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<strong>amz</strong> 4<br />

zeitschrift für das Kfz-gewerbe und den teilemarkt<br />

auto motor zubehör<br />

räder und reifen<br />

Mehr Umsatz durch professionellen Reifenservice<br />

68237 | ISSN 0001-1983<br />

Offizielles Organ des<br />

gesamtverband<br />

autOteile-Handel e.v.<br />

april 2011, 99. Jahrgang<br />

Waschen und Pflegen<br />

Mit dem sauberen Fahrzeug in den Frühling


<strong>amz</strong> 4/2011 editorial<br />

Nachdem der deutsche Arbeitsmarkt sich<br />

im europäischen Vergleich erstaunlich<br />

robust entwickelt hat, erweist sich auch<br />

die finanzielle Lage der deutschen Verbraucher<br />

merklich positiver. Eine Studie<br />

des GfK Vereins zeigt, dass die deutschen Verbraucher<br />

die Wirtschaftskrise vielfach ohne Blessuren<br />

hinter sich gelassen haben. Darin sieht heute knapp<br />

jeder dritte Deutsche seine Finanzlage positiv,<br />

vor einem Jahr tat dies nur jeder Vierte. Gleichzeitig<br />

sank der Anteil jener, die ihre Finanzen als<br />

angespannt einstufen. Laut ZDK-Präsident Robert<br />

Rademacher ist das Autojahr 2010 deutlich besser<br />

gelaufen als man erwartet habe, was er auf die<br />

Qualität der Geschäfte im Neu- und Gebrauchtwagensegment<br />

sowie den Servicesektor zurückführt.<br />

Für das laufende Jahr geht er im Service- und Teilegeschäft<br />

von einer Stabilisierung mit tendenziell<br />

leicht wachsender Nachfrage aus. Seine Prognosen<br />

werden auch von den Kfz-Betrieben gestützt. So<br />

geht aus dem aktuellen Geschäftsklimaindex des<br />

ZDK hervor, dass mehr als 80 Prozent der Autohäuser<br />

und Werkstätten die Geschäftslage im ersten<br />

Quartal dieses Jahres als gut oder befriedigend<br />

bewerten. Für das zweite Quartal erwarten 95,2<br />

Prozent der Befragten eine gute, beziehungsweise<br />

befriedigende oder saisonübliche Geschäftslage.<br />

Und bei der Werkstattauslastung gehen 96,6 Prozent<br />

von guten, beziehungsweise befriedigenden<br />

Quoten aus. Hier wird ersichtlich, der Kundendienstbereich<br />

gewinnt im Kfz-Betrieb mehr und<br />

mehr an Bedeutung. Dabei geht es um die Professionalisierung<br />

des Servicegeschäftes, also verstärkte<br />

Beratungsleistungen, um den Kunden bei<br />

seiner Wartungs- und Reparaturentscheidung zu<br />

unterstützen. Fragen wir uns doch einmal selbst,<br />

was wir als Kunde empfinden würden und stellen<br />

wir uns einfach einmal vor, dass wir unser Auto<br />

beim Kfz-Betrieb abstellen und finden es bei der<br />

Abholung, ohne dass wir darum gebeten haben,<br />

innen und außen gesäubert vor. Viel zu wenige<br />

Kfz-Betriebe nutzen die Fahrzeugwäsche als Verkaufsförderungs-Instrument.<br />

Wird ein repariertes<br />

Fahrzeug frisch gewaschen übergeben, fördert das<br />

eindeutig die Kundenzufriedenheit und die Kundenbindung.<br />

Umfragen von Waschanlagenherstellern<br />

bestätigen, dass zwei von drei Kunden es sich<br />

wünschen, dass ihr Fahrzeug nach einer Reparatur<br />

Sauberer Service<br />

rechnet sich<br />

_ Viele Kunden wünschen sich nach der<br />

Reparatur oder Inspektion ein sauberes Fahr zeug.<br />

Für Autohäuser und Kfz-Werkstätten ist das Thema<br />

Autowäsche ein Mittel zur Kundenbindung.<br />

„Der Dienstleistungssektor<br />

Autowäsche gewinnt im<br />

Kfz-Betrieb zunehmend an<br />

Bedeutung, weil für viele ein<br />

gewaschenes Auto einfach<br />

zum Service gehört.“<br />

oder Inspektion gewaschen wird. Zudem wären<br />

viele auch bereit, für diesen Service zu bezahlen.<br />

So liegt der Schluss nahe, dass sich eine eigene<br />

Waschanlage in Zukunft als wichtiges Differenzierungskriterium<br />

im Kundendienstbereich gegenüber<br />

den Mitbewerbern erweisen kann. Die Kosten<br />

für Anschaffung und Unterhaltung der Waschanlage<br />

stehen in vielen Betrieben dieser Luxus-<br />

Dienstleis tung entgegen. Doch zeigen Beispiele<br />

landauf und land ab, dass sich mit der professionellen<br />

Autowäsche auch Geld verdient lässt. Denn<br />

was spricht dagegen, unabhängig von Repa ratur<br />

oder Inspektion diese Leistung zu norma len Konditionen<br />

allen Autofahrern anzubieten? Dann kann<br />

sich die Autowäsche nicht nur zu einem weiteren<br />

Profit-Center entwickeln, sondern auch für zusätzliche<br />

Kun denfrequenz sorgen. Attraktive Zusatzgeschäfte<br />

versprechen auch Rahmenverträge mit<br />

benachbarten Fuhr parks oder Autovermie tungen,<br />

um eine profitable Auslastung zu erreichen.<br />

Voraussetzungen sind ein guter Standort, sauberes<br />

Erscheinungsbild, motiviertes Personal, leistungsgerechte<br />

Preise und aktives Marketing. Wer den<br />

Servicegedanken in den Vordergrund stellt, für den<br />

ist die eigene Autowaschanlage immer eine rechnerische<br />

Betrachtung wert, so oder so.<br />

Jürgen Rinn (<strong>amz</strong>-Chefredakteur)<br />

<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011 3


<strong>amz</strong> 4/2011 inhaltsverzeichnis<br />

Gutes Klima<br />

fürs Geschäft:<br />

Alles aus<br />

einer Hand<br />

_ Gut vorbereitet in die warme Jahreszeit<br />

starten: Valeo bietet mit dem neuen Klima<br />

Check-Paket und einem breiten Teile- und<br />

Service-sortiment für den gesamten Klimakreislauf<br />

beste Voraussetzungen für mehr Erfolg<br />

in Werkstatt und Ersatzteilmarkt.<br />

Der Klimatisierungsmarkt wächst kontinuierlich. Heute<br />

sind bereits 60 Prozent der Fahrzeuge mit einer Klimaanlage<br />

ausgestattet, und nur noch zehn Prozent<br />

aller Neufahrzeuge werden ohne Kühlfunktion für<br />

den Innenraum ausgeliefert. Das hat Auswirkungen<br />

auf das Werkstattgeschäft: Bereits bei jedem fünften Werkstattbesuch<br />

spielt die Klimaanlage eine Rolle, Tendenz steigend.<br />

Crash as<br />

Crash can<br />

_ Bei der CTS im westfälischen Münster<br />

werden Kollisionsversuche speziell für die<br />

Rekonstruktion von Verkehrsunfällen durchgeführt,<br />

die nicht durch gängige Simulationen<br />

oder Berechnungsverfahren rekonstruierbar<br />

sind. (Seite 16)<br />

4 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

Denoxtronic fach-<br />

gerecht instandsetzen<br />

_ Die SCR-Technologie senkt die Stickoxidemissionen<br />

und den Spritverbrauch. Sie findet<br />

zunehmend auch in Pkw und leichten Nutzfahrzeugen<br />

Anwendung. Für die AdBlue-Dosiersysteme<br />

Denoxtronic hat Bosch werkstattgerechte<br />

Instandsetzungsverfahren entwickelt. (Seite 70)<br />

Pole-Position<br />

durch Datenqualität<br />

_ Viele Unternehmen bedienen sich zur<br />

Kundengewinnung und Kundenbindung des<br />

Direktmarketings, wobei in Werkstätten und<br />

Automobilhandel die Qualität der Kundendaten<br />

für Akquisition und langfristige Kundenbindung<br />

eine große Rolle spielt. (Seite 132)


technik teilemarkt<br />

szene ZDK: Es geht aufwärts 8<br />

Mängel auf Rekordniveau 10<br />

Dachbox der Superlative 13<br />

trends Stadtplaner haben Einfluss auf Autoentwicklung 14<br />

Crash as Crash can 16<br />

automobil Leipzig geht neue Wege ohne Ami 18<br />

Mehr Sicherheit für Elektrofahrzeuge 20<br />

räder & reifen Sommerreifen 2011 24<br />

Heiße Preise im heißen Reifen-Sommer 28<br />

Mehr Sicherheit im Fokus 32<br />

Grenzgänger 38<br />

Nutzen statt jammern 42<br />

Einlagern mit Weitblick 46<br />

Die Macht der kleinen Gewichte 56<br />

Radvibrationen beseitigen 58<br />

Reinemacher für Räder 64<br />

werkstattpraxis Denoxtronic fachgerecht instandsetzen 70<br />

Ermüdungsarmes Polieren 74<br />

Schnelle Hilfe für schlappe Schläuche 76<br />

Erst analysieren, dann diagnostizieren 78<br />

werkstattausrüstung Schweres sicher im Griff 85<br />

Stahlgruber: Schulungen für 2011 88<br />

werkstattmarkt Werkstattausrüstung leasen 89<br />

Abgasprüfung am Dieselmotor 90<br />

waschen & pflegen Am liebsten im Fachmarkt 108<br />

Waschen, legen, föhnen: Aufbereitung bringt Umsatz 112<br />

Im Schongang 116<br />

Sauberer mit System 122<br />

Sauber ohne Einbußen 126<br />

betrieb<br />

service & marketing Clever & smart: Smartphones drängen ins Auto 128<br />

Extras in<br />

dieser Ausgabe!<br />

Mehr Autofahrer wollen Navis zum Festeinbau 131<br />

Pole-Position durch Datenqualität 132<br />

Servicequalität lässt zu wünschen übrig 134<br />

Qualität verpflichtet 100<br />

Trost-Schau 2011<br />

The Winner Takes It All 102<br />

Schneller reagieren,<br />

besser bremsen 104<br />

Erfolgs-Säulen 105<br />

Classic-Serie für<br />

ältere Semester 106<br />

Hält länger:<br />

Bremsscheibe von Meyle 107<br />

nachrichten<br />

Offizielles Organ des Gesamt-<br />

verband Autoteile-Handel E.V.<br />

Editorial 91<br />

Sitzung des<br />

GVA-Handelsbeirates 92<br />

Jahrestreffen von<br />

FWI und GVA in Ratingen 94<br />

GVA-College: Interessante<br />

Seminare im Sommer 97<br />

<strong>amz</strong> jetzt auf dem<br />

Smartphone unter<br />

www.m.<strong>amz</strong>.de<br />

AU INFO 99<br />

Editorial:<br />

Sauberer Service rechnet sich 3<br />

Titelanzeige:<br />

Gutes Klima fürs Geschäft:<br />

Alles aus einer Hand 6<br />

KBA-Zahlen 137<br />

Profile 135<br />

Impressum 136<br />

Rückspiegel 138<br />

<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011 5


titel<br />

anzeige<br />

Gutes Klima fürs Geschäft:<br />

Alles aus einer Hand<br />

_ Gut vorbereitet in die warme Jahreszeit starten: Valeo bietet<br />

mit dem neuen KlimaCheck-Paket und einem breiten Teile- und<br />

Servicesortiment für den gesamten Klimakreislauf beste<br />

Voraussetzungen für mehr Erfolg in Werkstatt und Ersatzteilmarkt.<br />

Der Klimatisierungsmarkt wächst<br />

kontinuierlich. Heute sind<br />

bereits 60 Prozent der Fahrzeuge<br />

am Markt mit einer Klimaanlage<br />

ausgestattet, und nur noch 10<br />

Prozent aller Neufahrzeuge werden ohne<br />

Kühlfunktion für den Innenraum ausgeliefert.<br />

Das hat Auswirkungen auf das Werkstattgeschäft:<br />

Bereits bei jedem fünften<br />

Werkstattbesuch spielt die Klimaanlage<br />

eine Rolle, Tendenz steigend.<br />

Die meisten Fahrer denken an die Klimaanlage<br />

jedoch erst, wenn sie ausfällt.<br />

Umso wichtiger sind ein regelmäßiger<br />

Check des gesamten Kreislaufs sowie die<br />

aktive Sensibilisierung der Kunden für<br />

den Bedarf einer regelmäßigen Kontrolle.<br />

„Für Servicebetriebe ist jetzt im Frühjahr<br />

der richtige Moment gekommen, sich<br />

auf das Geschäft mit den Klimaanlagen<br />

einzurichten, um während der Saison die<br />

Endkunden bedienen zu können“, rät Damien<br />

Germès, Geschäftsführer von Valeo<br />

Service Deutschland. Mit der aktuellen<br />

KlimaCheck Kampagne liefert der Automobilzulieferer<br />

Valeo den Servicebetrieben<br />

deshalb erneut alles, was sie für die<br />

bedarfsgerechte Ansprache der Kunden<br />

und die Durchführung eines effektiven<br />

und wirtschaftlich tragfähigen Klima-<br />

Service brauchen.<br />

Das Herz der Anlage: Valeo<br />

produziert Kompressoren u.a.<br />

für VW, Renault, Peugeot<br />

und Toyota und bietet<br />

über 400 Modelle für<br />

den Nachrüstmarkt.<br />

6 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

Zugleich unterstützt der Automobilteile-Vollsortimenter<br />

Valeo<br />

die Fachbetriebe mit der nötigen<br />

„Hardware“: Das Sortiment der<br />

Werkstattausrüstung im Klima-Bereich<br />

beinhaltet eine große Auswahl an<br />

Geräten für die Klimadiagnose, die Befüllung<br />

und Wartung des Klimakreislaufs.<br />

Darüber hinaus stellt Valeo sowohl dem<br />

markengebundenen als auch dem freien<br />

Ersatzteilemarkt die Teile-Palette für den<br />

gesamten Klimakreislauf zur Verfügung.<br />

Angefangen bei Kompressoren über Kondensatoren<br />

und Bedienelementen bis<br />

hin zu Trocknern oder Ventilen und vieles<br />

mehr. Ein zusätzlicher Bestandteil des<br />

Valeo Leistungspakets sind technische<br />

Schulungen und eine technische Hotline,<br />

die bei Fragen während der Arbeit am<br />

Fahrzeug hilft.<br />

Alles im grünen Bereich:<br />

KlimaCheck und<br />

Klima-Wartung 2011<br />

Der Kältekreislauf eines Fahrzeugs ist auf<br />

eine bestimmte Lebensdauer ausgelegt<br />

und bedarf eigentlich keiner regelmäßigen<br />

Wartung. Die Praxis zeigt jedoch,<br />

dass Fremdeinflüsse schon nach wenigen<br />

Jahren die Funktion der Anlage beeinträchtigen.<br />

So sind nach rund 5 Jahren<br />

die Leistungsreserven aufgebraucht, die<br />

Kältemittelmenge meist deutlich unterschritten<br />

und es kommt zu Leistungsabfälllen<br />

bis hin zum Totalausfall.<br />

Valeo empfiehlt deshalb Werkstätten<br />

wie Fahrzeughaltern eine regelmäßige<br />

präventive Funktionsüberprüfung, die<br />

den einwandfreien Betrieb der Klimaanlage<br />

bestätigt – den KlimaCheck. Im<br />

Gegensatz zur Wartung findet dabei kein<br />

Teileaustausch statt, sondern lediglich<br />

eine kleine Durchsicht, die dem Kunden<br />

Sicherheit und Vertrauen in die Zuverlässigkeit<br />

seines Fahrzeugs gibt. Zu den<br />

Arbeiten beim KlimaCheck gehören die<br />

Das Valeo-Sortiment umfasst alle<br />

Komponenten des Klimakreislaufs vom<br />

Trockner über Kompressoren bis hin zu<br />

Verbrauchsmaterialien und Filter.<br />

Messung der Lufttemperatur an den Ausströmern<br />

innen, Messung des Hoch- und<br />

Niederdrucks, Prüfung bzw. Messung<br />

der Trocknerflasche, eine Funktions- und<br />

Sichtkontrolle der Bauteile soweit möglich<br />

und die Kontrolle des Innenraumluftfilters.<br />

Mit dem KlimaCheck Paket 2011 für<br />

4,95€ stellt Valeo den Servicebetrieben<br />

ein Komplett-Set für den Werkstatteinsatz<br />

zur Verfügung.<br />

Es beinhaltet:<br />

- aktuelles Füllmengen-Handbuch<br />

- Thekenaufsteller und Flyer<br />

- Poster<br />

- Klimaservice-Aufkleber<br />

- Air Quality Flyer<br />

- Flyer O-Ringe<br />

- Flyer Gesamtsortiment<br />

- Flyer Kompressoren<br />

- News Klimatechnik 2011<br />

- Katalog Werkstattausrüstung 2011<br />

- Kugelschreiber<br />

- Leder-Schlüsselanhänger<br />

- Valeo T-Shirt<br />

- Spiegelanhänger für<br />

Kundenfahrzeuge<br />

- Werkstatthandschuhe für<br />

Feinarbeiten<br />

Jede Klimaanlage altert. Kältemittel<br />

entweicht, Defekte treten auf, Filter<br />

brauchen Ersatz. Steinschlag kann den<br />

Kondensator beschädigen, falscher Ein-


au benachbarter Komponenten kann<br />

die Funktion beeinträchtigen - höchste<br />

Zeit für die Klimawartung. Sie bedeutet<br />

im Gegensatz zum KlimaCheck einen<br />

aktiven Eingriff ins System, nachdem<br />

bei einem vorherigen KlimaCheck Fehlfunktionen<br />

oder anderweitiger Handlungs-<br />

und Reparaturbedarf festgestellt<br />

wurden. Für den Werkstattkunden ist<br />

die Wartung demzufolge mit höheren<br />

Kosten verbunden. Zu den typischen Arbeiten<br />

zählt die Korrektur der Kühlmittelmenge,<br />

das Entleeren bzw. Trocknen<br />

der Anlage, Kältemittel reinigen, Erneuerung<br />

der Filter und Beseitigung unangenehmer<br />

Gerüche durch Reinigung und<br />

Desinfizierung der Lüftungskanäle und<br />

Verdampfer.<br />

Teilemarkt: Der Kompressor,<br />

das Herz der Anlage<br />

Valeo zählt zu den führenden Lieferanten<br />

der Automobilhersteller in der Erstausrüstung.<br />

Ein Schwerpunkt dabei ist der Klima-Bereich.<br />

So ist es kaum verwunderlich,<br />

dass der Anbieter mit 2434 Artikeln<br />

allein im Bereich Klimatisierung auch als<br />

Teile-Lieferant für freie und markengebundene<br />

Betriebe im Austauschgeschäft<br />

eine führende Rolle spielt. Das Valeo-Sortiment<br />

umfasst alle Komponenten des<br />

Klimakreislaufs vom Trockner und Filter<br />

bis hin zu Verbrauchsmaterialien.<br />

Wichtigstes Beispiel ist der Kompressor,<br />

das Herzstück jedes Klimakreislaufs.<br />

Als Antriebselement lässt er die Kühlflüssigkeit<br />

zirkulieren und dient dazu, den<br />

Druck zu regulieren. Valeo produziert<br />

Kompressoren u.a. für VW, Renault, Peugeot<br />

und Toyota in der Erstausrüstung.<br />

Für den Nachrüstmarkt bietet Valeo über<br />

400 Kompressor-Modelle an, die 72 Prozent<br />

des gesamten europäischen Fahrzeugmarkts<br />

abdecken. Valeo empfiehlt,<br />

den Kompressor alle zwei Jahre auf den<br />

korrekten Stand der Kühlflüssigkeit und<br />

des Öls im System zu kontrollieren, die<br />

Filter und Drucke zu prüfen sowie alle<br />

drei Jahre den Trockner auszutauschen.<br />

Alles für den Profi: Klimaartikel<br />

und Werkstattausrüstung in<br />

Erstausrüsterqualität<br />

Als Vollsortimenter versorgt Valeo die<br />

Servicebetriebe nicht nur mit allen erdenklichen<br />

Neu- und Ersatzteilen, sondern<br />

stellt auch die fachgerechte Ausrüstung<br />

der Werkstatt. Im Mittelpunkt<br />

steht dabei die neue Generation computergestützter<br />

Diagnose-Geräte für Klimaanlagen<br />

ClimTest+. Es überprüft den<br />

ordnungsgemäßen Betrieb des Kältekreislaufs,<br />

stellt Mängel oder Überschüsse<br />

an Kältemittel fest, diagnostiziert<br />

verstopfte Trockner und weist auf Fehler<br />

hin, die eine größere Reparatur erforderlich<br />

machen. ClimTest+ arbeitet modellindividuell<br />

und schnell – in maximal 15<br />

Minuten ist die Diagnose abgeschlossen,<br />

der Servicebetrieb spart wertvolle Zeit<br />

bei der Fehlersuche.<br />

Zum Lieferangebot für die Werkstatt-<br />

Ausstattung gehören ferner mechanische<br />

sowie elektronische Leck-Detektoren und<br />

die Geräte der „ClimFill“-Reihe: Dies sind<br />

automatische Service-Stationen für den<br />

Austausch und Ersatz aller Flüssigkeiten<br />

im Klimakreislauf. Auch Öle, Einfüll-Sets<br />

und sonstige Verbrauchsmaterialien liefert<br />

Valeo kurzfristig.<br />

Gegen dicke Luft:<br />

Das Valeo Air Quality<br />

Programm<br />

Mit der Produktreihe des Air Quality<br />

Programms legt Valeo den Grundstein<br />

für attraktives Zusatzgeschäft. Die Kampagne<br />

richtet sich an Fahrzeughalter<br />

und -fahrer gleichermaßen wie an<br />

Fachbetriebe und umfasst Produkte<br />

und Mittel, die die Arbeit<br />

der Klimaanlage spürbar verbessern.<br />

Dies sind zum einen<br />

Partikel- und Kombifilter, die<br />

neben Feinstaub und Pollen<br />

auch schädliche Gase aus dem<br />

Fahrzeuginnenraum verbannen.<br />

„Valeo ClimPur“ dagegen ist<br />

ein Reinigungsprodukt, das das<br />

Klimasystem zuverlässig desinfiziert<br />

und schützt. Es eliminiert<br />

100% aller Bakterien mit lang<br />

Gegen dicke Luft helfen u.a. das Reinigungsprodukt<br />

ClimPur und das Clim<br />

Spray für die Anwendung im Innenraum.<br />

anhaltender Wirkung aus dem Klimakreislauf,<br />

hinterlässt einen angenehmen<br />

diskreten Duft und sollte zusätzlich zum<br />

Filterwechsel vom Fachmann angewendet<br />

werden. Das „ClimSpray“ dagegen ist<br />

ein Einzelhandels-Pflegeprodukt für den<br />

Fahrzeughalter. Im Gegensatz zu Lufterfrischern<br />

überdeckt „ClimSpray“ keine<br />

Gerüche, sondern greift die Ursache für<br />

schlechte Luft direkt an und löst die Gerüche<br />

auf. Es reinigt den Innenraum von<br />

Sporen und Bakterien sowie Geruchsquellen<br />

und parfümiert zusätzlich mit<br />

einem angenehmen, zurückhaltenden<br />

Duft.<br />

Gutes Klima fürs Geschäft<br />

Mit einem Produkt- und Leistungsspektrum<br />

rund um den Klimakreislauf von A<br />

bis Z bietet Valeo dem Handel und Werkstattmarkt<br />

auch in diesem Frühjahr das A<br />

und O für kundengerechte Angebote und<br />

erfolgreiches Geschäft. Geschäftsführer<br />

Damien Germès erklärt: „Die Nachfrage<br />

ist im Markt – es ist an unseren Partnern<br />

in den Fachbetrieben, ihr Leistungsangebot<br />

rund um die Klimaanlage aktiv anzubieten,<br />

und hierbei unterstützen wir sie<br />

nach Kräften“, unter anderem mit einer<br />

neuen Werbekampagne, die Germès für<br />

2011 in Aussicht stellt.<br />

KlimaCheck und Klima-Wartung stellen<br />

die optimale Leistungsfähigkeit und<br />

Funktion des Klimakreislaufs sicher.<br />

<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011 7


technik szene<br />

ZDK: Es geht aufwärts<br />

_ Die Situation im Kfz-Gewerbe stellt sich in diesem Jahr deutlich<br />

besser dar als in den Jahren zuvor – zu diesem Ergebnis kam Robert<br />

Rademacher, Präsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe<br />

(ZDK), während der Jahrespressekonferenz in Berlin.<br />

Zurückzuführen ist die<br />

Zufriedenheit auf die<br />

Tatsache, dass das<br />

Autojahr 2010 insgesamt<br />

besser gelaufen<br />

sei als erwartet, sagte Rademacher.<br />

Die Besitzumschreibungen<br />

hätten 2010 im Vergleich<br />

zum Vorjahr sogar um<br />

sieben Prozent zugelegt. Die<br />

Werkstattauslastung verlief<br />

stabil auf hohem Niveau.<br />

Sowohl bei den Neu- als auch<br />

Gebrauchtwagen hätten sich<br />

die Bruttogewinne deutlich<br />

verbessert. Im Händlerdurchschnitt<br />

werde sich die Umsatzrendite<br />

bundesweit für das<br />

Jahr 2010 zwischen 1,3 und 1,5 Prozent<br />

bewegen. Das Ertragsniveau sei für die<br />

Betriebe aber noch nicht befriedigend,<br />

es müsse über zwei Prozent liegen.<br />

Allenfalls ein Blick auf das vergangene<br />

Jahrzehnt versöhne mit der aktuellen<br />

Situation. Wurde doch im Branchendurchschnitt<br />

über diese zehn Jahre stets<br />

nur eine „schwarze Null“ geschrieben –<br />

im Jahre 2008 sogar eine „rote Null“.<br />

Aktuell haben die ZDK-Mitglieder<br />

Sorgen, die sie lange nicht<br />

mehr gekannt haben: Es fehlt<br />

Ware. Gängige Neuwagen-<br />

Modelle haben Lieferzeiten<br />

von über sechs Monaten.<br />

Für das laufende Jahr<br />

rechnet der ZDK bei den<br />

Pkw-Neuzulassungen mit<br />

einem Anstieg auf spürbar<br />

über drei Millionen Stück. Auf<br />

dem Gebrauchtwagenmarkt erwartet<br />

der Verband mindestens eine Stabilisierung<br />

auf Höhe des vorjährigen<br />

Niveaus mit mehr als 6,4 Millionen<br />

Besitzumschreibungen. Für die dritte<br />

Säule im Kfz-Gewerbe, das Service- und<br />

Teile-Geschäft, geht Rademacher aufgrund<br />

der anhaltenden Erholung der<br />

Gesamtwirtschaft und der guten Lage<br />

auf dem Arbeitsmarkt von einer Stabilisierung<br />

mit tendenziell leicht wachsender<br />

Nachfrage aus.<br />

Ein Rückblick auf das vergangene<br />

Jahr zeige, dass der Gesamtumsatz, den<br />

8 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

Schauen zuversichtlich in<br />

das Jahr 2011: ZDK-Präsident<br />

Robert Rademacher...<br />

...und Vizepräsident Wilhelm<br />

Hülsdonk.<br />

Fotos: ZDK<br />

die Kfz-Betriebe mit Verkauf und Service<br />

erzielt haben, mit 130 Milliarden Euro<br />

leicht um drei Prozent unter dem Wert<br />

des Jahres 2009 geblieben ist. Angesichts<br />

der 700.000 Neuzulassungen durch die<br />

Umweltprämie sei das nicht verwunderlich.<br />

Die Umsätze im Pkw-Neuwagenhandel<br />

im Jahr 2010 lagen mit 52 Milliarden<br />

Euro um 12,5 Prozent unter dem Vorjahreswert.<br />

Die Zahl der Neuzulassungen<br />

sank um 23,4 Prozent gegenüber<br />

dem Umweltprämienjahr.<br />

Die Anzahl der Kfz-<br />

Betriebe habe sich leicht<br />

verringert und folge damit<br />

den langfristigen<br />

strukturellen Anpassungstendenzen.<br />

Zum<br />

Jahresende 2010 zählte<br />

die Branche bundesweit insgesamt<br />

38.050 Kfz-Betriebe,<br />

davon waren 18.100 fabrikatsgebundene<br />

Autohäuser und 19.950 freie<br />

Werkstätten. Damit ging die Gesamtzahl<br />

der Betriebe um 250 Betriebe gegenüber<br />

dem Jahresende 2009 zurück.<br />

Von den 250 Betrieben waren 150 fabrikatsgebundene<br />

Autohäuser und 100<br />

freie Werkstätten. Im Jahr davor sei ein<br />

Verlust von insgesamt 800 Betrieben zu<br />

verzeichnen gewesen. Personell jedoch<br />

zeige das aktuelle Ausbildungsjahr einen<br />

klaren Aufwärtstrend. Nach zwei schwierigen<br />

Jahren stellten viele Betriebe nun<br />

wieder vermehrt ein.<br />

Kritik äußerte Rademacher an den<br />

steigenden Kosten und bürokratischen<br />

Auflagen, denen sich die Betriebe ausgesetzt<br />

sehen. Als Beispiel nannte er<br />

die geplante Reform der Pkw-Energieverbrauchskennzeichnung,<br />

die zwar<br />

umweltpolitisch sicherlich sinnvoll, aber<br />

im Detail verbesserungswürdig sei. Der<br />

Gesetzgeber müsse hier für Klarheit sorgen,<br />

wie die Verbrauchskennzeichnung<br />

zu gestalten sei. Wenig Freude mache<br />

den Betrieben auch die Reform der Rundfunkfinanzierung,<br />

die er als „eine völlig<br />

praxisferne, bürokratische Regelung“<br />

bezeichnete. Leider sei es dem Verband<br />

nicht gelungen, trotz intensiver Aufklärungsarbeit<br />

in den gesetzgebenden Gremien,<br />

diesen „Unsinn aus dem Staatsvertrag<br />

fernzuhalten“.<br />

Auf die Situation des Service-Geschäftes<br />

ging Vizepräsident und Bundesinnungsmeister<br />

Wilhelm Hülsdonk<br />

ein, der diesen Geschäftszweig als „sehr<br />

robust“ bezeichnete. Die Auslastung<br />

der Werkstätten habe sich auf dem hohen<br />

Niveau des Vorjahres stabilisiert.<br />

Die Umsätze des Jahres 2010 seien zum<br />

Vorjahr um drei Prozent auf fast 29 Milliarden<br />

Euro gestiegen. Als Gründe dafür<br />

nannte Hülsdonk die offensichtlich<br />

nachgeholten Wartungs- und Reparaturarbeiten<br />

und die neu zugelassenen<br />

Pkw aus 2009, die im vergangenen Jahr<br />

zum ersten Mal zur Inspektion in die<br />

Werkstatt kamen. Doch trotz dieser erfreulichen<br />

Zahlen seien die Renditen im<br />

Service-Geschäft gefährdet. Hülsdonk<br />

kritisierte in diesem Zusammenhang<br />

die nicht kostendeckenden Servicepakete<br />

und die All-inclusive-Flatrates, die<br />

inzwischen als Verkaufsinstrument die<br />

Rabattsucht beim Neuwagenverkauf in<br />

die Werkstatt verlagerten.<br />

In Sachen Elektromobilität sieht<br />

der Vizepräsident die Kfz-Betriebe gut<br />

gerüstet. Der ZDK arbeite in den Arbeitsgruppen<br />

Ausbildung und Vertrieb<br />

der nationalen Plattform Elektromobilität<br />

mit. Auswirkungen auf das Kfz-<br />

Gewerbe habe das Thema aber bisher<br />

nicht. Schon heute gebe es Hybridfahrzeuge<br />

auf den Hebebühnen, Arbeiten<br />

an Elektromotoren seien seit langer<br />

Zeit Werkstattroutine. Eine Diskussion<br />

um die Subventionierung von Elektrofahrzeugen<br />

bezeichnete Hülsdonk als<br />

„verfrüht“. Die Frage stelle sich erst,<br />

wenn eine gewisse Angebotsbreite<br />

mit stabilen Preisen existiere und die<br />

Marktakzeptanz geprüft werden könne.<br />

„Wir sind der Meinung, dass sich<br />

auch Elektrofahrzeuge im Wettbewerb<br />

behaupten müssen“, sagte er. Sinnvoll<br />

erscheint ihm jedoch die Möglichkeit<br />

der nicht-monetären Förderung, etwa<br />

durch ein Wechselkennzeichen. tv


www.<strong>amz</strong>.de<br />

„Top Five“<br />

_ Die fünf meistgelesenen<br />

Artikel auf www.<strong>amz</strong>.de<br />

Alte Autos in<br />

gutem Zustand<br />

Der aktuelle GTÜ-Mängelreport belegt, was<br />

viele nicht vermuten: Oldtimer sind meist gut in<br />

Schuss und brauchen den Vergleich mit wesentlich<br />

jüngeren Autos nicht zu scheuen.<br />

Familien als Zielgruppe<br />

„FamilienMobil – Sicherheit fährt mit“ ist eine<br />

gemeinsame Initiative der Verbände ZDK, VDA<br />

und VREI zur Erhöhung der Wartungsbereitschaft<br />

und damit der Sicherheit für Familienfahrzeuge.<br />

Reifenhandel wächst<br />

Nach dem unerwartet gut verlaufenem Geschäftsjahr<br />

2009 konnte der deutsche Reifenfachhandel<br />

im Jahr 2010 nochmals ein deutliches<br />

Absatzwachstum verbuchen.<br />

90 Jahre Service<br />

bei Bosch<br />

Am 1. Januar 1921 erhielt in Hamburg die Automobilreparaturwerkstatt<br />

Max Eisenmann & Co.<br />

einen Vertrag als erste „Offizielle Einbau- und<br />

Reparatur-Werkstätte der Robert Bosch A.G“.<br />

Neuer Katalog für<br />

Nfz-Kupplungen<br />

Der neue ZF Services Katalog „Sachs Kupplungen<br />

für Nfz“ kann ab sofort über den Großhandel<br />

bezogen werden. Auf 934 Seiten finden<br />

sich 1437 Referenzen.<br />

Dieser Film beschreibt<br />

die Notwendigkeit und den<br />

möglichen Ablauf<br />

der MFP im Rahmen<br />

der gesetzlichen<br />

Fahrzeuguntersuchung.<br />

www.<strong>amz</strong>.de/<br />

mfp<br />

10 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

Mängel<br />

auf Rekordniveau<br />

_ Der GTÜ-Mängelreport zeigt<br />

bei der Hauptuntersuchung mit<br />

Fahrzeugmängeln auf hohem<br />

Niveau eine gefährliche Entwicklung<br />

auf, wonach gravierende Mängel<br />

auf dem Vormarsch sind.<br />

Auf deutschen Straßen sind<br />

immer mehr Autos mit sicherheitsrelevanten<br />

Mängeln unter-<br />

wegs. Das geht aus dem Mängelreport<br />

2010 der Gesellschaft<br />

für Technische Überwachung<br />

(GTÜ) hervor. 18,8 Prozent aller bei der<br />

Hauptuntersuchung vorgeführten Pkw<br />

erhielten wegen erheblicher Mängel bis<br />

hin zur Verkehrsunsicherheit keine Plakette,<br />

diese Quote liegt sogar noch über<br />

dem bisher höchsten Wert von 1998<br />

(18,5 Prozent).<br />

Spitzenreiter in der aktuellen Mängelstatistik<br />

ist der Bereich „Beleuchtung<br />

und Elektrik“ mit 24,4 Prozent. Auf Platz<br />

zwei und drei folgen die Bremsanlage<br />

mit 18,6 Prozent und die Gruppe Achsen,<br />

Räder, Reifen und Aufhängungen<br />

mit 17,6 Prozent. Auf Platz vier rangieren<br />

Umweltbelastungen wie Motorabgase,<br />

Ölverluste, Lärmentwicklung mit 15<br />

Prozent und auf Platz fünf mit 13 Prozent<br />

sonstige Mängel (Scheibenwischer,<br />

Frontscheibe, Scheibenwaschanlage, Außenspiegel<br />

und so weiter). Schlusslicht<br />

auf der Liste bilden Mängel an Fahrgestell,<br />

Rahmen und Aufbau mit 11,4 Prozent.<br />

„Die aktuelle GTÜ-Mängelstatistik<br />

bestätigt das sicherheits-technische Risiko<br />

zahlreicher Pkw auf unseren Straßen.<br />

Die Jahr für Jahr steigenden Zahlen der<br />

Alte und neue Fahrzeuge im Mängelvergleich:<br />

Während die Prüfer der GTÜ bei Autos bis drei<br />

Jahren an 100 Pkw rund 21 Mängel fanden,<br />

spürten sie in der Altersgruppe über neun<br />

Jahre rund 234 Mängel auf. Foto: GTÜ<br />

Pkw mit erheblichen Mängeln sind besorgniserregend,<br />

denn diese Fahrzeuge<br />

erhöhen das Unfallrisiko erheblich“,<br />

mahnt Rainer Süßbier, Technischer Leiter<br />

der GTÜ.<br />

Das Durchschnittsalter der Pkw<br />

nimmt wieder zu und liegt aktuell bei<br />

8,3 Jahren. Dabei ist der technische Zustand<br />

vieler älterer Autos alarmierend,<br />

vor allem Probleme an Bremsen, Achsen,<br />

Rädern und Reifen sowie Rost an tragenden<br />

Teilen und Probleme mit der Lenkung<br />

stellten die GTÜ-Prüfer fest. In der<br />

Altersgruppe über neun Jahre waren 70<br />

Prozent der Fahrzeuge mit Mängeln unterwegs,<br />

also rund zwölf Millionen Pkw.<br />

Insgesamt 3,6 Millionen Pkw wurden im<br />

Rahmen der HU von den Prüfern der GTÜ<br />

im vergangenen Jahr untersucht, wobei<br />

die Prüfingenieure an 51,7 Prozent der<br />

Autos Mängel feststellten. Als Grund für<br />

den sich zunehmend verschlechternden<br />

Zustand sieht man bei Stuttgarter Prüforganisation<br />

darin, dass aus finanziellen<br />

Gründen an notwendigen Reparaturen<br />

und Service in der Werkstatt gespart<br />

wird. jr.<br />

Sorgenkinder sind Elektrik und Bremsen als Spitzenreiter<br />

in der aktuellen Mängelstatistik über alle Altersklassen hinweg. Quelle: GTÜ


technik szene<br />

Hohe Kundenzufriedenheit<br />

_ Um dem wachsenden Wettbewerbsdruck im Kfz-Aftermarket standzuhalten,<br />

kann Herth+Buss auf eine hohe Kundenbindung bauen, was das zweistellige<br />

Umsatzwachstum in 2010 unterstreicht.<br />

Kundenbefragungen gehören bei der Geschäftsleitung<br />

von Herth+Buss zu den<br />

tragenden Säulen ihres Kundenmanagements.<br />

„Nur so ist es uns möglich, Kundenwünsche<br />

und -bedürfnisse regelmäßig<br />

zu erfassen sowie schnell und flexibel darauf<br />

zu reagieren“, sagt Holger Drewing,<br />

Geschäftsführer Herth+Buss. Auch 2010<br />

wurden wieder die wichtigsten Kunden im<br />

In- und Ausland im Rahmen einer Online-<br />

Befragung um ihr Urteil gebeten. Bereits<br />

die hohen Rücklaufquoten, national 66,7<br />

Prozent und international 63,3 Prozent, untermauern<br />

die hohe Kundenzufriedenheit,<br />

die durch eine Weiterempfehlungsquote<br />

von 100 Prozent im nationalen und 94<br />

Prozent im internationalen Bereich noch<br />

unterstrichen wird. Auch die Produktqualität<br />

wurde durch das Total-Quality-Ma-<br />

Kart-Champions gesucht<br />

WD-40 und Profi-Schrauber Det Müller<br />

(bekannt aus „GRIP – das Automagazin“<br />

auf RTL2) verlosen im Frühjahr 2011 ein<br />

Kartwochenende unter freien Werkstätten.<br />

Dem Gewinner winkt ein gemeinsames<br />

Wochenende für zehn Werkstatt-Crews<br />

(jeweils bestehend aus vier<br />

Mitgliedern) in Köln. Mit Det Müller persönlich,<br />

inklusive zwei Übernachtungen<br />

im Vier-Sterne-Hotel und einem Rennen<br />

auf der Schumacher-Kartbahn in Kerpen<br />

gegen neun weitere Mechaniker-Teams<br />

aus ganz Deutschland. Teilnahmeberechtigt<br />

sind die Mitarbeiter aller freien Werkstätten<br />

in Deutschland.<br />

Für zwölf gekaufte WD-40 Dosen<br />

wird jeweils ein Los freigeschaltet. Die<br />

Teilnahmekarte steht ab sofort unter<br />

Mehr Licht für mehr Sicherheit<br />

_ Die Lichtexperten von Osram<br />

empfehlen den Einsatz von Autolampen<br />

mit langer Lebensdauer als Alternative<br />

zum Tagfahrlicht-Nachrüstset.<br />

Die Osram Ultra Life gilt als perfekte Alternative<br />

zum Tagfahrlicht-Nachrüstset. Foto: Osram<br />

12 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

nagement, dem sich das mittelständische<br />

Unternehmen bereits seit vielen Jahren<br />

verschrieben hat, zum Erfolgsfaktor.<br />

Zu der hohen Passgenauigkeit sowie<br />

Erstausrüsterqualität der Herth+Buss-<br />

Produkte kommt die persönliche Beratung<br />

sowie Eillieferung innerhalb eines Tages<br />

noch hinzu. Als besonderen Service bietet<br />

das Unternehmen seinen Kunden die Entwicklung<br />

eines eigens auf ihre Bedürfnisse<br />

abgestimm ten Lagerkonzeptes mit der<br />

entsprechenden Lagerbereinigung und<br />

-pflege an, was im Rahmen der Kundenbefragung<br />

ebenfalls Anklang fand.<br />

Zudem besucht der Werkstattaußendienst<br />

des Kfz-Teile-Spezialisten gemeinsam<br />

mit den Kunden die Werkstätten<br />

und präsentiert je nach Wunsch ausgewählte<br />

Sortimentsschwerpunkte, führt<br />

„Teambuilding“ der ganz besonderen Art: Ein<br />

gemeinsames Wochenende für zehn Werkstatt-<br />

Crews (jeweils bestehend aus vier Mitgliedern) mit<br />

Profi-Schrauber Det Müller in Köln. Foto: WD-40<br />

www.wd40.de/kart zum <strong>Download</strong> bereit.<br />

Im Rahmen einer von der WD-40<br />

Company in Auftrag gegebenen Marktforschungs-Studie<br />

gaben 92 Prozent an,<br />

das Multifunktionsöl in der blau-gelben<br />

Seit dem 7. Februar müssen europaweit<br />

alle neu zugelassenen Pkw mit Tagfahrlicht<br />

ausgestattet sein. Denn wer tagsüber mit<br />

Licht unterwegs ist, kann dazu beitragen,<br />

Unfälle zu vermeiden. Damit Fahrer von<br />

älteren Fahrzeugen nicht auf diesen Sicherheitsvorteil<br />

verzichten müssen, bieten<br />

sich langlebige Autolampen als Alternative<br />

zum Tagfahrlicht-Nachrüstset an, wie<br />

etwa die Autolampe Osram Ultra Life als<br />

Abblendlicht.<br />

Aufgrund der häufigeren Nutzung<br />

kann es passieren, dass die Lampen bei<br />

Dauerbetrieb öfter ersetzt werden müssen.<br />

Daher empfehlen die Lichtexperten<br />

von Osram den Einsatz von Autolampen<br />

Zufriedene Kunden verschaffen dem Kfz-<br />

Teile-Spezialisten Herth+Buss große Wettbewerbsvorteile<br />

und bestätigen die konsequente<br />

Qualitätspolitik. Foto: Rinn<br />

Produktschulungen durch, hält Werkstattstammtische<br />

ab oder erarbeitet individuelle,<br />

Umsatz fördernde Vertriebslösungen.<br />

Weitere Maßnahmen sind Verkaufsaktionen,<br />

Teilnahme an Hausmessen sowie<br />

Kundenevents und die neue Expertenhotline<br />

Infon, mit der das Unternehmen freie<br />

Werkstätten schnell und aktuell mit Informationen<br />

rund um deren tägliche Arbeit<br />

unterstützt. jr.<br />

Dose weiterzuempfehlen. Das Unternehmen<br />

will sich mit diesem Gewinnspiel<br />

für das Vertrauen der Werkstatt-Profis<br />

bedanken.<br />

Der Startschuss für die Aktion ist bereits<br />

gefallen. Im April will die WD-40<br />

Company in diesem Zusammenhang erstmals<br />

24.000 freie Werkstätten direkt anschreiben,<br />

um unmittelbar auf diese Aktion<br />

hinzuweisen. Spätestens dann heißt<br />

es „Sprühen und Gewinnen“. Teilnahmeschluss<br />

ist der 20. Mai 2011. Teilnahmeberechtigt<br />

sind ausschließlich Teams aus<br />

freien Werkstätten. Das Renn-Wochenende<br />

auf der legendären Schumacher-Kartbahn<br />

in Kerpen beginnt für die Gewinner<br />

am 24. Juni 2011 und endet am 26. Juni<br />

2011. jr.<br />

mit langer Lebensdauer. So soll die Osram<br />

Ultra Life eine bis zu dreimal so lange Lebensdauer<br />

wie herkömmliche Lampen aufweisen.<br />

Als weitere Besonderheit erweist<br />

sich ihr Design, denn ihre silbernen Kuppen<br />

verschmelzen optisch mit den Reflektoren<br />

der Scheinwerfer und sollen damit für einen<br />

hochwertigen Eindruck auf der Straße<br />

sorgen.<br />

Die Autolampe Osram Ultra Life gibt<br />

es laut Unternehmensangaben für jedes<br />

Fahrzeugmodell und neben dem Abblendlicht<br />

auch für Fernlicht, Rücklicht und Blinker.<br />

Als nach eigener Aussage einziger<br />

Lampenhersteller bietet Osram für diese<br />

Produkte eine dreijährige Garantie. jr.


Dachbox<br />

der Superlative<br />

_ Thule und Koenigsegg zeigten auf<br />

der Genfer Motorshow die Superdachbox<br />

als Ergebnis ihrer Zusammenarbeit – die<br />

Dachbox Thule Lightning für den Supersportwagen<br />

Koenigsegg Agera R.<br />

Die zwei schwedischen Unternehmen<br />

haben für den Supersportwagen<br />

Koenigsegg Agera<br />

R die Superdachbox Thule<br />

Lightning entwickelt. Koenigsegg<br />

Agera R und Thule Lightning sind<br />

mit einer Höchstgeschwindigkeit von 300<br />

Stundenkilometern und einer Beschleunigung<br />

von 0 auf 100 Stundenkilometer in<br />

2,9 Sekunden laut Hersteller die schnellste<br />

Kombination aus kommerziellem Auto<br />

und Dachbox auf dem Markt.<br />

Thule Lightning gilt als einzige auf<br />

dem Markt erhältliche Dachbox aus 100<br />

Prozent Carbonfaser und ist in das abnehmbare<br />

Fahrzeugdach integriert. Das<br />

aerodynamische Design wurde von Thule<br />

entwickelt und in Aussehen sowie Hap-<br />

Die neue Superdachbox wurde auf dem Genfer Automobilsalon vorgestellt. Foto: Thule<br />

tik an das Design von Koenigsegg angepasst,<br />

wobei das Winter-Fahrzeugdach<br />

extra geordert werden kann. Zudem wird<br />

bei Bestellung des Angebotspaketes ein<br />

Paar maßgefertigter Ski mitgeliefert, das<br />

in dem schwedischen Skiressort entwickelt<br />

und hergestellt wurde.<br />

Dazu merkt Michael Forsmark, Präsident<br />

Thule Vehicle Solutions, an: „Thule<br />

Lightning beweist den Erfolg unseres<br />

Engagements für Innovation. Dies ist<br />

eine außergewöhnliche Dachbox. Ihre<br />

Funktionen und ihr Design, basierend auf<br />

der Kombination von handwerklichem<br />

Knowhow und Verständnis für Kundenwünsche,<br />

wird auch unsere zukünftige<br />

Produktentwicklung beeinflussen.“ Christian<br />

von Koenigsegg, Gründer und CEO<br />

von Koenigsegg, erklärt dazu: „Seit langem<br />

möchten wir unsere Supersportwagen<br />

praktischer machen, ohne dabei die<br />

Haptik und die Leistung des Fahrzeugs zu<br />

beeinträchtigen.“<br />

Mit der neuen Dachbox erhält der<br />

Sportwagen einen Gepäckraum von 420<br />

Litern ohne Veränderungen am Auto,<br />

was neue Möglichkeiten für die Nutzung<br />

erlaube, freut sich Koenigsegg. So könne<br />

man beispielsweise das herkömmliche<br />

Koenigsegg-Dach in den vorderen Kofferraum<br />

packen und die Dachbox mit<br />

Kleidung, Skiern und anderem beladen.<br />

Später könne der Nutzer die Dachbox<br />

im Handumdrehen mit dem herkömmlichen<br />

Dach ersetzen, das sich bereits im<br />

Fahrzeug befindet. jr.


technik trends<br />

Stadtplaner haben<br />

Einfluss auf<br />

Auto-Entwicklung<br />

_ Bevölkerungswachstum und Urbanisierung werden die<br />

Automobillandschaft nach Ansicht von Branchenexperten in den<br />

nächsten Jahren maßgeblich verändern. So gehen 76 Prozent der<br />

Fachleute davon aus, dass die Stadtplanung zunehmend Einfluss<br />

auf die Modellentwicklung haben wird.<br />

Dieser und weitere Trends sind<br />

das Ergebnis einer weltweiten<br />

Umfrage der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

KPMG über<br />

Entwicklungen der Automobilindustrie.<br />

Befragt wurden mehr als<br />

200 Hersteller, Zulieferer und Händler,<br />

von denen zwei Drittel einen Umsatz<br />

von mehr als 500 Millionen US-Dollar<br />

verzeichnen.<br />

„Umweltzonen und autofreie Innenstädte<br />

sind nur ein Anfang“, stellt Dieter<br />

Becker, Global Head of Automotive bei<br />

KPMG, fest. „In New York läuft zurzeit<br />

eine Ausschreibung für das Taxi der Zukunft<br />

mit alternativem Antrieb, das ab<br />

2014 die bekannten Yellow Cabs ablösen<br />

wird. Es soll bei einer langen Laufleistung<br />

und einem günstigen Preis einen hohen<br />

Komfort bieten und zugleich klein und<br />

behindertengerecht sein. Und mit Mas-<br />

14 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

dar wird in den Vereinigten Arabischen<br />

Emiraten zurzeit eine neue Stadt gebaut,<br />

die ganz unter ökologischen Gesichtspunkten<br />

entwickelt wird. Hier wird auf<br />

einen elektrisch motorisierten Individualverkehr<br />

gesetzt. Die Industrie muss<br />

sich darauf einstellen, dass die Städteplaner<br />

zunehmend die Modellentwicklung<br />

beeinflussen und nicht – wie bisher<br />

üblich – umgekehrt.“<br />

Hybrid- und<br />

Elektroautos wichtiger<br />

Der Absatz von Autos mit Hybrid- und Elektroantrieb<br />

wird nach Ansicht von rund 80<br />

Prozent der Branchenexperten in den kommenden<br />

fünf Jahren im Vergleich zu anderen<br />

Modellen am stärksten steigen. Vor<br />

allem aufgrund der relativ hohen Kosten<br />

dürfte der Anteil an Autos mit Elektroantrieb<br />

aber weiterhin deutlich dem der mit<br />

Verbrennungsmotor ausgestatteten Fahrzeuge<br />

hinterherhinken. Um Elektrofahrzeuge<br />

für die breite Masse erschwinglich<br />

zu machen, sind nach Überzeugung von<br />

mehr als einem Drittel der Branchenexperten<br />

vor allem staatliche Subventionen<br />

unabdingbar (38 Prozent). Als zweitbeste<br />

Refinanzierungsmöglichkeit erachten die<br />

Fachleute Dienstleistungsangebote rund<br />

um das Thema Elektromobilität, die sich<br />

aus Partnerschaften zwischen Herstellern<br />

und Energielieferanten ergeben könnten<br />

(20 Prozent).<br />

Spritverbrauch<br />

Entscheidungskriterium<br />

Ein geringer Treibstoffverbrauch ist nach<br />

Überzeugung von 91 Prozent der Branchenfachleute<br />

nach wie vor das wich-<br />

Die aktuelle Studie gibt Aufschluss über<br />

interessante Zusammenhänge zwischen<br />

Stadtplanung und Entwicklung von Fahr-<br />

zeugen. Foto: KPMG<br />

tigste Entscheidungskriterium für Autokäufer.<br />

82 Prozent der Experten gehen<br />

davon aus, dass Sicherheitsaspekte bei<br />

der Auswahl eines Fahrzeugs künftig<br />

wieder eine stärkere Rolle spielen werden<br />

(2010: 71 Prozent).<br />

„Neue Technologien bergen auch<br />

neue Risiken wie etwa brennbare Batterien.<br />

Insofern bieten Innovationen im<br />

Bereich Fahrzeugsicherheit eine gute<br />

Möglichkeit, sich vom Wettbewerb zu<br />

differenzieren. Hersteller und Zulieferer,<br />

denen es gelingt, technologische<br />

Überlegenheit mit einer Marktführerschaft<br />

in diesem Bereich zu verknüpfen,<br />

können hier einen Wettbewerbsvorteil<br />

erlangen“, sagt Becker.<br />

Überkapazität<br />

bleibt ein Thema<br />

Eine Hauptsorge der Branche bleiben<br />

nach Angabe der Experten die Überkapazitäten<br />

– vor allem auf dem nordamerikanischen<br />

Markt. Hier sehen fast zwei<br />

Drittel der Befragten (64 Prozent) trotz<br />

umfangreicher Restrukturierungsaktivitäten<br />

in den vergangenen Jahren derzeit<br />

eine Überproduktion, mit deutlichem<br />

Abstand gefolgt von Japan (24 Prozent)<br />

und Deutschland (22 Prozent). Auf die<br />

Wachstumsmärkte China und Indien sehen<br />

50 beziehungsweise 42 Prozent der<br />

Befragten innerhalb der nächsten fünf<br />

Jahre entsprechende Probleme zukommen.<br />

„Zwar scheinen sich die meisten Fachleute<br />

über die Überkapazitäten im Klaren<br />

zu sein. Doch jeder Vierte sagt, er wolle<br />

diesem Problem durch Auslandsexporte<br />

begegnen. Dabei haben doch die Hersteller<br />

in den vergangenen Jahren massiv in<br />

China und anderen Wachstumsmärkten<br />

investiert und eigene Produktionsstätten<br />

aufgebaut und beschneiden somit<br />

automatisch ihre Exportmöglichkeiten“,<br />

meint Becker.<br />

Kooperationen beeinflussen<br />

Wertschöpfungskette<br />

Bei der Finanzierung von Innovationen<br />

setzen zwei Drittel der Befragten (68<br />

Prozent) lieber auf strategische Allianzen<br />

oder Joint Ventures, als das Risiko alleine<br />

zu schultern. „Abgesehen davon, dass<br />

sich durch Kooperationen Kosten und<br />

Risiken für das einzelne Unternehmen<br />

verringern lassen, stellen diese auch eine<br />

Möglichkeit dar, Zugang zu technologischem<br />

Knowhow zu erhalten. Vor allem<br />

in den Bereichen Hybrid- und Elektroantrieb.<br />

Hier könnten die Grenzen zwischen<br />

Herstellern und Zulieferern schon bald<br />

verwischen“, äußert sich Becker zu der<br />

Problematik. fw


technik trends<br />

Crash as Crash can<br />

_ Bei der CTS im westfälischen Münster werden Kollisionsversuche<br />

speziell für die Rekonstruktion von Verkehrsunfällen durchgeführt,<br />

die nicht durch Simulationen oder Berechnungsverfahren<br />

rekonstruierbar sind.<br />

Ein nebelhornartiges Signal mahnt<br />

alle Personen, dass es an der Zeit<br />

ist, den Versuchsplatz zu verlassen,<br />

auf dem Messgeräte und Kameras<br />

um einen roten Volkswagen verteilt<br />

stehen. Am jenseitigen Ende einer<br />

gut 100 Meter langen Anlaufstrecke<br />

startet eine 300 PS starke Mercedes<br />

Actros-Zugmaschine und bewegt an<br />

einem Kabel über Umlenkrollen geführt<br />

einen Rollschlitten in gleichbleibendem<br />

Abstand vor sich her. In der Einrichtung<br />

fixiert steht eine schwere japanische<br />

Suzuki Katana-Vierzylinder mit Fahrer.<br />

Die Verfolgung währt nur kurz, denn<br />

nachdem die Konstruktion auf exakt<br />

Tempo 60 beschleunigt worden ist,<br />

endet die Fahrt des Schlittens abrupt an<br />

einer Stoppvorrichtung, das Motorrad<br />

löst sich wie ein Geschoss aus dem Lauf<br />

und rast allein in Richtung des roten Golf<br />

III am anderen Ende der Prüfstrecke. Nur<br />

Sekundenbruchteile später wird kontrolliert<br />

ferngesteuert das Vorderrad<br />

der schweren Maschine zum Blockieren<br />

gebracht und das Krad fällt auf die Seite.<br />

Was im Straßenalltag ein Unfall mit<br />

katastrophalen Folgen wäre, erzeugt an<br />

dieser Stelle Applaus, denn der Versuch<br />

auf dem Gelände der Firma crashtestservice.com<br />

GmbH (CTS) im westfälischen<br />

Münster verlief plangemäß und<br />

sowohl der Fahrer des Krads als auch die<br />

Figur im Auto waren aus Kunststoff und<br />

Metall.<br />

Versuchsanlage mit<br />

Alleinstellungsmerkmal<br />

Mit Kollisionsversuchen dieser Art haben<br />

die Münsteraner jahrelange Erfahrungen<br />

speziell für die Rekonstruktion von Verkehrsunfällen,<br />

denn bereits seit 1976 er-<br />

16 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

stellen die Unfallanalytiker des Sachverständigenbüros<br />

Schimmelpfennig+Becke<br />

Gutachten zu Unfallhergängen, beispielsweise<br />

für Gerichte oder Versicherungen.<br />

Früh gelangten die Spezialisten<br />

hier zu der Erkenntnis, dass nicht alle<br />

Situationen im Nachhinein rekonstruierbar<br />

beziehungsweise durch Simulationen<br />

oder Berechnungsverfahren erklärbar<br />

sind. Um im professionellen Rahmen<br />

deshalb Verkehrsunfälle aller Art unter<br />

realistischen Bedingungen nachstellen<br />

zu können, gründeten sie die CTS und<br />

aus den Anfängen heraus entstand eine<br />

Versuchsanlage, die in Deutschland nicht<br />

häufig zu finden ist. Schon seit 2002<br />

werden hier mit variablen Geschwindigkeiten<br />

bis zu bis 185 Stundenkilometer<br />

täglich neue Versuche durchgeführt. Auf<br />

der hierzu entsprechend präparierbaren<br />

Teststrecke können alle realistischen<br />

Protagonisten wie Lkw, Pkw, Motorräder,<br />

Fahrräder und Fußgänger gegeneinander<br />

unter den verschiedensten Bedingungen,<br />

wie ein oder mehrere bewegte<br />

Fahrzeuge und unter verschiedenen Winkeln<br />

gegeneinander geschickt werden.<br />

Das Spektrum darf dabei nicht mit den<br />

standardisierten Crashtests der Automobilindustrie<br />

verglichen werden, denn in<br />

Münster-Wolbeck stehen die variablen<br />

der im Straßenverkehr möglichen Kollisionspartnern<br />

im Fokus. Dazu zählen ihre<br />

jeweiligen Anstoßkonfigurationen; also<br />

Lagezustand und Position der Beteiligten<br />

beim Zusammentreffen, sowie deren<br />

Geschwindigkeiten. Diese Parameter<br />

können jeden Unfall zu einer einmaligen<br />

unverwechselbaren Gesamtsituation<br />

werden lassen, ihre Bewertung erfordert<br />

deshalb immer wieder individuelle<br />

Erkenntnisse. Aus dem reinen Gutachter<br />

hat sich ein erfahrener Dienstleister im<br />

Die Teilnehmer des ganztägigen Schulungsseminars<br />

für eine Spezialeinheit der niederländischen<br />

Verkehrspolizei begutachten das<br />

Crashergebnis.<br />

Segment entwickelt, dessen Portfolio<br />

sich bei weitem nicht mehr nur Verkehrsgerichte<br />

oder Versicherungen bedienen.<br />

Ein anschauliches Beispiel für die Vielschichtigkeit<br />

der potentiellen Nutzungsmöglichkeiten<br />

zeigt der Impakt der Suzuki<br />

Katana in den VW Golf, denn diese<br />

Simulation war Teil einer Reihe verschiedener<br />

Szenarien, die im Rahmen eines<br />

ganztägigen Schulungsseminars für eine<br />

Spezialeinheit der niederländischen Verkehrspolizei<br />

geplant und durchgeführt<br />

wurde. Bei diesen Übungen wurden<br />

die Beamten unter realistischen Bedingungen<br />

ertüchtigt, Unfallorte mit ihrem<br />

Schadensbild aufzunehmen und letztlich<br />

das Hergangsgeschehen beweistechnisch<br />

zu sichern und zu rekonstruieren.<br />

CTS-Geschäftsführer Dipl.-Ing. Wolfram<br />

Kalthoff: „ Die Rekonstruktion von Motorradunfällen<br />

ist besonders anspruchsvoll,<br />

denn die Maschinen zeigen meist keine<br />

deutlichen Aufschlagsverformungen auf<br />

Grund der Festigkeit der Rahmen. Es ist<br />

also immer schwer, die Höhe der jeweiligen<br />

Energieaufnahmen rekonstruieren<br />

zu können.“<br />

Nach dem Crash<br />

erfolgt die Auswertung<br />

Für die Deutung der Trümmerverteilungsmuster<br />

und den weiteren Indizien<br />

am Unfallort sind deshalb fundierte<br />

persönliche Erfahrungen von größter<br />

Bedeutung. Damit allein ist es aber natürlich<br />

längst nicht getan. Auf jeden<br />

Ruhe vor dem Sturm, noch steht die schwere<br />

japanische Suzuki Katana mit Fahrer in Warteposition...


...dann geht alles ganz schnell, wie im realen<br />

Leben: Das Motorrad löst sich wie ein<br />

Geschoss aus dem Lauf und rast allein in<br />

Richtung des roten Golf III am anderen Ende<br />

der Prüfstrecke. Fotos: Wistinghausen<br />

Nur gut, dass sowohl der Fahrer des Krads als<br />

auch die Figur im Auto aus Kunststoff und<br />

Metall waren.<br />

Crash erfolgt auch immer eine zeitgemäße<br />

Auswertung mittels einer Apparatetechnik<br />

auf höchstem Niveau. Die<br />

Feststellung der Kollisionsgeschwindigkeiten<br />

der Versuchsfahrzeuge als einem<br />

der unerlässlichen Basiswerte erfolgt<br />

mittels Infrarotlichtschranken- beziehungsweise<br />

Laserlichtschrankentechnik,<br />

die Messungen mit einer maximalen<br />

Toleranz von vier Prozent erlauben. Die<br />

crashinduzierten Fahrzeugbewegungen<br />

werden unter Verwendung so genannter<br />

Unfalldatenspeicher (UDS) mit einer Aufzeichnungsfrequenz<br />

von bis zu 500 Hertz<br />

aufgezeichnet, diese Geräte sind einer<br />

„Blackbox“ in Flugzeugen nicht unähnlich.<br />

Zusätzlich zu den auftretenden kollisionsmechanischen<br />

Werten können biomechanische<br />

Belastungen, beispielsweise<br />

an den Dummies, aufgezeichnet werden.<br />

Am Ende steht idealerweise die Analyse<br />

komplexer Insassenbewegungen und<br />

die Untersuchung der Kompatibilität von<br />

Fahrzeugschäden oder der Wahrnehmbarkeit<br />

von Kollisionen. Visuell werden die<br />

Vorgänge mit Hochgeschwindigkeitskameras<br />

mit bis zu 1000 Bildern pro Sekunde<br />

dokumentiert, um sichtbar zu machen,<br />

was für das menschliche Auge viel zu<br />

schnell abläuft. Im vorliegenden Fall werden<br />

die Ergebnisse der Beobachtungen<br />

der niederländischen Seminarteilnehmer<br />

mit dem wahren Geschehen abgeglichen.<br />

Nach Abschluss der jeweiligen Auswertungen<br />

werden die Informationen der<br />

Versuche auf einer eigens dafür eingerichteten<br />

Internetdatenbank www.crashtestservice.com<br />

auch für externe Kunden<br />

abrufbar gemacht. Die eigenen Versuchsergebnisse<br />

werden dabei erweitert um<br />

einschlägige Daten anderer Institutionen<br />

wie beispielsweise vom Allianz-Zentrum<br />

für Technik, Stiftung Warentest oder des<br />

ADAC sowie internationaler Stellen (ARC-<br />

Network (USA), Accident Reconstruction<br />

Conference Group (EU), NHTSA (USA),<br />

Dynamic Test Center (CH), DTC (A)). In<br />

diesem durch fortwährende Datenpflege<br />

aktualisierten Pool stehen mehrere Tausend<br />

Testauswertungen und Datenreihen<br />

zur Verfügung – ein in diesem Umfang<br />

vermutlich weltweit einzigartiges Informationsarchiv<br />

zum Themenbereich der<br />

Verkehrsunfallrekonstruktion. „Durch diese<br />

Art der zusätzlichen Verwertung des<br />

Informationsmaterials erreichen wir nebenbei,<br />

dass Crashtests auch wirtschaftlicher<br />

durchzuführen sind“, sagt Kalthoff.<br />

Über die Kosten eines Versuches sind konkrete<br />

Angaben naturgemäß schwer. Sie<br />

hängen unter anderem von den verwendeten<br />

Objekten ab, denn nicht immer stehen<br />

ohnehin schon schrottreife VW Golf<br />

auf der Versuchsstrecke. „Wir haben hier<br />

schon im Auftrag einer schweizerischen<br />

Versicherung mehrere brandneue Harley-<br />

Davidson Motorräder gecrasht“, sagt Kalthoff.<br />

Ein Dummy kann gut den Wert eines<br />

neuen Mittelklassewagens ausmachen.<br />

Mit insgesamt etwa 50 Beschäftigten<br />

des Sachverständigenbüros<br />

Schimmelpfennig+Becke und der CTS<br />

zeigt sich, dass sich aus den Anfängen vor<br />

Jahrzehnten ein echtes mittelständisches<br />

Unternehmen entwickelt hat. Neben Planung<br />

und Durchführung der individuellen<br />

Crashtests und Versuchsreihen speziell<br />

nach Kundenwünschen, legt CTS besonderen<br />

Fokus auf die Zusammenarbeit mit<br />

verschiedenen Hochschulinstituten zur<br />

Weiterentwicklung von Verfahren. Ein<br />

weiteres Standbein wurde der Bereich<br />

der Industriedienstleistung. Eine Erweiterung<br />

des Anlagenkomplexes um eine<br />

weitere Prüfstrecke erlaubt seit etwa vier<br />

Jahren auch Crashtests für Produkte wie<br />

Unterfahrschutzeinrichtungen von Lastwagen,<br />

Dachboxen oder Handysaugnapfhalterungen.<br />

Und schließlich ergeben sich<br />

noch ungeahnte Einsatzmöglichkeiten.<br />

So arbeiten die CTS-Leute auch schon mal<br />

für TV-Produktionen und waren bei der<br />

Erzeugung von Kunstobjekten des renommierten<br />

Künstlers Dirk Skreber metallformend<br />

aktiv.<br />

W E I T E R E I N F o S :<br />

Kontakt<br />

crashtest<br />

Münsterstraße 101<br />

48155 Münster<br />

info@crashtest-service.com<br />

Bodo Wistinghausen<br />

<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011 17


technik automobil<br />

Treffpunkt für Fachleute:<br />

die Amitec 2011.<br />

Fotos: Leipziger Messe<br />

Leipzig geht neue Wege<br />

ohne Ami<br />

_ Amitec, Amicom und die neue Amistyle – mit diesem Messeverbund<br />

wollen die Verantwortlichen der Leipziger Messe vom 9. bis 13. April<br />

die Autobranche überzeugen. Die Verantwortlichen rechnen mit<br />

mehr als 350 Ausstellern.<br />

Die Amitec geht in diesem Jahr<br />

in ihre 14. Auflage. Die Leipziger<br />

Messe sieht sie als wichtigste<br />

Fachmesse für Fahrzeugteile,<br />

Werkstatt und Service<br />

in Deutschland im Jahr 2011 und wegen<br />

der damit verbundenen bundesweiten<br />

Fachbesucheransprache besitze sie einen<br />

besonderen Stellenwert. Auf der Liste der<br />

Anmeldungen finden sich 150 Hersteller<br />

und Handelsunternehmen wie ad Augros,<br />

Berner, Förch, Haweka, KS Tools, Magneti<br />

Marelli, Mapco, Schwenker, Snap-on-Tools,<br />

Techmess und Würth. Sie präsentieren in<br />

Halle 4 ihre Produkte und Dienstleistungen.<br />

18 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

Auf die Möglichkeit, sich neue Fahrzeuge<br />

anzusehen, müssen die Besucher<br />

in diesem Jahr jedoch verzichten: Die<br />

Ami – Auto Mobil International – findet<br />

erst im nächsten Jahr Anfang Juni wieder<br />

statt. Dafür begleitet ein umfangreiches<br />

Fachprogramm mit Kongressen, Workshops<br />

und Vorträgen über aktuelle und<br />

praxisnahe Themen der Kfz-Branche die<br />

Amitec. Erster Anlaufpunkt ist dabei das<br />

Branchencafé. Inmitten des Messegeschehens<br />

diskutieren führende Fachverlage<br />

und Aussteller aktuelle Branchentrends.<br />

Bereits zur Tradition geworden ist<br />

die in Form einer lebendigen Werkstatt<br />

präsentierte Sonderschau.<br />

2011 lautet das<br />

Thema „Prozessabläufe<br />

im Kfz-Betrieb“.<br />

Die Amicom hatte<br />

im vergangenen<br />

Jahr ihre Premiere und<br />

ist laut Aussagen der<br />

Leipziger Messe 2011<br />

die führende europäische Messe für die<br />

gesamte In-Car-Elektronik-Branche. Projektdirektor<br />

Matthias Kober erwartet<br />

„ein Feuerwerk an Innovationen“ und<br />

rechnet mit rund 100 Ausstellern. Marktführende<br />

Unternehmen wie Audio Design,<br />

Axion, DLS Svenska, JVC, Kenwood,<br />

Magnat und Pioneer sind angemeldet.<br />

Als Neuaussteller haben sich unter an-<br />

i N K ü R z E<br />

Amitec, Amicom, Amistyle<br />

Öffnungszeiten:<br />

9. bis 13. April,<br />

jeweils von 9 bis 18 Uhr.<br />

Eintrittspreise:<br />

Tageskarten im Vorverkauf kosten 9,<br />

ermäßigt 6 Euro. Noch günstiger ist<br />

der Online-Vorverkauf, hier kostet die<br />

Tageskarte 7,50 Euro, die Mehrtageskarte<br />

16 Euro.<br />

Tageskasse:<br />

Tageskarte 9, ermäßigt 6 Euro, Kinder (6<br />

bis 12 Jahre) 4 Euro, Familien-Tageskarte<br />

pro Person 6 Euro, Feierabendticket<br />

(ab 15 Uhr) 5,50 Euro, Mehrtageskarte<br />

18,50 Euro.<br />

Die Eintrittskarten, ausgenommen Online-Tickets,<br />

berechtigen am Besuchstag<br />

zur kostenfreien Hin- und Rückfahrt zum<br />

beziehungsweise vom Messegelände mit<br />

den öffentlichen Personennahverkehrsmitteln<br />

des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes<br />

(MDV).


