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<strong>amz</strong> 4<br />
zeitschrift für das Kfz-gewerbe und den teilemarkt<br />
auto motor zubehör<br />
räder und reifen<br />
Mehr Umsatz durch professionellen Reifenservice<br />
68237 | ISSN 0001-1983<br />
Offizielles Organ des<br />
gesamtverband<br />
autOteile-Handel e.v.<br />
april 2011, 99. Jahrgang<br />
Waschen und Pflegen<br />
Mit dem sauberen Fahrzeug in den Frühling
<strong>amz</strong> 4/2011 editorial<br />
Nachdem der deutsche Arbeitsmarkt sich<br />
im europäischen Vergleich erstaunlich<br />
robust entwickelt hat, erweist sich auch<br />
die finanzielle Lage der deutschen Verbraucher<br />
merklich positiver. Eine Studie<br />
des GfK Vereins zeigt, dass die deutschen Verbraucher<br />
die Wirtschaftskrise vielfach ohne Blessuren<br />
hinter sich gelassen haben. Darin sieht heute knapp<br />
jeder dritte Deutsche seine Finanzlage positiv,<br />
vor einem Jahr tat dies nur jeder Vierte. Gleichzeitig<br />
sank der Anteil jener, die ihre Finanzen als<br />
angespannt einstufen. Laut ZDK-Präsident Robert<br />
Rademacher ist das Autojahr 2010 deutlich besser<br />
gelaufen als man erwartet habe, was er auf die<br />
Qualität der Geschäfte im Neu- und Gebrauchtwagensegment<br />
sowie den Servicesektor zurückführt.<br />
Für das laufende Jahr geht er im Service- und Teilegeschäft<br />
von einer Stabilisierung mit tendenziell<br />
leicht wachsender Nachfrage aus. Seine Prognosen<br />
werden auch von den Kfz-Betrieben gestützt. So<br />
geht aus dem aktuellen Geschäftsklimaindex des<br />
ZDK hervor, dass mehr als 80 Prozent der Autohäuser<br />
und Werkstätten die Geschäftslage im ersten<br />
Quartal dieses Jahres als gut oder befriedigend<br />
bewerten. Für das zweite Quartal erwarten 95,2<br />
Prozent der Befragten eine gute, beziehungsweise<br />
befriedigende oder saisonübliche Geschäftslage.<br />
Und bei der Werkstattauslastung gehen 96,6 Prozent<br />
von guten, beziehungsweise befriedigenden<br />
Quoten aus. Hier wird ersichtlich, der Kundendienstbereich<br />
gewinnt im Kfz-Betrieb mehr und<br />
mehr an Bedeutung. Dabei geht es um die Professionalisierung<br />
des Servicegeschäftes, also verstärkte<br />
Beratungsleistungen, um den Kunden bei<br />
seiner Wartungs- und Reparaturentscheidung zu<br />
unterstützen. Fragen wir uns doch einmal selbst,<br />
was wir als Kunde empfinden würden und stellen<br />
wir uns einfach einmal vor, dass wir unser Auto<br />
beim Kfz-Betrieb abstellen und finden es bei der<br />
Abholung, ohne dass wir darum gebeten haben,<br />
innen und außen gesäubert vor. Viel zu wenige<br />
Kfz-Betriebe nutzen die Fahrzeugwäsche als Verkaufsförderungs-Instrument.<br />
Wird ein repariertes<br />
Fahrzeug frisch gewaschen übergeben, fördert das<br />
eindeutig die Kundenzufriedenheit und die Kundenbindung.<br />
Umfragen von Waschanlagenherstellern<br />
bestätigen, dass zwei von drei Kunden es sich<br />
wünschen, dass ihr Fahrzeug nach einer Reparatur<br />
Sauberer Service<br />
rechnet sich<br />
_ Viele Kunden wünschen sich nach der<br />
Reparatur oder Inspektion ein sauberes Fahr zeug.<br />
Für Autohäuser und Kfz-Werkstätten ist das Thema<br />
Autowäsche ein Mittel zur Kundenbindung.<br />
„Der Dienstleistungssektor<br />
Autowäsche gewinnt im<br />
Kfz-Betrieb zunehmend an<br />
Bedeutung, weil für viele ein<br />
gewaschenes Auto einfach<br />
zum Service gehört.“<br />
oder Inspektion gewaschen wird. Zudem wären<br />
viele auch bereit, für diesen Service zu bezahlen.<br />
So liegt der Schluss nahe, dass sich eine eigene<br />
Waschanlage in Zukunft als wichtiges Differenzierungskriterium<br />
im Kundendienstbereich gegenüber<br />
den Mitbewerbern erweisen kann. Die Kosten<br />
für Anschaffung und Unterhaltung der Waschanlage<br />
stehen in vielen Betrieben dieser Luxus-<br />
Dienstleis tung entgegen. Doch zeigen Beispiele<br />
landauf und land ab, dass sich mit der professionellen<br />
Autowäsche auch Geld verdient lässt. Denn<br />
was spricht dagegen, unabhängig von Repa ratur<br />
oder Inspektion diese Leistung zu norma len Konditionen<br />
allen Autofahrern anzubieten? Dann kann<br />
sich die Autowäsche nicht nur zu einem weiteren<br />
Profit-Center entwickeln, sondern auch für zusätzliche<br />
