»E-BIKING MACHT SPASS«
NW_1435.pdf
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2 DIE SEITE 2<br />
Abendstimmung...<br />
Foto: Stadt Waldkirchen<br />
Umsonst ist nur der Tod...<br />
Liebe Leserinnen<br />
und Leser,<br />
immer wieder hört man, dass der Tourismus<br />
eine der wichtigsten wirtschaftlichen Säulen<br />
unseres schönen Bayerischen Waldes ist. Und<br />
eine Erkenntnis gibt es dabei schon lange: Mit<br />
Dampfsauna und Kartoffelkeller...<br />
Hochglanzprospekten alleine ist Tourismus<br />
nicht mehr machbar. Will heißen: Was bringt´s<br />
meinem Heimatort, wenn sich dessen rühriger<br />
Tourismusamtschef auf hundert Tourismusmessen<br />
die Füße wund steht und tausendfach bunte<br />
Prospekte des Ortes verteilt, wenn gleichzeitig<br />
die Hotellerie am Ort schläft und glaubt, die Touristen<br />
kämen ganz automatisch? Viele Gastgeber<br />
machen schon ein dummes G´sichterl, wenn sie<br />
von Profis dezent darauf hingewiesen werden,<br />
dass der 70er Jahre-Standard des vergangenen<br />
Jahrhunderts höchstens in ein Museum gehört,<br />
aber bitteschön nicht mehr in ein Hotelzimmer.<br />
„Ja wos? A Umbau kosd fei vui Geid!“, so die häufig<br />
geäußerte Antwort seitens Vermieter. Bekanntermaßen<br />
ist ja nur der Tod umsonst, wobei dieser<br />
dummerweise dann wiederum das Leben<br />
kostet. Doch philosophieren wir hier nicht lange<br />
herum. Lieber zurück zur grausamen Wahrheit:<br />
Ohne Moos nix los. Da kann der Herr Tourismusdirektor<br />
auch herzlich wenig bewirken, wenn seine<br />
Vermieter, die oftmals tagtäglich wegen sinkender<br />
oder stagnierender Übernachtungszahlen<br />
auf ihm persönlich herumhacken, kein Geld locker<br />
machen, um zu investieren und endlich wieder<br />
Anlass bieten, hier Urlaub zu machen. Und was<br />
bringt der noch so toll gestaltete Hochglanzprospekt,<br />
wenn´s dann vor Ort im Hotel aussieht wie<br />
kurz nach Kriegsende. 30-jähriger Krieg, wohlgemerkt.<br />
Da fährt man einmal hin und dann nie<br />
wieder.<br />
Es gibt bei uns natürlich auch andere Beispiele.<br />
Ich sage nur Röhrnbach. Da wurde ein Wellness-<br />
Palast hochgezogen und in den letzten Wochen<br />
schon wieder erweitert, und schon klappt es auch<br />
in der Nebensaison mit den Übernachtungszahlen.<br />
Das Entscheidende dabei: Hier wurde tatsächlich<br />
sehr viel Geld in einen neuen Hotelkomplex<br />
investiert und nicht nur gekleckert. Denn die<br />
Zeiten, als man sich als Wellness-Hotel bezeichnen<br />
konnte, nur weil man im ehemaligen Kartoffelkeller<br />
eine finnische Dampfsauna und ein<br />
Solarium eingebaut hat, sind endgültig vorbei. Es<br />
gibt wahnsinnig viele gut betuchte Menschen,<br />
die bereit sind, viel Geld für einen Urlaub auszugeben.<br />
Doch es muss halt auch die Leistung<br />
stimmen.<br />
Also: Liebe Vermieter der Region, baut nicht nur<br />
auf euren Touristiker vor Ort, der kann´s nämlich<br />
alleine und ohne euren Investitionswillen auch<br />
nicht richten. In diesem Sinne wünsche ich uns<br />
allen Übernachtungszahlen wie in den guten<br />
alten 70er Jahren - und das in Zimmern mit dem<br />
Standard des Jahres 2014.<br />
Euer kleiner Frechdachs