Die Veranstalter rechnen mit mehr als 350 Ausstellern<br />

und mit einem vollen Haus.<br />

derem Alpine und Funkwerk Dabendorf für die Amicom entschieden.<br />

Das Messe-Angebot bildet mit Unterhaltungs-,<br />

Kommunikations- und Navigationstechnik das gesamte Branchenspektrum<br />

ab und soll sowohl Fachbesucher als auch ein<br />

breites Privatpublikum ansprechen. Für zusätzliche Akzente<br />

sorgt ein anspruchsvolles Rahmenprogramm mit internationalem<br />

Soundwettbewerb, Live-Einbauten und Workshops.<br />

Zum Soundwettbewerb erwartet die Messe mehr als 130 der<br />

besten Car-Hifi-Tuner aus ganz Europa mit ihren Fahrzeugen.<br />

Die Amistyle stößt als völlig neue Messe für Car-Styling,<br />

Individualisierung, Umrüstung und Service laut Aussagen<br />

der Leipziger Messe auf reges Interesse. „In zahlreichen Gesprächen<br />

bestätigen uns Automobilhersteller mit Individualisierungs-,<br />

Originalteile- und Zubehörprogrammen sowie<br />

Tuner, Zubehöranbieter und Umrüster ihr Interesse am neu<br />

entwickelten Messekonzept“, sagt Kober. Auch die Anmeldungen<br />

ließen optimistisch auf einen erfolgreichen Start blicken.<br />

Ebenso vielversprechend sind die zahlreichen Aktionen<br />

des Rahmenprogramms. Beim Kickoff zur europäischen Gymkhana-Serie<br />

2011 erleben die Messebesucher im Freigelände<br />

diese neue und spektakuläre Form des Profi-Drifts live, können<br />

sich im Fahrerlager umsehen und dort auf Tuchfühlung<br />

mit den Motorsportlern gehen. Zudem gibt es in Zusammenarbeit<br />

mit den bekanntesten Communities eine eigene Club-<br />

Area samt einem Show-and-Shine-Wettbewerb, und in der<br />

Glashalle geben 30 heiße Kisten Einblick in ihr Heiligstes, den<br />

Motorraum.<br />

Das steigende Durchschnittsalter der Fahrzeuge sowie<br />

die sich wandelnden Anforderungen an die Ausstattung<br />

durch den jeweiligen Halter erhöhen die Bedeutung der<br />

Produkte und Leistungen, die auf der Amistyle im Mittelpunkt<br />

stehen. Dynamische Lebensbedingungen in Familie,<br />

Beruf und Freizeit oder wechselnde Ansprüche an Ästhetik<br />

und Komfort stärken den Wunsch nach Individualisierung<br />

und begründen den After-Sales-Bereich als einen starken<br />

Zukunftsmarkt. „Diesem Branchentrend trägt die Amistyle<br />

als erste spezielle Messe Rechnung“, heißt es dazu von der<br />

Leipziger Messe. tv<br />

www.amitec.de<br />

www.amicom.de<br />

www.amistyle.de<br />

<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011 19


technik automobil<br />

Mehr Sicherheit<br />

für Elektrofahrzeuge<br />

_ Der evSAT-Sensor von Continental erkennt in Elektro- und Plugin-Hybrid-Fahrzeugen<br />

Unfälle und bewirkt das Abtrennen der<br />

Hochvolt-Batterien vom Bordnetz.<br />

Elektroautos und Plug-in-Hybride<br />

werden von Hochvolt-Batterien<br />

versorgt, deren Spannung bis zu<br />

400 Volt betragen kann. Wird das<br />

Hochspannungssystem bei einem<br />

Unfall während der Ladephase beschädigt,<br />

können diese hohen Spannungen<br />

für Abschleppdienste und Rettungskräfte<br />

eine Gefahr darstellen. Der internationale<br />

Automobilzulieferer Continental hat<br />

einen Sensor (Satelliten) für Elektro- und<br />

Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge entwickelt, der<br />

bei einem Unfall im Ladebetrieb für eine<br />

unmittelbare Abschaltung der Hochvolt-<br />

Batterie sorgt. Dadurch können Rettungskräfte<br />

die Fahrzeuge im Notfall bergen,<br />

ohne das Risiko eines möglichen Stromschlags<br />

einzugehen.<br />

Autonomer triaxialer Sensor<br />

Der Beschleunigungssensor evSAT ist im<br />

Ladebetrieb aktiv, also wenn die Hochspannungsbatterie<br />

von einer externen<br />

Spannungsquelle geladen wird. „evSAT“<br />

steht für „Satellite for Electric Vehicles“.<br />

Dahinter verbirgt sich ein autonomer, triaxialer<br />

Sensor mit einer CAN-Schnittstelle.<br />

Der Beschleunigungssensor erkennt mit<br />

Hilfe eines Algorithmus einen Front-, Heck-<br />

oder Seitenaufprall durch ein anderes<br />

Fahrzeug und gibt unmittelbar über die<br />

20 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

CAN-Schnittstelle ein Signal an das Batterie-Management-System<br />

weiter, welches<br />

die Batterie innerhalb von einer halben Sekunde<br />

vom Bordnetz trennt.<br />

Während des Fahrbetriebs übernimmt<br />

das Airbagsystem die Batterieabtrennung.<br />

In der Ladephase ist die Fahrzeugelektronik<br />

inklusive Airbagsystem jedoch nicht in<br />

Betrieb. Mit evSAT müssen die Automobilhersteller<br />

das Airbagsystem nicht kostenintensiv<br />

an die neuen Anforderungen anpassen.<br />

Der neue Beschleunigungssensor<br />

von Continental reagiert auch, wenn im<br />

Fahrbetrieb eine Dachlage (Rollover) detektiert<br />

wird. Hier wird die Batterie innerhalb<br />

von maximal vier Sekunden deaktiviert.<br />

Bei anderen Unfällen während des Fahrens<br />

bleibt evSAT inaktiv. Ist das Elektro- oder<br />

Plug-in-Hybrid-Fahrzeug abgestellt und<br />

wird nicht geladen, schaltet sich evSAT in<br />

den Ruhemodus, um eine Entladung<br />

der Batterie zu vermeiden. evSAT<br />

stellt damit eine funktionale Ergänzung<br />

des passiven Sicherheitssystems<br />

für Elektro- und Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge<br />

dar.<br />

Zukunftsfähige<br />

Elektromobilität<br />

Die Hochvolt-Batterien in Elektro- oder<br />

Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen arbeiten mit<br />

Der Beschleunigungssensor evSAT erkennt<br />

Unfälle im Ladebetrieb. Sein Signal bewirkt<br />

das Abtrennen der Hochvolt-Batterie vom<br />

Bordnetz.<br />

Fotos: Continental<br />

lebensgefährlicher Spannung. In den USA<br />

ist es bereits heute gesetzlich vorgeschrieben,<br />

dass die Spannung im Bordnetz nach<br />

einem Unfall innerhalb von fünf Sekunden<br />

auf unter 60 Volt sinken muss. In Deutschland<br />

existieren bisher keine derartigen gesetzlichen<br />

Regelungen. „Bei der weiteren<br />

Entwicklung hin zur Elektromobilität wird<br />

die Sicherheit von Elektrofahrzeugen eine<br />

wichtige Rolle einnehmen. Dass dafür zukunftsfähige<br />

Technologien benötigt werden,<br />

zeigt sich bereits in der Nachfrage<br />

nach evSAT von Seiten zahlreicher Fahrzeughersteller“,<br />

sagte Telmo Glaser, Projektleiter<br />

für evSAT bei Continental.<br />

2012 in Serie<br />

Prinzipiell kann evSAT an verschiedenen<br />

Stellen im Fahrzeug eingebaut werden,<br />

sollte jedoch weit genug im Inneren des<br />

Fahrzeugs platziert sein – beispielsweise<br />

unter dem Beifahrersitz, um bei einem<br />

Unfall nicht ebenfalls beschädigt zu werden.<br />

Die Vorteile bei der Verwendung von<br />

evSAT liegen darin, dass innerhalb einer<br />

Baureihe die konventionell angetriebenen<br />

Fahrzeugvarianten nicht verändert werden<br />

müssen. evSAT kann ohne größere<br />

Eingriffe in die bestehenden Bordsysteme<br />

der elektrisch angetriebenen Fahrzeug-Varianten<br />

integriert werden. Dieses Konzept<br />

soll zudem die Flexibilität bezüglich Bauraum,<br />

kundenspezifischer Anforderungen<br />

und Entwicklungszeit erhöhen. Dies spart<br />

laut Continental Kosten aufgrund des geringeren<br />

Systementwicklungsaufwands<br />

und der Vermeidung von höheren Anforderungen<br />

an das Airbagsystem. Die Produktion<br />

der Sensoren beginnt in diesem<br />

Jahr im Continental-Werk in Regensburg.<br />

Im Jahr 2012 soll evSAT mit einem großen<br />

deutschen Automobilhersteller in Serie<br />

gehen. rl<br />

www.continental-automotive.de<br />

evSAT stellt eine funktionale Ergänzung des<br />

passiven Sicherheitssystems für Elektro- und<br />

Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge dar.


technik automobil<br />

Das weltweit erste Neun-Gang-Automatikgetriebe<br />

von zF soll Schaltzeiten unterhalb<br />

der Wahrnehmungsschwelle bieten.<br />

Foto: zF<br />

_ Permanente<br />

Kontrolle<br />

_ TRW bringt Reifendruckkontrollsystem<br />

ohne elektrischen Initiator<br />

auf den Markt.<br />

Als Sicherheitsspezialist bringt TRW ein<br />

Reifendruckkontrollsystem (tire pressure<br />

monitoring system – TPMS) auf den<br />

Markt, das ohne elektrischen Initiator<br />

arbeitet. Auf diese Weise könne man gegenüber<br />

herkömmlichen Systemen Kosten<br />

einsparen, heißt es dort. Die neue<br />

Technologie soll die bisher kostengünstigste<br />

TRW-Entwicklung zur automatischen<br />

Lokalisierung eines Reifens mit<br />

zu niedrigem Druck sein.<br />

Bereits Ende 2010 hat der Zulieferer<br />

mit der Serienfertigung des neuen TPMS<br />

begonnen und 2011 soll es in weiteren<br />

Fahrzeugen in Serie gehen. Die neue<br />

TPMS-Technologie arbeitet wie das aktuelle,<br />

direkte TPMS von TRW mit vier<br />

an den Rädern montierten Sensoren, um<br />

22 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

_ Neun-Gang-Automatikgetriebe<br />

für den Quereinbau<br />

In etwa 80 Prozent aller Pkw weltweit<br />

wird der Motor quer zur Fahrtrichtung<br />

eingebaut. ZF entwickelt für diese<br />

Einbauform das weltweit erste Automatikgetriebe<br />

mit neun Gängen, das<br />

deutliche Kraftstoffeinsparungen und<br />

bessere Fahrleistungen im Vergleich zu<br />

heute üblichen Sechs-Gang-Automatikgetrieben<br />

für den Front-Quer-Einbau<br />

ermöglichen soll. Dies wird unter anderem<br />

mit modernen Torsionsdämpfersystemen<br />

im Drehmomentwandler<br />

realisiert. Sie ermöglichen ein rasches<br />

Überbrücken der Wandlerkupplung.<br />

Wie bereits das Acht-Gang-Automatikgetriebe<br />

für den Längseinbau ermöglicht<br />

das neue Neun-Gang-Front-<br />

Quer-Getriebe laut ZF ausgesprochen<br />

kurze Reaktions- und Schaltzeiten un-<br />

den jeweiligen Reifendruck zu messen.<br />

Im Gegensatz zu marktüblichen Systemen<br />

wird hier kein elektrischer Initiator<br />

benötigt, um die Sensorposition zu ermitteln.<br />

Der Empfänger der neuen TPMS-<br />

Generation, der üblicherweise unter dem<br />

Heck des Fahrzeugs oder an der Stoßstange<br />

angebracht wird, unterscheidet<br />

Front- und Heck-Sensoren,<br />

indem er die<br />

empfangene Signalstärke<br />

miteinander<br />

vergleicht. Zusätzlich<br />

erfasst der Receiver<br />

Informationen über<br />

terhalb der Wahrnehmungsschwelle.<br />

So werden ebenfalls direkte Doppelschaltungen<br />

und direkte Mehrfachschaltungen<br />

möglich sein. Damit sei<br />

das neue Getriebesystem mit denselben<br />

sportlichen Genen ausgestattet,<br />

wie sie bereits aus den Acht-Gang-<br />

Automatikgetrieben bekannt sind. Zudem<br />

soll es in Verbindung mit einem<br />

sehr guten Schaltkomfort zu einer hohen<br />

Kundenzufriedenheit beitragen.<br />

Mit dem neuen Automatikgetriebe<br />

will das Zulieferunternehmen weltweit<br />

neue Kundensegmente erschließen.<br />

Die Produktion des Getriebes ist<br />

in Greenville, South Carolina (USA), geplant.<br />

rl<br />

www.zf.com<br />

Das neue Reifendruckkontrollsystem<br />

(tire pressure monitoring system – TPMS)<br />

arbeitet ohne elektrischen initiator.<br />

Foto: TRW<br />

Erdgravitations- sowie magnetische<br />

Felder und erkennt so, ob sich ein Sensor<br />

auf der linken oder der rechten Fahrzeugseite<br />

befindet.<br />

Durch die Kombination dieser Informationen<br />

sei das System ohne Hilfe eines<br />

zusätzlichen Initiators in der Lage, genau<br />

zu bestimmen, welcher Reifen zu wenig<br />

Druck aufweist, heißt es dazu beim Hersteller.<br />

jr.


technik räder & reifen<br />

Sommerreifen 2011<br />

_ Einerseits flach, breit, schnell und andererseits kraftstoffsparend<br />

mit kurzen Bremswegen bei Nässe: Diese Trends zeichnen sich für<br />

die Sommerreifensaison 2011 ab. <strong>amz</strong> stellt die wichtigsten<br />

Neuentwicklungen vor.<br />

Der Trend zu UHP-Reifen<br />

hält in Deutschland<br />

unvermindert<br />

an. UHP steht für<br />

„Ultra High Performance“,<br />

also für Hochleistungsreifen.<br />

Per Definition<br />

des Wirtschaftsverbandes<br />

der deutschen Kautschukindustrie<br />

zählt jeder Reifen mit<br />

einem Höhen-/Breitenverhältnis<br />

von kleiner/gleich 45<br />

und einem Geschwindigkeitsindex<br />

von größer/gleich<br />

V zu dieser Reifengattung.<br />

Leistungsfähige<br />

Breitreifendimensionen<br />

kommen<br />

nicht nur ab Werk<br />

immer häufiger<br />

zum Einsatz. Sie<br />

werden auch bei<br />

Beim ContiSportContact<br />

5 haben die Ingenieure<br />

die Bremswege auf nasser<br />

und trockener Straße<br />

nochmals deutlich reduziert.<br />

Foto: Continental<br />

24 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

Der neue ContiEco-<br />

Contact 5 soll kurze<br />

Bremswege auf nasser<br />

und trockener Straße<br />

mit niedrigem Rollwiderstand<br />

kombinieren.<br />

Foto: Continental<br />

der Ersatzbeschaffung<br />

vom Autofahrer<br />

bevorzugt. Denn mit<br />

ihnen ist nicht nur ein<br />

Plus an Fahrkomfort und<br />

Leistung verbunden, sondern auch ein<br />

Zuwachs an Sicherheit. Parallel dazu<br />

geht die Entwicklung auch weiterhin in<br />

Richtung der besonders energieeffizienten<br />

Reifen. Die Automobilhersteller<br />

zeigen ein zunehmendes Interesse an<br />

so genannten „Spritsparreifen“, bieten<br />

sie doch ein nicht zu unterschätzendes<br />

Potenzial, die CO 2 -Emissionen<br />

zu senken. Zudem sind rollwiderstandsoptimierte<br />

Reifen für Autofahrer auch<br />

bei der Ersatzbeschaffung hoch interessant,<br />

vor allem wenn die Kraftstoffpreise<br />

in rekordverdächtigen Höhen<br />

schweben.<br />

Hochleistungsreifen sind in Deutschland kein<br />

Nischenprodukt mehr. Die Reifenhersteller<br />

reagieren auf die steigende Nachfrage und<br />

bieten zur Sommersaison 2011 interessante<br />

Neuentwicklungen an.<br />

Foto: Michelin<br />

Continental<br />

Der Goodyear Eagle<br />

F1 Asymmetric 2<br />

ist mit der Active<br />

Braking Technology<br />

ausgestattet.<br />

Sie verbessert<br />

die Bremswirkung,<br />

indem die<br />

Aufstandsfläche<br />

beim Bremsen<br />

vergrößert wird.<br />

Foto: Goodyear<br />

Mit dem ContiSportContact 5 hat Continental<br />

für die Sommersaison 2011<br />

einen neuen Reifen im Handel, der<br />

sich für sportliche Pkw sowie für SUV<br />

mit sportlichen Fahreigenschaften<br />

gleichermaßen eignen soll. Wie der<br />

Reifenhersteller mitteilt, konnten die<br />

Ingenieure mit der Neuentwicklung<br />

deutliche Fortschritte im Vergleich zu<br />

dem Vorgängermodell erreichen. Im<br />

Laufe der Entwicklungszeit konnten die<br />

Bremswege auf nasser und trockener<br />

Straße nochmals deutlich reduziert<br />

werden. Der Rollwiderstand wurde<br />

um über zehn Prozent verringert und<br />

die Laufleistung um 13 Prozent erhöht.<br />

Möglich wurde dies insbesondere<br />

durch eine neuartige Mischung, die<br />

auf maximale Kraftübertragung beim<br />

Bremsen ausgelegt ist und beim normalen<br />

Fahren einen niedrigen Rollwiderstand<br />

ermöglicht. Die „BlackChilli“<br />

genannte Gummimischung nutzt dazu<br />

die unterschiedlichen Schwingungen<br />

des Reifens.<br />

Ebenfalls zulegen konnte das Handling<br />

des Reifens, so der Hersteller. Der<br />

neue Sportreifen kommt im Frühjahr in<br />

den Pkw-Größen zwischen 17 und 18<br />

Zoll in Querschnitten von 50 bis 35 Prozent<br />

und Freigaben von bis zu Tempo<br />

300 in den Handel. Die Größenpalette<br />

für SUV deckt 18, 19 und 20 Zoll mit<br />

Querschnitten zwischen 55 und 45 Prozent<br />

ab. Auch hier bestehen Freigaben


is Tempo 300. Kurze Bremswege auf<br />

nasser und trockener Straße mit niedrigem<br />

Rollwiderstand zu kombinieren,<br />

galt bisher als höchst problematisch.<br />

Mit dem neuen ContiEcoContact 5<br />

stellt Continental nun ein Produkt vor,<br />

das beides zusammen bringt. Dabei<br />

mussten die Reifenentwickler bei allen<br />

Bestandteilen des Pneus – Karkasse,<br />

Mischung, Reifenkontur und Profildesign<br />

– neue Wege gehen, um die Fortschritte<br />

im Vergleich mit dem Vorgängermodell<br />

zu erreichen. So konnten<br />

– bei kürzeren Bremswegen auf nasser<br />

Fahrbahn – der Rollwiderstand um 20<br />

Prozent verringert und die Laufleistung<br />

um zwölf Prozent angehoben werden.<br />

Das soll im Vergleich zu einem Standardreifen<br />

eine Kraftstoffersparnis von<br />

rund drei Prozent bringen.<br />

Die wichtigsten Konflikte bei der<br />

Absenkung des Rollwiderstandes sind<br />

vor allem die sicherheitsrelevanten<br />

Eigenschaften eines Reifens. Die Techniker<br />

von Continental haben daher an<br />

allen möglichen „Stellschrauben gedreht“,<br />

um die hohen Anforderungen<br />

an den neuen Reifen für die Kompakt-<br />

klasse und Limousinen<br />

zu erfüllen. Der neue<br />

ContiEcoContact 5 wird<br />

in Dimensionen zwischen<br />

14 und 16 Zoll gefertigt<br />

und hat Freigaben<br />

bis zu Tempo 300.<br />

Goodyear<br />

Goodyear wird ab Frühjahr 2011 mit<br />

dem Goodyear Eagle F1 Asymmetric 2<br />

den Nachfolger des derzeitigen UHP-<br />

Bestsellers neu ins Sortiment aufnehmen.<br />

Herausragendes Merkmal des<br />

neuen Reifens sei die Active Braking<br />

Technology. Sie wird durch eine ballige<br />

Kontur der Profilrippen gekennzeichnet.<br />

Diese verbreitern sich beim Bremsen<br />

aufgrund der dynamischen Verlagerung<br />

der Achslast. Das führt zu einer<br />

Vergrößerung der Aufstandsfläche und<br />

damit zu noch besserer Bremswirkung.<br />

Unterstützt wird dies laut Unternehmensangaben<br />

durch eine hohe Torsionsteifigkeit,<br />

die mit Hilfe von leicht<br />

angewinkelt verlaufenden Karkassenfäden<br />

erzielt wird. Dies soll das Über-<br />

tragen höherer Kräfte gestatten.<br />

Zur Neueinführung<br />

ist der Goodyear Eagle F1 Asymmetric<br />

2 in zahlreichen Dimensionen<br />

von 17 bis 19 Zoll und ausschließlich<br />

mit Geschwindigkeitsindex Y erhältlich.<br />

Bei der Marke Dunlop wird Goodyear<br />

Dunlop Tires die Sport-Maxx-Familie<br />

um weitere Dimensionen ergänzen.<br />

Fulda<br />

Progressive Verstärkungselemente<br />

sollen beim Fulda<br />

SportControl das Handling<br />

verbessern.<br />

Foto: Fulda<br />

Die ebenfalls zu Goodyear Dunlop Tires<br />

gehörende Reifenmarke Fulda wird in<br />

diesem Frühjahr den Fulda SportControl<br />

auf den Markt bringen. Der neue UHP-<br />

Reifen soll mit einem agilen Handling,<br />

das durch eine asymmetrische Profilgestaltung<br />

und progressive Verstärkungselemente<br />

sichergestellt wird, überzeugen.<br />

Die progressiven Verstärkungselemente<br />

<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011 25


technik räder & reifen<br />

zwischen den Profilblöcken bewirken,<br />

dass sich letztere bei hoher Krafteinwirkung<br />

gegenseitig abstützen können, anstatt<br />

unter der Belastung im wahrsten<br />

Sinne des Wortes einzuknicken. Somit<br />

wird die Kontaktfläche zwischen Reifen<br />

und Straße maximiert und bleibt auch<br />

bei Kurvenfahrten und Ausweichmanövern<br />

erhalten.<br />

Die Vollsilica-Laufflächentechnologie<br />

des Fulda SportControl und die neuartigen<br />

„AquaFlow“-Profilrillen sorgen<br />

Unternehmensangaben zufolge zudem<br />

für verbesserten Nass-Grip und kürzere<br />

Bremswege bei Nässe. Die moderne<br />

Leichtbau-Karkasse und die verwendete<br />

Vollsilica-Laufflächenmischung<br />

sollen desweiteren den Rollwiderstand<br />

senken und einen angenehmen<br />

Abrollkomfort bieten. Die<br />

optimierte Aufstandsfläche<br />

und die verbesserte<br />

Druckverteilung sollen<br />

zusätzlich ein gleichmäßigeres<br />

Ablaufbild<br />

ergeben und die Laufleistung<br />

verbessern.<br />

Zum Start ist der Fulda<br />

SportControl in<br />

mehr als zwei Dutzend<br />

Dimensionen von 16<br />

bis 19 Zoll und den Geschwindigkeitsbereichen<br />

W und Y lieferbar.<br />

Michelin<br />

Mit dem neuen Michelin Pilot Super<br />

Sport hat der französische Reifenhersteller<br />

2011 einen der derzeit<br />

schnellsten Serienreifen auf den<br />

Markt gebracht. Konzipiert wurde der<br />

Ultra-High-Performance-Reifen für<br />

Supersportwagen und besonders leistungsstarke<br />

Fahrzeuge namhafter<br />

Autoveredler. Er wurde mit dem Ziel<br />

entwickelt, selbst unter extremen Einsatzbedingungen<br />

Top-Performance bei<br />

gleichzeitig hoher Sicherheit zu errei-<br />

26 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

chen. Dazu ließen die Michelin-Ingenieure<br />

Wissen und Knowhow aus dem<br />

Motorsport in den neuen Serienreifen<br />

einfließen. Bei der Entwicklung arbeitete<br />

Michelin eigenen Angaben zufolge<br />

eng mit namhaften Sportwagenherstellern<br />

wie Porsche, BMW M und Ferrari<br />

zusammen.<br />

Um das Leistungspotenzial mit<br />

Blick auf Grip, Bremsweg und Laufleistung<br />

zu optimieren, hat Michelin Technologien<br />

kombiniert, die direkt von<br />

den Rennreifen für das 24-Stunden-<br />

Rennen von Le Mans abgeleitet sind.<br />

Hierzu zählt beispielsweise der Gürtel<br />

aus Twaron-Faser. Twaron ist ein Faser-<br />

Beim Ecopia EP150 soll die<br />

Reduzierung des Energieverlustes<br />

in den oberen Schichten<br />

der Gummimischung<br />

den Rollwiderstandskoeffizienten<br />

senken.<br />

Foto: Bridgestone<br />

material mit hoher<br />

Dichte, das unter anderem<br />

in modernsten<br />

Sportgeräten, in der<br />

Luft- und Raumfahrt, für<br />

militärische Schutzkleidung<br />

sowie im Motorsport<br />

eingesetzt wird. Es weist einen<br />

sehr hohen Haftwiderstand<br />

auf. Das zugleich feste und leichte Material<br />

ist bei gleichem Gewicht fünfmal<br />

widerstandsfähiger als Stahl. Dem<br />

Twaron-Material verdankt der Michelin<br />

Pilot Super Sport seine gute Stabilität<br />

bei hoher Geschwindigkeit.<br />

Aufgrund seiner variablen Spannkraft<br />

sorgt der Gürtel dafür, dass der<br />

Reifen im Profilbereich straffer als an<br />

den Schultern ausfällt. Dies sorgt für<br />

eine bessere Verarbeitung von Fliehkräften<br />

sowie eine gleichmäßigere<br />

Druckverteilung.<br />

Eine weitere Technologie, die beim<br />

Michelin Pilot Super Sport zum Einsatz<br />

kommt ist die Dual-Compound-Lauffläche.<br />

Sie basiert auf der Verwendung<br />

unterschiedlicher Gummimischungen<br />

für die linke und rechte Profilseite. Außen<br />

sorgt ein rußverstärktes Elastomer<br />

für hohe Dauerfestigkeit in engen Kur-<br />

Mit dem Michelin Pilot Super Sport hat der<br />

französische Reifenhersteller einen UHP-Reifen<br />

für Supersportwagen auf den Markt gebracht.<br />

Foto: Michelin<br />

ven. Innen gewährleistet ein sehr haftfähiges<br />

Elastomer der jüngsten Generation<br />

dafür, dass der Reifen auf nasser<br />

Fahrbahn den Wasserfilm durchdringen<br />

kann und selbst auf der kleinsten<br />

Fahrbahnunregelmäßigkeit noch Halt<br />

findet.<br />

Die dritte, aus dem Rennsport adaptierte<br />

Technologie ist die variable Aufstandsfläche<br />

(Variable Contact Patch<br />

2.0). Dank digitaler Computersimulation<br />

konnte eine gleichmäßige Druck-<br />

und damit Temperaturverteilung über<br />

die Aufstandsfläche des Reifens erzielt<br />

werden. Obwohl sich diese Fläche bei<br />

der Kurvendurchfahrt ändert, bleibt<br />

die Gummimenge, die mit der Straße<br />

in Berührung ist, stets konstant, so der<br />

Hersteller.<br />

Der neue Michelin Pilot Super Sport<br />

löst im oberen Reifen-Segment den Michelin<br />

Pilot Sport PS2 ab. Im Zubehörmarkt<br />

ist er in Dimensionen von 18 bis<br />

22 Zoll erhältlich. Laut Michelin soll er<br />

in Kürze auch als Erstausrüstungsreifen<br />

für zahlreiche Fahrzeuge freigegeben<br />

werden.<br />

Bridgestone<br />

Bridgestone führt in diesem Frühjahr<br />

den neuen umweltfreundlichen Pkw-<br />

Reifen Ecopia EP150 auf dem deutschen<br />

Markt ein. Er wurde bereits 2009<br />

auf der internationalen Automobilausstellung<br />

in Frankfurt gezeigt. Der Reifen<br />

soll die anspruchsvolle und früher<br />

sogar widersprüchliche Zielsetzung<br />

von hoher Sicherheit bei Nässe und<br />

geringerem Rollwiderstand erfüllen.<br />

Dieser Durchbruch ist laut Herstellerangaben<br />

mit der Entwicklung einer<br />

besonderen Materialtechnologie, der<br />

so genannten NanoPro-TechTM, und<br />

eines neuen Reifenprofils gelungen.<br />

Durch die Reduzierung des Energieverlustes<br />

in den oberen Schichten der<br />

Gummimischung während der Rotation<br />

erzeugt NanoPro-TechTM einen geringeren<br />

Rollwiderstandskoeffizienten.<br />

Das neue Reifenprofil weist einen zusammenhängenden<br />

Profilblock und<br />

dünne Lamellen auf, die den Anpressdruck<br />

und damit die Bremsleistung bei<br />

Nässe verbessern. Der Rollwiderstand<br />

des Ecopia EP150 konnte – im Vergleich<br />

zu anderen aktuellen Bridgestone Produkten<br />

in denselben Größen – um 15<br />

Prozent verbessert werden. Das bedeutet<br />

durchschnittlich drei Prozent weniger<br />

Kohlendioxidausstoß. Der Ecopia<br />

EP150 ist auf dem deutschen Markt in<br />

neun Dimensionen für Kompakt- und<br />

Mittelklassewagen mit 14- bis 16-Zoll-<br />

Felgen verfügbar.


Vredestein<br />

Mit dem Quatrac Lite erweitert<br />

Vredestein seine Ganzjahresreifen-Familie.<br />

Laut Unternehmensmeldung ist er<br />

der erste Ganzjahresreifen mit „grünem<br />

Charakter“. Der Reifen soll alle Umweltanforderungen,<br />

die ab 2012 in der Europäischen<br />

Union insbesondere in Bezug<br />

auf die Kraftstoffeffizienz gelten werden,<br />

erfüllen. Und das ohne Abstriche hinsichtlich<br />

Qualität und Sicherheit, so der<br />

Hersteller.<br />

Der Vredestein Quatrac Lite stellt<br />

demnach eine gute Alternative für Automobilisten<br />

dar, die im Sommer und<br />

Winter dieselben Reifen fahren wollen<br />

und Wert auf umweltfreundliche Eigenschaften<br />

legen.<br />

Der Vredestein Quatrac Lite ist den<br />

Herstellerangaben zufolge ein vollwertiger<br />

Winterreifen mit Schneeflocken-<br />

Symbol und damit ein ausgezeichneter<br />

Reifen für Länder ohne extreme Winterverhältnisse.<br />

Im Vergleich zum Quatrac 3 hat<br />

Vredestein beim Quatrac Lite nicht nur<br />

den zukünftigen Umweltanforderungen<br />

mehr Aufmerksamkeit gewidmet, son-<br />

Der Quatrac Lite von Vredestein ist ein Ganzjahresreifen mit „grünem Charakter“.<br />

Er soll alle Umweltanforderungen erfüllen, die ab 2012 in der EU gelten werden.<br />

Foto: Vredestein<br />

dern auch das Größenprogramm stärker<br />

auf Autos mit „grüner“ Einstufung ausgerichtet.<br />

In dieses Marktsegment fallen<br />

die heutigen und künftigen Hybrid- und<br />

Elektroautos.<br />

Der neue Ganzjahresreifen zeichnet<br />

sich laut Hersteller durch einen niedrigen<br />

Rollwiderstand aus, der zum großen Teil<br />

dem Hightech-Gemisch „Full Polymer<br />

Compound“ (FPC) zu verdanken ist. Die<br />

FPC-Technologie soll gute Haftung auf<br />

der Fahrbahn unter allen Witterungsverhältnissen<br />

sowie eine lange Lebensdauer<br />

gewährleisten.<br />

An der Lauffläche des neuen Ganzjahresreifens<br />

sind die vielen Einkerbungen<br />

auffallend, die so genannten<br />

„Flexing Points“. Sie fungieren als Scharniere<br />

und geben dem Reifen optimale<br />

Flexibilität für niedrigen Rollwiderstand<br />

und gute Haftung auf Schnee. Zudem<br />

sorgen die drei Längsrillen zusammen<br />

mit den Querrillen in der Reifenschulter<br />

für gute Wasserableitung und damit für<br />

hohe Aquaplaning-Reserven.<br />

Der Quatrac Lite ist in 14 Dimensionen<br />

zwischen 14 und 17 Zoll und mit Geschwindigkeitsindex<br />

T bis V verfügbar. rl


technik räder & reifen<br />

Heiße Preise im<br />

heißen Reifen-Sommer<br />

_ Beim BRV und den Reifenherstellern<br />

rechnet man mit Preissteigerungen<br />

von bis zu 25 Prozent<br />

für die Saison im Sommer 2011.<br />

Die Reifenhersteller sind<br />

zufrieden. Zum einen sorgte<br />

der Winter 2010/2011 zur<br />

rechten Zeit (der erste Schneefall<br />

war Ende November 2010)<br />

für eine verstärkte Nachfrage nach<br />

Winterpneus. Gleichzeitig bewog der<br />

Gesetzgeber mit seinen neuen Richtlinien<br />

zur Winterreifenpflicht viele bislang<br />

unschlüssige Automobilbesitzer<br />

zum Kauf von Winterreifen. Mit der<br />

Folge, dass die Vorräte bei Händlern<br />

und Herstellern schnell aufgebraucht<br />

und aufgrund der gestiegenen Nachfrage<br />

die Preise kräftig anzogen. Dieser<br />

„Engpass“ kommt den Herstellern nicht<br />

ganz ungelegen. So ist man bei Goodyear<br />

der Meinung, dass die Produktion<br />

auf Halde, wie es in der Vergangenheit<br />

üblich war, „so nicht mehr stattfinden<br />

wird“. Was bedeutet, dass das Preisniveau<br />

auch künftig hoch sein wird. Das<br />

sieht auch der Bundesverband Reifen-<br />

28 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

handel und Vulkaniseur-Handwerk e.V.<br />

(BRV) ähnlich. Demnach ist Peter Hülzer,<br />

Geschäftsführender Vorsitzender des<br />

BRV überzeugt, dass „die kommenden<br />

Monate von starken Preiserhöhungen bei<br />

Pkw-, Motorrad- und Nutzfahrzeugreifen<br />

geprägt sind und mit Preissteigerungen<br />

von bis zu 25 Prozent zu rechnen ist“.<br />

Allerdings sieht der Verband den Grund<br />

der Erhöhung auch in der Verteuerung<br />

der Grundstoffe für die Reifenherstellung.<br />

So seien allein die Kosten für eine<br />

Tonne Kautschuk von 1450 Euro im Jahr<br />

2009 um fast 100 Prozent auf 2850 Euro<br />

im Jahr 2010 explodiert. Zum Jahresbeginn<br />

2011 erreichten die Notierungen an<br />

den Rohstoffbörsen sogar 3900 Euro je<br />

Tonne. Und durch die aktuellen Ölpreissteigerungen<br />

verteuerten sich auch die<br />

bei der Reifenherstellung verwendeten<br />

auf petrochemischer Basis hergestellten<br />

synthetischen Kautschuke, meint Hülzer.<br />

„Anders als in früheren Jahren wird der<br />

Reifenfachhandel die von den Reifenherstellern<br />

Anfang 2011 schon realisierten<br />

und für den weiteren Verlauf des Jahres<br />

Bei den Reifenpreisen, die in der<br />

Sommersaison erwartet werden, kann man<br />

ganz schön ins Schleudern kommen.<br />

Foto: GTÜ<br />

angekündigten Preissteigerungen 1:1<br />

an den privaten wie auch gewerblichen<br />

Verbraucher weiter geben müssen“, sagt<br />

Hülzer und führt weiter aus: „Die Reifenfachhandelsbranche<br />

steht extrem im<br />

Wettbewerb. Dass der Handel Preiserhöhungen<br />

dieses Ausmaßes durch Margenverzicht<br />

abpuffert, ist betriebswirtschaftlich<br />

nicht zu verantworten und<br />

deshalb völlig ausgeschlossen.“<br />

Den Absatzmarkt fördern<br />

Unabhängig davon zeichnet sich wegen<br />

der längeren Lieferzeiten für Rohstoffe<br />

und einer Beschränkung der ursprünglich<br />

vereinbarten Liefermengen für das<br />

Der neue „Pilot Super Sport“ soll einer<br />

der derzeit schnellsten Serienreifen sein.<br />

Foto: Michelin


Die Nachfrage erreicht 2011 fast 25 Millionen Pkw-Sommerreifen<br />

und liegt damit über dem Durchschnitt der vergangenen<br />

Jahre.<br />

Die Mix-Verschiebung der vergangenen Jahre setzt sich fort,<br />

HP und UHP nehmen weiter zu. Quelle: Goodyear<br />

Gesamtjahr 2011 eine deutliche Warenverknappung über<br />

alle Reifensegmente ab. Dazu kommentiert Hülzer: „Ich kann<br />

nur jedem privaten und gewerblichen Verbraucher empfehlen,<br />

seinen Bedarf möglichst umgehend mit dem Reifenfachhändler<br />

seines Vertrauens zu erörtern und Reifen zu ordern,<br />

bevor die reduzierten Angebotsmengen zu geräumten Lägern<br />

führen.“<br />

Um den Verkauf der Pneus weiter zu forcieren, will man<br />

bei Michelin in Deutschland die Verkaufsförderung über Tankgutscheine<br />

und den Michelin OnWay-Mobilitätsservice 2011<br />

fortsetzen. Für einen erworbenen Reifensatz der Marke erhält<br />

der Käufer in der Zeit vom 1. April bis zum 15. Mai 2011 einen<br />

Tankgutschein von 30 Euro. Dazu kommt der Premium-Reifenpannenservice<br />

Michelin OnWay, bei dem sich der Kunde<br />

kostenlos registrieren lassen kann. Dem Reifenhandel stellt<br />

Michelin ein „Trade und Marketing“-Paket zur Verfügung. Es<br />

beinhaltet beispielsweise Vorlagen für Mailings, Anzeigen<br />

und Plakate sowie Broschüren zu den einzelnen Produkten.<br />

Nach eigenen Aussagen will der französische Reifenhersteller<br />

wegen der kontinuierlich steigenden Kosten für Rohstoffe die<br />

Preise für seine Pneus anpassen. Pkw- und Leicht-Lkw-Reifen<br />

(Sommer- und Winterreifen) werden für alle Unternehmens-<br />

Marken in den europäischen Märkten um durchschnittlich<br />

fünf Prozent teurer. Diese Preisanpassung soll für den deutschen<br />

Markt ab 1. Mai 2011 in Kraft treten, heißt es dort.<br />

Peter Rodenbüsch


technik räder & reifen<br />

Neue Strategie<br />

und neuer Reifen<br />

_ Goodyear präsentiert den neuen „Eagle F1 Asymetric 2“ und<br />

positioniert sich für den Durchschnittsverbraucher sowie auch für<br />

den Oberklassefahrer mit klassischen, sicheren Straßenreifen.<br />

Bereits vor 2010 läutete Goodyear<br />

die Trendwende ein und positioniert<br />

seither seine Marken neu.<br />

Während die Tochter Dunlop sich<br />

als rein sportliche Marke präsentiert,<br />

bietet Goodyear sowohl für den<br />

Durchschnittsverbraucher als auch für<br />

den Oberklassefahrer klassische, sichere<br />

Straßenreifen. Quasi als Beweis hierfür<br />

präsentierte der Hersteller im Februar<br />

2011 den neuen „Eagle F1 Asymetric 2“<br />

in Sevilla, Spanien. Percy Lemaire, der<br />

das Goodyear-Entwicklungsteam im<br />

luxemburgischen Colmar-Berg leitet,<br />

weiß, welche Anforderungen ein Reifen<br />

erfüllen muss, bevor er in Serie geht.<br />

So sieht das Team es als Aufgabe, die<br />

Grenzen der Technologie immer weiter<br />

hinauszuschieben. Das Ziel: Ausgeklügelte<br />

Reifen zu entwickeln und, wie im<br />

Fall des „Eagle F1“, eine neue Entwicklung<br />

zu präsentieren. „Mit dieser Neukonstruktion<br />

erreichen wir bei fast allen<br />

relevanten Kriterien wie Rollwiderstand,<br />

Nass-, Trockenhandling, Trockenbremsen<br />

Bei allen gefahrenen Tests auf der Rennpiste<br />

in Sevilla konnte der Eagle F1 überzeugen. Der<br />

Goodyear Eagle F1 Asymmetric 2 ist ab der<br />

Sommerreifen-Saison 2011 in 29 Dimensionen<br />

erhältlich. Fotos: Rodenbüsch<br />

30 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

oder Laufleistung um bis zu fünf Prozent<br />

bessere Werte. Das ist fast ein Quantensprung“,<br />

ist Lemaire überzeugt.<br />

„Komplett neu konstruiert“<br />

Der Eagle F1, ein Ultra-High-Performance-Reifen<br />

für Oberklasse- und leistungsstarke<br />

Automobile, unterschei-<br />

Percy Lemaire, Entwicklungsleiter im luxemburgischen<br />

Colmar-Berg, ist überzeugt: „Mit<br />

dem Eagle F1 erreichen wir bei fast allen<br />

relevanten Kriterien um bis zu fünf Prozent<br />

bessere Werte.“<br />

det sich von Standard-Reifen in vielerlei<br />

Hinsicht: „Das sind höhere Silica-Anteile,<br />

aber auch Traktions-Harze, die in der Mischung<br />

eines Standard-Reifens nicht zum<br />

Einsatz kommen. Für den Eagle F1 Asymmetric<br />

2 haben wir darüber hinaus auch<br />

noch eine neue, steifere Karkassen-Struktur<br />

entwickelt“, sagt der Chefentwickler.<br />

Während die Kordfäden in der Reifenkarkasse<br />

üblicherweise eine 90-Grad-<br />

Gewebestruktur aufweisen, sind es beim<br />

Eagle F1 Asymmetric 2 etwa 75 Grad.<br />

Dies führt zu erhöhter Verwindungssteifigkeit<br />

und verbessert die Lenkpräzision,<br />

das Handling und die Bremsleistung auf<br />

trockener Straße. Als den wichtigsten<br />

technologischen Fortschritt nennt Lemaire<br />

die ActiveBraking-Technologie, bei<br />

der sich die Profilblöcke unter der durch<br />

das Bremsen verursachten höheren Belastung<br />

ausdehnen. „Das vergrößert<br />

den Straßenkontakt im Bereich der Aufstandsfläche,<br />

während sich die Profilblöcke<br />

eines herkömmlichen Reifens beim<br />

Bremsen nicht verändern. So wird durch<br />

den besseren Gripp der Bremsweg verkürzt“,<br />

erklärt Lemaire. Der neue Reifen<br />

ist auch deutlich leichter geworden. Im<br />

Vergleich zu den Konkurrenzmodellen<br />

und dem Vorgängermodell ist der Eagle<br />

F1 in der Größenordnung 245/40 R18<br />

inklusive des Alu Rades bis zu zwölf Prozent<br />

beziehungsweise zwei Kilogramm<br />

leichter. „Rechnet man den geringeren<br />

Rollwiderstand von gut sieben Prozent<br />

hinzu, so ergibt das eine Kraftstoffersparnis<br />

von 1,4 Prozent“, sagt Lemaire.<br />

Peter Rodenbüsch


Sommerreifen nicht<br />

vor Ostern montieren<br />

_ Die Faustregel „von O<br />

(Oktober) bis O (Ostern)“<br />

gilt nach wie vor beim Räderwechsel.<br />

Trotzdem gilt es,<br />

frühzeitig Termine zu vereinbaren,<br />

denn die Industrie erwartet<br />

eine starke Nachfrage bei<br />

Sommerreifen.<br />

Bis Ostern sollten die Winterreifen<br />

auf jeden Fall am Wagen bleiben.<br />

Foto: Continental<br />

In vielen Garagen oder auf Hinterhöfen<br />

sind sie schon jetzt anzutreffen,<br />

die Reifenumrüster. Sonnige<br />

Tage hin oder her, der Wechsel<br />

auf Sommerreifen sollte jedoch<br />

nicht zu früh ins Auge gefasst werden,<br />

rät man beim Reifenhersteller Conti-<br />

nental. Denn bis nach Ostern können<br />

noch Minustemperaturen auftreten,<br />

bei denen die Sommerreifen an ihre<br />

Haftungsgrenzen kommen. Die Fachleute<br />

raten daher, mit dem Wechsel<br />

der Winterreifen auf jeden Fall bis<br />

nach Ostern zu warten. Termine<br />

sollten die Werkstätten allerdings<br />

schon jetzt vereinbaren.<br />

„Bis Ostern sollten die Winterreifen<br />

auf jeden Fall am Wagen bleiben“,<br />

mahnt Frank Jung, zuständig für den<br />

Vertrieb von Pkw-Reifen von Continental<br />

in Deutschland und verweist<br />

auf die Kapriolen, die das Wetter im<br />

Frühjahr für gewöhnlich schlägt: „Im<br />

Grunde ist alles möglich, bis hin zu<br />

verschneiten Straßen im Flachland.“<br />

Selbst warme Tage mit Temperaturen<br />

von mehr als zehn Grad dürften nicht<br />

dazu verleiten, die Winterreifen zu<br />

früh in die Sommerruhe zu schicken.<br />

Auch der Gesetzgeber verpflichtet<br />

Autofahrer durch die StVO zur richtigen<br />

Bereifung bei winterlichem<br />

Wetter.<br />

Allerdings empfiehlt Jung, rechtzeitig<br />

Termine für die Montage zu<br />

machen: „Wir rechnen mit starker<br />

Nachfrage bei Sommerreifen“, erläutert<br />

er. Die Montagetermine im Reifenhandel<br />

seien jedoch begrenzt und<br />

„früher oder später vergeben“.<br />

Wenn in der Werkstatt festgestellt<br />

wird, dass die Winterreifen<br />

weniger als vier Millimeter Restprofil<br />

haben, rät Jung dazu, schon jetzt die<br />

passenden Reifen für den nächsten<br />

Herbst zu ordern. „Unter dieser Profilgrenze<br />

können ältere Pneus nicht<br />

mehr genug Grip aufbauen, um den<br />

nächsten Winter sicher zu meistern“,<br />

weiss er. Daher sei es am besten, so<br />

früh als möglich neue Winterreifen<br />

zu bestellen – auch dann, wenn die<br />

Saison erst wieder in sechs Monaten<br />

beginnt. jr.


technik räder & reifen<br />

Mehr Sicherheit im Fokus<br />

_ Der Markt für leichte Nutzfahrzeugreifen wird durch zwei<br />

Segmente, gewerbliche Nutzung und privat genutzte Fahrzeuge,<br />

aufgeteilt. 15- und 16 Zoll-Dimensionen in Kombination mit hohen<br />

Speed- und Load-Indices bestimmen dieses Markt-Segment.<br />

Der Markt für gewerbliche Transporter<br />

teilt sich nochmals in<br />

den so genannten KEP-Kurier/<br />

Express/Parcel-Bereich und<br />

den Fahrzeugen für Handel<br />

und Handwerk auf. Dieser wird durch<br />

individuelle Leasingangebote für Handel,<br />

Handwerk und Flotten bestimmt. Bei<br />

der privaten Nutzung stehen meist die<br />

Transport-Aufgaben als Kleinbusse (für<br />

gewöhnlich bis maximal 2,8 Tonnen)<br />

und damit der VW T5 und seine Herausforderer,<br />

sowie in der Gewichtsklasse<br />

darüber der Einsatz als Wohnmobil im<br />

Fokus. Insbesondere in der Gewichtsklasse<br />

von 2,8 bis 3,5 Tonnen werden<br />

inzwischen leistungsfähigere Reifen, also<br />

solche mit höherem Speedindex eingesetzt.<br />

Vor dem Hintergrund der in den<br />

vergangenen Jahren leistungsstärkeren<br />

Motoren ist das eine überfällige Entwicklung,<br />

allerdings auch eine Folge der in<br />

diesem Marktsegment vorherrschenden<br />

Verteilung der Marktanteile bei den<br />

Basisfahrzeugen. Die Transporter, Kastenwagen,<br />

Fahrgestelle oder so genannte<br />

Windlauf-Varianten, die bei Ausbauten<br />

verwendet werden, stammen überwiegend<br />

aus der südeuropäischen Gemeinschaftsproduktion<br />

von Fiat und PSA, von<br />

den „Wolfsburgern“ oder aus der Gemein-<br />

32 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

schaftsproduktion vom Stern mit VW,<br />

sprich Sprinter/Crafter sowie Ford mit den<br />

Transit und der weiteren Gemeinschaftsproduktion<br />

von Opel/Renault/Nissan.<br />

Darüber hinaus sind weitere Anbieter mit<br />

Nischen-Fahrzeugen für spezielle Zielgruppen<br />

am Markt.<br />

Wohin entwickelt<br />

sich der Markt?<br />

Bei den Bereifungen stehen Sprinter und<br />

Crafter einerseits und Renault Master,<br />

Opel Movano und Nissan Interstar andererseits<br />

mit der Dimensionen 235/65<br />

R 16 C 115/113 R an der Spitze. Gefolgt<br />

von den Größen 225/75 R 16 C 118/116<br />

R beziehungsweise 121/120 R, die in<br />

den großen und schwereren Versionen<br />

(40H-Version, zum Beispiel bei Fiat) von<br />

Ducato, Boxer und Jumper eingesetzt<br />

werden. Große Stückzahlen werden jedoch<br />

bei den Fiat-Modellen mit ihren<br />

unterschiedlich leistungsfähigen Varianten<br />

35L und 40H geschrieben. In der<br />

viel nachgefragten 96kW/130 PS-Variante<br />

kommen meist 15-Zoll-Fahrwerke<br />

und 215/70 R15C 109R-Bereifung zum<br />

Einsatz, die in der OE weitgehend von<br />

Conti stammen. Aber auch leistungsfähigere<br />

16-Zoll-Fahrwerk/Bremsen und<br />

225/75 R16C 116R-Bereifung sind in der<br />

3,5-Tonnen-Klasse sowie auch darüber<br />

zunehmend im Kommen. Das gestiegene<br />

Sicherheitsbewusstsein<br />

und die Option der Hersteller,<br />

ihren Kunden eine problemlose<br />

Auflastung anbieten<br />

zu können, ist hier einer<br />

der ausschlaggebenden<br />

Faktoren. Andererseits haben<br />

so die Hersteller auch<br />

zunehmend konstruktive<br />

Möglichkeiten, den Wünschen<br />

der Kunden nach<br />

immer mehr Aufbaulänge<br />

entsprechen zu können.<br />

Ausgesprochen stabil ist auch<br />

Bei den Transportern bestimmen<br />

15- und 16-Zoll-Dimensionen in<br />

Kombination mit hohen Speed- und<br />

Load-Indices das Reifenmarkt-<br />

Segment. Foto: Schoke<br />

InFOS ZU TRAnSpORTERREIFEn<br />

in Kürze<br />

* Aufgrund der unterschiedlichen Luftdruckvorgaben<br />

der Reifenhersteller<br />

(einige spezielle Reifenversionen, XL-<br />

Typen, erreichen ihre erhöhte Tragfähigkeit<br />

oft erst bei 5,75 bar) sollte<br />

der Handel auch bei den Transportern<br />

Metallventile anstelle der Gummiversionen,<br />

insbesondere anstelle der langen<br />

TR 414er, montieren.Warum? Ungleiche<br />

oder einseitige Beladung, hohe Außentemperaturen,<br />

das Walken der Reifen selbst<br />

und die Wärmeabstrahlung der Bremsen<br />

belasten nicht nur die Reifen, sondern vor<br />

allem die Ventile. Jeweils zehn Grad Celsius<br />

lassen den Reifen-Innendruck um weitere<br />

0,1 bar steigen. Für die Gummiventile ist<br />

dies gleich doppelt gefährlich. Durch die<br />

Wärme werden sie zum einen elastischer.<br />

Zum anderen verringert aus dem Gummi<br />

austretender Weichmacher die Haftung an<br />

der Felge selbst. In Kombination mit den<br />

Fliehkräften und dem gestiegenen Druck<br />

verformt sich der Fußbereich des Ventils bis<br />

zur Undichtigkeit.<br />

* Bei den Reifen ist ein Speedindex Q<br />

nicht mehr „State of the Art“, sondern<br />

R ist aktuell.<br />

* Continental wird wegen der hohen OE-<br />

Quote bei Fiat/Iveco auch im Aftermarket<br />

zulegen.<br />

Die wichtigsten Dimensionen:<br />

195/70 R15C 104/102 R<br />

215/70 R15C 109 R<br />

185/75 R16C 104/102 R<br />

215/75 R16C 113/111 R<br />

225/75 R16C 116 R<br />

225/75 R16C 118/116 R<br />

225/75 R16C 121/120 R<br />

195/65 R 16 C 104/102 T (100 T)<br />

205/65 R 16 C 107/105 T (103 H)<br />

225/65 R16C 113/111 R<br />

235/65 R16C 115/113 R<br />

225/60 R 16 C 111/109 T (105H)<br />

215/60 R17C 109/107T<br />

235/55 R 17 103 H RF<br />

die Nachfrage bei den typischen VW T5-<br />

Größen. Deutlich erkennbar ist, dass relativ<br />

flache Aufbau-Varianten zunehmen.<br />

Zwei Hauptgründe sind dafür ausschlaggebend.<br />

Zum einen der erhebliche geringere<br />

Kraftstoffverbrauch sowie die höheren<br />

Durchschnittsgeschwindigkeiten.<br />

Conti hat hier beispielsweise mit seinem<br />

rollwiderstandsoptimierten Vanco Eco<br />

(Spritersparnis rechnerisch bis zu vier<br />

Prozent) die passende Antwort, zumal<br />

die Bremswerte auf trockener wie nasser<br />

Straße ebenso dazu passen, wie die Pkwähnlichen<br />

Fahrleistungen.<br />

Bernhard Schoke


technik räder & reifen<br />

Jetzt wird es bunt<br />

_ Bei den Felgen setzte sich auf dem Genfer Automobilsalon<br />

der seit einigen Monaten zu beobachtende Trend zu mehr Farbigkeit<br />

fort. Nahezu alle Farben werden inzwischen angeboten.<br />

Als „Hingucker“ an nahezu jedem Auto erweisen sich bunte Designfelgen. Fotos: Schoke<br />

Vorbei sind die Zeiten, in denen<br />

Alufelgen für gewöhnlich im silbrigen<br />

Look des Ausgangsmaterials<br />

angeboten wurden. Inzwischen<br />

lässt sich die Zahl der der Farben,<br />

ebenso wie die des Rad-Designs kaum mehr<br />

darstellen. Angeboten wird, was gefällt und<br />

vor allem verkauft werden kann – so individuell<br />

wie die Geschmäcker der Kunden. Dies<br />

ist inzwischen mehr als eine Randerscheinung.<br />

Demzufolge gilt für den Teilehandel:<br />

Stellen Sie sich darauf ein – insbesondere<br />

bei der Auswahl Ihrer Lieferanten und<br />

Beschaffungswege, denn die Umrüstsaison<br />

von Winter- auf Sommerreifen steht vor<br />

der Tür. Und damit die Chance, den Kunden<br />

auf elegante Alufelgen anzusprechen. Hier<br />

kann man dann seine Beratungskompetenz<br />

in die Waagschale werfen. Zudem eröffnen<br />

sich damit auch weitere, interessante Möglichkeiten,<br />

margenstarke Zusatzgeschäfte<br />

zu generieren. Die Range dafür ist ausgesprochen<br />

breit. Insbesondere dann, wenn<br />

unter dem Dach einer Gruppe wie Alcar<br />

gleich mehrere Marken – AEZ, Dezent und<br />

Dotz – vertrieben werden. Mit ihren neuen<br />

aktuellen Produkten wie Rapier, Joker,<br />

Mugello Lake 30 und Mag lassen sich Kundenwünsche<br />

erfüllen.<br />

Bei der Rapier sind die polierten V-Speichen<br />

scheinbar am Felgenhorn angebunden.<br />

Im Wechselspiel mit ihren schwarzen,<br />

34 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

zum Tiefbett verlaufenden Pendants, sind<br />

sie die beiden bestimmenden Design-Elemente,<br />

aus denen ein optisch ausgesprochen<br />

dynamischer Gesamtauftritt resultiert.<br />

Sie sind als Vier- und Fünf-Loch-Version<br />

in vielen Größen zwischen 16 und 18 Zoll<br />

erhältlich und werden gern an den sportlichen<br />

Versionen des Alfa Mito, dem Audi<br />

A1, dem Citroen DS3, Fiat 500, Mini oder<br />

dem Polo GTi eingesetzt.<br />

Bunte Räder als „Hingucker“<br />

Die Räder RK dark sowie die klassischen<br />

Versionen RE, RL und RK verbinden Eleganz<br />

und Widerstandsfähigkeit. Ersteres<br />

resultiert aus dem Design, nämlich<br />

sieben Doppelspeichen mit stabiler<br />

Anbindung am Felgenhorn. Darüber<br />

hinaus ermöglicht die trendige Anthrazit-Lackierung<br />

wegen ihrer Schmutz-<br />

Unempfindlichkeit den Einsatz zu jeder<br />

Jahreszeit. Sie werden in den Größen<br />

7x16 und 7x17 Zoll angeboten. Als<br />

Hingucker erweist sich das Valencia genannte<br />

Rad von AEZ. Es wirkt vor allem<br />

auf Grund seiner 21, sich zur Außenseite<br />

der Felge hin öffnenden, polierten Speichen,<br />

ausgesprochen filigran. Mit der<br />

„dark“ genannten Version lassen sich<br />

aufmerksamkeitsstarke Kontraste bei<br />

hellen Autos erzielen. Für alle Marken<br />

der Gruppe gibt es darüber hinaus für<br />

den Fachhandel das Ringboard mit Zentrierringen.<br />

Übersichtlich sind darauf 32<br />

unterschiedliche Modelle angeordnet.<br />

Sie passen für alle gängigen Fahrzeugmodelle,<br />

sind farblich sortiert und sorgen<br />

für korrekten wie schlagfreien Sitz<br />

der Räder auf der Achse. Ganz im farbigen<br />

Trend liegen auch die Barracuda-<br />

Felgen. Sie können durch verschiedene<br />

farbige so genannte Colour-Trims noch<br />

weiter individualisiert werden, wie beispielsweise<br />

die aktuelle Creation Starzz.<br />

Sie kommt in den Versionen Matt-Black/<br />

Polished in verschiedenen Dimensionen<br />

zwischen 18 und 20 Zoll auf den Markt.<br />

Durch die filigrane Ausführung ist dabei<br />

der direkte Blick auf eine High-Tech-<br />

Bremsanlage möglich. Mit Colour-Stickern<br />

kann man auch das jüngst vorgestellte<br />

Oxigin 16 Sparrow weiter auf den<br />

persönlichen Geschmack des Kunden<br />

anpassen. Mit den Größen 7,5x17, 8x18<br />

Der Markt der Leichtmetallfelgen ermöglicht eine Fülle von Individualisierungsmöglichkeiten.


und 8,5x19 sowie allen gängigen Fünf-<br />

Loch-Anbindungen sind hier – mit ABE<br />

oder Teilegutachten – ausgefallene Kundenvorstellungen<br />

realisierbar.<br />

Marktchancen nutzen<br />

und Kunden beraten<br />

Der Markt der Leichtmetallfelgen ermöglicht<br />

aktuell noch weitergehende Individualisierungsmöglichkeiten<br />

als viele es<br />

vor nicht allzu langer Zeit für möglich gehalten<br />

haben. Die daraus resultierenden<br />

Chancen für den einzelnen Betrieb erfordern<br />

aber eine entsprechende Information<br />

über das Angebot am Markt und<br />

die kurzfristige Beschaffung. Mit umfassender<br />

Beratung kann man dem Kunden<br />

vor Ort vor allem eines bieten: das gute<br />

Gefühl, auf alle seine Vorstellungen und<br />

Wünsche kompetent einzugehen und<br />

dabei auch auf Probleme hinzuweisen.<br />

Stichwort ist hier die geprüfte Felge mit<br />

eingegossener KBA-Nummer oder umfassende,<br />

nachprüfbare – anstatt immer<br />

wieder auftauchender gefälschter<br />

– Gutachten. Hinzu kommt, dass ein<br />

umfassend beratener Kunde im weiteren<br />

Verlauf auch für einschlägiges optisches<br />

Ganz im farbigen Trend liegen die Barracuda-<br />

Felgen. Sie können durch so genannte Colour-<br />

Trims noch weiter individualisiert werden.<br />

oder technisches Tuning ansprechbar ist,<br />

wie für die weiteren Angebote des Kfz-<br />

Betriebs oder der Werkstatt.<br />

Bernhard Schoke<br />

Das Angebot von Alufelgen ist ausgesprochen<br />

breit, wenn unter dem Dach einer Gruppe<br />

wie Alacar gleich mehrere Marken – AEZ,<br />

Dezent und Dotz – vertrieben werden.


technik räder & reifen<br />

Reparatur nein –<br />

optische Aufarbeitung ja<br />

_ Bei der optischen Aufbereitung von Leichtmetallrädern<br />

gibt es einiges zu beachten. Dazu informiert man bei der KÜS:<br />

Reparierte Leichtmetallfelgen am Fahrzeug werden bei<br />

der Hauptuntersuchung als erheblicher Mangel gewertet.<br />

Meist geht es ganz schnell,<br />

ein tiefes Schlagloch oder<br />

zu hartes Anfahren am<br />

Bordstein und die edlen<br />

Leichtmetallräder sind<br />

beschädigt. Dann steht vielfach die<br />

Frage nach Neuanschaffung, Reparatur<br />

oder optischer Aufbereitung im Raum.<br />

Hierzu gibt es klare Normen und auch<br />

gesetzliche Vorschriften, teilt man bei<br />

der KÜS mit. Einer Reparatur, also dem<br />

Eingriff in das Materialgefüge sowie<br />

Wärmebehandlungen und Rückverformungen,<br />

erteilte der zuständige Fachausschuss<br />

beim Bundesministerium<br />

für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />

bereits 2004 eine klare Absage. Zu den<br />

mittlerweile zahlreich angebotenen Felgenreparaturen<br />

warnt auch Hans-Jürgen<br />

Drechsler, Geschäftsführer des Bundesverbandes<br />

Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk<br />

(BRV e.V., Bonn): „Hier<br />

ist Vorsicht geboten. Denn nur wenn es<br />

sich um eine rein optische Aufarbeitung<br />

von Schäden handelt, dürfen instandgesetzte<br />

Leichtmetallräder anschließend<br />

noch im öffentlichen Straßenverkehr<br />

36 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

eingesetzt werden.“ Schon vor einigen<br />

Jahren hat sich der zuständige Sonderausschuss<br />

„Räder und Reifen“ des<br />

Bundesverkehrsministeriums mit der<br />

Instandsetzung von Alufelgen befasst<br />

und dazu fest gestellt, dass eine Reparatur<br />

beschädigter Leichtmetallräder<br />

aus Gründen der Verkehrssicherheit<br />

grundsätzlich abzulehnen ist. Das heißt,<br />

reparierte Felgen dürfen nicht am Fahrzeug<br />

in den Verkehr gebracht werden.<br />

Sie werden bei der Hauptuntersuchung<br />

als „Erheblicher Mangel“ eingestuft,<br />

heißt es bei der KÜS. Eine optische Aufbereitung<br />

beinhaltet die fachgerechte<br />

Wiederherstellung des Rades in Bezug<br />

auf optische Defekte, also nur oberflächlich<br />

sichtbare Kratzer und andere<br />

Unschönheiten. Diese können etwa<br />

durch Polieren, örtliches Anschleifen<br />

oder Grundieren und Lackieren beseitigt<br />

werden. Eine optische Aufbereitung ist<br />

nur dann erlaubt, wenn die Räder ohne<br />

diese Bearbeitung weiterhin genutzt<br />

werden könnten, ohne dass dies zu<br />

technischen oder rechtlichen Einschränkungen<br />

führen würde. Den zulässigen<br />

Wichtiger Unterschied zwischen Reparatur und optischer Radaufbereitung bei Alurädern: Reparaturen,<br />

also Eingriffe in das Materialgefüge oder Wärmebehandlung, sind nicht erlaubt. Foto: KÜS<br />

„Beim Unterschied zwischen Reparatur und<br />

optischer Aufarbeitung an Alufelgen gilt als<br />

Faustregel: Reparatur nein – optische Aufarbeitung<br />

ja“, meint Hans-Jürgen Drechsler,<br />

Geschäftsführer des Bundesverbandes Reifenhandel<br />

und Vulkaniseur-Handwerk. Foto: BRV<br />

Rahmen für eine unbedenkliche optische<br />

Aufarbeitung hat der Sonderausschuss<br />

im November genau festgelegt und in<br />

einem Grundsatzpapier dokumentiert:<br />

Darunter ist die fachgerechte technische<br />

Wiederherstellung des Rades hinsichtlich<br />

optischer Defekte, durch Polieren,<br />

örtliches Anschleifen, Verrunden von<br />

Kerben, Füllen, Grundieren und Lackieren<br />

zu verstehen. „Als Faustregel kann<br />

gelten, Reparatur nein – optische Aufarbeitung<br />

ja“, sagt Drechsler.<br />

Herstellerinformationen<br />

beachten<br />

Wichtig ist auch der Hinweis, dass der<br />

Hersteller für seine Produkte eigene<br />

verbindliche Bestimmungen und auch<br />

Grenzen der Bearbeitung festlegen kann.<br />

Denn vor einer optischen Aufbereitung<br />

von Leichtmetallrädern sollten die einschlägigen<br />

Herstellerinformationen<br />

beachtet werden. Aber Achtung, zur optischen<br />

Aufbereitung gibt es technische<br />

Einschränkungen. So dürfen beispielsweise<br />

nur gegossene und geschmiedete<br />

Räder aufbereitet werden, eine Rundlaufprüfung<br />

muss Verformungen im<br />

Felgenbett ausschließen. Zudem darf<br />

keinerlei Rissbildung vorhanden sein.<br />

Eine Beschädigung im Grundmetall des<br />

Rades darf nicht tiefer als ein Millimeter<br />

sein und im Bereich der Anlagefläche<br />

des Rades, der Bohrungen, am Mittenloch,<br />

am Ventilsitz, an den Innenflächen<br />

von Speichen sowie am Felgenbett darf<br />

nicht aufbereitet oder lackiert werden.<br />

Als wichtig sieht man es bei der KÜS<br />

auch an, dass die Herstellerkennzeichnung<br />

und die Typ-Genehmigungszeichen<br />

nicht verändert oder beseitigt werden<br />

dürfen. „Mittels Zertifikaten wird der Anschein<br />

der Zulässigkeit von Reparaturen<br />

an Leichtmetallrädern erweckt“, sagt<br />

Christoph Diwo, der Technische Leiter<br />

der KÜS. Diese bestätigen aber lediglich<br />

das Vorhandensein eines Qualitätssicherungssystems<br />

in der Reparaturfirma, keinesfalls<br />

aber die Zulässigkeit des Verfahrens.<br />

jr.