Kun denfrequenz sorgen. Attraktive Zusatzgeschäfte<br />
versprechen auch Rahmenverträge mit<br />
benachbarten Fuhr parks oder Autovermie tungen,<br />
um eine profitable Auslastung zu erreichen.<br />
Voraussetzungen sind ein guter Standort, sauberes<br />
Erscheinungsbild, motiviertes Personal, leistungsgerechte<br />
Preise und aktives Marketing. Wer den<br />
Servicegedanken in den Vordergrund stellt, für den<br />
ist die eigene Autowaschanlage immer eine rechnerische<br />
Betrachtung wert, so oder so.<br />
Jürgen Rinn (<strong>amz</strong>-Chefredakteur)<br />
<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011 3
<strong>amz</strong> 4/2011 inhaltsverzeichnis<br />
Gutes Klima<br />
fürs Geschäft:<br />
Alles aus<br />
einer Hand<br />
_ Gut vorbereitet in die warme Jahreszeit<br />
starten: Valeo bietet mit dem neuen Klima<br />
Check-Paket und einem breiten Teile- und<br />
Service-sortiment für den gesamten Klimakreislauf<br />
beste Voraussetzungen für mehr Erfolg<br />
in Werkstatt und Ersatzteilmarkt.<br />
Der Klimatisierungsmarkt wächst kontinuierlich. Heute<br />
sind bereits 60 Prozent der Fahrzeuge mit einer Klimaanlage<br />
ausgestattet, und nur noch zehn Prozent<br />
aller Neufahrzeuge werden ohne Kühlfunktion für<br />
den Innenraum ausgeliefert. Das hat Auswirkungen<br />
auf das Werkstattgeschäft: Bereits bei jedem fünften Werkstattbesuch<br />
spielt die Klimaanlage eine Rolle, Tendenz steigend.<br />
Crash as<br />
Crash can<br />
_ Bei der CTS im westfälischen Münster<br />
werden Kollisionsversuche speziell für die<br />
Rekonstruktion von Verkehrsunfällen durchgeführt,<br />
die nicht durch gängige Simulationen<br />
oder Berechnungsverfahren rekonstruierbar<br />
sind. (Seite 16)<br />
4 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
Denoxtronic fach-<br />
gerecht instandsetzen<br />
_ Die SCR-Technologie senkt die Stickoxidemissionen<br />
und den Spritverbrauch. Sie findet<br />
zunehmend auch in Pkw und leichten Nutzfahrzeugen<br />
Anwendung. Für die AdBlue-Dosiersysteme<br />
Denoxtronic hat Bosch werkstattgerechte<br />
Instandsetzungsverfahren entwickelt. (Seite 70)<br />
Pole-Position<br />
durch Datenqualität<br />
_ Viele Unternehmen bedienen sich zur<br />
Kundengewinnung und Kundenbindung des<br />
Direktmarketings, wobei in Werkstätten und<br />
Automobilhandel die Qualität der Kundendaten<br />
für Akquisition und langfristige Kundenbindung<br />
eine große Rolle spielt. (Seite 132)
technik teilemarkt<br />
szene ZDK: Es geht aufwärts 8<br />
Mängel auf Rekordniveau 10<br />
Dachbox der Superlative 13<br />
trends Stadtplaner haben Einfluss auf Autoentwicklung 14<br />
Crash as Crash can 16<br />
automobil Leipzig geht neue Wege ohne Ami 18<br />
Mehr Sicherheit für Elektrofahrzeuge 20<br />
räder & reifen Sommerreifen 2011 24<br />
Heiße Preise im heißen Reifen-Sommer 28<br />
Mehr Sicherheit im Fokus 32<br />
Grenzgänger 38<br />
Nutzen statt jammern 42<br />
Einlagern mit Weitblick 46<br />
Die Macht der kleinen Gewichte 56<br />
Radvibrationen beseitigen 58<br />
Reinemacher für Räder 64<br />
werkstattpraxis Denoxtronic fachgerecht instandsetzen 70<br />
Ermüdungsarmes Polieren 74<br />
Schnelle Hilfe für schlappe Schläuche 76<br />
Erst analysieren, dann diagnostizieren 78<br />
werkstattausrüstung Schweres sicher im Griff 85<br />
Stahlgruber: Schulungen für 2011 88<br />
werkstattmarkt Werkstattausrüstung leasen 89<br />
Abgasprüfung am Dieselmotor 90<br />
waschen & pflegen Am liebsten im Fachmarkt 108<br />
Waschen, legen, föhnen: Aufbereitung bringt Umsatz 112<br />
Im Schongang 116<br />
Sauberer mit System 122<br />
Sauber ohne Einbußen 126<br />
betrieb<br />
service & marketing Clever & smart: Smartphones drängen ins Auto 128<br />
Extras in<br />
dieser Ausgabe!<br />
Mehr Autofahrer wollen Navis zum Festeinbau 131<br />
Pole-Position durch Datenqualität 132<br />
Servicequalität lässt zu wünschen übrig 134<br />
Qualität verpflichtet 100<br />
Trost-Schau 2011<br />
The Winner Takes It All 102<br />
Schneller reagieren,<br />
besser bremsen 104<br />
Erfolgs-Säulen 105<br />
Classic-Serie für<br />
ältere Semester 106<br />
Hält länger:<br />
Bremsscheibe von Meyle 107<br />
nachrichten<br />
Offizielles Organ des Gesamt-<br />
verband Autoteile-Handel E.V.<br />
Editorial 91<br />
