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Leitlinien zur Schmerztherapie bei chirurgischen Patienten ...

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<strong>Leitlinien</strong> <strong>zur</strong> <strong>Schmerztherapie</strong> <strong>bei</strong> <strong>chirurgischen</strong> <strong>Patienten</strong><br />

<strong>Leitlinien</strong> <strong>zur</strong> <strong>Schmerztherapie</strong> <strong>bei</strong> <strong>chirurgischen</strong> <strong>Patienten</strong><br />

Erar<strong>bei</strong>tet im Auftrag der Arzneimittelkommission<br />

Inhalt<br />

Teilnehmer: ............................................................................................................................................. 2<br />

Ausgangslage: .......................................................................................................................................... 2<br />

Ziel und Vorgehen: .................................................................................................................................. 3<br />

Zeitraum: ................................................................................................................................................. 3<br />

Ressourcen: ............................................................................................................................................. 3<br />

Zusammenfassung der Empfehlungen: ................................................................................................... 4<br />

Zusammenfassung Kontraindikationen ................................................................................................... 5<br />

Wissenschaftliche Grundlagen: ............................................................................................................... 6<br />

a) Allgemeines ................................................................................................................................. 6<br />

b) Paracetamol................................................................................................................................. 6<br />

c) Nicht steroidale Antirheumatika (NSAID’s)................................................................................. 7<br />

d) Metamizol (Novalgin R )................................................................................................................. 7<br />

e) Opiate .......................................................................................................................................... 8<br />

f) Ketamin ..................................................................................................................................... 10<br />

g) Pentinoide ................................................................................................................................. 10<br />

Die Rolle der Pflege im präoperativen Informationsgespräch .............................................................. 11<br />

Konklusionen ......................................................................................................................................... 11<br />

Literatur ................................................................................................................................................. 12<br />

1


<strong>Leitlinien</strong> <strong>zur</strong> <strong>Schmerztherapie</strong> <strong>bei</strong> <strong>chirurgischen</strong> <strong>Patienten</strong><br />

Teilnehmer:<br />

Pharmakologie: Haschke Manuel & Krähenbühl Stephan<br />

Notfallstation: Nickel Christian<br />

Pharmazie: Wyss-Huggenberger Irene<br />

Chirurgie: Fulco Ilario<br />

Pflege: Scheidegger Brigitta<br />

Anästhesie: Ruppen Wilhelm<br />

Verantwortlicher Koordinator: Ruppen Wilhelm<br />

Ausgangslage:<br />

Das Departement Anästhesie hat im Oktober 2010 ein neues Verordnungskonzept für postoperative<br />

Schmerzpatienten eingeführt, wo immer möglich aufgrund aktueller, Evidenz basierter Literatur.<br />

Kernstück bildet da<strong>bei</strong> ein Flowdiagramm, welches im Operationssaal helfen soll, aufgrund des<br />

Entscheidungsbaums sicher und zielstrebig zu einer für den <strong>Patienten</strong> guten Schmerzverordnung zu<br />

gelangen. Die Empfehlungen wurden mit wenigen Ausnahmen (Wirbelsäuenchirurgie,<br />

Neurochirurgie, Schwangerenabteilung) von den <strong>chirurgischen</strong> Abteilungen akzeptiert und<br />

übernommen. Die bisher gemachten Erfahrungen sind sehr gut.<br />

Die Notfallstation hat gleichzeitig eine Revision ihres Schmerzkonzeptes vorgenommen. Das neue<br />

Schmerzkonzept wurde im Juni 2011 eingeführt und ist seit dann aktiv.<br />

Die Arzneimittelkommission hat an einer Sitzung vom 20.9.2010 Ruppen W. beauftragt, ein<br />

Gesamtkonzept im Sinne einer Leitlinie für die Therapie akuter Schmerzen <strong>bei</strong> <strong>chirurgischen</strong><br />

<strong>Patienten</strong> zu erstellen.<br />

2


<strong>Leitlinien</strong> <strong>zur</strong> <strong>Schmerztherapie</strong> <strong>bei</strong> <strong>chirurgischen</strong> <strong>Patienten</strong><br />

Ziel und Vorgehen:<br />

Es sollen Empfehlungen und <strong>Leitlinien</strong> für die Therapie akuter Schmerzen basierend auf den<br />

Schmerzkonzepten von Anästhesie und Notfallstation für die <strong>chirurgischen</strong> Notfallpatienten, die<br />

<strong>chirurgischen</strong> sowie anästhesiologischen Abteilungen erar<strong>bei</strong>tet werden. Wenn immer möglich<br />

sollen die Empfehlungen gemäss neuester Literatur Evidenz basiert sein.<br />

Nach Erstellung der Richtlinien geht ein Bericht <strong>zur</strong> Vernehmlassung an die AMK. Nach deren<br />