technik räder & reifen<br />

Grenzgänger<br />

_ Abschürfungen und Korrosionsschäden an Alufelgen sind<br />

unschön und ärgerlich – und eine neue Felge meist teuer.<br />

Mit einem speziellen Verfahren können geschulte Fachleute<br />

beschädigte Räder fachgerecht und kostengünstig aufbereiten.<br />

Die <strong>amz</strong>-Redaktion hat sich den „WheelDoctor“ angesehen.<br />

B<br />

ordsteinabschürfungen, Kratzer<br />

und blühende Korrosion sind die<br />

„natürlichen Feinde“ von Leichtmetallfelgen.<br />

Solche Blessuren<br />

sehen nicht nur unschön aus und<br />

schmälern die Optik, sondern können sich<br />

im Laufe der Zeit sogar zu einem echten<br />

Sicherheitsrisiko entwickeln. „Schäden an<br />

Alufelgen können gefährlich werden. Aus<br />

unscheinbaren Kerben können Haarrisse<br />

entstehen, die zum Bruch der Felge und<br />

damit zu fatalen Folgen führen können“,<br />

weiß Roland Fuchs, Geschäftsführer und<br />

Inhaber von Cartec Autotechnik in Plüderhausen<br />

(www.wheeldoctor.de).<br />

Fuchs befasst sich nach eigenem Bekunden<br />

bereits seit über zwanzig Jahren<br />

mit Smart Repair-Konzepten und hat 1998<br />

die Alufelgen-Aufbereitung mittels des<br />

„WheelDoctor“-Verfahrens „erfunden“.<br />

Seither hat der clevere Geschäftsmann<br />

sowohl die Maschine als auch das Bear-<br />

38 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

beitungsverfahren und die zum Aufbereiten<br />

notwendigen Produkte beständig zu<br />

einem TÜV-geprüften Komplettsystem<br />

weiterentwickelt – inklusive dazu passendem<br />

Marketingkonzept.<br />

Großes Marktpotenzial<br />

„Experten schätzen, dass es in Deutschland<br />

rund 31 Millionen beschädigte Alufelgen<br />

gibt, von denen man rund 90 Prozent<br />

wieder aufbereiten könnte“, berichtet der<br />

geschäftstüchtige Schwabe. Half bislang<br />

bei Bordsteinschrammen, Kratzern<br />

und blühender Alukorrosion meist nur<br />

der Kauf einer neuen Felge, so biete das<br />

„WheelDoctor“-Verfahren eine preiswerte<br />

und fachmännische Alternative, um derartige<br />

Schäden zu beseitigen. Darüber hinaus<br />

ist laut Fuchs die „WD 200“ genannte Bearbeitungsmaschine<br />

– das Herzstück des<br />

„WheelDoctor“-Konzepts – hervorragend<br />

auch zum Hochglanzpolieren geeignet –<br />

was weitere Einnahmequellen erschließt<br />

und zu einer schnellen Amortisation führt.<br />

Eine lukrative Klientel seien zudem Besitzer<br />

Komplett-Konzept: Mit der Spraydose bekommt<br />

die aufbereitete Felge auf dem von<br />

Cartec entwickelten Absaug-Lackiertisch<br />

wieder ihre originale Farbe. 16 verschiedene<br />

Silber-Farbtöne stehen zur Verfügung.<br />

Richtungsweisend: Cartec-Anwendungstechniker<br />

Julian Banzhaf verleiht dem Felgenring<br />

wieder die originale Oberflächenstruktur.<br />

Fotos: Kuss<br />

Kleine Schäden, großer Ertrag: Das Ausschleifen<br />

der Beschädigung erfolgt im Rotationsschleifverfahren<br />

und ist meist innerhalb<br />

weniger Minuten erledigt. Der Kunde spart sich<br />

das Geld für eine neue Felge, die Werkstatt<br />

kann schnell Zusatzerlöse erwirtschaften.<br />

von Alufelgen, die als Ersatzteil nicht mehr<br />

erhältlich sind oder nicht mehr hergestellt<br />

werden. Auch der Gebrauchtwagenpark<br />

biete viel Potenzial: „Anstatt Preisabschläge<br />

wegen beschädigter Felgen zu machen,<br />

ist eine Aufarbeitung deutlich wirtschaftlicher“,<br />

erklärt Fuchs.<br />

„Mit nur einer aufbereiteten Alufelge<br />

pro Woche ist die Leasingrate für das<br />

„WheelDoctor“-System bezahlt“, rechnet<br />

der Smart-Repair-Experte vor. Basis seiner<br />

Kalkulation sind eine durchschnittliche<br />

Bearbeitungszeit von 30 Minuten und<br />

ein durchschnittlicher Nettoertrag von<br />

68,- Euro pro Felge, die einer monatlichen<br />

Netto-Leasingrate von 270,91 Euro (Laufzeit<br />

54 Monate, Restwert zehn Prozent)<br />

gegenüberstehen.<br />

Arbeiten in engen Grenzen<br />

Ein Aufbereiten beschädigter Felgen ist<br />

allerdings nur in engen, genau definierten<br />

Grenzen möglich – beispielsweise, solange<br />

keine Gefügeschäden, Verformungen,<br />

tiefe Kerben oder gar Risse zu beklagen<br />

sind. Fuchs weist darauf hin, dass es sich<br />

bei dem „WheelDoctor“ um eine zulässige<br />

optische Aufbereitung und nicht um<br />

eine unzulässige Reparatur beschädigter<br />

Felgen handelt. Eine Wärmebehandlung,<br />

das Rückverformen oder gar Aufschweißen<br />

und Abdrehen lehnt Fuchs ab. Auch das<br />

Bundesverkehrsministerium hat in einem<br />

Schreiben vom 10. Oktober 2008 solche Instandsetzungsmaßnahmen<br />

als unzulässig<br />

bezeichnet.<br />

„Wir haben deshalb schon 2004 einen<br />

eigenen Grenzwertkatalog entwickelt,<br />

der eindeutig beschreibt, welche Schadensarten<br />

sich aufbereiten lassen und<br />

welche nicht. An diesem Grenzwertkatalog<br />

orientieren sich unter anderem auch<br />

verschiedene Automobilhersteller, zudem<br />

war er die Grundlage für die Prüfung unseres<br />

Reparaturverfahrens durch den TÜV<br />

Süd“, erklärt Fuchs. Mit Schreiben vom<br />

5. November 2010 bestätigt der zustän-


Geht: Solche Schäden liegen im zulässigen<br />

Grenzbereich und lassen sich mit<br />

dem „WheelDoctor“ beheben. Kerben und<br />

Schrammen dürfen maximal einen Millimeter<br />

tief im Grundmetall sein, zudem gilt ein<br />

Maximalabstand von 50 Millimetern vom<br />

Felgenhorn zum Felgenzentrum hin.<br />

dige Sachverständige die Zulässigkeit des<br />

von Cartec entwickelten Aufbereitungsverfahrens.<br />

Demnach ist der „WheelDoctor“<br />

geeignet, um „bei bestimmungsgemäßer<br />

Anwendung fachgerechte optische Aufbereitungen<br />

gemäß der Beschreibung zur<br />

optischen Radaufbereitung durchzuführen“.<br />

Deshalb liefere Cartec keine Maschine<br />

ohne entsprechende Schulung aus, erklärt<br />

Fuchs. Zudem erhält der Teilnehmer ein<br />

Zertifikat, welches dessen erworbene Fach-<br />

und Sachkompetenz belegt.<br />

Dem Grenzwertkatalog zufolge dürfen<br />

die Beschädigungen maximal in einer 50<br />

Millimeter breiten Zone vom Außenhorn<br />

zur Felgenmitte hin liegen und die Kerbe(n)<br />

nicht tiefer als maximal ein Millimeter im<br />

Grundmetall sein. Überdies darf die Felge<br />

durch die Beschädigung weder einen<br />

Rundlauffehler noch eine Verformung<br />

erlitten haben. „Beides muss der Anwender<br />

prüfen, bevor er die Felge bearbeitet“,<br />

erklärt Julian Banzhaf, Anwendungstechniker<br />

und Schulungsverantwortlicher bei<br />

Cartec. Zum Prüfen spannt Banzhaf die Felge<br />

auf die Maschine und verwendet eine<br />

Messuhr sowie einen entsprechend modifizierten<br />

Messschieber.<br />

Schnell erledigt<br />

Erfüllt die Felge die Kriterien des Grenzwertkatalogs,<br />

ist das Ausschleifen der<br />

Beschädigungen aufgrund des Rotationsschleifverfahrens<br />

innerhalb weniger Minuten<br />

erledigt. Zum Bearbeiten wird die Felge<br />

Geht nicht: Starke Abschürfungen (oben),<br />

Gefügeschäden (Mitte) oder Risse (unten) sind<br />

für die Aufbereitung tabu. Das Reparieren solcher<br />

Schäden ist laut Bundesverkehrsministerium<br />

unzulässig – zumindest, wenn die Felgen<br />

weiter im Straßenverkehr verwendet werden<br />

sollen. Fotos: Cartec (4)<br />

in schräger Position zentral<br />

aufgespannt. Der<br />

Arm mit der rotierenden<br />

Schleifscheibe lässt sich<br />

über ein Kardangelenk<br />

sicher und kontrolliert<br />

führen und der Antriebsmotor<br />

lässt die Felge mit<br />

konstanter Geschwindigkeit<br />

rotieren. „In den<br />

meisten Fällen kann der<br />

Reifen sogar auf der Felge<br />

verbleiben“, erklärt<br />

Banzhaf.<br />

Abhängig von Felgendesign<br />

und Schadensbild<br />

kommen unterschiedlich<br />

gekörnte<br />

und strukturierte<br />

Schleif- und Polierscheiben<br />

zum Einsatz. Mit<br />

diesen stellt der Anwender<br />

je nach Art der Felge<br />

entweder das originale<br />

Oberflächenbild wieder<br />

her, etwa bei glanzpolierten<br />

Felgen, oder<br />

schafft damit die Basis<br />

für eine anschließende<br />

Lackierung der Felgenoberfläche.<br />

Hierfür<br />

bietet Cartec ein passendes<br />

Lacksortiment<br />

aus 16 verschiedenen<br />

Silber-Farbtönen, die es<br />

entweder als Spray oder<br />

als Fertiglack für die Spritzpistole gibt. Den<br />

Farbton kann der Anwender mit Hilfe eines<br />

zum Set gehörenden Farbfächers ermitteln.<br />

Potenziale<br />

ausschöpfen<br />

„Der Markt für den „WheelDoctor“ ist<br />

groß“, betont Cartec-Chef Fuchs. Vielversprechend<br />

seien die saisonalen Radwechsel,<br />

aber auch eingelagerte Kundenräder<br />

böten viel Potenzial, um dem Besitzer eine<br />

fachgerechte Felgenaufbereitung anzubieten<br />

– und damit die Werkstattauslastung<br />

zu erhöhen und zusätzliche Gewinne zu erwirtschaften,<br />

erklärt Fuchs. Das Aufbereiten<br />

selbst könne man dann ohne Zeitdruck<br />

in der Zwischensaison erledigen.<br />

Damit Werkstätten potenzielle Kunden<br />

auf die neue, spezielle Dienstleistung<br />

aufmerksam machen können,<br />

hat der Smart-Repair-Experte für den<br />

„WheelDoctor“ ein eigenes Marketingkonzept<br />

entwickelt, das unter anderem<br />

Tools für die direkte Kundenansprache<br />

und die Außensignalisation enthält.<br />

Klaus Kuss<br />

<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011 39


technik räder & reifen<br />

Hochsaison:<br />

Beim Reifenwechsel<br />

ruhig bleiben<br />

_ Zum saisonalen Reifenwechsel herrscht in der Werkstatt Hochbetrieb.<br />

Denn wie durch Geisterhand wollen alle Kunden sehr plötzlich ihre<br />

Sommerreifen haben. Da braucht es gute Organisation und Durchblick.<br />

Doch man kann ganz leicht einen kühlen Kopf bewahren.<br />

In vielen Betrieben hat sich inzwischen<br />

das Reifenfrühstück am Samstag<br />

durchgesetzt. Es muss im Vorfeld allen<br />

Kunden kommuniziert werden. Ganz<br />

wichtig dabei: vorherige Terminplanung.<br />

Im richtigen Takt können dann die<br />

Kunden bei einer Tasse Kaffee entspannt<br />

auf ihr Fahrzeug warten. Natürlich sind<br />

auch zwei oder drei Samstags-Termine<br />

möglich.<br />

Es gilt also, zunächst einmal die Kunden<br />

anzuschreiben, die ihre Reifen bereits<br />

im Betrieb eingelagert haben. Wer gern<br />

mehr Kunden zu einem Wechsel bewegen<br />

möchte, schreibt selbstverständlich<br />

auch die Kunden an, die diesen Service<br />

bisher nicht nutzen. Und auch das sollte<br />

gut vorgeplant werden. Wer hierfür keine<br />

Terminplanung macht, wird sich bald<br />

in einer Gruppe ungeduldig wartender<br />

Kunden wiederfinden.<br />

Einladung per Mail<br />

Hier erweist es sich als nützlich, auf die<br />

E-Mail-Adressen der Kunden zurückzugreifen.<br />

Denn die Kommunikation<br />

40 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

per E-Mail wird laut einer aktuellen<br />

Studie der Marktforscher von Puls von<br />

40 Prozent der Kunden ausdrücklich<br />

gewünscht. Weniger als 30 Prozent<br />

wünschen sich einen Brief. Mit einer<br />

elektronischen Einladung zum Reifenwechsel<br />

liegt man also genau richtig.<br />

Schöner Nebeneffekt: das spart eine<br />

Menge Porto.<br />

Aber Vorsicht: das Versenden von<br />

E-Mails an bestehende Kunden ist nur<br />

dann erlaubt, wenn diese auch vorher<br />

dazu ihr Einverständnis gegeben haben.<br />

Wer dabei also auf Nummer Sicher<br />

gehen will, lässt seinen Kunden<br />

ein kleines Formular ausfüllen, in dem<br />

er die E-Mail-Adresse angibt und sich<br />

mit Informationen auf elektronischem<br />

Wege einverstanden erklärt. Dazu<br />

wird auf jeden Fall seine Unterschrift<br />

gebraucht. Wer aber freundlich fragt,<br />

wird nur selten eine Absage erhalten.<br />

Dass die Profiltiefe standardmäßig<br />

gemessen wird, versteht sich von selbst.<br />

Foto: Automeister<br />

Bei allem Stress sollten die Mitarbeiter<br />

in der Werkstatt nie die Ruhe verlieren.<br />

Fotos: Delticom<br />

Wer noch über keinerlei E-Mail-Adressen<br />

seiner Kunden verfügt, kann die<br />

aktuelle Reifen-Saison für die Abfrage<br />

nutzen.<br />

Vorsicht: Spam-Filter<br />

Beim Versenden von E-Mails lauert noch<br />

ein weiterer Stolperstein: die Spam-<br />

Filter. Sie reagieren meist schon, wenn<br />

eine Mail zu viele Adressaten gleichzeitig<br />

enthält. Das lässt sich dadurch vermeiden,<br />

dass man ein Programm zum professionellen<br />

E-Mail-Versand einsetzt, das<br />

für jeden einzelnen Empfänger wie bei<br />

einem Serienbrief eine separate persönliche<br />

E-Mail erzeugt. Das hat nicht nur<br />

den Vorteil, dass der Spam-Filter überwunden<br />

wird, gleichzeitig ist diese persönliche<br />

Ansprache auch bei den Adressaten<br />

wesentlich beliebter.<br />

Wer seine Reifenwechsel-Termine<br />

derart vorgeplant hat, kann sich an die<br />

Organisation machen. Für das Reifen-<br />

Frühstück gilt es, alle Mitarbeiter zu mobilisieren.<br />

Denn sie werden in Werkstatt<br />

und Annahme gebraucht. Man sollte sich<br />

im Vorfeld um ausreichend belegte Brötchen<br />

und natürlich Kaffee kümmern und<br />

die Chance nutzen, sich bei den Kunden<br />

auch als netter Gastgeber zu präsentieren.<br />

Dann ist das Warten für die Kunden<br />

richtig angenehm und sie werden den<br />

Betrieb gern weiterempfehlen.<br />

Empfehlung anstoßen<br />

Überhaupt: die Weiterempfehlung. Sie<br />

ist oftmals der Schlüssel zu neuen Kunden.<br />

Denken Sie daran, Empfehlungsgut-


Der Reifenwechsel sorgt für eine Menge Hektik. Richtig organisiert<br />

ist er ein gutes Kundenbindungsinstrument.<br />

scheine zur Verfügung zu halten, die sowohl dem Empfehlenden<br />

als auch dem neuen Kunden einen deutlichen Vorteil<br />

bieten.<br />

Es ist nichts Neues, dass der Reifenwechsel oft die einzige<br />

Chance ist, das Fahrzeug des Kunden in Augenschein zu nehmen.<br />

Und die sollte man – trotz aller Hektik – nutzen. Denn<br />

gerade während der Wartezeit bietet sich die Möglichkeit, mit<br />

dem Kunden ins Gespräch zu kommen und ihm eventuell zusätzliche<br />

Leistungen oder Zubehör anzubieten.<br />

Zubehör gut<br />

sichtbar präsentieren<br />

Wissen denn wirklich alle Kunden, welches Zubehör der Betrieb<br />

anbietet? Eine Möglichkeit ist es, möglichst viel Zubehör<br />

während des Reifen-Frühstücks auszustellen. Autos mit Dachbox<br />

und passender Beschriftung können sichtbar platziert<br />

werden. Ebenso Fahrradträger und anderes Zubehör. Um die<br />

Mitarbeiter nicht allzu sehr zu belasten kann man passend<br />

zu den ausgestellten Produkten schriftliche Informationen in<br />

einem Flyer bereithalten. Der versorgt die Kunden auch dann<br />

mit Informationen, wenn alle Mitarbeiter schwer beschäftigt<br />

sind.<br />

Übrigens: wichtig ist es auch, alle Mitarbeiter im Vorfeld<br />

auf die hektische Reifensaison einzustimmen. Ein rechtzeitiges<br />

Meeting mit allen Mitarbeitern, in dem bereits die Aufgaben<br />

verteilt werden, ist da eine gute Vorbereitung. Hier<br />

können gemeinsam alle wichtigen Fragen durchgesprochen<br />

werden. Es schadet auch nicht, die Mitarbeiter nach eigenen<br />

Ideen für einen reibungslosen Ablauf zu fragen. Vielleicht haben<br />

sie ja noch eine gute Idee, wie der Reifenwechsel noch<br />

besser vonstatten gehen könnte.<br />

Danke sagen<br />

Und auch nach Abschluss der Aktion sollte man die Mitarbeiter<br />

nicht vergessen. Spätestens die gemeinsame Weihnachtsfeier<br />

ist der richtige Zeitpunkt, sich bei ihnen zu bedanken.<br />

Aber: ein Lob und Dank nach den hektischen Reifentagen kostet<br />

nichts und würdigt das Engagement der Beteiligten. fw<br />

GEHT’S AUCH EINFACHER?<br />

Wir haben die Lösung:<br />

Ölfilter von MANN-FILTER<br />

Öl erfüllt im Motor eine Vielzahl von Aufgaben,<br />

doch dabei ist es ständig Verunreinigungen<br />

ausgesetzt. Ein Ölfilter von MANN-FILTER erhält<br />

die Reinheit und damit die Funktion des<br />

Öls. Das erhöht die Zuverlässigkeit und erhält<br />

die Lebensdauer des Motors. Denken Sie deshalb<br />

beim Ölwechsel immer auch an den Austausch<br />

des Ölfilters.<br />

MANN-FILTER bietet höchste Filtertechnologie in<br />

Erstausrüstungsqualität für alle gängigen Fahrzeuge.


technik räder & reifen<br />

Nutzen statt jammern<br />

_ Fachhandelsplattformen wie Reifensystem.eu oder dbv.eu gelten<br />

als passende Antwort auf die Preissuchmaschinen für Endverbraucher.<br />

Die B2B-Handelsplattformen bieten bei Lieferengpässen in der Reifensowie<br />

Räderbranche dem Fachhandel vielversprechende Möglichkeiten.<br />

Viele Händler sehen im Internethandel<br />

die Gefahr, dass ihnen<br />

dadurch Kunden wegbrechen<br />

können. Entsprechende Untersuchungen<br />

von Marktforschungsinstituten<br />

und Fachhandelsorganisationen<br />

belegen diese Bewertungen.<br />

Allerdings bestehen auch Chancen, wenn<br />

man sich das Internet für sein Geschäft zu<br />

Nutze machen kann. Dies gilt insbesondere<br />

dann, wenn es attraktive Möglich-<br />

42 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

keiten gibt, wie sie die in Kaiserslautern<br />

beheimateten Spezialisten von Reifensystem<br />

nutzen. Die einschlägig internetvorbelasteten<br />

David Detjen und Alexander<br />

Beyer trafen hier mit der umfassenden<br />

Reifen-Vertriebs-Expertise von Helmut<br />

Haak zusammen. Innerhalb von rund 1,5<br />

Jahren stellten die Praktiker eine Fachhandelsplattform<br />

auf die Beine, die inzwischen<br />

viele andere weit hinter sich gelassen hat.<br />

Ausschlaggebend dafür sind ganz einfach<br />

die Vorteile, die den Fachhändlern<br />

geboten werden können. Dazu zählen die<br />

Köpfe, die für das System stehen und es<br />

mit Leben erfüllen. Dafür unterhält man<br />

eigens ein komplettes Backoffice. Und in<br />

den Fällen, in denen das System keine<br />

automatische Hilfestellung ermöglichen<br />

kann, gibt es dort mit Matthias Wolf<br />

einen Mitarbeiter, der sich persönlich um<br />

solche Einzelfälle kümmert. Parallel dazu<br />

arbeiten die Branchenkenner mit einem<br />

Außendienst. Auch hier ist die umfassende<br />

Kenntnis des Reifen- und Rädermarktes<br />

die relevante Voraussetzung für<br />

die jeweiligen Mitarbeiter. „Denn nur mit<br />

entsprechender Branchenerfahrung kann<br />

man einem gestandenen Reifenhändler<br />

oder Werkstatt-Inhaber die Vorteile des<br />

Systems aus deren tagtäglichen Anforderungsgeschehen<br />

heraus leicht verständ-<br />

Das Modul Faktura mit seinem Warenwirtschaftssystem<br />

verschafft dem Handel die<br />

Möglichkeit, alle entsprechenden Geschäftsvorgänge<br />

auch buchhalterisch komplett<br />

abzuwickeln.<br />

DBV in Würzburg hat einiges zu bieten: Weit<br />

mehr als 300 verschiedene DBV-Räder ergeben<br />

in Kombination mit den zahlreich möglichen<br />

Reifengrößen und -marken fast zwei Millionen<br />

mögliche Rad-Reifen-Kombinationen – nur mit<br />

DBV-Felgen. Hinterlegt sind dafür über 11.000<br />

ABE und Gutachten.<br />

lich nahe bringen“, meint Geschäftsführer<br />

Haak. Und die Vorteile können sich sehen<br />

lassen. Neben der intuitiv zu bedienenden<br />

Benutzeroberfläche mit Komfort- und<br />

Match-Code-Suche, werden die Angebote<br />

der geprüften Großhändler angezeigt.<br />

Aber das ist nicht alles. Seit Jahresbeginn<br />

bekommt jeder Neukunde gratis ein ReifenShopSystem<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Damit können die Fachhändler sowie<br />

Werkstätten auf ihrer Homepage einen<br />

eigenen Shop mit Endverbraucherpreisen<br />

installieren. Selbst eine vorhandene CI-<br />

Linie wird auf Wunsch darin umgesetzt.<br />

Als Alleinstellungsmerkmal hat Reifensystem<br />

den branchenbekannten Preismonitor.<br />

Damit haben die angeschlossenen<br />

Unternehmen einen statistischen<br />

Anhaltspunkt über das Preisgefüge in den<br />

B2C-Preissuchmaschinen.<br />

Business-orientiert ist auch ein weiteres<br />

Merkmal: Der Merkzettel. Er gibt<br />

dem B2B-Kunden die Möglichkeit, ohne<br />

seine speziellen Abläufe im Betrieb zu<br />

unterbrechen, wichtige Artikel vorzumerken<br />

und diese anschließend direkt<br />

zu bestellen. Außerdem verschafft das<br />

Modul Faktura mit seinem Warenwirtschaftssystem<br />

dem Handel die Möglichkeit,<br />

alle entsprechenden Geschäftsvorgänge<br />

auch buchhalterisch komplett<br />

abzuwickeln. Dazu tragen auch die<br />

Schnittstellen für EC-Karten-Leser, das<br />

integrierte Mahnwesen und die umfassende<br />

Kunden-/Lieferantenverwaltung<br />

bei. Darüber hinaus erhalten aktive Unternehmer<br />

(bei 25 Orders) ihre gesamte<br />

Monatsgrundgebühr zurück. „Langfristige<br />

Kundenbeziehungen sind das erklärte<br />

Ziel und so gesehen das Win-win-<br />

Reifensystem“, sagt Haak.<br />

Räder-/Felgen-Shop dbv.eu<br />

Als „Macher in der Branche“ hat der anpackende<br />

Würzburger Unternehmer Norbert<br />

Bathon in den vergangenen Jahren<br />

den umfassenden Räder-/Felgen-Shop<br />

dbv.eu aufgebaut. Aus kleinsten Anfängen<br />

– bei der Übernahme 1977 hatte das<br />

Unternehmen DBV gerade einmal einen<br />

Umsatz von 1,6 Millionen DM – wuchs es<br />

im Verlauf der Jahre auf heute mehr als<br />

80 Millionen Euro Umsatz an. Unter dbv.<br />

eu findet man inzwischen eine anerkannte<br />

Datenbank für Reifen und Alufelgen,<br />

die sämtliche serienmäßige COC-Reifendaten<br />

enthält. Eine Suchmaschine bietet<br />

intelligent verknüpft inzwischen Zugriff


auf mehr als 3,4 Millionen Rad-/Reifenkombinationen,<br />

insbesondere für die<br />

hauseigenen DBV-Aluräder. Dabei bietet<br />

sie zusätzlichen Mehrwert für Business-<br />

Kunden, wie zum Beispiel die Felgenanschlussdaten<br />

oder die Implementierung<br />

der Stahlradkompletträder. Im Shop<br />

findet man dazu neben den eigenen Designs<br />

der Marke DBV auch die Linie ATP<br />

mit ihrem Programm für SUV- und Oberklassen-Fahrzeuge.<br />

Um die Lieferfähigkeit<br />

weitgehend im Griff zu haben, gibt es am<br />

Firmensitz im Würzburger Hafen ein gut<br />

sortiertes Lager. Rund 50.000 Stück sind<br />

dort vorrätig, um auch in Spitzenzeiten,<br />

wie der bevorstehenden Umrüstsaison,<br />

trotz der allgemein prognostizierten Engpässe<br />

lieferfähig zu sein. Und hier hat die<br />

DBV einiges zu bieten: Weit mehr als 300<br />

verschiedene DBV-Räder ergeben in Kombination<br />

mit den zahlreich möglichen Reifengrößen<br />

und -marken fast zwei Millionen<br />

mögliche Rad-Reifen-Kombinationen<br />

– nur mit DBV-Felgen. Hinterlegt sind<br />

dafür über 11.000 ABE und Gutachten.<br />

Auch hier haben die Unterfranken eine<br />

Sonderstellung. Sie sind seit 1994 vom<br />

Kraftfahrtbundesamt (KBA) als Hersteller<br />

von Alufelgen – in der Bandbreite von 13<br />

bis 20 Zoll – zugelassen.<br />

Anzeige_01-2011_PortiloFamilie_210x148_4c.qxd 21.03.2011 08:24 Seite 1<br />

Bernhard Schoke<br />

PortiloSki:<br />

Flexibel zu jeder Jahreszeit<br />

Zusätzliche Transportmöglichkeit für<br />

(Winter-)Sportgeräte auf dem Portilo mit<br />

51 kg Zuladung für bis zu 4 Paar Ski oder<br />

4 Snowboards.<br />

WESTFALIA-Automotive GmbH<br />

Am Sandberg 45 D-33378 Rheda-Wiedenbrück<br />

www.westfalia-portilo.de<br />

Westfalia Portilo<br />

Das innovative Transportsystem<br />

Portilo:<br />

Der Maßstab für Kompaktheit<br />

Fahrradträger für 2 Räder, erweiterbar für den<br />

Transport eines 3. Fahrrads.<br />

60 kg Zuladung.<br />

Kompakte Abmessungen und gute Bedienbarkeit<br />

zeichnen den Portilo aus.<br />

CCC-Wertung: ★★★★<br />

Fachhandelsplattformen wie<br />

ReifenSystem.eu oder dbv.eu<br />

sind nicht nur die Antwort auf<br />

die B2C-Preissuchmaschinen im<br />

Internet. Sie bieten bei Lieferengpässen<br />

in der Reifen- sowie Räderbranche<br />

eine vielversprechende Möglichkeit<br />

für den Fachhandel. Fotos: Schoke<br />

PortiloBox:<br />

Mehr Stauraum, mehr Freiraum<br />

Zusätzlicher, schmutzunempfindlicher,<br />

abnehmbarer Kofferraum auf dem Portilo<br />

mit 200 l Fassungsvermögen.<br />

PortiloPlattform:<br />

Der universelle Transportpartner<br />

Zusätzliche, schmutzunempfindliche,<br />

abnehmbare Ladefläche mit 54 kg Zuladung<br />

auf dem Portilo.


technik räder & reifen<br />

Pneus aus dem Netz<br />

_ Das in Kaiserslautern ansässige Unternehmen Tyre24 betreibt mit<br />

der B2B-Online-Handelsplattform www.tyre24.de die Schnittstelle<br />

zwischen Reifengroß- und Einzelhandel sowie eine Reifenhändler-<br />

Preissuchmaschine und die Shopsysteme Tyre Shopping Pro und<br />

Reifen-Info-System.<br />

Früher füllten die Reifenhändler vor<br />

der Saison ihr Lager mit einer übersichtlichen<br />

Anzahl an Reifenmarken<br />

sowie -größen auf und verkauften<br />

diese dann in der Saison. Als Folge<br />

kauften die Kunden die Pneus, die vom<br />

Reifenhändler empfohlen wurden, und<br />

das Lager war nach der Saison leer. Heute<br />

informieren sich laut einer aktuellen<br />

Infratest-Studie immer mehr Kunden<br />

vor einer Kaufentscheidung im Internet,<br />

lesen Testberichte, suchen sich einen<br />

Reifen aus und ermitteln den günstigsten<br />

Marktpreis. Das macht die Bevorratung<br />

immer riskanter.<br />

Die Internetplattform Tyre24 gibt<br />

dem Reifenhandel ein Mittel zur Hand,<br />

womit dieser genau die Großhändler findet,<br />

die die benötigten Reifen oder Felgen<br />

auf Lager haben. Auch Bezugsquellen für<br />

Reifen/Felgen, die fast ausverkauft sind<br />

oder die nur wenige Großhändler auf<br />

Lager haben (exotische Marken oder Spezialreifen),<br />

lassen sich auf der Plattform<br />

finden. Bei www.tyre24.de können meist<br />

auch noch für den gleichen Tag Reifen bestellt<br />

werden. Dadurch sollen die Händler<br />

finanziell flexibel und nicht auf ihrer<br />

Ware sitzen bleiben. Nach eigener Aussage<br />

ist www.tyre24.de die aktuellste<br />

elektronische Preisliste von über 300<br />

Reifen- und Felgengroßhändlern sowie<br />

Herstellern aus Deutschland, Holland,<br />

Belgien, Luxemburg, Österreich und Polen.<br />

Die Datenbank beinhaltet über sechs<br />

44 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

Millionen Artikel mit einer Auswahl an<br />

Reifen (alle Pkw-, Motorrad-, Offroad-,<br />

LLkw-, Lkw-, Sonderreifen) und Felgen<br />

(Alufelgen, Stahlfelgen, Pkw-/Lkw-Felgen)<br />

aller Hersteller und Ausführungen<br />

(auch Eigenmarken). Der Artikelstamm<br />

beinhaltet auch Demontageartikel, DA-<br />

Decken und ältere Reifen (DOT älter als<br />

drei Jahre).<br />

Das Angebot wird von fast allen<br />

Großhändlern mehrmals in der Stunde<br />

aktualisiert, was sich als Verwaltungsvorteil<br />

erweist, weil direkt und ohne<br />

Provision beim Großhändler 24 Stunden<br />

am Tag, 365 Tage im Jahr, bestellt werden<br />

kann. Zudem weist Michael Saitow,<br />

Geschäftsführender Gesellschafter der<br />

Tyre24 GmbH, darauf hin, dass www.<br />

tyre24.de seinen Kunden nicht nur einfach<br />

eine Vermittlungsplattform im<br />

B2B-Bereich bietet, sondern auch zahlreiche<br />

Serviceleistungen. Als Beispiel<br />

dafür nennt er den technischen Support,<br />

wo viele Fachleute aus der Branche zur<br />

schnellen Beratung und Hilfestellung zur<br />

Verfügung stehen.<br />

Schnittstelle zwischen Reifengroß-<br />

und Reifeneinzelhandel<br />

Die Tyre24 GmbH aus Kaiserslautern wurde<br />

2002 von Saitow gegründet und betreibt<br />

mit ihrer Online-Handelsplattform<br />

www.tyre24.de die Schnittstelle zwischen<br />

Reifengroß- und Reifeneinzelhandel. Nach<br />

Michael Saitow ist Geschäftsführender Gesellschafter<br />

der Tyre24 GmbH. Die Tyre24-<br />

Unternehmensgruppe besteht aus einem Team<br />

von 100 Mitarbeitern mit umfangreichem<br />

Expertenwissen und langjähriger Erfahrung im<br />

Räder- und Reifensegment.<br />

eigener Aussage ist Tyre24.de mit einem<br />

Marktanteil von mehr als 80 Prozent die<br />

größte deutsche B2B-Onlineplattform für<br />

den Reifenhandel. Rund 13.000 Reifenhändler,<br />

Autohäuser und Werkstätten in<br />

Deutschland nutzen die Onlineplattform<br />

zur Beschaffung von Reifen und Felgen.<br />

Vor diesem Hintergrund definierte<br />

Saitow die Ziele für 2011: „Wir wollen<br />

weiterhin gesund expandieren und weiterhin<br />

so erfolgreich und wirtschaftlich<br />

wie bisher agieren. Nachdem unsere<br />

Plattform bereits in Polen, Frankreich<br />

und Österreich am Start ist, werden wir<br />

2011 die Weichen stellen, um die Onlineplattform<br />

global zu etablieren und durch<br />

weitere Produktentwicklungen für einen<br />

größeren Kundenkreis noch interessanter<br />

zu machen.“<br />

Im März 2007 wurde in Deutschland<br />

das Endkundenportal www.reifen-vor-<br />

T y R E - B U S I N E S S<br />

Die Beratungssysteme<br />

von Tyre24<br />

Mit dem Reifen-Informations-System<br />

(RIS) bietet die Tyre24 GmbH ihren Kunden<br />

in Deutschland die Möglichkeit, die<br />

Reifen für ihre Endkunden zu visualisieren.<br />

Musste früher der Einkaufspreis mit<br />

der Hand vor dem Endkunden verdeckt<br />

werden musste, ermöglicht RIS dem<br />

Händler ein umfassendes Endkunden-<br />

Beratungssystem. Hersteller, Preisklasse,<br />

Testberichte, ein professionelles<br />

Profilbild und alternative Angebote<br />

sollen den Reifenverkäufer im Beratungsgespräch<br />

unterstützen. Weiterer<br />

Vorteil des RIS ist die Selbstdarstellung<br />

im Internet: Jeder Händler, der es nutzt,<br />

kann dies auf seiner Webseite einbinden.<br />

Die Bestände greifen dabei automatisch<br />

auf www.tyre24.de zu. Somit kann sich<br />

der Endkunde via Internet von zu Hause<br />

aus über die Produkte informieren<br />

und selbst Angebote ausdrucken sowie<br />

bestellen. Der Verkaufspreis wird vorab<br />

vom Händler kalkuliert. Die Benutzeroberfläche<br />

des Reifen-Informations-Systems<br />

kann individuell gestaltet werden.<br />

Der Kunde hat somit den Eindruck,<br />

dass es sich um den Online-Shop seines<br />

Händlers handelt. Jeder Händler kann<br />

das Erscheinungsbild seines RIS-Shops<br />

individuell gestalten. Firmenlogo und<br />

Shop-Name können problemlos angepasst<br />

werden. Das Reifen-Informations-<br />

System können Kunden der Tyre24<br />

GmbH gegen eine Nutzungsgebühr von<br />

22 Euro im Monat erwerben.


Rädersuche bei Tyre24.<br />

Reifensuche bei Tyre24.<br />

Tyre24 betreibt mit seiner B2B-Online-Handelsplattform<br />

www.tyre24.de die Schnittstelle zwischen Reifengroß-<br />

und Reifeneinzelhandel. Fotos: Tyre24<br />

ort.de ins Leben gerufen, das einen Preisvergleich<br />

von über 4300 Reifenhändlern aus ganz Deutschland<br />

ermöglicht. Der Kunde kann auf dem Portal<br />

die Reifenhändler in seiner Region hinsichtlich des<br />

Preises, der angebotenen Leistung und der Entfernung<br />

zum Wohnort vergleichen. Mit dem Kauf<br />

des Felgenherstellers AZEV kam am 1. Juli 2009<br />

ein neues Geschäftsfeld hinzu. Die AZEV Alurad<br />

GmbH fertigt die Felgen auf Nachfrage erst nach<br />

Eingang der Bestellungen. jr.<br />

Neue Philips<br />

Tagfahrlichter bringen<br />

Abverkäufe in Fahrt<br />

Weitere Einzelheiten auf<br />

www.led-nachruesten.de<br />

[advertorial]<br />

Mit LED DayLight 8 können Autofahrer ihre<br />

Autos individuell gestalten, beim Fahren am Tag<br />

wie bei Nacht – und das bedeutet: ein zusätzliches<br />

Verkaufsplus für den Handel!<br />

Zusammen mit dem Marktführer<br />

im Bereich der Fahrzeugbeleuchtung<br />

und den neuen LED DayLights<br />

erweitern Händler sinnvoll ihr bestehendes<br />

Produktangebot, denn:<br />

• Die Gesetzgebung schreibt Tagfahrlicht in allen<br />

neuen Fahrzeugmodellen in Europa vor<br />

• Das Absatzpotenzial für Tagfahrlichter wird in<br />

diesem Jahr seinen Höchststand erreichen<br />

Mit einer großen Anzeigenkampagne<br />

steigert<br />

Philips den Kundenverkehr<br />

im Handel<br />

LED DayLights von Philips werden massiv<br />

beworben, um den Verkauf anzukurbeln:<br />

• Mit Werbung in Automobil- und<br />

Sportzeitschriften wie Auto Bild, Sport Bild<br />

oder Auto Test<br />

• Die Kampagne läuft von April bis Juni und<br />

wird von rund 44 Millionen Menschen<br />

gesehen werden<br />

Zusätzlich profitieren Händler mit auffälligem und<br />

nützlichem Werbematerial sowie einem LED-<br />

Demomodul von noch höheren Absatzzahlen.


technik räder & reifen<br />

Einlagern mit Weitblick<br />

_ Wer das Einlagerungsgeschäft profitabel betreiben will,<br />

sollte ab der ersten Radmutter perfekt organisiert sein.<br />

Provisorische Lösungen verderben auf Dauer nur das Geschäft.<br />

Unternehmerischer Weitblick<br />

spielt im Leben und Wirken<br />

von Gottfried Scholz seit Gründung<br />

seiner Firma Scholz Regalsysteme<br />

GmbH im Jahr 1985<br />

eine entscheidende Rolle. Damals noch<br />

auf Regalsysteme zur Aktenlagerung<br />

in Banken und Versicherungen spezialisiert,<br />

erkannte er schnell die wachsende<br />

Bedeutung elektronischer Speicher- und<br />

Archivierungssysteme und suchte nach<br />

neuen Märkten für seine patentierten<br />

Steckregale. Fündig wurde er in der Autohaus-<br />

und Werkstattbranche, wo Lagerplatz<br />

oft knapp und teuer und effektive<br />

Raumausnutzung bares Geld wert ist.<br />

Weitblick zeigte Scholz aber nicht nur bei<br />

der Weiterentwicklung seines Unternehmens,<br />

das heute international agiert und<br />

eine Vielzahl von Patenten und Schutzmarken<br />

inne hat. Vielmehr beobachtete<br />

er konsequent die Entwicklung vor allem<br />

im Geschäft mit der Räder- und Reifeneinlagerung<br />

und kann deshalb heute maßgeschneiderte<br />

Komplettsysteme anbieten,<br />

angefangen von der Planung über die Einrichtung<br />

bis hin zu Einlagerungssoftware<br />

und Marketingpaketen.<br />

Effektive Planung<br />

Die Einlagerung von Kundenrädern ist<br />

Kundenbindungsmaßnahme und Ertrags-<br />

46 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

bringer – wenn sie funktioniert. Sie zählt<br />

heute zu den Standard-Serviceleistungen,<br />

ist aber alles andere als standardisierbar.<br />

Zu unterschiedlich sind die räumlichen<br />

Voraussetzungen und betrieblichen Abläufe.<br />

Halbherzige Ansätze und provisorische<br />

Lösungen sind von vorne herein<br />

zum Scheitern verurteilt, denn es braucht<br />

mehr als ein selbst gezimmertes Regal<br />

in der ausgedienten Waschhalle oder einen<br />

alten Container im Hinterhof. Für ein<br />

rentables Geschäft spielen die Faktoren<br />

optimale Flächennutzung und einfaches<br />

Handling eine ausschlaggebende Rolle.<br />

Die Planungsspezialisten bei Scholz Regalsysteme<br />

ermitteln für die unterschiedlichsten<br />

Vorgaben die ideale Raumausnutzung<br />

und haben dabei auch stets die<br />

optimalen Arbeitsabläufe im Blick. Es<br />

spielt keine Rolle, ob es sich um vorhandene<br />

Räumlichkeiten oder Neubauplanungen<br />

handelt. Ein eigener Außendienst<br />

steht beratend zur Seite und nimmt auf<br />

Wunsch gleich das Aufmaß. Es können<br />

aber auch Baupläne als Grundlage einer<br />

Lagereinrichtung eingereicht werden.<br />

Für alle Größen<br />

Die Anforderungen an ein Räderregal<br />

haben sich in den vergangenen Jahren<br />

weitreichend verändert. Die Räder sind<br />

größer und schwerer geworden und pas-<br />

Ein gut organisiertes Reifenlager spart<br />

Zeit und Geld und steigert den Ertrag.<br />

Fotos: Väthröder<br />

sen oft nicht mehr in Regale, die vor zehn<br />

oder zwanzig Jahren installiert wurden.<br />

Die Folge: große Räder werden oft nicht<br />

mehr im Regal, sondern in den Gängen<br />

gelagert oder ganz nach oben gewuchtet,<br />

wo noch Luft ist. So wird nicht nur<br />

kostbarer Raum verschenkt, sondern der<br />

Einlagerungsservice artet in eine wahre<br />

Plackerei aus. Immerhin werden mit 100<br />

Radsätzen bis zu zehn Tonnen Gewicht<br />

bewegt – und das in jeder Saison. Die Lagerung<br />

an unterschiedlichen Orten kann<br />

nicht mehr ordentlich dokumentiert<br />

werden, es wächst die Gefahr, dass Räder<br />

vertauscht werden oder nicht mehr<br />

auffindbar sind. All dies führt zu nachlassender<br />

Motivation bei den Mitarbeitern<br />

und zu verärgerten Kunden. Der Einlagerungsservice<br />

als Ertragsbringer und Kundenbindungsmaßnahme<br />

geht dann als<br />

Schuss nach hinten los.<br />

Bei Scholz Regalsysteme hat man<br />

deswegen das Rad-Mark-Konzept entwickelt,<br />

eine Kombination aus flexiblen<br />

Regalsystemen, einem Rädermarkierungs-<br />

und Organisationssystem und<br />

verschiedenen Arbeitshilfen für den<br />

schnellen sowie sicheren Einlagerungsservice.<br />

Das Magazin-Regalsystem kann<br />

aus unterschiedlichen Traversen, Pfosten<br />

und Reifenträgern zusammengesetzt<br />

werden und ermöglicht so zum<br />

einen die optimale Raumausnutzung,<br />

zum anderen sind die Regale passgenau<br />

auf unterschiedliche Rädergrößen abgestimmt.<br />

Gleichzeitig sind sie in der Breite<br />

veränderbar, um auf wechselnde Ansprüche<br />

reagieren zu können. Das System ist<br />

außerdem so flexibel, dass Hindernisse<br />

wie Verteilerkästen, Fenster, Stützpfeiler<br />

oder Heizkörper umbaut werden können.<br />

Zubehörteile wie die patentierten ARS-<br />

Abrollböden für leichteres Ein- und Auslagern<br />

oder ummantelte Traversen für<br />

den Felgenschutz ergänzen das System.<br />

Optimal mit Farbe<br />

Das Konzept setzt sich in der von Scholz<br />

entwickelten YeSiReB-Räderlogistik fort.<br />

Der „Gorilla“ ermöglicht schnelles und kraftsparendes<br />

Einlagern auch in hohen Regalen.


Die Rad-Mark-Plaketten sind einfach<br />

anzubringen, halten ewig und erleichtern<br />

die Zuordnung.<br />

Die Räder werden je nach ihren Größen<br />

in vier Kategorien eingeteilt. Diese sind<br />

Yellow (Gelb), Silver (Silber), Red (Rot,<br />

für hohes Gewicht) und Blue (Blau). Sowohl<br />

die Regalfächer als auch die Räder<br />

werden mit dem Rad-Mark Kros, dem<br />

Kunden-Räder-Organisations-System,<br />

farblich markiert und nummeriert. Die<br />

lasergravierten Kunststoffschilder für die<br />

Rädermarkierung werden mittels Befestigungsgummi<br />

angebracht und sind so<br />

im Gegensatz zu Klebeetiketten auch auf<br />

nassen Rädern sofort anzubringen – Verwechslungsgefahr<br />

ausgeschlossen. Sie<br />

sind außerdem über viele Jahre wieder<br />

verwendbar. Zum Markierungsset gehört<br />

auch eine „Garderobenmarke“, die<br />

mit der Einlagerungsnummer versehen<br />

in den Türholm geklebt wird und beim<br />

nächsten Wechsel den sofortigen Zugriff<br />

auf den Radsatz ohne EDV oder Listen ermöglicht.<br />

Die farbliche Sortierung im Regal<br />

spart nicht nur bis zu 35 Prozent Platz<br />

gegenüber einer gemischten Einlagerung,<br />

sondern auch Anschaffungskosten,<br />

weil die Regale auf Größen und Gewichte<br />

der Räder abgestimmt sind.<br />

Gorilla im Reifenlager<br />

Der Einlagerungsprozess wird durch<br />

verschiedenes Zubehör weiter beschleunigt.<br />

So hat Scholz den Rad-<br />

Mark-Kompass entwickelt, eine Messschablone<br />

zur Ermittlung der Radbreite<br />

für das YeSiReB-System, da er festgestellt<br />

hat, dass durch neue Felgendesigns<br />

ein Rad oft breiter ist als der Reifen.<br />

Für den Transport der Räder im Reifenlager<br />

hat Scholz die Kraft-Spar-Familie<br />

gegründet. Sie umfasst neben der fahrbaren<br />

Podesttreppe Speedy4 auch den<br />

neuen Rad-Catcher. Die patentierte<br />

Rädergreifkarre kann einen kompletten<br />

gestapelten Radsatz in einem Arbeitsgang<br />

aufnehmen beziehungsweise<br />

absetzen. Beim Kippen klappt automatisch<br />

ein zweites Fahrwerk aus, so dass<br />

aus der Karre ein vierrädriger Wagen<br />

wird, der sich ohne viel Kraftaufwand<br />

auch über weite Strecken bewegen<br />

lässt. Wenn viele Räder schnell bewegt<br />

und hoch hinaus gehoben werden müssen,<br />

kommt der Gorilla ins Spiel. Der<br />

elektronische Hubwagen transportiert<br />

schnell und komfortabel Radsätze zum<br />

vorgesehenen Regalplatz und hebt sie<br />

dann bis zu sieben Regalebenen hoch.<br />

Der neue Gabellift fährt dabei dem<br />

Bediener Rad für Rad automatisch auf<br />

„Armhöhe“, das Heben schwerer Räder<br />

entfällt. Der Gorilla brachte Scholz<br />

sogar ins Guiness-Buch der Rekorde,<br />

als mit seiner Hilfe 2007 in weniger<br />

als neun Minuten 128 Räder in einem<br />

Rad-Mark-Towerregal bis zu 5,24 Meter<br />

Höhe eingelagert wurden. Die Kombination<br />

aus Rad-Catcher und Gorilla ist<br />

mit Hilfe eines Hubwagens und einer<br />

Rollenbahn zu einem Umschlagbahnhof<br />

ausbaubar, wodurch ein Räderlager<br />

von nur einer Person mit geringstem<br />

Kraftaufwand bedient werden kann.<br />

Willkommen im RadIn<br />

Für die Vermarktung des Rad-Mark-<br />

Konzeptes hat Scholz ein eigenes Marketingkonzept<br />

unter dem Titel „Willkommen<br />

im RadIn – Wellness-Urlaub<br />

für Ihre Räder“ mit entsprechenden<br />

Werbemitteln entwickelt. Plakate, Flyer,<br />

Spannbänder und Banner machen den<br />

Kunden auf den Service aufmerksam.<br />

Eine bedienerfreundliche Einlagerungssoftware<br />

sorgt für den reibungslosen<br />

Check-in und Check-out. Die Software<br />

ist als Stand-alone-Version konzipiert,<br />

somit kann sie auch von saisonalen<br />

Hilfskräften bedient werden. Für die<br />

mögliche Preisgestaltung im Einlagerungsservice<br />

werden von Scholz für jedes<br />

Projekt Vorschläge erarbeitet sowie<br />

eine Wirtschaftlichkeitsanalyse erstellt<br />

und daraus eine Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

durchgeführt. Das Ergebnis<br />

zeigt, dass nur durch die gerechte Preisgestaltung<br />

ein Mehrwert entsteht, der<br />

alleine schon die gesamte Investition<br />

finanziert.<br />

Dieter Väthröder<br />

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So unterschiedlich wie Ihre individuellen Ansprüche an Ihr<br />

Fahrzeug sind, so vielfältig ist auch unser Programm.<br />

Hochwertiger Serienersatz, Hochleistungsdämpfer, Sportfahrwerke<br />

oder ambitionierter Motorsport: Mit dem vollen<br />

Programm von BILSTEIN kann jeder seine Vorstellung von<br />

Fahrfreude verwirklichen. Und die besondere Kombination<br />

aus Motorsport-Kompetenz und Erstausrüster-Qualität<br />

sofort erfahren. BILSTEIN – Das Fahrgefühl.<br />

www.bilstein.de


technik räder & reifen<br />

Entspannt in die<br />

Wechselsaison<br />

_ Wie ein Autohaus und eine freie Werkstatt nach Umbau und<br />

Neuorganisation des Reifenlagers das Einlagerungsgeschäft auf Trab<br />

brachten und trotzdem ganz entspannt die Wechselsaison erwarten.<br />

Man soll den Tag nicht vor<br />

dem Abend loben, aber<br />

der Winter 2011 scheint<br />

gelaufen. Die Reifenverantwortlichen<br />

in den Autohäusern<br />

und Werkstätten im ganzen Land<br />

stecken in den Vorbereitungen für die<br />

kommende Wechselsaison, und einige<br />

darunter werden bei dem Gedanken an die<br />

hektische Zeit und was alles schief laufen<br />

kann, langsam Bauchweh bekommen.<br />

Nicht so im Autohaus Schiffer in Ingelheim<br />

und bei Auto Schmauder in Kirchheim/<br />

Teck. Dort freut man sich regelrecht auf die<br />

Zeit des Räderwechsels und die Einlagerung<br />

der Kundenräder, nachdem man das<br />

Reifenlager und den Einlagerungsservice<br />

auf Vordermann gebracht hat.<br />

Kapazitätsgrenze erreicht<br />

Für das Autohaus Schiffer in Ingelheim, seit<br />

1993 Suzuki-Partner aus Überzeugung,<br />

gehört das Räder- und Reifengeschäft seit<br />

fünf Jahren neben der eigenen Werkstatt<br />

und der Suzuki-Vertretung zum festen<br />

Bestandteil des Tagesgeschäfts. Nachdem<br />

die Kunden in den vergangenen Jahren<br />

48 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

den Einlagerungsservice immer mehr in<br />

Anspruch nahmen, stießen die Lagerkapazitäten<br />

in den fünf Containern hinter der<br />

Werkstatt an ihre Grenzen. 2009 kam der<br />

Anstoß zum Umbau des Räderlagers: ein<br />

Einbruch in die Container und der Diebstahl<br />

von 40 Satz Rädern im Wert von 80.000<br />

Euro. Damit hatte sich das Thema der Lagerung<br />

in Containern erledigt, doch wohin<br />

mit 450 Radsätzen? Es stand ein Raum mit<br />

130 Quadratmetern zur Verfügung. Nicht<br />

viel, zumal man das Geschäft mit der Einlagerung<br />

eigentlich noch ausbauen wollte.<br />

So kamen die Inhaber Anette und Richard<br />

Schiffer auf das Magazin-Regal der Scholz<br />

Regalsysteme GmbH. Ein Vor-Ort-Termin<br />

durch den Scholz-Außendienst zeigte auf,<br />

dass im verfügbaren Raum und durch<br />

Umbau des Teilelagers durch den Einsatz<br />

des Rad-Mark Magazin-Regals sowie dem<br />

kombinierten Teile- und Räderregal Teira<br />

insgesamt 1016 Radsätze sowie Ersatzteile<br />

untergebracht werden können.<br />

Räder und Teile neu organisiert<br />

Bei der Planung wurden die Rädergrößen<br />

nach dem YeSiReB-Prinzip von Scholz<br />

Die freie Werkstatt Auto Schmauder in<br />

Kirchheim/Teck beschäftigt sich seit 2002<br />

mit dem Geschäftsfeld Reifen.<br />

Beim Autohaus Schiffer freut man sich<br />

regelrecht auf die Zeit des Räderwechsels<br />

und die Einlagerung der Kundenräder.<br />

Fotos: Väthräder<br />

analysiert und nach ihrer Größe einer Farbe<br />

zusortiert, die dem passenden Regal<br />

entspricht. Dadurch konnte hier der vorhandene<br />

Platz optimal genutzt werden.<br />

Da beim Autohaus Schiffer vorwiegend<br />

kleinere Räder gelagert werden – in der<br />

Größensortierung von Scholz entsprechen<br />

diese den Farben Blue und Yellow – können<br />

dort deutlich mehr Räder eingelagert<br />

werden als bei einer Lagerung ohne diese<br />

Sortierung. Der Aufbau der Regalanlage<br />

war aus logistischen Gründen in zwei Abschnitte<br />

aufgeteilt. Im ersten Bauabschnitt<br />

wurden die Scholz Magazin-Regale im<br />

Yellow-System aufgebaut, im zweiten die<br />

Magazin-Regale im Blue-System und Teira-<br />

Regale zur kombinierten Lagerung von Teilen<br />

und Rädern. Angenehmer Nebeneffekt:<br />

Die Lagerfläche für die Teile konnte um<br />

mehr als die Hälfte reduziert werden, das<br />

durch Teile gebundene Kapital wurde von<br />

50.000 Euro auf 20.000 Euro reduziert.<br />

Effizienz gesteigert<br />

Bei der Räderlagerung hat das Team vom<br />

Autohaus Schiffer gleich mehrere große<br />

Die Regalanlage mit dem Rad-Mark Gorilla<br />

hebt den Lageristen mit einem kompletten<br />

Radsatz in wenigen Sekunden auf die gewünschte<br />

Höhe.


Die Rad-Mark-Plaketten sind einfach anzubringen<br />

und geben die Lagerorte nach dem<br />

Farbcodiersystem YeSiReB an.<br />

Nach Umbau und Neuorganisation des<br />

Reifenlagers wurde das Einlagerungsgeschäft<br />

auf Trab gebracht.<br />

und kleine Pluspunkte entdeckt. Die Monteure<br />

freuen sich, dass sie die benötigten<br />

Radsätze auf Anhieb finden, denn die<br />

„271 sitzt immer auf 271“. Durch die ses<br />

System fällt die Sucherei und Umsortiererei<br />

im Containerlager weg. Dank des elektrischen<br />

Kommissionierwagens Gorilla<br />

mit Gabelhub und Schienenführung lassen<br />

sich die Sätze ohne Kraftaufwand in<br />

die mächtige Regalanlage transportieren.<br />

Auch während der Wechselsaison wird<br />

den Monteuren die Arbeit erleichtert. In<br />

der heißen Phase beschäftigt das Autohaus<br />

Schiffer zusätzlich Zeitarbeiter, um<br />

den Ansturm aufzufangen. Jeweils ein<br />

Mitarbeiter und ein Zeitarbeiter arbeiten<br />

als Team zusammen. Einer bereitet die<br />

Reifen schon vor, während der andere<br />

den Wagen auf die Hebebühne fährt. Die<br />

Rad-Mark-Markierungsschilder werden<br />

noch am Wagen in angenehmer Arbeitshöhe<br />

aufgezogen, während der Partner<br />

die Schrauben löst. Heiko Pfeiffer, der<br />

Reifenverantwortliche im Hause Schiffer,<br />

berichtet, mit dem neuen System wird<br />

„mindestens die halbe Zeit gespart.“ Da<br />

Räderlager und Waschmaschinen direkt<br />

in der Werkstatt stehen, können die Kunden<br />

sofort sehen und mitverfolgen, was<br />

mit ihren Reifen passiert. Von der neuen<br />

Ordnung in „ihrem“ Autohaus sind sie begeistert<br />

und erkennen den Wert des Einlagerungsservices<br />

fast von selbst. Mehr<br />

als doppelt so viel eingelagerte Radsätze<br />

innerhalb eines Jahres bestätigen dies.<br />

Hoch hinaus<br />

Die freie Werkstatt Auto Schmauder in<br />

Kirchheim/Teck beschäftigt sich seit 2002<br />

mit dem Geschäftsfeld Reifen. Bis 2009 arbeitete<br />

man mit einem Reifenhändler zusammen,<br />

der mangels Nachfolge sein Unternehmen<br />

schließen musste. So kamen<br />

zu 300 eigenen Radsätzen weitere 400 des<br />

Reifenhändlers dazu. Außerdem wollte<br />

man das Neureifengeschäft weiterführen.<br />

Das so entstandene Platzproblem musste<br />

schnell und möglichst platzsparend gelöst<br />

werden. Es ergab sich die Chance zum Erwerb<br />

einer Schreinerei mit großer Halle.<br />

Scholz Regalsysteme erstellte die Planung<br />

und schaffte mit den Rad-Mark Tower-Regalen<br />

auf einer Grundfläche von nur 149<br />

Quadratmetern Platz für 878 Radsätze,<br />

also 3512 Räder. Dadurch konnten in der<br />

rund 485 Quadratmeter großen Lagerhalle<br />

noch sechs Bühnen sowie das komplette<br />

Equipment für das Räder-/Reifengeschäft<br />

bequem untergebracht werden. „Wir waren<br />

zuerst erstaunt, als die Regalanlage in<br />

ihren Einzelteilen angeliefert wurde. Wir<br />

konnten uns nicht vorstellen, wie aus so<br />

wenig Material eine so große Anlage entstehen<br />

soll“, erinnert sich Bettina Schmauder<br />

an die schnelle Bauphase. Innerhalb<br />

einer Woche hatte das vier Mann starke<br />

Scholz-Montageteam das Räderlager komplett<br />

aufgebaut und die Lagerorte nach<br />

dem Farbcodiersystem YeSiReB (Yellow,<br />

Silver, Red, Blue) gekennzeichnet.<br />

Mehr Akzeptanz mit Farbe<br />

Aus der Analyse der Radbestände hatte<br />

sich folgender Fächerbedarf ergeben: Über<br />

die Hälfte Blue (kleiner Dimension 225),<br />

ein viertel Yellow (kleiner 255), sowie ein<br />

weiteres Viertel für Silver (kleiner 300) und<br />

die schweren Reifen mit dem Code Red.<br />

Bedient wird die Regalanlage auch hier mit<br />

dem Rad-Mark Gorilla, der den Lageristen<br />

mit einem kompletten Radsatz in wenigen<br />

Sekunden bis in die siebte Ebene auf knapp<br />

fünf Meter hebt. „Der Gorilla erleichtert<br />

unseren Mitarbeitern die Arbeit und spart<br />

vor allem Zeit“, erklärt Stefan Schmauder.<br />

Und Bettina Schmauder, die das Rädergeschäft<br />

über eine eigene Kostenstelle steuert,<br />

rechnet bei vorsichtiger Kalkulation<br />

mit einer Amortisation der Investition in<br />

maximal dreieinhalb Jahren. Und noch<br />

ein Marketing-Apsekt ist ihr bereits nach<br />

weinigen Tagen aufgefallen: „Weil wir die<br />

Räder nach YeSiReB klassifizieren, akzeptieren<br />

unsere Kunden auch gestaffelte Einlagerungspreise<br />

nach Größen.“<br />

Dieter Väthröder<br />

<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011 49


technik räder & reifen<br />

„Das Geld liegt<br />

auf der Straße“<br />

_ Wir sprachen mit Gottfried Scholz, Geschäftsführer Scholz<br />

Regalsysteme GmbH in Hofheim, über die Problematik des<br />

Reifeneinlagerns, Lösungsansätze durch optimale Raumausnutzung<br />

und Marketinghilfen beim Geschäft mit der Reifeneinlagerung.<br />

Das Gespräch führte Dieter Väthröder.<br />

<strong>amz</strong>: Welche Neuheiten gibt es für das Jahr<br />

2011 zu vermelden?<br />

Scholz: Wir haben zwei Marktneuheiten.<br />

Auf Grund der Platzengpässe in den Gebäuden<br />

haben wir die Coverhalle entwickelt.<br />

Da können Sie buchstäblich die Räder auf<br />

„Omas Radieschenbeet“ lagern. Es wird nur<br />

eine ganz einfache Bodenbefestigung ohne<br />

Fundamente benötigt.<br />

<strong>amz</strong>: Und was gibt es bei den tradierten<br />

Systemen?<br />

Scholz: Hier haben wir unser Rad-Mark<br />

KROS, das Kundenräder-Organisations-<br />

System ergänzt, und zwar mit einer „Überfahrmatte“,<br />

über die die ankommenden<br />

Autos fahren. Dabei wird das Kennzeichen<br />

gelesen und darüber der Besitzer und das<br />

Fahrzeug mit den eventuell eingelagerten<br />

Rädern ermittelt. Außerdem wird die Profiltiefe<br />

gemessen und die Werte sofort ans<br />

DMS in die Annahme übertragen. Die Daten<br />

sind also eher beim Meister als der Kunde<br />

selbst. Sofort wird der Lagerplatz gefunden.<br />

Und der Serviceberater kann mit seinem<br />

Kunden gleich darüber sprechen, dass zum<br />

Beispiel seine Reifen einseitig abgefahren<br />

sind und neue Reifen und eine Achsvermessung<br />

fällig sind.<br />

<strong>amz</strong>: Worin sehen Sie die häufigsten Probleme<br />

bei der Planung eines Reifenlagers?<br />

Scholz: Die meisten unterschätzen die Auswirkungen<br />

der unterschiedlichen Rädergrößen<br />

und kennen diese auch nicht genau.<br />

So wird falsch geplant. Außerdem wird oft<br />

vergessen, dass die Räder „rund“ sind, und so<br />

wird oft nur die Fachhöhe und womöglich<br />

noch die Räderbreite berücksichtigt. Viele<br />

Planungen entpuppen sich dann beim Belegen<br />

als Ärgernisse.<br />

<strong>amz</strong>: Mit welchen Mitteln lassen sich diese<br />

Probleme am besten lösen?<br />

Scholz: Als Produzent mit über 20jähriger<br />

Erfahrung stellen wir optimal ausgelegte<br />

Räderregale her. Das ist für den Betrieb der<br />

entscheidende Unterschied zu einfachen<br />

Reifenregalen oder als Räderregalen verkauften<br />

Schwerlastregalen. Wir planen heute<br />

nach akribisch ermittelten Radgrößen<br />

und Platzausschöpfung so, dass unsere Kunden<br />

im Nachhinein voller Stolz gerne das<br />

Räderlager zeigen.<br />

50 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

<strong>amz</strong>: Räder werden immer größer und<br />

schwerer. Nimmt damit automatisch<br />

der Platz im Reifenlager ab?<br />

Scholz: Wenn jemand zum Beispiel einen<br />

Opel Astra jetzt gegen einen Insignia<br />

eintauscht, so hat der Reifensatz gleich<br />

einmal einen riesigen Volumensprung<br />

gemacht. Allein das Gewicht von etwa<br />

15 auf rund 25 Kilogramm zeigt die Veränderung<br />

am deutlichsten. Bei anderen<br />

Marken, wie BMW, ist das zum Teil noch<br />

extremer. Also können wir sagen, dass<br />

heute beim Autowechsel die Räder gleich<br />

mal um die Hälfte und mehr zunehmen.<br />

<strong>amz</strong>: Wie kann man das Handling vereinfachen<br />

und ergonomischer gestalten?<br />

Scholz: In der Werkstatt kommt es heute<br />

mehr denn je auf Arbeitshilfen an. So haben<br />

wir eine Rädergreifkarre entwickelt,<br />

die auch von „zart besaiteten“ Personen<br />

bedient werden kann. Dann haben wir<br />

für den Rad-Mark Gorilla, unser Höhenbediengerät,<br />

einen Gabellift entwickelt.<br />

Dem Bediener „wachsen“ jetzt die Räder<br />

in die Arme. Mit der Gabel kann er die<br />

Räder mit unserem Umschlagbahnhof<br />

ohne anzufassen übergeben und so geht<br />

die Arbeit schnell und kraftsparend.<br />

<strong>amz</strong>: Was macht die kleine, freie Werkstatt,<br />

die Reifen lagern will, aber keinen<br />

Raum dafür hat, das Geschäft aber auch<br />

nicht aus der Hand geben will, indem sie<br />

ein externes Reifenhotel nutzt?<br />

Scholz: Zwei Möglichkeiten. Unsere Coverhalle<br />

sieht nicht nur chic aus und<br />

kann den anderen Gebäuden mit der Außenhaut<br />

angepasst werden. Sie schluckt<br />

auf zwölf Meter Länge und nur sieben<br />

Meter Breite sage und schreibe 520 Radsätze<br />

gegenüber rund 70 Sätze in einem<br />

2,5 Meter breiten Container. Vereinfacht<br />

gesagt, die Coverhalle braucht bauartbedingt<br />

immer weniger Grundfläche als<br />

Container. Außerdem können wir gerade<br />

in kleinen Kfz-Betrieben im Teilelager<br />

oder anderen Gebäudeteilen häufig Fläche<br />

eindampfen. Speziell mit unserem<br />

TEIRA zur kombinierten Lagerung von<br />

Teilen und Rädern können mehr Räder in<br />

den bestehenden Räumen untergebracht<br />

werden, als man glaubt.<br />

Gottfried Scholz ist Geschäfts-<br />

führer der Scholz Regalsysteme<br />

GmbH in Hofheim und kann<br />

auf lange Erfahrung im Bereich<br />

Reifeneinlagerung zurückblicken.<br />

Foto: Väthröder<br />

<strong>amz</strong>:. Wie wirtschaftlich kann zusätzlicher<br />

Raum geschaffen werden?<br />

Scholz: Schauen Sie, mit der Coverhalle kostet<br />

ein Rad unterzubringen mit allem komplett<br />

rund 25 Euro einmalige Kosten und<br />

bei unserer Finanzierung bei acht Jahren<br />

Laufzeit nur 2,50 Euro je Rad pro Saison. Da<br />

lohnt es sich, schnell zu handeln.<br />

<strong>amz</strong>: Wie kommt ein Betrieb zur Regalanlage<br />

mit optimaler Raumausnutzung? Und<br />

bieten Sie auch Planungshilfen an?<br />

Scholz: Weil ein Betriebsinhaber für gewöhnlich<br />

nur einmal im Leben ein Räderlager<br />

baut, weiß ich aus den Gesprächen, dass<br />

er froh ist, wenn wir die Planung machen. Er<br />

schickt uns einfach einen Grundriss oder wir<br />

kommen zum Aufmaß, den Rest erledigen<br />

unsere erfahrenen Planer, die alle Ingenieure<br />

beziehungsweise Architekten sind.<br />

<strong>amz</strong>: Bieten Sie Marketinghilfen zur Rädereinlagerung<br />

an?<br />

Scholz: Für unsere Kunden haben wir den<br />

Markennamen „RadIn“ für sein Räderlager<br />

schützen lassen. Den darf der Kunde<br />

kostenlos nutzen. Zum Marketingpaket gehören<br />

Flyer, Werbebanner und Fahnen. Wir<br />

beraten auch bei der Preisfindung für die<br />

Dienstleistungen rund um den Räderservice.<br />

So kann die Werkstatt mühelos zum kleinen<br />

Preis eine anspruchsvolle und individualisierte<br />

Werbung starten.<br />

<strong>amz</strong>: Welchen generellen Profitipp haben<br />

Sie abschließend noch für einlagerungswillige,<br />

aber unentschlossene Kfz-Betriebe?<br />

Scholz: Jede Saison fließt Geld durch das<br />

Rädergeschäft mit allem was noch daran<br />

hängt in die Kasse. Außerdem bringt es<br />

neue Kunden ins Haus. Geld verdient wird<br />

jedoch nur dann, wenn die Räderlagerung<br />

richtig gemacht wird. Umgekehrt wundert<br />

man sich, wenn die Kunden wegrennen. Im<br />

wahrsten Sinne des Wortes liegt hier das<br />

Geld auf der Straße.<br />

<strong>amz</strong>: Herr Scholz, vielen Dank für das<br />

Gespräch.


technik räder & reifen<br />

Kunden mit<br />

Reifeneinlagerung binden<br />

_ Mit einer Reifenlagerhalle inklusive Reifenregale<br />

erweitert das Skoda-Autohaus Goldmann in Duderstadt<br />

seine Reifeneinlagerungskapazität für Kundenräder.<br />

Das Angebot zur Reifenlagerung<br />

eignet sich geradezu ideal,<br />

Bestandskunden zu binden<br />

und neue Stammkunden zu<br />

gewinnen. Das hohe Kundenbindungspotential<br />

durch Reifenlagerung<br />

ergibt sich letztendlich allein aus der Tatsache,<br />

dass zweimal im Jahr ein aktiver<br />

Kundenkontakt stattfindet und dieser<br />

sich auch positiv auf das Gesamtsorti-<br />

Die Reifenlagerhalle inklusive Reifenregale bietet<br />

ein Höchstmaß an Reifeneinlagerungskapazität<br />

für Kundenräder. Fotos: Hacobau<br />

52 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

ment sowie das Dienstleistungsangebot<br />

auswirken kann. Häufig steht die Werkstatt<br />

vor dem Problem, dass die Lagerkapazitäten<br />

beschränkt sind und kein Raum<br />

für die Kundenräder vorhanden ist. Hier<br />

bietet die Hacobau Hallen und Containersystem<br />

GmbH aus Hameln verschiedene<br />

Möglichkeiten an – vom kleinen Reifenlagercontainer<br />

für 200 Reifen bis hin zu speziellen<br />

Reifenlagerhallen bis 5000 Reifen.<br />

Passende Reifenregale können gleich mitgeliefert<br />

werden, sodass der Betrieb ein<br />

Komplettangebot erhält.<br />

Das Besondere dabei ist, dass man<br />

die Lagerhalle kaufen oder leasen kann.<br />

Die Amortisationszeit für den Lagerraum<br />

beträgt laut Hersteller noch nicht<br />

einmal zwei Jahre, durch die zusätzliche<br />

Kundenbindung spricht man dort von einer<br />

Amortisation vom ersten Tag an. Mit<br />

über 200 verkauften Reifenlagerhallen<br />

mit Reifenregalen allein in 2010 gilt die<br />

Firma Hacobau als Spezialist für Reifenlagerung.<br />

Skoda-Autohaus Goldmann<br />

erweitert Reifenlagerkapazität<br />

Das zunehmende Winterreifengeschäft,<br />

einhergehend mit dem Wunsch der Kunden<br />

nach Einlagerung, erforderte für das<br />

Dass Reifeneinlagerung ein Geschäft<br />

mit Mehrwert ist, hat man schon in<br />

vielen Kfz-Betrieben erkannt.<br />

Autohaus Goldmann in Duderstadt die<br />

Schaffung weiterer Lagerkapazitäten für<br />

weitere 400 einzulagernde Radsätze. Als<br />

Prämisse bei den Kaufkriterien für die<br />

neu zu errichtende Lagerhalle standen ein<br />

günstiger Preis, schnelle Lieferfähigkeit,<br />

spätere Erweiterungsfähigkeit des Systems<br />

und günstige Montage. Als Lösung<br />

entschied man sich bei Goldmann für das<br />

Konzept der Firma Hacobau GmbH aus<br />

Hameln, einem der größten Anbieter von<br />

Reifenlagerhallen, Reifenregale Systemhallen<br />

und Reifencontainer in Europa.<br />

Im gemeinsamen Gespräch wurde die<br />

optimale Länge, Breite und Höhe der Lagerhalle<br />

definiert und die Bauunterlagen<br />

mit Statik sowie gleichzeitig zum Angebot<br />

für die Reifenlagerhalle auch ein Angebot<br />

über passende Reifenregale erstellt. Nach<br />

der Baubewilligung ging dann alles ganz<br />

schnell. Innerhalb von drei Wochen wurden<br />

die Hallen geliefert. Zeitgleich trafen<br />

die Reifenregale ein. Für die Montage<br />

stellte Hacobau einen Werksrichtmonteur<br />

zur Verfügung und mit drei Helfern von<br />

Goldmann wurde die Lagerhalle von 120<br />

Quadratmetern in zwei Tagen fachgerecht<br />

aufgebaut, so dass sie schon am dritten<br />

Tag nach Montage der Reifenregale voll<br />

nutzbar war.<br />

Dabei erwies sich als weiterer Kostenvorteil,<br />

dass die Hallen von Hacobau auf<br />

bestehenden Untergründen (Pflaster, Teer<br />

etc.) befestigt werden und somit keine<br />

Fundamentkosten entstanden. jr.<br />

www.hacobau.de


technik räder & reifen<br />

Lagertechnik aus einer Hand<br />

_ Das Autocenter Schmolke organisiert<br />

sein Reifengeschäft mit einer neuen Halle<br />

und einer Räder-Reifenregalanlage auf neun<br />

Ebenen nach dem Motto: Alles unter Dach<br />

und Fach.<br />

Firmengründer Udo Schmolke hat schnell<br />

erkannt, dass die Einlagerung der Kundenräder<br />

ein wichtiges Mittel zur Kundenbindung<br />

ist. Schon nach kurzer Zeit<br />

entwickelte sich das Geschäft mit der Einlagerung<br />

so gut, dass die Flächenkapazität<br />

nicht mehr ausreichte. So wurden Jahr für<br />

Jahr Überseecontainer für die Einlagerung<br />

der Kundenräder angeschafft, weshalb der<br />

Lagerplatz im Autocenter Schmolke nach<br />

einigen Jahren dem Hamburger Hafen immer<br />

ähnlicher sah. Die vielen Seecontainer<br />

machten auch die Logistik immer schwieriger,<br />

die Wege wurden immer länger und<br />

die Ein- und Auslagerungszeiten erhöhten<br />

sich. Deswegen beschloss er, eine eigenständige<br />

Reifenhalle zu bauen, um die Rädereinlagerung<br />

optimal zu organisieren.<br />

Mit der Planung der Räderhalle wurde die<br />

Firma Aczent Lagertechnik GmbH&Co. KG<br />

aus dem Weserbergland beauftragt. Dazu<br />

Voll durchgestartet<br />

_ Pünktlich zum Beginn der Sommerreifensaison<br />

hat sich der Felgen- und Reifengroßhändler<br />

Reifen Straub aus Kirchberg a. d. Iller<br />

auf das kommende Geschäft vorbereitet.<br />

Seinen Kunden bietet Reifen Straub ein<br />

hochmodernes und innovatives Einkaufsportal<br />

mit Features, die man dort<br />

nicht mehr missen möchte.<br />

Neben Reifen- und Felgensuche<br />

mit Echtzeitbeständen<br />

findet man von<br />

ausführlichen Statistiken<br />

über grafische Auswer-<br />

Eugen Straub und seine Mitarbeiter<br />

bieten neben Reifenund<br />

Felgensuche ein hochmodernes<br />

und innovatives<br />

Einkaufsportal mit Features.<br />

54 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

wurden dann verschiedene Modelle vor<br />

Ort durchgeplant, um auf dem nahegelegenen<br />

Grundstück ein eigenständiges Reifenkompetenzzentrum<br />

zu errichten.<br />

Die gesamte Vorplanung der Räderhalle<br />

inklusive der Reifenregale übernahm<br />

die Mannschaft von Aczent Lagertechnik<br />

und plante ein auf neun Ebenen<br />

ausgerichtetes Räderlager mit einer<br />

Lagerkapazität von 1670 Radsätzen auf<br />

einer Grundfläche von rund 224 Quadratmetern.<br />

Durch die unterschiedlichen<br />

Rad-Abmessungen können die Räder<br />

jetzt der Größe nach sortiert eingelagert<br />

werden.<br />

Jeder Rädersatz<br />

hat seinen Platz<br />

Das Motto Lagertechnik aus einer Hand<br />

zahlte sich hier aus. Auf Basis des zur Verfügung<br />

stehenden Grundstücks wurde<br />

zunächst der Lagerbedarf errechnet, dann<br />

die Reifenregalanlage dementsprechend<br />

konzipiert und anschließend die Halle darauf<br />

gesetzt. In den Hallenbau plante man<br />

ein Büro und zwei Montageplätze mit ein,<br />

tungen und Sendungsverfolgung bis hin<br />

zu selbst definierbaren Verkaufspreiskalkulationen<br />

nahezu alles.<br />

Für den Biker bietet Straub Motorradbatterien<br />

und eine spezielle Suche<br />

für Reifenkombinationen, inklusive der<br />

dazugehörigen Freigaben als PDF-Datei<br />

zum <strong>Download</strong>. Für jeden gekauften Artikel<br />

erhält der Kunde Punkte auf sein<br />

Kundenkonto gutschrieben, die er gegen<br />

exklusive Prämien tauschen kann, vom<br />

WMF Messer-Set über Parfums bis zur<br />

Playstation 3. Zudem kann Reifen Straub<br />

nach eigener Aussage eine hohe Warenverfügbarkeit<br />

und schnelle Lieferfähigkeit<br />

gewährleisten, was gerade in der<br />

heutigen Zeit essentiell für den modernen<br />

Reifenhandel ist. Mit einem speziellen<br />

Bevorratungssystem will Straub die<br />

Kunden fit für die kommende Saison machen.<br />

Ab sofort kann man bei dem Groß-<br />

In der eigenständigen Reifenhalle des<br />

Autocenters Schmolke kann die Rädereinlagerung<br />

optimal organisiert werden.<br />

Fotos: Autocenter Schmolke<br />

Optimale Planung nach dem Motto von<br />

Aczent Lagertechnik in Holzminden:<br />

Alles unter Dach und Fach.<br />

damit der Radwechsel direkt in der Räderhalle<br />

erfolgen kann. In dem Neun-Ebenen-<br />

Räderlager können die Radsätze mit Hilfe<br />

eines Höhenbediengerätes ein- und ausgelagert<br />

werden, was den Radsatz samt<br />

eines Monteurs in wenigen Sekunden bis<br />

auf eine Höhe von 6,5 Meter befördert. In<br />

kürzester Zeit war die Räderregalanlage<br />

aufgebaut, wobei auch an diesem Objekt<br />

speziell auf die Räderlagerung entwickelte<br />

Reifenträger mit runden statt eckigen Kanten<br />

zum Einsatz kommen, damit können<br />

laut Aczent Lagertechnik die Räder schonend<br />

wie in einem Bett liegen. jr.<br />

Die Neun-Ebenen-Räderregalanlage baute das<br />

Montageteam von Aczent Lagertechnik auf.<br />

Der Felgen- und Reifengroßhändler Reifen<br />

Straub aus Kirchberg a. d. Iller ist auf das<br />

kommende Geschäft vorbereitet. Fotos: Straub<br />

händler aus Baden-Württemberg Ware<br />

bevorraten und so sicherstellen, dass<br />

man in der Umrüstungszeit genügend<br />

Ware erhält, respektive auf Lager hat.<br />

Außerdem könne sich der Kunde einen<br />

Rabatt auf alle seine folgenden Bestellungen<br />

sichern und dabei noch sparen,<br />

heißt es dort. jr.