Sitzung des<br />
GVA-Handelsbeirates 92<br />
Jahrestreffen von<br />
FWI und GVA in Ratingen 94<br />
GVA-College: Interessante<br />
Seminare im Sommer 97<br />
<strong>amz</strong> jetzt auf dem<br />
Smartphone unter<br />
www.m.<strong>amz</strong>.de<br />
AU INFO 99<br />
Editorial:<br />
Sauberer Service rechnet sich 3<br />
Titelanzeige:<br />
Gutes Klima fürs Geschäft:<br />
Alles aus einer Hand 6<br />
KBA-Zahlen 137<br />
Profile 135<br />
Impressum 136<br />
Rückspiegel 138<br />
<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011 5
titel<br />
anzeige<br />
Gutes Klima fürs Geschäft:<br />
Alles aus einer Hand<br />
_ Gut vorbereitet in die warme Jahreszeit starten: Valeo bietet<br />
mit dem neuen KlimaCheck-Paket und einem breiten Teile- und<br />
Servicesortiment für den gesamten Klimakreislauf beste<br />
Voraussetzungen für mehr Erfolg in Werkstatt und Ersatzteilmarkt.<br />
Der Klimatisierungsmarkt wächst<br />
kontinuierlich. Heute sind<br />
bereits 60 Prozent der Fahrzeuge<br />
am Markt mit einer Klimaanlage<br />
ausgestattet, und nur noch 10<br />
Prozent aller Neufahrzeuge werden ohne<br />
Kühlfunktion für den Innenraum ausgeliefert.<br />
Das hat Auswirkungen auf das Werkstattgeschäft:<br />
Bereits bei jedem fünften<br />
Werkstattbesuch spielt die Klimaanlage<br />
eine Rolle, Tendenz steigend.<br />
Die meisten Fahrer denken an die Klimaanlage<br />
jedoch erst, wenn sie ausfällt.<br />
Umso wichtiger sind ein regelmäßiger<br />
Check des gesamten Kreislaufs sowie die<br />
aktive Sensibilisierung der Kunden für<br />
den Bedarf einer regelmäßigen Kontrolle.<br />
„Für Servicebetriebe ist jetzt im Frühjahr<br />
der richtige Moment gekommen, sich<br />
auf das Geschäft mit den Klimaanlagen<br />
einzurichten, um während der Saison die<br />
Endkunden bedienen zu können“, rät Damien<br />
Germès, Geschäftsführer von Valeo<br />
Service Deutschland. Mit der aktuellen<br />
KlimaCheck Kampagne liefert der Automobilzulieferer<br />
Valeo den Servicebetrieben<br />
deshalb erneut alles, was sie für die<br />
bedarfsgerechte Ansprache der Kunden<br />
und die Durchführung eines effektiven<br />
und wirtschaftlich tragfähigen Klima-<br />
Service brauchen.<br />
Das Herz der Anlage: Valeo<br />
produziert Kompressoren u.a.<br />
für VW, Renault, Peugeot<br />
und Toyota und bietet<br />
über 400 Modelle für<br />
den Nachrüstmarkt.<br />
6 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
Zugleich unterstützt der Automobilteile-Vollsortimenter<br />
Valeo<br />
die Fachbetriebe mit der nötigen<br />
„Hardware“: Das Sortiment der<br />
Werkstattausrüstung im Klima-Bereich<br />
beinhaltet eine große Auswahl an<br />
Geräten für die Klimadiagnose, die Befüllung<br />
und Wartung des Klimakreislaufs.<br />
Darüber hinaus stellt Valeo sowohl dem<br />
markengebundenen als auch dem freien<br />
Ersatzteilemarkt die Teile-Palette für den<br />
gesamten Klimakreislauf zur Verfügung.<br />
Angefangen bei Kompressoren über Kondensatoren<br />
und Bedienelementen bis<br />
hin zu Trocknern oder Ventilen und vieles<br />
mehr. Ein zusätzlicher Bestandteil des<br />
Valeo Leistungspakets sind technische<br />
Schulungen und eine technische Hotline,<br />
die bei Fragen während der Arbeit am<br />
Fahrzeug hilft.<br />
Alles im grünen Bereich:<br />
KlimaCheck und<br />
Klima-Wartung 2011<br />
Der Kältekreislauf eines Fahrzeugs ist auf<br />
eine bestimmte Lebensdauer ausgelegt<br />
und bedarf eigentlich keiner regelmäßigen<br />
Wartung. Die Praxis zeigt jedoch,<br />
dass Fremdeinflüsse schon nach wenigen<br />
Jahren die Funktion der Anlage beeinträchtigen.<br />
So sind nach rund 5 Jahren<br />
die Leistungsreserven aufgebraucht, die<br />
Kältemittelmenge meist deutlich unterschritten<br />
und es kommt zu Leistungsabfälllen<br />
bis hin zum Totalausfall.<br />
Valeo empfiehlt deshalb Werkstätten<br />
wie Fahrzeughaltern eine regelmäßige<br />
präventive Funktionsüberprüfung, die<br />
den einwandfreien Betrieb der Klimaanlage<br />
bestätigt – den KlimaCheck. Im<br />
Gegensatz zur Wartung findet dabei kein<br />
Teileaustausch statt, sondern lediglich<br />
eine kleine Durchsicht, die dem Kunden<br />
Sicherheit und Vertrauen in die Zuverlässigkeit<br />
seines Fahrzeugs gibt. Zu den<br />
