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Methodenkonzept - Grundschule Barienrode

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<strong>Methodenkonzept</strong><br />

der GS <strong>Barienrode</strong><br />

Inhalt<br />

1. Methodenlernen - Allgemeine Vorüberlegungen<br />

2. Methodenlernen in der <strong>Grundschule</strong> <strong>Barienrode</strong><br />

2.1 Organisatorisches<br />

2.1.1 Vorbereitung des Kollegiums<br />

2.1.2 Entwicklung eines <strong>Methodenkonzept</strong>es<br />

2.1.3 Zeitlicher Rahmen für das Methodentraining<br />

2.1.4 Dokumentation der eingeführten Methoden<br />

2.1.5 Info- und Übungsmaterial<br />

3. Verbindlicher Methodenkatalog der GS <strong>Barienrode</strong><br />

3.1 Lern- und Arbeitstechniken<br />

3.1.1 Stufenmodell zu Lern- und Arbeitstechniken<br />

3.1.2 Klassenbuchnachweis<br />

3.2 Kommunikationstraining<br />

3.2.1 Stufenmodell zum Kommunikationstraining<br />

3.2.2 Klassenbuchnachweis<br />

3.3 Teamentwicklung<br />

3.3.1 Stufenmodell zur Teamentwicklung<br />

3.3.2 Klassenbuchnachweis<br />

3.4 Überlegungen zum selbstgesteuerten Lernen (SegeL)<br />

Dieses <strong>Methodenkonzept</strong> wurde nach Ablauf der zweijährigen Fortbildung des<br />

Kollegiums zur „Systematischen Unterrichtsentwicklung“ im Juni 2012 von<br />

den Kolleginnen und den Elternvertreterinnen Frau Päsler und Frau Teichert<br />

entwickelt und in der Gesamtkonferenz am 2.7.2012 einstimmig verabschiedet.<br />

Eine erste Evaluation dieses <strong>Methodenkonzept</strong>es und ggf. Ergänzung wird im<br />

Frühjahr 2013 stattfinden.<br />

Stand: Juli 2012


1. Methodenlernen - Allgemeine Vorüberlegungen<br />

Das Lernen in der Schule umfasst folgende Bereiche<br />

Soziales Lernen<br />

Methodisches<br />

Lernen<br />

Schule<br />

Inhaltlich-fachliches<br />

Lernen<br />

Kommunikatives<br />

Lernen<br />

Es geht im Unterricht nicht allein um die Frage „Was wird gelernt?“, sondern<br />

gleichermaßen um „Wie lerne ich etwas?“. Der Erwerb methodischer Kompetenzen<br />

ist systematisch verknüpft mit dem Erwerb von inhaltlichem Verständnis und Wissen<br />

sowie mit dem sozialen und dem kommunikativen Lernen. Daher lautet eine wichtige<br />

Zielsetzung der Arbeit in unserer <strong>Grundschule</strong>, allen Kindern Methoden und<br />

Techniken zu vermitteln, die ihre verschiedenen Fähigkeiten des Lernens entwickeln<br />

und sie zu selbstständigem Tun anregen. Wir wollen unsere Schüler motivieren, die<br />

Bereiche des schulischen Lernens zunehmend individuell und eigenverantwortlich zu<br />

gestalten.<br />

Viele neuere Lehr- und Lernmethoden wie Stationen - Lernen, Arbeiten nach Tagesund<br />

Wochenplänen sowie Werkstattarbeit haben längst Einzug in unseren<br />

Schulalltag gehalten. Sie ermöglichen den Kindern, sich ihre Arbeit und ihre Zeit<br />

einzuteilen und selbstgesteuert zu lernen.<br />

In Anlehnung an Heinz Klippert stehen die folgenden vier Bereiche im Mittelpunkt<br />

und als Ziele am Ende der Entwicklung von Methodenkompetenz:<br />

a) die Anwendung verschiedener Lern- und Arbeitstechniken => führt zur<br />

Stärkung der Selbstkompetenz<br />

b) das Argumentieren und das Kommunizieren => schult, Strategien zu entwickeln<br />

c) die Gruppen- und Teamentwicklung => fördert die Sozialkompetenz<br />

d) das selbstgesteuerte Lernen (SegeL) => fördert die Selbst- und die<br />

Sozialkompetenz


2. Methodenlernen in der <strong>Grundschule</strong> <strong>Barienrode</strong><br />

2.1 Organisatorisches<br />

2.1.1 Vorbereitung des Kollegiums: Um das bislang im Unterricht Vermittelte zu<br />

fundieren und strukturiert auszubauen, nahm unser gesamtes Kollegium 2010 bis<br />