Vernehmlassung werden die Richtlinien intern publiziert (Intranet Anästhesie, Notfallstation, KPT).<br />

Wichtig: die im Folgenden abgedruckten Empfehlungen basieren auf der aktuellen Evidenz und sind<br />

„nicht in Stein gemeisselt“. Es ist deshalb notwendig, dass die <strong>Leitlinien</strong> periodisch der jeweils<br />

aktuellen Evidenz angepasst werden.<br />

Zeitraum:<br />

Der Entwurf soll bis Ende 2011 der Arzneimittelkommission vorgelegt werden. Publikation und somit<br />

Umsetzung sollen im zweiten Quartal 2012 erfolgen.<br />

Ressourcen:<br />

Finanzielle: keine<br />

3


<strong>Leitlinien</strong> <strong>zur</strong> <strong>Schmerztherapie</strong> <strong>bei</strong> <strong>chirurgischen</strong> <strong>Patienten</strong><br />

Zusammenfassung der Empfehlungen:<br />

Überlege hier:<br />

Grundsätzlich sind jeweils Kontraindikationen zu<br />

beachten und in speziellen Fällen adaptierte<br />

Verordnungen indiziert (z.B. Schwangere, nach<br />

Neuro- oder Wirbelsäulen-<strong>chirurgischen</strong> Eingriffen).<br />

<strong>Leitlinien</strong> <strong>zur</strong> <strong>Schmerztherapie</strong> <strong>bei</strong> <strong>chirurgischen</strong> <strong>Patienten</strong><br />

im Auftrag der Arzneimittelkommission des USB<br />

M. Haschke, I. Fulco, I. Wyss, B. Scheidegger, C. Nickel, W. Ruppen<br />

Regionalanästhesie<br />

mit Sz-Katheter<br />

möglich?<br />

JA<br />

Bedenke: Regionalanästhesie ist hoch<br />

wirksam und ohne wesentliche<br />

systemische Nebenwirkungen (anders als<br />

systemische medikamentöse Sz-Therapie)<br />

NEIN<br />

Kontraindikationen<br />

für<br />

NSAR? 1)<br />

NEIN<br />

Ibuprofen 3 x 400 per os für drei Tage,<br />

dann Stopp<br />

allenfalls Ketorolac 3 x 30 mg i.v. für max.<br />

48 h (wenn immer möglich aber Ibuprofen<br />

per os)<br />

JA<br />

NEIN<br />

Starke oder<br />

sehr starke Sz.<br />

zu erwarten? 2)<br />

JA<br />

NEIN<br />

Kontraindikationen<br />

für<br />

Metamizol 3)<br />

NEIN<br />

Metamizol 4 x 1 g per os für drei Tage<br />

allenfalls Metamizol 4 x 1 g i.v. für drei Tage<br />

(wenn immer möglich per os abgeben)<br />

JA<br />

Opiatreserve 4) ?<br />

NEIN<br />

Vorbestehende<br />

Opiattherapie?<br />

NEIN<br />

JA<br />

JA<br />

Niereninsuffizienz ? 5)<br />

Kein Morphin wenn Clearance < 30 ml/mi<br />

Alternativen: Methadon (Cave sehr lange<br />

und individuell unterschiedliche T1/2),<br />

Fentanyl PCA, Buprenorphin<br />

vorbestehende Opiattherapie belassen, ev.<br />

Pain oder sonstigen Experten hinzuziehen ,<br />

wenn immer möglich schmerzhaftes Areal<br />

durch Regionalanästhesie Verfahren<br />

"abdecken"<br />

Wenn immer möglich: Mo (0.2 mg/kg) oder<br />

Methadon (0.1mg/kg) als Trpf. per os<br />

(gleich gut & rasch wirksam wie s.c.-Gabe)<br />

Morphin 0.1 mg/kg KG 2 - 4 stündlich s.c<br />

.<br />

Methadon 0.1 mg/kg KG 4 bis 6 stündlich<br />

s.c. (auf gute Hydrierung des Pat. achten)<br />

Falls Metamizol<br />

und (!!) NSAR<br />

kontraindiziert 1)<br />

JA, &<br />

nur dann<br />

Paracetamol 4 x 1 g fix, wenn möglich<br />

p.o. z.B. als Brause, Tabl. oder Odis<br />

Darreichung<br />

allenfalls Paracetamol 4 x 1 g i.v.<br />

(wenn immer möglich per os abgeben)<br />

Fussnoten :<br />

1)<br />

Vgl. nachfolgende Liste der wichtigsten (!) Kontraindikationen .<br />

2)<br />

Erwäge die Gabe von Opiaten mittels PCA (patient controlled analgesia)<br />

3)<br />

Regelmässige Leukozytenkontrollen<br />

4)<br />

Wenn immer möglich dasselbe Opiat für die Basisanalgesie sowie für die Reservemedikation (z.B. MST, dann Mo-Trpf.. Oxycontin -> Oxynorm Trpf.) verwenden<br />