Arbeiten beim KlimaCheck gehören die<br />
Das Valeo-Sortiment umfasst alle<br />
Komponenten des Klimakreislaufs vom<br />
Trockner über Kompressoren bis hin zu<br />
Verbrauchsmaterialien und Filter.<br />
Messung der Lufttemperatur an den Ausströmern<br />
innen, Messung des Hoch- und<br />
Niederdrucks, Prüfung bzw. Messung<br />
der Trocknerflasche, eine Funktions- und<br />
Sichtkontrolle der Bauteile soweit möglich<br />
und die Kontrolle des Innenraumluftfilters.<br />
Mit dem KlimaCheck Paket 2011 für<br />
4,95€ stellt Valeo den Servicebetrieben<br />
ein Komplett-Set für den Werkstatteinsatz<br />
zur Verfügung.<br />
Es beinhaltet:<br />
- aktuelles Füllmengen-Handbuch<br />
- Thekenaufsteller und Flyer<br />
- Poster<br />
- Klimaservice-Aufkleber<br />
- Air Quality Flyer<br />
- Flyer O-Ringe<br />
- Flyer Gesamtsortiment<br />
- Flyer Kompressoren<br />
- News Klimatechnik 2011<br />
- Katalog Werkstattausrüstung 2011<br />
- Kugelschreiber<br />
- Leder-Schlüsselanhänger<br />
- Valeo T-Shirt<br />
- Spiegelanhänger für<br />
Kundenfahrzeuge<br />
- Werkstatthandschuhe für<br />
Feinarbeiten<br />
Jede Klimaanlage altert. Kältemittel<br />
entweicht, Defekte treten auf, Filter<br />
brauchen Ersatz. Steinschlag kann den<br />
Kondensator beschädigen, falscher Ein-
au benachbarter Komponenten kann<br />
die Funktion beeinträchtigen - höchste<br />
Zeit für die Klimawartung. Sie bedeutet<br />
im Gegensatz zum KlimaCheck einen<br />
aktiven Eingriff ins System, nachdem<br />
bei einem vorherigen KlimaCheck Fehlfunktionen<br />
oder anderweitiger Handlungs-<br />
und Reparaturbedarf festgestellt<br />
wurden. Für den Werkstattkunden ist<br />
die Wartung demzufolge mit höheren<br />
Kosten verbunden. Zu den typischen Arbeiten<br />
zählt die Korrektur der Kühlmittelmenge,<br />
das Entleeren bzw. Trocknen<br />
der Anlage, Kältemittel reinigen, Erneuerung<br />
der Filter und Beseitigung unangenehmer<br />
Gerüche durch Reinigung und<br />
Desinfizierung der Lüftungskanäle und<br />
Verdampfer.<br />
Teilemarkt: Der Kompressor,<br />
das Herz der Anlage<br />
Valeo zählt zu den führenden Lieferanten<br />
der Automobilhersteller in der Erstausrüstung.<br />
Ein Schwerpunkt dabei ist der Klima-Bereich.<br />
So ist es kaum verwunderlich,<br />
dass der Anbieter mit 2434 Artikeln<br />
allein im Bereich Klimatisierung auch als<br />
Teile-Lieferant für freie und markengebundene<br />
Betriebe im Austauschgeschäft<br />
eine führende Rolle spielt. Das Valeo-Sortiment<br />
umfasst alle Komponenten des<br />
Klimakreislaufs vom Trockner und Filter<br />
bis hin zu Verbrauchsmaterialien.<br />
Wichtigstes Beispiel ist der Kompressor,<br />
das Herzstück jedes Klimakreislaufs.<br />
Als Antriebselement lässt er die Kühlflüssigkeit<br />
zirkulieren und dient dazu, den<br />
Druck zu regulieren. Valeo produziert<br />
Kompressoren u.a. für VW, Renault, Peugeot<br />
und Toyota in der Erstausrüstung.<br />
Für den Nachrüstmarkt bietet Valeo über<br />
400 Kompressor-Modelle an, die 72 Prozent<br />
des gesamten europäischen Fahrzeugmarkts<br />
abdecken. Valeo empfiehlt,<br />
den Kompressor alle zwei Jahre auf den<br />
korrekten Stand der Kühlflüssigkeit und<br />
des Öls im System zu kontrollieren, die<br />
Filter und Drucke zu prüfen sowie alle<br />
drei Jahre den Trockner auszutauschen.<br />
Alles für den Profi: Klimaartikel<br />
und Werkstattausrüstung in<br />
Erstausrüsterqualität<br />
Als Vollsortimenter versorgt Valeo die<br />
Servicebetriebe nicht nur mit allen erdenklichen<br />
Neu- und Ersatzteilen, sondern<br />
stellt auch die fachgerechte Ausrüstung<br />
der Werkstatt. Im Mittelpunkt<br />
steht dabei die neue Generation computergestützter<br />
Diagnose-Geräte für Klimaanlagen<br />
ClimTest+. Es überprüft den<br />
ordnungsgemäßen Betrieb des Kältekreislaufs,<br />
stellt Mängel oder Überschüsse<br />
an Kältemittel fest, diagnostiziert<br />
verstopfte Trockner und weist auf Fehler<br />
hin, die eine größere Reparatur erforderlich<br />
machen. ClimTest+ arbeitet modellindividuell<br />
und schnell – in maximal 15<br />
Minuten ist die Diagnose abgeschlossen,<br />
der Servicebetrieb spart wertvolle Zeit<br />
bei der Fehlersuche.<br />
Zum Lieferangebot für die Werkstatt-<br />
Ausstattung gehören ferner mechanische<br />