2012 an einer zweijährigen Fortbildung der Landesschulbehörde „Systematische<br />

Unterrichtsentwicklung“ teil. Während dieser Fortbildung entwickelten wir in folgenden<br />

Modulen Lernspiralen zum Methodentraining für die Schüler und Schülerinnen<br />

und erprobten das Erarbeitete im Unterricht:<br />

Lern- und Arbeitstechniken<br />

Selbstgesteuertes Lernen<br />

Kommunikationstraining<br />

Teamentwicklung<br />

2.1.2 Entwicklung eines <strong>Methodenkonzept</strong>es<br />

Im Mai und Juni 2012 legten wir nachfolgend aufgeführten Methodenkatalog für<br />

unsere Schule verbindlich fest.<br />

2.1.3 Zeitlicher Rahmen für das Methodentraining<br />

Als Tage für das Methodentraining nutzen wir<br />

die Woche vor den Herbstferien<br />

und<br />

die ersten 3 Tage des zweiten Schulhalbjahres.<br />

Jeweils von 10:00 Uhr bis 12:00 Uhr (FÜF, 3. und 4. Unterrichtsstunde) sollen in den<br />

Klassen ausschließlich neue Methoden vermittelt werden.<br />

Im ersten Schuljahrgang steht das Methodenlernen zusätzlich bis zu den<br />

Herbstferien im Mittelpunkt des Schulvormittages.<br />

2.1.4 Dokumentation der eingeführten Methoden<br />

Um eine Übersicht über die eingeführten Methoden zu erhalten, wird in den<br />

Klassenbüchern eine Methodenübersicht eingeklebt, in der die erprobten Methoden<br />

dokumentiert werden. So können fächerübergreifend alle Fachlehrerinnen die<br />

eingeführten Methoden in ihren Unterrichtsstunden einsetzen.<br />

2.1.5 Info- und Übungsmaterial<br />

Zur Vorbereitung der Methodentage stehen den Lehrkräften folgende Materialien zur<br />

Verfügung:<br />

Hängeordner (mit Lernspiralen etc.) zu jedem verbindlichen<br />

Thema; das Material stammt aus der Fortbildung<br />

„Systematische Unterrichtsentwicklung“<br />

Klippert Heinz, „Kommunikationstraining“, Beltz, 11. Aufl.,<br />

Weinheim und Basel 2006<br />

Klippert, „Methodenlernen in der <strong>Grundschule</strong>“, Beltz,<br />

Weinheim und Basel, 5. Aufl., 2010<br />

Klippert, Heinz, „Teamentwicklung im Klassenraum“, Beltz,<br />

Weinheim und Basel 1998


Köhler / Weiß, „Teamentwicklung“, Praxis Impulse,<br />

Westermann,2012<br />

Klassenkiste „Kommunikation1/2“<br />

Klassenkiste „Kommunikation 3/4“<br />

„Lernen lernen – konkret 1/2“, Finken- Verlag<br />

„Lernen lernen – konkret 3/4“, Finken- Verlag<br />

3. Verbindlicher Methodenkatalog der GS <strong>Barienrode</strong><br />

3.1 Lern- und Arbeitstechniken<br />

Unsere Schülerinnen und Schülern sollen durch strukturierte Lern- und<br />

Arbeitstechniken so früh wie möglich in die Lage versetzt werden, ihre<br />

Lernumgebung so zu organisieren, dass ein produktives Arbeiten möglich ist. Dabei<br />

wird großer Wert auf die zunehmende Eigenständigkeit eines jeden Kindes gelegt.<br />

Den Kindern werden Lern- und Arbeitstechniken vermittelt, die sie gezielt einsetzen<br />

und anwenden können. Sie sollen die Fähigkeit erreichen, ihre Ergebnisse<br />

eigenständig darzustellen und zu präsentieren. Das macht sie stolz und sicher und<br />

stärkt ihre Selbstkompetenz.<br />

3.1.1 Stufenmodell zu Lern- und Arbeitstechniken<br />

Stufe 1: Handwerkliche Grundtechniken<br />

Stufe 2: Effektiver lernen und behalten<br />

Stufe 3: Lesetechniken (Kl. 1-4, aufbauend) *<br />

Stufe 4: Markieren und strukturieren<br />

Stufe 5: Nachschlagen<br />

Stufe 6: Visualisieren<br />

Stufe 7: Strukturanalyse von verbalen Präsentationstechniken<br />

*Stufe 3 /Lesetechniken bauen in Klasse 1 bis 4 aufeinander auf: überfliegen,<br />

gründlich lesen, selektiv lesen, Lückentext füllen, Textteile ordnen, Text gliedern,<br />

