstützen würden und mir die für die<br />

Durchführung des Projektes wichtige unten stehende Rückmeldung geben würden.<br />

Ich grüße Sie freundlich!<br />

_________________________ bitte hier abtrennen____________________________<br />

Name Schüler/in: __________________________ Klasse _______<br />

Mein Sohn/meine Tochter leidet unter einer Tierhaar-Allergie.<br />

□ ja □ nein □ weiss ich nicht<br />

Ich befürchte, dass mein Kind Angst vor Lene haben wird.<br />

□ ja □ nein<br />

Ich wünsche ein persönliches Gespräch zum Thema Schulhund.<br />

□ ja □ nein<br />

Ich bin mit der Idee des Schulhundes einverstanden.<br />

□ ja □ nein □ kann ich erst nach einem Gespräch sagen<br />

Datum und Unterschrift: ___________________________________<br />

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9.3 Regeln für die Schüler im Umgang mit dem Schulhund<br />

So gehen wir mit unserer Schulhündin Lene um<br />

Bevor Lene in unsere Klasse kommt, räumen wir auf,<br />

damit sie keine gefährlichen Dinge finden und fressen<br />

kann.<br />

Im Klassenraum wünscht sich Lene einen festen Platz<br />

mit ihrer Decke, dem Wassernapf und einem<br />

Knabberknochen.<br />

Wenn Lene bei uns ist, achten wir auf ihre<br />

Hundesprache:<br />

Wenn sie schmatzt oder sich das Maul leckt, meint<br />

sie: „Ich mag das nicht. Ich fühle mich unwohl.“<br />

Wenn Lene sich auf den Rücken legt, möchte sie<br />

nur von einem Kind gestreichelt werden.<br />

Wenn Lene Pfötchen gibt, bettelt sie um etwas zu<br />

fressen. Da geben wir ihr nichts.<br />

Wenn Lene schläft, erschrecken wir sie nicht.<br />

Wir füttern Lene nicht. Nur Frau Albrecht darf uns<br />

Leckerchen für Lene geben.<br />

Wenn wir Lene zur Belohnung ein Leckerchen geben,<br />

heben wir vorher den Finger, sagen „Sitz!“, warten, bis<br />

Lene sich gesetzt hat und geben ihr erst dann ganz<br />

ruhig das Leckerchen.<br />

Lene mag nur ruhige Kinder. Lautes Sprechen und<br />

Schreien vermeiden wir deshalb.<br />

Wir rufen Lene nicht. Lene entscheidet allein, ob sie zu<br />

uns kommen möchte.<br />

Wir rennen nicht auf Lene zu. Das macht ihr Angst.<br />

Wir rennen nicht vor Lene weg. Das würde sie sofort als<br />

Fangen- Spielen auffassen, uns hinterherjagen und<br />

vielleicht nach uns schnappen.<br />

Wir sehen Lene nicht lange in die Augen. Das würde sie<br />

sonst als Aufforderung zum Kämpfen verstehen und uns<br />

anspringen.<br />

Wir ärgern Lene nicht. Sie könnte sonst beißen.<br />

Wir ziehen Lene nicht am Schwanz. Da ist sie besonders<br />

empfindlich.<br />

13


Wenn Lene knurrt, schauen wir weg und gehen ruhig<br />

weg.<br />

Wenn Lene uns anspringt, weil sie mit uns spielen<br />

möchte, sagen wir „Ab!“<br />

Wenn Lene etwas im Maul hat, das uns gehört, sagen<br />

wir „Aus!“ Wir nehmen ihr den Gegenstand aber nicht<br />

weg, denn Lene könnte nach uns schnappen.<br />

Wir warten, bis Frau Albrecht kommt.<br />

Nur Frau Albrecht darf Lene ins Maul fassen.<br />

Wenn wir mit Lene spazieren gehen, führen wir sie an<br />

der Leine, ziehen sie aber nicht.<br />

Wenn Lene ein Häufchen macht, holen wir sofort Frau<br />

Albrecht, damit sie es in einem Hundekotsäckchen<br />

entsorgen kann.<br />

Wir merken uns: Lene mag alle Kinder sehr gern.<br />

Wir wollen miteinander dafür sorgen, dass sie sich bei<br />

uns in der Schule immer wohl fühlt.<br />

9.4 Eine Schülerumfrage zu Lene<br />

1. Frage: Wie findest du Lene ?<br />

(gefragt wurde in Klasse 3 und im Schülerrat)<br />

Hier eine Zusammenstellung der Antworten:<br />

Lene ist: süß, verspielt, kuschelig, gut, toll, hübsch, hilfreich, lieb, schön,<br />

lustig, super, ein guter Schulhund, perfekt, niedlich, knuddelig.<br />

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2. Frage: Wie fühlst du dich, wenn Lene in der Klasse ist?<br />

Ich fühle mich wohl und geschützt. (Melina)<br />

Ich fühle mich gut. (Demhat)<br />

Ich fühle mich nicht einsam. (Anouk)<br />

Ich fühle mich irgendwie nicht so genervt. (Frederik)<br />

Ich fühle mich mittelmäßig gut. (Andreas)<br />

Ich fühle mich anders als ohne sie. (Janna)<br />

Ich fühle mich toll, weil Lene so ruhig ist. (Jana)<br />

3. Frage: Was findest du besonders toll an Lene?<br />

Wenn ich in der Schule etwas verliere, sucht sie es. (Andreas) (Anmerkung:<br />

Wenn Kinder ihren Radiergummi unter den Tisch „verlieren“, findet Lene ihn<br />

sofort, weil sie ihn fressen möchte…)<br />

Besonders toll ist, dass sie mit uns spielt und immer kommt, wenn man sie ruft.<br />

(Lavinia)<br />

Toll sind ihr Fell, ihr Aussehen, ihr Name. (Anja)<br />

Sie ist so schnuckelig. (Hannah)<br />

Sie lässt sich gern streicheln und rollt sich dann auf den Rücken. (n.n.)<br />

Toll ist, dass sie nie wild ist. (Léon)<br />

Sie knabbert so süß. (Julian)<br />

Ich finde toll, dass sie so ruhig ist, ungefährlich, und gar nicht beißt. (Marie)<br />

4. Frage: Wie kann Lene dir beim Lernen helfen?<br />

Wenn sie da ist, ist es ganz ruhig und still. Da kann ich mich viel besser<br />

konzentrieren. (Melina, Janna, Katja)<br />

Ich weiß noch nicht. Bisher lenkt sie mich immer noch ab. (Chris)<br />

Lene hilft auch der Lehrerin. Die muss dann nämlich nicht immer sagen, dass<br />

die Klasse ruhig sein soll. (Hannah)<br />

Mir direkt kann Lene nicht helfen. Sie sagt mir ja nicht, was ich besser machen<br />

soll. (Frederik)<br />

Ich fühle mich wohler, wenn Lene da ist. (Lahja)<br />

Dieses <strong>Konzept</strong> wurde entwickelt von Petra Albrecht- Skowronski. Es wurde verabschiedet<br />

auf der Gesamtkonferenz am 25.03.2009. Gemeinsam mit Lehrkräften, Schülerrat und<br />

Elternvertretern wird es regelmäßig evaluiert und überarbeitet. So soll auf Dauer eine<br />

qualifizierte tiergestützte Pädagogik in der <strong>Grundschule</strong> <strong>Barienrode</strong> gefördert werden.<br />

<strong>Barienrode</strong>, 26..03.2009<br />

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