sowie elektronische Leck-Detektoren und<br />
die Geräte der „ClimFill“-Reihe: Dies sind<br />
automatische Service-Stationen für den<br />
Austausch und Ersatz aller Flüssigkeiten<br />
im Klimakreislauf. Auch Öle, Einfüll-Sets<br />
und sonstige Verbrauchsmaterialien liefert<br />
Valeo kurzfristig.<br />
Gegen dicke Luft:<br />
Das Valeo Air Quality<br />
Programm<br />
Mit der Produktreihe des Air Quality<br />
Programms legt Valeo den Grundstein<br />
für attraktives Zusatzgeschäft. Die Kampagne<br />
richtet sich an Fahrzeughalter<br />
und -fahrer gleichermaßen wie an<br />
Fachbetriebe und umfasst Produkte<br />
und Mittel, die die Arbeit<br />
der Klimaanlage spürbar verbessern.<br />
Dies sind zum einen<br />
Partikel- und Kombifilter, die<br />
neben Feinstaub und Pollen<br />
auch schädliche Gase aus dem<br />
Fahrzeuginnenraum verbannen.<br />
„Valeo ClimPur“ dagegen ist<br />
ein Reinigungsprodukt, das das<br />
Klimasystem zuverlässig desinfiziert<br />
und schützt. Es eliminiert<br />
100% aller Bakterien mit lang<br />
Gegen dicke Luft helfen u.a. das Reinigungsprodukt<br />
ClimPur und das Clim<br />
Spray für die Anwendung im Innenraum.<br />
anhaltender Wirkung aus dem Klimakreislauf,<br />
hinterlässt einen angenehmen<br />
diskreten Duft und sollte zusätzlich zum<br />
Filterwechsel vom Fachmann angewendet<br />
werden. Das „ClimSpray“ dagegen ist<br />
ein Einzelhandels-Pflegeprodukt für den<br />
Fahrzeughalter. Im Gegensatz zu Lufterfrischern<br />
überdeckt „ClimSpray“ keine<br />
Gerüche, sondern greift die Ursache für<br />
schlechte Luft direkt an und löst die Gerüche<br />
auf. Es reinigt den Innenraum von<br />
Sporen und Bakterien sowie Geruchsquellen<br />
und parfümiert zusätzlich mit<br />
einem angenehmen, zurückhaltenden<br />
Duft.<br />
Gutes Klima fürs Geschäft<br />
Mit einem Produkt- und Leistungsspektrum<br />
rund um den Klimakreislauf von A<br />
bis Z bietet Valeo dem Handel und Werkstattmarkt<br />
auch in diesem Frühjahr das A<br />
und O für kundengerechte Angebote und<br />
erfolgreiches Geschäft. Geschäftsführer<br />
Damien Germès erklärt: „Die Nachfrage<br />
ist im Markt – es ist an unseren Partnern<br />
in den Fachbetrieben, ihr Leistungsangebot<br />
rund um die Klimaanlage aktiv anzubieten,<br />
und hierbei unterstützen wir sie<br />
nach Kräften“, unter anderem mit einer<br />
neuen Werbekampagne, die Germès für<br />
2011 in Aussicht stellt.<br />
KlimaCheck und Klima-Wartung stellen<br />
die optimale Leistungsfähigkeit und<br />
Funktion des Klimakreislaufs sicher.<br />
<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011 7
technik szene<br />
ZDK: Es geht aufwärts<br />
_ Die Situation im Kfz-Gewerbe stellt sich in diesem Jahr deutlich<br />
besser dar als in den Jahren zuvor – zu diesem Ergebnis kam Robert<br />
Rademacher, Präsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe<br />
(ZDK), während der Jahrespressekonferenz in Berlin.<br />
Zurückzuführen ist die<br />
Zufriedenheit auf die<br />
Tatsache, dass das<br />
Autojahr 2010 insgesamt<br />
besser gelaufen<br />
sei als erwartet, sagte Rademacher.<br />
Die Besitzumschreibungen<br />
hätten 2010 im Vergleich<br />
zum Vorjahr sogar um<br />
sieben Prozent zugelegt. Die<br />
Werkstattauslastung verlief<br />
stabil auf hohem Niveau.<br />
Sowohl bei den Neu- als auch<br />
Gebrauchtwagen hätten sich<br />
die Bruttogewinne deutlich<br />
verbessert. Im Händlerdurchschnitt<br />
werde sich die Umsatzrendite<br />
bundesweit für das<br />
Jahr 2010 zwischen 1,3 und 1,5 Prozent<br />
bewegen. Das Ertragsniveau sei für die<br />
Betriebe aber noch nicht befriedigend,<br />
es müsse über zwei Prozent liegen.<br />
Allenfalls ein Blick auf das vergangene<br />
Jahrzehnt versöhne mit der aktuellen<br />
Situation. Wurde doch im Branchendurchschnitt<br />
über diese zehn Jahre stets<br />
nur eine „schwarze Null“ geschrieben –<br />
im Jahre 2008 sogar eine „rote Null“.<br />
Aktuell haben die ZDK-Mitglieder<br />
Sorgen, die sie lange nicht<br />
mehr gekannt haben: Es fehlt<br />
Ware. Gängige Neuwagen-<br />
Modelle haben Lieferzeiten<br />
von über sechs Monaten.<br />
Für das laufende Jahr<br />
rechnet der ZDK bei den<br />
Pkw-Neuzulassungen mit<br />
einem Anstieg auf spürbar<br />
über drei Millionen Stück. Auf<br />