5)<br />

Falls initial eine eingeschränkte Nierenfunktion besteht und Morphin oder NSAR gegeben werden sollen, dann vorgängig eine Clearance Bestimmung<br />

durchführen<br />

Tel. Nr. Acute pain service: 86580<br />

4


<strong>Leitlinien</strong> <strong>zur</strong> <strong>Schmerztherapie</strong> <strong>bei</strong> <strong>chirurgischen</strong> <strong>Patienten</strong><br />

Zusammenfassung Kontraindikationen<br />

Wichtige Vorbemerkungen:<br />

1. Nachfolgend sind die wichtigsten und am häufigsten im klinischen Alltag relevanten<br />

Kontraindikationen aufgelistet. Diese Auflistung erhebt nicht Anspruch auf Vollständigkeit.<br />

Deshalb müssen weiter führende Kontraindikationen und Interaktionen dem Arzneimittel-<br />

Kompendium entnommen werden.<br />

2. Die ärztliche Kunst besteht darin, eine auf den einzelnen <strong>Patienten</strong> zugeschnittene Nutzen<br />

Risiko-Analyse bezüglich einer Therapieform durchzuführen. Dies gilt im Besonderen <strong>bei</strong> der<br />

medikamentösen <strong>Schmerztherapie</strong>. Eine ungenügende <strong>Schmerztherapie</strong> ist unethisch und sogar<br />

bezüglich Morbidität und Mortalität gefährlich (Rosenfeld, Faraday et al. 1994; Liu and Gropper<br />

2003; Dunwoody, Krenzischek et al. 2008). Ebenso kann die Wahl einer medikamentösen<br />

<strong>Schmerztherapie</strong> für den einzelnen <strong>Patienten</strong> gefährlich sein. In diesem Sinne gilt es jeweils,<br />

Nutzen und Risiko abzuwägen.<br />

Kontraindikationen Paracetamol<br />

a. Schwere Lebererkrankungen<br />

b. Cave: Gleichzeitig bestehende Medikation mit anderen Paracetamol-haltigen (Kombinations-<br />

) Präparaten<br />

Kontraindikationen NSAID‘s<br />

a. Aktive, aktuell bestehende Magen- und Darmulcera<br />

b. Anamnestisch schwere Ulcus-Komplikationen<br />

c. Entzündliche Darmerkrankungen<br />

d. Low Output Situationen (Hypovolämie, Leberzirrhose, Aszites)<br />

e. Kreatinin Clearance < 30 ml/Min.<br />

f. NSAID assozierter Bronchospasmus<br />

g. Herzinsuffizienz NYHA III-IV<br />

h. Aktuelle orale Antikoagulation mit Vitamin K-Antagonisten (Coumarinderivaten)<br />

Kontraindikationen Metamizol<br />

a. in der Anamnese oder aktuell vorhandene Neutropenie oder Agranulozyose<br />

b. Abfallende Leukozytenzahlen während der Metamizol Therapie<br />

c. <strong>Patienten</strong> mit St.n. Knochmarks- oder Stammzelltransplantationen<br />

d. <strong>Patienten</strong> unter Chemotherapie<br />

Kontraindikationen Opiate<br />

a. Clearance < 30 ml/min → Kontraindikation für Morphin<br />

b. übrige Kontraindikationen vgl. AMK<br />

5


<strong>Leitlinien</strong> <strong>zur</strong> <strong>Schmerztherapie</strong> <strong>bei</strong> <strong>chirurgischen</strong> <strong>Patienten</strong><br />

Wissenschaftliche Grundlagen:<br />

a) Allgemeines<br />

Ungenügend behandelte postoperative Schmerzen können deletär sein (kardiale, endokrinologische,<br />

respiratorische, thromboembolische und infektiöse Komplikationen) (Rosenfeld, Faraday et al. 1994),<br />

(Liu and Gropper 2003; Dunwoody, Krenzischek et al. 2008).<br />

Auch heutzutage werden postoperative Schmerzen ungenügend behandelt. In einer grösseren<br />

deutschen Studie beklagen sich mehr als 50% <strong>Patienten</strong> nach verschiedensten <strong>chirurgischen</strong><br />