Sinn- erfassendes Lesen, 5- Schritt- Lesemethode, Fragen stellen / beantworten,<br />

Texte vergleichen, Texte überprüfen und korrigieren, reziprokes Lesen.<br />

3.1.2 Klassenbuchnachweis


Klassenbuchnachweis<br />

Lern- und Arbeitstechniken<br />

Klasse 1<br />

Kleben 1<br />

Ausmalen 1<br />

Falten 1<br />

Ausschneiden 1<br />

Mit Lineal arbeiten/ unterstreichen 1<br />

Begriffe/ Bilder gezielt zuordnen 2 + 3<br />

Arbeitsplatz in Ordnung halten 2<br />

Arbeitsmaterial sorgsam nutzen 2<br />

Schultasche ordnen und packen 2<br />

Hausaufgaben 2 + 6<br />

…Ha-Heft genau führen<br />

…Organisation zu Hause<br />

Arbeitsanweisungen verstehen und umsetzen 2<br />

Planarbeit anbahnen (Tagesplan,<br />

Werkstattarbeit) 2<br />

Schulbücherei nutzen 5<br />

Arbeiten am Computer (s. Medienkonzept!) 5<br />

Mappenführung (GS-eigener Kriterienkatalog!) 6<br />

Szenen/ Anspiele 7<br />

L + A -<br />

Stufe eingeführt angewendet<br />

Klasse 2<br />

Lochen und abheften 1<br />

Fragen zum Lernstoff entwickeln 3<br />

Mind-Map erstellen 4<br />

unterstreichen 4<br />

markieren 4<br />

clustern 4<br />

Texte zusammenfassen 4<br />

Überschriften finden 4<br />

Nachschlagen … 5<br />

…im Schulbuch<br />

…in der Bücherei<br />

Versuchsablauf protokollieren (Anbahnung) 4 + 6 +7<br />

Plakat gestalten 6<br />

Folie gestalten 6<br />

Heftseiten übersichtl. gestalten (Datum,<br />

Überschrift) 6<br />

Referat gestalten 6<br />

Gedicht 7<br />

Pantomime 7


Klasse 3<br />

Tagesplanarbeit 2<br />

Zeitmanagement (nach der Schule) für<br />

2<br />

Vorbereitung von Tests und Arbeiten<br />

Einfache „Eselsbrücken“ bauen 2<br />

Frage- Antwort- Karten erstellen 2+ 3 + 7<br />

Passende Überschriften finden 3<br />

Kerninformationen herausfiltern 3 + 4<br />

Texte markieren (Schlüsselbegriffe) 4<br />

Stichwörter notieren 4<br />

3- Stufen markieren 4<br />

Tabellen zeichnen 4<br />

Säulendiagramm erstellen 4<br />

Balkendiagramm erstellen 4<br />

Zeitstrahl 4<br />

In Büchern gezielt nachschlagen 5<br />

Nachschlagen … 5<br />

…in Nachschlagewerken (z.B. Findefix)<br />

…im Internet<br />

div. Präsentationsmethoden, z.B. … 6<br />

… Staffettenpräsentation<br />

… Marktplatz<br />

…<br />

Zu Wahlthema Referat anfertigen 7<br />

Nach Stichwörtern Text schreiben 7<br />

Pro- und Kontradebatte 7<br />

Rap 7<br />

Plädoyer 7<br />

Klasse 4<br />

Wochenplanarbeit 2<br />

5-Schritt- Texterarbeitung 3<br />

Gesuchte Fakten rasch erlesen 3<br />

Einfache Gliederung erstellen 4 + 7<br />

Lehrervortrag mitschreiben 4<br />

Spickzettel 6<br />

Werbespot 7<br />

Talkshow 7<br />

Reportage 7<br />

Lied 7<br />

Interview 7<br />

Sketch 7


3.2 Kommunikationstraining<br />

Kommunikationsfähigkeit muss trainiert werden. Einfachste Elemente der<br />

nonverbalen und verbalen Kommunikation wie Gestik, Mimik, Blickkontakt,<br />

miteinander reden oder argumentieren können, sind nicht selbstverständlich. Das<br />