dem Gebrauchtwagenmarkt erwartet<br />
der Verband mindestens eine Stabilisierung<br />
auf Höhe des vorjährigen<br />
Niveaus mit mehr als 6,4 Millionen<br />
Besitzumschreibungen. Für die dritte<br />
Säule im Kfz-Gewerbe, das Service- und<br />
Teile-Geschäft, geht Rademacher aufgrund<br />
der anhaltenden Erholung der<br />
Gesamtwirtschaft und der guten Lage<br />
auf dem Arbeitsmarkt von einer Stabilisierung<br />
mit tendenziell leicht wachsender<br />
Nachfrage aus.<br />
Ein Rückblick auf das vergangene<br />
Jahr zeige, dass der Gesamtumsatz, den<br />
8 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
Schauen zuversichtlich in<br />
das Jahr 2011: ZDK-Präsident<br />
Robert Rademacher...<br />
...und Vizepräsident Wilhelm<br />
Hülsdonk.<br />
Fotos: ZDK<br />
die Kfz-Betriebe mit Verkauf und Service<br />
erzielt haben, mit 130 Milliarden Euro<br />
leicht um drei Prozent unter dem Wert<br />
des Jahres 2009 geblieben ist. Angesichts<br />
der 700.000 Neuzulassungen durch die<br />
Umweltprämie sei das nicht verwunderlich.<br />
Die Umsätze im Pkw-Neuwagenhandel<br />
im Jahr 2010 lagen mit 52 Milliarden<br />
Euro um 12,5 Prozent unter dem Vorjahreswert.<br />
Die Zahl der Neuzulassungen<br />
sank um 23,4 Prozent gegenüber<br />
dem Umweltprämienjahr.<br />
Die Anzahl der Kfz-<br />
Betriebe habe sich leicht<br />
verringert und folge damit<br />
den langfristigen<br />
strukturellen Anpassungstendenzen.<br />
Zum<br />
Jahresende 2010 zählte<br />
die Branche bundesweit insgesamt<br />
38.050 Kfz-Betriebe,<br />
davon waren 18.100 fabrikatsgebundene<br />
Autohäuser und 19.950 freie<br />
Werkstätten. Damit ging die Gesamtzahl<br />
der Betriebe um 250 Betriebe gegenüber<br />
dem Jahresende 2009 zurück.<br />
Von den 250 Betrieben waren 150 fabrikatsgebundene<br />
Autohäuser und 100<br />
freie Werkstätten. Im Jahr davor sei ein<br />
Verlust von insgesamt 800 Betrieben zu<br />
verzeichnen gewesen. Personell jedoch<br />
zeige das aktuelle Ausbildungsjahr einen<br />
klaren Aufwärtstrend. Nach zwei schwierigen<br />
Jahren stellten viele Betriebe nun<br />
wieder vermehrt ein.<br />
Kritik äußerte Rademacher an den<br />
steigenden Kosten und bürokratischen<br />
Auflagen, denen sich die Betriebe ausgesetzt<br />
sehen. Als Beispiel nannte er<br />
die geplante Reform der Pkw-Energieverbrauchskennzeichnung,<br />
die zwar<br />
umweltpolitisch sicherlich sinnvoll, aber<br />
im Detail verbesserungswürdig sei. Der<br />
Gesetzgeber müsse hier für Klarheit sorgen,<br />
wie die Verbrauchskennzeichnung<br />
zu gestalten sei. Wenig Freude mache<br />
den Betrieben auch die Reform der Rundfunkfinanzierung,<br />
die er als „eine völlig<br />
praxisferne, bürokratische Regelung“<br />
bezeichnete. Leider sei es dem Verband<br />
nicht gelungen, trotz intensiver Aufklärungsarbeit<br />
in den gesetzgebenden Gremien,<br />
diesen „Unsinn aus dem Staatsvertrag<br />
fernzuhalten“.<br />
Auf die Situation des Service-Geschäftes<br />
ging Vizepräsident und Bundesinnungsmeister<br />
Wilhelm Hülsdonk<br />
ein, der diesen Geschäftszweig als „sehr<br />
robust“ bezeichnete. Die Auslastung<br />
der Werkstätten habe sich auf dem hohen<br />
Niveau des Vorjahres stabilisiert.<br />
Die Umsätze des Jahres 2010 seien zum<br />
Vorjahr um drei Prozent auf fast 29 Milliarden<br />
Euro gestiegen. Als Gründe dafür<br />
nannte Hülsdonk die offensichtlich<br />
nachgeholten Wartungs- und Reparaturarbeiten<br />
und die neu zugelassenen<br />
Pkw aus 2009, die im vergangenen Jahr<br />
zum ersten Mal zur Inspektion in die<br />
Werkstatt kamen. Doch trotz dieser erfreulichen<br />
Zahlen seien die Renditen im<br />
Service-Geschäft gefährdet. Hülsdonk<br />
kritisierte in diesem Zusammenhang<br />
die nicht kostendeckenden Servicepakete<br />
und die All-inclusive-Flatrates, die<br />
inzwischen als Verkaufsinstrument die<br />
Rabattsucht beim Neuwagenverkauf in<br />
die Werkstatt verlagerten.<br />
In Sachen Elektromobilität sieht<br />
der Vizepräsident die Kfz-Betriebe gut<br />
gerüstet. Der ZDK arbeite in den Arbeitsgruppen<br />
Ausbildung und Vertrieb<br />
der nationalen Plattform Elektromobilität<br />
mit. Auswirkungen auf das Kfz-<br />
Gewerbe habe das Thema aber bisher<br />
nicht. Schon heute gebe es Hybridfahrzeuge<br />