Eingriffen mindestens einmal während ihrer postoperativen Zeit über inakzeptable Schmerzen<br />

(Maier, Nestler et al. 2010).<br />

Die Entwicklung chronischer postoperativer Schmerzen ist ein meist verkanntes, aber enorm<br />

schwieriges und häufiges Problem (Kehlet, Jensen et al. 2006; Katz and Seltzer 2009); die Häufigkeit<br />

chronischer postoperativer Schmerzen hat in den letzten 15 Jahren zudem stetig zugenommen. Der<br />

sozioökonomische Impact chronischer Schmerzen ist immens (Oggier 2007). Die ungenügende<br />

Behandlung akuter postoperativer Schmerzen wird als ein wichtiger Risikofaktor <strong>zur</strong> Entstehung<br />

chronischer postoperativer Schmerzen diskutiert.<br />

Im folgenden wird unter der Number needed to treat (NNT) derjenige Wert verstanden, welcher<br />

angibt, wieviele <strong>Patienten</strong> mit einem Medikament als Einmaldosis behandelt werden müssen, bis<br />

mindestens einer von diesen <strong>Patienten</strong> eine Schmerzreduktion von mindestens 50% angibt. Eine<br />

NNT von 4 für Paracetamol 1000 mg <strong>bei</strong>spielsweise bedeutet, dass vier <strong>Patienten</strong> mit 1000 mg<br />

Paracetamol behandelt werden müssen, bis einer von diesen vier <strong>Patienten</strong> angibt, eine<br />

Schmerzreduktion um mindestens 50% erfahren zu haben.<br />

b) Paracetamol<br />

1. Ist im Vergleich zu NSAID’s ein relativ schwaches Analgetikum, NNT ≈ 4.0 (Toms, McQuay et al.<br />

2008; Bandschapp, Filitz et al. 2011)<br />

2. Die Kombination von NSAID’s und Paracetamol ist nicht sinnvoll und ist somit üblicherweise<br />

nicht empfohlen (der schwache analgetische Effekt geht in der starken NSAID-Wirkstärke<br />

unter)<br />

3. Aus Kosten- und Wirksamkeitsgründen sollte Paracetamol wenn immer möglich per os<br />

gegeben werden (Lange, Kranke et al. 2007)<br />

4. Paracetamol kann auch als Dafalgan R odis oder als Dafalgan R Brause oder Dafalgan R<br />

Suppositorium gegeben werden. Die Schmelztablette wird auf die Zunge gegeben, wo sie<br />

zerfällt, um dann mit dem Speichel geschluckt zu werden.<br />

6


<strong>Leitlinien</strong> <strong>zur</strong> <strong>Schmerztherapie</strong> <strong>bei</strong> <strong>chirurgischen</strong> <strong>Patienten</strong><br />

c) Nicht steroidale Antirheumatika (NSAID’s)<br />

1. Ibuprofen ist das am besten untersuchte NSAID (in einer aktuellen Metaanalyse fast 10'000<br />

<strong>Patienten</strong> in 72 Studien) (Derry, Derry et al. 2009)<br />

2. Ibuprofen ist sehr gut wirksam (NNT für Ibuprofen 400 mg 2.5, für Ibuprofen 200 mg 2.7)<br />

(Derry, Derry et al. 2009)<br />

3. Mefenaminsäure (Ponstan R ), eine v.a. in der Schweiz häufig verordnete Substanz, ist deutlich<br />

schlechter dokumentiert und gemäss einer aktuellen Metaanalyse mit ca. 800 <strong>Patienten</strong> nur in<br />

etwa halb so stark wirksam wie Ibuprofen (NNT für 500 mg ≈ 4.0) (Moll, Derry et al. 2011).<br />

Deshalb wird in der Anästhesie primär Ibuprofen verordnet.<br />

4. Aufgrund gefährlicher unerwünschter Wirkungen <strong>bei</strong> längerer Behandlungsdauer (Tramer,<br />

Moore et al. 2000) sollen NSAID’s wenn immer möglich nur kurzfristig gegeben werden. Nicht<br />

vernachlässigt werden dürfen <strong>bei</strong> längerer Gabe von NSAID mit präferenzeller COX 2-<br />

Hemmung kardiovaskuläre Risiken (<strong>bei</strong> Diclofenac bereits ab 10 Tagen) (McGettigan and Henry<br />

2006)<br />

5. Bei einer low output Situation wird die Nierenperfusion Prostaglandin abhängig. Aus diesem<br />

Grunde sind im perioperativen Setting Situationen mit low output wie <strong>bei</strong>spielsweise<br />