technik räder & reifen<br />

Die Macht der kleinen Gewichte<br />

_ Als Weltmarktführer für Auswuchtgewichte hat man sich bei<br />

Wegmann automotive auf die Herausforderungen der Zukunft<br />

vorbereitet und setzt auf hohe Produktqualität „Made in Germany“<br />

sowie umfangreiche Aufklärung rund um das Thema Auswuchten.<br />

Uwe Staeder erklärt als Schulungstechniker bei Wegmann automotive die Bedeutung des Wuchtens<br />

sowie die korrekte Montage von Gewichten und die Auswirkungen in speziellen Schulungen.<br />

Fotos: Rinn<br />

Es sind oftmals die kleinen Dinge, die<br />

den Unterschied machen, so auch in<br />

puncto Radunwucht am Fahrzeug.<br />

„Nur wer einmal eine Unwucht<br />

bei höherer Fahrgeschwindigkeit<br />

erlebt hat, weiß, wovon wir hier sprechen.<br />

Dabei sind Auswuchtgewichtgewichte<br />

ja nur winzig kleine Teile, aber im Fahrbetrieb<br />

haben sie enorm große Auswirkungen.<br />

Schon eine Unwucht von nur zehn<br />

Gramm am Rad wirkt durch die Fliehkraft<br />

im Fahrbetrieb bei einer Geschwindigkeit<br />

von Tempo 100 wie eine Masse von 2,5<br />

Kilogramm. Dass<br />

die kleinen Ausgleichsgewichte<br />

nicht umsonst<br />

auf den Felgen<br />

sind, haben wir in<br />

einem umfangreichen<br />

Test-Drive<br />

von Würzburg<br />

nach Lissabon<br />

und zurück unter<br />

Beweis gestellt.<br />

Zudem können<br />

Lehrgangsteilnehmer<br />

und<br />

andere Interessierte<br />

bei unseren<br />

Test-Drives in der<br />

56 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

Praxis eindrucksvoll erleben, wie es sich bei<br />

einer Unwucht von 90 Gramm am Lenkrad<br />

und im Auto bei Geschwindigkeiten jenseits<br />

von Tempo 100 anfühlt,“ sagt Thorsten<br />

Thom, der seit Anfang des Jahres als<br />

Geschäftsführer bei Wegmann automotive<br />

verantwortlich ist. Seit 2007 ist er dort<br />

tätig und war zuletzt als Global Director<br />

Sales&Marketing für den internationalen<br />

Vertriebsaufbau der gesamten Wegmann<br />

automotive-Gruppe zuständig.<br />

Dabei werden er und sein Team nicht<br />

müde, die Relevanz des Themas Räderauswuchten<br />

im Fokus der Öffentlichkeit<br />

zu halten, denn hier sieht man noch<br />

reichlich Aufklärungsbedarf. Analog der<br />

Sendung mit der Maus arbeitet man dort<br />

gebetsmühlenartig das Thema mit den<br />

Fragen, was passiert an einem Fahrzeug,<br />

das mit Unwucht gefahren wird? Wie<br />

erkennt der Autofahrer eine Unwucht,<br />

und mit welchen Auswirkungen muss er<br />

dann rechnen, für alle Zielgruppen verständlich<br />

auf.<br />

Was macht eine<br />

Unwucht mit dem Rad?<br />

Eine Unwucht am Rad schadet dem Fahrzeug<br />

massiv und stellt ein Sicherheitsrisiko<br />

dar. Denn ein Fahrzeug mit nicht<br />

korrekt ausgewuchteten Rädern kann<br />

ein Sicherheitsrisiko darstellen, weil<br />

bei zunehmender Geschwindigkeit der<br />

Kontakt zwischen Reifen und Fahrbahn<br />

abnimmt und dadurch die Funktion der<br />

Sicherheitssysteme wie ABS oder ESP<br />

deutlich eingeschränkt wird. Auch das<br />

Fahrzeug selbst nimmt Schaden, wenn<br />

die Fahrzeugräder etwa durch einen ungleichmäßigen<br />

Reifenabrieb nicht mehr<br />

ganz rund laufen, denn dann ist auch die<br />

Reifenmasse nicht mehr rotationssymmetrisch<br />

verteilt.<br />

Verursacher dafür sind meist<br />

schlechte Fahrbahnen, häufiges Anfahren<br />

und Abbremsen, Verlieren eines Auswuchtgewichts<br />

oder das Anfahren von<br />

Bordsteinkanten. Bei hohen Geschwindigkeiten<br />

kann eine Unwucht dazu führen,<br />

dass sich Vibrationen des Lenkrads,<br />

die als Flattern auftreten, auf Stoßdämpfer,<br />

Radaufhängung, Achs- und<br />

Karosseriebauteile übertragen und diese<br />

über einen längeren Zeitraum stark belasten.<br />

Als Folgeerscheinung treten dann<br />

frühzeitig Schäden am Fahrwerk auf, die<br />

dem Kunden zur Last fallen. Dabei geht<br />

es beim Auswuchten nicht darum, in<br />

der Werkstatt schnell zusätzliches Geld<br />

zu verdienen, sondern dem Kunden mit<br />

ein paar Cent mögliche teure Folgekosten<br />

zu ersparen. Von Beutelschneiderei<br />

Bei der Montage von Auswuchtgewichten gilt<br />

es darauf zu achten, dass zuvor anhand der<br />

Felgenform das passende Auswuchtgewicht<br />

ausgewählt wird, weiß Service-Techniker Uwe<br />

Staeder.


eim saisonalen Umstecken der Räder<br />

von Winter- auf Sommerbereifung sowie<br />

umgekehrt also keine Spur. Das<br />

macht man Hofmann Power Weight<br />

mit Katalogen, technischen Infobroschüren,<br />

Mustermappen sowie einem<br />

eindrucksvollen Theken-Aufsteller als<br />

Argumentations- und Verkaufsunterstützung<br />

für die Werkstatt deutlich.<br />

Aus diesem Grund wurde dort auch<br />

die Aufklärungskampagne „Wuchten<br />

ist wichtig“ ins Leben gerufen, wobei<br />

der Thekenaufsteller einen Baustein<br />

darstellt. Das Display, bestehend aus<br />

Modellauto und Monitor, startet auf<br />

Knopfdruck mit der Demonstration. Vibrationen<br />

am Fahrzeug, hervorgerufen<br />

durch die Unwucht, sind deutlich zu<br />

erkennen. Gleichzeitig zeigt der Monitor<br />

den aktuellen Kurzfilm „Warum<br />

Wuchten?“ und erklärt dem interessierten<br />

Werkstattkunden detailliert die<br />

Auswirkungen einer Unwucht. Neu ist<br />

auch der Schulungsfilm: „Wie wuchte<br />

ich richtig?“, der auf eindrucksvolle Art<br />

veranschaulicht, warum das Auswuchten<br />

von Fahrzeugrädern mehr als eine<br />

Notwendigkeit ist.<br />

In der Erstausrüstung und im<br />

Ersatzteilgeschäft zuhause<br />

Als Hersteller und Lieferant von Auswuchtgewichten<br />

in der Erstausrüstung<br />

stellt Wegmann automotive eine volle<br />

Marktabdeckung im Ersatzteilgeschäft<br />

mit den Marken Hofmann Power<br />

Weight, Franken Original, Feco sowie<br />

Perfect bereit. Das Unternehmen gilt<br />

als Weltmarktführer für Auswuchtgewichte<br />

für Pkw, Lkw und Busse. Mit<br />

Einführung der Dachmarke Wegmann<br />

automotive wurden im Jahr 2008 die<br />

Aktivitäten der Marken Hofmann Power<br />

Weight, Franken Original, Feco und<br />

Perfect gebündelt. Klar getrennt nach<br />

Marken und Qualitätsanforderungen<br />

werden die Produktlinien unter einem<br />

Dach produziert. Dabei steht jede Marke<br />

für eine bestimmte Produktqualität<br />

und ein definiertes Produktsegment. Die<br />

Marktabdeckung und Markenführung<br />

der Auswuchtgewichte erfolgt über alle<br />

Handelsgruppen vom Automobilhersteller,<br />

über OES, Großhandel, Reifenhandel,<br />

Direktvermarkter bis zu den Kettenbetrieben.<br />

Dabei macht es für Thom keinen Qualitätsunterschied,<br />

ob die Gewichte für<br />

Kooperationen im Spitzen-Rennsport,<br />

Sportwagenmanufakturen, Groß- und<br />

Kleinserienhersteller geliefert werden.<br />

Ähnlich sieht die Marktstellung bei den<br />

Auswuchtgewichten im Ersatzteilsektor<br />

aus. Als Geschäftsführer der Wegmann<br />

automotive-Gruppe will er die bisherige<br />

Eine Unwucht wirkt sich deutlich auf das Fahrzeug<br />

aus. Die Effekte betreffen dabei die drei<br />

Bereiche Komfort, Sicherheit und Verschleiß.<br />

Foto: Wegmann automotive<br />

strategische Ausrichtung weiter vorantreiben,<br />

um die Marktposition weltweit<br />

auszubauen. Das erforderte auch den<br />

Ausbau der Kapazitäten im Sales-Team,<br />

das seit kurzem Gunnar Eberhardt als Director<br />

Sales Europe und Carsten Linkamp<br />

als Manager Sales Central/East Europe<br />

verstärken. Das Unternehmen mit Sitz<br />

im unterfränkischen Veitshöchheim, das<br />

seit 2009 Headquarter der Wegmann<br />

automotive ist, agiert international und<br />

ist mit Vertriebsniederlassungen sowie<br />

Produktionswerken weltweit vertreten.<br />

„Unser Ziel ist es, überall dort zu sein,<br />

wo unsere Kunden uns brauchen, mit<br />

Ansprechpartnern vor Ort, kurzen Lieferzeiten<br />

und unseren Qualitätsprodukten“,<br />

macht Thom deutlich.<br />

Mit weitreichenden Marketingaktivitäten<br />

wie Pressearbeit, Imageanzeigen,<br />

Präsenz auf Fach- sowie wichtigen<br />

Hausmessen der Teilehändler, Verkaufsförderung,<br />

die auch ein Train-the-Trainer-<br />

Programm beinhaltet, will man neben<br />

der Produktqualität auch im Service<br />

Maßstäbe setzen. So demonstriert Schulungstechniker<br />

Uwe Staeder die Bedeutung<br />

des Wuchtens direkt beim Kunden<br />

oder in der eigens dafür geschaffenen<br />

Schulungsstätte in Veitshöchheim. Neben<br />

dem Standard-Schulungsprogramm,<br />

das die korrekte Montage von Gewichten<br />

und die Auswirkungen einer Unwucht<br />

beinhaltet, kann das Programm individuell<br />

auf die Wünsche des Kunden angepasst<br />

werden.<br />

Auch Einsätze bei Kundenevents<br />

oder Testfahrten mit einem nicht ausgewuchteten<br />

Fahrzeug werden durchgeführt,<br />

um die Konsequenzen einer<br />

Unwucht im realen Umfeld zu verdeutlichen.<br />

Selbst Reifen-Profis will man so<br />

die Konsequenzen einer permanenten<br />

Unwucht praxisnah verdeutlichen, damit<br />

sie vermehrt Autofahrer über die Risiken<br />

aufklären und aufzeigen, was für Folgen<br />

eine dauerhafte Unwucht hat, frei nach<br />

der Sendung mit der Maus.<br />

Jürgen Rinn


technik räder & reifen<br />

Letzte Instanz: Das Egalisieren der Räder beseitigt<br />

Höhenschlag und Sägezahnbildung. Fotos: Linzing<br />

Radvibrationen beseitigen<br />

_ Viele Werkstattprofis kennen das Problem: Die Auswuchtmaschine<br />

zeigt ein perfekt gewuchtetes Rad an. Dennoch bemängelt der<br />

Kunde Radvibrationen. Wir haben beim Augsburger Reifenspezialisten<br />

Rieger+Ludwig nachgefragt, wie sich solche Probleme in den Griff<br />

bekommen lassen.<br />

58 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

Der Trend zu großen und<br />

schweren Rädern hält unvermindert<br />

an. Zudem steigen die<br />

Ansprüche der Autofahrer an<br />

den Fahrkomfort. Radvibrationen<br />

und Geräusche führen daher immer<br />

wieder zu Reklamationen. Um die Laufruhe<br />

eines Fahrzeugs herzustellen, benötigt<br />

der Werkstattprofi weit mehr als eine<br />

gute Auswuchtmaschine. Er muss die<br />

Physik des Auswuchtens verstehen und<br />

zahlreiche Details rund um die Radmontage<br />

beachten. Für Roland Mayer, Leiter<br />

der Rieger+Ludwig-Filiale in der Inneren<br />

Uferstaße in Augsburg, ist das Ruhigstellen<br />

von Rädern ein ganzheitlicher Prozess, bei<br />

dem alle Details stimmen müssen. Dieser<br />

Prozess besteht aus zahlreichen Schritten,<br />

die jeder für sich entscheidend sind, um<br />

Radvibrationen in den Griff zu bekommen.<br />

Anhaltspunkte im<br />

Kundengespräch sammeln<br />

Am Anfang der Prozesskette sollte immer<br />

das Kundengespräch stehen, rät Mayer.<br />

Hier versucht der erfahrene Reifenspezialist<br />

herauszufinden, was den Kunden konkret<br />

stört. Sind es Vibrationen oder ist es<br />

eher die Geräuschbildung, die er bemängelt?<br />

In welchem Bereich und wann treten<br />

die Störungen auf? Anhand dieser Fragen<br />

versucht Mayer Anhaltspunkte für spätere<br />

Handauflegen: Mit etwas Übung lassen sich<br />

Unebenheiten im Reifen ertasten.<br />

Maßnahmen zu finden. So weiß er aus<br />

Erfahrung, dass Vibrationen, die bis zu einer<br />

Geschwindigkeit von etwa Tempo 120<br />

auftreten, eher von den Rädern der Vorderachse<br />

herrühren. Vibrationen, die sich bei<br />

Geschwindigkeiten ab etwa Tempo 140<br />

bemerkbar machen, gehen eher von den<br />

Rädern der Hinterachse aus. Zum Annahmegespräch<br />

gehört für Mayer desweiteren<br />

eine Sichtprüfung der Räder. Hierbei prüft<br />

er das Reifenablaufbild und untersucht die<br />

Räder auf Beschädigungen oder sonstige<br />

Unregelmäßigkeiten. Anschließend unternimmt<br />

er mit dem Kunden eine Probefahrt,<br />

um die Kundenbeanstandung nachvollziehen<br />

zu können. Das ist für ihn unverzichtbar,<br />

um den Erfolg der nachfolgenden Arbeiten<br />

verifizieren zu können.<br />

Rundlauf analysieren<br />

Im nächsten Schritt werden bei<br />

Rieger+Ludwig die Räder abgeschraubt<br />

und für die Rundlaufanalyse in einer<br />

Walkmaschine auf 40 bis 90 Grad Celsius<br />

erwärmt. Denn laut Mayer lässt sich<br />

der Rundlauf der Reifen nur dann exakt<br />

analysieren, wenn er sich auf Betriebstemperatur<br />

befindet. Anschließend wird<br />

das Rad zur Rundlaufanalyse auf die Auswuchtmaschine<br />

gespannt und der Höhen-<br />

und Seitenschlag sowie die Verteilung<br />

der Auswuchtgewichte bewertet. Zudem<br />

tastet der erfahrene Profi bei langsam drehenden<br />

Rad die Lauffläche des Reifens mit<br />

der Handfläche ab. Hierbei lässt sich mit<br />

etwas Übung eine Unebenheit im Reifen<br />

aufgrund einer ungleichen Materialverteilung<br />

ertasten. Unebenheiten sind sowohl<br />

für einen unrunden Lauf als auch für das<br />

Entstehen von so genannten Wummer-<br />

Geräuschen verantwortlich. Hat das Rad


einen Höhen- oder Seitenschlag, rät Mayer,<br />

die Unrundheit durch Matchen so gut wie<br />

möglich zu beseitigen. Hierbei hat er mit<br />

seiner langjährigen Erfahrung eine einfache<br />

Faustformel entwickelt. Demnach<br />

lässt sich ein Höhenschlag durch das Verdrehen<br />

des Reifens auf der Felge um eine<br />

halbe Umdrehung in den Griff bekommen.<br />

Der Seitenschlag lässt sich meistens mit<br />

dem Verdrehen des Reifens auf der Felge<br />

um eine viertel Umdrehung ausgleichen.<br />

Faustregel: Ventil nach oben und untere Radschraube zuerst. So werden Umspannfehler<br />

und das Verkanten des Rades auf der Zentrierfläche vermieden.<br />

Räder egalisieren<br />

Wie der Reifenexperte von Rieger+Ludwig<br />

zu berichten weiß, lassen sich heute die<br />

meisten Unrundheitsprobleme durch<br />

das Matchen zufriedenstellend beseitigen.<br />

Sollte das nicht der Fall sein, greift<br />

er auf das Egalisieren der Räder zurück.<br />

Hierbei wird das Rad auf eine spezielle<br />

Maschine gespannt und perfekt rund<br />

gefräst. Die Egalisiermaschine arbeitet<br />

mit Schneidemessern, mit denen sich die<br />

Lauffläche bis auf ein Zehntel Millimeter<br />

genau rund fräsen lässt. Dieses Verfahren<br />

ist bereits mehrere Jahrzehnte alt<br />

und kam früher öfter zum Einsatz. Heute<br />

sind Mayer zufolge Felgen und Reifen viel<br />

präziser gefertigt, so dass das Egalisieren<br />

der Räder langsam in Vergessenheit gerät.<br />

Dennoch bekommt man damit bei<br />

ganz hartnäckigen Problemfällen einen<br />

perfekten Rundlauf hin.


technik räder & reifen<br />

Saubermann: Anlageflächen an Radnabe und Felgen müssen perfekt sauber sein.<br />

Freischwebend: Der gefühlvolle Anzug mit dem Drehmomentschlüssel bei gelöster<br />

Bremse und freistehendem Rad verhindert Verspannungen.<br />

Bei Rieger+Ludwig kommt die Egalisiermaschine<br />

häufig auch zum Ausgleichen der<br />

Sägezahnbildung zum Einsatz. Sägezähne<br />

erzeugen ein lautes Abrollgeräusch, das<br />

von vielen Autofahrern als störend empfunden<br />

wird. Die Sägezahnbildung ist ein<br />

Phänomen, das Mayer in den vergangenen<br />

Jahren immer öfter vor allem bei Sommerreifen<br />

beobachtet. Seiner Erfahrung nach<br />

tritt dieser Effekt verstärkt an der nicht angetriebenen<br />

Achse auf. Mit dem Egalisieren<br />

verspricht Mayer aber keine Wunder. Das<br />

Problem lässt sich mit diesem Verfahren<br />

nur temporär beseitigen, da sich im weiteren<br />

Verlauf der Reifenabnutzung erneut<br />

eine Sägezahnbildung einstellen kann.<br />

60 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

Auswuchten will gelernt sein<br />

Nach dem Matchen oder Egalisieren folgt<br />

das Auswuchten der Räder. Hier passieren<br />

der Beobachtung Mayers zufolge sehr viele<br />

Fehler in der Praxis, die anschließend zu<br />

Radvibrationen führen. Wer das vermeiden<br />

will, muss seinen Worten zufolge darauf<br />

achten, dass die Spann- und Zentriermittel<br />

weder verschlissen noch verschmutzt<br />

sind. Ferner ist darauf zu achten, dass die<br />

Zentrierfläche der Felge sauber und unbeschädigt<br />

ist. Ganz entscheidend sei außerdem<br />

die Art und Weise, wie das Rad auf die<br />

Maschinenwelle gespannt wird. Sowohl<br />

mit Blick auf die Radbefestigung als auch<br />

auf die Radposition<br />

muss das Aufspannen<br />

des Rades auf die Maschinenwelle<br />

in gleicher<br />

Weise erfolgen<br />

wie das anschließende<br />

Anschrauben desselben<br />

an der Radnabe.<br />

Deshalb werden bei<br />

Rieger+Ludwig bei Problemfällen grundsätzlich<br />

Typenspannplatten verwendet,<br />

die das Rad über den Lochkranz für die<br />

Radschrauben auf der Maschinenwelle<br />

befestigen. Außerdem muss das Rad<br />

grundsätzlich in der gleichen Position<br />

auf die Maschinenwelle gespannt werden,<br />

wie später ans Auto. Denn laut Mayer<br />

lässt sich das Rad weder auf der Welle<br />

der Auswuchtmaschine noch auf der<br />

Radnabe zu 100 Prozent zentrisch aufspannen.<br />

Durch das Gewicht des Rades<br />

kommt es immer zu einem – wenn auch<br />

geringen – Hängefehler, der zu einer statischen<br />

Unwucht führt. Die Auswuchtmaschine<br />

gleicht diese Unwucht aus.<br />

Wird das Rad nun in einer anderen Position<br />

ans Fahrzeug geschraubt, entsteht<br />

erneut eine statische Unwucht, die sich<br />

anschließend mehr oder weniger intensiv<br />

durch Vibrationen bemerkbar macht.<br />

Umspannfehler vermeiden<br />

Um solche Umspannfehler zu vermeiden,<br />

rät Mayer, jedes Rad sowohl auf die<br />

Auswuchtmaschine als auch später an<br />

die Radnabe mit dem Ventil nach oben zu<br />

montieren. Es könnte auch eine beliebig<br />

andere Position sein. Wichtig ist nur, dass<br />

alle Mitarbeiter im Betrieb nach der gleichen<br />

Regel arbeiten.<br />

Beim Montieren des Rades ans Fahrzeug<br />

müssen laut Mayer auch weitere<br />

Details beachtet werden, um Vibrationen<br />

zu vermeiden. So müssen die Anlage- und<br />

Zentrierflächen an Radnabe und Felge<br />

perfekt sauber sein. Um Oxidationen an<br />

der Zentrierfläche zu vermeiden, werden<br />

diese bei Rieger+Ludwig grundsätzlich<br />

mit einer Spezialpaste bestrichen. Dabei<br />

wird aber genau darauf geachtet, dass die<br />

Anlageflächen fettfrei und sauber bleiben.<br />

Außerdem empfiehlt Mayer immer zuerst<br />

die untere Radschraube von Hand einzuschrauben<br />

und das Rad von oben hin und<br />

her zu bewegen, so dass es möglichst ohne<br />

Verspannungen an die Radnabe gezogen<br />

wird. Danach werden alle Radschrauben<br />

mit dem Radkreuz leicht angezogen. Anschließend<br />

erfolgt das gleichmäßige Anziehen<br />

mit dem vorgeschriebenen Drehmoment<br />

bei angehobenem Fahrzeug und<br />

gelöster Bremse. Damit werden Verspannungen<br />

vermieden.<br />

Abschließend führt Mayer bei jedem<br />

Fahrzeug, bei dem Radvibrationen oder<br />

Fahrgeräusche zu beseitigen waren, eine<br />

Probefahrt durch. Denn der Kunde ist mit<br />

der Arbeitsqualität nur dann zufrieden,<br />

wenn seine Beanstandung beseitigt wurde.<br />

Mayer weiß aus seiner Erfahrung, dass<br />

dies der wichtigste Faktor für langfristigen<br />

Erfolg ist.<br />

Richard Linzing


technik räder & reifen<br />

Michael Immler demonstriert die komplexen Abläufe bei der Montage- und Demontage von UHP- und<br />

Runflatreifen. Ein wichtiger Faktor, um Schäden zu vermeiden, ist der reichliche Einsatz von Schmiermittel.<br />

Fotos: Linzing<br />

Unterschätztes Risiko<br />

_ Wer UHP- und Runflatreifen ohne Schulung und zertifiziertes<br />

Equipment montiert, bringt seine Kunden in Gefahr und setzt seinen<br />

Betrieb einem hohen Haftungsrisiko aus. Mit einer breit angelegten<br />

Aktion wollen wdk und BRV auf die hohen Gefahren einer unsachgemäßen<br />

Reifenmontage hinweisen.<br />

Mit steigender Leistung<br />

moderner Pkw sind auch<br />

die Anforderungen an die<br />

Fahrzeugbereifung rasant<br />

gewachsen. Die Fahr- und<br />

Pannensicherheit zählt mittlerweile zu<br />

den wichtigen Produkteigenschaften eines<br />

modernen Reifens. Mit der Entwicklung<br />

von Ultra High Performance (UHP) und<br />

Runflat-Reifen haben die Reifenhersteller<br />

ein neues Produktsegment geschaffen,<br />

das diesen Anforderungen Rechnung trägt.<br />

Dieses Segment wächst stetig. Das Reifenersatzgeschäft<br />

hat in Deutschland laut<br />

BRV ein Volumen von rund 52 Millionen<br />

Pkw-Reifen, einschließlich der Segmente<br />

Offroad, 4x4 und SUV. 13 Millionen – also<br />

ein Viertel davon – sind UHP- oder Runflatreifen.<br />

Als UHP-Reifen gelten alle Pneus<br />

mit einem Reifenquerschnittsverhältnis<br />

von 45 oder kleiner und einem Geschwindigkeitsindex<br />

größer/gleich V.<br />

Reifenmontage fällt in die<br />

Produkthaftung<br />

Der Reifen ist das Bindeglied<br />

zwischen Fahrzeug und Fahrbahn.<br />

Damit er seine Aufgabe<br />

in vollem Umfang wahrnehmen<br />

kann, muss er beschädigungsfrei<br />

auf der Felge montiert sein.<br />

62 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

UHP- und Runflat-Reifen bringen diesbezüglich<br />

ganz neue Herausforderungen mit<br />

sich. Die extrem steifen Flanken dieser Reifen<br />

erschweren die Montage und Demontage.<br />

Wer sich mit klassischen Montiermaschinen<br />

und ebensolchen Hilfsmitteln ans<br />

Werk macht, leitet unkontrolliert Kräfte in<br />

den Reifen ein und fügt ihm mit höchster<br />

Wahrscheinlichkeit schwerwiegende Schäden<br />

zu. „Bei unsachgemäßer Montage<br />

von UHP- und Runflat-Reifen entstehen<br />

kleine Beschädigungen an den Flanken<br />

der Reifen, die selbst für erfahrene Reifenmonteure<br />

oftmals nicht zu sehen sind“,<br />

bringt Michael Immler, anerkannter Reifensachverständiger<br />

und Obermeister der<br />

bayerischen Vulkaniseur-Innung, das Problem<br />

auf den Punkt. Durch diese Beschädigungen<br />

kann Luft in das Material des<br />

www.<strong>amz</strong>.de/<br />

UHP<br />

Reifens eindringen. Sie macht die Flanken<br />

porös und rissig. „Die Folge können Reifenplatzer<br />

oder plötzlicher, enormer Luftverlust<br />

sein. Bei großer Geschwindigkeit<br />

kann das zu schweren Unfällen führen“, so<br />

Immler. Die von der unsachgemäßen Montage<br />

verursachten Schäden machen sich<br />

meistens erst nach zwei bis drei Jahren bemerkbar.<br />

Gefährlich wird es dann nicht nur<br />

für den Autofahrer, sondern auch für den<br />

Betrieb, der die Reifen montiert hat. Denn<br />

laut Immler fällt die Reifenmontage rechtlich<br />

gesehen unter die Produkthaftung.<br />

Der Montagebetrieb muss also zehn Jahre<br />

für begangene Fehler gerade stehen. Laut<br />

Immler sind Montageschäden mittlerweile<br />

einwandfrei nachweisbar. Selbst die Differenzierung,<br />

ob es sich um einen Montage-<br />

oder Demontagefehler handelt, sei heute<br />

Stand der Technik.<br />

Qualifiziertes Personal und<br />

zertifizierte Maschinen<br />

Aus diesen Gründen dürfen UHP- und Runflatreifen<br />

ausschließlich von geschultem<br />

Personal mit zertifizierten Maschinen und<br />

Hilfsmitteln montiert werden. Um gefährliche<br />

Haftungsfragen zu umgehen, ist auch<br />

Autohäusern und Kfz-Werkstätten zu raten,<br />

sich an diese Vorgaben zu halten. Ihr<br />

Marktanteil am Reifenmontagepotenzial<br />

in Deutschland beträgt laut BRV rund 20<br />

Prozent.<br />

Die Fortbildung zum Erwerb der so genannten<br />

„wdk-Zertifizierung“ dauert zwei<br />

Tage. Hierbei lernen die Teilnehmer die Besonderheiten<br />

der UHP- und Runflatreifen<br />

und die sich daraus ergebenden Montageprobleme<br />

kennen. Darüber hinaus wird die<br />

schonende Montage dieser Reifengattung<br />

praktisch geübt. Das sei nichts für ungelernte<br />

„Aushilfsschrauber“, betont Jürgen<br />

Drechsler, Geschäftsführer beim Bundesverband<br />

Reifenhandel und Vulkaniseur-<br />

Handwerk e.V. (BRV). Denn nur wer über<br />

eine abgeschlossene fahrzeugtechnische<br />

Ausbildung oder mindestens drei Jahre<br />

Praxiserfahrung im Tätigkeitsfeld Reifen/<br />

Räder sowie einen Nachweis über absolvierte<br />

Schulungen zur Reifenmontage bei<br />

definierten Anbietern verfügt, wird überhaupt<br />

zur Teilnahme zugelassen. „Ohne<br />

diese Fortbildung und die passenden, zertifizierten<br />

Maschinen ist eine fehlerfreie<br />

Montage oder Demontage nicht möglich“,<br />

betont Drechsler.<br />

Druck über Autofahrer<br />

In Deutschland gibt es laut BRV rund 4300<br />

Reifenfachhandelsbetriebe. 550 davon<br />

waren bis Januar 2011 wdk-zertifiziert.<br />

Das sind gerade mal 12,8 Prozent. Nach<br />

den bisherigen Plänen der Ausbildungsstätten<br />

werden laut Drechsler in diesem


Ohne Fortbildung und passende, zertifizierte<br />

Maschinen ist eine fehlerfreie Montage oder<br />

Demontage von UHP- und Runflat-Reifen<br />

nicht möglich.<br />

Knick-Schaden: Ein kalter Reifen ist<br />

zu unelastisch. Damit steigt das Beschädi -<br />

gungs risiko. Die empfohlene Reifenkerntemperatur<br />

für eine beschädigungsfreie<br />

Montage beträgt 22 Grad Celsius.<br />

Montageschäden lassen sich heute<br />

zweifelsfrei nachweisen. Die Werkstatt<br />

haftet zehn Jahre für eventuelle Folgen.<br />

Jahr noch einmal 600 Betriebe dazu kommen.<br />

Bei einem Reifenersatzgeschäft von jährlich<br />

13 Millionen UHP- und Runflatreifen, sei die<br />

Dunkelziffer derer, die unzertifiziert montiert<br />

werden, entsprechend hoch.<br />

Um Druck auf den Handel und die Werkstätten<br />

auszuüben, ihre Weiterbildungslücken<br />

aufzuholen, plant der BRV gemeinsam<br />

mit dem Wirtschaftsverband der deutschen<br />

Kautschukindustrie (wdk) für 2011 eine breit<br />

angelegte Kampagne, die sich gezielt an<br />

Autofahrer richtet. Hierzu werden wdk-zertifizierte<br />

BRV-Mitgliedsbetriebe mit umfangreichen<br />

Werbemitteln ausgestattet. Damit<br />

sollen sie sich dem Verbraucher gegenüber<br />

als qualifizierter Partner für die sichere Reifenmontage<br />

erkennbar machen können. In<br />

einem zweiten Schritt sollen den Verbrauchern<br />

unter www.sichere-reifenmontage.<br />

de Informationen zur UHP- und Runflatreifenmontage<br />

angeboten werden. Die Seite<br />

enthält auch eine Suchfunktion nach dem<br />

nächstgelegenen zertifizierten Montagebetrieb.<br />

Ab dem Frühjahr soll dann mit der Unterstützung<br />

aller Premium-Reifenhersteller<br />

eine nationale Kampagne realisiert werden.<br />

Als Botschafter der Aktion konnte der frühere<br />

Rennfahrer und Sicherheitsexperte Christian<br />

Danner gewonnen werden. „In meiner täglichen<br />

Arbeit als Fahrsicherheitsexperte<br />

muss ich immer wieder feststellen, dass Autofahrern<br />

nicht bewusst ist, welche zentrale<br />

Rolle die Reifen eines Autos in puncto Fahrsicherheit<br />

darstellen. Während bei der Formel<br />

1 jeder begreift, das High-Technology entsprechendes<br />

Equipment benötigt, wird im<br />

privaten Bereich nicht beachtet, dass hochentwickelte<br />

Reifen eben auch entsprechende<br />

Ausbildung und Montagemaschinen brauchen“,<br />

sagte Danner bei der Präsentation der<br />

Kampagne. Die Initiatoren erhoffen sich mit<br />

der gezielten Aufklärung der Autofahrer und<br />

der Sensibilisierung der Reifenfachbetriebe<br />

für das Risiko bei der unsachgemäßen UHP-<br />

und Runflat-Reifenmontage weniger Unfälle<br />

durch Reifenschäden und damit mehr Sicherheit<br />

auf den Straßen. Weiterführende Informationen<br />

zu diesem Thema haben wir für Sie<br />

unter www.<strong>amz</strong>.de/UHP bereitgestellt.<br />

Richard Linzing<br />

Starteten die Kampagne für eine sichere UHP- und Runflat-Reifenmontage: Martin Kiechl (von<br />

links) von der Stahlgruberstiftung, Sicherheitsexperte Christian Danner, BRV-Geschäftsführer<br />

Jürgen Drechsler und Michael Immler, Obermeister der bayerischen Vulkaniseur-Innung.


technik räder & reifen<br />

Frisch geduscht: Saubere Räder nach dem Radwechsel gehören<br />

zum guten Service. Viele Kunden sind sogar bereit, für eine<br />

professionelle Reinigung zu bezahlen, so dass sich mit einer<br />

Radwaschmaschine durchaus auch Geld verdienen lässt.<br />

Im Bild eine Drester W-750, wie sie von<br />

Herkules angeboten wird. Foto: Herkules<br />

Reinemacher für Räder<br />

_ Immer mehr Kunden betrachten saubere Räder nach dem<br />

saisonalen Radwechsel als selbstverständliche Serviceleistung<br />

ihres Kfz-Betriebs. Doch die Handwäsche ist unwirtschaftlich<br />

und der Hochdruckreiniger gefährlich. Radwaschmaschinen<br />

können dies eindeutig besser.<br />

F<br />

estgebackener Bremsstaub, eingetrocknetes<br />

Streusalz und andere<br />

umweltbedingte Verschmutzungen<br />

an den eben gewechselten<br />

Winterrädern können während<br />

des Sommerschlafs an Felgen und Reifen<br />

zu Schäden führen – und beim Transportieren<br />

und Einlagern für schmutzige<br />

Hände sorgen. Zudem erschwert der<br />

angelagerte Schmutz die Kontrolle der<br />

Räder auf Schrammen oder Dellen an<br />

den Felgen oder Risse und Schnitte in<br />

den Reifenflanken – und vereitelt damit<br />

die Chance auf das eine oder andere<br />

Zusatzgeschäft, das sich mit dem vorsorglichen<br />

Auswuchten, einem neuen<br />

Reifen oder Felge oder dem Vermessen<br />

des Fahrwerks generieren ließe. Denn mit<br />

einem „sauberen Beweisstück“ in den<br />

Händen kann der Werkstattfachmann<br />

dem Kunden gegenüber leichter argu-<br />

64 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

Allrad-Wäsche: Die „Big Wheel“ von Performtec<br />

kann vier Räder gleichzeitig waschen und<br />

schreckt auch vor SUV-Größen nicht zurück.<br />

Dynamische Düsenarme sprühen das Reinigungsmittel<br />

auf die drehenden Räder.<br />

Foto: Performtec<br />

mentieren – zumal dieser ohne Angst<br />

vor schmutzigen Fingern die Schadstelle<br />

selbst erfühlen kann.<br />

Klare Argumente dafür<br />

Wer sich eine Radwaschmaschine anschafft,<br />

muss erst einmal mehrere Tausend<br />

Euro in die Hand nehmen. Die Preisspanne<br />

reicht von rund<br />

5500 Euro für Einzel-<br />

Rad-Waschgeräte bis<br />

hin zu 13.500 Euro<br />

für vollautomatische<br />

Vier- beziehungsweise<br />

Mehrrad-Waschanlagen.<br />

Die auf den ersten<br />

Blick hohe Investition<br />

ist sicherlich ein Grund<br />

Explosive Blasen: Tiresonic setzt bei der<br />

Radwäsche auf Ultraschall. Das Rad gelangt<br />

stehend in das rund 40 Grad Celsius warme<br />

Reinigungsbad, das die Wirkung der Kavitationsblasen<br />

unterstützt. Foto: Tiresonic<br />

dafür, warum noch viele Kundenräder<br />

auf herkömmliche Weise zeit-, kosten-<br />

und personalaufwändig mit Bürste und<br />

Schwamm oder dem Dampfstrahler gereinigt<br />

werden. Die Vorteile einer maschinellen<br />

Radwäsche im Vergleich zur<br />

herkömmlichen Von-Hand-Methode mit<br />

dem Dampfstrahler liegen vor allem in<br />

der Arbeitszeitersparnis und den geringeren<br />

Betriebskosten. Dies brachte eine<br />

Projektarbeit des Radwaschmaschinen-<br />

Herstellers Rosink zutage, innerhalb der<br />

ein Kostenvergleich zwischen dem Reinigen<br />

mit dem angebotenen, halbautomatischen<br />

Einzelrad-Waschgerät „RRW“ im<br />

Vergleich zum herkömmlichen Reinigen<br />

mit dem Hochdruckreiniger angestellt<br />

wurde. Die Untersuchung zeigte, dass bei<br />

einem jährlichen Durchsatz von 650 Radsätzen<br />

die Gesamtkosten für den Hochdruckreiniger<br />

mehr als doppelt so hoch<br />

sind wie bei der Radwaschanlage.<br />

Überschaubares Angebot<br />

Das Angebot an Radwaschmaschinen<br />

ist überschaubar, es gibt nur wenige<br />

Spezialanbieter wie Drester, Performtec,<br />

Reinheimer, Rosink, Tiresonic oder<br />

Wohlgemuth, welche derartige Geräte<br />

herstellen. Allerdings ist das Angebot<br />

groß und variabel genug, um für jeden<br />

Auf Tauchstation: Die „ATS<br />

Wheelscooper“ von Wohlgemuth<br />

setzt ebenfalls auf<br />

Ultraschall und verzichtet<br />

auf aggressive Chemikalien.<br />

Mit Hilfe der Schnellspannvorrichtung<br />

gelangen die<br />

Räder liegend in das bis<br />

zu 45 Grad Celsius warme<br />

Tauchbad. Der Senk- und<br />

Hub-<br />

Vorgang erfolgt<br />

automatisch.<br />

Foto:<br />

Wohlgemuth


Bedarf und jeden interessierten Werkstattinhaber<br />

eine passende Lösung zu<br />

bieten. Der wesentliche Unterschied der<br />

Systeme besteht zum einen in der Zahl<br />

der gleichzeitig zu waschenden Räder<br />

und zum anderen im jeweiligen Reinigungsverfahren.<br />

Kraftvoll reinigen mit Wasser<br />

Auf eine umweltschonende und dennoch<br />

kraftvolle Reinigung auf Wasserbasis<br />

setzt Reinigungsgerätehersteller Rosink<br />

(www.cleaner.rosink.com) bei seinem vollautomatischen<br />

Radwäscher „RRW“. Das<br />

Gerät besteht aus Edelstahl und reinigt<br />

Schnelldreher: Bei der<br />

„RRW“ von Rosink<br />

versetzen 21<br />

Flachstrahldüsen<br />

das Rad in eine<br />

Drehbewegung und<br />

sprühen die wasser-<br />

basierende<br />

Reinigungslauge<br />

selbst an versteckte<br />

Stellen der Felge.<br />

Foto: Rosink<br />

die Räder timergesteuerte innerhalb von<br />

ein bis fünf Minuten in einem geschlossenen<br />

Kreislauf: Nach dem Öffnen des<br />

Schnellverschlusses platziert der Anwender<br />

das verschmutzte Rad auf dem drehbaren<br />

Radträger und drückt die Starttaste.<br />

Anschließend sprüht das „RRW“ die<br />

erwärmte Waschlauge (maximal 55 Grad<br />

Celsius, thermostatisch geregelt ) aus 21<br />

Strahldüsen auf das rotierende Rad. Die<br />

Düsen sind so angeordnet, dass sie den<br />

Radträger motorlos in eine Rotation versetzen.<br />

Mit etwa 160 Litern Reinigungslauge<br />

lassen sich Produktinformationen zufolge<br />

je nach Verschmutzungsgrad bis zu 150<br />

Räder säubern, dann ist die verbrauchte<br />

Lauge abzulassen und fachgerecht zu entsorgen.<br />

Wasser ist auch die Reinigungsbasis<br />

der „Ketty“ von Reinheimer (www.rei-pa.<br />

com). Herzstück der seit mehr als 15 Jahren<br />

ständig weiterentwickleten Radwaschmaschine<br />

sind ein Drucksprühsystem sowie<br />

zwei Spezialbürsten, die sich in dem aus<br />

glasfaserverstärkten Kunststoff hergestellten<br />

Gehäuse drehen und das sich ebenfalls<br />

drehende Rad in rund einer Minute säubern.<br />

Herstellerangaben zufolge wird jedes<br />

einzelne Rad mit rund sechs Litern Wasser<br />

aus der Hauswasserversorgung gereinigt<br />

und gespült und anschließend mit Druckluft<br />

aus den Druckluftnetz der Werkstatt<br />

trocken geblasen. Laut Reinheimer lassen<br />

sich überdies handelsübliche Reinigungsmittel<br />

einsetzen, um die Waschleistung zu<br />

erhöhen.<br />

„Allrad“-Wäsche<br />

Nach einem völlig anderen Konzept arbeitet<br />

die Vier-Rad-Waschstation von Perform-<br />

tec (www.performtec.de). Im Inneren befindet<br />

sich ein Drehkreuz, so dass sich bis<br />

zu vier Räder gleichzeitig säubern lassen.<br />

Nach dem Bestücken des Geräts werden<br />

die Räder beidseitig mit Felgenreiniger<br />

benetzt und dieser durch permanentes<br />

Drehen des Drehkreuzes gleichmäßig verteilt.<br />

Nach dem Einwirken erfolgen das<br />

Entfernen der Schmutzpartikel und die<br />

abschließende Klarwäsche unter Hochdruck<br />

mittels beidseitig angebrachter, dynamischer<br />

Flachstrahl-Düsen. Der Anwender<br />

kann zwischen drei vollautomatischen<br />

Reinigungsprogrammen wählen: „Eco“<br />

für gering bis mittelstark verschmutzte<br />

Räder, „Super“ für starken bis sehr starken<br />

Schmutz und „Spülen“, um die Räder lediglich<br />

mit Hochdruck klar zu spülen.<br />

Alternativ zum Top-Modell hat Performtec<br />

ein modulares System für kleinere<br />

Kfz-Betriebe im Programm. Dabei handelt<br />

es sich um eine Einrad-Variante, die sich<br />

mit einem Zusatzmodul zum Zweirad-Wäscher<br />

ausbauen lässt. Die Modul-Version<br />

verfügt überdies über ein weiteres Waschprogramm<br />

(„Normal“) für mittelschwere<br />

Fälle. Die Performtec-Waschstationen neutralisieren<br />

ihr Abwasser automatisch und<br />

kommen daher Unternehmensangaben<br />

zufolge ohne Wasserwechsel aus.<br />

Reinigen mit Ultraschall<br />

Aus dem Dental-Labor kommt die Ultraschalltechnik,<br />

mit der sowohl die in Hopferbach<br />

(Allgäu) ansässige Tiresonic GmbH<br />

(www.tiresonic.de) als auch die Berliner<br />

Wohlgemuth GmbH (www.wheelscooper.de)<br />

verschmutzten Rädern wieder zu<br />

strahlenden Gesichtern verhelfen. Beim<br />

Ultraschallverfahren erzeugen mikroprozessorgesteuerte<br />

Schwingungssysteme<br />

mikroskopisch kleine Kavitationsblasen in<br />

der wässrigen Reinigungslösung. Im Inneren<br />

der Kavitationsblase entsteht für Millisekunden<br />

ein kräftiges Vakuum bei hohen<br />

Temperaturen. Implodiert die Blase, setzt<br />

dies eine große Energiemenge frei, welche<br />

wiederum den Schmutz förmlich vom<br />

Rad reißt und dieses ohne den Einsatz von<br />

Bürsten oder Hochdruckstrahlern nahezu<br />

rückstandsfrei säubert.<br />

Bei der von Tiresonic angebotenen<br />

Radwaschmaschine handelt es sich um<br />

ein Einzelrad-Waschgerät mit einem rund<br />

300 Liter fassenden Reinigungsbecken,<br />

in welchem das Rad an einer automa-


technik räder & reifen<br />

tischen Schnellspannvorrichtung fixiert<br />

stehend gewaschen wird. Das Reinigen<br />

erfolgt mit Hilfe des Ultraschalls in einem<br />

auf zirka 40 Grad Celsius erwärmten<br />

Waschmittel-Tauchbad. Dazu setzt der<br />

Anwender das Rad mit Hilfe des seitlich<br />

angebrachten Elektro-Krans senkrecht in<br />

das Becken ein. Die Tiresonic kommt Produktinformationen<br />

zufolge ohne Vor- und<br />

Nachbehandeln des Rades aus und soll<br />

dennoch selbst hartnäckigen Schmutz nahezu<br />

rückstandslos entfernen. Bei dem von<br />

Wohlgemuth angebotenen ATS Wheelscooper-Gerät<br />

wird das Rad ebenfalls über<br />

eine Schnellspannvorrichtung fixiert und<br />

pneumatisch in das Ultraschalltauchbad<br />

Schwedenstahl: Reifenservice-Spezialist<br />

Haweka bietet die automatischen Wasch-<br />

stationen des schwedischen Herstellers<br />

Drester unter den eigenen Modellbezeichnungen<br />

3000H sowie 3600HP (unser Bild) an.<br />

Letztere verfügt nicht nur über eine<br />

Heizung, sondern auch über ein Trockengebläse.<br />

Foto: Haweka<br />

gesenkt, wo es bei rund 45 Grad Celsius<br />

liegend gereinigt wird.<br />

Reinigen mit Granulat<br />

Das schwedische Unternehmen Drester<br />

gehört zu den Urgesteinen auf dem Gebiet<br />

der Radwaschmaschinen. Die aktuellen<br />

Modelle werden unter anderem von Haweka<br />

(www.haweka.com), dort unter den<br />

Produktnamen 3000H und 3600HP, sowie<br />

Herkules Hebetechnik (www.herkules.<br />

de), dort unter den Modellbezeichnungen<br />

W-750 und W-550, angeboten. Die Waschstationen<br />

der Schweden säubern die Räder<br />

chemielos mit Hilfe einer Mischung aus<br />

Kunststoffgranulat und Wasser. Bei der pa-<br />

66 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

A M Z - P R A x I S T I P P<br />

Vorsicht Hochdruck!<br />

Hochdruckreiniger können bei unsachgemäßem<br />

Umgang zu gefährlichen Reifenschäden<br />

führen. Das haben Tests der Dekra<br />

schon vor einigen Jahren aufgedeckt. Beispielsweise<br />

kann ein aus vier Zentimetern<br />

Abstand auf einen festen Punkt gerichteter,<br />

scharfer Wasserstrahl einen Reifen in<br />

nur fünf Sekunden erheblich beschädigen.<br />

Grund hierfür ist die starke Erwärmung<br />

des Reifens durch den Wasserstrahl. Der<br />

Gummi bildet dann an der betroffenen<br />

Stelle Blasen, was die Festigkeit des Reifens<br />

beeinträchtigt. Bei hoher Belastung,<br />

beispielsweise schneller Autobahnfahrt,<br />

kann diese Stelle später zu einem Reifenplatzer<br />

führen, warnen die Experten der<br />

Dekra. Der Reifen werde um so schneller<br />

beschädigt, je schmaler der Wasserstrahl,<br />

je geringer der Abstand der Düse zum Reifen<br />

und je höher der Wasserdruck sei.<br />

Um einen Reifenschaden durch den Hochdruckreiniger<br />

zu vermeiden, empfehlen<br />

die Experten zwischen der Düsenspitze des<br />

tentierten Methode verteilt ein dynamisch<br />

arbeitender Wascharm Kunststoffperlen<br />

unterschiedlicher Härte auf den zu reinigenden<br />

Oberflächen. Laut Hersteller lassen<br />

sich mit diesem Verfahren auch Stellen<br />

säubern, die sich mit Bürste oder Sprühstrahl<br />

nur schwer erreichen lassen. Das<br />

unterschiedlich harte Granulat entfernt<br />

dabei vorhandene Schmutzpartikeln kraftvoll<br />

und dennoch schonend. Der Anwender<br />

kann zwischen vier Programmen zwischen<br />

30 und 130 Sekunden wählen. Während es<br />

sich bei den Modellen W-550 beziehungsweise<br />

3000H um eine Einzelrad-Version<br />

handelt, zählen die W-750 beziehungsweise<br />

3600HP zu den Vollautomaten: Der<br />

Anwender stellt die Räder auf den Transportwagen,<br />

dockt diesen an die Maschine<br />

an und holt den gereinigten Radsatz später<br />

wieder ab. In der Zwischenzeit erledigt die<br />

W-750 das Beschicken, Waschen und Ausladen<br />

selbsttätig.<br />

Welches Gerät passt für wen?<br />

Für kleinere Kfz-Werkstätten und Reifendienste<br />

empfehlen sich preiswerte, meist<br />

als Einzel- oder Zweirad-Lösungen ausgelegte<br />

Geräte. Diese sind in der Anschaffung,<br />

dem Unterhalt und der Wartung vergleichsweise<br />

günstig und beanspruchen<br />

wenig Platz. Zusatzfunktionen<br />

wie beispielsweise<br />

ein integrierter<br />

Trockner sind aufgrund<br />

des geringen Durchsatzes<br />

eher entbehrlich.<br />

Betriebe mit hohen Reinigungsdurchsätzendagegen<br />

profitieren von so<br />

Hochdruckreinigers und dem Reifen einen<br />

Abstand von mindestens 20 Zentimetern.<br />

Ein möglichst breit eingestellter Wasserstrahl<br />

und ein ständiges Bewegen der Lanze<br />

kann verhindern, dass zu viel Wasser<br />

gleichzeitig auf einen Punkt trifft und den<br />

Reifen zu stark erhitzt. Zudem sollte selbst<br />

bei hartnäckigem Schmutz der Strahl<br />

niemals für längere Zeit auf einen Punkt<br />

gerichtet sein. kk<br />

Abstand halten: Ein scharfer Strahl des<br />

Hochdruckreinigers aus kurzer Distanz<br />

führt nach kürzester Zeit zu deutlichen<br />

Reifenschäden. Bild: Dekra<br />

Mit Bürsten und Wasser: Zwei Spezialbürsten<br />

und sechs Liter Frischwasser reichen der Ketty<br />

von Reinheimer aus, um verschmutzte Räder zu<br />

säubern. In dem Gehäuse aus glasfaserverstärktem<br />

Kunststoff gibt es zudem ein Druckluftsystem<br />

zum Trockenblasen der gereinigten Räder.<br />

Foto: Reinheimer<br />

genannten High-End-Lösungen, die entweder<br />

vier Räder gleichzeitig reinigen oder<br />

über ein automatisches Be- und Entladesystem<br />

verfügen. Solche Geräte lassen sich<br />

nicht nur komfortabler bedienen und kommen<br />

mit einem Minimum an Manpower<br />

aus, sondern punkten vor allem auch mit<br />

kurzen Taktzyklen. Letzteres macht sich<br />

schnell im nachvollziehbaren Zeit- und<br />

Geldgewinn bemerkbar. Übrigens: Ein<br />

besonderer Service wie die professionelle<br />

Räderwäsche muss nicht zwangsläufig<br />

kostenlos sein. Denn es gibt viele Autofahrer,<br />

die sich die Sauberkeit ihres Fahrzeugs<br />

und dessen „Sohlen“ etwas kosten lassen.<br />

Voraussetzung ist allerdings, dass man mit<br />

dem Kunden vorher darüber spricht.<br />

Klaus Kuss


technik räder & reifen<br />

_ Profiltiefe messen ohne Kniefall<br />

Bücken ist out: Der Profiltiefenscanner „ProScan“ von Haweka ermittelt mit einem Laser<br />

innerhalb von fünf Sekunden die Profiltiefe und den Reifenverschleiß anhand von rund<br />

600 Messpunkten mit einer Genauigkeit von 0,1 Millimeter. Foto: Haweka<br />

Die nächste Reifenwechselsaison steht<br />

vor der Tür. Für die Servicemitarbeiter<br />

bedeutet dies wieder unzählige Kniebeugen,<br />

wenn es darum geht, vor dem<br />

Rädertausch die Profiltiefe zu messen.<br />

Das ist nicht nur anstrengend, sondern<br />

bei Regen und Kälte auch unangenehm.<br />

_ Die Hebebühne am Haken<br />

„Trailer-Lift“ nennt ein gleichnamiges britisches<br />

Unternehmen sein neuestes Produkt,<br />

das nach eigenem Dafürhalten den<br />

Kfz-Service revolutionieren könnte. Beim<br />

Trailer-Lift handelt es sich den Produktinformationen<br />

zufolge um eine speziell modifizierte<br />

Scherenhebebühne, die auf dem<br />

vollverzinkten Chassis eines Autotransportanhängers<br />

montiert ist. „Ursprünglich<br />

wurde der Trailer-Lift für die Wartung und<br />

Reparatur von Rallye-Fahrzeugen während<br />

der Veranstaltungen entwickelt, wo es<br />

weder eine Werkstatt noch elektrischen<br />

Strom gibt“, berichtet Tim McCullagh, Managing<br />

Director bei Trailer Lift Ltd. im britischen<br />

North Yorkshire.<br />

McCullagh sieht jedoch aufgrund der<br />

besonderen Flexibilität des Trailer-Lift<br />

ganz neue Möglichkeiten für das Kfz-Servicegeschäft:<br />

Werkstattfachleute sollen<br />

mit dem 2,2 mal 4,16 Meter großen „mobilen<br />

Arbeitsplatz“ Reifenservice- sowie<br />

Wartungs- und Reparaturarbeiten direkt<br />

am Wohnsitz oder am Arbeitsplatz des<br />

68 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

Weitaus bequemer, schneller und einfacher<br />

soll sich dieses Prozedere mit dem<br />

Profiltiefenscanner „ProScan“ erledigen<br />

lassen, der seit kurzem das Reifenservice-<br />

Sortiment von Haweka bereichert. Das<br />

Gerät verfügt den Produktinformationen<br />

zufolge über ein Laser-Messsystem, mit<br />

Kunden erledigen können. Die fahrbare<br />

Hebebühne soll Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen<br />

in rund 35 Sekunden auf eine Höhe von<br />

2,5 Meter anheben. Die hydraulische Hebeeinrichtung<br />

wird per Funk bedient und<br />

von einer netzunabhängigen 24-Volt-<br />

Batterie versorgt, welche während der<br />

Fahrt vom Zugfahrzeug geladen wird.<br />

Darüber hinaus sollen sich mit dem innovativen<br />

Hebebühnen-Anhänger auch<br />

alle in Kfz-Betrieben und Fuhrparks anfallenden<br />

Transport- und Hilfsdienstaufgaben<br />

erledigen lassen. „Zudem lässt<br />

sich der Trailer-Lift für Präsentations-<br />

und Werbezwecke nutzen“, ergänzt Mc-<br />

Cullagh.<br />

Unternehmensangaben zufolge<br />

hat der patentierte und CE-zertifizierte<br />

Trailer-Lift auf der SEMA Show 2010 in<br />

Las Vegas den prestigeträchtigen Global<br />

Media Award für Innovation und<br />

Marktpotential gewonnen. Die Entwicklungszeit<br />

bis zur Serienreife betrug nach<br />

eigenem Bekunden rund zwei Jahre. Das<br />

dem sich per Knopfdruck innerhalb von<br />

rund fünf Sekunden die Profiltiefe und der<br />

Verschleiß eines Reifens ermitteln lassen.<br />

Die maximale Breite des Reifens darf bis<br />

zu 385 Millimeter betragen. Das ProScan<br />

nimmt dazu laut Haweka rund 600 Daten<br />

pro Reifen auf und generiert daraus<br />

die Profiltiefe mit einer Genauigkeit von<br />

0,1 Millimeter. Unternehmensangaben<br />

zufolge lässt sich der Profiltiefenscanner<br />

einfach bedienen: „Ein Blick auf das digitale<br />

Gerät genügt und dem Anwender sind<br />

die Steuerelemente, die Navigation und<br />

Bedienung des ProScan vertraut“, versprechen<br />

die Großburgwedeler Reifenservice-<br />

Spezialisten. Zum Messen hält der Anwender<br />

das Gerät gegen den Reifen und drückt<br />

die Scan-Taste. Im Display erscheinen nach<br />

einer kurzen Messzeit das betreffende Reifenprofil<br />

und die Profiltiefe. Die ermittelten<br />

Daten lassen sich anschließend speichern<br />

oder via USB-Stick auf einen PC übertragen,<br />

um sie dort zu archivieren oder auszudrucken.<br />

Das Protokoll zeigt eine Profilzeichnung<br />

mit den relevanten Reifendaten.<br />

Laut Haweka wiegt das akkubetriebene,<br />

mobil einsetzbare Gerät rund sechs<br />

Kilogramm und kalibriert sich vor jeder<br />

Messung selbst. Mit einer Akkuladung sollen<br />

sich zirka 250 Reifen scannen lassen.<br />

Zum Lieferumfang des ProScan gehören<br />

ein Ladegerät sowie ein USB-Speicherstick,<br />

optional sind ein Thermodrucker und ein<br />

Reifendruckmessgerät erhältlich. kk<br />

www.haweka.com<br />

Unternehmen ist nun auf der Suche nach<br />

Händlern, welche den Hebebühnen-Anhänger<br />

vertreiben wollen. kk<br />

www.trailer-lift.com<br />

Mobiler Werkstatt-Arbeitsplatz: Mit dem Trailer-<br />

Lift lassen sich Reifenservice- sowie Wartungs-<br />

und Reparaturarbeiten direkt am Wohnsitz oder<br />

am Arbeitsplatz des Kunden erledigen.<br />

Foto: Trailer-Lift


_ Achsmesssystem<br />

für „Breitensportler“<br />

Tiefergelegte Fahrzeuge mit breiten Rädern<br />

können beim Fahrwerksvermessen<br />

aufgrund der geringen Bodenfreiheit Probleme<br />

bereiten. Um das Vermessen von<br />

besonders sportlichen Autos und Rennfahrzeugen<br />

zu ermöglichen, hat der niedersächsische<br />

Achsmessspezialist Koch<br />

einen Erweiterungssatz namens „Racing<br />

Plus“ für sein bewährtes Laser-Achsmessgerät<br />

„HD-10 Easy Touch“ entwickelt.<br />

Herzstücke des „Racing Plus“-Pakets sind<br />

vier befahrbare Drehplatten mit speziellen<br />

Aufsätzen, vier Messbrücken mit Spezialaufnahmen<br />

sowie zwei verstellbare Tastskalen<br />

zum Einhängen. Das Kit soll zudem<br />

ein problemloses Vermessen der neuesten<br />

Felgengeneration bis 22 Zoll Durchmesser<br />

erlauben. Gemäß der Kochschen Vermess-<br />

philosophie wird das Fahrzeug – analog<br />

wie beim standardmäßigen HD-10 Easy<br />

Touch – im so genannten Fahrzustand<br />

vermessen. Dazu ist laut Firmeninhaber<br />

_ Mehr Sicherheit<br />

beim Reifenservice<br />

Rechtzeitig zur Reifenwechselsaison ergänzt Berner mit<br />

einem für den Einsatz bei Run-Flat- und UHP-Reifen entwickelten<br />

Montage-/Demontagespray sein Produktsortiment<br />

für den Reifenservice. Bei Run-Flat- und UHP-<br />

Reifen stellt sich Unternehmensangaben zufolge häufig<br />

Kriech- und gleitfähig: Das neue Montage-/Demontagespray<br />

von Berner wurde speziell für den Einsatz an Run-flat- und<br />

UHP-Reifen entwickelt und soll gefährliche Bearbeitungsschäden<br />

vermeiden helfen. Foto: Berner<br />

das Problem, dass aufgrund der verstärkten Flanken und der<br />

steifen Seitenwände bei der Montage hohe Kräfte notwendig<br />

sind und dadurch die Gefahr besteht, den Wulstbereich<br />

zu beschädigen. Derartige Schäden lassen sich den Produktspezialisten<br />

von Berner zufolge häufig nicht sofort erkennen und stellen<br />

deshalb ein Sicherheitsrisiko dar. Das Reifenspray soll aufgrund<br />

seiner guten Kriech- und Gleiteigenschaften eine Rissbildung im<br />

Gummi vermeiden und so einer Beschädigung des Reifens vorbeugen,<br />

versprechen die Künzelsauer Kfz-Spezialisten. Durch die hohe<br />

Anfangsgleitwirkung und das Absenken des Springdrucks ist laut<br />

Berner sicheres Arbeiten gewährleistet. Zudem soll das Spray keinerlei<br />

Rückstände auf Reifen und Felge hinterlassen.<br />

Die Anwendung ist simpel: Der Monteur sprüht vor dem Montieren<br />

beziehungsweise Demontieren des Reifens das Spray gleichmäßig<br />

und flächendeckend in das gesamte Felgentiefbett und auf<br />

den kompletten Wulstbereich. Mit Hilfe eines zusätzlichen Sprühkopfes<br />

mit verlängertem Sprührohr lässt sich das in 400-Milliliter-<br />

Aerosoldosen abgefüllte Spray punktgenau und zielgerichtet auftragen,<br />

was einen sparsamen Verbrauch ergeben soll. kk<br />

Ausbaufähig: Mit den Erweiterungskit „Racing Plus“ lässt sich das Laser-Achsmesssystem<br />

„HD-10 Easy Touch“ von Koch universell zum Vermessen von Rennfahrzeugen und extrem<br />

tiefgelegten Kundenfahrzeugen einsetzen. Foto: Koch<br />

Harro Koch weder ein hundertprozentig<br />

waagerechter Werkstattboden noch eine<br />

spezielle Vermessungsbühne erforderlich:<br />

Mit Hilfe der optional erhältlichen Absetzrampen<br />

lässt sich die Achsvermessung<br />

und -einstellung auch auf einer herkömmlichen<br />

Zwei-Säulen-Hebebühne erledigen.<br />

www.berner.de<br />

Alternativ dazu lässt sich der Bolide Unternehmensangaben<br />

zufolge auch direkt<br />

auf den am Werkstattboden aufliegenden<br />

Drehtellern des Racing Plus-Kits vermessen.<br />

kk<br />

www.koch-achsmessanlagen.de<br />

<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011 69


technik werkstattpraxis<br />

Denoxtronic<br />

fachgerecht instandsetzen<br />

_ Die SCR-Technologie senkt die Stickoxidemissionen und<br />

den Kraftsoffverbrauch. Sie findet zunehmend auch in Pkw und<br />

leichten Nutzfahrzeugen Anwendung. Für die AdBlue-Dosiersysteme<br />

Denoxtronic hat Bosch werkstattgerechte Prüfmittel<br />

und Instandsetzungsverfahren entwickelt.<br />

Abgasnachbehandlungssysteme<br />

machen Dieselfahrzeuge noch<br />

sauberer und zugleich wirtschaftlicher.<br />

Bei schweren Nutzfahrzeugen<br />

hat sich zum Absenken<br />

der Stickoxidemissionen die SCR-Technologie<br />

(Selective Catalytic Reduction) durchgesetzt.<br />

Dabei wird das Abgassystem mit<br />

einem Katalysator ausgerüstet, in den der<br />

Reagenzstoff „AdBlue“ eingespritzt wird.<br />

AdBlue ist eine 32,5-prozentige Wasser-<br />

Harnstofflösung. Die hierbei ausgelöste<br />

Reaktion wandelt die bei der Verbrennung<br />

entstandenen Stickoxide in unschädlichen<br />

Stickstoff und Wasser um. Auf diese Weise<br />

lassen sich die Stickoxidemissionen um bis<br />

zu 85 Prozent senken und die verschärften<br />

Der Prüfadapter simuliert die im Fahrzeug<br />

verbauten Sensoren und ersetzt das Fahrzeugsteuergerät.<br />

70 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

Schadstoffgrenzwerte einhalten. Beim<br />

Einsatz eines SCR-Systems kann der Motor<br />

besonders verbrauchsgünstig ausgelegt<br />

werden, so dass er im so genannten thermischen<br />

Optimum arbeitet. Auf die Abgasrückführung<br />

kann verzichtet werden. Damit<br />

lässt sich der Kraftstoffverbrauch im Vergleich<br />

zu Motoren mit Abgasrückführung,<br />

aber ohne SCR-Technologie, um bis zu acht<br />

Prozent senken.<br />

Vom Nfz- zum Pkw-System<br />

Für die Einspritzung von AdBlue in den<br />

Abgasstrang hat Bosch die Dosiersysteme<br />

Denoxtronic 1 und 2 entwickelt.<br />

Die erste Denoxtronic-Generation ging<br />

2004 in Serie. Sie arbeitet mit Druckluft-<br />

Unterstützung. Die Denoxtronic 2 kam<br />

2006 erstmals zum Serieneinsatz. Im Gegensatz<br />

zur ersten Generation arbeitet<br />

die Denoxtronic 2 ohne Druckluft – also<br />

rein elektrisch. Das System benötigt weniger<br />

Bauteile und lässt sich leichter in das<br />

Fahrzeug integrieren. Auf dieser Basis entwickelt<br />

Bosch das System ständig weiter.<br />

Heute sind bereits über 500.000<br />

Denoxtronic-Systeme im Einsatz. Und<br />

der Markt wächst für sie noch weiter:<br />

Denn neben der Denoxtronic für schwere<br />

Nutzfahrzeuge gibt es inzwischen auch<br />

eine Denoxtronic für Pkw und leichte<br />

Die Nachfrage nach kostengünstigen<br />

Reparaturen für die Denoxtronic steigt.<br />

Für diesen Markt hat Bosch die Feldinstandsetzung<br />

für die Systeme Denoxtronic 1<br />

und 2 entwickelt.<br />

Fotos: Bosch<br />

Mit dem Prüfkoffer Denoxtronic 1 kann<br />

die AdBlue­Fördermenge gemessen werden.<br />

Nutzfahrzeuge, die DNOX PC/LD. Immer<br />

mehr Fahrzeughersteller nutzen dieses<br />

System, um auch bei Pkw hohe Diesel-<br />

Leistung mit immer schärferen Emissionsgrenzen<br />

in Einklang zu bringen.<br />

Werkstattorientiertes<br />

Instandsetzungskonzept<br />

Da immer mehr Fahrzeuge mit Denoxtronic<br />

bereits hohe Kilometerlaufleistungen<br />

aufweisen, steigt auch die Nachfrage<br />

nach kostengünstigen Reparaturen. Für<br />

diesen wachsenden Markt hat Bosch die<br />

Feldinstandsetzung (FIS) für die Systeme<br />

Denoxtronic 1 und 2 entwickelt. Damit<br />

können Kfz-Werkstätten ihren Kunden<br />

eine umfassende Instandsetzung der<br />

Denoxtronic-Komponenten Fördermodul<br />

und Dosiermodul anbieten.<br />

Der Denoxtronic­Arbeitsplatzermöglicht das<br />

professionelle Prüfen und Instandsetzendes<br />

Förder­ und Dosiermoduls.