Angebot von Sprechanlässen und –situationen muss fester unterrichtlicher<br />

Bestandteil sein, denn solche Kommunikationselemente lernt man am besten, indem<br />

man sie anwendet. Sich darzustellen kostet Überwindung, deshalb muss ein Raum<br />

geschaffen werden, in dem Ängste abgebaut werden und Routine geschaffen wird,<br />

um damit kommunikative Kompetenzen fördern zu können.<br />

Unterschiedliche Sozialformen wie Gruppenarbeit oder Rollenspiele bauen auf<br />

Elemente der Kommunikationsfähigkeit und –fertigkeit auf.<br />

3.2.1 Stufenmodell zum Kommunikationstraining<br />

H. Klippert hat ein 5-Stufen-Modell der Kommunikationsschulung entwickelt. Aus<br />

diesem Modell haben wir vier aufeinander aufbauende Stufen für unsere Schule<br />

festgeschrieben:<br />

Stufe 1: Miteinander reden lernen<br />

Stufe 2: Förderung des freien Sprechens und Erzählens<br />

Stufe 3: Überzeugend argumentieren und vortragen<br />

Stufe 4: Nachdenken über Kommunikation<br />

Unsere Schülerinnen und Schüler sollen durch Einüben und Einhalten von<br />

Gesprächsregeln zunehmend in der Lage sein, verschiedene Lösungsstrategien zu<br />

entwickeln und zu diskutieren. Das Vorstellen/Vortragen von Arbeitsergebnissen wird<br />

zur Anerkennung ihrer persönlichen Leistungen, weckt das Interesse der Klasse und<br />

fördert gleichzeitig das gemeinschaftliche Denken. Außerdem sollen erste<br />

Reflexionsphasen die Kinder befähigen, ihre Arbeiten zu vergleichen und kritisch zu<br />