Hypovolämie und Hypotonie für die Niere des <strong>Patienten</strong> gefährlich. Häufig geht vergessen,<br />

dass auch <strong>bei</strong> einem Aszites oder Diuretika-Therapie ein low output besteht bzw. bestehen<br />

kann. Erfahrungsgemäss geht ebenfalls häufig vergessen, vor Verschreibung eines NSAR die<br />

Kreatinin-Clearance zu kontrollieren und hiervon allenfalls eine Kontraindikation für die<br />

Verschreibung von NSAR abzuleiten.<br />

6. Unter NSAR-Therapie sollten insbesondere <strong>bei</strong> Risikopatienten (z.B. ältere <strong>Patienten</strong>,<br />

Diabetiker) Serum-Kreatinin-Kontrollen erfolgen.<br />

7. Kontraindikationen siehe oben.<br />

8. Die Gabe von Protonenpumpenhemmern wie Pantozol R ist in den folgenden Situationen<br />

angezeigt:<br />

Absolute Indikationen:<br />

a. Alter ≥ 65 Jahre<br />

b. St.n. einer Ulcuserkrankung<br />

c. Kortikosteroide<br />

d. Low-dose Aspirin<br />

e. Multiple NSAR (eh kontraindiziert)<br />

f. Clopidogrel und Prasugrel<br />

g. Kardiovaskuläre Vorerkrankungen<br />

h. Helicobacter pylori Infektion<br />

d) Metamizol (Novalgin R )<br />

1. Es existieren nur wenige Daten zu Metamizol, weil es in vielen Ländern wegen des Risikos für<br />

Agranulozytosen kaum eingesetzt wird. (Edwards, Meseguer et al. 2010)<br />

2. Die NNT beträgt in etwa 2.4 und ist somit vergleichbar mit derjenigen von Ibuprofen.<br />

(Edwards, Meseguer et al. 2010)<br />

7


<strong>Leitlinien</strong> <strong>zur</strong> <strong>Schmerztherapie</strong> <strong>bei</strong> <strong>chirurgischen</strong> <strong>Patienten</strong><br />

3. Gemäss Susan Andrade (Andrade, Martinez et al. 1998) ist das Risiko einer Agranulozytose<br />

oder einer sonstigen tödlichen Komplikation (insbes. GI-Blutung) <strong>bei</strong> kurzfristigem Gebrauch<br />

von Metamizol (1 Woche) ca. 20-25-mal kleiner als <strong>bei</strong> Diclofenac und somit vergleichbar mit<br />

dem Risiko von Paracetamol.<br />

4. Gemäss einer Multizenterstudie (JAMA 1986), welche in Spanien(Ibanez, Vidal et al. 2005)<br />

fortgesetzt wurde und insgesamt 22 Millionen Anwender erfasste, fanden die Autoren eine<br />

Inzidenz von 1.1 Agranulozytosen pro Million Anwender bzw. 0.56 pro Million Anwender. Eine<br />

Studie in Schweden(Backstrom, Hagg et al. 2002) hingegen fand eine Inzidenz von 1:1439 <strong>bei</strong><br />

‚outpatient‘ und 1:31‘000 <strong>bei</strong> ‚inpatient‘ <strong>Patienten</strong>. In Schweden wurden höhere Dosen über<br />

einen längeren Zeitraum verwendet; ob dies jedoch allein die erheblichen Unterschiede in der<br />

Inzidenz im Vergleich zu den anderen <strong>bei</strong>den Studien erklärt, ist fraglich.<br />

5. Metamizol wird im Hause von der Anästhesie seit mehreren Jahren erfolgreich <strong>bei</strong> vielen<br />

postoperativen <strong>Patienten</strong> verordnet. Konsequent wird die Behandlungsdauer da<strong>bei</strong> auf jeweils<br />

drei Tage beschränkt. Unter diesem Behandlungsregime kam es nie zu einer Agranulozytose,<br />

was für die Sicherheit von Metamizol <strong>bei</strong> nur kurzfristiger Anwendung spricht und die Daten<br />

von Susan Andrade untermauert.<br />

6. Metamizol ist aufgrund des Agranulozytose Risikos gefürchtet; hingegen macht Metamizol<br />

keine (wie häufig irrtümlich angenommen wird) Thrombopenien. Zu beachten ist zudem, dass<br />

<strong>bei</strong>spielsweise Agranulozytosen unter Diclofenac gemäss den Daten von Andrade(Andrade,<br />

Martinez et al. 1998) häufiger als unter Metamizol auftreten.<br />

7. Die Leukozytenzahlen sollen täglich bestimmt werden. In den meisten postoperativen<br />

Situationen wird sowieso eine routinemässige Kontrolle des Blutbilds am 2. oder 3.<br />

postoperativen Tag durchgeführt. Obwohl die Leukozytenzahlen routinemässig <strong>zur</strong> Verfügung<br />

stehen, wird die Leukozytenzahl erfahrungsgemäss oft nicht bewusst <strong>zur</strong> Kenntnis genommen.<br />