Systemaufbau der Denoxtronic für Pkw. Die Abgasnachbehandlung zur NOx­Reduktion schafft<br />

den Ingenieuren zusätzliche Freiräume, um den Wirkungsgrad des Diesels weiter zu verbessern.<br />

Das Instandsetzungskonzept sieht die<br />

Prüfung der Komponenten, den Austausch<br />

beziehungsweise die Instandsetzung defekter<br />

Bauteile und die Ausgangsprüfung<br />

zur Absicherung der Funktion vor. Diese<br />

drei Instandsetzungsabschnitte stellen<br />

hohe Anforerungen an die Sauberkeit der<br />

Arbeitsumgebung. Denn die Bauteile und<br />

Dichtstellen der Denoxtronic sind empfindlich<br />

gegen Schmutzpartikel. Zudem muss<br />

der Mechaniker darauf achten, dass die Bauteile<br />

der Denoxtronic nicht mit Dieselkraftstoff<br />

oder Prüföl in Berührung kommen, da<br />

dies zur Beschädigung der Komponenten<br />

führen kann. Aus diesem Grund ist ein separater<br />

Arbeitsplatz für die Instandsetzungsarbeiten<br />

an der Denoxtronic erforderlich.<br />

Spezielle Prüfsoftware<br />

Die Eingangsprüfung eines Fördermoduls<br />

erfolgt mit einem KTS-Diagnosegerät in<br />

Verbindung mit einer speziellen FIS-Prüfs-<br />

oftware. Zusätzlich wird hierfür ein Adaptermodul<br />

und ein Prüfadapter benötigt.<br />

Der Prüfadapter simuliert die im Fahrzeug<br />

verbauten Sensoren und ersetzt das Fahrzeugsteuergerät.<br />

Die Prüfsoftware ist Bestandteil<br />

der Werkstattsoftware Esitronic.<br />

Sie ermöglicht das Auslesen des Fehlerspeichers,<br />

das Abfragen der Istwerte, das Durchführen<br />

der Stellglied- und Funktionstests<br />

und das Anpassen der Korrekturwerte.<br />

Da die AdBlue-Flüssigkeit aggressive<br />

Eigenschaften aufweist und Rost an Stahl,<br />

Oxidation an Aluminium und Lochfraß bei<br />

Messing bewirkt, werden bei der Instandsetzung<br />

sämtliche Prüfungen mit einem<br />

Gemisch aus Prevox und destilliertem<br />

Wasser durchgeführt. Für alle Prüf- und<br />

Reparaturarbeiten hat Bosch einen speziellen<br />

Arbeitsplatz entwickelt, bei dem alle<br />

benötigten Einrichtungen für die Instandsetzung<br />

sinnvoll untergebracht sind. Der<br />

Denoxtronic-Arbeitsplatz ermöglicht es,<br />

dass Module fachgerecht aufgespannt und<br />

in alle Richtungen geschwenkt werden<br />

können. Zudem sind alle Versorgungsanschlüsse<br />

für das Prüfmedium, die Prüfspannung,<br />

die Druckluft und das Prüfgas<br />

vorhanden. Ein weiterer Vorteil ist, dass<br />

damit die Abkopplung von Diesel-Arbeitsplätzen<br />

sichergestellt ist.<br />

Abschlussprüfung<br />

AdBlue hat eine sehr niedrige Viskosität<br />

und ist daher extrem kriechfähig. Selbst geringste<br />

Undichtigkeiten an Bauteilen und<br />

Dichtstellen führen zum Austritt von Ad-<br />

Blue und damit zu Schäden am Fördermodul.<br />

Damit dies verhindert wird, ist nach der<br />

Instandsetzung eine Dichtheitsprüfung unbedingt<br />

notwendig. Um Werkstätten eine<br />

hohe Sicherheit bei der Dichtheitsprüfung<br />

zu bieten, hat Bosch ein automatisches<br />

Prüfverfahren mit einem speziellen Lecksuchgerät<br />

und einem unschädlichen und<br />

ungefährlichen Prüfgas entwickelt. Hierbei<br />

wird der entsprechende Prüfkreis (AdBlue<br />

oder Druckluft) mit dem Prüfgas beaufschlagt.<br />

Das Gehäuse des Fördermoduls<br />

wird als Prüfglocke verwendet. Nach einer<br />

vorgegebenen Akkumulationszeit wird<br />

eine Gasprobe aus der Prüfglocke entnommen<br />

und mit dem Grenzwert verglichen.<br />

Bei Überschreiten des Grenzwertes erfolgt<br />

die Ortung des Lecks.<br />

Damit Kfz-Werkstätten ihren Kunden<br />

die professionelle Instandsetzung<br />

der Denoxtronic-Komponenten anbieten<br />

können, bietet Bosch neben den benötigten<br />

Prüfeinrichtungen und Reparaturanleitungen<br />

auch Schulungen zur Qualifizierung<br />

der Werkstattmitarbeiter an.<br />

Richard Linzing


technik werkstattpraxis<br />

Expertentipps für<br />

den Zahnriemenwechsel<br />

_ Eine detaillierte Anleitung von ContiTech für den<br />

Zahnriemenwechsel am weit verbreiteten 2,0-Liter-TDI-<br />

Common-Rail-Motor von Volkswagen hilft dem<br />

Werkstattprofi, Fehler zu vermeiden.<br />

Laut ContiTech zählt die Tatsache, dass Spann­ und Umlenkrollen nicht mit dem<br />

Antriebsriemen erneuert werden, zu den häufigsten Fehlern beim Zahnriemenwechsel.<br />

Foto: ContiTech<br />

Antriebsriemen unterliegen<br />

einem natürlichen Verschleiß<br />

und müssen in vorgegebenen<br />

Intervallen erneuert werden.<br />

Das beschert Kfz-Werkstätten<br />

ein nicht zu unterschätzendes Auftragsvolumen.<br />

Doch laut ContiTech<br />

passieren in der Praxis sehr viele<br />

Fehler bei der Montage von Antriebs-<br />

72 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

riemen. 90 Prozent der eingehenden<br />

Reklamationen seien auf Einbaufehler<br />

zurückzuführen.<br />

Zu den häufigsten Fehlern zählt demnach,<br />

dass Spann- und Umlenkrollen<br />

nicht mit dem Antriebsriemen erneuert<br />

werden. Eine weitere häufige Ursache<br />

für frühzeitige Ausfälle sei eine falsche<br />

Riemenspannung. Das ist insofern nicht<br />

www.<strong>amz</strong>.de/<br />

CBDB<br />

ganz unbedeutend, da<br />

es bei einem Zahnriemenriss<br />

zu teuren Motorschäden<br />

kommen<br />

kann.<br />

Unterstützung<br />

für die Werkstatt<br />

Um den freien Handel und die Kfz-<br />

Werkstätten beim professionellen Riemenwechsel<br />

zu unterstützen, bietet<br />

ContiTech ein umfangreiches Sortiment<br />

an Komplettpaketen an. Die Kits<br />

enthalten neben dem Antriebsriemen<br />

selbst alle für eine professionelle Reparatur<br />

benötigten Bauteile. Diese<br />

sind laut Anbieter optimal aufeinander<br />

abgestimmt und entsprechen den OE-<br />

Qualitätsrichtlinien.<br />

Neben den Ersatzteilen liefert ContiTech<br />

mit der Conti Tool Box ein komplettes<br />

Set an Spezialwerkzeugen für den<br />

professionellen Antriebsriemenwechsel.<br />

Eine technische Hotline und Praxistrainings<br />

für die Antriebsriemenmontage<br />

ergänzen das Unterstützungsangebot<br />

von Contitech. Zudem<br />

veröffentlicht das Unternehmen immer<br />

wieder Einbautipps für spezielle Anwenungen.<br />

Jüngstes Beispiel ist die Zahnriemen-Wechselanleitung<br />

für den weit<br />

verbreiteten 2,0-Liter-TDI-Motor mit<br />

Common Rail von Volkswagen. Er ist<br />

in zahlreichen Modellen von VW, etwa<br />

dem Scirocco, Golf V, Golf VI, Golf Plus<br />

und dem Jetta III, ab Modelljahr 2008<br />

mit dem Motorcode CBDB zu finden.<br />

Die Anleitung informiert über die<br />

Wechselintervalle für die jeweiligen<br />

Modelle, die Zeitvorgabe und die benötigten<br />

Spezialwerkzeuge. Zudem<br />

findet der Werkstattprofi darin Sicherheitshinweise,<br />

die vorgeschriebenen<br />

Anzugsdrehmomente und viele Praxistipps.<br />

Die jeweiligen Arbeitsschritte<br />

sind größtenteils mit aussagekräftigen<br />

Bildern dargestellt. Die komplette Anleitung<br />

kann als PDF-Datei unter dem<br />

angegebenen Link heruntergeladen<br />

werden. rl<br />

www.<strong>amz</strong>.de/CBDB


technik werkstattpraxis<br />

Ermüdungsarmes<br />

Polieren<br />

_ Der Elektrowerkzeughersteller Fein hat seine Winkelpolierer-Familie<br />

um einen handlichen Winkelpolierer erweitert.<br />

Der Fein WPO 10-25 E hält die Drehzahl auch bei Belastung<br />

konstant und hilft dem Fachmann, in der Lackaufbereitung<br />

perfekte Oberflächenergebnisse zu erzielen.<br />

Beim Behandeln von Lackoberflächen<br />

im Kfz-Bereich wird<br />

höchster Wert auf glänzende<br />

Ergebnisse gelegt. Profis sind<br />

diesbezüglich auf leistungsfähige<br />

Maschinen und Lackaufbereitungssysteme<br />

angewiesen. Mit dem neuen<br />

74 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

Winkelpolierer WPO 10-25 E will Fein<br />

Fachleute hierbei bestmöglich unterstützen.<br />

Er ist für Werkzeugdurchmesser<br />

bis 150 Millimeter ausgelegt und wurde<br />

speziell für die Lackaufbereitung und<br />

das Lackfinish entwickelt. Ein stufenlos<br />

regelbarer Drehzahlbereich von 900 bis<br />

Der Winkelpolierer Fein WPO 10­25 E<br />

hat eine kurze Bauform und eine<br />

ergonomische Griffzone. Das soll ihn<br />

besonders handlich machen.<br />

Foto: Linzing<br />

2.500 Umdrehungen ermöglicht laut<br />

Hersteller auch das Polieren mit Pflegemitteln,<br />

die eine höhere Drehzahl erfordern.<br />

Ein Hochleistungsmotor mit 800<br />

Watt erzeugt ein hohes Drehmoment,<br />

das mit Hilfe eines Metallgetriebekopfes<br />

mit doppelter Getriebeuntersetzung<br />

auf den Polierteller übertragen wird.<br />

Aufgrund dieser Auslegung bleibt die<br />

Drehzahl auch bei hohem Anpressdruck<br />

konstant. Auch im Dauerbetrieb soll der<br />

Winkelpolierer nur eine geringe Erwärmung<br />

aufweisen.<br />

Der handliche Fein-Winkelpolierer<br />

WPO 10-25 E hat eine kurze Bauform und<br />

eine ergonomische Griffzone, die sich<br />

nach hinten verjüngt. Der Winkelpolierer<br />

wiegt nur 2,2 Kilogramm und ist für den<br />

Rechtshand- und Linkshandbetrieb geeignet.<br />

Eine besondere Gewichtsbalance<br />

soll Handwerkern zusätzlich einen angenehmen<br />

Halt bieten.<br />

Neues Polierset<br />

Für alle Fein-Winkelpolierer ist als neues<br />

Zubehör das Lackaufbereitungs- und<br />

Finish-Set erhältlich. Es ermöglicht alle<br />

Arbeiten in der Außenaufbereitung von<br />

Fahrzeugen wie das Polieren und Versiegeln<br />

von Lackoberflächen oder das Entfernen<br />

von Lackfehlern – zum Beispiel<br />

Schlieren, Lackübergänge oder Hologramme.<br />

Das Zubehör-Set wird in einem<br />

Kunststoff-Werkzeugkoffer ausgeliefert.<br />

Es umfasst ein Ein-Stufen-Poliermittel,<br />

eine Wachs-Lackversiegelung, einen<br />

Stützteller, Polier- und Waffelschwämme,<br />

ein Lammfell sowie Schleifblüten,<br />

Mikrofasertücher und einen Schleifblock.<br />

Die neue Fein-Reinigungsknete ist<br />

ebenfalls im Set enthalten. Sie entfernt<br />

schonend hartnäckige Ablagerungen<br />

wie Lack- und Farbnebel, Flugrost, Teer,<br />

Baumharze, Umweltablagerungen und<br />

festgebackenen Bremsstaub. rl<br />

www.fein.de<br />

Das Fein­Lackaufbereitungs­<br />

und Finish­Set ist für alle<br />

Anwendungen bei der Außenaufbereitung<br />

von Fahrzeugen entwickelt und<br />

kann mit allen Fein­Winkelpolierern<br />

verwendet werden.<br />

Foto: Fein


technik werkstattpraxis<br />

Schnelle Hilfe für<br />

schlappe Schläuche<br />

_ Komplex geformte, vom Marder verbissene oder geplatzte<br />

Kühlmittelschläuche stellen häufig ein Problem dar – insbesondere,<br />

wenn das passende Ersatzteil fehlt. Mit einem universellen Reparaturset<br />

jedoch lassen sich schadhafte Schläuche wieder fit machen,<br />

bis der Ersatzschlauch verfügbar ist.<br />

E<br />

in defekter Kühlmittelschlauch<br />

stellt nicht nur bei gewerblich<br />

genutzten Fahrzeugen oder Nutzfahrzeugen<br />

ein massives Problem<br />

dar, denn üblicherweise ist ein<br />

Schlauchdefekt – gleichgültig ob Marderverbiss,<br />

Riss oder altersbedingte Porosität<br />

– mit einer unerwünschten Standzeit<br />

verbunden. Die mittlerweile immer komplexer<br />

geformten Schläuche erschweren<br />

überdies die Lagerhaltung, weshalb<br />

der Werkstattfachmann das benötigte<br />

Ersatzteil vielfach erst bestellen muss.<br />

Eine schnelle Hilfe in einem solchen Fall<br />

verspricht ein universelles Kühlmittelschlauch-Reparaturset,<br />

wie es etwa die<br />

in Forstinning ansässige Kunzer GmbH<br />

(www.kunzer.de) im Angebot hat: Mit<br />

Erste-Hilfe-Koffer: Das 40-teilige Kühlmittelschlauch-Reparaturset<br />

von Kunzer enthält alles<br />

für eine provisorische und dennoch fachmännische<br />

Reparatur. Bei den Metallverbindern<br />

verhindern beidseitige Sicken ein Abrutschen<br />

der Schlauchenden.<br />

76 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

dem Set lassen sich schadhafte Kühlmittelschläuche<br />

provisorisch reparieren, bis<br />

das benötigte Ersatzteil verfügbar ist.<br />

Schnelle und universelle Hilfe<br />

Ursprünglich für Nutzfahrzeuge entwickelt,<br />

lassen sich mit dem Spezialset jedoch<br />

auch bei vielen Pkw, Geländewagen, SUV<br />

und Van Schläuche mit 38, 50, 55 und 60<br />

Millimetern provisorisch reparieren. Den<br />

Produktinformationen zufolge umfasst<br />

das Set, das über den autorisierten Teilefachhandel<br />

oder bei Kunzer direkt erhältlich<br />

ist, 40 Teile, die in einem praktischen<br />

Kunststoffkoffer untergebracht sind. Neben<br />

diversen geraden und gebogenen<br />

Schlauchstücken und dazu passenden Befestigungsschellen<br />

umfasst das Set auch<br />

spezielle Verbindungsstutzen aus Metall,<br />

um etwa aufgetrennte Schlauchhälften zu<br />

verbinden. Diese Stutzen besitzen beidseitig<br />

Sicken, die laut Kunzer eine sichere und<br />

dichte Verbindung ergeben und dauerhaft<br />

abdichten sollen. Zudem sollen sich mit<br />

Hilfe der Verbinder bei der provisorischen<br />

Reparatur mit wenigen Handgriffen auch<br />

Radien verwirklichen lassen.<br />

Einfache Handhabung<br />

Die provisorische Schlauchreparatur lässt<br />

sich auf einfache Weise bewerkstelligen:<br />

Das schadhafte Schlauchstück wird mit<br />

Hilfe eines Teppichmessers herausgetrennt<br />

und beiderseits jeweils ein passender Rohr-<br />

Die Biege gemacht: Mit Hilfe der Stutzen und<br />

gebogener Reparaturstücke lassen sich auch<br />

Bögen darstellen.<br />

Schnell wieder dicht: Mit dem Provisorium<br />

lässt sich die Fahrt sicher wieder fortsetzen, bis<br />

der bestellte Ersatzschlauch eintrifft.<br />

Leck lass nach: Risse und Marderbisse in<br />

Kühlmittelschläuchen können schnell zu einem<br />

ungeplanten Liegenbleiber führen. In einem<br />

solchen Fall ist schnelle Hilfe gefragt.<br />

Fotos: Kunzer<br />

stutzen eingefügt. Anschließend längt der<br />

Werkstattfachmann aus einem der zum<br />

Set gehörenden Schlauchstücke ein entsprechend<br />

langes Stück ab und setzt dieses<br />

auf die noch freien Enden der profilierten<br />

Verbindungsmuffe. Nachdem die Befestigungsschellen<br />

mit einem Drehmoment<br />

von fünf Newtonmeter angezogen sind,<br />

lässt sich das Kühlsystem fachgerecht entlüften,<br />

so dass das havarierte Fahrzeug seine<br />

Fahrt fortsetzen kann.<br />

Den Experten von Kunzer zufolge gibt<br />

es allerdings auch einige Punkte, die der<br />

Kfz-Fachmann bei einer solchen provisorischen<br />

Reparatur beherzigen sollte, damit<br />

das Provisorium nicht unnötig zu einem<br />

weiteren „Liegenbleiber“ führt. So müssen<br />

sowohl der lädierte Schlauch als auch<br />

das zurechtgeschnittene Reparaturstück<br />

stramm auf den Verbindungsstutzen passen.<br />

Bei der Montage darf weder Öl noch<br />

ein anderes Schmiermittel (Silikonspray!)<br />

verwendet werden. Lediglich Wasser, Seifenlösung<br />

oder Kühlmittel sind als „Montagehilfe“<br />

erlaubt. Zudem weisen die Experten<br />

von Kunzer darauf hin, dass eine<br />

Reparatur von Silikon-Kühlerschläuchen<br />

aufgrund ihres speziellen Aufbaus und der<br />

damit verbundenen geringen Dehnbarkeit<br />

mit dem Reparaturset nicht möglich ist.<br />

Klaus Kuss


technik werkstattpraxis<br />

Erst analysieren,<br />

dann diagnostizieren<br />

_ Schlechter Kraftstoff verursacht Fahrverhaltensmängel – und<br />

kann den Kfz-Fachmann bei der Diagnose in die Irre führen. Dies gilt<br />

vor allem bei der Fehlersuche an Diesel-Hochdruck-Einspritzsystemen.<br />

Der „Kraftstoff-Analysator“ von Delphi soll dies verhindern.<br />

M<br />

oderne Diesel-Hochdruck-<br />

Einspritzsysteme wie<br />

Common Rail und Pumpe-<br />

Düse tragen dazu dabei,<br />

den Kraftstoffverbrauch<br />

und die Abgasemissionen zu minimieren.<br />

Um dies zu bewerkstelligen, spritzen<br />

sie den Dieselkraftstoff unter hohem<br />

Druck, teilweise mit deutlich über 2000<br />

bar, feinst zerstäubt in die Brennräume<br />

hinein. Deswegen sind Hochdruck-Einspritzsysteme<br />

und ihre Komponenten<br />

nicht nur äußerst präzise und mit<br />

geringsten Fertigungstoleranzen gebaut,<br />

sondern auch sehr sensibel gegenüber<br />

Verschmutzungen und schlechter Kraftstoffqualität.<br />

Insbesondere letztere kann<br />

bei einer Fehlersuche den Werkstattfachmann<br />

in die Irre führen, wissen die<br />

Dieselexperten von Delphi.<br />

Problemfall Bio-Diesel<br />

„Moderne Dieselmotoren und ihre Einspritzsysteme<br />

sind immer exakter auf be-<br />

78 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

stimmte Treibstoffarten und -qualitäten<br />

eingestellt. Abweichungen können zu<br />

Beschädigungen führen und aufwändige<br />

Reparaturen zur Folge haben“, berichtet<br />

Klaus Napp, Kundendienstleiter für Dieselsysteme<br />

bei Delphi in Wuppertal. Insbesondere<br />

„undefinierte Mixturen“, also<br />

Gemische aus Bio-Diesel und Diesel oder<br />

Otto-Kraftstoff und Diesel, können dem<br />

Experten zufolge modernen Selbstzündern<br />

Probleme bereiten und für Startschwierigkeiten<br />

oder eine schlechte Motorleistung<br />

verantwortlich sein.<br />

„Mit einer Riechprobe lässt sich kaum<br />

sicher bestimmen, welcher Kraftstoff beziehungsweise<br />

welches Gemisch sich<br />

gerade im Kraftstoffsystem befindet“, erklärt<br />

Napp. Selbst „Supernasen“ könnten<br />

kaum erkennen, ob es sich um reinen,<br />

regulären Diesel, reinen Bio-Diesel oder<br />

einen Gemisch aus beiden handelt. „Vor<br />

allem einen zu hohen Anteil an Bio-Diesel<br />

oder Wasser nehmen moderne Dieselmotoren<br />

übel – und erschweren dem<br />

Werkstattfachmann die Fehlersuche“,<br />

Vorsicht Falle: „Moderne Dieselmotoren<br />

mit Hochdruck-Einspritzsystem reagieren<br />

empfindlich auf die Kraftstoffqualität.<br />

Doch selbst Supernasen können mit<br />

Riechen kaum sicher erkennen, ob es<br />

sich um reinen Kraftstoff oder um ein<br />

gefährliches Gemisch handelt“, sagt<br />

Klaus Napp, Dieselexperte bei Delphi.<br />

weiß Napp aus Erfahrung. Per Gesetz<br />

dürfen die Mineralölgesellschaften seit<br />

Anfang 2010 dem Dieselkraftstoff bis zu<br />

sieben Prozent Bio-Diesel beimischen.<br />

Problematisch wird es laut Napp, wenn<br />

im Laufe der Zeit zwangsläufig die Bio-<br />

Diesel-Konzentration im Kraftstoffsystem<br />

steigt. „Kritisch wird es bei einem<br />

Bio-Diesel-Anteil über zehn Prozent“,<br />

warnt der Experte.<br />

Analyse schafft Gewissheit<br />

Deshalb haben Delphis Dieselspezialisten<br />

den „Kraftstoff-Analysator“ entwickelt.<br />

Mit diesem elektronischen Messgerät<br />

lässt sich laut Napp der Bio-Diesel-Anteil<br />

mit einer Genauigkeit von plusminus<br />

ein Prozent feststellen – und dies ohne<br />

zeit- und kostenaufwändige Inanspruchnahme<br />

eines chemischen Labors. „In<br />

weniger als einer Minute weiß der Werkstattfachmann<br />

über die Kraftstoffqualität<br />

Bescheid“, erklärt Napp. Herzstück des<br />

handlichen Testgeräts sind eine Spezialsonde<br />

sowie eine patentierte Elektronik,<br />

die laut Delphi eine Kraftstoffanalyse in<br />

Echtzeit ermöglicht. Die Handhabung des<br />

akkubetriebenen Kraftstoff-Analysators<br />

ist simpel, wovon sich die <strong>amz</strong>-Redaktion<br />

bei einem Vor-Ort-Besuch im Dieselzentrum<br />

von Delphi in Wuppertal überzeugen<br />

konnte.<br />

Der Anwender zieht eine Kraftstoffprobe,<br />

laut Napp am besten aus dem direkten<br />

Umfeld der Kraftstoffförderpumpe,<br />

und füllt diese in den Prüfbehälter.<br />

„Für eine Analyse genügen 46 Milliliter


Treibstoff, die man aus der Kraftstoffpumpe<br />

oder dem Filtergehäuse gewinnen<br />

kann“, erklärt Napp. Nachdem der<br />

Messkopf des Geräts per Knopfdruck<br />

kalibriert ist, steckt der Experte die Messzelle<br />

vollständig in die blasenfreie Flüssigkeit<br />

und startet per Tastendruck die<br />

Messung. Rund 30 Sekunden später ertönt<br />

ein Signalton und der Anwender erhält<br />

per Display-Anzeige die Anweisung,<br />

den Messkopf aus der Probe zu nehmen.<br />

Anschließend muss die Flüssigkeit aus<br />

dem Messkopf ablaufen und das Gerät<br />

fährt selbständig mit der Analyse fort.<br />

Weitere 30 Sekunden später erscheint<br />

der Bio-Diesel-Anteil in Prozent auf dem<br />

Display. Diesen Wert kann der Anwender<br />

zur Dokumentation für den Kunden speichern.<br />

„Befinden sich zudem auch noch<br />

andere Verunreinigungen in der Probe,<br />

so gibt das Gerät auch darauf einen entsprechenden<br />

Hinweis“, erklärt Napp. Der<br />

Kraftstoff-Analysator ermittelt die Leitfähigkeit<br />

der Flüssigkeit und wertet die<br />

Sensordaten mit Hilfe einer speziellen,<br />

von Delphi entwickelten Software aus.<br />

Mehr Sicherheit<br />

Napp ist optimistisch, was den Verkaufserfolg<br />

des handlichen Geräts angeht. „Es<br />

erspart den Werkstätten bei Motorenschäden<br />

aufwändige chemische Untersuchungen<br />

und bietet den Betreibern<br />

von Fahrzeugflotten mehr Sicherheit,<br />

wenn ihre Fahrzeuge in Weltregionen<br />

unterwegs sind, wo man weniger auf die<br />

Treibstoffeigenschaften oder -qualitäten<br />

achtet“, erklärt der Dieselspezialist.<br />

Zum Lieferumfang des Diesel-Analysators,<br />

der sich laut Napp auch unabhängig<br />

von anderem Equipment verwenden<br />

lässt, gehören ein USB-Kabel, ein Netzteil,<br />

drei 50-Milliliter-Messröhrchen, eine<br />

Schnellstart-Anleitung und eine CD mit<br />

Gebrauchsanweisung und Reporting-<br />

Software. Gerät und Zubehör werden in<br />

einem leichten und dennoch robusten<br />

Tragekoffer geliefert.<br />

Klaus Kuss<br />

www.delphi.com<br />

Elektronischer Treibstoffcheck: Mit dem Kraftstoff-<br />

Analysator von Delphi lässt sich der Bio-Diesel-Anteil<br />

im Dieselkraftstoff ermitteln. Damit kann der Mechaniker<br />

Fehler eingrenzen, die ihre Ursache in einer schlechten<br />

Kraftstoffqualität haben. Fotos: Kuss


technik werkstattpraxis<br />

Inspector –<br />

Diagnose für alle<br />

_ Das Diagnosegerät „Inspector“ soll<br />

Werkstätten schnell, einfach und aktuell<br />

bei der Fehlerdiagnose unterstützen und<br />

jederzeit aussagekräftige Diagnoseinformationen<br />

zur Verfügung stellen.<br />

Der Inspector kommuniziert mit allen<br />

gängigen Automarken und Modellen,<br />

insbesondere auch mit einer Vielzahl<br />

asiatischer Fahrzeugmodelle. Das neue<br />

Gerät soll sich durch hohe Performance<br />

in der Diagnosetiefe, Schnelligkeit, kompakte<br />

Bauart, hochwertigen Aufbau und<br />

hohe Benutzerfreundlichkeit auszeichnen.<br />

Laut Hersteller erkennt der Inspector<br />

mehr als 95 Prozent der Fehlercodes<br />

aus nahezu allen Fahrzeugbereichen,<br />

von der Motor- und Getriebesteuerung<br />

über Fahrwerkselektronik sowie aktive<br />

und passive Sicherheitssysteme bis hin<br />

zur Komfortelektronik. Enge Update-<br />

Intervalle garantieren eine hohe Datenaktualität.<br />

Die Updates, die in den ersten<br />

Dem Schaden auf der Spur<br />

_ Mit einem Werkstattposter kann der<br />

Profi die Ursachen für typische Schadensbilder<br />

am Starter auf einen Blick erkennen.<br />

80 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

beiden Jahren kostenlos sind, können<br />

anschließend kostengünstig über eine<br />

Update-Flatrate erworben werden. Im<br />

Lieferumfang enthalten sind alle erforderlichen<br />

Adapterkabel und -stecker,<br />

passend für alle gängigen Hersteller.<br />

Das neue Schadensbilderposter<br />

für Starter vom Kfz-<br />

Teile Spezialist Herth+Buss<br />

dokumentiert anschaulich<br />

die Ursachen für den<br />

Ausfall des Starters. Die übersichtliche,<br />

visuelle Darstellung des neuen<br />

Werkstattposters unterstützt die<br />

Erläuterungen des technischen Kundendienstes<br />

im direkten Kundengespräch,<br />

im Rahmen von Werkstattschulungen<br />

und Werkstattbesuchen<br />

sowie auf Messen.<br />

Zu den häufigsten Ausfallursachen<br />

gehört das so genannte Mitlaufen<br />

des Starters. Aufgrund der Wiederholungsgefahr,<br />

ist es wichtig, die<br />

Ursache zu beseitigen, bevor ein neuer<br />

Starter verbaut wird. Neben der<br />

Überprüfung des gesamten Zündstartsystems<br />

hat die Aufklärung des<br />

Kunden in diesem Bereich eine besondere<br />

Bedeutung.<br />

Das Schadensbilderposter für Starter von<br />

Herth+Buss zeigt dem Werkstattprofi die<br />

häufigsten Fehler rund um das Startsystem.<br />

Foto: Herth+Buss<br />

Das Diagnosegerät „Inspector“<br />

unterstützt Werkstätten schnell,<br />

einfach und aktuell bei der<br />

Fehler diagnose und stellt dazu<br />

aussagekräf ti ge Diagnosein-<br />

formationen zur Verfügung.<br />

Foto: Herth+Buss<br />

Umfangreiche Funktionen<br />

Das Gerät ermöglicht laut Angaben von<br />

Herth+Buss individuelle Datenaufzeichnungen<br />

bei allen asiatischen Fahrzeugmodellen.<br />

Die europäischen Hersteller<br />

sind in Vorbereitung. Mit drei hochwertigen<br />

Geräten – Vier-Kanal-Oszilloskop,<br />

Zündoszilloskop und Zwei-Kanal-Multimeter<br />

– soll der Inspector eine professionelle<br />

Visu ali sierung von Spannungsverläufen<br />

und Frequenzveränderungen<br />

sicherstellen. Der Actuator-Test ermöglicht<br />

die Aktivierung verschiedener Komponenten<br />

wie beispielsweise Stellmotoren,<br />

Relais und Magnetventilen. jr.<br />

Bei Startern mit Permanentmagneten,<br />

die zunehmend in modernen<br />

Fahrzeugen verbaut werden, genügt<br />

schon ein kurzzeitiges Mitlaufen des<br />

Starters, damit sich dieser durch Eigeninduktion<br />

selbst mit Strom versorgt.<br />

Das Starterritzel bleibt selbst<br />

nach der Unterbrechung des Steuerstromkreises<br />

mit der Schwungscheibe<br />

im Eingriff und setzt somit die<br />

Startwiederholsperre außer Kraft.<br />

Deshalb gilt immer: Beim Starten<br />

Fuß vom Gas.<br />

Das Poster gibt aber auch Antworten<br />

auf die Fragen wie: Was passiert<br />

bei Überhitzung, Überlastung<br />

der Verbindungsleitung oder im Fall<br />

einer abgenutzten Kohlebürste? Das<br />

Werkstattposter im Format DIN A1<br />

kann direkt bei Herth+Buss bestellt<br />

werden. rl<br />

www.herthundbuss.com


technik werkstattausrüstung<br />

Licht in dunkle Ecken<br />

_ Die LED-Lampe Pocket DeLux von Berner<br />

erleichtert Kfz-Handwerkern das Ausleuchten<br />

des Arbeitsbereiches.<br />

Kfz-Handwerker sind bei ihrer<br />

Arbeit ständig auf gutes Licht<br />

angewiesen. Sei es bei Sichtprüfungen<br />

oder Schraubarbeiten – in<br />

so gut wie jeder Arbeitssituation<br />

gibt es dunkle Ecken auszuleuchten. Mit<br />

der LED-Lampe Pocket DeLux hat Berner<br />

für diese Aufgabe ein praktisches Hilfsmittel<br />

ins Programm aufgenommen. Sie<br />

ist aus stabilem Kunststoff gefertigt und<br />

seitlich mit gummibeschichteten, griffigen<br />

Leisten versehen. Die neue LED-Lampe verfügt<br />

über einen um 360 Grad klappbaren<br />

Haltebügel mit Magnetfuss. Damit lässt<br />

sie sich einfach aufstellen oder an Stahlteilen<br />

so anhaften, dass sie den Arbeitsbereich<br />

optimal ausleuchtet. Ein ausklappbarer<br />

Haken und Gürtelclip ermöglichen<br />

zudem den vielseitigen und praktischen<br />

Einsatz auch außerhalb der Werkstatt, beispielsweise<br />

beim Abschleppservice.<br />

82 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

Lange Akkulaufzeit<br />

_ Komplettes Montageprogramm<br />

Der US-amerikanische Werkstattausrüster<br />

Hunter hat sein Produktprogramm<br />

für den deutschen Markt um Reifenmontiermaschinen<br />

erweitert. Die Produktlinie<br />

umfasst drei Maschinentypen. Für<br />

das mittlere Segment wird die Tellermaschine<br />

TCX525 angeboten. Sie verfügt<br />

über Spannklauen, die mit zwei doppelt<br />

wirkenden pneumatischen Zylindern betätigt<br />

werden. Das soll ein sicheres Spannen<br />

aller auf dem Markt befindlichen<br />

Felgen garantieren.<br />

Mit der TCX575 steht eine weitere<br />

Tellermaschine zur Verfügung. Sie ist mit<br />

einem patentierten Montagefinger für<br />

das schonende Montieren und Demontieren<br />

ohne Montagehebel ausgestattet.<br />

Alle Abläufe der Montiermaschine werden<br />

elektro-pneumatisch ausgeführt.<br />

Der Spanntisch verfügt über selbstzen-<br />

Die Berner Pocket DeLux ist mit 20<br />

hochwertigen LEDs ausgestattet. Damit<br />

leuchtet sie den Arbeitsbereich auf eine<br />

Entfernung von einem halben Meter mit<br />

800 Lux blendfrei aus. Ein Lithium-Ionen-<br />

Akku mit einer Spannung von 3,7 Volt<br />

ermöglicht eine Leuchtdauer von über<br />

sieben Stunden. Damit kann sie mehr als<br />

einen Arbeitstag lang ohne Ladevorgang<br />

trierende Spannklauen und ist in zwei<br />

Positionen in der Höhe verstellbar.<br />

Beim Spitzenmodell TCX3000 handelt<br />

es sich um einen Montageautomaten,<br />

bei dem der Monteur alle Abläufe<br />

bequem von einer Bedienkonsole<br />

aus steuern kann. Die Maschine ist mit<br />

einem Multifunktions-Werkzeug ausgestattet.<br />

Je nachdem, ob der Reifen abgedrückt,<br />

herausgehebelt oder montiert<br />

wird, kann das entsprechende Werkzeug<br />

am drehbaren Montagekopf vorgewählt<br />

werden. Die Abläufe werden hydraulisch<br />

gesteuert. Das Aufspannen des Rades<br />

erfolgt pneumatisch mit Hilfe eines patentierten<br />

Spannfuttertellers mit integrierter<br />

Kraftverstärkung.<br />

Die TCX525 kann optional mit einem<br />

wdk-zertifizierten Wulstniederhalter<br />

ausgestattet werden. Die TCX575 und die<br />

Handlich und hell: Die LED-Lampe<br />

Pocket DeLux lässt sich sehr<br />

vielseitig aufstellen und liefert viel<br />

Licht für alle Arbeiten rund ums<br />

Kraftfahrzeug. Foto: Linzing<br />

verwendet werden. Eine integrierte Status-LED<br />

leuchtet rot auf, wenn der Akku<br />

wieder aufgeladen werden muss. Ist<br />

der Akku nach dem Ladevorgang wieder<br />

vollständig geladen, leuchtet die Status-<br />

LED grün. Im Lieferumfang ist ein Lade-<br />

Netzteil enthalten. Ein Kfz-Ladekabel ist<br />

optional erhältlich und erweitert den<br />

Komfort der Lampe. rl<br />

www.berner.de<br />

Bei der Montiermaschine TCX3000 von Hunter<br />

kann der Monteur alle Abläufe bequem von<br />

einer Bedienkonsole aus steuern.<br />

Foto: Linzing<br />

TCX3000 sind ab Werk mit dem Wulstniederhalter<br />

ausgerüstet und für die<br />

Montage von UHP- und Runflat-Reifen<br />

wdk-zertifiziert. rl<br />

www.hunter-d.de


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technik werkstattausrüstung<br />

_ Effektiver reinigen<br />

Bei der Reinigung von Fahrzeugen sind<br />

Schäume und Sprühnebel effektiver als<br />

Flüssigkeiten, da die Wirksubstanzen<br />

auf eine große Oberfläche verteilt werden.<br />

So können sie trotz sparsamer Dosierung<br />

optimal reagieren. Für das Auftragen<br />

von Schäumen oder Sprühnebel<br />

auf zu reinigende Oberflächen bietet<br />

Förch die Druckluftpistolen aus der Tornador-Serie<br />

an. Das Modell „Tornador<br />

Foam“ wurde speziell für die Schaumreinigung<br />

entwickelt, während das Produkt<br />

„Tornador Black“ einen kräftigen<br />

Sprühnebel erzeugt. Beide lassen sich<br />

an handelsübliche Leitungen für Druckluftwerkzeuge<br />

oder entsprechende<br />

Kompressoren anschließen.<br />

Der Tornador Foam ist mit einem<br />

Diffusor ausgestattet, der das Einschäumen<br />

selbst großer Flächen, etwa<br />

Lkw-Planen, in kurzer Zeit ermöglichen<br />

soll. Zwei auswechselbare Düsen und<br />

ein Druckluftregulierventil sollen zudem<br />

das individuelle Anpassen an den<br />

Verschmutzungsgrad ermöglichen.<br />

Dank speziellem Verwirbelungs-Verfahren<br />

ist der Schaum besonders langlebig<br />

und löst selbst hartnäckigen und<br />

verkrusteten Schmutz, so der Anbieter.<br />

_ Spenderbox für Schleifblüten<br />

Ein gutes Schleifmittel zeichnet sich immer<br />

auch durch eine einfach Handhabung aus.<br />

Deshalb hat der Schleifmittelspezialist sia<br />

Abrasives für die Feinstkorn-Blüten 1913<br />

siawat fc eine praktische Spenderbox zum<br />

Abrollen entwickelt. Die part GmbH, exklusives<br />

Vertriebsunternehmen für Schleifprodukte<br />

von sia Abrasives, Kleb- und<br />

Dichtstoffe von Sika sowie Druckluft- und<br />

Elektrowerkzeuge von Bosch Power-Tools,<br />

hält die schlaue Schachtel ab sofort für Reparatur-<br />

und Lackierbetriebe bereit.<br />

Mit der Spenderbox hat sia Abrasives<br />

die Anwendung der siawat-Klebeblüten<br />

eigenen Angeben zufolge in doppelter Hinsicht<br />

verbessert. Zum einen sei das Schleifmittel<br />

mit einem Handgriff einsatzbereit:<br />

Ein leichter Zug an der Klebefolie genügt<br />

84 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

Mit den Druckluftpistolen aus der<br />

Tornador-Serie lassen sich Schäume und<br />

Sprühnebel für das effektive Reinigen<br />

von Fahrzeugen erzeugen.<br />

Foto: Förch<br />

Ein Multi-Reiniger-Konzentrat für Pkw<br />

und Lkw gehört zum Lieferumfang<br />

dazu.<br />

Die Reinigungspistole Tornador Black<br />

ist mit einer verschleißfrei rotierenden<br />

Leitung ausgestattet, die das Reiniger-<br />

Luft-Gemisch äußerst fein zerstäuben<br />

soll. Damit soll sich ein schonender aber<br />

tiefenwirksamer Effekt ergeben, der sich<br />

und schon löst sich eine Blüte von der Rolle,<br />

heißt es in der Produktbeschreibung.<br />

Zum anderen schütze die Verpackung<br />

das Schleifmittel vor Staub und Schmutz<br />

im Betrieb. Das vermeidet aufwändiges<br />

Nachbearbeiten, denn verunreinigte<br />

Schleifmittel können Mikrokratzer und ein<br />

unregelmäßiges Schleifbild verursachen,<br />

argumentiert das Unternehmen.<br />

Mit den Feinstkorn-Blüten siawat sollen<br />

Kfz-Profis ein effizientes und gleichmäßiges<br />

Micro-Finish erreichen. Das wasserfeste<br />

Schleifmittel ist bei part in den<br />

Körnungen 1500, 2000 und 2500 erhältlich.<br />

Im feuchten Zustand soll es sich optimal<br />

für den Handschliff mit Finiblock eignen.<br />

Die robuste und gleichzeitig flexible Papierunterlage<br />

ist laut Unternehmensangaben<br />

besonders reißfest<br />

und zeigt auch nach<br />

Das Produkt mit<br />

zertifizierter<br />

Leistung - keine<br />

unfundierten<br />

Behauptungen<br />

www.QMI.de<br />

längerer Einwirkzeit<br />

kein lästiges Einrollen.<br />

rl<br />

www.part-info.com<br />

auch für das Reinigen von Lüftungsdüsen<br />

und Polsterstoffen eignet, so der<br />

Anbieter. Dabei werden Schmutzpartikel<br />

mit hoher Kraft herausgelöst. Die<br />

benetzten Oberflächen sollen dank Verzichts<br />

auf intensive Benetzung schnell<br />

wieder abtrocknen. Mit Hilfe eines Reduzierventils<br />

kann der Luft- und Reinigungsmitteldurchsatz<br />

an den jeweiligen<br />

Anwendungsfall individuell angepasst<br />

werden. rl<br />

www.foerch.com<br />

In der Spenderbox sind die Feinstkorn-<br />

Blüten siawat vor Staub und Schmutz<br />

geschützt. Ein leichter Zug an der gelben<br />

Klebefolie genügt und schon gibt die Box<br />

eine Blüte aus.<br />

Foto: part


_ Schweres sicher im Griff<br />

Nicht nur die Fahrzeuge selbst werden<br />

immer schwerer, auch Baugruppen wie<br />

Getriebe, Gelenkwellen, Hinterachsen<br />

oder auch Tanks legen immer mehr an<br />

Gewicht zu. Um diese Baugruppen beim<br />

Aus- und Einbau sicher handhaben und<br />

halten zu können, sind spezielle Montagevorrichtungen<br />

erforderlich. Eine Montagehilfe,<br />

die auch bei schweren Bauteilen<br />

von Transportern, Lkw und Bussen<br />

nicht passen muss, hat der Allgäuer<br />

Werkstattausrüstungsspezialist Maha<br />

entwickelt. Den Produktinformationen<br />

zufolge ist die neuartige Montagevorrichtung<br />

speziell für den Gebrauch auf<br />

bodenlaufenden Achs- und Getriebehebern<br />

gedacht.<br />

Der Montagekopf verfügt laut Maha<br />

über bewegliche, verstellbare und gummierte<br />

Auflagen, die nahezu alle Standardgetriebe<br />

bis zu einem Gewicht von<br />

1000 Kilogramm problemlos aufnehmen<br />

können. Aufgrund ihrer neuartigen<br />

Konstruktion soll sich die Vorrichtung<br />

_ Intelligentes Multitalent<br />

Mit dem HTDC 5000 brachte<br />

das Unternehmen H-Tronic<br />

jüngst ein modernes Ladegeräte<br />

für Zwölf-Volt-Bleibatterien<br />

auf den Markt. Das<br />

980 Gramm leichte Gerät<br />

vereint laut Anbieter die drei<br />

wichtigen Funktionen Laden,<br />

Pflegen und Testen. Die mikroprozessor-<br />

und kennliniengesteuerte<br />

Ladetechnik überwacht<br />

alle Abläufe und sorgt<br />

für die optimale Ladung. Der<br />

Akku kann monatelang angeschlossen<br />

und erhaltungs-<br />

Beim HDTC 5000 werden alle Abläufe von<br />

Mikroprozessoren überwacht. Das soll eine<br />

optimale Ladung garantieren.<br />

Foto: H-Tronic<br />

seitlich noch um insgesamt<br />

30 Grad (je 15 Grad<br />

nach links und rechts)<br />

schwenken lassen. Im Zusammenspiel<br />

mit der geringen<br />

Bauhöhe der Aufnahme<br />

– Maha gibt 130<br />

Millimeter über dem Heber<br />

an – soll die Montagehilfe<br />

eine hohe Beweglichkeit<br />

bieten, um das<br />

betreffende Aggregat für<br />

eine problemlose Montage<br />

unter dem Fahrzeug<br />

optimal einzurichten und<br />

zu platzieren.<br />

Die Beweglichkeit basiertUnternehmensangaben<br />

zufolge auf dem<br />

Zusammenspiel diverser<br />

Spindeln und Scheren, die ein manuelles,<br />

millimetergenaues Einrichten des<br />

Montagekopfs ermöglichen sollen. Einfache<br />

Ratschen und Drucklufttaschen<br />

geladen werden: Tiefentladungen<br />

oder Überladung<br />

gehören mit diesem Produkt<br />

der Vergangenheit an, so die<br />

Meldung. Ein Aktivator reduziere<br />

Sulfatablagerungen an<br />

den Bleiplatten und sorge<br />

für eine lange Lebenszeit des<br />

Akkus. Alle wichtigen Testergebnisse<br />

und Parameter<br />

werden im übersichtlichen<br />

Display und mit acht LEDs<br />

angezeigt. rl<br />

www.h-tronic.de<br />

„Dicke Dinger“ im Griff: Die neuartige Montagevorrichtung von<br />

Maha passt auf bodenlaufende Achs- und Getriebeheber. Diverse<br />

Verstellmöglichkeiten erlauben ein millimetergenaues Platzieren<br />

selbst schwerer Aggregate. Foto: Maha<br />

sollen überdies die Anwendung bei<br />

montierten Baugruppen unter Last erleichtern.<br />

kk<br />

AirCon Service<br />

Weitere Infos und Gratis-Kataloge:<br />

Hotline: 02572 879-199<br />

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_ Fokus auf Transporter<br />

Transporter und Wohnmobile sind nicht<br />

nur im Teilemarkt, sondern auch bei Kfz-<br />

Betrieben eine stetig wachsende Kundenspezies<br />

– gleichgültig, ob sich die<br />

Werkstatt auf Pkw oder Nutzfahrzeuge<br />

spezialisiert hat. Daraus resultiert den<br />

Diagnosespezialisten von AVL Ditest<br />

zufolge eine steigende Nachfrage nach<br />

Diagnoseprodukten, die speziell auf diese<br />

Fahrzeugkategorie abgestimmt sind.<br />

Diesem Trend folgend haben die<br />

Fürther Diagnoseprofis nach eigenem<br />

Bekunden ihr Angebotsspektrum erweitert<br />

und ihre Diagnoseproduktlinie vor<br />

kurzem mit speziellen Transporterversionen<br />

ergänzt. Der Einstieg ins Transportersegment<br />

ist Unternehmensangaben<br />

zufolge mit der „AVL Ditest Transporter-<br />

Diagnose“ ab einer Jahrespauschale von<br />

387 Euro netto möglich. Den Produktinformationen<br />

zufolge arbeitet die Software<br />

„AVL Ditest Transporter-Diagnose“<br />

unter derselben Oberfläche wie die übrigen<br />

Systeme des Anbieters, so dass<br />

sich diese nach eigenem Bekunden auf<br />

_ Schneller schrauben<br />

Gedore hat seinen Maulschlüssel mit<br />

Ringratsche 7 R sowie 7 UR mit Umschaltmechanismus<br />

grundlegend überarbeitet<br />

und mit verbesserter Technik<br />

ausgestattet. Die Schlüsselknarre soll für<br />

ratschendes Lösen und für den Schnellanzug<br />

von Schrauben geeignet sein. Die<br />

Version 7 UR ist mit einem Umschalthebel<br />

für den Wechsel von Links- auf Rechtsgang<br />

ausgestattet. Schaft und Köpfe sind<br />

bei beiden Produkten sehr schlank und<br />

damit auch für schwer zugängliche Stellen<br />

geeignet. Das Hohlprofil des Schaftes<br />

... und wenn ���es ����tropft, �� �������<br />

für alle Ölsorten und alle Ölsysteme<br />

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Kundenwunsch problemlos<br />

und schnell via Software-<br />

Update um Pkw- und/oder<br />

Lkw-Funktionen erweitern<br />

lassen.<br />

Die Transporter-Diagnose<br />

ist in den Varianten „AVL<br />

Ditest System- und Diagnose-Support<br />

Premium“ beziehungsweise<br />

„Plus“ sowie als<br />

Update für die „AVL Ditest<br />

Diagnose“-Software der Systeme<br />

AVL Dix und AVL Digis<br />

erhältlich. Den Produktinformationen<br />

zufolge lassen<br />

sich mit der Transporter-Variante alle<br />

wichtigen Modelle, vom Citroen Nemo<br />

über den Iveco Daily bis hin zum VW<br />

Crafter sowie asiatische Fahrzeuge wie<br />

der Hyundai H1 oder der Nissan Interstar,<br />

abdecken.<br />

Unternehmensangaben zufolge lässt<br />

sich die Transporter-Diagnosesoftware<br />

mit jeder PC-basierten, diagnosefähigen<br />

Hardware von AVL Ditest (AVL Dix, AVL<br />

soll ein ermüdungsfreies Schrauben ermöglichen.<br />

Die Schlüsselknarren bieten<br />

die Möglichkeit der Wartung. Sie lassen<br />

sich bei Bedarf aufschrauben, leicht<br />

nachfetten und sind danach wieder einsatzbereit.<br />

Eine matte Verchromung verschafft<br />

den Schlüsselknarren eine blendfreie<br />

Optik.<br />

Die Schlüsselknarren sind glühend<br />

geschmiedet und besitzen laut Anbieter<br />

eine hohe Drehmomentübertragung.<br />

Das Maul ist Unternehmensangaben zufolge<br />

exakt auf Schlüsselweite geschliffen.<br />

Die Mechanik<br />

der neuen Werkzeuge<br />

wurde aus<br />

der bewährten Mechanik<br />

der Gedore<br />

U-20-Knarren abgeleitet<br />

und weiter-<br />

entwickelt. Hierbei<br />

Transportertauglich: Ab sofort bietet AVL Ditest spezielle Diagnosepakete<br />

für Transporter an. Optional lassen sich diese mit<br />

Pkw- und/oder Nutzfahrzeug-Funktionen aufrüsten. Im Bild<br />

das „ultra-mobile“ Diagnosetool „AVL Dix Drive UM“.<br />

Foto: AVL<br />

Digis) betreiben. Betrieben, die auf die<br />

Kosten achten und eine preisgünstige<br />

Neuanschaffung tätigen wollen, empfehlen<br />

die Fürther Diagnoseexperten das<br />

mobile Diagnose-Gerät „AVL Dix Drive<br />

UM“ oder – in Verbindung mit einem vorhandenen<br />

PC oder Notebook – das Diagnosetool<br />

„AVL Dix 105“. kk<br />

www.avl.com<br />

Die Schlüsselknarren 7 R und 7 UR von Gedore<br />

eignen sich für ratschendes Lösen und für den<br />

Schnellanzug von Schrauben.<br />

Foto: Gedore<br />

wurde ein verbesserter praxisorientierter<br />

Arbeitswinkel zwischen fünf und sieben<br />

Grad realisiert. Die bestehenden metrischen<br />

Größen wurden vollständig auf<br />

die weiterentwickelte Version umgestellt.<br />

Zusätzlich ist der 7 R auch in den<br />

Schlüsselweiten 21, 34 und 36 Millimeter<br />

und der 7 UR in Schlüsselweite 21 Millimeter<br />

lieferbar.<br />

Die Schlüsselknarren mit der Größe<br />

zehn Millimeter können mit dem Gedore<br />

Adapter 618 zur 1/4-Zoll-Bit-Knarre<br />

aufgerüstet werden. Die Artikel sind im<br />

Fachhandel erhältlich. rl<br />

www.gedore.de


_ Ordnung mit System<br />

So verschieden wie die täglichen Arbeitsaufgaben<br />

in einer Kfz-Werkstatt sind,<br />

so unterschiedlich sind auch die speziellen<br />

Anforderungen und Wünsche des<br />

Mechanikers an die Ausstattung seines<br />

Werkzeugwagens. Um dem Rechnung<br />

zu tragen, hat der Wuppertaler Werkzeugspezialist<br />

Stahlwille mit den Modellen<br />

97N und 97N/KM kürzlich ein modular<br />

aufgebautes Werkstattwagen-System<br />

vorgestellt, das sich individuell nach den<br />

Wünschen des späteren Nutzers ausstatten<br />

und zusammenstellen lassen soll.<br />

Die Zahl der Schubladen variiert<br />

zwischen sechs und zehn, zudem sind<br />

unterschiedliche Höhen erhältlich. Die<br />

mit 140 Millimetern höchste Schublade<br />

ist besonders für größere Werkzeuge<br />

geeignet. Je nach individuellem Bedarf<br />

bieten die 97er-Modelle reichlich Platz<br />

für Werkzeuge in dem von Stahlwille<br />

entwickelten Ordnungssystem „Tool<br />

Control System“ (TCS), aber auch für<br />

Standard-Einlagen. Das TCS besteht<br />

aus doppellagigen Schaumstoffmat-<br />

_ Schneller heben ohne Kabel<br />

Schneller nach oben: Der akkubetriebene Grubenheber „Pit Master<br />

A“ von Blitz hebt Lasten bis zu 14 Tonnen zwei- bis dreimal<br />

schneller als herkömmliche lufthydraulische Varianten. Foto: Kuss<br />

Mit dem „Pit Master A“ präsentierte<br />

der Bräunlinger Hebetechnikspezialist<br />

Blitz Rotary<br />

einen akkubetriebenen,<br />

elektrohydraulischen Grubenheber<br />

auf der Automechanika.<br />

Herstellerangaben<br />

zufolge übertrifft die Hubgeschwindigkeit<br />

des Akku-<br />

Hebers jene vergleichbarer<br />

lufthydraulischer Varianten<br />

um das Zwei- bis Dreifache.<br />

Damit eigne sich der neuartige<br />

„Grubenknecht“ insbesondere<br />

für zeitkritische<br />

Anwendungsfälle, etwa für<br />

Prüforganisationen. Der Pit<br />

Master A ist laut Blitz Rota-<br />

ten in den Farben Gelb (untere Schicht)<br />

und Schwarz (obere Schicht), in welchen<br />

die Ausschnitte für die jeweiligen<br />

Werkzeuge ausgefräst sind. Fehlt ein<br />

Werkzeug „leuchtet“ es Gelb aus der<br />

Werkzeugeinlage und signalisiert damit<br />

deutlich, dass Werkzeug fehlt. Alle<br />

bisherigen Einlagen lassen sich Unternehmensangaben<br />

zufolge bei den neuen<br />

Systemwägen jedoch problemlos<br />

weiter verwenden. Darüber hinaus gibt<br />

es Zusatzfeatures, etwa einen Abfallbehälter,<br />

ein Mehrzweckstativ sowie<br />

einen Halter für Papierrollen.<br />

Auch auf Sicherheit haben die Werkzeugspezialisten<br />

von Stahlwille geachtet<br />

und eine spezielle Blockiervorrichtung<br />

eingebaut. Diese soll verhindern,<br />

dass mehrere Schubladen gleichzeitig<br />

geöffnet werden und der Wagen deshalb<br />

kippt. Überdies sind die großen,<br />

doppelt gelagerten Räder mit einer Feststellbremse<br />

versehen. kk<br />

ry mit einem 1,3 Kilowatt<br />

starken Elektromotor ausgestattet<br />

und kann damit Lasten<br />

von bis zu 14 Tonnen 800<br />

Millimeter hoch heben. Weitere<br />

Leistungsvarianten sind<br />

einem Unternehmenssprecher<br />

zufolge bereits geplant.<br />

Als Energiequelle kommt ein<br />

auswechselbarer Zwölf-Volt-<br />

Standard-Akku zum Einsatz.<br />

In der Basisversion erfolgt die<br />

Bedienung des Akku-Hebers<br />

über ein Handpanel, optional<br />

ist eine Funkfernbedienung<br />

erhältlich. kk<br />

www.blitzrotary.com<br />

www.stahlwille.de<br />

Voll variabel: Die modularen Werkzeugwagen<br />

97N und 97N/KM von Stahlwille lassen sich<br />

auf die speziellen Anforderungen des Mechanikers<br />

anpassen und individuell bestücken.<br />

Foto: Stahlwille<br />

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Stahlgruber:<br />

Schulungen für 2011<br />

_ Die Stahlgruber-Gesellschafter-Stiftung bietet für das Kfz- und<br />

Vulkaniseur-Handwerk auch 2011 wieder Wissensvermittlung auf<br />

höchstem Niveau an verschiedenen Standorten.<br />

Rund 80 Weiterbildungskurse sind<br />

im Jahr 2011 für das Kfz-Handwerk<br />

geplant. Einen Schwerpunkt<br />

dieses Angebotes bildet der<br />

Kurs Warenwirtschaftssysteme<br />

in der Kfz-Werkstatt und Kfz-Handel<br />

für Einsteiger. Weitere Themen, die im<br />

Blickpunkt des Kfz-Reparaturgewerbes<br />

stehen, sind Diagnose und Prüftechnik<br />

_ Passgenau bohren<br />

Um die Parksensoren an VW-Modellen<br />

zum Beispiel nach einer Unfall-<br />

Instandsetzung in neue Stoßstangen<br />

montieren zu können, müssen an den<br />

Eine Vielzahl technischer Infos finden Sie unter<br />

www.turbolader.com<br />

T U R B O C H A R G E R S<br />

Schlütter Turbolader GmbH � Belgische Allee 57a � 53842 Troisdorf<br />

Tel.: (02241) 25052-0 � Fax: (02241) 25052-99 � <strong>amz</strong>@turbolader.com<br />

88 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

sowie Klimatechnik mit Sachkundenachweis.<br />

Auch für das Vulkaniseur-Handwerk<br />

wird wieder eine große Anzahl an Kursen<br />

unterschiedlichen Inhalts in Anröchte<br />

angeboten. Die Themenvielfalt des ersten<br />

Halbjahres 2011 reicht von Kursen zu Runflat/UHP<br />

über AS-Reparatur und Montage<br />

bis zur Achsvermessung bei Pkw und Lkw.<br />

Für Vulkaniseur-Betriebe ist außerdem<br />

vorgesehenen Stellen der lackierten<br />

Kunststoff-Stoßfänger Bohrungen<br />

vorgenommen werden. Ein spezieller<br />

Schälbohrer von Sauer Werkzeug soll<br />

genau den hierfür<br />

benötigten Durchmesser<br />

erreichen. Der<br />

Geradeauslauf des<br />

Schälbohrers sorgt<br />

den Unternehmensangaben<br />

zufolge für<br />

exakte, runde und<br />

zylindrische Bohrungen.<br />

Dadurch wird<br />

der passgenaue und<br />

dichte Sitz des Park-<br />

sensorsgewährleistet. Winkel und Form<br />

der Schneiden sollen<br />

zudem für gratfreie<br />

Diagnose- und Prüftechnik<br />

bilden einen Schwerpunkt des<br />

Schulungsprogramms der Stahlgruber-Gesellschafter-Stiftung.<br />

Foto: Stahlgruber<br />

das Programm erweitert worden. Diese<br />

können ab sofort den Kurs „Professionelle<br />

Werbemaßnahmen“ an den Standorten<br />

Gröbenzell bei München, Teutschenthal<br />

bei Halle und Würzburg belegen.<br />

Die Schulungsthemen und deren Inhalte<br />

sind unter der unten angegebenen<br />

Internetadresse einzusehen. Dort werden<br />

auch kurzfristig freigewordene Plätze bei<br />

Schulungen aufgezeigt. In Erfüllung des<br />

Stiftungszwecks werden jährlich mehr als<br />

500.000 Euro von der Stahlgruber-Gesellschafter-Stiftung<br />

für verschiedene Maßnahmen<br />

zur Verfügung gestellt. Daher<br />

kann an allen vier Schulungsstandorten<br />

eine Vielzahl von Kursen kostenlos angeboten<br />

werden. rl<br />

www.stahlgruber-gesellschafter-stiftung.de<br />

Mit dem Schälbohrer von Sauer Werkzeug<br />

sollen sich die Bohrungen für Parksensoren an<br />

VW-Modellen exakt herstellen lassen.<br />

Foto: Sauer-Werkzeug<br />

Bohrlochkanten ohne Beschädigung<br />

von Lackflächen an der neuen Stoßstange<br />

sorgen. rl<br />

www.sauer-werkzeug.de


_ Serviceinformationen online abrufen<br />

_ Werkstattausrüstung leasen<br />

Als Alternative zum Kauf bietet Bosch ein umfangreiches Leasingangebot<br />

für Prüftechnik mit wirtschaftlichen Komplettlösungen<br />

für die Werkstatt. So kann beispielsweise das Fahrzeugsystemanalysegerät<br />

FSA 740 SD Edition zusammen mit<br />

einem KTS-Steuergerätetester bereits für 262 Euro im Monat<br />

bei einer Laufzeit von 54 Monaten und Vollamortisation geleast<br />

werden. Das Leasingprogramm umfasst auch Steuergerätetester.<br />

So beläuft sich die Rate beim Model KTS 570 inklusive<br />

Esitronic SD und SIS-Software auf 167 Euro monatlich. Für<br />

ein Klimaservicegerät, wie beispielsweise für das Modell ACS<br />

650, beträgt die<br />

monatliche Leasingrate<br />

77 Euro<br />

bei gleichen Konditionen.<br />

Die Leasingangebote<br />

sind<br />

bis 31. Dezember<br />

2011 gültig. rl<br />

www.werkstattportal.bosch.de<br />

Bis Ende des Jahres<br />

2011 bietet Bosch<br />

für Werkstattausrüstungsgegenstände<br />

attraktive<br />

Leasingkonditionen.<br />

Foto: Bosch<br />

Wenn bei neu eingeführten Fahrzeugen<br />

die ersten Inspektionstermine anstehen,<br />

werden oftmals nicht nur die<br />

üblichen Servicearbeiten ausgeführt.<br />

Immer wieder dienen die Werkstattbesuche<br />

auch dazu, kleine Nachbesserungen<br />

durchzuführen, aufgetretene<br />

Mängel zu beseitigen oder neue Softwareversionen<br />

aufzuspielen. Bisher<br />

standen diese Informationen nur den<br />

Markenwerkstätten eines Herstellers<br />

zur Verfügung. Mit dem neuen webbasierten<br />

System AuDaConSOS können<br />

zukünftig alle Werkstätten auf diese<br />

Angaben zugreifen.<br />

Mit dem System werden die Informationen<br />

zu den herstellerbezogenen<br />

Serviceaktionen gebündelt und auf<br />

der Plattform zugänglich gemacht. Sie<br />

sollen detailliert beschrieben sein und<br />

AuDaConSOS informiert über Serviceaktionen<br />

der Hersteller, Symptome und<br />

Lösungswege. Foto: AuDaCon<br />

können über AuDaConSOS rund um<br />

die Uhr abgerufen werden. Bestandteil<br />

des Systems ist jedoch nicht nur<br />

die Information über die Serviceaktion<br />

selbst, sondern auch die Beschreibung<br />

der eventuellen Symptome sowie die<br />

Darstellung der passenden Lösungsansätze.<br />

Die Serviceaktionen sind in AuDa-<br />

ConSOS in mehreren Sprachen verfügbar<br />

und nach Themengebiet gegliedert.<br />

So werden derzeit die Rubriken Motormechanik,<br />

Fahrzeugelektrik, Kraftübertragung,<br />

Fahrwerk, Karosserie,<br />

Motorelektrik, Sicherheitssysteme und<br />

Klimatisierung angeboten. Nach den<br />

Worten von Geschäftsführer der AuDa-<br />

Con Data Development GmbH, Ralf<br />

Pelkmann, wurde in den vergangenen<br />

Monaten viel Energie in die Fertigstellung<br />

von AuDaConSOS gesteckt, das<br />

auch noch in seiner Leistungstiefe weiter<br />

wachsen soll. rl<br />

www.audacon.com<br />

<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011 89


technik werkstattmarkt<br />

Abgasprüfung<br />

am Dieselmotor<br />

Der Dieselmotor hat in den vergangenen<br />

Jahren enorme technologische<br />

Fortschritte erlebt.<br />

Zuerst gab es bei Pkw-Selbstzündern<br />

den Wechsel vom indirekten<br />

zum direkten Einspritzverfahren.<br />

Dann folgten Hochdruckeinspritzsysteme,<br />

die den Diesel kräftig, sparsam und schadstoffarm<br />

machten. Auch die Technologien<br />

zur Emissionsreduzierung bei modernen<br />

Dieseln haben sich in den vergangenen<br />

Jahren stark verändert. Partikelminderungssysteme<br />

sind heute Standard. Das<br />

hat zur Folge, dass bei neueren Dieselfahrzeugen<br />

der Trübungskoeffizient nicht<br />

mehr als Leitkomponente für das Beurteilen<br />

des Abgasverhaltens verwendet<br />

werden kann. Deshalb hat die Europäische<br />

Kommission eine Studie gestartet, die zum<br />

Ziel hat, alternative Prüfverfahren und<br />

Messgrößen für die periodische technische<br />

Fahrzeugüberwachung zu untersuchen.<br />

Trübungswert zu ungenau<br />

Die Abgasuntersuchung an Dieselfahrzeugen<br />

ist noch gar nicht so alt. Sie wur-<br />

90 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

Bei modernen Dieselfahrzeugen könnte künftig<br />

die Partikelkonzentration als Messgröße für<br />

die AU dienen. Zudem ist das Messen von<br />

Stickoxiden im Gespräch.<br />

Foto: Linzing<br />

_ Aufgrund des technologischen Wandels ist die Trübungsmessung<br />

bei modernen Dieselmotoren nicht mehr zeitgemäß. Die EU-Kommission<br />

will nun mit einer neuen Studie alternative Prüfverfahren und<br />

Messgrößen für die AU untersuchen lassen.<br />

de 1993 eingeführt. Seitdem gilt der Trübungskoeffizient<br />

als Messgröße für das<br />

Beurteilen des Schadstoffverhaltens von<br />

Selbstzündern. „Bei neueren Fahrzeugen<br />

mit Dieselpartikelfilter sind die Verfahren<br />

zum Messen der Abgastrübung zu<br />

ungenau, um die Wirksamkeit der Abgasnachbehandlungssysteme<br />

ausreichend<br />

beurteilen zu können“, sagt Harald Hahn,<br />

Vorsitzender des ASA-Arbeitskreises Diagnose.<br />

Dies haben seinen Worten zufolge<br />

verschiedene Studien in Deutschland<br />

(Emission 2010, Studie des Umweltbundesamtes)<br />

belegt.<br />

Nun hat auch die Europäische Kommission<br />

das Thema aufgegriffen und will mit<br />

einer Studie den Einsatz alternativer Prüfverfahren<br />

und Messgrößen für die periodische<br />

technische Fahrzeugüberwachung<br />

untersuchen. Dabei stützt sie sich auf den<br />

Absatz 11 der Richtlinie 2010/48/EU. Konkret<br />

heißt es dort: „Im Bereich alternativer<br />

Prüfverfahren für die Untersuchung des<br />

Wartungszustandes von Fahrzeugen mit<br />

Dieselmotor sind noch weitere Anstrengungen<br />

erforderlich, insbesondere in Bezug<br />

auf NO X - und Partikelemissionen.“<br />

www.<strong>amz</strong>.de/<br />

MET6<br />

EGEA begleitet EU-Studie<br />

Die Studie wurde europaweit ausgeschrieben.<br />

Anfang 2011 erhielt die CITA den<br />

Zuschlag für das Durchführen der Studie.<br />

Neben der Partikelmessung sind auch<br />

die Abgaskomponenten NO und NO 2 Gegenstand<br />

der Untersuchung. „Für diese<br />

Studie ist Mess-Equipment erforderlich,<br />

das es heute in dieser Form in Serie noch<br />

nicht gibt“, sagt Hahn. Deshalb sind seinen<br />

Worten zufolge die Mess- und Prüfgerätehersteller<br />

von Anfang an in die Studie der<br />

EU-Kommission eingebunden. Da die Studie<br />

europaweit Gültigkeit hat, wurde der<br />

europäische Dachverband der Gerätehersteller<br />

EGEA als Teilnehmer und ständiges<br />

Mitglied bei dieser Studie bestimmt. Als<br />

Chairman der EGEA Working Group 2 wird<br />

Harald Hahn die Interessen der EGEA vertreten.<br />

Neue Stickoxidmessungen<br />

Die EGEA hat bereits eine Umfrage unter<br />

ihren Mitgliedern gestartet und die Verfügbarkeit<br />

geeigneter Messtechnik abgefragt.<br />

„Aufgrund der zahlreichen Rückmeldungen<br />

gehen wir davon aus, dass die Studie seitens<br />

der Gerätehersteller mit sehr hoher Kompetenz<br />

begleitet werden kann“, so Hahn.<br />

Ein sehr spannendes Thema wird dabei die<br />

Messprozedur für die Abgasbestandteile<br />

NO und NO 2 sein. Denn Stickoxide entstehen<br />

erst bei hohen Verbrennungstemperaturen.<br />

Damit diese reproduzierbar und<br />

zuverlässig gemessen werden können,<br />

muss der Motor unter Last betrieben werden.<br />

Laut Hahn würde das theoretisch einen<br />

Rollenprüfstand erforderlich machen.<br />

Es gebe jedoch auch alternative Methoden<br />

für zuverlässige Stickoxidmessungen, die<br />

ebenfalls Gegenstand der Studie sind. Als<br />

Zeitrahmen für die Studie sind zwölf Monate<br />

vorgesehen. Der Abschluss soll noch in<br />

diesem Jahr erfolgen. rl<br />

www.asa-verband.de


Ein schwungvoller Jahresauftakt,<br />

den es zu festigen gilt<br />

_ Der freie Kfz-Teilemarkt ist mit Schwung ins Jahr 2011 gestartet. Die Gründe dafür, dass<br />

die positive Entwicklung des vergangenen Jahres auch im ersten Quartal des laufenden<br />

Jahres fortgeführt werden konnte, sind vielschichtig. Ein schnelles Ende dieser erfreulichen<br />

Branchenkonjunktur erscheint unwahrscheinlich, das gilt zumindest bis zur Jahresmitte.<br />

Wichtig ist dennoch, mögliche negative Einflussfaktoren im Auge zu behalten.<br />

Dem Kfz-Servicegeschäft geht<br />

es gut, die Betriebe freuen<br />

sich über eine Auslastung auf<br />

hohem Niveau, wie der ZDK<br />

kürzlich auf seiner Jahrespressekonferenz<br />

bekannt gab. Das gilt<br />

ohne Abstriche auch für den freien Kfz-<br />

Teilehandel. Die im GVA organisierten<br />

Teilehändler profitieren unmittelbar von<br />

einer guten Auslastung der Werkstätten,<br />

die die größte Kundengruppe für die<br />

Produkte des freien Kfz-Teilemarktes<br />

bilden.<br />

Die belebte Konjunktur in<br />

den Servicebetrieben kommt<br />

nicht von ungefähr, der frühe<br />

Wintereinbruch am Ende des<br />

vergangenen Jahres erhöhte<br />

den Bedarf an crash-parts, die<br />

„Winterreifenpflicht“ sorgte<br />

darüber hinaus für Sondereffekte<br />

im leider oft stagnierenden,<br />

Reifensegment.<br />

Doch nicht nur diese beiden<br />

Umstände haben ihren Anteil<br />

an der Entwicklung, sondern<br />

es gibt weitere Faktoren.<br />

Der Aufschwung der Gesamtwirtschaft<br />

brachte eine Verbesserung der Lage am<br />

Arbeitsmarkt mit sich, welche sich in<br />

Form einer steigenden Gesamtfahrleistung<br />

sowohl im privaten als auch im<br />

gewerblichen Bereich auswirken wird.<br />

Diese Rahmenbedingungen sorgen für<br />

eine prosperierende Nachfrage für die<br />

Produkte und Dienstleistungen des Kfz-<br />

Teile- und Servicemarkts.<br />

Interessant dürften in naher Zukunft<br />

die Spätfolgen der Abwrackprämie des<br />

Jahres 2009 werden: Viele der aufgrund<br />

des staatlich gesetzten Kaufanreizes erworbenen<br />

Fahrzeuge erreichen in Kürze<br />

das zeitliche Ende der von den Fahrzeugherstellern<br />

gewährten Neuwagengarantie.<br />

Die Neigung der Fahrzeughalter,<br />

nach Ende dieser Frist Produkte und<br />

Dienstleistungen des freien Teile- und<br />

Servicemarkts in Anspruch zu nehmen,<br />

steigt danach oftmals an. Die Käufer, die<br />

ihre Fahrzeuge im Rahmen der Abwrack-<br />

Hans Jürgen Wahlen,<br />

GVA-Geschäftsführer<br />

prämie erstanden haben, gelten zudem<br />

als besonders kostenbewusst und können<br />

deshalb frühzeitig als Kunden des<br />

freien Marktes gewonnen werden. In<br />

Anbetracht des außergewöhnlich guten<br />

Neufahrzeugabsatzes des Jahres 2009,<br />

entsteht hier in der nächsten Zeit mit<br />

Sicherheit weiteres Umsatzpotenzial<br />

für die Unternehmen des IAM. Bei all<br />

dem Positiven sollten dennoch mögliche<br />

Risiken nicht außer Acht gelassen<br />

werden. Dazu zählt vor<br />

allem die Entwicklung an<br />

den internationalen Rohstoffmärkten.<br />

Steigende<br />

Rohölpreise könnten<br />

etwa dafür sorgen, dass<br />

die Mobilitätsbudgets<br />

der Autofahrer zuungunsten<br />

von Wartung<br />

und Reparatur belastet<br />

werden. Auch haben<br />

sich wichtige Grund-<br />

stoffe für die industrielle<br />

Erzeugung durch<br />

den wachsenden Ressourcenhunger<br />

etwa der<br />

BRIC-Staaten Brasilien, Russland, Indien<br />

und vor allem China sowie der Entwicklung<br />

an den Rohstoffbörsen in letzter<br />

Zeit rasant verteuert, die Kosten dafür<br />

werden nun im Regelfall innerhalb der<br />

Distributionskette und damit letztlich<br />

an die Endverbraucher weitergegeben.<br />

Des Weiteren gilt es, mögliche Lieferengpässe<br />

seitens der Industrie zu beobachten.<br />

Nachdem die Bänder gerade<br />

der deutschen Fahrzeughersteller zu<br />

Zeiten der Absatzkrise im Neufahrzeuggeschäft<br />

oftmals lange Zeit still standen<br />

und davon auch die OE-Lieferanten betroffen<br />

waren, entstanden auch durch<br />

die schlagartig wieder einsetzende<br />

Nachfrage für die OE-Erstausrüstung<br />

Lieferschwierigkeiten für die Produkte<br />

des Kfz-Aftermarket. Diese Probleme<br />

schienen zuletzt weitgehend gelöst, die<br />

jüngsten dramatischen Entwicklungen<br />

im wichtigen Automotive-Standort Japan<br />

könnten allerdings neue Probleme<br />

nachrichten<br />

aufwerfen. Unbenommen dieser externen<br />

Einflussfaktoren auf die Branche<br />

bleibt zu wünschen, dass sich der freie<br />

Kfz-Teilemarkt in den nächsten Quartalen<br />

weiterhin auf einem erfolgversprechenden<br />

konjunkturellen Pfad befinden<br />

wird.<br />

Hans Jürgen Wahlen, GVA-Geschäftsführer<br />

GvA n Ac h r i c h T E n 4 / 2 0 1 1<br />

inhaltsverzeichnis<br />

Editorial 91<br />

Sitzung des<br />

GVA-Handelsbeirates 92<br />

Jahrestreffen von<br />

FWI und GVA in Ratingen 94<br />

GVA-College: Interessante<br />

Seminare im Sommer 97<br />

G v A n A c h r i c h T E n<br />

impressum<br />

Gothaer Straße 17, 40880 Ratingen<br />

Postfach 12 56, 40832 Ratingen<br />

Telefon (0 21 02) 7 70 77-0<br />

Telefax (0 21 02) 7 70 77-17<br />

1. Vorsitzender: Hartmut Röhl<br />

Geschäftsführung: Hans Jürgen Wahlen,<br />

Marita Kloster<br />

Redaktion der GVA-Nachrichten:<br />

Alexander Vorbau (verantwortlich);<br />

Jürgen Rinn<br />

Schlütersche Verlagsgesellschaft<br />

mbH & Co. KG, Hans-Böckler-Allee 7<br />

30173 Hannover<br />

<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör nr. 4-2011 91


nachrichten<br />

Sitzung des<br />

GvA-handelsbeirats<br />

_ Die handelsbeiräte des Gesamtverband Autoteile-handel e.v.<br />

trafen im März zu ihrer ersten Sitzung im laufenden Jahr zusammen.<br />

neben einem intensiven Austausch zur Marktsituation standen weitere<br />

wichtige Branchenthemen auf der Agenda.<br />

Der Handelsbeirat soll eine<br />

enge Verbindung zwischen<br />

Mitgliederbasis und Präsidium<br />

gewährleisten. Er ist ein beratendes<br />

Gremium und dient<br />

der Entscheidungsvorbereitung für das<br />

Präsidium. In diesem ausgewählten<br />

Kreis der GVA-Handelsmitglieder<br />

werden alle wichtigen Themen vorgedacht<br />

und diskutiert. Man könnte den<br />

Handelsbeirat daher auch als „kleinen<br />

Parteitag“ bezeichnen, der in seiner<br />

Zusammensetzung den Markt repräsentiert.<br />

Auf diese Weise ist gesichert,<br />

dass über die dort versammelten Multiplikatoren<br />

Informationen, Stimmungen<br />

und Meinungen aus der Mitgliederbasis<br />

in die Verbandsarbeit getragen werden.<br />

In der Sitzung im März zeigten sich<br />

die anwesenden Top-Entscheider mit<br />

der wirtschaftlichen Entwicklung des<br />

freien Kfz-Teilemarktes zufrieden. Diese<br />

kommt nicht von ungefähr, denn<br />

die Innungsbetriebe des Kfz-Gewerbes<br />

melden eine gute Auftragslage, was<br />

92 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör nr. 4-2011<br />

Michael Göhrum<br />

(Göhrum) im<br />

Gespräch mit<br />

Hartmut Röhl<br />

Dr. Klaus Stender<br />

(Geueke) im Meinungsaustausch<br />

mit Rüdiger Hahn<br />

(Winkler)<br />

auch den Teilehändlern zugutekommt.<br />

Für das laufende Jahr kann mit einem<br />

weiterhin stabilen Wachstum gerechnet<br />

werden.<br />

Einen weiteren wichtigen Punkt auf<br />

der Tagesordnung der Sitzung bildete<br />

der Zugang zu den technischen Informationen<br />

der Fahrzeughersteller. Als<br />

technische Informationen gelten alle<br />

Angaben, die letztlich für die Wartung<br />

oder Instandsetzung eines Kraftfahrzeugs<br />

benötigt werden. Bezüglich des<br />

Zugangs zu technischen Informationen<br />

enthalten mehrere europäische Typgenehmigungsverordnungen<br />

bereits<br />

technische Vorschriften über den Zugang<br />

zu Reparatur- und Wartungsinformationen<br />

für unabhängige Marktteilnehmer.<br />

Die von der Europäischen<br />

Kommission in den Leitlinien der „Aftermarket-GVO“<br />

eingebrachte Neuerung<br />

ist die Bezugnahme auf die Typgenehmigungsverordnungen.<br />

Anders ausgedrückt:<br />

Um festzustellen, ob eine Information<br />

den unabhängigen Teilnehmern<br />

Gut gelaunt: GVA-<br />

Präsident Hartmut<br />

Röhl und der 1.<br />

stellv. Vorsitzende<br />

des Verbands<br />

Bernhard Strauch<br />

(Stahlgruber)<br />

GVA-Geschäftsführerin<br />

Marita Kloster,<br />

Erhard Pannenbecker<br />

(Pannenbecker)<br />

und Eva Hengstenberg-Höfmann<br />

(Hengstenberg) am<br />

Rande der Sitzung<br />

RA Marcus Sacré (Osborne Clarke) referierte<br />

zum Thema „Technische Informationen“<br />

des Kfz-Servicemarktes zur Verfügung<br />

gestellt werden muss, sollte ein Blick<br />

auf die Vorschriften über den Zugang<br />

zu den Reparatur- und Wartungsinformationen<br />

in den Instrumenten der<br />

Typgenehmigung geworfen werden.<br />

Jedenfalls müssen alle Informationen,<br />

die der OEM den Mitgliedern seines<br />

autorisierten Netzes mitteilt, auch den<br />

unabhängigen Marktteilnehmern zur


Verfügung gestellt werden. Darüber hinaus<br />

wird in den Leitlinien auf die Verordnung<br />

(EG) Nr. 715/2007 („Euro 5/6“)<br />

verwiesen, woraus eine wichtige Verbindung<br />

von „Euro 5/6“ (gilt lediglich<br />

für alle Pkw, die nach dem 1. September<br />

2009 typgenehmigt wurden) und der<br />

„Aftermarket-GVO“ (gilt für den gesamten<br />

Fahrzeugpark) geschaffen wird: Die<br />

EU-Kommission möchte offensichtlich,<br />

dass die Regeln und Definitionen zum<br />

Thema „technische Informationen“ aus<br />

„Euro 5/6“, Anwendung auf den gesamten<br />

Fahrzeugpark finden. Für die Teileidentifizierung<br />

sagen die Leitlinien der<br />

Europäischen Kommission ausdrücklich<br />

aus, dass Teilecodes und andere Informationen,<br />

die zur Identifizierung des<br />

korrekten Ersatzteils erforderlich sind,<br />

auch unabhängigen Marktteilnehmern<br />

Die Marktsituation wurde von den Beteiligten als gut eingeschätzt<br />

Interessiert verfolgten die Teilnehmer die Ausführungen der Referenten<br />

bereitgestellt werden müssen, wenn sie<br />

im autorisierten Netz des Fahrzeugherstellers<br />

verfügbar sind.<br />

Compliance, d.h. regelkonformes<br />

Verhalten, bildete ein weiteres Thema<br />

der Beiratssitzung. Nicht zuletzt das<br />

Fehlverhalten einiger internationaler<br />

Großkonzerne anderer Branchen und<br />

fragwürdige Praktiken im Finanzsektor<br />

haben Compliance verstärkt in den Fokus<br />

von Politik und Justiz rücken lassen.<br />

Auch für die Unternehmen des freien<br />

Kfz-Teilemarktes ist es empfehlenswert,<br />

sich mit dieser umfassenden Materie<br />

auseinander zu setzen (siehe auch GVA-<br />

Nachrichten in <strong>amz</strong> 3/2011). Der GVA<br />

hatte eine Referentin zu diesem Thema<br />

geladen, die in ihrem Vortrag auf die<br />

besondere Rolle der Compliance im Geschäftsverkehr<br />

einging. Für den Groß-<br />

Vom GVA-Präsidium waren Rüdiger Hahn (Winkler), Fabian Roberg (Coler), Hartmut Röhl,<br />