auf den Hebebühnen, Arbeiten<br />
an Elektromotoren seien seit langer<br />
Zeit Werkstattroutine. Eine Diskussion<br />
um die Subventionierung von Elektrofahrzeugen<br />
bezeichnete Hülsdonk als<br />
„verfrüht“. Die Frage stelle sich erst,<br />
wenn eine gewisse Angebotsbreite<br />
mit stabilen Preisen existiere und die<br />
Marktakzeptanz geprüft werden könne.<br />
„Wir sind der Meinung, dass sich<br />
auch Elektrofahrzeuge im Wettbewerb<br />
behaupten müssen“, sagte er. Sinnvoll<br />
erscheint ihm jedoch die Möglichkeit<br />
der nicht-monetären Förderung, etwa<br />
durch ein Wechselkennzeichen. tv
www.<strong>amz</strong>.de<br />
„Top Five“<br />
_ Die fünf meistgelesenen<br />
Artikel auf www.<strong>amz</strong>.de<br />
Alte Autos in<br />
gutem Zustand<br />
Der aktuelle GTÜ-Mängelreport belegt, was<br />
viele nicht vermuten: Oldtimer sind meist gut in<br />
Schuss und brauchen den Vergleich mit wesentlich<br />
jüngeren Autos nicht zu scheuen.<br />
Familien als Zielgruppe<br />
„FamilienMobil – Sicherheit fährt mit“ ist eine<br />
gemeinsame Initiative der Verbände ZDK, VDA<br />
und VREI zur Erhöhung der Wartungsbereitschaft<br />
und damit der Sicherheit für Familienfahrzeuge.<br />
Reifenhandel wächst<br />
Nach dem unerwartet gut verlaufenem Geschäftsjahr<br />
2009 konnte der deutsche Reifenfachhandel<br />
im Jahr 2010 nochmals ein deutliches<br />
Absatzwachstum verbuchen.<br />
90 Jahre Service<br />
bei Bosch<br />
Am 1. Januar 1921 erhielt in Hamburg die Automobilreparaturwerkstatt<br />
Max Eisenmann & Co.<br />
einen Vertrag als erste „Offizielle Einbau- und<br />
Reparatur-Werkstätte der Robert Bosch A.G“.<br />
Neuer Katalog für<br />
Nfz-Kupplungen<br />
Der neue ZF Services Katalog „Sachs Kupplungen<br />
für Nfz“ kann ab sofort über den Großhandel<br />
bezogen werden. Auf 934 Seiten finden<br />
sich 1437 Referenzen.<br />
Dieser Film beschreibt<br />
die Notwendigkeit und den<br />
möglichen Ablauf<br />
der MFP im Rahmen<br />
der gesetzlichen<br />
Fahrzeuguntersuchung.<br />
www.<strong>amz</strong>.de/<br />
mfp<br />
10 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
Mängel<br />
auf Rekordniveau<br />
_ Der GTÜ-Mängelreport zeigt<br />
bei der Hauptuntersuchung mit<br />
Fahrzeugmängeln auf hohem<br />
Niveau eine gefährliche Entwicklung<br />
auf, wonach gravierende Mängel<br />
auf dem Vormarsch sind.<br />
Auf deutschen Straßen sind<br />
immer mehr Autos mit sicherheitsrelevanten<br />
Mängeln unter-<br />
wegs. Das geht aus dem Mängelreport<br />
2010 der Gesellschaft<br />
für Technische Überwachung<br />
(GTÜ) hervor. 18,8 Prozent aller bei der<br />
Hauptuntersuchung vorgeführten Pkw<br />
erhielten wegen erheblicher Mängel bis<br />
hin zur Verkehrsunsicherheit keine Plakette,<br />
diese Quote liegt sogar noch über<br />
dem bisher höchsten Wert von 1998<br />
(18,5 Prozent).<br />
Spitzenreiter in der aktuellen Mängelstatistik<br />
ist der Bereich „Beleuchtung<br />
und Elektrik“ mit 24,4 Prozent. Auf Platz<br />
zwei und drei folgen die Bremsanlage<br />
mit 18,6 Prozent und die Gruppe Achsen,<br />
Räder, Reifen und Aufhängungen<br />
mit 17,6 Prozent. Auf Platz vier rangieren<br />
Umweltbelastungen wie Motorabgase,<br />
Ölverluste, Lärmentwicklung mit 15<br />
Prozent und auf Platz fünf mit 13 Prozent<br />
sonstige Mängel (Scheibenwischer,<br />
Frontscheibe, Scheibenwaschanlage, Außenspiegel<br />
und so weiter). Schlusslicht<br />
auf der Liste bilden Mängel an Fahrgestell,<br />
Rahmen und Aufbau mit 11,4 Prozent.<br />
„Die aktuelle GTÜ-Mängelstatistik<br />
bestätigt das sicherheits-technische Risiko<br />
zahlreicher Pkw auf unseren Straßen.<br />
Die Jahr für Jahr steigenden Zahlen der<br />
Alte und neue Fahrzeuge im Mängelvergleich:<br />
Während die Prüfer der GTÜ bei Autos bis drei<br />
Jahren an 100 Pkw rund 21 Mängel fanden,<br />
spürten sie in der Altersgruppe über neun<br />
Jahre rund 234 Mängel auf. Foto: GTÜ<br />
Pkw mit erheblichen Mängeln sind besorgniserregend,<br />
denn diese Fahrzeuge<br />
erhöhen das Unfallrisiko erheblich“,<br />
mahnt Rainer Süßbier, Technischer Leiter<br />
der GTÜ.<br />
Das Durchschnittsalter der Pkw<br />
nimmt wieder zu und liegt aktuell bei<br />
8,3 Jahren. Dabei ist der technische Zustand<br />
vieler älterer Autos alarmierend,<br />