betrachten.<br />

3.2.2 Klassenbuchnachweis


Klasse 1<br />

Miteinander reden lernen (Stufe 1)<br />

Gesprächsregeln erarbeiten<br />

Gesprächsstab /-ei/ -stein<br />

Montagskreis KB25<br />

Stille Post KB 56<br />

Bilddiktat<br />

Lausch-Logical<br />

Murmelgruppe (30cm-Stimme)<br />

Klassenbuchnachweis<br />

Kommunikationstraining<br />

-in ganzen Sätzen reden<br />

-laut und deutlich reden<br />

-beim Thema bleiben<br />

-Blickkontakt halten<br />

-verständnisvoll zuhören<br />

-Melderegeln beachten<br />

-andere ausreden lassen<br />

-auf Vorredner eingehen<br />

eingeführt<br />

angewendet<br />

Klasse 2<br />

Förderung des freien Sprechens und Erzählens<br />

(Stufe 2) eingeführt angewendet<br />

Brainstorming (auch<br />

schriftlich) KB44<br />

Bildmeditation<br />

Roter Faden<br />

KB40<br />

Blitzlicht (Reflexion /<br />

mündlich) KB28<br />

Reflexionsrunde !Tipp<br />

?Frage Positives<br />

-über Gefühle reden<br />

-fair und sachlich bleiben<br />

Bildergeschichte ordnen / -präzise beschreiben<br />

erzählen<br />

Hörerzählung KB55<br />

Kettengeschichte KB57 -auf Vorredner eingehen<br />

Ab Klasse 3:<br />

Nacherzählen KB32<br />

Erlebnisberichte KB36<br />

Fotoassoziationen KB37<br />

/Begriffsassoziationen<br />

KB39<br />

Fantasiegeschichte KB 33<br />

Wissens-Lotto KB 45<br />

-Reizwortgeschichte<br />

Besonders Ende Klasse 1 und Klasse 3<br />

Theaterspiel KB 107


Klasse 3 /(4)<br />

Überzeugend argumentieren und vortragen<br />

(Stufe 3) eingeführt angewendet<br />

Partnerinterview KB61 -Befragung durchführen<br />

Kreisgespräch KB 65 -z.B. Klassenrat<br />

Gesprächszirkel KB67<br />

Doppelkreis KB54<br />

Kugellager KB24<br />

Kontrollierter Dialog<br />

KB 64<br />

-ein Gespräch leiten<br />

-zur Festigung der<br />

Gesprächsregeln<br />

-z.B. Logical-Spiel (Wie alt<br />

ist Onkel Egon?)<br />

-Meinungen begründen<br />

Argumentationskarussell<br />

KB85<br />

Buchvorstellung<br />

(Bücherschau) KB 31<br />

Einen Vortrag halten -frei sprechen können<br />

(Vortragskette) KB58 -Mimik/Gestik einsetzen<br />

-Regeln erarbeiten<br />

(Blickkontakt, Pausen,<br />

deutliche Aussprache etc)<br />

Klasse 4<br />

Nachdenken über Kommunikation (Stufe 4) eingeführt angewendet<br />

Gruppenpuzzle KB72<br />

Fragebogen KB1<br />

-Bericht nacherzählen<br />

-Idioms beherrschen<br />

-präzise argumentieren<br />

-konstruktiv diskutieren<br />

Komplexere<br />

Kommunikations- und<br />

Interaktionsspiele<br />

Rollenspiel KB100<br />

Planspiel anbahnen<br />

KB106<br />

(Hearing) KB102<br />

(KB => Kommunikationsbaustein aus: Klippert, Heinz, „Kommunikationstraining“, Beltz, 11. Aufl.,<br />

Weinheim und Basel 2006; Beschreibungen der Methoden sind im Methodenhängeordner zu finden)


3.3 Teamentwicklung<br />

Die Bedeutung sozialer Kompetenzen wie der Teamfähigkeit hat stetig zugenommen<br />

und gilt als eine der „Schlüsselqualifikationen“. Im Schulalltag sind sie unerlässlich.<br />

Teamfähigkeit ist eine entscheidende Voraussetzung dafür, dass offener Unterricht<br />

und kooperatives Arbeiten funktionieren können. Die Trainingsbausteine der<br />

Teamentwicklung zielen unter anderem auf eine Förderung der Gruppen- und<br />

Teamfähigkeit, des Problemlösungsverhaltens, der Mitverantwortung und Motivation<br />

und können vielseitig das soziale und kommunikative Lernen begünstigen.<br />

3.3.1 Stufenmodell zur Teamentwicklung<br />

Als Orientierung mit unterschiedlichen Lern- und Themenangeboten, ausgewählten<br />