Bernhard Strauch (Stahlgruber) sowie Michael Katschmanowski (Matthies) anwesend<br />

Dr. Gabriela Lenz informierte<br />

über das Thema Compliance<br />

Jens G. Bensch (Auto-Teile-Unger) wurde<br />

kürzlich in den Handelsbeirat berufen und<br />

nahm erstmals an einer Sitzung des<br />

Gremiums teil<br />

handel hat der BGA, dessen Mitglied der<br />

GVA ist, einen Verhaltenskodex im Rahmen<br />

eines umfassenden Compliance-<br />

Programms erarbeitet, in dem wichtige<br />

Bereiche regelkonformen Verhaltens<br />

und praxisbezogene Verhaltensrichtlinien<br />

enthalten sind. Informationen zu<br />

dem Programm können GVA-Mitglieder<br />

von der Geschäftsstelle des Verbands<br />

erhalten.<br />

Das nächste Treffen der Handelsbeiräte<br />

findet in der zweiten Hälfte dieses<br />

Jahres statt. Dabei werden dann auch<br />

wieder die Vertreter der Industrie anwesend<br />

sein, die in Kürze zu einer separaten<br />

Sitzung zusammenkommen.<br />

<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör nr. 4-2011 93


nachrichten<br />

Jahrestreffen<br />

von FWi und GvA<br />

in ratingen<br />

_ Mindestens einmal jährlich treffen sich vertreter des GvA mit<br />

Entscheidern des Fachverband Werkzeugindustrie e.v. (FWi).<br />

Die Gespräche sind sehr sinnvoll, da sich nicht nur die Märkte für<br />

Kfz-Teile und Werkzeuge überschneiden, sondern sich auch in der<br />

wettbewerbspolitischen Arbeit beider verbände Anknüpfungspunkte<br />

finden lassen. Des Weiteren sind verschiedene Mitglieder des<br />

FWi auch im GvA organisiert.<br />

Der FWI mit Sitz in Remscheid hat<br />

die Aufgabe, die gemeinsame<br />

wirtschaftliche und technische<br />

Entwicklung der von ihm zu vertretenden<br />

Industriezweige zu<br />

fördern sowie die gemeinsamen fachlichen<br />

Interessen der Werkzeugindustrie und die<br />

wirtschaftlichen und technischen Belange<br />

seiner Mitglieder gegenüber behördlichen,<br />

wirtschaftlichen und sonstigen Stellen und<br />

Einrichtungen im In- und Ausland wahrzunehmen.<br />

Der Verband betreut mehr als<br />

80 Hersteller von Handwerkzeugen der<br />

Bereiche Bau- und Installationswerkzeuge,<br />

Meßzeuge, Schlagwerkzeuge (Hämmer,<br />

Meißel, Äxte, Beile), Schraubwerkzeuge<br />

(Schraubenschlüssel und Schraubendreher),<br />

Spannzeuge und Zangen. Darüber<br />

hinaus vertritt der FWI verschiedene Hersteller<br />

von Maschinenwerkzeugen. Vor<br />

diesem Hintergrund ergeben sich relevante<br />

Anknüpfungspunkte für die Arbeit<br />

der GVA-Mitglieder und deren Kunden.<br />

Beide Verbände zeigten sich im Austausch<br />

zur wirtschaftlichen Lage zufrieden<br />

mit dem Verlauf des vergangenen Jahres.<br />

Die deutsche Werkzeugindustrie präsentierte<br />

sich in 2010 nach zuvor zwei schwierigen<br />

Jahren gut erholt. Die Kurzarbeit in<br />

der Branche ist im letzten Jahr deutlich<br />

zurückgegangenen, die positive Entwicklung<br />

gewann an Nachhaltigkeit und gibt<br />

im laufenden Jahr Anlass für positive Erwartungen.<br />

Der freie Kfz-Teilemarkt hatte<br />

sich in der Mehrzahl der Segmente als ver-<br />

94 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör nr. 4-2011<br />

GVA-Präsident Hartmut Röhl (links im<br />

Bild) begrüßte die Vertreter des FWI in der<br />

Ratinger Geschäftsstelle des Verbands<br />

gleichsweise krisenfest erwiesen, neuere<br />

Daten und Prognosen zur Branche lassen<br />

darauf schließen, dass auch 2011 einen<br />

positiven Verlauf für die Betriebe aus Kfz-<br />

Teilehandel und –industrie nehmen wird.<br />

Im Rahmen der Sitzung stellte der<br />

GVA den aktuellen Stand verschiedener<br />

wettbewerbspolitische Projekte vor.<br />

Dazu zählt etwa die Liberalisierung des<br />

europäischen Marktes für sichtbare Kfz-<br />

Ersatzteile wie Motorhauben, Kotflügel,<br />

Außenspiegel, Scheiben, Scheinwerfer und<br />

Rückleuchten. Eine abschließende Entscheidung<br />

des EU-Ministerrats für die<br />

Einführung einer so genannten Reparaturklausel<br />

steht weiterhin aus, wird vom<br />

GVA aber fortgesetzt und mit Vehemenz<br />

eingefordert. Ein weiteres wichtiges Lobby-Thema<br />

des Verbands war die Neuauflage<br />

sektor-spezifischer Regeln für den<br />

Kfz-Aftermarket. Nach dem Auslaufen der<br />

Gruppenfreistellungsverordnung (EG) Nr.<br />

1400/2002 trat zum 1. Juni 2010 ein neuer<br />

kartellrechtlicher Rahmen für den Kfz-<br />

Aftermarket in Kraft. Er bezieht sich auf<br />

den Handel mit Kfz-Ersatzteilen sowie die<br />

Reparatur und Wartung von Kraftfahrzeugen<br />

mit mehr als drei Rädern (z.B. Personenkraftwagen,<br />

leichte und schwere Nutzfahrzeuge).<br />

Die neuen Vorschriften sind<br />

für die Einkaufs- und Vertriebsverträge der<br />

Fahrzeughersteller (OEM) ebenso relevant<br />

wie für Verträge zwischen Teilnehmern des<br />

freien Kfz-Ersatzteil- und Servicemarktes.<br />

Nach der Neuauflage der Regeln ist die<br />

Arbeit des Verbands in Sachen GVO aber<br />

bei Weitem nicht abgeschlossen. Die Umsetzung<br />

und Einhaltung der Regeln in der<br />

Praxis erfordern ein genaues Monitoring.<br />

Unterstützt wird der GVA dabei auch durch<br />

die europaweite „Right to Repair“ Kampagne<br />

(www.r2rc.de).<br />

Einen weiteren Punkt auf der Tagesordnung<br />

bildete ein Austausch über die Messeaktivitäten<br />

der Verbände. Was für den<br />

GVA die Frankfurter Automechanika, ist<br />

für den FWI die Internationale Eisenwarenmesse<br />

in Köln. Beide Veranstaltungen besitzen<br />

für die jeweiligen Branchen den Charakter<br />

wichtiger Leitmessen. Die nächsten<br />

Ausgaben der beiden Branchenschauen<br />

finden in 2012 statt.<br />

Turnusgemäß werden sich FWI und<br />

GVA voraussichtlich im Frühjahr 2012 wieder<br />

zum Gespräch treffen.<br />

Michael Liebhardt (FWI), Jörg Czempisz (Stahlwille) und Matthias J. Hoffmann (Hazet)<br />

Bernhard Strauch (Stahlgruber) sowie Marita Kloster und Hans Jürgen Wahlen (beide GVA)


Manager Fahrzeugteile –<br />

Erste runde in 2011 abgeschlossen<br />

_ neunzehn weitere Mitarbeiter aus Kfz-Teileindustrie und<br />

-teilehandel können sich seit Kurzem mit dem in der Branche<br />

renommierten und deshalb zugleich sehr begehrten Titel<br />

„Manager Fahrzeugteile“ schmücken. Die mündliche<br />

Abschlussprüfung fand Mitte März in rösrath bei Köln statt.<br />

Der mündlichen Abschlussprüfung<br />

vorausgegangen<br />

waren drei Wochen intensiven<br />

Lernens in Präsenzveranstaltungen.<br />

Die Teilnehmer<br />

wurden in den Fächern Jura, BWL, Markt<br />

und Wettbewerb, Marketing sowie<br />

Mitarbeiterführung von erfahrenen<br />

Dozenten intensiv geschult. Zielgerichtet<br />

sollen sie so auf die Anforderungen in<br />

Führungspositionen vorbereitet werden.<br />

Das Arbeitspensum für die angehenden<br />

„Manager Fahrzeugteile“ war intensiv.<br />

So musste das in den Präsenzveranstaltungen<br />

vermittelte Wissen in schriftlichen<br />

und mündlichen Prüfungen<br />

nachgewiesen werden – eine nicht zu<br />

unterschätzende Herausforderung, da<br />

die Fortbildung in der Regel berufsbegleitend<br />

durchgeführt wird.<br />

Der Ablauf der mündlichen Prüfung<br />

folgte in der ersten Runde 2011 dem<br />

bewährten Procedere: Jeder Teilnehmer<br />

lost eine Frage aus dem themenübergreifenden<br />

Portfolio des „Manager Fahr-<br />

zeugteile“ und hat 15 Minuten Zeit, seine<br />

Antwort vorzubereiten. Im Anschluss<br />

daran müssen sich die Seminaristen<br />

dem Prüfungsausschuss stellen. Hier<br />

gilt es, die bearbeitete Frage zu beantworten<br />

und auch das Wissen<br />

in anderen Themengebieten<br />

des „Manager Fahrzeugteile“<br />

unter Beweis zu stellen. Der<br />

Prüfungsausschuss fragte wie<br />

gewohnt intensiv aber stets<br />

fair nach.<br />

Die investierte Zeit und<br />

Mühe der angehenden „Manager<br />

Fahrzeugteile“ zahlte<br />

sich aus: Alle Teilnehmer absolvierten<br />

die Abschlussprüfung<br />

erfolgreich. Für die Absolventen<br />

des Kurses lohnt sich<br />

der Abschluss doppelt: Zum ei-<br />

Etwas „Losglück“ gehört beim<br />

Ziehen der Sanduhrfrage dazu...<br />

Die Absolventen<br />

und Dozenten<br />

der ersten Runde<br />

nen erhalten sie eine Einladung zur diesjährigen<br />

Jahresmitgliederversammlung<br />

mit anschließendem Kongress des GVA<br />

am 25./26. Oktober in Hannover und<br />

haben dort die Möglichkeit zu einem<br />

intensiven Meinungsaustausch mit<br />

zahlreichen Branchenvertretern aus Teileindustrie<br />

und -handel. Zum anderen<br />

haben sie durch das in der Fortbildung<br />

vermittelte branchenbezogene Wissen<br />

eine wichtige Basis für ihre weitere Entwicklung<br />

erhalten, davon profitieren natürlich<br />

zuallererst auch ihre Unternehmen.<br />

<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör nr. 4-2011 95


nachrichten<br />

Traditionell haben die Teilnehmer in<br />

den drei Wochen des Lehrgangs enge<br />

Bande geknüpft, die oftmals über Jahre<br />

und über Unternehmensgrenzen hinaus<br />

halten. Die durch den „Manager Fahrzeugteile“<br />

erworbenen neuen Kompetenzen<br />

kommen sicher nicht nur den<br />

Absolventen und deren Unternehmen<br />

zugute, sondern dienen ein Stück weit<br />

auch der Profilierung des freien Kfz-<br />

Teile- und Servicemarkts, wie auch der<br />

Vorsitzende des Prüfungsausschusses,<br />

GVA-Präsidiumsmitglied Stephan Klatt,<br />

bei der Überreichung der Zeugnisse<br />

betonte. Für die Absolventen des „Manager<br />

Fahrzeugteile“ gibt es darüber<br />

hinaus Möglichkeiten, das erworbene<br />

Wissen weiter zu vertiefen. Das College-<br />

Ein Wiedersehen der Absolventen ist zur<br />

Jahresmitgliederversammlung des GVA im<br />

Oktober möglich<br />

96 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör nr. 4-2011<br />

...zufriedene Gesichter deuten darauf hin, dass die Fragen gefallen<br />

Grund zum Feiern: Alle Teilnehmer konnten erfolgreich abschließen<br />

programm des GVA bietet dafür maßgeschneiderte<br />

Lösungen. In erster Linie<br />

ist dabei der „Manager Fahrzeugteile<br />

PLUS“ zu nennen, bei dem in sieben Fächern,<br />

die sich auf drei Blöcke aufteilen,<br />

branchenrelevantes Wissen kompakt<br />

vermittelt wird. Die im „Manager Fahrzeugteile“<br />

vermittelten Inhalte werden<br />

im PLUS-Lehrgang weiter vertieft, und<br />

zwar in den Bereichen Investition und<br />

Finanzierung, Rechnungswesen und<br />

Controlling, Bilanzierung, Preispolitik,<br />

Kommunikationspolitik, Logistik sowie<br />

Personalwesen. Informationen zum<br />

„Manager Fahrzeugteile PLUS“ sind unter<br />

www.gva.de abrufbar.<br />

Die Abschlussprüfungen der ersten<br />

Runde bildeten nur den Auftakt für den<br />

„Manager Fahrzeugteile“ in 2012. Zwei<br />

weitere ausgebuchte Durchgänge mit<br />

insgesamt 40 Teilnehmern werden in<br />

Kürze abgeschlossen.<br />

GVA-Präsidiumsmitglied Stephan Klatt bei<br />

der Bekanntgabe der Prüfungsergebnisse


GvA-college:<br />

interessante Seminare<br />

im Sommer<br />

_ Das GvA-college, das Fortbildungsprogramm für den<br />

freien Kfz-Teilemarkt, kennt keine Sommerpause. Stattdessen<br />

warten im Juli interessante veranstaltungen etwa aus den<br />

Bereichen Jura und Mitarbeitermanagement auf die vertreter<br />

der Branche.<br />

Entlohnungssysteme im Vertrieb<br />

entscheiden in hohem Maße<br />

über die Effizienz der Vertriebsbemühungen<br />

eines Unternehmens.<br />

Umso mehr kommt es<br />

darauf an, das Vergütungssystem so<br />

zu gestalten, dass es einerseits die<br />

Unternehmensziele realisieren hilft<br />

und andererseits zu Spitzenleistungen<br />

motiviert. Somit kommen den Außendienst-<br />

und Innendienst-Entlohnungssystemen<br />

Bedeutung als besondere<br />

Absatzinstrumente zu. Moderne Vergütungssysteme<br />

weisen eine hohe<br />

Dynamik und einen starken Motivationseffekt<br />

auf. Sie schließen zahl-<br />

Seminarleiter Dr. Hans-Peter Kieser freut sich<br />

auf die Teilnehmer<br />

reiche Mitarbeiter des Unternehmens<br />

ein und sind „spannend“, d.h. motivierend<br />

gestaltet. Natürlich gehen sie<br />

vornehmlich vom Ertrag aus, den der<br />

Mitarbeiter beigesteuert hat.<br />

Das Seminar „So entwickeln Sie<br />

ein motivierendes Vergütungssystem<br />

für Ihren Außen- und Innendienst“ im<br />

Rahmen des GVA-College widmet sich<br />

am 5. Juli 2011 in Ratingen diesem<br />

wichtigen Thema. Die Veranstaltung<br />

richtet sich vor allem an Unternehmer,<br />

Geschäftsführer, Vertriebs-, Verkaufs-<br />

und Marketingleiter sowie Führungskräfte<br />

aus dem Rechnungswesen und<br />

dem Controlling. Ziel der Fortbildung<br />

ist es, Wissen darüber zu vermitteln,<br />

wie Vergütungssysteme zur Steigerung<br />

der Umsatzrendite beitragen und<br />

als Führungs- und Steuerungsinstrumente<br />

des Vertriebs wirken können.<br />

Inhaltliche Schwerpunkte des Seminars<br />

bilden unter anderem eine Analyse<br />

des Status quo traditioneller Entlohnungssysteme<br />

und die Analyse ihrer<br />

Defizite. Diesem Bereich schließt sich<br />

ein detaillierter Überblick über moderne<br />

Ansätze der Vergütung an. Betrachtung<br />

finden dabei unter anderem der<br />

„Profit-Center-Ansatz“, die Zielprämie<br />

als motivierendes Instrument, Added-<br />

Value-Provisionen sowie Möglichkeiten<br />

zur Teamvergütung. Neben den theoretischen<br />

Grundlagen, die selbstverständlich<br />

praxisnah vermittelt werden,<br />

wird der Seminarleiter aufzeigen, wie<br />

die Umstellung auf ein neues Vergütungssystem<br />

erfolgen kann und welche<br />

rechtlichen und psychologischen<br />

Das GVA-College steht für<br />

attraktive Fortbildungsangebote<br />

<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör nr. 4-2011 97


nachrichten<br />

Anforderungen dabei beachtet werden<br />

sollten. Die Anmeldung zu dem<br />

Seminar ist bereits möglich. Nähere<br />

Informationen sind unter www.gva.de<br />

abrufbar bzw. von der GVA-Geschäftsstelle<br />

unter Tel. 0 21 02 / 77 0 77-0 erhältlich.<br />

Seminar „Der reklamations-<br />

und Garantieexperte im<br />

Autoteilemarkt“<br />

Reklamationen gehören für Mitarbeiter<br />

im Kundendienst zum Arbeitsalltag.<br />

Dabei sind die Bearbeitungsprozesse<br />

im Reklamations- und Garantiewesen<br />

für die Unternehmen aus Teilehandel<br />

und -industrie kostenintensiv und binden<br />

erhebliche personelle Ressourcen.<br />

Ein gut funktionierendes Reklamationsmanagement<br />

ist aber von großer<br />

Bedeutung für die Kundenzufriedenheit<br />

und somit letztlich auch für die<br />

Kundenbindung. Das Management von<br />

Reklamationen erfordert dabei nicht<br />

nur Wissen über die rechtlichen Grundlagen<br />

sondern auch Fingerspitzengefühl<br />

auf der persönlichen Ebene. Das<br />

Seminar „Der Reklamations- und Garantieexperte<br />

im Autoteilemarkt“, das<br />

vom 6. bis 8. Juli im Rahmen des GVA-<br />

College in Ratingen stattfindet, möchte<br />

beide Ebenen zusammenführen.<br />

98 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör nr. 4-2011<br />

Auch die persönliche Ebene,<br />

der Faktor „Mensch“, wird berücksichtigt.<br />

Das angebotene<br />

Verhaltenstraining soll einen<br />

wichtigen Beitrag zur Kundenbindung<br />

und zum Geschäftserfolg<br />

leisten. Die Teilnehmer<br />

sollen dabei lernen, Reklamationsfälle<br />

richtig einzuschätzen<br />

und eine sachbezogene Lösung<br />

unter Einbeziehung der emotionalen<br />

Ebene zu erreichen. Dafür<br />

werden der geeignete Aufbau<br />

und die Struktur von Servicegesprächen<br />

geübt und lösungsorientierte<br />

Verhaltensweisen im<br />

Kundengespräch trainiert. Ein<br />

spezieller Aspekt ist der Umgang<br />

mit „schwierigen“ Kunden.<br />

Die rechtlichen Grundlagen<br />

der Abwicklung von Reklamationen<br />

werden von Rechtsanwalt<br />

Marcus Sacré am zweiten Tag<br />

der Veranstaltung behandelt.<br />

Die tägliche Praxis in den Unternehmen<br />

zeigt, dass es nicht<br />

immer leicht ist, bei rechtlichen<br />

Aspekten der Abwicklung von<br />

Gewährleistungs- und Garantieansprüchen<br />

den Überblick zu<br />

behalten. Um als Unternehmen<br />

auf der sicheren Seite zu sein,<br />

muss daher einiges beachtet<br />

Das vollständige Programm<br />

des GVA-College ist unter<br />

www.gva.de abrufbar<br />

RA Marcus Sacré (Osborne Clarke) informiert<br />

zum Thema Garantie und Gewährleistung<br />

Der Dozent ist ein Experte für Sachmängelhaftung<br />

werden. Nur wer die Rechtsvorschriften<br />

kennt, kann dem Kunden darüber hinaus<br />

die Servicevorteile des eigenen<br />

Hauses darstellen. Um das zu erreichen,<br />

werden den Teilnehmern die Grundlagen<br />

des aktuellen Schuldrechts beziehungsweise<br />

dessen Auswirkungen auf<br />

das Gewährleistungsrecht vermittelt<br />

sowie Grundsätze des Schadensersatzrechts<br />

gelehrt. Weitere Schwerpunkte<br />

des Seminars liegen auf der Bedeutung<br />

der Allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />

(AGB) für Reklamationsabwicklung<br />

und eine Betrachtung des Themas<br />

„Aufwendungsersatz“.<br />

Nähere Informationen zu allen Seminaren<br />

im Rahmen des GVA-College<br />

sind unter www.gva.de abrufbar sowie<br />

telefonisch von der GVA-Geschäftsstelle<br />

unter 0 21 02 / 77 0 77-0 erhältlich.


teilemarkt<br />

Qualität verpflichtet<br />

_ Das Hamburger Traditionsunternehmen Ruville baut durch<br />

komplette Reparaturlösungen in OE-Qualität seine Kit-Kompetenz<br />

weiter aus und hat sein Sortiment um Federn erweitert. Um weiterhin<br />

Maßstäbe bei Motor, Fahrwerk und Service zu setzen, startet ab April<br />

die Ruville-Schulungsoffensive 2011.<br />

Was haben Johann Lafer<br />

und die Egon von Ruville<br />

GmbH gemeinsam?<br />

Diese Frage stellten sich<br />

im vergangenen Jahr auf<br />

der Automechanika in Frankfurt Fernsehkoch<br />

Johann Lafer und Georg Wallus,<br />

Geschäftsleiter Operatives Geschäft der<br />

Egon von Ruville GmbH. Bei der Betrachtung<br />

von Parallelen in ihren wohl total<br />

unterschiedlichen Geschäftsbereichen<br />

fanden sie einen gemeinsamen Nenner,<br />

die Wertigkeit von Qualität. Johann<br />

Lafer bedauert den Verfall der Esskultur,<br />

also die Tendenz zu Fertigprodukten im<br />

Foodbereich, weshalb immer weniger<br />

Menschen wert auf gutes Essen, sprich<br />

auf Qualität legen. Ähnliche Ansätze sah<br />

Das Original als Maß der Dinge: Das Hamburger<br />

Technik- und Entwicklungsteam führt seit 2010<br />

im eigenen Prüflabor unterschiedliche Testszenarien<br />

und strenge Qualitätskontrollen durch.<br />

100 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

Georg Wallus in seinem Geschäftsbereich,<br />

dem Kfz-Aftermarket. Für ihn ist<br />

das Original das Maß der Dinge für Fahrwerk-<br />

und Lenkungsteile. Dabei macht er<br />

den hohen Qualitätsanspruch deutlich,<br />

mit dem die Egon von Ruville GmbH bei<br />

den Produkten und Dienstleistungen am<br />

Markt vertreten ist und verweist darauf,<br />

dass erfahrene Produktentwickler und<br />

Techniker aus seinem Hause bei Fahrwerk-<br />

und Lenkungsteilen ihr kreatives<br />

Potenzial in marktgerechte Ersatzteil-<br />

Sortimente umsetzen. Dabei macht<br />

es keinen Unterschied ob Traggelenke,<br />

Querlenker, Stabilisatorkoppelstangen<br />

und Axialgelenke oder Spurstangenköpfe,<br />

Lenkmanschettensätze oder<br />

Federbeinstützlager, bei Ruville hat man<br />

für alle gängigen europäischen und asiatischen<br />

Fahrzeuge das richtige Ersatzteil,<br />

wobei der Maßstab dabei immer das Original<br />

des Automobilherstellers ist. Beim<br />

Hamburger Systemspezialisten kennt<br />

man die Anforderungen der Kunden<br />

genau. „Auf dem deutschen und internationalen<br />

Pkw- und Nkw-Teilemarkt<br />

sind hoch integrierte Systeme heutzutage<br />

Standard“, bringt es Wallus auf den<br />

Punkt. Beim Hamburger Traditionsunternehmen<br />

hat man frühzeitig die Zeichen<br />

der Zeit erkannt und mit Einzelkomponenten<br />

sowie Reparatursets für<br />

Fahrwerke und Motoren im Pkw- und<br />

Nkw-Segment von Achsmanschettensätzen<br />

über Motor- und Getriebelager,<br />

Kunden in weltweit über 100 Ländern<br />

verlassen sich auf die ausgefeilte Logistik und<br />

das rund um die Uhr funktionierende Warenwirtschaftsystem<br />

von Ruville in Hamburg.<br />

„Die Marke Ruville definiert sich als kompetenter<br />

Partner weit über das reine Ersatzteil<br />

hinaus und steht innerhalb der Schaeffler-<br />

Gruppe für innovative Qualität“, sagt Georg<br />

Wallus, Geschäftsleiter Operatives Geschäft der<br />

Egon von Ruville GmbH.<br />

Federbeinstützlager, Radlagersätze und<br />

Wasserpumpen bis hin zu Lenkungs- und<br />

Fahrwerkskomponenten entwickelt.<br />

Mehr und mehr entwickelte man sich<br />

dabei vom Radlageranbieter zum Entwickler<br />

integrierter Reparatur- und Kit-<br />

Systeme. Von der Entwicklung bis zur<br />

Fertigung von Produkten und Systemlösungen<br />

für Motoren und Fahrwerk verfügt<br />

der 1922 in Hamburg gegründete<br />

Systemspezialist heute über integrierte<br />

Prozesse in allen Phasen der Produktentstehung.<br />

Seit 2008 werden auch Ersatzteile<br />

für Nutzfahrzeuge angeboten und<br />

kontinuierlich das Angebot aus Lenkungsteilen,<br />

Wasserpumpen und Spannrollen<br />

erweitert. Derzeit optimieren bei<br />

Ruville knapp 170 Mitarbeiter das über<br />

25.000 Produkte umfassende Portfolio.<br />

Zuverlässigkeit<br />

bis ins letzte Detail<br />

Um Werkstätten und ihren Kunden für<br />

den Reparaturfall sichere sowie kostengünstige<br />

Lösungen in Erstausrüster-<br />

Qualität bieten zu können, hatte Ruville<br />

als Erster beim Radlagersatz den<br />

Reparatur-Kit in den Markt gebracht. Als<br />

Sortimentsoptimierer stellt man dort<br />

die Kits so zusammen, damit die Werkstatt<br />

ohne Unterbrechung die Reparatur<br />

durchführen und dem Kunden die volle<br />

Qualitätsbandbreite gewähren kann.<br />

Allein im Bereich Wasserpumpen-Kit<br />

können über 170 Kits für alle gängigen<br />

europäischen und asiatischen Pkw-Modelle,<br />

zwölf davon inklusive Thermostat,<br />

sowie rund 6500 Teile im Fahrwerk-Programm<br />

angeboten werden. Die aktuellen<br />

Wasserpumpen-Kits beinhalten alle<br />

erforderlichen Spann- und Umlenkrollen,<br />

den Zahnriemen der Wasserpumpe<br />

sowie bei einigen Fahrzeugen zusätzlich<br />

den Thermostat. Das umfangreiche<br />

Programm umfasst desweiteren auch


zahlreiche Kettentrieb-, Nockenwellen-<br />

sowie Spannrollen-, Radlager- aber<br />

auch Federbeinstützlager- und Protection-<br />

sowie Axialgelenk- und Kurbelwellenschwingungsdämpfer-Kits.<br />

Zusätzlich<br />

wird jetzt ganz neu im Bereich Fahrwerk<br />

die Produktlinie Pkw-Federn eingeführt.<br />

„Vor zehn Jahren waren Federn im Kfz-<br />

Aftermarket noch kein Thema. Mittlerweile<br />

sieht das durch zunehmende Federbrüche<br />

schon anders aus. Heute fragt<br />

der Markt massiv nach Federn nach und<br />

wir setzen auf dieses Segment getreu<br />

unserem Credo, vom Markt zum Produkt“,<br />

macht Wallus deutlich. Die neue<br />

Produktlinie mit den vier gängigsten Federtypen<br />

als konische, zylindrische, Miniblock-<br />

und KMP- oder Side-Load-Feder<br />

wird die wichtigsten europäischen und<br />

asiatischen Applikationen abdecken. Seit<br />

April 2011 ist das gesamte Federn-Sortiment<br />

auch auf TecDoc gelistet.<br />

Das Original als Maß der Dinge<br />

„Unsere Kunden in weltweit über 100<br />

Ländern wissen dieses Produkt- und Qualitätsmanagement<br />

zu schätzen“, hebt<br />

Katja Rehlen, Leiterin Business Development<br />

und Marketing, hervor. Denn dass<br />

der hohe Qualitätsanspruch mehr als ein<br />

Lippenbekenntnis ist, unterstreicht das<br />

Hamburger Technik- und Entwicklungsteam<br />

mit strengen Qualitätskontrollen.<br />

Mittels umfangreicher Analysen des<br />

Pkw- und Nkw-Marktes sowie der sich<br />

ständig verändernden Kundenwünsche<br />

treibt man dort die Entwicklung neuester<br />

modularer Ersatzteile in Zusammenarbeit<br />

mit namhaften Instituten ständig<br />

voran.<br />

Zudem führt Ruville seit 2010 im eigenen<br />

Prüflabor unterschiedliche Testszenarien<br />

durch, die von der Germanische<br />

Lloyd Prüflabor GmbH, eine der<br />

weltweit führenden Klassifizierungsgesellschaften,<br />

von neutraler Stelle attestiert<br />

werden. „Bei den für die Dynamik<br />

und Sicherheit entscheidenden Fahrwerkkomponenten<br />

überlassen wir nichts<br />

dem Zufall“, macht Wallus deutlich und<br />

fügt an: „Als weltweiter Systemspezialist<br />

orientieren wir uns bei der Entwicklung<br />

unseres Sortiments immer konsequent<br />

an den Bedürfnissen der Märkte, stellen<br />

dann die ideale Integration unserer Produkte<br />

im Gesamtfahrzeug sicher und<br />

garantieren somit beste Fahrqualität für<br />

die Kunden unserer Kunden.“<br />

Deshalb muss jede produzierte Fahrwerk-<br />

und Lenkungskomponente vor<br />

Auslieferung an die Kunden zusätzlich<br />

auf den internen Prüfstand, wo das Bauteil<br />

auf Zug, Druck, Oberflächenhärte-<br />

und -rauhigkeit sowie den Bewegungsmoment<br />

untersucht wird.<br />

Servicequalität<br />

und Kundennähe<br />

im Einklang<br />

In puncto Kundenservice<br />

wird im Internet eine interaktiveOnline-Kommunikation<br />

angeboten,<br />

womit über eine Vielzahl<br />

von spezifischen Suchkriterien<br />

benötigte Ersatzteile<br />

schnell und bedarfsgerecht<br />

ermittelt werden<br />

können. Zudem kann der<br />

interessierte Nutzer dort<br />

tagesaktuell wissenswerte<br />

Informationen zum Sortiment,<br />

alle Neuigkeiten<br />

rund um die Marke abrufen.<br />

Mittels modernem<br />

Warenwirtschaftssystem<br />

wird eine hohe Lieferfähigkeit<br />

und schnelle Auftragsabwicklung<br />

rund um<br />

die Uhr garantiert. Hier<br />

liegt die praktizierte individuelle<br />

und flexible Verpackungsleistung<br />

bei mehr als 22.000<br />

Teilen pro Tag. Als wichtige Stütze für<br />

die Teileortung und -bestellung erweisen<br />

sich permanent aktualisierte Kataloge<br />

sowie die laufende Einspeisung aller<br />

Pkw- und Nkw-Produktdaten in den<br />

elektronischen Automobilteile-Katalog<br />

TecDoc. Pro Quartal stehen dort jederzeit<br />

für Großhändler und Werkstätten<br />

auf einer CD-Rom/DVD alle Teiledaten<br />

mit den jeweiligen Referenznummern<br />

zu den OE-Teilen in 18 Sprachen abrufbereit<br />

zur Verfügung. Dass diese<br />

Serviceleistung Früchte trägt, machen<br />

einige in der Branche renommierte<br />

Auszeichnungen, wie zum Beispiel<br />

„Supplier of the year“, oder der A.T.U-<br />

Award „Newcomer des Jahres 2010“<br />

deutlich.<br />

Ruville-Schulungsoffensive<br />

Reparaturabläufe an<br />

modernen Fahrzeugen<br />

gestalten sich vermehrt<br />

komplizierter<br />

und von Modell zu Modell<br />

unterschiedlich.<br />

Das wiederum erfordert<br />

bei den Werkstätten<br />

Schulungsbedarf<br />

und seitens Ruville<br />

Knowhow-Transfer in<br />

die Werkstatt. Deshalb<br />

unterstützt das Unternehmen<br />

als kompetenter<br />

System- und<br />

Handelspartner seine<br />

Kunden und bietet<br />

Das Hauptaugenmerk der angebotenen Kits liegt darin, dass bei der Reparatur<br />

die Qualität, Zuverlässigkeit und das Kosten-Nutzen-Verhältnis der<br />

Fahrzeugkomponenten im Vordergrund steht, zudem sollen dadurch auch<br />

teure Anschlussreparaturen vermieden werden.<br />

Die aktuellen Wasserpumpen-Kits beinhalten alle erforderlichen Spann-<br />

und Umlenkrollen, den Zahnriemen, die Wasserpumpe sowie bei einigen<br />

Fahrzeugen zusätzlich den Thermostat. Fotos: Ruville<br />

unter dem Stichwort Servicebereitschaft<br />

praxisorientierte Schulungen<br />

und Weiterbildung für die Mitarbeiter<br />

in den Kfz-Werkstätten mit einem umfangreichen<br />

Angebot an Trainings- und<br />

Schulungsmaßnahmen an.<br />

In der Ruville-Schulungsoffensive<br />

2011 werden zahlreiche Schulungen über<br />

die gesamte Produktpalette durchgeführt,<br />

die als praxisorientierte Trainings<br />

in Zusammenarbeit mit dem örtlichen<br />

Handel national wie international durchgeführt<br />

werden. Neben dem dort erworbenen<br />

technischen Wissen sowie in der<br />

Identifizierung der richtigen Ersatzteile<br />

sollen diese Maßnahmen in erheblichem<br />

Maße dazu beitragen, in den Werkstätten<br />

die Kundenzufriedenheit bei Autofahrern<br />

und Spediteuren zu steigern.<br />

Jürgen Rinn<br />

<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011 101


teilemarkt<br />

Trost-Schau 2011 –<br />

The Winner Takes It All<br />

_ Zum nunmehr 14. Mal lädt die Trost Auto Service Technik<br />

SE zur jährlichen Hausmesse ein. Die Trost-Schau findet am<br />

9. und 10. April 2011 jeweils von 9 bis 17 Uhr in der Halle 1<br />

der Landesmesse Stuttgart statt.<br />

Auf über 26.000 Quadratmetern<br />

Ausstellungsfläche präsentieren<br />

sich mehr als 250<br />

Anbieter von Pkw- und Nfz-<br />

Teilen, Werkzeugen und Werkstattausrüstung<br />

für den modernen<br />

Kfz-Betrieb. Die Aussteller zeigen ihre<br />

neuesten Produktentwicklungen und<br />

Geräte und stehen den Besuchern bei<br />

allen Fragen Rede und Antwort.<br />

Auch bei Trost gibt es Neuigkeiten.<br />

Neben einer verstärkten Nutzung elektronischer<br />

Medien wurde das Sortiment<br />

eigener Handelsmarken erweitert und<br />

das Angebot an Services und Dienstleistungen<br />

für die Kfz-Werkstatt weiter<br />

ausgebaut. Darüber hinaus gibt es auf<br />

der Trost-Schau wieder viele attraktive<br />

Messeangebote und Sonderaktionen,<br />

102 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

auch die diesjährigen Messe-Incentives<br />

können sich sehen lassen. Es lohnt sich,<br />

auf der Trost-Schau einzukaufen – verlautet<br />

es aus der Unternehmenszentrale.<br />

Neben der Fachmesse wartet die<br />

Trost-Schau natürlich auch wieder mit<br />

jeder Menge spannender Attraktionen<br />

zum Sehen, Hören und Genießen für<br />

die ganze Familie auf. Unter dem Motto<br />

„The Winner Takes It All“ steht die Veranstaltung<br />

2011 ganz im Zeichen des<br />

Motorsports. Besucher können sich auf<br />

die Live-Übertragung des Großen Preis<br />

von Malaysia freuen, aber auch selbst<br />

bei der „Formel Trost“ an der Carrera-<br />

Rennstrecke oder an der Mini-Stockcar-<br />

Bahn ihr Können unter Beweis stellen.<br />

Bei der Tombola warten attraktive Prei-<br />

Mega-Event in der<br />

Branche: Die Trost-Schau<br />

in Halle 1 der Landesmesse<br />

Stuttgart.<br />

Fotos: Trost<br />

se im Wert von über 100.000 Euro auf<br />

glückliche Gewinner. Auch die Aussteller<br />

haben wieder viele spannende Aktionen<br />

rund um den Motorsport angekündigt.<br />

Generell will die Trost Auto Service<br />

Technik SE laut eigenen Angaben ihre<br />

„Pole Position“ in der Branche 2011<br />

ausbauen. Die unternehmensweite Sortiments-Kompetenz<br />

habe dabei weiterhin<br />

oberste Priorität und mit dem Ausbau<br />

der Unternehmenslogistik über das<br />

neue Zentrallager in Nyrany in Tschechien<br />

werde mit 80.000 zusätzlichen<br />

Positionen eine noch höhere Qualität<br />

der Teileversorgung und Warenlieferung<br />

erreicht.<br />

www.trost.com


teilemarkt<br />

Schneller reagieren,<br />

besser bremsen<br />

Mit den steigenden Kfz-Zulassungen<br />

steigt zwangsläufig auch das Unfallrisiko.<br />

„Auffahrunfälle gehören damit leider<br />

zum Alltag – oft mit schlimmen Folgen,<br />

denn die Verletzungsgefahr bei dieser<br />

Art Crash ist hoch“, wissen die Zubehörexperten<br />

von Waeco. Um diese Gefahr<br />

einzudämmen, schreibt die EU-Gesetzgebung<br />

seit dem 7. Februar 2011 bei neu<br />

zugelassenen Fahrzeugen bis 3,5 Tonnen<br />

zulässiges Gesamtgewicht ein so genanntes<br />

Gefahrenbremslicht vor. Bei einer<br />

Not- oder Panikbremsung lässt dieses<br />

„Notbremslicht“ alle drei Bremsleuchten<br />

des Fahrzeugs schnell und mit hoher<br />

Frequenz blinken. Dies soll die Aufmerksamkeit<br />

des nachfolgenden Fahrers erhöhen<br />

und diesem dadurch ein früheres<br />

Reagieren ermöglichen. Untersuchungen<br />

hätten gezeigt, dass durch das Blinken<br />

die Reaktionszeit des Hintermanns um<br />

_ Nachts blendfrei<br />

unterwegs<br />

Nachtfahrten sind nicht nur für Vielfahrer<br />

unangenehm, denn plötzliches Blenden<br />

entgegenkommender Fahrzeuge<br />

führt zu Stress und Überanstrengung. Im<br />

Extremfall kann es zum gefährlichen Sekundenschlaf<br />

kommen. Untersuchungen<br />

zufolge passieren rund 30 Prozent aller<br />

tödlichen Unfälle nachts. Um mehr Sicherheit<br />

bei Nachtfahrten zu schaffen,<br />

hat die Potsdamer Uwe Braun GmbH das<br />

so genannte Antiblendlicht „ABL“ entwickelt.<br />

104 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

0,2 Sekunden abnimmt und dieser den<br />

Bremsvorgang schneller einleiten kann,<br />

so die Emsdettener Zubehörspezialisten.<br />

„Bei einer Geschwindigkeit von Tempo 100<br />

lässt sich der Bremsweg um volle fünfeinhalb<br />

Meter verkürzen – oft genug die<br />

entscheidenden Meter“, sagen die Zubehörfachleute.<br />

Damit auch „Altfahrzeuge“ in den<br />

Genuss eines Gefahrenbremslichts kommen,<br />

bietet Waeco mit dem „MagicSafe<br />

ABL 100“ einen der EU-Richtlinie ECE-R48<br />

entsprechenden Nachrüstsatz für alle<br />

Fahrzeuge mit Zwölf-Volt-Bordnetz bis<br />

3,5 Tonnen an. Den Produktinformationen<br />

zufolge lässt sich das Steuermodul<br />

des MagicSafe ABL 100 in jeder Lage verbauen<br />

und eignet sich für Halogen- sowie<br />

für LED-Bremsleuchten. kk<br />

www.dometic-waeco.de<br />

Den Produktinformationen zufolge<br />

soll das Lichtmodul, das mit einfachen<br />

Klettbändern an der Sonnenblende montiert<br />

und über den Zigarettenanzünder<br />

mit Strom versorgt wird, die Augen auf die<br />

wechselnden Lichtverhältnisse bei Nachtfahrten<br />

anpassen und damit ein starkes<br />

Blenden des Gegenverkehrs verhindern.<br />

Zudem soll das mit dem Brandenburger Innovationspreis<br />

ausgezeichnete Zusatzlicht<br />

dazu beitragen, dass sich das gesamte Umfeld<br />

besser wahrnehmen lässt. Den Pro-<br />

Nur keine Panik: Bei Not- und Panikbremsungen<br />

lässt das Gefahrenbremslicht alle drei<br />

Bremsleuchten mit hoher Frequenz blinken.<br />

Mit dem „MagicSafe ABL 100“ bietet Waeco<br />

ein solches Assistenzsystem zum Nachrüsten.<br />

Fotos: Waeco<br />

Nachts besser sehen: Das Antiblendlicht ABL<br />

der Uwe Braun GmbH lässt sich einfach an<br />

der Sonnenblende montieren und verspricht<br />

anschließend ein blendfreies und angenehmes<br />

Nachtfahren. Foto: Uwe Braun GmbH<br />

duktinformationen zufolge soll dies nicht<br />

nur ein entspanntes und angenehmes<br />

Nachtfahren ermöglichen, sondern gleichzeitig<br />

auch die Reaktionszeit verbessern<br />

und dem gefährlichen Sekundenschlaf<br />

entgegenwirken. Das ABL ist laut Anbieter<br />

für Pkw, Transporter und Lkw erhältlich<br />

und eigne sich besonders auch für Berufskraftfahrer,<br />

die lange Nachtfahrten absolvieren<br />

müssten. „Nicht zuletzt deshalb<br />

setzen schon viele Speditionen- und Taxiunternehmen<br />

auf das ABL für ihre Fahrer“,<br />

erklärt Unternehmenssprecherin Kerstin<br />

Bolik.<br />

Zudem sei das ABL von Augenärzten<br />

und Optikern empfohlen. Ein besonders<br />

positives Feedback habe das Antiblendlicht<br />

zudem von den Nutzern 50+ erhalten.<br />

„In komplexen Verkehrssituationen und<br />

bei ungünstigen Beleuchtungsverhältnissen,<br />

bei beginnender Presbyopie im Zuge<br />

langsamerer Akkommodation, macht sich<br />

die Wirkung des ABL bei dieser Zielgruppe<br />

besonders positiv bemerkbar“, heißt es in<br />

einer Unternehmensmitteilung. kk<br />

www.antiblendlicht.com


Erfolgs-Säulen<br />

_ Pünktlich zum Saisonbeginn stellte das Ingolstädter Unternehmen Dr. O.K.<br />

Wack Chemie dem Handel wieder eine Fülle von verkaufsfördernden und<br />

-unterstützenden Aktionen bereit.<br />

Damit sich der Frühjahrsputz auch für<br />

Händler und Kfz-Werkstätten lohnt,<br />

hat der Pflegemittelspezialist Dr. Wack<br />

die gewinnbringende Verkaufsaktion<br />

„XXL-Frühjahrs-Umsätze“ konzipiert.<br />

Die Angebote beinhalten die große Fünf-<br />

Prozent-Rabatt-Aktion für den CW1:100<br />

Classic Scheibenreiniger 25 Milliliter und<br />

den CW1:100 Super Scheibenreiniger 40<br />

Milliliter.<br />

Die Reiniger in Fünf-Liter-Gebinden<br />

sind besonders für den Einsatz in der<br />

Werkstatt geeignet. Dazu gehören der<br />

CW1:100 Super Scheibenreiniger, der<br />

CW1:100 Classic Scheibenreiniger und<br />

das P21S Felgen-Reiniger Power Gel. Als<br />

Gratis-Zugabe für den Betrieb gibt es<br />

beim CW1:100 Super und Classic eine<br />

Dosierhubpumpe, beim P21S Power Gel<br />

einen Druckpumpzerstäuber. Als weitere<br />

_ Elektronischer Marderschutz<br />

Frühlingszeit ist auch vielerorts Marderzeit.<br />

Interessieren den Marder Schläuche<br />

und Kabel im Motorraum normalerweise<br />

nicht besonders, ändert sich dies, wenn<br />

er im Frühling sein Revier neu abstecken<br />

will und der Motorraum eines Fahrzeugs<br />

nach einem anderen Marder riecht. Dann<br />

zerbeißt er alles, was ihm zwischen die<br />

scharfen Reißzähne kommt.<br />

Zuverlässigen Schutz gegen Marderverbiss<br />

soll der elektronische Marderschutz<br />

von Herth+Buss bieten. Das Gerät<br />

arbeitet im Zwölf-Sekunden-Takt mit ei-<br />

Frühjahrs-Aktion stellt Dr. Wack dem<br />

Fachhandel seine auffälligen Verkaufs-<br />

Displays zur Verfügung, die für Wiedererkennung<br />

der Werbemaßnahmen im<br />

Laden und für höheren Abverkauf sorgen<br />

sollen. Diese können mit verschiedenen<br />

Produkten individuell bestückt werden,<br />

zum Beispiel mit A1 Speed Polish, A1<br />

Speed Wax Plus 3 oder dem A1 Speed<br />

Shampoo.<br />

Um Impulskäufe zu generieren, erhalten<br />

Kunden, die eine 500-Milliliter-<br />

Flasche des A1 Speed Wax Plus 3 und<br />

das A1 Speed Polish im Aktionszeitraum<br />

kaufen, ein Miniabo (drei Ausgaben)<br />

der Zeitschrift „Men´s Health“ gratis<br />

dazu. Ein anderer, gewinnbringender<br />

Eyecachter ist das P21S-Display, das mit<br />

dem P21S Felgen-Reiniger Power Gel als<br />

Nachfüllflasche und dem P21S Felgen-<br />

ner Schallfrequenz von rund 22 Kilohertz<br />

im Ultraschallbereich. Da dies Marder als<br />

extrem unangenehm empfinden, ergreifen<br />

sie dann schnell die Flucht. Aufgrund<br />

modernster Mikroelektronik, CMOS-<br />

Technik und Hochfrequenzschallgeber<br />

verfügt das Gerät laut Hersteller über<br />

eine hohe Betriebssicherheit. Die Stromaufnahme<br />

von etwa 20 Milliampere soll<br />

eine Entladung der Fahrzeugbatterie nahezu<br />

ausschließen. jr.<br />

www.herthundbuss.com<br />

Vier Säulen zum Erfolg: Beim Ingolstädter<br />

Spezialisten für hochwertige Fahrzeugpflegeprodukte<br />

setzt man auf intensive Forschung<br />

und Entwicklung sowie kreatives Marketing.<br />

Foto: Dr. O.K. Wack Chemie<br />

Wachs bestückt und im Verkaufsraum<br />

platziert wird. Auch hier wird für spontane<br />

Impulskäufer ein Zugabe-Spezial<br />

angeboten. Für den Erwerb eines P21S<br />

Felgen-Reiniger Power Gel in der 500-<br />

und 1000-Milliliter-Flasche erhält der<br />

Kunde ein Mini-Abo (drei Ausgaben) der<br />

Zeitschrift „Men´s Health“ gratis dazu. jr.<br />

Herth+Buss will die Werkstätten im Rahmen des<br />

Frühjahrs-Checks mit einem umfangreichen Angebot an<br />

Verschleißteilen sowie dem elektronischen Marderschutz<br />

unterstützen. Foto: Herth+Buss


teilemarkt<br />

Classic-Serie für<br />

ältere Semester<br />

_ Valeo hat unter dem Markenzeichen Classic eine<br />

Produktreihe als Alternative für alle mehr als zehn Jahre<br />

alten Fahrzeuge im Programm.<br />

Bereits auf der Automechanika im<br />

vergangenen Jahr präsentierte<br />

Valeo eine Produktreihe für etwas<br />

betagtere Fahrzeuge. Das neue<br />

Produktsortiment unter dem<br />

Namen Valeo Classic umfasst Fahrzeuge<br />

des so genannten D4/D5-Sortiments<br />

(mindestens zehn Jahre alte Wagen mit<br />

hohem Kilometerstand). Das sind heute<br />

in Europa 110 Millionen Fahrzeuge, also<br />

40 Prozent des Automobilbestandes. Auf<br />

der einen Seite spricht man bei Valeo mit<br />

seinem Premium-Angebot Autofahrer<br />

an, die gewährleisten wollen, dass ihr<br />

Fahrzeug viele Jahre lang das ursprüngliche<br />

Leistungsniveau behält. Die neue<br />

Ersatzteil-Reihe dagegen ist für Besitzer<br />

älterer Fahrzeuge bestimmt, die über ein<br />

begrenztes Budget für die Wartung verfügen,<br />

aber trotzdem mit Qualitätsersatzteilen<br />

den Gebrauchswert des Fahrzeugs<br />

erhalten möchten.<br />

Gegenüber dem entsprechendenPremium-Produkt<br />

ist ein Classic-Produkt<br />

je nach Produktreihe 20<br />

bis 40 Prozent günstiger.<br />

Trotzdem erfüllen laut Hersteller<br />

alle Produkte dieses<br />

neuen Sortiments die Qualitäts-<br />

und Leistungsstandards<br />

von Valeo zu einem<br />

106 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

Preis, der mit dem Restwert des Fahrzeugs<br />

in Einklang stehe, heißt es dort. Das Sortiment<br />

zielt auf Fahrzeuge ab, die mehr als<br />

zehn Jahre alt sind und oft einen Kilometerstand<br />

von mehr als 200.000 Kilometer<br />

aufweisen, aber selten mehr als 7000 Kilometer<br />

im Jahr fahren. Auch die Montage<br />

dieser Produkte für die zeitwertgerechte<br />

Reparatur erfolgt genauso einfach und<br />

schnell wie im Fall eines Premium-Produkts.<br />

Classic macht den Unterschied<br />

Markante, leicht identifizierbare Verpackungen<br />

sollen dazu beitragen, die Un-<br />

Bereits auf der Automechanika im vergangenen<br />

Jahr präsentierte Valeo seine<br />

Produktreihe Valeo Classic für mehr als<br />

zehn Jahre alte Fahrzeuge. Foto: Rinn<br />

Die ersten Classic-Produkte von Valeo<br />

sind aufbereitete Generatoren und Starter,<br />

für die markante, leicht identifizierbare<br />

Verpackungen entwickelt wurden.<br />

terscheidung zwischen den Sortimenten<br />

zu erleichtern und Verwechslungen zwischen<br />

den grünen Boxen des Premium-<br />

Sortiments und den Kartons mit dem<br />

Classic-Logo der neuen Produkte für das<br />

D4/D5-Segment auszuschließen.<br />

Mit diesem Angebot verfügt der Ersatzteilehandel<br />

über absatzstarke Produktreihen<br />

mit einer geringen Anzahl an<br />

Teilenummern, die den Verbrauchererwartungen<br />

bezüglich Preis und Qualität<br />

gerecht werden.<br />

Als erste Classic-Produkte wird mit<br />

aufbereiteten Generatoren und Startern<br />

begonnen. Mit insgesamt 59 Generatornummern<br />

und 41 Starternummern will<br />

Valeo 40 Prozent der über zehn Jahre<br />

alten Fahrzeuge und damit 16 Prozent<br />

des gesamten europäischen Fahrzeugbestandes<br />

abdecken. Diese erste Produktreihe<br />

will man vor allem in Deutschland,<br />

Spanien, Frankreich, Italien, den Niederlanden,<br />

Portugal, Großbritannien, Skandinavien<br />

und Mitteleuropa vertreiben. jr.<br />

Mit dem Valeo Classic-Angebot verfügt der Ersatzteilehandel<br />

über absatzstarke Produktreihen<br />

mit einer geringen Anzahl an Teilenummern, die<br />

den Verbrauchererwartungen bezüglich Preis und<br />

Qualität gerecht werden. Fotos: Valeo


_ Hält länger:<br />

Bremsscheibe von Meyle<br />

_ Die Oberflächenbeschichtung<br />

schützt vor Korrosion,<br />

der Kreuzschliff erleichtert<br />

das Einfahren.<br />

Die Wulf Gaertner Autoparts AG bietet die<br />

Platinum-Disk-Bremsscheiben ihrer Marke<br />

Meyle mit einer Zinklamellenbeschichtung<br />

an, die länger vor Rost schützt. Dies zeigen<br />

Ergebnisse des Salzsprühtests. Darüber<br />

hinaus ist die Bremsscheibe mit einem<br />

Kreuzschliff versehen, der ein schnelles Einfahren<br />

sicherstellt. Die Scheibe wird montagefertig<br />

geliefert und muss nicht entfettet<br />

werden. Die Meyle-PD-Bremsscheiben,<br />

die laut Unternehmensangaben auch nach<br />

langer Laufleistung ihre glänzende Optik<br />

behalten, sind für alle gängigen Fahrzeugmodelle<br />

der Premium- und Mittelklasse<br />

sowie künftig auch für Kleinwagenmodelle<br />

erhältlich.<br />

Die Wulf Gaertner Autoparts hat<br />

die PD-Bremsscheibe mit einer herkömmlichen<br />

Bremsscheibe aus dem<br />

freien Teilemarkt und einer ebenfalls<br />

beschichteten OE-Scheibe einem zehn-<br />

_ Klein, stark, schwarz<br />

tägigen Salzsprüh-Vergleichstest unterzogen.<br />

Dies simuliert den mehrjährigen<br />

Einsatz der Bauteile im Fahrzeug.<br />

Gegenüber der herkömmlichen Bremsscheibe,<br />

die starke, flächendeckende<br />

Rostbildung aufwies, zeigte die Meyle-<br />

PD-Bremsscheibe nach 240 Stunden<br />

nur leichte Weißrostbildung und vereinzelt<br />

Rost an der Fläche und an Bohrungen<br />

an der Innenseite. Die beschichtete<br />

OE-Bremsscheibe zeigte ebenfalls<br />

sehr starke Rostbildung an den Bohrungen,<br />

zunehmende Rostbildung an<br />

den Rändern sowie ebenfalls Weißrostbildung.<br />

„Die Ergebnisse zeigen, wie<br />

wichtig eine hochwertige Beschichtung<br />

speziell bei Bremsscheiben ist und dass<br />

der freie Markt auch bei Bremskomponenten<br />

bessere Alternativen zu OE anbietet“,<br />

sagt Sven Nielsen, Technischer<br />

Leiter der Wulf Gaertner Autoparts AG.<br />

Die Oberflächenbeschichtung der PD-<br />

Bremsscheibe ist chrom6-frei und enthält<br />

laut Unternehmensangaben weder<br />

Chromoxide noch weitere Schwermetalle.<br />

Beim Einbau der PD-Bremsschei-<br />

Nur 40 mal 25 Millimeter misst die von Micro-Chiptuning Deutschland<br />

hergestellte Tuning-Box für Dieselfahrzeuge mit Common-<br />

Rail-Einspritzsystem. Der in Hohenturm (Sachsen-Anhalt) ansässige<br />

Tuner verspricht für das ab 149 Euro im Onlineshop erhältliche Zusatzsteuergerät<br />

um bis zu 20 Prozent mehr Motorleistung und Drehmoment.<br />

Um dies zu erreichen, wird der Chip des „Tuningzwergs“<br />

nach eigenem Bekunden fahrzeugspezifisch programmiert und an<br />

die Kennfelder der jeweiligen Motorversion angepasst.<br />

Den Produktinformationen zufolge nimmt das Tuning-Steuergerät<br />

das Ausgangssignal des Kraftstoff- oder des Ladedrucksensors<br />

auf und leitet dieses – je nach Kennfeld verändert oder unverändert<br />

– an das Motorsteuergerät weiter. „So kann in den notwendigen<br />

Last- und Drehzahlbereichen mit höherem Kraftstoff- oder Ladedruck<br />

gefahren werden, was die Motorleistung erhöht“, erklärt Firmeninhaber<br />

Denis Jany, der sich nach eigenem Bekunden seit 1999<br />

mit Tuning beschäftigt. Da die Herstellertoleranzen ausgeschöpft<br />

werden, soll das Tuning nicht nur die Leistung und das Drehmoment<br />

erhöhen, sondern auch den Kraftstoffverbrauch senken.<br />

Die Montage des Zusatzsteuergeräts soll sich aufgrund des fahrzeugspezifischen<br />

Steckers einfach gestalten: Es muss lediglich in<br />

den Kabelstrang des Raildrucksensors eingeschleift werden. Micro-<br />

Chiptuning Deutschland gewährt eine Garantie von einem<br />

Jahr auf Motor, Getriebe und Differential, zudem erhält der<br />

Kunde ein 30-tägiges Umtauschrecht. kk<br />

www.micro-chiptuning.de<br />

Tuningzwerg: Das Zusatzsteuergerät von<br />

Micro-Chiptuning nutzt die Herstellertoleranzen<br />

und erhöht Leistung und Drehmoment<br />

um bis zu 20 Prozent. Der fahrzeugspezifische<br />

Stecker erlaubt einen<br />

Foto: Micro-Chiptuning Deutschland<br />

Der Salzsprühtest<br />

bringt es an den Tag:<br />

Die Beschichtung der<br />

Meyle-PD-Bremsscheibe<br />

(von oben) ist<br />

widerstandsfähiger<br />

als die beschichtete<br />

OE-Bremsscheibe oder<br />

die Standard-OE-<br />

Bremsscheibe.<br />

Foto: Vahle<br />

be können sich die Kfz-Betriebe einen<br />

Arbeitsschritt sparen: Müssen die neuen<br />

Bremsscheiben normalerweise vor<br />

dem Einbau entfettet werden, gilt dies<br />

nicht für die Oberflächenbeschichtung<br />

der PD-Bremsscheiben. Zur Kontrolle<br />

empfiehlt Wulf Gaertner Autoparts,<br />

den Seitenschlag der Bremsscheibe zu<br />

messen. Dieser sollte nicht mehr als<br />

0,05 Millimeter betragen. tv<br />

www.meyle.com


technik waschen & pflegen<br />

Am liebsten<br />

im Fachmarkt<br />

_ Autofahrer kaufen Pflegeprodukte<br />

zwar am liebsten im Fachhandel, der<br />

Vorsprung gegenüber dem Supermarkt<br />

ist allerdings hauchdünn. Nur<br />

wenige Verbraucher beziehen ihre<br />

Auto-Kosmetik aus der Werkstatt.<br />

Dabei gibt es durchaus Potenzial.<br />

Deutsche Autos sind sauber.<br />

Das sagt zumindest die Statistik.<br />

Denn der durchschnittliche<br />

Deutsche wäscht sein<br />

Auto etwa alle acht Wochen<br />

von außen und reinigt es etwa genauso<br />

oft von innen. Das hat eine Untersuchung<br />

des Marktforschungsunterneh-<br />

108 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

mens Tema Q im Mai 2010 ergeben.<br />

Besonders sorgfältig oder akribisch<br />

fällt die Reinigung dabei nicht aus.<br />

Etwa zwei Drittel der Befragten fahren<br />

mit ihrem Auto meistens in die Waschanlage,<br />

ein Drittel legt eher selbst Hand<br />

an. Die wenigsten lassen die Profis an<br />

ihren fahrbaren Untersatz. Händler,<br />

Werkstatt oder Aufbereitungsprofis<br />

bekommen nur ein sehr kleines Stück<br />

vom Reinigungskuchen ab. Nur etwa<br />

jeder siebte Befragte hat schon einmal<br />

einen Profi rangelassen. 85 Prozent der<br />

befragten Autofahrer haben das noch<br />

nie getan.<br />

Fahrzeugpflege ist gefragt<br />

Trotz allem: der Markt für alles rund<br />

um die Autopflege ist riesig. Eine Umfrage<br />

im Auftrag des Waschanlagenherstellers<br />

Washtec hat ergeben, dass<br />

zwei Drittel der Autofahrer bei entsprechenden<br />

Angeboten bereit wären,<br />

mehr Geld in die Fahrzeugpflege zu<br />

investieren. Das heißt, dass es durchaus<br />

möglich ist, Autofahrern entspre-<br />

1,5 Milliarden Euro geben die Deutschen pro<br />

Jahr für Waschanlagen aus.<br />

Foto: Auto-Reporter/Globuspress<br />

chende Angebote zu verkaufen. Service<br />

und Preis müssen eben stimmen.<br />

So lange es solche Angebot nicht in<br />

ausreichendem Maße gibt, schrubben<br />

und saugen Otto und Ottilie Normalverbraucher<br />

eben selbst. Spitzenreiter<br />

in der Disziplin Außenreinigung ist die<br />

normale Außenwäsche. Sie wird von 95<br />

Prozent der Autofahrer durchgeführt.<br />

Weit weniger Liebe bringen sie den Felgen<br />

und der Unterseite des Fahrzeugs<br />

entgegen. Felgenwäsche ist bei einem<br />

Drittel der von Tema Q Befragten beliebt,<br />

die Unterbodenreinigung mögen<br />

noch weniger, nämlich 28 Prozent.<br />

Innen am liebsten selbst<br />

Wenn es um den Innenraum geht,<br />

liegt die Pflege ganz eindeutig in der<br />

Hand der Autofahrer. Die meisten (92<br />

Prozent) erledigen diese Arbeit für gewöhnlich<br />

selbst. Staubsaugen liegt auf<br />

dem ersten Platz (97 Prozent), gefolgt<br />

von der Scheibenreinigung (81 Prozent)<br />

und dem Reinigen sonstiger Oberflächen<br />

(74 Prozent). Weniger beliebt sind<br />

das Saubermachen im Kofferraum (61<br />

Prozent) und die Pflege der Polster (56<br />

Prozent). Männer und Frauen kümmern<br />

sich übrigens etwa gleich viel um die<br />

Pflege des fahrbaren Untersatzes.<br />

Alle, die bei der Fahrzeugpflege<br />

selbst Hand anlegen, brauchen auch<br />

die entsprechenden Pflegemittel. Und<br />

die kaufen sie am liebsten im Teile-<br />

Einzelhandel. Eine aktuelle Befragung<br />

von etwa 1000 Privatpersonen hat ergeben,<br />

dass 30 Prozent der Teilnehmer<br />

Fahrzeugpflegemittel am liebsten im<br />

Fachmarkt kaufen. Diese Untersuchung<br />

wurde im März 2011 von der puls<br />

Marktforschung durchgeführt.<br />

Fast gleichauf liegen Super- und<br />

Baumärkte mit 28 Prozent. Erst weit


dahinter folgen Markenhändler und<br />

-Werkstätten (16,9 Prozent) oder freie<br />

Händler/Werkstätten (8,2 Prozent). Der<br />

Vertriebsweg Internet liegt noch knapp<br />

davor: neun Prozent bestellen ihre<br />

Fahrzeugpflege gern im Internet.<br />

Männer kaufen<br />

lieber im Fachmarkt<br />

Interessant ist, dass Männer wesentlich<br />

lieber im Fachmarkt einkaufen als<br />

Frauen. Frauen dagegen nehmen ihre<br />

Pflegemittel dort mit, wo sie ohnehin<br />

schon einkaufen: im Supermarkt. Sie<br />

nehmen außerdem gern die Angebote<br />

an, die ihnen Händler und Werkstatt in<br />

Sachen Pflegeprodukte machen. Menschen<br />

ab 50 Jahre dagegen kaufen diese<br />

Artikel am liebsten im Super- oder<br />

Baumarkt.<br />

Die meisten Pflegeprodukte werden<br />

in Deutschland naturgemäß im Frühjahr<br />

verkauft. März, April und Mai sind<br />

laut einer Untersuchung des Marktforschungsunternehmens<br />

GfK die stärksten<br />

Monate beim Absatz von Lackpflegemitteln.<br />

Frauen mögen Pflege<br />

aus der Werkstatt<br />

Für Werkstätten heißt das: jetzt handeln.<br />

Am besten sollten sie sich auf die<br />

Zielgruppe konzentrieren, die ohnehin<br />

schon gern bei ihnen solche Produkte<br />

einkauft: die Frauen. Sie wissen offenbar<br />

die kompetente Beratung in ihrer<br />

Werkstatt zu schätzen und nehmen<br />

gern nach dem Werkstattbesuch ein<br />

solches Mittel mit.<br />

Dr. Frauke Weber<br />

<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011 109


technik waschen & pflegen<br />

Mit Qualität zum Erfolg<br />

_ Bei Dr. O.K. Wack Chemie, dem Ingolstädter Hersteller von<br />

Premium-Pflegeprodukten für Motorräder und Autos, setzt man<br />

auf intensive Forschung und Produktentwicklung und den Vertrieb<br />

über den Fachhandel. Denn Qualität findet man im Fachhandel und<br />

sie hat ihren Preis.<br />

110 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

Die Materialien im Bereich<br />

Karosserie und Lack an neueren<br />

Fahrzeugen werden immer<br />

ausgefeilter. Dabei überdauern<br />

moderne, widerstandsfähige<br />

Lacke die harten Anforderungen des Winters<br />

ebenso wie versiegelte Kunststoffe<br />

außen und innen wesentlich besser als<br />

früher. Dennoch benötigen sowohl der<br />

Autolack wie auch die Kunststoffe und<br />

Bezüge entsprechende Pflege. Was für<br />

neuwertige Fahrzeuge selbstverständlich<br />

ist, sollte aber auch für ältere Jahrgänge<br />

um so mehr gelten, weil die regelmäßige<br />

Pflege erheblich zum Werterhalt<br />

des Fahrzeugs beiträgt. Außerdem gilt,<br />

der Deutschen liebstes Kind will gepflegt<br />

und gehegt sein. Umso mehr das Auto<br />

glänzt, desto stolzer sind seine Besitzer.<br />

Deshalb scheut man sich dort auch nicht,<br />

in Pflegeprodukte zu investieren. Mitt-<br />

Wer Premium-Pflegeprodukte für sein Fahrzeug<br />

sucht, ist hier genau richtig. Im Fachhandel findet<br />

man Produkte höchster Qualität. Zwar locken immer<br />

häufiger Bau-, Super- und SB-Märkte mit<br />

günstigeren Angeboten, aber günstig heißt<br />

nicht unbedingt gut. Fotos: Rinn<br />

„Bedingt durch die verstärkten Werbeaktivitäten<br />

von Wettbewerbern mit den SB-Märkten<br />

werden zunehmend Käufer vom Fachhandel<br />

zum SB gelockt“, dessen ist Stefan Wind,<br />

Geschäftsführer bei der Dr. O.K. Wack Chemie<br />

GmbH, sicher.<br />

Um Handel und Kfz-Werkstätten die erforderlichen<br />

Impulse zu verschaffen, wird bei Dr.<br />

Wack gezieltes Marketing betrieben und die<br />

Aktivitäten für den Fachhandel maßgenau zum<br />

Saisonbeginn zugeschnitten.<br />

lerweile wird am Markt eine Vielzahl von<br />

Kfz-Pflegeprodukten angeboten. Nur<br />

stellt sich hier die Frage, wo werden sie<br />

vermarktet, respektive von den Kunden<br />

gekauft? Hier ist ein eindeutiger Trend<br />

erkennbar. Durch die verstärkten Werbeaktivitäten<br />

der Supermärkte werden<br />

zunehmend Käufer vom Fachhandel in<br />

die SB-Schiene gelotst und über einen<br />

vermeintlich günstigen Verkaufspreis bei<br />

den Pflegeprodukten angelockt. Hier ist<br />

ein eindeutiger Trend erkennbar. Dazu<br />

merkt Stefan Wind, Geschäftsführer<br />

bei Dr. O.K. Wack Chemie GmbH, an:<br />

„Kfz-Pflegeprodukte gibt es am Markt<br />

viele. Gerade in wirtschaftlich schwierigen<br />

Zeiten überlegt der Verbraucher<br />

genauer, was er benötigt und entscheidet<br />

sich zunehmend für Qualität.<br />

Wir vermarkten Premium-Markenartikel<br />

höchster Qualität. Und die hat ihren<br />

Preis. Das sichert dem Fachhandel die<br />

Rendite, die er braucht. In der Selbstbedienungs-Schiene<br />

wird der Verkaufspreis<br />

bei Wettbewerbsprodukten oft bis zu 40<br />

Prozent unterboten, so dass dann Artikel<br />

zu Dumpingpreisen verramscht werden.“<br />

www.<strong>amz</strong>.de/<br />

drwack


Darin sieht er die Gefahr, dass Käufer<br />

vom Fachhandel zum Supermarkt abgezogen<br />

werden. „Unsere Produkte werden<br />

Sie in keinem Super-, Bau- oder SB-<br />

Markt finden. Qualitätsprodukte sucht<br />

der Verbraucher, sprich ambitionierte<br />

Autofahrer, im Fachhandel. Deshalb verzichten<br />

wir bewusst auf die eine oder<br />

andere Absatzschiene, die auf den ersten<br />

Blick manchmal lukrativ erscheint. Dementsprechend<br />

richten wir unsere Aktivitäten<br />

mit verkaufsfördernden und unterstützenden<br />

Aktionen genau auf den<br />

Fachhandel aus, ein Paradebeispiel sind<br />

die aktuellen Frühjahrsaktionen, die dem<br />

Fachhandel eine Menge Vorteile bieten“,<br />

sagt Wind.<br />

Billig ist nicht unbedingt gut<br />

und Qualität hat ihren Preis<br />

Das konnte man beim Ingolstädter Pflegemittelspezialisten<br />

im Zuge einer Untersuchung<br />

zur wachsenden Bedeutung des<br />

Mythos Tuning feststellen und bei dieser<br />

Zielgruppe eine eindeutige Akzeptanz für<br />

höherwertige Pflegemittel ausmachen.<br />

Die Ergebnisse dieser repräsentativen Umfrage<br />

werden dort als beeindruckend und<br />

vielversprechend beurteilt. Die Zielgruppe<br />

bestehe zu 80 Prozent aus jungen Männern<br />

zwischen 18 und 29 Jahren, wobei<br />

es sich um eine extrem autobegeisterte<br />

Zielgruppe mit sehr hohem Kundenpotential<br />

und hoher Nachfrage nach Pflegeprodukten<br />

handele. Tunerfans wollen ihr Auto<br />

präsentieren und legen deshalb Wert auf<br />

ein gepflegtes Fahrzeug. Nur das Beste ist<br />

ihnen gut genug, meint man in Ingolstadt.<br />

Dies äußere sich in einem hohen Qualitäts-<br />

und Markenbewusstsein. Die Nachfrage<br />

nach Pflegemitteln, die auf die Bedürfnisse<br />

der Zielgruppe zugeschnitten sind,<br />

werde neben diesem Qualitätsbewusstsein<br />

auch in der Ausgabebereitschaft<br />

sichtbar. Das sieht Stefan Wind auch so.<br />

Für ihn ist das Bessere nicht gut genug. Als<br />

Anbieter von Premium-Pflegeprodukten<br />

für Automobile und Zweiräder setzt man<br />

bei Dr. Wack seit jeher auf Qualität: „Wir<br />

investieren seit 20 Jahren in Forschung<br />

und Entwicklung, um unsere Produkte<br />

ständig zu verbessern. Das gehört zu den<br />

wesentlichen Säulen des Unternehmens.<br />

Zudem entwickeln rund 20 Mitarbeiter<br />

und damit 20 Prozent aller Beschäftigten<br />

ständig neue Produkte oder verbessern<br />

bestehende Rezepturen. So können wir gewährleisten,<br />

dass nur technologisch hochwertige<br />

Produkte den Markt erreichen.<br />

Das sorgt für zufriedene Kunden und gute<br />

Geschäfte bei Handel und Werkstatt.“ Um<br />

Handel und Kfz-Werkstätten die erforderlichen<br />

Impulse für Abverkäufe zu verschaffen,<br />

betreibt man gezieltes Marketing und<br />

aktive Werbung.<br />

Forschung und Entwicklung gelten als wesentliche Säulen bei Dr. O.K. Wack Chemie. Rund 20<br />