8. Metamizol kann auch <strong>bei</strong> <strong>Patienten</strong> mit Low output und Niereninsuffizienz gegeben werden.<br />

9. Kontraindikationen siehe oben.<br />

e) Opiate<br />

Trotz vieler Nachteile und Risiken (Gupta, Kshirsagar et al. 2002; Koppert 2005; Christopherson,<br />

James et al. 2008) gehören Opiate <strong>zur</strong> Standardtherapie <strong>bei</strong> starken Schmerzen, insbesondere <strong>bei</strong><br />

<strong>chirurgischen</strong> <strong>Patienten</strong>. Die weit verbreitete Angst, <strong>Patienten</strong> rasch mit Opiaten zu überdosieren<br />

und somit vital zu gefährden, ist <strong>bei</strong> sorgfältiger Applikation <strong>bei</strong> Schmerzpatienten unbegründet. Eine<br />

weitere, unbegründete Angst, ist die Gefahr der Erzeugung einer (psychischen) Abhängigkeit im<br />

Sinne eines Medikamentenmissbrauchs. Diese ist in einem stationären Setting fast nicht möglich und<br />

tritt erfahrungsgemäss <strong>bei</strong> der Neuverordnung von Benzodiazepinen viel eher auf als <strong>bei</strong> der<br />

Analgetikatherapie mit Opiaten. Auch <strong>Patienten</strong> unter Opiaten (sei dies aufgrund vorbestehender<br />

starker Schmerzen oder aufgrund einer Suchterkrankung) sollen und müssen mit Opiaten weiter<br />

behandelt werden(de Leon-Casasola, Myers et al. 1993). Da diese Situationen meist sehr komplex<br />

sind (Hadi, Morley-Forster et al. 2006), wird empfohlen, sich durch entsprechende Fachpersonen<br />

beraten zu lassen.<br />

8


<strong>Leitlinien</strong> <strong>zur</strong> <strong>Schmerztherapie</strong> <strong>bei</strong> <strong>chirurgischen</strong> <strong>Patienten</strong><br />

Opiate führen zu Obstipation, weshalb immer an die früh einsetzende Laxantientherapie gedacht<br />

werden muss. Folgende Substanzen <strong>zur</strong> laxativen Therapie sind empfohlen: 1. Movicol Sachets 2.<br />

Laxoberon oder Duphalac.<br />

Die onkologischen Stationen haben seit Jahren gute Erfahrungen mit der per os Gabe von Morphin<br />

gemacht und stellen den <strong>Patienten</strong> mindestens zwei Reserven Morphin Tropfen ans Bett (mündl.<br />

Mitteilung Stoll H.R.). Bis der Patient sich wegen Schmerzen meldet, die Analgesie-Dosis von der<br />

Pflegefachfrau effektiv erhält und das Analgetikum dann auch wirkt, vergeht erfahrungsgemäss viel<br />

Zeit. Diese Zeitverzögerung dürfte einer der Hauptgründe dafür sein, dass auch gemäss neueren<br />

Publikationen die <strong>Patienten</strong> der meisten <strong>chirurgischen</strong> Disziplinen in mehr als 50 % der Fälle sich<br />

mindestens einmal pro Hospitalisation über intolerierbare und inakzeptable Schmerzen beklagen<br />

(Maier, Nestler et al. 2010).<br />

Aus diesem Grunde ist es sinnvoll, wenn immer möglich auch den <strong>chirurgischen</strong> <strong>Patienten</strong> mit akuten<br />

Schmerzen Opiate in Reserve <strong>zur</strong> Selbstmedikation bereit zu stellen. Deshalb wurde das folgende<br />

Memo <strong>zur</strong> oralen Morphin-Tropfenverabreichung auf den Stationen verfasst:<br />

Opiattropfen (z.B. Morphin Trinklösung, Oxycodon Tropfen) als Schmerzreserve sollen auf Vorrat<br />

bereitgestellt und am <strong>Patienten</strong>bett <strong>zur</strong> selbständigen Einnahme platziert werden.<br />

Von der Anästhesie wird postoperativ <strong>bei</strong> vielen <strong>Patienten</strong> Morphin-Trinklösung in Reserve<br />

verordnet. Um die Wartezeit (und damit die Schmerzen) für den <strong>Patienten</strong> zu verringern, ist es<br />

wünschenswert dem <strong>Patienten</strong> die Morphin-Reserve ins Zimmer zu geben. Die Einschätzung, ob dies<br />

in der jeweiligen Situation sinnvoll ist, liegt im Ermessen der Pflegenden. Ob es Sinn macht, die<br />