Gruppensituationen und Gruppenübungen dient das 4-Stufen-Modell der<br />

Teamentwicklung:<br />

Stufe 1: Für Teamarbeit sensibilisieren und motivieren<br />

Stufe 2: Gruppenprozesse reflektieren und Regeln anbahnen<br />

Stufe 3: Regeln entwickeln und einüben<br />

Stufe 4: Teamarbeit regelgerecht durchspielen / komplexe Förderung der<br />

Teamkompetenz<br />

3.3.2 Klassenbuchnachweis<br />

Zum Thema „Teamentwicklung“ haben wir keine Klassenzuordnung vorgenommen.<br />

Die Methoden müssen auf das Niveau der jeweiligen Lerngruppe abgestimmt<br />

werden.<br />

Klassenbuchnachweis<br />

Teamentwicklung<br />

Für Teamarbeit sensibilisieren und motivieren<br />

(Stufe 1)<br />

Stabspiel<br />

Gruppenwappen/ Heimatgruppen<br />

Kennenlern-Karussell TB 1<br />

Brainwriting TB 2<br />

Assoziationsbegriffe TB 3<br />

Stimmungsbarometer TB 4<br />

Vier-Ecken-Spiel TB 6<br />

Plus-Minus-Spiel TB 7<br />

Schatzsuche TB 11<br />

Argumente bewerten TB 16<br />

eingeführt angewendet


Gruppenprozesse reflektieren und Regeln anbahnen<br />

(Stufe 2)<br />

Rollenspiele entwickeln zu Regeln<br />

Feedback-Bögen TB 31<br />

Kooperativer Turmbau TB 36<br />

Legespiel ohne Worte TB 38<br />

Regeln entwickeln und einüben (Stufe 3)<br />

Regelplakat erstellen TB 43<br />

Präsentationstipps erarbeiten TB 45<br />

Rollenfunktionen klären TB 46<br />

Regel-Puzzle TB 49<br />

Regelorientiertes Kreuzworträtsel TB 50<br />

Regel-Ranking TB 51<br />

Karten entwickeln mit „Strafen“ bei<br />

Regelverletzung<br />

Opa Hartmuts Geburtstag<br />

Teamarbeit regelgerecht durchspielen<br />

/ komplexe Förderung der<br />

Teamkompetenz (Stufe 4)<br />

Gruppenpuzzle „Fünf Sinne“<br />

Anm.: Vorgeschlagene Methoden zu dieser Stufe aus Klippert<br />

„Teamentwicklung“ sind für die GS zu anspruchsvoll und nicht<br />

einsetzbar.<br />

Rückmeldebögen zu Präsentationen<br />

Blitzlicht<br />

Tischrallye<br />

Kugellager (Doppelkreis)<br />

Marktplatz<br />

Kommunikative Hand<br />

Helfer- System<br />

Murmelgruppe<br />

Schneller Schuh<br />

TB => Teamentwicklung - Baustein aus: Klippert, Heinz, „Teamentwicklung im Klassenraum“, Beltz,<br />

11. Aufl., Weinheim und Basel 2006; ! Diese Bausteine eignen sich vor allem für Klasse 3/4) !


3.4 Überlegungen zum selbstgesteuerten Lernen (SegeL)<br />

Methoden und Techniken zur Planung und Steuerung des Lernens haben eine<br />

enorme Bedeutung. Das zentrale Anliegen liegt in der Befähigung der Schülerinnen<br />

und Schüler zum selbstständigen und selbstbestimmten Lernen und Arbeiten. Dies<br />

jedoch ist nur erreichbar, wenn gewisse Lern- und Arbeitstechniken,<br />

Kommunikationsregeln und Methoden zur Arbeit im Team von ihnen beherrscht<br />

werden.<br />

Insbesondere angesichts der anhaltenden Wissensexplosion und der damit<br />

verbundenen Weiterbildungsnotwendigkeiten ist das Erlernen von Fähigkeiten, um<br />

eine Informationsflut möglichst ökonomisch zu bewältigen, um für sich neue<br />

Erkenntnisse zu erschließen und verfügbar zu machen, wichtiger als das Aneignen<br />

eines möglichst großen Quantums von Daten, Fakten und Kenntnissen zum Zwecke<br />

der Vorratshaltung. Dies ist vor allem deshalb angebracht, weil Methoden und<br />

Techniken des Informationsgewinns weniger schnell veralten als Informationen<br />

selbst.<br />

Mittels „Lernspiralen“ sollen Themen und Inhalte von den Schülern selbst erarbeitet<br />

werden.<br />

Einzelarbeit<br />

Partnerarbeit<br />

Gruppenarbeit<br />

Plenum<br />

Der Lernstoff wird in Eigenarbeit der Schüler variantenreich „durchgeknetet“ und<br />

damit im Gedächtnis „verankert“. Dabei wird durch das kleinschrittige<br />

Auseinandersetzen mit einem Thema die Sicherung und Festigung des Gelernten<br />

gewährleistet. Zuerst wird an den Vorerfahrungen und am Vorwissen der Schüler<br />

angeknüpft und sich dessen bewusst gemacht. Danach erfolgen konkrete Übungen.<br />

Nach den Übungen werden die Erfahrungen und Probleme ausgewertet und<br />

besprochen. Wichtige Regeln und Tipps werden festgestellt, festgehalten und<br />

visualisiert. Danach erfolgt eine neuerliche Übung, die regelgebunden durchgeführt<br />

wird. Diese Übung wird wiederum reflektiert und in der Strategie verfeinert, neu<br />

überdacht und ggf. revidiert. Anschließend wird in weiteren Übungen, in Aufgaben<br />

mit ansteigendem Schwierigkeitsgrad bzw. in sinnvoller Reihenfolge innerhalb des<br />

Projektes, eine Routine gefestigt.<br />

Diese Lernspiralen lassen sich in jedem Fachunterricht zu allen Themen einsetzen.<br />

Dabei werden soziale Kompetenzen immer mit berücksichtigt, indem ein stetiger<br />

Wechsel der Sozialformen stattfindet.<br />

Wir haben uns auf den Weg begeben, mithilfe eines für die vier Grundschuljahre<br />

festgeschriebenen Methodentrainings und darauf aufbauenden Lernspiralen die<br />

Unterrichtsqualität in der <strong>Grundschule</strong> <strong>Barienrode</strong> zu steigern.

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