Mitarbeiter und damit knapp 20 Prozent aller Beschäftigten entwickeln ständig neue Produkte<br />

oder verbessern bestehende Rezepturen, damit die Qualitätsführerschaft gesichert wird.<br />

Wo Premium draufsteht,<br />

ist auch Premium drin<br />

Die Qualität der Produkte des Ingolstädter<br />

Unternehmens wurde in zahlreichen<br />

unabhängigen Tests unter Beweis gestellt.<br />

In den vergangenen Jahren und auch in<br />

diesem konnte sie bei Auto Bild, Auto Straßenverkehr,<br />

Auto Classic, ACE Test und bei<br />

Autobild Tuning sowie im SWR den Platz<br />

auf dem Siegertreppchen einnehmen.<br />

Dazu kommen Abverkaufsaktionen bei<br />

den Rennertypen. Zusätzlich soll die Präsenz<br />

auf den großen Tuning-Messen mit<br />

gezielter und ansprechender Werbung für<br />

Nachfrage sorgen, immer mit der Prämisse,<br />

klare Positionierung als Premiumhersteller<br />

am Fahrzeugpflegemarkt und nur<br />

über den Fachhandel. Der wiederum beliefert<br />

neben dem Endverbraucher vorrangig<br />

die Autohaus- und Werkstattlandschaft.<br />

Hier würde sich Wind mehr Aktivitäten hin<br />

zu so genannten Cross-Selling-Angeboten<br />

wünschen, die seiner<br />

Meinung nach einfach<br />

zu kurz kommen. So<br />

könnten beim Verkauf<br />

im Verbund mit Komplementärprodukten<br />

gute Umsätze erzielt<br />

werden. Er macht dies<br />

an einem Beispiel fest:<br />

„Hat sich der Kunde<br />

erst einmal entschlossen,<br />

für eine Menge<br />

Geld sein Auto auf edle<br />

Leichtmetallfelgen umrüsten<br />

zu lassen, macht<br />

es doch Sinn, ihm bei<br />

der Fahrzeugauslieferung<br />

einen hoch-<br />

wertigen Felgenreiniger und -versiegler<br />

mit zu verkaufen. So hat er auch nach<br />

den ersten Kilometern und späterem<br />

Schmuddelwetter weiterhin viel Freude<br />

an seinen glänzenden Edelfelgen.“ Ein<br />

solches Beispiel ließe sich seinen Worten<br />

zufolge mit etwas Phantasie auch auf<br />

andere Bereiche ausweiten, wie etwa<br />

bei Dachträgern sowie -boxen, Fahrzeugpflegemitteln<br />

und anderem mehr.<br />

„Einige Motorradhändler machen es hier<br />

gekonnt vor. Dort wird vielfach schon<br />

Cross-Selling im größeren Rahmen beim<br />

Verkauf von Motorrädern, Zubehör und<br />

Helmen durchgeführt, und der Kunde<br />

dankt es mit barer Münze und stärkerer<br />

Bindung“, führt Wind gerne als Beispiel<br />

an. Und was hindert den Verkäufer, die<br />

Vorteile aus dem Zweirad- auf den Vierradbereich<br />

zu übertragen, wenn es sich<br />

Erfolg versprechend auswirkt?<br />

Jürgen Rinn<br />

<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011 111


technik waschen & pflegen<br />

Waschen, legen, föhnen:<br />

Aufbereitung<br />

bringt Umsatz<br />

_ Beauty ist im Trend. Auch fürs Auto. Denn es gibt viele Autofahrer,<br />

die Wert auf ein gepflegtes Äußeres bei ihrem Fahrzeug legen. Und<br />

damit lässt sich durchaus Geld verdienen. Aber Fahrzeugaufbereitung<br />

ist weit mehr als Waschen, Saugen und Polieren.<br />

Mit Spezial- und Pflegeprodukten<br />

lassen sich<br />

Gebrauchsspuren und<br />

Alterserscheinungen beseitigen<br />

oder zumindest<br />

stark mildern. Und in wenigen Schritten<br />

sieht auch ein älteres Fahrzeug wieder<br />

112 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

attraktiv aus. So führt eine solche kosmetische<br />

Behandlung dazu, dass mit einer<br />

neuwertigen Optik eigentlich fast immer<br />

eine Wertsteigerung erreicht wird.<br />

Aufbereitung ist eine Wissenschaft<br />

für sich. Denn in den meisten Fällen kommen<br />

chemische Produkte zum Einsatz.<br />

Wenn sie falsch eingesetzt oder dosiert<br />

werden, kann das Auto auch ruckzuck<br />

ruiniert sein. Deshalb sollte sich mindestens<br />

ein Mitarbeiter der Werkstatt<br />

intensiv mit dem Thema auseinandersetzen.<br />

Das hat außerdem den Effekt,<br />

dass er besonders gute Ergebnisse bei<br />

der Aufbereitung erzielen wird. Denn<br />

auch hier heißt es wie so oft: Übung<br />

macht den Meister.<br />

Polierschwämme sollten immer mit dem<br />

Namen des Poliermittels beschriftet werden.<br />

Denn die Poliermittel haben unterschiedliche<br />

Körnungen.<br />

Polieren gehört zu einer sorgfältigen Fahrzeugaufbereitung.<br />

Hier macht Übung den Meister.<br />

Fotos: Weber<br />

Siegfried Nowak ist als Schulungsleiter bei<br />

Makra mit ganzem Herzen bei der Sache.<br />

Schulung hilft<br />

Sehr gut geeignet für den Einstieg in<br />

die professionelle Fahrzeugaufbereitung<br />

ist eine Schulung. Solche Veranstaltungen<br />

gibt es von verschiedenen<br />

Anbietern. Beim Chemie-Spezialisten<br />

Makra in Göppingen finden regelmäßig<br />

Trainings unter dem Motto Care4Car<br />

statt. Schulungsleiter Siegfried Nowak<br />

ist mit Begeisterung bei der Sache. Sein<br />

wichtigster Tipp für Einsteiger in Sachen<br />

Fahrzeugaufbereitung: „Schnell geht<br />

nicht. Man braucht viel Gefühl und Spaß<br />

an gepflegten Autos.“<br />

Worauf Nowak auch hinweist: Auch<br />

wenn jeder meint, Fahrzeugaufbereitung<br />

sei nicht viel mehr als Waschen<br />

und Polieren, so ist doch gutes theoretisches<br />

Hintergrundwissen unerlässlich.<br />

„Man muss wissen, welches Mittel man<br />

wofür braucht und warum. Denn wer<br />

versucht, organische Substanzen wie<br />

zum Beispiel Wachs mit einem säurehaltigen<br />

Reinigungsmittel zu entfernen,<br />

hat schon die erste Grundregel nicht<br />

verstanden.“<br />

Wissen, was wirkt<br />

Genau hier setzt die Schulung in Sachen<br />

Fahrzeugaufbereitung an. Sie vermittelt<br />

grundsätzliche Fakten rund um<br />

das gepflegte Auto. Das fängt damit an,<br />

welches Mittel für welche Verschmutzungen<br />

eingesetzt wird und hört dort<br />

aber noch lange nicht auf. Nowak will<br />

die Teilnehmer seiner Schulungen auch<br />

für den verantwortungsvollen Umgang<br />

mit den chemischen Produkten sensibilisieren.<br />

„Viel hilft eben nicht viel“,<br />

warnt er. „Die richtige Dosierung ist der


Schlüssel zum Erfolg.<br />

Und die findet man<br />

manchmal eben nur<br />

durch Experimentieren<br />

und Ausprobieren<br />

heraus.“ So ist in vielen Fällen der<br />

Härtegrad des eingesetzten Wassers ein<br />

Schlüssel zum Erfolg. „Das gleiche Mittel<br />

wirkt mit anderem Wasser oftmals<br />

ganz anders“, weiß Nowak. „Deshalb<br />

ist es für einen gleichbleibenden Erfolg<br />

bei der Aufbereitung nicht unerheblich,<br />

dass man möglichst langfristig dieselben<br />

Mittel verwendet.“<br />

Ganz erheblich trägt natürlich zum<br />

Erfolg einer Fahrzeugaufbereitung der<br />

Glanz eines Fahrzeugs bei. Wenn es richtig<br />

toll glänzt, macht es schon von Weitem<br />

eine gute Figur. „Doch dafür muss<br />

man auch wissen, wie eigentlich Glanz<br />

entsteht.“, erklärt Nowak weiter. „Denn<br />

Glanz ist nichts anderes als die Reflekti-<br />

Das Reinigen der Türfalze mit dem Hochdruckreiniger<br />

muss gezielt sein. Der Sprühnebel im<br />

Fahrzeug bereitet optimal auf die Innenraumreinigung<br />

vor.<br />

www.<strong>amz</strong>.de/<br />

aufbereitung<br />

on von Strahlen einer Lichtquelle an einer<br />

Oberfläche. Ist die Oberfläche nicht<br />

zu hundert Prozent glatt, weil Schmutzpartikel<br />

an ihr kleben, kann sie auch<br />

nicht glänzen.“<br />

Warum glänzt das?<br />

Aber nicht nur Schmutzpartikel sorgen<br />

für einen geminderten Glanzeindruck.<br />

Auch kleinste Kratzer auf der Lackoberfläche<br />

lassen sie stumpf wirken. Solche<br />

Kratzer entstehen durch Verwitterung,<br />

also ganz einfach durch das Einwirken<br />

von Regen, Wind und Staub. Sie lassen<br />

sich eigentlich nur durch Polieren entfernen,<br />

denn damit wird die Oberfläche<br />

minimal abgeschliffen und so wieder<br />

vollkommen glänzend.<br />

Doch bevor der professionelle Fahrzeugaufbereiter<br />

ans Polieren geht, beschäftigt<br />

er sich mit der intensiven Reinigung<br />

des gesamten Fahrzeugs. Die<br />

Außenwäsche ist erledigt, die Felgen,<br />

Türfalze und alle weniger gut zugänglichen<br />

Stellen, auch der Motorraum,<br />

wurden einer gründlichen Reinigung<br />

mit möglichst mildem Mittel auf Laugenbasis<br />

unterzogen. Nun sollte das<br />

Auto zunächst gut mit einem geeig-<br />

In 4 Phasen zum perfekt<br />

aufbereiteten Fahrzeug<br />

Die Aufbereitungsexperten von Makra<br />

raten dazu, bei der Aufbereitung möglichst<br />

immer nach demselben Schema<br />

vorzugehen. Dann wird auch nichts<br />

vergessen.<br />

Phase 1: Außenreinigung<br />

- Motorwäsche<br />

- Felgenreinigung<br />

- Türfalzreinigung<br />

- Fahrzeugoberwäsche<br />

- Fahrzeugtrocknung<br />

- beim Cabrio: Verdeckreinigung<br />

Phase 2: Innenraumreinigung und<br />

- Pflege<br />

- Reinigung von Polstern, Himmel,<br />

Teppich, Cockpit<br />

- Cockpit- und Kunststoff-Pflege<br />

- Lederpflege<br />

- Geruchsentfernung<br />

- Klimaanlagendesinfektion<br />

Phase 3: Außenpflege<br />

- Motorraumkonservierung<br />

- Kunststoffpflege<br />

- Reifenpflege<br />

- beim Cabrio: Verdeckpflege/<br />

Versiegelung<br />

- Lackaufbereitung und -Pflege<br />

Phase 4: Scheibenreinigung<br />

- Scheibenreinigung<br />

- Spiegel- und Scheinwerferreinigung<br />

- Scheibenversiegelung<br />

- beim Cabrio: Heckscheibenpolitur


technik waschen & pflegen<br />

neten Abzieher und dann mit einem<br />

Mikrofasertuch getrocknet werden.<br />

Cockpit lieber matt<br />

Dann ist der Innenraum dran. Mit Staubsauger<br />

und feuchtem Lappen geht es erst<br />

einmal dem Schmutz an den Kragen, und<br />

zwar sowohl auf dem Boden wie auch<br />

auf Polster und – falls nötig – Himmel.<br />

Schließlich widmet sich der Profi dem<br />

Cockpit und allen anderen Teilen aus<br />

Kunststoff mit dem passenden Mittel,<br />

das möglichst antistatisch wirken sollte,<br />

damit sich Staub in Zukunft langsamer<br />

ablagert. Außerdem sollte es kein Silikon<br />

enthalten, denn das erzeugt Glanz,<br />

der gerade beim Armaturenbrett zu störenden<br />

Reflektionen führt. Lederpflege,<br />

Geruchsentfernung und, wenn es der<br />

Kunde wünscht, eine Klimaanlagendesinfektion<br />

runden die Innenraumpflege<br />

ab.<br />

Die Pflicht ist erledigt, jetzt geht es<br />

an die Kür. Und dazu gehören die Konservierung<br />

des Motorraums, die Pflege<br />

der außen sichtbaren Kunststoffteile und<br />

Reifen mit geeigneten Mitteln sowie die<br />

Aufbereitung des Lacks und seine Pflege.<br />

Am Ende steht das Polieren, das einerseits<br />

für den richtigen Pfiff und Wow-<br />

Effekt nach der Fahrzeugaufbereitung<br />

sorgt.<br />

Polieren nur für Profis<br />

Andererseits ist gerade das Polieren eine<br />

Aufgabe für den Profi. Nowak warnt:<br />

114 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

„Erst wenn Sie 300 Autos poliert haben,<br />

können Sie es wirklich. Und auch dann<br />

lernen Sie täglich noch etwas dazu.“ Er<br />

weiß, dass jeder Lack anders ist und empfiehlt<br />

jedem Aufbereiter, sich intensiv<br />

mit den verschiedenen Lackarten auseinander<br />

zu setzen. „Der Lack beim Porsche<br />

ist butterweich und ganz anders als der<br />

bei einem Peugeot“, erläutert er.<br />

Nowaks Tipp fürs Polieren: Ein<br />

Schwamm, ein Mittel. Denn die unterschiedlichen<br />

Poliermittel enthalten auch<br />

unterschiedlich grobe Schleifkörner. Wer<br />

dann den mit groben Körnern verunreinigten<br />

Schwamm fürs Finish einsetzt, hat<br />

umsonst gearbeitet. Die Körner wandern<br />

immer wieder durch den gesamten Polierschwamm<br />

und verkratzen dann später<br />

die sorgfältig polierte Oberfläche aufs<br />

Neue.<br />

Siegfried Nowak rät, alle Schwämme<br />

mit einem wasserfesten Filzschreiber<br />

von hinten zu beschriften und so immer<br />

zu wissen, welches Mittel auf ihm<br />

zum Einsatz kommt. An der Menge der<br />

Schwämme zu sparen, sei am falschen<br />

Ende gespart, präzisiert der ansonsten<br />

sprichwörtlich sparsame Schwabe. Vorsicht<br />

ist auch bei der Verwendung von silikonhaltigen<br />

Mitteln zum Polieren geboten.<br />

Denn man sollte nach dem Einsatz<br />

eines solchen Produkts kein silikonfreies<br />

einsetzen. Das führt zu Schlieren und<br />

Hologrammen und damit zu einem eher<br />

schlechten Ergebnis.<br />

Wenn das Polieren geschafft ist,<br />

kann der Aufbereitungsprofi noch ein<br />

Finishingprodukt zum Versiegeln auf-<br />

Nach der Außenwäsche wird<br />

sorgfältig getrocknet. Ein spezieller<br />

Abzieher hilft dabei.<br />

F A H R Z E U G A U F B E R E I T U N G<br />

Eine erklärungsbedürftige<br />

Leistung<br />

Die professionelle Aufbereitung eines<br />

Fahrzeugs ist eine aufwändige Angelegenheit.<br />

Kunden sehen oft nicht die<br />

eingesetzte Arbeitszeit und erkennen<br />

nicht den großen Effekt, den ein gut<br />

aufbereitetes Fahrzeug hat.<br />

Eine Möglichkeit, auf das professionelle<br />

Polieren aufmerksam zu machen, ist<br />

das Ausstellen einer nur halb polierten<br />

Motorhaube. Auf ihr sieht man ganz<br />

genau den Unterschied zwischen dem<br />

behandelten und dem nicht behandelten<br />

Teil. Gut ausgeleuchtet und an<br />

passender Stelle präsentiert, ist dies ein<br />

guter Aufhänger, um mit den Kunden<br />

ins Gespräch zum Thema Fahrzeugaufbereitung<br />

zu kommen.<br />

bringen und sich dann an die Reinigung<br />

von Scheiben, Spiegeln und Scheinwerfern<br />

machen. Wer möchte, bietet seinem<br />

Kunden noch eine Scheibenversiegelung<br />

mit einem entsprechenden Mittel an,<br />

damit die gut gesäuberte Scheibe auch<br />

lange hält.<br />

Nun sollte das Auto in vollem Glanz<br />

erstrahlen – innen wie außen. Nicht jedem<br />

ist es gegeben, diese Arbeit wirklich<br />

gut ausführen zu können. Man muss vor<br />

allem Freude an einem wirklich perfekten<br />

Auftritt des Fahrzeugs haben. Der Drang<br />

zur Perfektion hilft dabei, dem Kunden<br />

am Ende ein wirklich tolles Ergebnis zu<br />

präsentieren.<br />

Dr. Frauke Weber<br />

Die Scheibenreinigung steht ganz am Schluss.<br />

So ist gute Sicht garantiert.


Spezialisten gefragt<br />

_ Immer noch fehlt in einigen Werkstätten und Kfz-Betrieben die<br />

Einsicht, dass eine professionelle Fahrzeugaufbereitung ein profitables<br />

Zusatzgeschäft sein kann. Das sieht auch Mirko Albrecht, Präsident<br />

des Bundesverband Fahrzeugaufbereitung (BFA), so.<br />

Nach wie vor durchlebt das<br />

Kfz-Gewerbe erhebliche<br />

strukturelle Veränderungen.<br />

Eine halbwegs anständige<br />

Rendite erwirtschaften nur<br />

Unternehmen, die ihre Kosten fest im<br />

Griff haben und alle Prozesse optimal<br />

gestalten. Ein dabei wichtiges aber leider<br />

allzu oft vernachlässigtes Glied in der<br />

Prozessgestaltung ist die professionelle<br />

Fahrzeugaufbereitung. Dabei lässt sich<br />

hier oft mit einfachen Mitteln zusätzliches<br />

Ertragspotenzial generieren.<br />

Einschlägige Untersuchungen haben<br />

gezeigt, dass optimal aufbereitete Gebrauchtwagen<br />

bis zu 15 Prozent teurer<br />

und wesentlich schneller verkauft werden.<br />

Überhaupt ist die Standzeit ein wesentlicher<br />

Kostenfaktor. Bei einer durchschnittlichen<br />

Reduzierung der Standzeit<br />

pro Fahrzeug um circa 30 bis 35 Prozent<br />

hat sich die professionelle Fahrzeugaufbereitung<br />

schon amortisiert. Ein Stand-<br />

Tag kostet schließlich 13 bis 15 Euro. Die<br />

grundsätzliche Frage für Kfz-Betriebe<br />

lautet nun: externe Vergabe der Leistung<br />

oder interne Lösung? In der Praxis ist zu<br />

beobachten, dass dabei die Händlergröße<br />

eine entscheidende Rolle spielt. Je<br />

größer der Händler, umso größer ist der<br />

Anteil des Outsourcing bei der Fahrzeugaufbereitung.<br />

Generell der schlechteste Weg ist<br />

es, eigene Servicemitarbeiter mit diesen<br />

Aufgaben zu betrauen. Diese haben<br />

ihren Ertrag in der Werkstatt zu erwirt-<br />

schaften. Wenn man sich für das Outsourcing<br />

entschieden hat, bleibt noch<br />

die Auswahl des richtigen Dienstleisters.<br />

Fahrzeugaufbereiter ist kein geschützter<br />

Beruf. Jeder kann in diesem Bereich ein<br />

Gewerbe anmelden und seine Dienste<br />

anbieten. Dementsprechend ist die Anzahl<br />

der schwarzen Schafe in dieser Branche<br />

sehr hoch.<br />

Woran ist der seriöse<br />

Fahrzeugaufbereiter zu<br />

erkennen?<br />

Eine wichtige Rolle spielt dabei das<br />

Dienstleistungsangebot. Professionelle<br />

Fahrzeugaufbereiter bieten heutzutage<br />

ein ganzes Paket zusätzlicher<br />

Dienstleistungen wie Smart-Repair,<br />

Spot-Repair, Felgenaufbereitung oder<br />

Ozonbehandlung an. Außerdem sollten<br />

sie schon länger auf dem Markt bestehen<br />

und über einschlägige Referenzen<br />

verfügen. Am liebsten sieht es Mirko<br />

Albrecht, wenn man sich gleich eines<br />

Mitglieds des Bundesverbandes Fahrzeugaufbereitung<br />

(BFA) bedient. Hier<br />

ist seinen Worten zufolge allein durch<br />

die Verbandsmitgliedschaft eine qualitative<br />

Vorauswahl getroffen. Denn der<br />

Verband stellt strenge Kriterien an seine<br />

Mitglieder.<br />

Ein spezifisches Anforderungsprofil<br />

des Verbandes für Fachbetriebe der<br />

Fahrzeugaufbereitung beinhaltet ein<br />

ganzes Paket an Vorgaben. Neben einer<br />

Mirko Albrecht ist Präsident des<br />

Bundesverband Fahrzeugaufbereitung (BFA)<br />

in Leipzig. Foto: BFA<br />

ordentlichen Unternehmensführung<br />

und fachlichen Qualifikation wird auch<br />

die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben im<br />

Umgang mit Produkten und Arbeitsmitteln<br />

verlangt. Jedes Neumitglied wird<br />

diesbezüglich von einem Vorstandsmitglied<br />

besucht und mittels einer Checkliste<br />

überprüft.<br />

Die selbst gesetzten Qualitätsstandards<br />

werden vom Verband aktiv kommuniziert.<br />

Auch die Aus- und Weiterbildung<br />

hat für den Verband einen hohen<br />

Stellenwert. In enger Zusammenarbeit<br />

mit den Fördermitgliedern existieren diverse<br />

Aus- und Weiterbildungsangebote<br />

auf dem Gebiet der Fahrzeugaufbereitung.<br />

Diese stehen aber nicht nur den<br />

Mitgliedern, sondern allen Interessenten<br />

zur Verfügung.<br />

Im Jahr 2010 Jahr hat die Mitgliederversammlung<br />

des BFA einen Berufsbildungsausschuss<br />

ins Leben gerufen. Dieser<br />

Ausschuss hat inzwischen ein eigenes<br />

Branchenkonzept des BFA zum „Zertifizierten<br />

Fahrzeugaufbereiter“ entwickelt.<br />

Zurzeit wird dieses BFA-eigene Ausbildungsmodul<br />

im Rahmen einer Pilotphase<br />

getestet. Nach erfolgreichem Verlauf<br />

kann dieses Weiterbildungsangebot voraussichtlich<br />

in der zweiten Jahreshälfte<br />

2011 allen Interessenten angeboten werden.<br />

pero<br />

<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011 115


technik waschen & pflegen<br />

Im Schongang<br />

_ Fahrzeugwaschanlagen sind Renditeobjekte im Autohaus.<br />

Allerdings ist vor dem Kauf eine Machbarkeitsstudie notwendig.<br />

Das gilt auch für veraltete Anlagen, denn moderne Waschportale<br />

sparen Wasser und Energie.<br />

Nach einhelliger Aussage der<br />

Waschanlagenhersteller<br />

haben sich Waschanlagen<br />

für Werkstätten und Kfz-<br />

Betriebe zum echten Profitcenter<br />

entwickelt und bieten den<br />

Dienstleistungsunternehmen neues<br />

Service-Potential. Demnach haben<br />

Untersuchungen ergeben, dass sich<br />

knapp 70 Prozent der Kunden in ihrer<br />

Werkstatt eine Waschanlage wünschen.<br />

Zwei von drei hätten gerne, dass ihr<br />

Fahrzeug nach einer Reparatur oder<br />

Inspektion gewaschen wird. Dabei sieht<br />

der überwiegende Teil der Befragten<br />

den Vorteil in der eigenen Zeitersparnis.<br />

Zudem sind die Kunden bereit, diesen<br />

Service auch zu bezahlen. Dabei ist<br />

besonders Besitzern von Neu- und<br />

116 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

hochwertigen Fahrzeugen wichtig, dass<br />

die Wäsche in einer modernen Anlage<br />

erfolgt, die keinerlei Arbeitsspuren auf<br />

dem Lack hinterlässt.<br />

Die Frage, ob sich eine Waschanlage<br />

im Kfz-Betrieb lohnt, ist allerdings so<br />

einfach nicht zu beantworten. So sollte<br />

vor dem Bau eine betriebswirtschaftliche<br />

Bedarfsanalyse erstellt werden. Gleiches<br />

lohnt sich auch bei bestehenden und<br />

eventuell veralteten Anlagen. Um die<br />

richtige Größenordnung zu berechnen,<br />

werden demnach der voraussichtliche<br />

Tages- beziehungsweise Jahresdurchlauf<br />

der Waschanlage und der erforderliche<br />

Wasser- und Waschmittelbedarf ermittelt.<br />

Neben der fachlichen Beratung bieten<br />

alle namhaften Hersteller umfangreiche<br />

und speziell auf die jeweiligen<br />

Für mittlere Kfz-Betriebe und Werkstätten<br />

geeignet: Die neue Sirus-Waschanlage von<br />

Christ.<br />

Stefan Schwarze ist Verkaufsleiter bei der Otto<br />

Christ AG Wash Systems und hat eine Menge<br />

Tipps rund um das Waschgeschäft parat.<br />

Foto: Rodenbüsch<br />

Bedürfnisse abgestimmte Systeme an.<br />

Hierbei sollte auch auf so genannte geschlossene<br />

Anlagen geachtet werden,<br />

die das anfallende Schmutzwasser nicht<br />

nur filtern, sondern auch wieder aufbereiten<br />

und somit den Verbrauch deutlich


eduzieren. Um den Wasserverbrauch so<br />

gering wie möglich zu halten, kommen<br />

zudem spezielle Düsen und ein ausgeklügeltes<br />

Sprühsystem zum Einsatz. Dabei<br />

wird das Fahrzeug im Gegensatz zur<br />

Handwäsche gleichmäßig benetzt und<br />

gleichzeitig gewaschen. Die Dosierpumpen<br />

für Chemikalien und Shampoo sorgen<br />

zudem für einen möglichst geringen<br />

Auftrag der Waschmittel. Schätzungen<br />

gehen davon aus, dass der Verbrauch an<br />

Reinigungsmitteln bei der Handwäsche<br />

etwa das 100-fache einer Maschinenwäsche<br />

ausmacht.<br />

Kreislaufwirtschaft<br />

ist hier erwünscht<br />

Die Wiederverwendung des Brauchwassers<br />

anstelle von teurem Frischwasser<br />

ist ein wesentlicher Faktor bezüglich<br />

der Wirtschaftlichkeit heutiger Fahrzeugwaschanlagen.<br />

Dank der konstant<br />

hohen Wasserqualität ohne Geruchsemission<br />

kann für die gesamte Wäsche<br />

Brauchwasser verwendet werden.<br />

Frischwasser wird inzwischen nur noch<br />

für den letzten Sprühvorgang genutzt.<br />

Daher kommt der Aufbereitung und<br />

Entsorgung des Wassers eine zentrale<br />

Bedeutung zu. Hierzu bietet beispielsweise<br />

die Otto Christ AG mit der „Fontis5“<br />

eine kompakte Recyclinganlage für<br />

Portalanlagen an. Das System bietet:<br />

• automatische Rückspülung des Kiesfilters,<br />

• platzsparende variable Bauweise,<br />

• integrierte Versorgungspumpe und eigener<br />

Luftkompressor,<br />

• Erweiterungsmöglichkeit durch eine<br />

chemische Vorbehandlungsstufe für<br />

stärker belastete Abwässer oder hoch<br />

frequentierte Waschanlagen,<br />

• Serienmäßige Leitfähigkeitsmessung<br />

und Regelung für ein konstantes Trockenergebnis<br />

auch bei Streusalzversatz.<br />

Biologische Vorbehandlung<br />

Das im Schlammfang vorgereinigte<br />

Schmutzwasser gelangt zunächst in<br />

das Entnahmebecken und wird über<br />

Membranen belüftet, während die<br />

Schmutzfracht über die im Schmutzwasser<br />

vorhandenen Mikroorganismen<br />

biologisch (aerob) abgebaut wird.<br />

Unterstützt wird dieser biologische<br />

Prozess durch eine zeitgesteuerte Umwälzung<br />

des Schmutzwassers über<br />

Schlammfang und Entnahmebecken.<br />

Anschließend fördert eine Pumpe das<br />

vorgereinigte Schmutzwasser über den<br />

Quarzkiesfilter in den Betriebswasser-Vorlagetank.<br />

Hierbei lagern sich<br />

Schmutzpartikel im Filterkies ab. In<br />

den Betriebswassertank<br />

fließt somit<br />

ausschließlich gefiltertes<br />

Betriebswasser.<br />

Um Geruchsbelästigungen<br />

durch anaerobe<br />

Faulung des Wassers<br />

zu verhindern,<br />

wird dem Betriebswasser<br />

im Vorlagetank<br />

Sauerstoff beigemischt.<br />

Ganz ohne Frischwasser<br />

kommt aber<br />

selbst die modernste<br />

Anlage nicht aus. Ein<br />

überhöhter Salzgehalt,<br />

beispielsweise durch<br />

Streusalz, beeinflusst<br />

das Trocknungsergebnis<br />

bei der Wäsche.<br />

Dies wird über die<br />

Messung der elektrischen Leitfähigkeit<br />

des Betriebswassers erfasst und durch<br />

Zugabe von Frischwasser automatisch<br />

geregelt.<br />

Die Waschanlage<br />

fürs Autohaus<br />

Werkstätten, die bei<br />

der Bedarfsanalyse<br />

einen Durchlauf von<br />

200 bis 1200 Wäschen<br />

pro Monat ermittelt<br />

haben, bietet Christ<br />

die Portalwaschanlage<br />

„Centus“ an. Die<br />

maximale Durchfahrtsbreite<br />

der neuen<br />

Waschanlage beträgt<br />

im Spiegelbereich<br />

2400 Millimeter. Die<br />

abgestuften Durchfahrtshöhen<br />

von 2050<br />

bis 2750 Millimeter<br />

gewährleisten, dass<br />

die unterschiedlichen<br />

Waschhöhen durch<br />

die kompakte Anlagenbauweiseabgedeckt<br />

werden kann.<br />

Der Portalgrundrahmen<br />

aus sechs Millimeter<br />

Stahlblech ist<br />

feuerverzinkt und mit<br />

einer speziellen Deckschichtlackierungversehen.<br />

Anbauteile sind<br />

aus hochwertigen Materialien<br />

wie Edelstahl<br />

und Aluminiumlegierungen<br />

und sichern so<br />

den Wert dieser Investition<br />

für viele Jahre.<br />

Das Venturi-Hochleis-<br />

Die kompakte Wasseraufbereitungsanlage Fontis 5 ermöglicht<br />

eine fast 100-prozentige Wiederverwendung des Brauchwassers.<br />

tungsgebläse mit Memo-Steuerung<br />

kann optional auch noch um zwei zusätzliche<br />

Seitengebläse ergänzt werden.<br />

Als weitere Alternative bietet Christ die<br />

ebenfalls neue Portalwaschanlage „Sirus“<br />

an. Die für etwa 1200 Fahrzeugwäschen<br />

pro Monat konzipierte Anlage ist<br />

in Durchfahrhöhen von 2250 bis 2400<br />

<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011 117


technik waschen & pflegen<br />

Die Waschanlage als<br />

Profitcenter im Autohaus<br />

Reparaturen oder Fahrzeugwartung werden als<br />

„notwendiges Übel“ wahrgenommen. Erhält<br />

der Kunde jedoch sein Fahrzeug kostenlos<br />

gewaschen und im Innenraum gereinigt zurück,<br />

ist eine Aufwertung erlebbar, dessen ist<br />

Stefan Schwarzer, Verkaufsleiter bei der Otto<br />

Christ AG Wash Systems, sicher. Daher lohnt<br />

sich der Einsatz einer Waschanlage und einer<br />

Innenreinigungsstation, denn sie bietet dem<br />

Autohausbetreiber folgende Vorteile:<br />

• die Waschanlage erweitert die Attraktivität<br />

des Autohauses<br />

• gewaschene Autos erhöhen das Vertrauen in<br />

die Reparaturleistung<br />

• mehr Ertrag durch das zusätzliche Standbein<br />

Autowäsche, soweit die Fahrzeugwäsche<br />

auch öffentlich angeboten wird<br />

• der Kundenkreis, der heute wäscht, kann<br />

morgen schon potentieller<br />

Autokäufer sein.<br />

• Einsparung von Personalkosten gegenüber<br />

einer Hand- oder Fremdwäsche.<br />

• einfache und effektive Gebrauchtwagenaufbereitung<br />

• zufriedene Kunden und dadurch erhöhte<br />

Kundenbindung.<br />

Zuerst gilt es, den Raumbedarf zu ermitteln:<br />

Bei einem Hallenneubau sollte für eine Einzelportalanlage<br />

eine Waschhallengröße von<br />

zehn mal fünf Metern berücksichtigt werden.<br />

Die Hallenhöhe muss individuell festgelegt<br />

werden, abhängig von den zu waschenden<br />

Fahrzeugen. Das Maschinenportfolio reicht<br />

von der Pkw-Waschanlage mit einer Durchfahrtshöhe<br />

von 2,25 Meter bis zur Transporter-<br />

Waschanlage, die leichte Nutzfahrzeuge bis<br />

118 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

Bis zu 1200 Wäschen pro Monat<br />

schafft die Portalwaschanlage Centus.<br />

Fotos: Christ<br />

Millimeter, bei einer Spurbreite von<br />

2050 Millimeter lieferbar. Neu ist das<br />

Gebläsekonzept mit nur zwei 5,5-Kilowatt-Motoren<br />

für das Dach- und die beiden<br />

Seitengebläse. Damit konnte nach<br />

Angaben des Herstellers die Energieeffizienz<br />

gesteigert werden. Optional sind<br />

zum Beispiel eine Hochdruck- (85 bar)<br />

oder Mitteldruckvorwäsche (16 bar),<br />

Aktivschaumvorwäsche, Schaumwachsversiegelung,<br />

Fahrschienen in Edelstahl,<br />

Unterbodenwäscher, Bediengerät mit<br />

Karte oder Pin-Code oder die neuartige<br />

LED-Positionierampel frei wählbar. Die<br />

Maschinensteuerung der neuesten Generation<br />

bietet auch die Möglichkeit<br />

zu internetgestützter Anbindung an<br />

das Christ-Fernwartungssystem „C-IS“.<br />

zu einer maximalen Durchfahrtshöhe bis 3,15<br />

Meter waschen kann.<br />

Dann die Investitionskosten kalkulieren:<br />

Die Portalwaschanlage Modell Sirius zum<br />

Beispiel (Grundmodell Sirius mit Trockenlaufschutz,<br />

freier Farbwahl der Frontverkleidung<br />

und Waschmaterial, Dachgebläse<br />

mit Memory-Steuerung, Seitengebläse mit<br />

einer Trocknungshöhe von 1700 Millimetern,<br />

Aktivschaumvorwäsche, Schonwaschmaterial<br />

Sensofil+, Seitenwalzensystem Optiflex,<br />

LED-Positionierampel, Radwascheinrichtung<br />

21 Zoll, Fahrschienen) ist einschließlich<br />

Fracht- und Montagekosten für 29.360 Euro<br />

plus Mehrwertsteuer, oder auf Leasing-Basis<br />

für 499 Euro plus Mehrwertsteuer monatlich,<br />

bei einer Laufzeit von 64 Monaten, mit einem<br />

Restwert von zehn Prozent erhältlich.<br />

Sollte eine Wasseraufbereitungsanlage erforderlich<br />

werden, so bietet Christ zum Beispiel<br />

die „Fontis-5“ an, für die einschließlich<br />

Bauartzulassung mit einem Investitionsvolumen<br />

von 10.310 Euro plus Mehrwertsteuer zu<br />

rechnen ist. Die Fracht- und Montagekosten<br />

sind hierbei mit eingeschlossen.<br />

Auf die Maschinenleistung achten:<br />

Bei der Maschinenleistung sollten zwei<br />

Betrachtungen durchgeführt werden. Zum<br />

einen die Ermittlung der voraussichtlichen<br />

monatlichen Waschleistung, die durch die<br />

Waschanlage/Wasserrückgewinnungsanlage<br />

abgedeckt werden muss. Als zweite wesentliche<br />

Betrachtung muss die maximale<br />

stündliche Waschleistung (meist zu Stoßzeiten)<br />

ermittelt werden, um einen reibungslosen<br />

Der Räderwäscher der Sirus-Waschanlage<br />

bekommt Größen bis 21 Zoll problemlos<br />

sauber.<br />

Insgesamt hat die Christ-Portalanlagen-Produktpalette<br />

acht Anlagen zur<br />

Auswahl im Programm. Das sind die Versionen<br />

Varius Takt, Varius 1+1, Varius,<br />

Primus, Genius, Quantus, Sirius, Centus.<br />

Peter Rodenbüsch<br />

Aufbereitungsprozess ohne Wartezeiten zu<br />

gewährleisten.<br />

Und so sollte das zu erwartende monatliche<br />

Waschaufkommen ermittelt werden: Durchschnittliche<br />

Zahl der Fahrzeuge, die nach<br />

der Reparatur gewaschen werden. Erwartete<br />

Anzahl von Fahrzeugwäschen für Gebraucht-<br />

und Vorführfahrzeuge. Erwartete Wäschen,<br />

die bei einem öffentlichen Waschangebot<br />

nachgefragt werden.<br />

Erforderliche Waschleistung pro Monat.<br />

Maximale Anzahl der Fahrzeugwäschen/Stunde.<br />

Soll die Waschanlage auch als zusätzliches<br />

Standbein mit einem öffentlichen Waschangebot<br />

genutzt werden, ist eine genaue Standort-/<br />

Wettbewerbsanalyse erforderlich. Nur so kann<br />

abgeschätzt werden, ob dieses zusätzliche<br />

Standbein im jeweiligen Teilmarkt erfolgreich<br />

umgesetzt werden kann.<br />

Alles aus einer Hand<br />

Zur Maschinentechnik bietet die Otto Christ<br />

AG auch individuelle Wartungsverträge an.<br />

Neben Vollwartungsverträgen ist auch eine<br />

Teilwartungsvariante mit unterschiedlichsten<br />

Leistungsoptionen möglich. Das Leistungsspektrum<br />

kann bei beiden Vertragsarten auf<br />

die jeweiligen Kundenanforderungen passend<br />

angeboten werden. Außerdem erstellt Christ<br />

Standortanalysen, Rentabilitätsberechnungen<br />

und abgestimmtes Angebote.<br />

Für Projektlösungen stehen Fachberater unter<br />

Telefonnummer 08331 – 857-100 oder per<br />

E-Mail unter verkauf@christ-ag.com zur<br />

Verfügung.


Aufbereitung lohnt sich immer<br />

Wenn ein Gebrauchtwagen<br />

möglichst gut verkauft<br />

werden soll, ist es allein<br />

mit der Fahrt durch<br />

die Waschstraße nicht<br />

genug, besonders, wenn als Gebrauchsspuren<br />

mehr als nur Staubpartikel auf<br />

dem Lack zu sehen sind. Der Gebrauchte<br />

sollte so aufpoliert sein, dass dadurch<br />

ein echter Mehrwert entsteht, der<br />

sich beim Verkauf auch auszahlt. Hier<br />

können Werkstätten durch eine professionelle<br />

Aufbereitung von Gebraucht-<br />

wagen Wettbewerbsvorteile nutzen.<br />

Denn der optische Eindruck und die<br />

Anmutungsqualität kann entscheidend<br />

dazu beitragen, dass sich ein Interessent<br />

mit einem Gebrauchtwagen näher<br />

beschäftigt. Die Auswahl und der Kauf<br />

bei einem Auto erfolgen immer noch<br />

weitgehend emotional. Nach jüngsten<br />

Umfragen des Maintaler Marktbeobachtungsunternehmen<br />

Schwacke liegen die<br />

Kosten für die optische Aufbereitung<br />

von Gebrauchtwagen bei durchschnittlich<br />

150 Euro. Eine knappe Mehrheit der<br />

Die optische Aufbereitung von Fahrzeugen<br />

findet immer mehr Anklang. Diese Tätigkeit<br />

kann man als Kfz-Werkstatt mittlerweile<br />

auch in Eigenregie durchführen, wenn<br />

man sich mit der Aufbereitung in der<br />

Praxis auseinandersetzt. Foto: Rinn<br />

Befragten räumt ein, dass die Kosten<br />

bei größeren und teureren Fahrzeugen<br />

höher sind. Hier handelt es um eine<br />

Grundaufbereitung ohne Dellenziehen<br />

oder Lackausbesserungen. Der Vorteil<br />

einer optischen Aufbereitung liegt aber<br />

nach Aussage der Schwacke-Experten<br />

auf der Hand: Die Gebrauchten können<br />

schneller wieder an den Mann gebracht<br />

werden, da das Fahrzeug eher als Blickfang<br />

auffällt. Außerdem werden die Aufbereitungskosten<br />

auf jeden Fall wieder<br />

reingespielt, weil sich höhere Angebotspreise<br />

durchsetzen lassen. Nach der<br />

optischen Aufbereitung sollte jedoch<br />

eine genaue Endkontrolle durchgeführt<br />

werden. Beispielsweise verrät ein Blick<br />

hinter die Radkappe und den Schminkspiegel,<br />

ob gut gearbeitet worden ist.<br />

Und wer mit dem Handrücken über den<br />

Lack fährt und ein samtiges Gefühl verspürt,<br />

kann den Unterschied zwischen<br />

simpler Wäsche und Aufbereitung<br />

erkennen.<br />

Ute Kernbach


technik waschen & pflegen<br />

Blitzsauber und<br />

ganz ohne Rand<br />

_ Ein professionell aufbereiteter Gebrauchtwagen lässt sich<br />

meist schneller und teurer verkaufen. Wer die Aufbereitung nicht<br />

in sein Programm aufnehmen möchte, sollte sie von Spezialisten<br />

durchführen lassen.<br />

Um eine professionelle Aufbereitung<br />

von Gebraucht- oder Kundenfahrzeugen<br />

durchzuführen,<br />

sind einerseits Fachkräfte<br />

gefragt, die genau wissen,<br />

wo dem zu behandelnden Automobil der<br />

„Schuh“ drückt. Ebenso wichtig sind effiziente<br />

Arbeitsabläufe und wirksame Produkte<br />

zur Verbesserung des Outfits der<br />

Fahrzeuge. Dies sieht auch der Bundesverband<br />

Fahrzeugaufbereitung (BFA) so. So<br />

hätten eigene Untersuchungen gezeigt,<br />

dass optimal aufbereitete Gebrauchtwagen<br />

um bis zu 15 Prozent teurer und<br />

wesentlich schneller verkauft würden.<br />

Gebrauchtwagen verursachen täglich<br />

Kosten, diese Standzeiten werden mit 13<br />

bis 15 Euro pro Tag veranschlagt. Demnach<br />

könnten sich die Kosten der Aufbereitung<br />

durch die Verringerung der Standzeit um<br />

circa 30 bis 35 Prozent bereits amortisieren.<br />

Dass es sich bei einem Bestand von<br />

etwa 3,5 Millionen Gebrauchtfahrzeugen<br />

um ein lukratives Geschäft handelt, zeigt<br />

die zunehmende Zahl der Dienstleister, die<br />

sich auf das Aufbereiten von Gebrauchtfahrzeugen<br />

spezialisiert haben. Demnach<br />

sind nach Angaben des Verbandes<br />

in Deutschland etwa 2000 eigenständige<br />

Betriebe ansässig, die etwa 35 bis 40<br />

Prozent der Fahrzeuge aufbereiten. Den<br />

Werkstätten und Autohäusern empfiehlt<br />

der BVA, die Aufbereitung gebrauchter<br />

120 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

Fahrzeuge an Spezialisten weiter zu vergeben.<br />

Der schlechteste Weg sei es, eigene<br />

Servicemitarbeiter mit diesen Aufgaben<br />

zu betrauen. Hat sich die Werkstatt für<br />

das Outsourcing entschieden, ist auf<br />

die Auswahl des richtigen Dienstleisters<br />

zu achten. „Fahrzeugaufbereiter ist kein<br />

geschützter Beruf, dementsprechend ist<br />

die Anzahl der schwarzen Schafe in dieser<br />

Branche sehr hoch“, sagt Verbandspräsident<br />

Mirko Albrecht.<br />

Eine komplette Pflegeprodukt-<br />

Palette im Programm<br />

Ein Spezialist für die professionelle Fahrzeugaufbereitung<br />

ist die Sonax GmbH&<br />

Co.KG mit Sitz in Neuburg an der Donau.<br />

Das Unternehmen bietet seine Dienstleistung<br />

bundesweit über insgesamt 270<br />

Handelspartner an. Insgesamt sechs Profi-<br />

Produkte hat Sonax für die Aufbereitung<br />

im Angebot. So zum Beispiel die „ProfiLine<br />

Serie“, für die Aufwertung von Lack, Kunststoff<br />

und Felgen. Ein weiteres Produkt,<br />

seit 2009 im Angebot, ist „NanoPolish“<br />

für die Bearbeitung von Bunt- und Metalliclacken.<br />

Das silikonfreie Produkt eignet<br />

sich auch für die Bearbeitung kratzbeständigerer<br />

Lackoberflächen. Ein besonderes<br />

beigemischtes Schleifmittel erlaubt das<br />

stufenlose Arbeiten mit der Poliermaschine.<br />

Damit lassen sich Kratzer und leichte<br />

Für die Fahrzeugwäsche sollten beheizte Hochdruckreiniger<br />

verwendet werden, denn das<br />

etwa 80 Grad Celsius heiße Wasser verkürzt<br />

nach Angaben von Kärcher die Reinigungszeit<br />

um bis zu 60 Prozent. Foto: Kärcher<br />

Oberflächenschäden beseitigen. Während<br />

für die Beseitigung tiefer Lackschäden<br />

nur spezielle Reparaturlacke verwendet<br />

werden, bedarf es bei kleinen Kratzern<br />

und oberflächlichen Blessuren auch einer<br />

speziellen Politur. Dieser Entwicklungsaufgabe<br />

hat sich Sonax in Zusammenarbeit<br />

mit Mercedes-Benz vor Jahren gestellt.<br />

In Zusammenarbeit mit dem Stuttgarter<br />

Hersteller wurde das Produkt entwickelt<br />

und ist nun für den Profi als „Sonax NanoPolish“<br />

erhältlich. Die Versiegelung, auf<br />

deren Qualität Sonax eine einjährige Garantie<br />

gewährt, kostet etwa 400 Euro. Für<br />

die Pflege aller Kunststoffteile am Fahrzeug-Außenbereich<br />

bietet der Neuburger<br />

Fahrzeugpflege-Spezialist jetzt ein Spezial-<br />

Pflegeprodukt an: „Xtreme KunststoffGel<br />

außen.“ Gegenüber herkömmlichen Kombipräparaten<br />

für innen und außen beinhaltet<br />

das Sonax-Gel für außen eine speziell<br />

für alle unlackierten Kunststoffteile abgestimmte<br />

Kombination reinigungsaktiver<br />

Substanzen und konservierender Pflegewirkstoffe.<br />

Die „ProfiLine-Serie“ von Sonax umfasst das<br />

komplette Programm für die Reinigung von<br />

Lack, Kunststoff und Felgen. Foto: Sonax<br />

„NanoPolish“ eignet sich für die Bearbeitung<br />

von Bunt- und Metalliclacken. Das silikonfreie<br />

Produkt kommt auch für die Behandlung<br />

kratzbeständigerer Lackoberflächen zum<br />

Einsatz. Foto: Rodenbüsch


Aktiv-Schaumwäsche „Nano RM 816 ASF“<br />

und Glanztrockner „Nano RM 832 ASF.<br />

Foto: Kärcher<br />

Systempflege für die<br />

Rundum-Aufbereitung<br />

Als Systempflege bezeichnet Kärcher die<br />

Rundum-Aufbereitung für Gebrauchtfahrzeuge<br />

und bietet dafür Pflegemittel für die<br />

Innen- und Außen-Reinigung, aber auch<br />

Dampfstrahlreiniger an. So zum Beispiel<br />

Sprühextraktionsgeräte oder Waschsauger<br />

für die Innenreinigung. Damit lassen sich<br />

stark verschmutzte Sitzpolster auf Vordermann<br />

zu bringen. Zunächst wird Reinigungsflüssigkeit<br />

vorgesprüht und nach<br />

einer etwa zehnminütigen Einwirkzeit<br />

mit der eigentlichen Reinigung nach der<br />

Einschritt-Methode begonnen. Die Polster<br />

werden mit einer Hand-Düse abgefahren.<br />

Dabei wird Reinigungsflüssigkeit aufgesprüht<br />

und sofort wieder abgesaugt. Zum<br />

Schluss wird klares Wasser nachgespült, da<br />

im Polster verbleibende Reinigungsmittel<br />

auskristallisieren und zu einer erneuten<br />

Verschmutzung führen. Danach sollte das<br />

Automobil über Nacht gut auslüften. Bei<br />

Kärcher empfiehlt man, Polsterflecken vorab<br />

mit einem Fleckentfernungsmittel zu<br />

behandeln. Wobei der Fleck eingesprüht<br />

und nach einer kurzen Einwirkzeit mit<br />

einem hellen saugfähigen Tuch aufgetupft<br />

wird.<br />

Speziell für Hochdruckwäscher hat<br />

Kärcher jetzt ein Reinigungs- und Pflegemittel<br />

auf Nanotechnologie-Basis<br />

für Hochdruckwäscher im Programm.<br />

Hierbei handelt es sich um eine Aktiv-<br />

Schaumwäsche „Nano RM 816 ASF“ und<br />

einen Glanztrockner „Nano RM 832 ASF“.<br />

Nach eigenen Angaben schützen die<br />

Pflegemittel nach einer Behandlung die<br />

Oberfläche vier bis sechs Wochen lang.<br />

Die mikroskopisch kleinen Nanopartikel<br />

setzen sich so dicht nebeneinander auf<br />

dem Lack ab, dass sich Wassermoleküle<br />

nicht zusammenschließen können und<br />

sofort abfließen. Das schwach alkalische<br />

Nano „RM 816 ASF“ (pH-Wert 8,5) verringert<br />

nach eigenen Angaben durch seine<br />

spezielle Tensid-Kombination die Wiederanschmutzung<br />

von Bürsten und erhöht<br />

deren Gleitfähigkeit. Gleichzeitig bildet<br />

sich ein konservierender, wasserabstoßender<br />

Schutzfilm. Beide Rezepturen,<br />

die in Gebinden von 25 und 200 Litern<br />

erhältlich sind, haben die von Kärcher<br />

patentierten abscheidefreundlichen Eigenschaften<br />

(„ASF“) und beeinträchtigen<br />

nicht die Leichtflüssigkeitsabscheider.<br />

Peter Rodenbüsch<br />

Die neuen Hochdruckreiniger „HDS 5“ sind<br />

aufgrund ihrer kompakten Masse flexibel<br />

einsetzbar. Foto: Kärcher<br />

Außenreinigung<br />

unter Hochdruck<br />

Als Standard für die Außenreinigung wird der<br />

Hochdruckreinigung eingesetzt. Solche Geräte<br />

eignen sich für die Ober-, Unterboden- und<br />

Motorwäsche sowie für die Teilereinigung. Der<br />

Hochdruckstrahl kommt auch in Ecken, in die<br />

man mit Schwamm oder Bürste nicht mehr<br />

gelangt. Auch bei der Reinigung von Radkästen<br />

ist die Hochdruckreinigung fast konkurrenzlos.<br />

Der anhaftende Schmutz kann mit anderen<br />

Reinigungsmethoden gar nicht oder nur sehr<br />

mühsam und zeitaufwendig beseitigt werden.<br />

Steht für diese Reinigung keine Hebebühne zur<br />

Verfügung steht, wird ein Unterbodenstrahlrohr<br />

verwendet. Währenddessen wird bei der<br />

Motorwäsche mit geringem Druck und großem<br />

Spritzabstand gearbeitet, um Kabel und andere<br />

empfindliche Teile nicht zu beschädigen.<br />

Besonders gründlich und schonend ist hier die<br />

Dampfreinigung, die mit allen Heißwasserhochdruckreinigern<br />

durchgeführt werden kann, die<br />

über eine Dampfstufe verfügen. Für die Fahrzeugwäsche<br />

sollten beheizte Hochdruckreiniger<br />

verwendet werden, denn das etwa 80 Grad Celsius<br />

heiße Wasser verkürzt nach Angaben von<br />

Kärcher die Reinigungszeit um bis zu 60 Prozent.<br />

Was die mechanische Reinigungsleistung<br />

des Hochdruckstrahls anbelangt, so ist hier<br />

nicht so sehr der Düsendruck, sondern vielmehr<br />

die von der Hochdruckpumpe geförderte Wassermenge<br />

ausschlaggebend. Für den Abtransport<br />

des gelösten Schmutzes ist sie sogar allein<br />

maßgeblich. Aber auch für den Aufpralldruck<br />

des Wassers auf der Fahrzeugoberfläche, der<br />

in erster Linie das Aufreißen und Lösen der<br />

Schmutzschicht bewirkt, ist hauptsächlich die<br />

Wasserdurchflussmenge maßgebend. Sie sollte<br />

bei der Kfz-Wäsche nicht unter 800 Litern in<br />

der Stunde betragen. Nach Berechnungen von<br />

Kärcher reduziert sich der Wasserverbrauch<br />

durch den Hochdruckreinigers im Vergleich zu<br />

einem herkömmlichen Wasserschlauch um bis<br />

zu 85 Prozent. Außerdem verfügen moderne<br />

Hochdruckreiniger über genaue Dosiereinrichtungen,<br />

so dass Reinigungsmittel in minimalen<br />

Mengen zugesetzt werden können.


technik waschen & pflegen<br />

Sauberer mit System<br />

_ Reinigungs- und Pflegemittel für Waschanlagen und SB-Plätze<br />

müssen mehr können, als nur „schön schäumen“. Optimale Waschergebnisse<br />

lassen sich nur mit abgestimmten Produkten erzielen. Die<br />

<strong>amz</strong>-Redaktion hat die Autowaschspezialisten von Kärcher besucht.<br />

S<br />

traßenschmutz, Vogelkot, Baumharz<br />

und viele andere Umwelteinflüsse<br />

setzen dem Fahrzeuglack zu.<br />

Doch Streusalz, Dieselruß, Insekten<br />

und die Witterung greifen nicht<br />

nur den Lack des Fahrzeugs, sondern auch<br />

dessen Technik an. Regelmäßiges Reinigen<br />

– sei es in der Waschanlage oder auf dem<br />

SB-Platz – dient daher nicht nur der Optik,<br />

sondern wirkt sich auch positiv auf die<br />

Zuverlässigkeit und die Betriebssicherheit<br />

eines Fahrzeugs aus. Außerdem gehört die<br />

regelmäßige Wagenpflege zu den werterhaltenden<br />

Maßnahmen, die sich spätestens<br />

beim Weiterverkauf bezahlt machen.<br />

Vielfältige Aufgaben<br />

Doch die vielen unterschiedlichen Werkstoffe<br />

eines Automobils stellen höchste<br />

Ansprüche an die Eigenschaften der Rei-<br />

122 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

nigungsmittel und Pflegeprodukte: Diese<br />

sollen nämlich nicht nur den Schmutz<br />

beseitigen, sondern auch die Oberflächen<br />

schützen. Vor allen Dingen aber dürfen die<br />

eingesetzten Mittel keine Bauteileschäden<br />

hervorrufen. „Reinigungsmittel sind daher<br />

ein wichtiger Bestandteil der gesamten<br />

Reinigungslösung. Sie werden optimal auf<br />

die jeweilige Maschine und den jeweiligen<br />

Einsatzzweck abgestimmt“, erklärt Carsten<br />

Ehlert, Gruppenleiter im Produktmanagement<br />

für Reinigungsmittel beim Autowaschspezialisten<br />

Kärcher (www.kaercher.<br />

de) in Winnenden. Effiziente und wirtschaftliche<br />

Produktformulierungen seien<br />

daher ebenso gefragt wie materialverträgliche<br />

Rezepturen mit guten Korrosionsschutzeigenschaften<br />

und weiteren speziellen<br />

Zusatzstoffen. „Zudem müssen die<br />

Reinigungsmittel für Mensch und Umwelt<br />

verträglich sein“, so Ehlert weiter.<br />

Schöner Schaum: Gleichgültig, ob SB-Wäsche<br />

oder automatische Waschanlage – das Waschergebnis<br />

muss passen. Einen großen Anteil<br />

daran haben die verwendeten Reinigungs-<br />

und Pflegemittel. Fotos: Kuss<br />

Für viele Einsatzzwecke gibt es daher<br />

mehrere Produkte, um differenzierte Ansprüche<br />

und Aufgaben erfüllen zu können.<br />

Vorsprühmittel etwa sind besonders reinigungsaktiv<br />

und beschleunigen das Aufweichen<br />

und Anquellen des anhaftenden<br />

Schmutzes. Zudem erleichtern sie den<br />

Waschanlagenbürsten die Reinigungsarbeit.<br />

„Beim Vorsprühen muss ein stehendes,<br />

leichtes Schaumbild auf der Oberfläche<br />

zu erkennen sein. Ein fehlerhaftes<br />

Vorsprühen, beispielsweise aufgrund der<br />

Anlageneinstellung, kann das Reinigungsergebnis<br />

negativ beeinflussen und empfindliche<br />

Bauteiloberflächen angreifen“,<br />

berichtet Rainer Hirzel, Fachreferent und<br />

Produktmanager für Reinigungsmittel bei<br />

Kärcher.<br />

Shampoos und Aktiv-Schäume für die<br />

Bürstenwäsche indes enthalten spezielle<br />

Wirkstoffe, welche die Bürstengleitfähigkeit<br />

unterstützen und dadurch den Lack<br />

schonen. Darüber hinaus bereiten die<br />

Waschmittel die Oberfläche auf den Trockenvorgang<br />

vor, was laut Hirzel mit der<br />

neuartigen Aktivschaumwäsche „Nano RM<br />

816 ASF“ besonders gut gelingt. Shampoos<br />

werden dem Fachmann zufolge immer so<br />

hoch dosiert, dass sich die Lackoberfläche<br />

anschließend restlos spülen lässt. Zudem<br />

pflegen Shampoos die Bürsten und verhindern<br />

deren schnelles Verschmutzen.<br />

Trocknungshilfen und Flüssigwachse<br />

bewirken ein schnelles und großflächiges<br />

Aufreißen des Wasserfilms und unterstützen<br />

ein schnelles Trocknen. Beim Dosieren<br />

ist laut Hirzel darauf zu achten, dass der<br />

Aufriss des Wasserfilms abgeschlossen<br />

ist, bevor das Trockengebläse anläuft. „Ein<br />

wesentliches Kriterium ist die Tropfenbildung,<br />

insbesondere der Unterschied zwi-


schen Glas- und Lackoberflächen“, erklärt<br />

der Experte. Darüber hinaus erzeugen<br />

Trocknungsmittel eine konservierende<br />

Schutzschicht. Der Glanztrockner „Nano<br />

RM 832 ASF“ bewirkt zudem aufgrund<br />

seiner Nano-Partikel einen wasserabweisenden<br />

Schutzfilm und in Verbindung mit<br />

der Nano-Schaumwäsche einen besonders<br />

langanhaltenden Tiefenglanz.<br />

Als abschließende Lackpflege, um dem<br />

Lack eine witterungsbeständige Konservierungsschicht<br />

zu verleihen, gibt es laut<br />

Hirzel die Möglichkeit, Heißwachs aufzutragen.<br />

Besser sei allerdings die Konservierung<br />

mit „Polish Plus“, welches sich<br />

in allen Waschanlagen mit der Option<br />

„Wachskonservierung“ einsetzten lässt<br />

und seit kurzem das Produktsortiment<br />

ergänzt. Das neuartige Pflegemittel wird<br />

nach der Bürstenwäsche pur fein zerstäubt<br />

auf das Fahrzeug gesprüht und mit einem<br />

weiteren Waschgang einmassiert. Laut<br />

Hirzel reagiert das „Polish Plus“ mit der<br />

Lackoberfläche und bildet einen stabilen,<br />

tiefenwirksamen Pflegefilm, dessen wasserabstoßende<br />

Wirkung deutlich sichtbar<br />

ist und den Lack über mehrere Wochen aktiv<br />

schützt.<br />

Augenscheinlich: „Um die optische Wahrnehmung<br />

und den Geruchssinn des Waschenden<br />

anzusprechen, besitzen die Waschprodukte<br />

spezielle Eigenschaften“, erklärt Produktmanager<br />

Rainer Hirzel. Etwa einen angenehmen<br />

Bienenwachsduft oder eine milchige Einfärbung,<br />

die den Auftrag sichtbar macht.<br />

Wasserspiele: Das linke Motorhaubenteilstück<br />

ist mit dem neuartigen „Polish Plus“ behandelt.<br />

Die wasserabstoßende Wirkung des Pflegemittels<br />

ist beim Regentest deutlich sichtbar. „Der<br />

tiefenwirksame Pflegefilm bleibt über mehrere<br />

Wochen erhalten“, erklärt Anwendungstechnikerin<br />

Astrid Wegener.<br />

Sauberkeit „sinnlich“ erfahren<br />

Das Auge isst mit – dieser Sinnspruch<br />

lässt sich ohne Zweifel auch auf die Autowäsche<br />

anwenden. „Bei der Reinigungsmittelentwicklung<br />

achten wir besonders<br />

auch auf Eigenschaften, die die optische<br />

Wahrnehmung und den Geruchssinn des<br />

Waschenden ansprechen, beispielsweise<br />

ein angenehmer Duft oder ein voluminöser,<br />

gut haftender Schaum. Damit wird<br />

das Reinigungsergebnis für den Anwender<br />

schon während des Waschens sichtbar“, erklärt<br />

Hirzel weiter. Am Beispiel der neuen<br />

Reinigungsmittel für die „Clean Park“-SB-<br />

Waschanlagen erläutert der Reinigungsmittelexperte,<br />

was hinter dem Motto „Reinigung<br />

sinnlich erfahrbar machen“ steckt.<br />

Der neue Aktivschaum „CP 940 ASF“ für<br />

die Bürstenwäsche etwa hält sich durch seine<br />

steife Konsistenz sehr gut auch an senkrechten<br />

Flächen und kann dadurch lange<br />

einwirken. „Der Anwender sieht auf einen<br />

Blick, welche Teile er schon eingeschäumt<br />

hat und kann die Karosserie lackschonend<br />

mit der Bürste bearbeiten, wodurch Grauschleier<br />

vollständig beseitigt werden“, erklärt<br />

der Fachmann. Zum anschließenden<br />

Entfernen von Verschmutzungen durch Öl,<br />

Fett, Baumharz oder Insektenrückstände<br />

empfiehlt Hirzel die hochwirksameReinigungsmittel<br />

wie den „Intensiv-<br />

Schmutzlöser CP 930 ASF“<br />

oder die „HD-Wäsche CP<br />

935 ASF“. Die abschließende<br />

Lackpflege kann<br />

mit dem Thermowachs<br />

„CP 945 ASF“ oder der „Top-<br />

Pflege CP 950 ASF“ erfolgen,<br />

welche den Lack nicht<br />

nur zum Glänzen bringen,<br />

sondern auch konservieren.<br />

„Das Thermowachs<br />

ist durch seine zunächst<br />

milchige Färbung gut auf<br />

der Fahrzeugoberfläche<br />

erkennbar und zeigt dem<br />

Anwender, welche Stellen<br />

er bereits konserviert hat“,<br />

erläutert Hirzel.<br />

Freundlich<br />

zur Umwelt<br />

Reinigungsmittel sind laut<br />

Hirzel prinzipiell Gefahrstoffe,<br />

weshalb ihre Umweltverträglichkeit<br />

und<br />

ihr Verhalten in Abscheideranlagen<br />

eine wichtige<br />

Rolle spielt. Kärcher verwendet<br />

deswegen nach<br />

seinem Bekunden überwiegend<br />

so genannte<br />

„ASF-Rezepturen“, wobei<br />

Sieben Chemiespezialisten entwickeln bei<br />

Kärcher neue Reinigungsmittel. Besonders stolz<br />

ist Entwicklungschef Frank Ritscher auf das neue<br />

Analysegerät (rechts) im Winnendener Labor, mit<br />

dem sich unter anderem die Inhaltsstoffe von<br />

Flüssigkeiten bestimmen lassen.<br />

das Kürzel ASF für „abscheiderfreundlich“<br />

steht. Das bedeutet unter anderem, dass<br />

sich das betreffende Produkt im Ölabscheider<br />

schnell öl- und wassertrennend<br />

verhält und keine stabilen Emulsionen bildet,<br />

wenn der Waschanlagenbetreiber die<br />

jeweils vorgeschriebenen Anwendungsparameter<br />

einhält. „Die patentierten ASF-<br />

Rezepturen unterstützen den Anwender<br />

dabei, die gesetzlichen Vorschriften zu<br />

erfüllen“, erläutert Hirzel. Zudem sind die<br />

meisten Produkte NTA-frei. Das heißt, sie<br />

enthalten anstelle von Nitrilotriessigsäure<br />

(= krebserregender Komplexbildner) ungefährliche<br />

Ersatzstoffe, um einen Kalkansatz<br />

zu verhindern.<br />

Klaus Kuss<br />

<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011 123


technik waschen & pflegen<br />

_ Kompakter Waschwasser-Aufbereiter<br />

Kompakt-Klasse: Die Waschwasser-Aufbereitungsanlage<br />

„Watertec WT 3 K“ von Inowa vereint alle Komponenten<br />

auf engstem Raum. Sie soll selbst in kleine Technikräume<br />

passen und sich insbesondere auch für die Nachrüstung<br />

und den Austausch eignen. Foto: Inowa<br />

124 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

Portalwaschanlagen gehören bei vielen<br />

Autohäusern und Kfz-Betrieben sowie<br />

Tankstellen zum Standard. Eine wesentliche<br />

Komponente der Anlage, die zu<br />

einem reibungslosen und umweltschonenden<br />

Betrieb beiträgt, ist den Abwasserspezialisten<br />

von Inowa zufolge die<br />

Waschwasser-Aufbereitungsanlage. „Bei<br />

der Auslegung von Portalwaschanlagen<br />

wird sehr viel Wert auf eine kompakte<br />

Bauweise gelegt. Doch der dazugehörige<br />

Technikraum ist meist knapp bemessen.<br />

Dennoch sollen bei der Waschleistung<br />

keine Abstriche gemacht werden“, berichten<br />

die Abwasserspezialisten aus<br />

dem österreichischen Marchtrenk.<br />

Eine Lösung für dieses Problem soll<br />

die kompakte Waschwasser-Aufbereitungsanlage<br />

namens „Watertec WT 3 K“<br />

bieten, die erstmals auf der Automechanika<br />

2010 vorgestellt wurde. Das System<br />

soll aufgrund seiner kompakten Abmaße<br />

– die Grundfläche entspricht laut Inowa<br />

etwa der einer Palette – auch in kleine<br />

Technikräume passen. Zudem sind alle<br />

Komponenten auf engstem Raum zusammengefasst:<br />

Steuerung, Filtration,<br />

Brauchwasservorlage sowie die Pump-<br />

_ Sparsamer waschen mit sauberem Brauchwasser<br />

Mit geruchlosem und sichtklarem<br />

Brauchwasser lässt sich bei allen Arten<br />

von Waschanlagen eine erhebliche Menge<br />

Frischwasser sparen, sagen die Wasseraufbereitungsexperten<br />

von Faritec.<br />

Das in Mainz ansässige Unternehmen ist<br />

seit 1992 auf Wasser-Recycling-Systeme<br />

spezialisiert und bietet individuelle Lösungen<br />

für Portalwaschanlagen, Waschstraßen<br />

und SB-Waschplätze. Unternehmensangaben<br />

zufolge ermöglichen es<br />

die vielfältigen Verfahren, das Abwasser<br />

biologisch und ohne chemische Hilfsmittel<br />

soweit aufzubereiten, dass der<br />

Anlagenbetreiber das gereinigte Brauchwasser<br />

dem System wie Frischwasser<br />

zuführen kann. Die Menge Frischwasser,<br />

die nötig ist, um die unvermeidbaren<br />

Verdunstungs- und Verschleppverluste<br />

auszugleichen, soll sich damit drastisch<br />

reduzieren lassen, versprechen die Mainzer.<br />

Die von Faritec entwickelten Anlagen<br />

arbeiten nach eigenem Bekunden als geschlossenes<br />

Kreislaufsystem und bereiten<br />

das Abwasser zu 100 Prozent wieder<br />

auf. Deshalb sei damit ein größtmöglicher<br />

Umweltschutz gewährleistet. Das<br />

aufbereitete Brauchwasser soll sich wie-<br />

der für sämtliche Arbeitsbereiche<br />

im Waschprozess<br />

verwenden lassen.<br />

Doch biologisch optimal<br />

aufbereitetes Brauchwasser<br />

spart den Experten<br />

von Faritec zufolge nicht<br />

nur Frischwasser, sondern<br />

auch teure Waschchemie<br />

und Zusatzstoffe<br />

wie Trocknungshilfen und<br />

ähnliches. Zudem lasse<br />

sich mit sauberem und<br />

geruchlosem Brauchwasser<br />

verhindern, dass nach<br />

der Wäsche üble Gerüche<br />

aus der Lüftung des gewaschenen Autos<br />

strömen. Darüber hinaus legen die<br />

Wasseraufbereitungsexperten großen<br />

Wert auf eine höchstmögliche Betriebssicherheit,<br />

etwa bei der Enthärtung und<br />

der Osmose: Diese erfolgen bei den angebotenen<br />

Systemen mittels sensorgesteuerter<br />

Enthärtungsanlagen, um ein<br />

fleckenfreies Trocknen zu erreichen.<br />

Im HD-Bereich machen moderne<br />

Brauchwasseranlagen mit angeschlossenem<br />

Filtrationssystem den Mainzer<br />

anlage, welche die Waschanlage inklusive<br />

der Hochdruckteile mittels Druckerhöhung<br />

versorgt. Die Leistung beträgt<br />

laut Inowa bis zu drei Kubikmeter in der<br />

Stunde. Aufgrund der Kunststoffbauweise<br />

soll die Watertec WT 3 K korrosionsfrei<br />

sein. Wegen ihrer platzsparenden<br />

Ausführung soll sich die Kompaktanlage<br />

laut Inowa besonders auch für den Austausch<br />

und die Nachrüstung eignen.<br />

Darüber hinaus weisen die Fachleute<br />

von Inowa darauf hin, das zur Waschwasser-Aufbereitung<br />

immer auch ein<br />

darauf abgestimmtes Beckensystem mit<br />

Feststoffabtrennung und Belebungsstufe<br />

gehört. Bei der Planung einer Waschanlage<br />

sollte man deshalb schon in der<br />

Anfangs-und Planungsphase einen Abwasserspezialisten<br />

hinzuziehen, empfehlen<br />

die Experten. Die Österreicher mit<br />

Niederlassung im bayrischen Freilassing<br />

bieten nach eigenem Bekunden Aufbereitungsanlagen<br />

und Beckensysteme<br />

als Gesamtlösung – unabhängig vom<br />

Waschanlagenhersteller und inklusive<br />

Beratung. kk<br />

www.inowa.at<br />

Clever kombiniert: Wasseraufbereitungsspezialist<br />

Faritec hat ein kombiniertes Verfahren mit<br />

ASC-Säule und Bio-Reaktor im Programm, das<br />

geruchloses und sichtklares Brauchwasser für<br />

Kfz-Waschanlagen aller Art liefert.<br />

Foto: Faritec<br />

Fachleuten zufolge sogar den Einsatz von<br />

Frischwasser gänzlich überflüssig, zudem<br />

blieben die Düsen länger kalkfrei. kk<br />

www.faritec.eu


Carwash-Einstieg leicht gemacht<br />

_ Mit dem neuen Modell EasyWash erweitert WashTec sein Portalwaschanlagen-Programm<br />