Morphin-Reserve ins Zimmer zu geben, hängt von verschiedenen Faktoren ab und muss (patienten-)<br />

individuell und situationsgerecht entschieden werden. Ist der Patient momentan in der Lage, selber<br />

zu entscheiden und hat keine eingeschränkte Beweglichkeit, kann er die Tropfen selbständig<br />

einnehmen, falls er über die Morphin-Reserve informiert ist. Somit kann die Morphin-Reserve in<br />

einem verschlossenen, angeschriebenen Behältnis auf das Nachttischli gestellt werden.<br />

Ist eine(s) dieser Fähigkeiten/Kriterien nicht gegeben, kann die Morphin-Reserve im Zimmer auf die<br />

Ablage über dem Bett hingestellt werden. Der Patient muss gut informiert sein, dass er <strong>bei</strong> den<br />

ersten Anzeichen von Schmerzen klingeln muss. Die bereitgestellte Dosis kann in diesem Fall ohne<br />

Zeitverlust verabreicht werden. <strong>Patienten</strong>, <strong>bei</strong> denen keine Morphin-Reserve ins Zimmer gegeben<br />

werden kann, müssen gut informiert sein, dass sie <strong>bei</strong> den ersten Anzeichen von Schmerzen klingeln<br />

müssen.<br />

Voraussetzungen<br />

• Patient ist entsprechend instruiert und eine selbstständige Einnahme kann zugetraut werden<br />

• es muss sicher gestellt sein, dass die bereitgestellte Morphin Reserve nicht in Kinderhände<br />

gelangen kann<br />

• bereitgestellte Opiat-Tropfen müssen mit ca. 3-5ml Wasser verdünnt werden<br />

• das Behältnis muss mit einem Deckel verschlossen werden (idealerweise Medibecher mit<br />

Deckel)<br />

• das Behältnis ist mit Initialen des <strong>Patienten</strong>, Zimmer, Arzneimittelbezeichnung, Dosis und<br />

Abfülldatum zu beschriften<br />

9


<strong>Leitlinien</strong> <strong>zur</strong> <strong>Schmerztherapie</strong> <strong>bei</strong> <strong>chirurgischen</strong> <strong>Patienten</strong><br />

• Dokumentation: ausgetragen wird die Dosis auf der BM-Kontrollkarte <strong>bei</strong> der Entnahme aus<br />

dem Giftschrank. Im Überwachungsblatt wird notiert, dass die Morphin-Reserve <strong>bei</strong>m<br />

<strong>Patienten</strong> auf dem Nachttischli steht.<br />

• Der Patient soll angehalten werden, nach Einnahme der Schmerzreserve dem Pflegepersonal<br />

zu klingeln, damit die Dosis mit Zeitangabe ins Schmerzprotokoll aufgenommen werden<br />

kann.<br />

• Vorgerichtete, nicht verabreichte resp. nicht eingenommene Schmerzreservetropfen sind<br />

nach 24 Stunden zu entsorgen.<br />

f) Ketamin<br />

1. Die Kombination von Morphin mit Ketamin in Routine-PCA-Pumpen ist zumindest <strong>bei</strong><br />

orthopädischen <strong>Patienten</strong> nicht sinnvoll (Sveticic, Farzanegan et al. 2008). Bei<br />

Thorax<strong>chirurgischen</strong> <strong>Patienten</strong> ist die Kombination von Morphin und Ketamin gegenüber einer<br />

reinen Morphin PCA von Vorteil, die Unterschiede sind aber klinisch kaum bedeutend, so dass<br />

eine Kombination von Ketamin und Morphin in einer Routine-PCA nicht empfohlen wird<br />

(Suzuki 2009)<br />

2. Die perioperative Gabe von Ketamin <strong>zur</strong> Verminderung von postoperativen Schmerzen ist<br />

sinnvoll (Bell, Dahl et al. 2006)<br />

3. Die perioperative Gabe von Ketamin <strong>zur</strong> Verminderung von chronischen postoperativen<br />

Schmerzen ist wahrscheinlich nicht sinnvoll (unpublished data, Ruppen)<br />

g) Pentinoide<br />

1. Gabapentin verabreicht als single dose in einer Dosierung von 250 mg ist im akuten Schmerz-<br />

Setting nur schwach analgetisch wirksam und hat eine sehr hohe NNT von 11 (Straube, Derry<br />

et al. 2010)<br />

2. Bei Pregabalin sind die Studienresultate teils widersprüchlich und die Studien wegen<br />

Unterschieden im Design zum Teil nicht direkt vergleichbar. Deshalb können keine<br />

abschliessenden Aussagen gemacht werden. Wahrscheinlich wäre, wenn überhaupt, die<br />

repetitive Gabe von Pregabalin erfolgsversprechend (Lederer, Bornemann-Cimenti et al. 2011).<br />

Der Autor der aktuellsten Metaanalyse empfiehlt, vorläufig kein Pregabalin <strong>zur</strong> Vermeidung<br />

von unmittelbaren postoperativen Schmerzen zu verabreichen (Lederer, Bornemann-Cimenti<br />

et al. 2011)<br />

10


<strong>Leitlinien</strong> <strong>zur</strong> <strong>Schmerztherapie</strong> <strong>bei</strong> <strong>chirurgischen</strong> <strong>Patienten</strong><br />

Die Rolle der Pflege im präoperativen<br />

Informationsgespräch<br />

Eine bevorstehende Operation stellt für einen <strong>Patienten</strong> eine Belastung dar. Der Einbezug, die<br />

adäquate Information und die Partizipation von <strong>Patienten</strong> reduzieren Angst und Unsicherheit und<br />

beeinflussen das postoperative Erleben (Björklund & Fridlund, 1999; Idvall, 2004, Manias, 2003).<br />

Das (pflegerische) Erstgespräch vor der Operation weist eine klinische Relevanz auf und ist ein<br />

wichtiges Instrument, um Informationen einzuholen und abzugeben, etwa bezüglich des<br />

Schmerzmanagements nach der Operation und um Erwartungen von <strong>Patienten</strong> realistisch<br />

anzupassen (Hupcey et al., 2000). Eine vertrauensvolle Beziehung hat da<strong>bei</strong> einen positiven Effekt<br />

(Kruijver et al., 2001). Je besser es gelingt, auf Ängste und Bedürfnisse von <strong>Patienten</strong> einzugehen,<br />

umso positiver wirkt sich dies auf den Ablauf und das Outcome der OP aus (Rudolfsson et al., 2003).<br />

Es scheint allerdings keinen kausalen Zusammenhang zwischen präoperativem Informationsgespräch<br />

und Schmerzreduktion zu geben, hingegen ist eine höhere Zufriedenheit mit dem<br />

Schmerzmanagement und den damit verbundenen psychologischen Faktoren zu beobachten. Die<br />

Schmerzen klingen nicht schneller ab, werden aber von den <strong>Patienten</strong> postoperativ als weniger<br />

belastend empfunden (Sjöling et al., 2003) Die Zufriedenheit mit dem erhaltenen<br />

Schmerzmanagement korreliert mit erhaltenen präoperativen Informationen (Niemi-Murola et al.,<br />

2007).<br />

Konklusionen<br />

Aufgrund dieser wissenschaftlichen Grundlagen wurde am Departement Anästhesie ein spezielles<br />

Entscheidungsdiagramm sowie Verordnungsblatt eingeführt, welches seit etwas mehr als einem Jahr<br />

erfolgreich angewendet wird. Dieses Entscheidungsdiagramm wurde nun von den Autoren dieser<br />

<strong>Leitlinien</strong> an die Bedürfnisse der <strong>chirurgischen</strong> Abteilungen sowie der Notfallstation adaptiert und ist<br />

untenstehend abgedruckt. Die Autoren dieser <strong>Leitlinien</strong> empfehlen den Gebrauch und die<br />

Anwendung dieser <strong>Leitlinien</strong> gemäss dem unten stehenden Entscheidungsdiagramm.<br />

Wichtig: Nicht vergessen gehen sollte die Möglichkeit, akut schmerzhafte Areale durch ein regionalanästhesiologisches<br />

Verfahren abzudecken. Die verwendeten Methoden sind meist hochwirksam<br />

und sicher in der Anwendung. So können regionalanästhesiologische Verfahren auch <strong>bei</strong> nicht<br />

operierten <strong>Patienten</strong> indiziert sein (Palliativpflege, akute Pankreatitis, Rippenserienfrakturen etc.).<br />

Im Weiteren ist das Bewusstsein wichtig, dass die Schmerzwahrnehmung durch mannigfache biopsycho-soziale<br />

Einflüsse moduliert wird. Der Einbezug von Fachleuten der Psychosomatik sollte<br />

deshalb <strong>bei</strong> besonders schwierigen Schmerzsituationen bereits früh in Erwägung gezogen werden.<br />

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<strong>Leitlinien</strong> <strong>zur</strong> <strong>Schmerztherapie</strong> <strong>bei</strong> <strong>chirurgischen</strong> <strong>Patienten</strong><br />

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