um eine optimale Einstiegslösung für kleinere Fuhrparks,<br />

Autohäuser oder für Kfz-Werkstätten zur Abwicklung von Service-Wäschen.<br />

Servicewäsche leicht gemacht dem neuen<br />

Einstiegsmodell der Marke WashTec.<br />

Die EasyWash ist ein Gemeinschaftsprojekt<br />

der internationalen WashTec-Produktionswerke<br />

und wird nach Maßgabe<br />

der WashTec-Qualitätsrichtlinien produziert.<br />

Die Anlage wurde als Einstiegsmaschine<br />

für geringen Durchsatz konzipiert<br />

und mit allen notwendigen Basisfunk-<br />

_ Felgen leichter reinigen<br />

In vielen Fällen reichen chemische Mittel<br />

und Hochdruckreiniger nicht aus,<br />

um Leichtmetallräder von Bremsstaub<br />

und Straßenschmutz zu befreien. Für<br />

die „mechanische“ Reinigungsunterstützung<br />

bietet Förch nun eine neue Felgenbürste<br />

an. Sie soll für Profiaufbereiter<br />

und Fachleute, die ein kompromissloses<br />

Reinigungsergebnis in kürzester Zeit anstreben,<br />

gleichermaßen geeignet sein.<br />

Die neue Felgenbürste verfügt über<br />

eine zylinderische, schlanke Form und<br />

ist 250 Millimeter lang. Dank ergonomischer<br />

Form soll sie gut in der Hand<br />

liegen. Das Material der Borsten und<br />

des Griffs ist laut Anbieter so weich gewählt,<br />

dass der Klarlack der Felgen beim<br />

Arbeiten nicht beschädigt wird. Somit<br />

soll sich die Bürste auch in anderen Bereichen<br />

rund ums Auto einsetzen lassen.<br />

Zudem ist die neue Felgenbürste dem<br />

Anbieter zufolge chemisch resistent und<br />

kann somit auch im Zusammenspiel mit<br />

säurehaltigen oder alkalischen Felgenreinigern<br />

eingesetzt werden. rl<br />

www.foerch.de<br />

tionen ausgestattet. Sie soll durch ein<br />

attraktives Preis-/Leistungsverhältnis<br />

in der Branche Anklang finden. In ihrer<br />

Grundausstattung wurde sie auf die Bedürfnisse<br />

serviceorientierter Autohäuser,<br />

Werkstätten oder Unternehmensfuhrparks<br />

zugeschnitten, das heißt: Autowaschen<br />

– einfach, kostengünstig und<br />

gründlich.<br />

Dazu gehören Schaumdüsen für eine<br />

ordentliche Vorwäsche ebenso zum Ausstattungsstandard<br />

wie zwei Radwäscher.<br />

Auch ein geschäumtes Bürstenmaterial,<br />

das mit lackschonenden Eigenschaften<br />

für saubere und rückstandlose Reinigungsergebnisse<br />

sorgen soll, ist bereits<br />

Basisbestandteil.<br />

Abgerundet wird das Carwash-Starterpaket<br />

durch ein Trocknungssystem,<br />

das aus einer Dachdüse und zwei Seitentrocknerdüsen<br />

besteht. Optional sind<br />

zusätzliche Ausstattungsmerkmale, wie<br />

zum Beispiel eine Unterbodenwaschanlage,<br />

für das WashTec-Einstiegsmodell<br />

erhältlich. jr.<br />

Die EasyWash wurde ideal auf die Bedürfnisse<br />

von Autohäusern und Fuhrparks zugeschnitten.<br />

Fotos: WashTec<br />

Die neue Felgenbürste erleichtert das Reinigen von Alu-Felgen<br />

mit filigraner Speichenstruktur. Foto: Förch<br />

<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011 125


technik waschen & pflegen<br />

Sauber ohne Einbußen<br />

_ Immer wieder gibt es Schäden an Fahrzeugen, die von Waschanlagen<br />

verursacht werden. Und in vielen Fällen kommt es zu<br />

Problemen bei der Haftungsfrage. Wer eine Waschanlage betreibt,<br />

sollte wissen, worauf es ankommt.<br />

Wenn nach dem Waschgang<br />

ein Schaden auffällt, muss<br />

zuallererst der Autofahrer<br />

beweisen, dass das Auto<br />

vor der Wäsche unversehrt<br />

war. Denn grundsätzlich kann der Waschanlagenbesitzer<br />

darauf verweisen, dass es<br />

sich um einen Einzelfall handelt und viele<br />

andere Fahrzeuge die Wäsche sowohl vor<br />

als auch nach dem Kunden ohne Schäden<br />

überstanden haben.<br />

Er kann immer auch auf die Allgemeinen<br />

Geschäftsbedingungen verweisen, die<br />

diverse Ausschlüsse vorsehen. Allerdings<br />

sind viele Haftungsausschlüsse problematisch<br />

und von Gerichten als unwirksam<br />

angesehen worden. Insoweit ist Vorsicht<br />

geboten. Nicht jeder Ausschluss lässt die<br />

Haftung des Waschstraßenbesitzers entfallen.<br />

Ist ein Schaden eingetreten, der unzweifelhaft<br />

in der Waschanlage entstanden<br />

ist, so hat der Waschanlagenbetreiber<br />

den Nachweis zu führen, dass er alle zumutbaren<br />

Vorkehrungen dafür getroffen<br />

hat, Schadensfälle zu verhindern.<br />

126 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

Autofahrer hat Beweislast<br />

Eine Schadenregulierung ist nicht so unproblematisch,<br />

wie man oft annimmt.<br />

Eine Entscheidung vom 27. Februar 2004<br />

des Landgerichts Bochum (Az: 10 S 48/03)<br />

hat ergeben, dass ein Autofahrer immer<br />

beweisen muss, dass der Schaden in der<br />

Waschanlage entstanden ist. Kann er dies<br />

nicht, so geht er leer aus.<br />

Ein Waschstraßenbesitzer ist grundsätzlich<br />

dazu verpflichtet, diese so zu betreiben,<br />

zu warten, zu kontrollieren und zu<br />

beaufsichtigen, wie dies nach dem Stand<br />

der Technik möglich und zumutbar ist. Er<br />

muss dazu beitragen, dass Schäden gar<br />

nicht erst auftreten. Er muss regelmäßig<br />

umfangreiche Wartungs- und Kontrollarbeiten<br />

vornehmen.<br />

Erforderlich ist dabei die tägliche Kontrolle<br />

der Sicherheitsabschaltungen, der<br />

Dach- und Seitenbürsten auf Fremdkörper.<br />

Darüber hinaus müssen die Dosierpumpen,<br />

der Abscherbolzen der Gelenkbürste,<br />

der Druckluftöler auf Füllstand, die Umlenkrolle<br />

auf Abrieb und Gängigkeit kontrolliert<br />

werden. Ebenso muss der Betreiber<br />

das Drahtseil auf mechanische Beschädigung<br />

und Korrosionsschäden überprüfen<br />

sowie darauf achten, dass Drahtseil und<br />

Laufrolle ausreichend geschmiert sind. Nur<br />

hierdurch kann das Risiko einer Fehlfunktion<br />

der Waschstraße reduziert werden.<br />

Der Betreiber ist danach verpflichtet, diese<br />

nach dem Stand der Technik möglichen<br />

und zumutbaren Arbeiten durchzuführen.<br />

Hat der Betreiber diese Wartungsarbeiten<br />

nicht ausgeführt, muss er dem<br />

Geschädigten den Schaden ersetzen. Das<br />

hat das Oberlandesgericht Düsseldorf am<br />

16. Dezember 2003 (Az: I-21 U 97/03) entschieden.<br />

In diesem Fall handelte es sich um eine<br />

Waschstraße, in der Fahrzeuge zur Reinigung<br />

auf einem Förderband transportiert<br />

wurden. Während eines Waschvorgangs<br />

kam es dazu, dass die Anlage stoppte. Die<br />

seitlichen Bürsten drückten im Bereich der<br />

hinteren Türen und der hinteren Kotflügel<br />

gegen die Karosserie. Dort entstand ein<br />

nicht unerheblicher Schaden. Das Oberlan-<br />

Schäden, die in Waschanlagen entstehen,<br />

sind für den Betreiber oft ärgerlich.<br />

Foto: cre8tive / pixelio.de<br />

desgericht wies darauf hin, dass der Kunde<br />

keine Möglichkeit hatte, seinen Wagen<br />

während des Waschvorgangs vor Beschädigung<br />

zu schützen. Zurückzuführen war<br />

der Schaden einzig auf eine Fehlfunktion<br />

der Waschanlage.<br />

Kein Haftungsausschluss<br />

Waschanlagenbesitzer können sich nicht<br />

mehr durch einen allgemeinen Haftungsausschluss<br />

bei einfacher Fahrlässigkeit<br />

entlasten.<br />

Der Zivilsenat des Bundesgerichtshofs verwies<br />

in seiner Entscheidung vom 30. November<br />

2004 (X ZR 133/03) darauf, dass<br />

die Benutzer der Waschanlage berechtigterweise<br />

eine Reinigung ihrer Fahrzeuge<br />

ohne Beschädigung erwarten würden.<br />

Hier war der Fahrer eines Mercedes<br />

500SL mit seinem Auto in eine Waschanlage<br />

gefahren. Nach der Wäsche zeigte er<br />

dem Inhaber der Waschanlage an, dass der<br />

rechte anklappbare Seitenspiegel beschädigt<br />

war und auch Fenster und Zierleiste<br />

der Beifahrertür im Drehradius des angeklappten<br />

Spiegels Kratzer aufwiesen.<br />

Der Autofahrer ließ die beschädigten<br />

Teile reparieren. Danach benutzte der langjährige<br />

Kunde die Waschanlage erneut.<br />

Danach trat derselbe Schaden noch einmal<br />

auf. Der Geschädigte verlangte nun unter<br />

anderem Ersatz der Reparaturkosten.<br />

Verstößt der Waschanlagenunternehmer<br />

schuldhaft gegen seine Verpflichtung,<br />

das Fahrzeug ordnungsgemäß zu reinigen<br />

ohne Schäden zu verursachen, dann führt<br />

dies zu einer Haftung. Haftungsausschlüsse<br />

sind nach Auffassung des Gerichtes<br />

unwirksam, weil sie die Kunden entgegen<br />

den Geboten von Treu und Glauben<br />

unangemessen benachteiligen würden.<br />

Der Waschanlagenunternehmer muss in<br />

einem solchen Fall seinerseits den Beweis<br />

antreten, dass er die Beschädigungen nicht<br />

zu verantworten hat.<br />

Damit haben die Richter es den Autobesitzern<br />

leichter gemacht, Schadensersatz<br />

zu fordern. Für den Waschanlagenbetreiber<br />

bedeutet dies, dass er jederzeit<br />

darauf achten sollte, seine Anlage vorschriftsgemäß<br />

zu warten.<br />

Keine Haftung bei Dummheit<br />

Anders sieht es aus, wenn von vornherein<br />

klar ist, dass nur der Autofahrer Schuld an<br />

einem Schaden sein kann. Das hat eine Entscheidung<br />

des Landgerichte Coburg am 10.<br />

Februar 2009 (Az. 11 O 440/08) ergeben.<br />

Dort verlangte ein Geschädigter von dem<br />

Waschstraßenbetreiber Schadensersatz,<br />

weil sich während des Trockenvorgangs der<br />

Kofferraumdeckel öffnete. Dadurch wurde<br />

die Heckklappe nach vorne verbogen.<br />

Schadenssumme: über 7000 Euro.


Der Geschädigte hatte behauptet,<br />

der Kofferraumdeckel sei<br />

ordnungsgemäß verriegelt gewesen.<br />

Eine Entriegelung sei nur bei<br />

gezogenem Zündschlüssel durch<br />

Drücken der mittleren Taste im<br />

Schlüssel oder durch Betätigen<br />

eines Schalters im Armaturenbrett<br />

möglich. Er meinte, dass auf jeden<br />

Fall ein Vorgang in der Anlage zum<br />

Schaden geführt habe.<br />

Das Gericht wies auch hier<br />

zunächst darauf hin, dass grundsätzlich<br />

der Geschädigte beweisen<br />

muss, dass der Pkw in der Waschstraße<br />

geschädigt worden ist. Er<br />

muss nachweisen, dass der Betreiber<br />

schuldhaft seine Pflicht verletzt<br />

und so den Schaden verursacht hat.<br />

Gleichzeitig müsse aber feststehen,<br />

dass der Schaden nur durch die<br />

Waschstraße selbst verursacht worden<br />

sein könnte, also keine andere<br />

Schadensursache in Betracht kam.<br />

Das Gericht hat einen Sachverständigen<br />

hinzugezogen. Er hat festgestellt,<br />

dass der Schaden am Pkw<br />

des Klägers nicht auf einen Fehler<br />

der Anlage zurückzuführen ist. Die<br />

Ursache liege auf jeden Fall außerhalb<br />

des Trocknungsvorgangs, denn<br />

ein ordnungsgemäß geschlossener<br />

Kofferraum kann nicht durch die<br />

Trockenanlage geöffnet werden.<br />

Einzige Erklärung dafür sei, dass<br />

letztlich der Kofferraumdeckel im<br />

Rahmen des Trockenvorganges vollständig<br />

geöffnet wurde, dass dieser<br />

vorher durch Betätigen des mittleren<br />

Schalters im Zündschlüssel oder<br />

des Schalters im Armaturenbrett<br />

entriegelt wurde und dann etwa ein<br />

bis zwei Zentimeter aufgesprungen<br />

ist. Durchaus denkbar sei auch, dass<br />

der Geschädigte bereits mit entriegeltem<br />

und aufgesprungenem Kofferraumdeckel<br />

in die Waschanlage<br />

eingefahren sei. Der Betreiber der<br />

Waschanlage haftet also nicht für<br />

die Unachtsamkeit seiner Kunden.<br />

Wenn es eng ist:<br />

einweisen<br />

Wer eine Waschanlage hat, die unübersichtlich<br />

und nur schwer zu befahren<br />

ist, muss dafür sorgen, dass<br />

die Kunden dort auch eingewiesen<br />

werden. Das hat das Landgericht<br />

Essen am 7. November 2006 (Az.<br />

15 S 180/06) entschieden. Hier war<br />

die Einfahrt sehr schmal und dadurch<br />

ein Auto beschädigt worden.<br />

Nach Ansicht der Kammer hat der<br />

Waschanlagenbetreiber die Schuld<br />

zu tragen. Denn er hätte bei der ge-<br />

ringen Breite seine Kunden einweisen<br />

oder ein Hinweisschild aufstellen<br />

müssen.<br />

Autos müssen sicher sein<br />

Wenn ein optisch getuntes Fahrzeug<br />

durch seine Bauweise eine<br />

Fehlfunktion verursacht und dadurch<br />

beschädigt wird, so haftet in<br />

jedem Fall der Halter des Wagens.<br />

Das hat das Landgericht Paderborn<br />

am 17. September 2009 (Az. 5 S<br />

3/09) entschieden.<br />

Es handelte sich um ein optisch<br />

getuntes Fahrzeug, bei dem nicht<br />

ausgeschlossen werden konnte,<br />

dass die Lichtschranke der Waschanlage<br />

durch die Tieferlegung des<br />

Fahrzeuges ausgelöst hatte. Auch<br />

kämen alternativ unter dem Fahrzeug<br />

klemmende Gegenstände als<br />

Auslöser der Lichtschranke in Betracht.<br />

Der Waschanlagenbesitzer ist<br />

nicht verpflichtet, darauf hinzuweisen,<br />

dass die Autos in seiner<br />

Waschanlage der Straßenverkehrszulassungsordnung<br />

entsprechen<br />

müssen. Er kann darauf vertrauen,<br />

dass seine Kunden die StVZO auch<br />

einhalten.<br />

Falsche Bedienung<br />

Außerdem haftet der Anlagenbetreiber<br />

nicht, wenn Autofahrer<br />

die Waschanlage augenscheinlich<br />

falsch bedienen. Das hat das Landgericht<br />

Krefeld (1 S 23/10) am 30.<br />

Juli 2010 entschieden. Hier hatte<br />

ein Fahrzeugführer sein Auto auf<br />

der Führungsschiene abgestellt. Die<br />

maschinelle Einweisung, die dagegen<br />

nur darauf achtet, dass richtig<br />

Vor- und Zurückgefahren wird, hat<br />

dies nicht beanstandet.<br />

Das schief stehende Fahrzeug,<br />

dessen linker Vorderreifen immerhin<br />

sieben Zentimeter höher stand<br />

als der Rest des Fahrzeugs, wurde<br />

stark beschädigt. Das Gericht kam<br />

zu dem Ergebnis, dass der Betreiber<br />

der Waschstraße für die Schäden<br />

nicht aufkommen muss. Er muss<br />

nicht für völlig ungewöhnliches<br />

und grob unsachgemäßes Verhalten<br />

der Nutzer einstehen.<br />

Die Schieflage des Fahrzeuges<br />

hätte dem Fahrer auffallen müssen.<br />

Es hätte jedermann einleuchten<br />

müssen, dass eine solche Position<br />

des Fahrzeuges zu Schäden führen<br />

kann.<br />

Michael Hewer


etrieb service & marketing<br />

Aber was genau ist eigentlich<br />

ein Smartphone? Ist es in<br />

erster Linie ein Telefon, oder<br />

was eigentlich? Die Antwort<br />

auf diese Frage ist nicht ganz<br />

einfach. Ein Smartphone ist ein Mobiltelefon,<br />

das neben den normalen Telefonfunktionen<br />

auch einen kleinen und<br />

sehr leistungsfähigen Computer beinhaltet.<br />

Diese Geräte lassen sich mit<br />

kleinen Zusatzprogrammen, den Apps,<br />

zu wahren Alleskönnern aufrüsten.<br />

Bekanntestes Beispiel: das iPhone<br />

von Apple. Doch viele weitere Geräte<br />

128 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

haben inzwischen den Markt erobert.<br />

Egal von welchem Hersteller: die hochwertigen<br />

Geräte verfügen im Vergleich<br />

zu herkömmlichen Handys über einen<br />

größeren, für gewöhnlich berührungsempfindlichen<br />

Bildschirm. Das<br />

erleichtert die Nutzung mobiler Internetanwendungen,<br />

Navigationsdienste<br />

oder Spiele. Nach einer Umfrage des<br />

Smartphones als mobile Alleskönner<br />

nehmen den Autofahrern so einiges ab.<br />

Zum Beispiel das Fragen nach dem Weg.<br />

Foto: Weber<br />

Clever & smart:<br />

Smartphones drängen ins Auto<br />

_ Smartphones erobern viele Bereiche des Lebens. Auch in den Taschen<br />

der Werkstattkunden klingelt immer öfter ein solcher Kleincomputer.<br />

Vom Boom mit den mobilen Alleskönnern profitieren kann man auch<br />

in der Werkstatt. Denn auch im Auto leisten sie Nützliches.<br />

www.<strong>amz</strong>.de/<br />

smartphone<br />

Wir haben für Sie eine Liste mit nützlichen<br />

Apps für Smartphones zusammengestellt.<br />

Links zu den Anwendungen finden Sie im<br />

Internet unter...<br />

Branchenverbandes Bitkom verfügt<br />

derzeit jeder fünfte Handy-Nutzer in<br />

Deutschland über ein Smartphone. Und<br />

genau an diesem Punkt wird es interessant.<br />

Ein wachsender Markt<br />

Denn täglich kommen weitere Anwender<br />

dazu. Jedes dritte neue Handy<br />

ist ein solches Gerät. Und durch ihre<br />

zahlreichen Einsatzmöglichkeiten ver-<br />

Passend zum Smartphone gibt es auch mobile<br />

Freisprecheinrichtungen. Die sehen mitunter<br />

richtig chic aus. Foto: Parrot


drängen sie andere<br />

Apparate zusehends.<br />

Beispiel Navigation:<br />

die meisten Smartphones<br />

haben einen<br />

integrierten GPS-Empfänger. Kombiniert<br />

mit der passenden App werden sie<br />

so im Handumdrehen zu Navigationsgeräten.<br />

In diesem Fall hat das mobile<br />

Navi ausgedient. Für Werkstattprofis<br />

heißt das Umdenken. Denn die Smartphones<br />

werden schon ganz bald auch<br />

aus dem Auto nicht mehr wegzudenken<br />

sein. Wer schon heute an diese Kunden<br />

denkt, wird sie auch in Zukunft zu seiner<br />

Stammklientel zählen. Das fängt<br />

zum Beispiel beim Zubehör an.<br />

Das Erste, was der Smartphone-Besitzer<br />

braucht, ist ein Ladekabel. Denn<br />

die Vielzahl der Apps lässt die größte<br />

Schwachstelle des Geräts hervortreten:<br />

den Stromhunger. Immer und (fast)<br />

überall ist der Smartphone-User auf der<br />

Suche nach einer Steckdose. Ein passendes<br />

Kabel für den Strom aus dem<br />

Auto ist für ihn deshalb besonders nützlich,<br />

auch und vor allem dann, wenn er<br />

es als Navigationshilfe einsetzt.<br />

Auch für die Werkstatt bieten Smartphones<br />

manchmal Hilfestellung. Foto: Linzing<br />

Halterung und<br />

Kabel sind Pflicht<br />

Mehr und mehr setzt sich dank inzwischen<br />

normierter Steckertechnik der<br />

Micro-USB-Anschluss durch, der zukünftig<br />

nur noch ein Kabel für alle Handys<br />

erforderlich macht. Noch aber sind<br />

eine Menge weiterer Systeme verbreitet.<br />

Damit ist auch schon das nächste<br />

Zubehör fällig: die Kfz-Halterung fürs<br />

S M A R T P H O n E<br />

Auch für die Werkstatt interessant<br />

Der Datenspezialist TecDoc hat ein iPhone-<br />

App namens TecDoc Parts Decoder im Angebot.<br />

TecDoc konzentriert sich mit der mobilen<br />

Anwendung auf die Teileidentifikation durch<br />

die direkte Eingabe von Artikelnummern<br />

wie der OE-Teilenummer. Der App liegt die<br />

umfassende TecDoc Datenbank zugrunde, mit<br />

den Originaldaten der Hersteller. 400 Marken,<br />

3,7 Millionen standardisierte Artikelbeschreibungen<br />

und 1,5 Millionen Bilder sind online<br />

abfragbar. Zu jedem Artikel werden alle<br />

relevanten Informationen wie zum Beispiel<br />

technische Eigenschaften oder Produktabbildungen<br />

angezeigt. Die Anwendung eignet<br />

sich für den Einsatz in Werkstatt, Handel und<br />

Industrie.<br />

Einen besonders hohen Informationswert haben<br />

die vergrößerbaren Produktabbildungen.<br />

Sie können per Zoom vergrößert werden,<br />

sodass auch Details auf dem kleinen iPhone-<br />

Display gut zu erkennen sind.<br />

Handy. Da gibt es unterschiedliche Varianten,<br />

mal mit Saugnapf, mal für den<br />

Lüftungsschlitz oder zum Aufkleben auf<br />

das Armaturenbrett. Die Vorlieben der<br />

Autofahrer sind unterschiedlich. Besonders<br />

praktisch sind die so genannten<br />

Universalhalterungen. Sie lassen sich<br />

auf verschiedene Handy-Typen einstellen<br />

und sind deshalb besonders für<br />

das kleine Angebot in der Werkstatt<br />

geeignet. Ebenfalls im Angebot sind<br />

Halterungen, die mit einer klebrigen<br />

Beschichtung versehen sind. Auf ihr<br />

wird das Handy einfach abgelegt und<br />

haftet dann zuverlässig. Nach dem Ein-<br />

Basierend auf der App von TecDoc haben<br />

verschiedene Teilehersteller Teile-Apps<br />

entwickelt. So hat zum Beispiel TRW einen<br />

mobilen Teile-Suchassistenten ins Rennen<br />

geschickt. Kunden erhalten mit der Anwendung<br />

Zugang zum internetbasierten Ersatzteilkatalog<br />

von TRW und können anhand<br />

der OE- oder der TRW-Teilenummer auch<br />

unterwegs per iPhone nach dem passenden<br />

Ersatzteil suchen.<br />

Auch Bremsenspezialist ATE ist mit von der<br />

Partie in Sachen iPhone. Mit der ATE-App<br />

namens Part Identifier können Anwender alle<br />

Produkte der Marke ATE auf vielfältige Weise<br />

suchen und identifizieren. Die Software<br />

steht kostenlos im App Store von Apple zum<br />

<strong>Download</strong> bereit. Sie kann über Suchbegriffe<br />

wie „ATE“ oder „Bremsen“ leicht gefunden<br />

und installiert werden.<br />

Ersatzteilhändler Trost aus Stuttgart hat<br />

ebenfalls eine iPhone-App aufgelegt, mit der<br />

Interessierte Teile suchen und direkt bestellen<br />

können. Darüber hinaus finden sie mit diesem<br />

Werkzeug das nächste Verkaufshaus.<br />

Bisher haben sich die wenigsten Unternehmen<br />

auf die unterschiedlichen Systeme im<br />

Smartphone-Bereich eingestellt. Applikationen<br />

für das iPhone sind noch nicht für<br />

andere Handy-Betriebssysteme wie Android<br />

oder Windows Phone verfügbar, obwohl<br />

gerade das System Android sich derzeit mit<br />

rasender Geschwindigkeit verbreitet.<br />

<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011 129


etrieb service & marketing<br />

Wer als Werkstatt mit der App vom ZDK<br />

gefunden werden möchte, tut gut daran, seine<br />

Daten in der Datenbank aktuell zu halten.<br />

Foto: ZDK<br />

satz lässt es sich einfach wieder abnehmen.<br />

Falls die Klebewirkung nachlässt,<br />

hilft einfaches Abwischen mit einem<br />

feuchten Tuch. Ebenfalls nützlich für<br />

den Smartphone-Fan: die nachrüstbare<br />

Blue-tooth-Freisprecheinrichtung.<br />

Abhängig vom Geldbeutel der Kunden<br />

sind vielfältige Möglichkeiten denkbar,<br />

entweder ins Radio integriert oder als<br />

leicht einbaubares Zusatzgerät. Wer<br />

auf den Festeinbau setzt, beschert der<br />

Werkstatt auch gleich noch einen Auftrag<br />

für die Installation.<br />

Es gibt aber auch gute Nachrüstlösungen,<br />

die dem Namen Plug and Play<br />

tatsächlich Ehre machen. Das heißt,<br />

sie werden eingesteckt und sind sofort<br />

einsatzbereit. Das freut den Kunden<br />

und schont den Geldbeutel. Die Palette<br />

reicht von Systemen zum Aufstecken<br />

oder Festkleben am Armaturenbrett bis<br />

130 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

hin zu ultramobilen Kompaktgeräten<br />

als Clip für die Sonnenblende. Auch designorientierte<br />

Kunden finden bei solchen<br />

Angeboten ein passendes Gerät.<br />

WLAN anbieten<br />

Was die Smartphone-Kundschaft noch<br />

zu schätzen weiß: einen WLAN Hotspot<br />

in der Werkstatt. Denn die meisten<br />

Nutzer der mobilen Alleskönner verfügen<br />

über eine mobile Datenflatrate und<br />

wollen gerne mal zwischendurch ihre<br />

E-Mails checken oder sehen, was in den<br />

sozialen Netzwerken gerade passiert.<br />

Noch besser als über das Mobilfunknetz<br />

geht das allerdings per drahtlosem<br />

Netzwerk mit Breitband-Verbindung.<br />

Wer ohnehin einen drahtlosen WLAN-<br />

Zugang in seinem Betrieb hat, kann ihn<br />

für die mobile Kundschaft öffnen. Ein<br />

Hinweisschild am Tresen sorgt gleich<br />

für den Einstieg in ein Gespräch, denn<br />

der Kunde möchte ja wissen, wie er in<br />

dieses Netz hinein kommt. So ist der<br />

Kunde mit dem kleinen Alleskönner sofort<br />

identifiziert und<br />

kann unaufdringlich<br />

umworben werden.<br />

Und wenn er wartet,<br />

kann er sich so auf angenehme<br />

Art die Wartezeit<br />

vertreiben.<br />

Dr. Frauke Weber<br />

Gefunden werden –<br />

mit Smartphone-App<br />

nutzer von Smartphones greifen gern auf<br />

die navigationsfunktion des Geräts zurück.<br />

noch nützlicher wird das, wenn zum<br />

Beispiel eine Werkstattsuche möglich wird.<br />

Und die gibt es schon. Der ZDK bietet allen<br />

Innungsbetrieben die Möglichkeit, mit der<br />

iPhone App „Kfz mobil“ auch unterwegs<br />

gefunden zu werden. Deutschlandweit sind<br />

Kfz-Meisterbetriebe für alle Dienstleistungen<br />

rund ums Auto gelistet. Der ZDK arbeitet<br />

derzeit an einer Version für Handys mit dem<br />

Betriebssystem Android.<br />

Ob neuwagen- oder Gebrauchtwagenkauf<br />

beim Händler, Reparatur eines Schadens,<br />

Wartung in der Werkstatt oder sonstiger<br />

Service rund ums Kfz. Werkstätten und<br />

Händler, die in der Online-Datenbank<br />

www.kfz-meister-finden.de zu finden sind,<br />

können seit September 2010 auch mit der<br />

Smartphone-App angesteuert werden.<br />

Integriert sind: ortsabhängige Suche nach<br />

Betrieben, auf Wunsch automatische<br />

Erkennung des aktuellen Standortes und<br />

Auflistung von Betrieben in der nähe,<br />

Darstellung der Betriebe auf einer Karte mit<br />

Zoomfunktion, Routenplanung zum Betrieb,<br />

direkte Anrufmöglichkeit beim Betrieb sowie<br />

eine Komfortsuche mit umfangreichen Suchfunktionen<br />

nach Marken und Leistungen.<br />

Einen ähnlichen Service hat auch das Werkstattkonzept<br />

1a autoservice im Angebot. Mit<br />

der App können alle Betriebe des Konzepts<br />

sofort gefunden und direkt per navigation<br />

angesteuert werden. Auch eine Anruffunktion<br />

ist integriert.


Mehr Autofahrer<br />

wollen Navis zum Festeinbau<br />

_ Die Mehrheit der Autofahrer besitzt heute ein Navigationssystem,<br />

die Nutzungshäufigkeit ist aber eher niedrig. Mobile<br />

Systeme sind im Vergleich zu fest eingebauten Systemen deutlich<br />

weiter verbreitet. Die Marktforscher von Tema Q erwarten weiterhin<br />

Marktwachstum.<br />

Dabei sollen die Präferenzen<br />

künftig stärker in Richtung<br />

Festeinbau gehen als bisher.<br />

Tema Q hat unter rund 360<br />

Autofahrern aus dem Bundesgebiet<br />

eine repräsentative Umfrage<br />

zum Thema Navigationssysteme<br />

durchgeführt.<br />

Etwa 60 Prozent der befragten Autofahrer<br />

gaben an, ein Navigationssystem<br />

zu nutzen, wobei die Nutzungsrate bei<br />

Männern und den unter 40-Jährigen<br />

am höchsten ist. Vorwiegend werden<br />

mobile Navigationssysteme verwendet<br />

(73 Prozent), fest eingebaute Systeme<br />

sind derzeit noch deutlich seltener im Einsatz<br />

(27 Prozent).<br />

Damit besitzt die Mehrheit der Autofahrer<br />

ein Navigationssystem, die Nutzungshäufigkeit<br />

ist aber eher niedrig<br />

angesiedelt. Etwa die Hälfte nutzt das<br />

Navigationssystem weniger als einmal im<br />

Monat und nur etwa 20 Prozent verwenden<br />

es immerhin mindestens einmal pro<br />

Woche.<br />

Die Verbreitung von Navigationssystemen<br />

wird laut Tema Q weiter ansteigen.<br />

So wollen beim nächsten Fahrzeugkauf<br />

nur 24 Prozent auf ein Navigationssystem<br />

verzichten, während derzeit noch 42 Prozent<br />

ohne Navigationssystem unterwegs<br />

sind.<br />

Weiterhin wird deutlich, dass sich<br />

zukünftig mehr Autofahrer für ein fest<br />

eingebautes System entscheiden möchten<br />

als es momentan der Fall ist. Ob diese<br />

Kaufabsichten tatsächlich umgesetzt<br />

werden, wird auch von der zukünftigen<br />

Preisentwicklung abhängen. Denn mobile<br />

Systeme sind nach wie vor wesentlich<br />

günstiger und so könnte der Preis die Autofahrer<br />

letztendlich doch vom Kauf eines<br />

fest eingebauten Systems abhalten. Die<br />

Inzwischen besitzen die meisten Autofahrer<br />

ein navigationsgerät. Meist ist es ein mobiles.<br />

Foto: Tema Q<br />

Autofahrer sollten schließlich begründen,<br />

was für sie gegen mobile, beziehungsweise<br />

fest eingebaute Systeme spricht oder<br />

warum sie auch zukünftig auf ein Navigationssystem<br />

verzichten möchten.<br />

Gegen mobile Systeme spricht in<br />

erster Line die oft wenig elegante Befestigung,<br />

zudem werden sie öfter als<br />

unkomfortabel bezeichnet und auch die<br />

Diebstahlgefahr ist ein Argument gegen<br />

die Anschaffung.<br />

Fest eingebaute Systeme haben nach<br />

Meinung der Befragten vor allem zwei<br />

Nachteile: Man kann sie immer nur in<br />

einem Pkw verwenden und sie sind teuer.<br />

Der Grund, warum sich ein Viertel auch<br />

zukünftig kein Navi anschaffen möchte,<br />

ist schnell erklärt: Es besteht schlichtweg<br />

kein Bedarf. fw<br />

Die Verbreitung von navigationssystemen wird weiter steigen, der Trend geht zu fest eingebauten<br />

Systemen. Grafik: Tema Q<br />

<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011 131


etrieb service & marketing<br />

Pole-Position<br />

durch Datenqualität<br />

_ Viele Unternehmen bedienen sich zur Kundengewinnung und<br />

Kundenbindung der Reaktivierung des Direktmarketings, wobei<br />

in Werkstätten und Automobilhandel die Qualität der Kundendaten<br />

für gezielte Akquisition von Neukunden sowie langfristige Kundenbindung<br />

eine große Rolle spielt.<br />

Werkstatt- und Automobilprofis<br />

können sich<br />

mit einem qualifizierten<br />

Adressbestand ihrer<br />

Kunden erhebliche Wettbewerbsvorteile<br />

erarbeiten, dessen ist<br />

man sich bei der databyte GmbH, einem<br />

Anbieter von Wirtschaftsinformationssystemen,<br />

sicher. Allerdings erweist sich dies<br />

oft als steinige und mehrspurige Angelegenheit,<br />

weil sich laut databyte jeden<br />

Monat rund fünf Prozent aller Adressen<br />

132 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

und Ansprechpartner ändern. Deshalb<br />

kommt es auf eine gut geführte, immer<br />

auf den neuesten Stand gebrachten<br />

Data-Base an. Die sollte eigentlich auch in<br />

kleinen Betrieben zur Selbstverständlichkeit<br />

geworden sein. Die richtige Adressen-<br />

Auswahl ist das mit Abstand wichtigste<br />

Erfolgskriterium bei Direktmarkting-<br />

Aktionen. Am besten geeignet sind die<br />

eigenen Adressen. Die sorgfältige Pflege<br />

einer Kunden- und Interessentenkartei<br />

zahlt sich langfristig immer aus.<br />

Streuverluste<br />

vermeiden<br />

Um Streuverluste zu<br />

minimieren und Kosten<br />

zu senken, investieren<br />

Unternehmen zielgerichtet<br />

in professionelle<br />

Um Streuverluste zu minimieren und<br />

Kosten zu sparen, investieren Unternehmen<br />

zielgerichtet in professionelle<br />

Wirtschaftsinformationssysteme.<br />

Foto: Rinn<br />

Wirtschaftsinformationssysteme. Nach<br />

allgemein gültiger Faustformel zeigt sich<br />

die Akquisition eines neuen Kunden etwa<br />

zehnmal teurer als das Halten eines treuen<br />

Kunden. Stetiger und guter Service ist<br />

ein Schlüsselfaktor, aber abhängig von<br />

qualifizierten Informationen. Neben neu<br />

bestellten Geschäftsführern liefern externe<br />

Datenbanken praktischerweise auch<br />

Geburtstage von Firmeninhabern und<br />

Firmengründungsdaten. So gratulieren<br />

Händler ihren Kunden passend zum jeweiligen<br />

Anlass und bringen sich positiv<br />

und elegant ins Gedächtnis. Ein halbes<br />

Jahr vor dem Fahrzeugwechsel bieten<br />

Unternehmen ihrem Geschäftspartner<br />

gezielt einen maßgeschneiderten Leasingwagen<br />

an. Gute Datenbanken kombinieren<br />

weitere Auswahlkriterien wie<br />

Fuhrpark, Branchen, Betriebsgrößen,<br />

Regionen und Bonität. „Am besten zeigt<br />

dies ein Beispiel aus der Praxis“, sagt<br />

Alexander Hiller, Geschäftsführer der Lübecker<br />

databyte GmbH: „Ein Autohaus<br />

plant eine Verkaufsaktion für Cabrios mit<br />

der Zielgruppe Frauen im Alter zwischen<br />

20 und 40. Sie sollen die Position der Geschäftsführerin<br />

bekleiden und aus der<br />

Immobilienbranche innerhalb der Region


Stuttgart stammen. Der Autohändler lässt<br />

durch ein Unternehmen für Wirtschaftsinformationen<br />

seine Bestandsdaten um die<br />

spezifischen Merkmale anreichern, und die<br />

integrierte Datenbank fügt weitere fehlende<br />

Potenziale hinzu. Marketing und Vertrieb<br />

erhalten so maßgeschneiderte Angaben<br />

für das Mailing und die persönliche<br />

Ansprache. Das schafft Vertrauen beim<br />

Empfänger in die Kompetenz und Sorgfalt<br />

des werbetreibenden Unternehmens und<br />

ebnet den Weg für eine Zusammenarbeit.“<br />

Immer korrekt ans Ziel kommen, lautet<br />

die Devise, denn Datenbanken des<br />

Automobilsektors bedürfen dringend der<br />

Pflege. Die meisten Händler erfassen Daten<br />

von neuen Kunden manuell. Oftmals<br />

entstehen dabei Dubletten und falsche<br />

Schreibweisen. Erfahrungen aus der Praxis<br />

von databyte belegen, dass bis zu 30 Prozent<br />

der Bestandsdaten in Unternehmen<br />

fehlerhaft sind. Durch Abgleich mit Referenzdaten<br />

einer Wirtschaftsdatenbank<br />

werden Fehler identifiziert und bereinigt.<br />

So wird die betriebsinterne Adressverwaltung<br />

regelmäßig aktualisiert, damit zum<br />

Beispiel Rechnungen und Mahnbescheide<br />

ohne Formfehler auch da ankommen, wo<br />

sie hin sollen.<br />

Viele Wege führen zur<br />

Kundengewinnung<br />

Auch wenn der Aufwand für Pflege und<br />

Aktualisierung der Datenbank nicht von<br />

Pappe ist, hier darf man nicht an der<br />

falschen Stelle sparen. Sowohl die Datenerfassung<br />

als auch Dienstleistungen<br />

wie Datenpflege, Aktualisierung und<br />

Datenabgleich werden von Direktmarketingunternehmen<br />

und Anbietern von<br />

Wirtschaftsinformationssystemen angeboten.<br />

Hiermit können die Aktivitäten<br />

des Kunden genau beobachtet werden.<br />

Mit diesen Informationen kann der Betrieb<br />

agieren. Außerdem können die<br />

Adressen mit weiteren Informationen<br />

wie Profil- und Umsatzdaten angereichert<br />

werden.<br />

Wenn die neuesten Daten des Kunden<br />

vorhanden sind, kommen wir an den<br />

alles entscheidenden Punkt, den Kunden<br />

nicht nur einmalig zu bedienen, sondern<br />

ihn mit gezielten Aktionen des Betriebes<br />

langfristig zu binden. Hier ist Direktwerbung<br />

der beste Weg für alle, die ihre Zielgruppe<br />

sehr genau bestimmen können.<br />

Die für den Versand benötigten Adressen<br />

beschaffen Sie sich relativ einfach über<br />

Adressverlage. Bei Entwurf und Gestaltung<br />

der Briefe ist es sinnvoll, sich von<br />

einer Werbeagentur unterstützen zu lassen.<br />

Vorteil: Geringe Streuverluste durch<br />

gezielte Ansprache. Nachteil: Vor allem<br />

beim ersten Mal teuer, da hohe Entwicklungskosten.<br />

Anzeigen führen je nach Produkt und<br />

Einzugsgebiet mit unterschiedlichen<br />

Wegen zum Erfolg: Wer beispielsweise<br />

Waren für alle auf einem eng begrenzten<br />

Markt anbietet, sollte in der Lokalzeitung<br />

oder den örtlichen Anzeigenblättern inserieren.<br />

Lässt sich die Zielgruppe fachlich<br />

einschränken, ist der Weg über die<br />

einschlägigen Fachzeitschriften wegen<br />

der geringeren Streuverluste vorzuziehen.<br />

Für beide Wege gilt gleichermaßen:<br />

Nur eine gut gemachte Anzeige, die aus<br />

der Masse heraussticht, löst das erwartete<br />

Echo aus. Vorteile: Thema und Motiv<br />

der Anzeige ohne Aufwand beliebig<br />

veränderbar und Rabatte bei „Abonnent-<br />

Schaltung“. Nachteil: Handgestrickte Lösungen<br />

bringen wenig, daher empfiehlt<br />

sich die Einschaltung einer (nicht ganz<br />

billigen) Agentur.<br />

Bei Prospekten sollte das Produkt oder<br />

die Dienstleistung möglichst viele Kunden<br />

auf einem eingeschränkten lokalen<br />

Markt ansprechen können. Was sich also<br />

für den Gastwirt, Schuhmacher, HiFi-Verkäufer<br />

durchaus lohnt, ist für einen weniger<br />

auf die allgemeinen Verbraucherinteressen<br />

abzielenden Unternehmer, zum<br />

Beispiel aus der Gebäudetechnik, kaum<br />

geeignet. Vorteil: Kostengünstig, da wenig<br />

Herstellungsaufwand. Nachteil: Können<br />

bei der Papierflut in den Briefkästen<br />

leicht untergehen<br />

Besitzen Sie ein Ladengeschäft, dann<br />

gestalten Sie Ihre Außenfenster mit viel<br />

Sorgfalt. Haben Sie den potenziellen<br />

Kunden erst einmal aufmerksam gemacht<br />

und betritt er den Laden, haben<br />

Sie schon halb gewonnen. Häufig wechselnde<br />

Dekoration weckt beim Kunden<br />

die Neugier, nach dem Motto: „Was haben<br />

die jetzt schon wieder ausgestellt?“<br />

Vorteil: Zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten,<br />

steuerbar nach Wetter und<br />

Saison. Nachteil: Hoher Aufwand durch<br />

ständigen Wechsel, nur für Unternehmer<br />

mit Ladengeschäft geeignet.<br />

Den Kunden zum<br />

Käufer machen<br />

Sind Ihnen potenzielle Kunden beispielsweise<br />

über ein Gewinnspiel oder eine<br />

Fragebogenaktion mit Adressen bekannt,<br />

können Sie diese sofort in Ihre Databse einpflegen.<br />

Desweiteren gilt es Möglichkeiten<br />

auszuloten, um mit Kunden in Kontakt zu<br />

Kommen. Messen und Ausstellungen, also<br />

regionale Verbraucherausstellungen mit<br />

starkem Publikumsverkehr, können dazu<br />

genutzt werden, um Konsumenten ansprechen.<br />

Wer dagegen auf ein Fachpublikum<br />

abstellt, für den lohnen sich überregionale<br />

Fachmessen. Vorteil: Direkter Blickkontakt<br />

zum Kunden, der wiederum das Angebot<br />

persönlich prüfen kann. Nachteil: Insbe-<br />

sondere bei Fachmessen hohe Gebühren<br />

für die Standflächen. Einfache Produkte<br />

oder die Bewerbung des Betriebes eignen<br />

sich am besten zur Plakatwerbung. Als<br />

Faustregel gilt: Je weniger und größer der<br />

Text und je ansprechender das Foto, desto<br />

erfolgreicher ist dieses Werbemittel. Vorteil:<br />

Geringe Herstellungskosten. Nachteil:<br />

Je nach Produkt hohe Streuverluste, Gefahr<br />

der Zerstörung oder des Überklebens.<br />

Die Zahl der lokalen Radiosender<br />

wächst ständig. Damit werden diese Medien<br />

auch für den kleineren Unternehmer<br />

zunehmend wichtig. So nutzen viele<br />

lokalen Händler auf der „grünen Wiese“<br />

mittlerweile die lokalen Medien, um Kunden<br />

aus den überfüllten Stadtzentren anzulocken.<br />

Vorteil: Zum Teil hohe regionale<br />

Akzeptanz der privaten Sender macht die<br />

Spots „glaubhaft“. Nachteil: Zum Teil sehr<br />

hohe Kosten pro Sendeminute. Bei der Kinowerbung<br />

können Sie die Chance nutzen,<br />

Ihr Angebot zu präsentieren, während die<br />

Zuschauer auf den Film warten. Anders als<br />

beim Fernsehen sind Sie sich hier der ungeteilten<br />

Aufmerksamkeit des Zuschauers<br />

sicher. Auch dieses Medium eignet sich am<br />

besten für Unternehmer mit einem regionalen<br />

Markt. Vorteil: Durch die Art des<br />

Films ist die Zielgruppe genau bestimmbar.<br />

Nachteil: Erstellung des Spots erfordert<br />

hohen organisatorischen und finanziellen<br />

Aufwand.<br />

Last but not least ist eine wirksame<br />

„Mund-zu-Mund-Propaganda“ der Traum<br />

vieler Unternehmer. Denn sie ist die kostengünstigste<br />

und glaubhafteste Form<br />

der Kundenwerbung. Damit Sie der Kunde<br />

jedoch seinen Freunden und Bekannten<br />

empfiehlt, muss er zunächst 100-prozentig<br />

mit Ihrer Leistung zufrieden sein. Jeder<br />

unzufriedene Kunde schadet dem Image<br />

und erschwert daher die Ansprache neuer<br />

Kunden. UR.<br />

Der stetige und gute Service für Geschäftspartner ist ein<br />

Schlüsselfaktor, aber abhängig von qualifizierten Informationen.<br />

Datenbanken liefern praktischerweise Daten<br />

zu Geburtstagen von Kunden und Daten rund um das<br />

Kundenfahrzeug, wie Inspektionen oder HU-Termine etc.<br />

Foto: Mann Filter<br />

<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011 133


etrieb service & marketing<br />

Servicequalität lässt zu<br />

wünschen übrig<br />

_ Laut der Studie von BearingPoint und Multi-M/IT wartet jeder<br />

zweite potenzielle Neuwagenkäufer in Europa vergeblich auf einen<br />

Termin für eine Probefahrt und über die Hälfte des Infomaterials<br />

kommt viel zu spät an.<br />

In ihrer aktuellen Studie stellen die<br />

Management- und Technologieberatung<br />

BearingPoint und der IT-Dienstleisters<br />

Multi-M/IT der europäischen<br />

Automobilindustrie schlechte Noten<br />

aus. Bei der Betreuung potenzieller Neuwagenkäufer<br />

schneiden sie wiederholt<br />

schlecht ab. Von November bis Dezember<br />

2010 wurden für die Studie auf den Internetseiten<br />

von 19 europäischen Autoherstellern<br />

in über 4400 Stichproben Infomaterialien<br />

und Probefahrten angefordert.<br />

Das Ergebnis ist niederschmetternd,<br />

denn in 42 Prozent aller Fälle mussten<br />

die Interessenten mehr als sieben Tage<br />

auf die Zusendung der Materialien warten.<br />

Bei den angefragten Probefahrten<br />

haben sogar 61 Prozent der Tester nach<br />

vier Tagen noch keine Antwort erhalten.<br />

134 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

Mit 45 Prozent blieb zudem fast jede<br />

zweite Anfrage auch nach Abschluss des<br />

14-tägigen Untersuchungszeitraums unbeantwortet.<br />

Servicequalität gegenüber<br />

Vorjahr kaum verbessert<br />

Laut einer BearingPoint-Studie aus dem<br />

vergangenen Jahr mussten bereits im<br />

Jahr zuvor 44 Prozent der Interessenten<br />

länger als sieben Tage auf Informationsmaterial<br />

warten. Auch die Qualität bei der<br />

Betreuung potenzieller Neuwagenkäufer<br />

konnte nur geringfügig optimiert werden.<br />

So blieben 2009 63 Prozent der Anfragen<br />

für Probefahrten innerhalb von vier Tagen<br />

unbeantwortet (2010: 61 Prozent).<br />

Ein kleines Trostpflaster: im direkten<br />

Ländervergleich schneiden<br />

deutsche Hersteller<br />

bei der Zusendung von<br />

Informationsmaterial<br />

am besten ab. Dabei<br />

trafen in 82 Prozent der<br />

Fälle die angeforderten<br />

Broschüren innerhalb<br />

von sieben Tagen bei<br />

Die Servicequalität euro-<br />

päischer Automobilhersteller<br />

lässt weiterhin zu wünschen<br />

übrig, das macht die Studie<br />

von BearingPoint und Multi-M/IT<br />

deutlich. Foto: Ford<br />

den Testern ein. Bei den angefragten Probefahrten<br />

belegt Deutschland allerdings<br />

lediglich den fünften Platz der sieben<br />

untersuchten Märkte. Nur in Italien und<br />

Spanien warteten noch mehr Interessenten<br />

auf eine Kontaktaufnahme durch den<br />

Hersteller oder einen seiner Händler.<br />

Bei den Fahrzeug-Herstellern<br />

ist Handlungsbedarf angesagt<br />

Auf lange Sicht kann sich keiner erlauben,<br />

Interessenten, die kurz vor der Kaufentscheidung<br />

stehen, warten zu lassen, bringen<br />

die Autoren der Studie zum Ausdruck.<br />

Schneller Service und eine effiziente Bearbeitung<br />

von Kundenanfragen spielen<br />

bei der Entscheidung für eine Marke eine<br />

wichtige Rolle, weil sich die Verbraucher<br />

längst an kurze Reaktionszeiten im Internet<br />

gewöhnt haben.<br />

„Speziell in der Kommunikation zwischen<br />

den Marken und ihren Händlern<br />

besteht nach wie vor Optimierungsbedarf“,<br />

macht Anton Weig, Partner bei<br />

BearingPoint und verantwortlich für den<br />

Bereich Automobilwirtschaft, deutlich<br />

und fügt an: „Wer bestehende Schwächen<br />

adressiert und es schafft, Kundenanfragen<br />

effektiver zu bearbeiten, kann<br />

im Wettbewerb erheblich profitieren.“ jr.<br />

www.bearingpointconsulting.com<br />

www.bearingpoint.de


Zehn Jahre AC Autocheck<br />

_ AC Autocheck feiert den zehnten Geburtstag.<br />

Und über 670 Betriebe feiern.<br />

Aus der Idee, Marketing für freie Werkstätten,<br />

Existenzgründer und ehemalige<br />

Vertragswerkstätten in eine professionelle<br />

Form zu gießen, ist ein etabliertes Werkstattkonzept<br />

geworden.<br />

Deshalb lädt die ATR ServiceGmbH alle<br />

Konzeptpartner als Dank für ihr Engagement<br />

vom 25. bis 26. Juni ins Estrel Hotel<br />

in Berlin ein. Zur Feier des runden Geburtstages<br />

haben die ATR und ihre Gesellschafter<br />

Matthies, Stahlgruber und WM für ihre Gäste<br />

ein abwechslungsreiches Kongress-Programm<br />

zusammengestellt. Trotz der Zugehörigkeit<br />

zum Konzept bleiben die Inhaber<br />

ihr eigener Chef, profitieren aber gleichzeitig<br />

von dem umfangreichen Angebot an<br />

Konzeptbausteinen der ATR Service GmbH.<br />

Nur wenige Bausteine sind<br />

Pflicht, die meisten können die<br />

Betriebe ganz nach ihren Bedürfnissen<br />

zusammenstellen – damit<br />

hat die ATR einen individuellen<br />

Service nach Wunsch geschaffen.<br />

„Wir haben in den vergangenen Jahren<br />

viel für die Wettbewerbsfähigkeit unserer<br />

Partner getan. Neue Leistungen wie<br />

die Werkstattersatzwagenaktionen, das<br />

Rechtsmodul Advomotive und das Trainingscamp<br />

für Azubis kommen gut an<br />

und haben sich bereits bewährt. Der 600.<br />

Werkstattpartner war ein Meilenstein beim<br />

bundesweiten Ausbau unseres Partnernetzwerks<br />

und wir sind zuversichtlich, dass wir<br />

im Laufe des Jahres 2011 den 700. Partner<br />

Thomas Sülzle feiert mit den<br />

AC Autocheck-Partnern das<br />

zehnjährige Jubiläum. Foto: ATR<br />

begrüßen können”, ist<br />

Thomas Sülzle, Leiter Marketing<br />

Services bei der ATR<br />

Service GmbH, überzeugt.<br />

Die Expansion läuft<br />

nach Plan. Schließlich arbeitet<br />

die ATR Service GmbH ständig an<br />

der Weiterentwicklung ihres Angebots.<br />

„Wir schaffen nicht nur neue Konzeptbausteine,<br />

sondern stellen auch vorhandene<br />

Bausteine auf den Prüfstand, um<br />

sie aktuellen Entwicklungen anzupassen.<br />

Unsere Devise lautet Qualität vor Quantität“,<br />

sagt Sülzle. Und das kommt an, wie<br />

die steigende Zahl der Partner beweist.<br />

Schon heute ist AC Autocheck eine starke<br />

Gemeinschaft. fw<br />

<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011 135


profile<br />

ISSN 0001-1983<br />

Gegr. 1912 als „AUTO-Markt“<br />

Franzensbad-Wien, 99. Jahrgang 2011<br />

Offizielles Organ<br />

des Gesamtverband<br />

Autoteile-Handel e.V.<br />

Das Kraftfahrzeug-Magazin für die Führungskräfte<br />

aus Kfz-Handel, -Werkstätten, -Teilegroß- und Einzelhandel<br />

sowie aus -Industrie und -Zulieferfirmen<br />

HerAUSGeber UNd VerlAG:<br />

Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG<br />

Postanschrift: 30130 Hannover<br />

Telefon 0511 8550-0, Telefax 0511 8550-2600<br />

VerlAGSleITUNG: Klaus Krause<br />

VerlAGSbereIcH KFZ UNd MObIlITäT<br />

VerlAGSbereIcHSleITUNG: Eckhard Schulte<br />

Telefon 0511 8550-2610, schulte@schluetersche.de<br />

redAKTION:<br />

Jürgen Rinn (Chefredakteur)<br />

Finkenstraße 2, 97264 Helmstadt<br />

Telefon 09369 982171, Telefax 09369 982172<br />

rinn@schluetersche.de<br />

Richard Linzing (stellv. Chefredakteur)<br />

Telefon 08261 7628983, Telefax 08261 7628984<br />

linzing@schluetersche.de<br />

Dr. Frauke Weber (Redaktion)<br />

Telefon 06432 988613, Telefax 06432 988614<br />

frauke.weber@schluetersche.de<br />

Klaus Kuss (Redaktion)<br />

Telefon 08342 9184190, Telefax 08342 9184192<br />

kuss@schluetersche.de<br />

Thomas Vahle (Chef vom Dienst)<br />

Telefon 0511 8550-2615, vahle@schluetersche.de<br />

www.<strong>amz</strong>.de<br />

STäNdIGe redAKTIONelle MITArbeITer:<br />

Ute Kernbach (Automobil-Markt), Peter Rodenbüsch<br />

(Automobil-Szene), Hans T. Rosarius (Recht),<br />

ANZeIGeNleITUNG:<br />

Christian Welc, Telefon 0511 8550-2643, welc@schluetersche.de<br />

ANZeIGeNVerKAUFSleITUNG:<br />

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Derzeit gültige Preisliste: Nr. 49 vom 1.1.2011<br />

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beZUGSPreISe: Jahresabonnement e 62,– jährl. Inland,<br />

inkl. Versandkosten, inkl. MwSt., e 62,– jährl. Ausland,<br />

zuzüglich Versandkosten e 21,–, Einzelheft e 7, – im<br />

In- und Ausland zuzüglich Versandkosten (EU-Steuerregelung<br />

wird berücksichtigt).<br />

Für ordentliche GVA-Mitglieder ist der Bezug der <strong>amz</strong> im<br />

Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />

bANKVerbINdUNGeN: Sparkasse Hannover<br />

(BLZ 250 501 80), Konto 101 99 00<br />

Angeschlossen der Informationsgemeinschaft zur<br />

Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. (IVW)<br />

Nachdruck nur mit Genehmigung des Verlages unter<br />

ausführ licher Quellenangabe gestattet. Gezeichnete Artikel<br />

decken sich nicht unbedingt mit der Meinung der Redaktion.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte haftet der Verlag<br />

nicht.<br />

GerIcHTSSTANd UNd erFüllUNGSOrT: Hannover<br />

Diese Ausgabe enthält ein Kundenmagazin der<br />

MAHA Maschinenbau Haldenwang GmbH & Co. KG sowie<br />

das <strong>amz</strong>-Sonderheft „Oldtimer Spezial“. Wir bitten unsere<br />

Leser um freundliche Beachtung.<br />

dIe TITel deS VerlAGSbereIcHS KFZ UNd MObIlITäT<br />

IM überblIcK:<br />

• <strong>amz</strong> – auto motor zubehör • bfp fuhrpark + management<br />

• GO GLOBAL BIZ • Kfz-MeisterService (integriert in <strong>amz</strong>)<br />

• NKWpartner • www.<strong>amz</strong>.de • www.goglobalbiz.de<br />

• www.NKWpartner.de • www.fuhrpark.de<br />

druck: CW Niemeyer Druck GmbH, Böcklerstraße 13,<br />

31789 Hameln/Wangelist<br />

136 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />

Neuer Vertriebschef<br />

bei A.T.U<br />

Der Aufsichtsrat der A.T.U Auto-Teile-<br />

Unger Holding GmbH hat Andreas Hacker<br />

als neues Mitglied der Geschäftsführung<br />

berufen. Hacker übernahm am<br />

1. April 2011 die Verantwortung für die<br />

Ressorts Vertrieb und Marketing. In seiner<br />

neuen Position soll Hacker (54) die<br />

Standardisierung der Kfz-Werkstätten<br />

und die Optimierung des Kundenservices<br />

bei A.T.U vorantreiben.<br />

Hacker ist seit Juli 2010 Mitglied des<br />

Aufsichtsrats der A.T.U und mit den aktuellen<br />

Trends der Kfz-Werkstattbranche<br />

vertraut. Er arbeitete zwischen 1978 und<br />

2005 bei McDonald‘s in Europa und den<br />

USA, zuletzt als Senior Vice President<br />

Central Europe and Central Asia. In die-<br />

Wulf Gaertner Autoparts AG<br />

erweitert Vorstand<br />

Marita Schwartze wurde in den<br />

Vorstand des Hamburger Familien-<br />

unternehmens berufen. Foto: Meyle<br />

Marita Schwartze ist in den Vorstand der<br />

Wulf Gaertner Autoparts AG berufen worden<br />

und rückt damit auch formal an die<br />

Seite des Vorstandsvorsitzenden Dr. Karl J.<br />

Gaertner. Mit der Erweiterung seiner operativen<br />

und strategischen Spitze will der<br />

Hersteller von Autoersatzteilen seinem<br />

Wachstum in den vergangenen Jahren und<br />

den erhöhten Anforderungen des Marktes<br />

Stühlerücken bei Pirelli<br />

_ Michael Schwöbel (48) übernahm am 1. Januar 2011<br />

den Vorsitz der Geschäftsführung von Pirelli Deutschland.<br />

Michael Schwöbel folgt auf Dr. Guglielmo Fiocchi (48), der zum<br />

Jahresbeginn an die Spitze der Business Unit Truck nach Mailand<br />

gewechselt hat. Die Leitung der Business Unit Motorrad,<br />

die Dr. Fiocchi ebenfalls innehatte, übergab er an Uberto Thun-<br />

Hohenstein (49), bisher Senior Vice President Maketing & Sales<br />

bei Pirelli, ebenfalls am Konzern-Hauptsitz in Mailand. Michael<br />

Schwöbel ist bereits seit 1983 für das Unternehmen tätig. Im<br />

Jahr 2000 wurde der Diplom-Betriebswirt in die Geschäftsführung<br />

der Pirelli Deutschland GmbH berufen und leitet seither die<br />

Bereiche Finanzen, Controlling und Verwaltung.<br />

Darüber hinaus verantwortet er seit Januar 2010 als Managing<br />

Director der Pirelli Eco Technology Deutschland den Vertrieb<br />

des Rußpartikel-Filtersystems Feelpure für Busse, Wohnmobile,<br />

Lkw und andere Nutzfahrzeuge. fw<br />

Der Aufsichtsrat der A.T.U Auto-<br />

Teile-Unger Holding GmbH hat Andreas<br />

Hacker als neues Mitglied der Geschäftsführung<br />

berufen. Foto: A.T.U<br />

ser Funktion war er für die Expansion des<br />

Unternehmens in 21 Länder verantwortlich.<br />

Seit 2005 ist Hacker in beratenden<br />

Funktionen für Unternehmen der Finanz-<br />

und Unterhaltungsindustrie tätig. jr.<br />

Rechnung tragen. Marita Schwartze ist<br />

seit über 30 Jahren in dem Familienunternehmen<br />

tätig. Als Mitglied der Geschäftsleitung<br />

und Leiterin Personal trug sie in<br />

den vergangenen Jahren maßgeblich zur<br />

vorbildlichen Mitarbeiterorientierung bei<br />

der Wulf Gaertner Autoparts AG bei, heißt<br />

es dort. „Um unseren Qualitätsanspruch<br />

auch künftig weiter ausbauen zu können,<br />

sind wir auf engagierte und qualifizierte<br />

Mitarbeiter angewiesen. Da wir ein international<br />

tätiges Unternehmen sind, legen<br />

wir großen Wert auf sozial kompetente<br />

Kollegen, die sich auf ein multikulturelles<br />

Umfeld einlassen können“, sagt Marita<br />

Schwartze und ergänzt: „Mit unserem Leitsatz<br />

Führen heißt vorleben, wollen wir die<br />

Mitarbeiter motivieren, sich mit ihren individuellen<br />

Hintergründen und ihrer Qualifikation<br />

entsprechend im Unternehmen zu<br />

entwickeln.“ jr.<br />

Neuer Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung bei<br />

Pirelli Deutschland:<br />

Michael Schwöbel.<br />

Foto: Pirelli


ückspiegel<br />

50 Jahre Plakette –<br />

50 Ausreden<br />

_ Zwischen TÜV und Autofahrer bestand seit jeher eine emotionale<br />

Komponente. Das nahm der TÜV Süd zum Anlass, in seinen rund<br />

300 Service-Centern die besten und schrägsten Ausreden zu sammeln.<br />

Herausgekommen sind: „50 Jahre TÜV-Plakette – 50 Ausreden“.<br />

Aus den über 200 Kommentaren<br />

und Ausreden, die in den Service-<br />

Centern zusammengetragen<br />

wurden, hier nachfolgend die<br />

50 häufigsten, respektive originellsten<br />

Aussagen:<br />

„Das Auto kriegt morgen meine Frau zum<br />

Geburtstag als Überraschung, ich muss<br />

jetzt sofort TÜV haben.“<br />

„Mit dem Wagen fährt nur meine Frau.“<br />

„Da habe ich keine Ahnung, mit dem Auto<br />

fährt nur mein Mann.“<br />

„Meine Frau bringt mit dem Auto bloß die<br />

Kinder zur Schule.“<br />

„Mein Freund meinte, wenn ich beim TÜV<br />

vorfahre, bekommen wir vielleicht die Plakette.“<br />

„Mein Mann hat gesagt, ich soll alles unterschreiben,<br />

wir verkaufen das Auto eh an<br />

die Werkstatt.“<br />

„Der Ölverlust kommt vom Danebenleeren<br />

beim Einfüllen.“<br />

„Ich fahr eh bloß bei Tag.“ (bei Beleuchtungsmangel)<br />

„Die Nebelschlussleuchte brauch ich nicht,<br />

bei so einem Wetter bleib ich sowieso zuhause.“<br />

„Da passiert doch nichts, den Riss hab ich<br />

schon seit einem Jahr in der Scheibe.“<br />

„Versprochen, nächste Woche mach ich<br />

Winterreifen drauf.“<br />

„Da hinten sitzt bei mir nie jemand.“ (fehlende<br />

Sicherheitsgurte)<br />

„Ist alles in Ordnung, hab isch original im<br />

ebay ´kauft.“<br />

„Wozu brauch ich eine Handbremse, das ist<br />

doch ein Automatik!“<br />

„Da ist nur schlechter Sprit drin vom Urlaub,<br />

normal sind die Abgaswerte gut.“<br />

„Je lauter mein Auspuff, desto sicherer,<br />

weil man mich besser herannahen hört.“<br />

138 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr.4-2011<br />

„Müssen Sie so streng sein, das könnte ja<br />

genauso noch nach der Prüfung hier kaputt<br />

gehen.“<br />

„Da darf kein Mangel im Prüfbericht stehen,<br />

ich will den Wagen verkaufen!“<br />

„Wenn ich das machen lass, dann hält das<br />

eh` wieder nicht lange!“<br />

„Schreiben Sie´s ruhig drauf, ich mach es<br />

eh` nicht!“<br />

„Dann meld´ ich den halt ab. Dann gehen<br />

dem Staat aber die Steuern weg, wollen Sie<br />

das verantworten?“<br />

„Nach hinten brauch ich nichts sehen, mich<br />

überholt keiner!“<br />

„Ich fahre doch nicht viel.“<br />

„Vor zwei Jahren hat der Kollege kein Wort<br />

gesagt, dass mit den Bremsen etwas nicht<br />

stimmt.“<br />

„Die Ersatzteile für den amerikanischen<br />

Wagen sind erst in drei Monaten wieder<br />

lieferbar.“<br />

„Das ist das Auto von meinem Nachbarn.“<br />

„Ich bin doch auch hergefahren, da kann es<br />

ja nicht so schlimm sein.“<br />

„Man kann ein Auto auch tot-reparieren.“<br />

„Den Defekt hat mein Auto seit Jahren, das<br />

hat noch nie gestört.“<br />

„Die Nebelschlussleuchte brauche ich nie,<br />

ich weiß nicht einmal, wo ich die einschalten<br />

muss.“<br />

„Gestern waren die noch dran, jetzt hat die<br />

schon wieder jemand geklaut.“ (fehlende<br />

Wischerblätter)<br />

„Die Mängel jetzt zu beheben ist völlig<br />

sinnlos. Das Auto ist für einen Crashversuch<br />

vorgesehen, braucht aber für den<br />

Crash einen gültigen TÜV.“<br />

„Ich brauch den TÜV aber jetzt, mein Kurzzeitkennzeichen<br />

läuft ab.“<br />

„Das macht nichts, ich bin Krankenschwester!“<br />

(abgelaufener Verbandskasten)<br />

Die im Volksmund genannte „TÜV-Plakette“<br />

signalisierte von Anfang an, wann die nächste<br />

HU fällig ist. Foto: TÜV<br />

„Macht nix, ich habe in der Garage eine<br />

Wanne unters Auto gestellt.“ (Ölverlust)<br />

„Wir fahren kaum auf der Straße“. (abgefahrene<br />

Reifen an Zugmaschinen)<br />

Bei der Abgasuntersuchung an einem Fahrzeug,<br />

das hinten komplett mit Matratzen<br />

ausgelegt ist, sagt die Dame aus dem Rotlichtmilieu:<br />

„Wenn das Abgas nicht klappt,<br />

ist es nicht schlimm, ich stehe nur an der<br />

Ingolstädter Straße und brauche den Motor<br />

nur zum Heizen.“<br />

„Ich fahre nicht bei Dunkelheit.“ (defektes<br />

Abblendlicht)<br />

Bei der HU reißt ein Handbremsseil. In der<br />

schriftlichen Beschwerde findet sich der<br />

Satz: „Das Seil ist nur gerissen, weil der<br />

Prüfer an der Handbremse gezogen hat<br />

wie ein Ochse.“<br />

Prüfer: „Ihre Federn scheinen lahm zu<br />

sein.“ Autofahrer: „Wundert mich nicht, ich<br />

habe fünf Zentner Kartoffeln im Auto.“<br />

„Wenn ich die Scheibe austauschen muss,<br />

wer zahlt mir dann meine Vignette?“<br />

Bei einem Eintrag wurde die zulässige<br />

Achslast um 100 Kilo reduziert. Daraufhin<br />

der Kunde: „Dann kann ich mei Oide nimma<br />

mitnehmen.“<br />

Anruf bei der Prüfstelle: „Wieso hat mein<br />

Nachbar den TÜV bekommen? Der versaut<br />

mir immer die Straße!“<br />

Bei der HU: „Bitte schaun Sie genau hin<br />

und schreiben alles auf. Ich will ein neues<br />

Auto und meine Frau hat es mir verboten.<br />

Vielleicht schaffe ich es so, sie zu<br />

überzeugen.“<br />

An einem russischen Auto funktioniert<br />

die Hinterradbremse nicht. „Das ist ein<br />

russischer Wagen, der hat hinten keine<br />

Bremse.“<br />

Vor der Probefahrt mit dem Motorrad<br />

bemerkt der Prüfer den zu geringen Reifenluftdruck.<br />

Er misst nach und sagt dem<br />

Besitzer, dass nur 0,3 bar Druck auf dem<br />

Reifen sind. Kunde: „Ich dacht schon: Mein<br />

Gott, sind die Straßen schlecht!“<br />

Anfrage eines Kunden, für dessen Wohnwagen<br />

die TÜV-Plakette abgelaufen war:<br />

„Mein Wohnwagen steht in Spanien,<br />

reicht es, wenn ich Ihnen Bilder zeige und<br />

sie machen mir dann den Stempel in die<br />

Papiere?“<br />

Bei einem Traktor funktioniert die Hupe<br />

nicht, sagt der Landwirt: „Ja mei, ich kann<br />

ja schreien, ist eh alles offen, da hört man<br />

mich schon.“<br />

„Brauchst nicht genau schauen bei<br />

meinem Traktor – mit dem fahre ich nur im<br />

Obstgarten.“<br />

„Früher habe ich mich vor dem TÜV mehr<br />

gefürchtet, als vor dem Zahnarzt. Aber<br />

heute hat es mir echt gut gefallen.“<br />

Sicher gibt es noch eine Fülle derartig skurriler<br />

Aussagen, aber die Zeiten der großen<br />

Aufgeregtheit sind vorbei. jr.

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