vor allem Probleme an Bremsen, Achsen,<br />
Rädern und Reifen sowie Rost an tragenden<br />
Teilen und Probleme mit der Lenkung<br />
stellten die GTÜ-Prüfer fest. In der<br />
Altersgruppe über neun Jahre waren 70<br />
Prozent der Fahrzeuge mit Mängeln unterwegs,<br />
also rund zwölf Millionen Pkw.<br />
Insgesamt 3,6 Millionen Pkw wurden im<br />
Rahmen der HU von den Prüfern der GTÜ<br />
im vergangenen Jahr untersucht, wobei<br />
die Prüfingenieure an 51,7 Prozent der<br />
Autos Mängel feststellten. Als Grund für<br />
den sich zunehmend verschlechternden<br />
Zustand sieht man bei Stuttgarter Prüforganisation<br />
darin, dass aus finanziellen<br />
Gründen an notwendigen Reparaturen<br />
und Service in der Werkstatt gespart<br />
wird. jr.<br />
Sorgenkinder sind Elektrik und Bremsen als Spitzenreiter<br />
in der aktuellen Mängelstatistik über alle Altersklassen hinweg. Quelle: GTÜ
technik szene<br />
Hohe Kundenzufriedenheit<br />
_ Um dem wachsenden Wettbewerbsdruck im Kfz-Aftermarket standzuhalten,<br />
kann Herth+Buss auf eine hohe Kundenbindung bauen, was das zweistellige<br />
Umsatzwachstum in 2010 unterstreicht.<br />
Kundenbefragungen gehören bei der Geschäftsleitung<br />
von Herth+Buss zu den<br />
tragenden Säulen ihres Kundenmanagements.<br />
„Nur so ist es uns möglich, Kundenwünsche<br />
und -bedürfnisse regelmäßig<br />
zu erfassen sowie schnell und flexibel darauf<br />
zu reagieren“, sagt Holger Drewing,<br />
Geschäftsführer Herth+Buss. Auch 2010<br />
wurden wieder die wichtigsten Kunden im<br />
In- und Ausland im Rahmen einer Online-<br />
Befragung um ihr Urteil gebeten. Bereits<br />
die hohen Rücklaufquoten, national 66,7<br />
Prozent und international 63,3 Prozent, untermauern<br />
die hohe Kundenzufriedenheit,<br />
die durch eine Weiterempfehlungsquote<br />
von 100 Prozent im nationalen und 94<br />
Prozent im internationalen Bereich noch<br />
unterstrichen wird. Auch die Produktqualität<br />
wurde durch das Total-Quality-Ma-<br />
Kart-Champions gesucht<br />
WD-40 und Profi-Schrauber Det Müller<br />
(bekannt aus „GRIP – das Automagazin“<br />
auf RTL2) verlosen im Frühjahr 2011 ein<br />
Kartwochenende unter freien Werkstätten.<br />
Dem Gewinner winkt ein gemeinsames<br />
Wochenende für zehn Werkstatt-Crews<br />
(jeweils bestehend aus vier<br />
Mitgliedern) in Köln. Mit Det Müller persönlich,<br />
inklusive zwei Übernachtungen<br />
im Vier-Sterne-Hotel und einem Rennen<br />
auf der Schumacher-Kartbahn in Kerpen<br />
gegen neun weitere Mechaniker-Teams<br />
aus ganz Deutschland. Teilnahmeberechtigt<br />
sind die Mitarbeiter aller freien Werkstätten<br />
in Deutschland.<br />
Für zwölf gekaufte WD-40 Dosen<br />
wird jeweils ein Los freigeschaltet. Die<br />
Teilnahmekarte steht ab sofort unter<br />
Mehr Licht für mehr Sicherheit<br />
_ Die Lichtexperten von Osram<br />
empfehlen den Einsatz von Autolampen<br />
mit langer Lebensdauer als Alternative<br />
zum Tagfahrlicht-Nachrüstset.<br />
Die Osram Ultra Life gilt als perfekte Alternative<br />
zum Tagfahrlicht-Nachrüstset. Foto: Osram<br />
12 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
nagement, dem sich das mittelständische<br />
Unternehmen bereits seit vielen Jahren<br />
verschrieben hat, zum Erfolgsfaktor.<br />
Zu der hohen Passgenauigkeit sowie<br />
Erstausrüsterqualität der Herth+Buss-<br />
Produkte kommt die persönliche Beratung<br />
sowie Eillieferung innerhalb eines Tages<br />
noch hinzu. Als besonderen Service bietet<br />
das Unternehmen seinen Kunden die Entwicklung<br />
eines eigens auf ihre Bedürfnisse<br />
abgestimm ten Lagerkonzeptes mit der<br />
entsprechenden Lagerbereinigung und<br />
-pflege an, was im Rahmen der Kundenbefragung<br />
ebenfalls Anklang fand.<br />
Zudem besucht der Werkstattaußendienst<br />
des Kfz-Teile-Spezialisten gemeinsam<br />
mit den Kunden die Werkstätten<br />
und präsentiert je nach Wunsch ausgewählte<br />
Sortimentsschwerpunkte, führt<br />
„Teambuilding“ der ganz besonderen Art: Ein<br />
gemeinsames Wochenende für zehn Werkstatt-<br />
Crews (jeweils bestehend aus vier Mitgliedern) mit<br />
Profi-Schrauber Det Müller in Köln. Foto: WD-40<br />
www.wd40.de/kart zum <strong>Download</strong> bereit.<br />
Im Rahmen einer von der WD-40<br />
Company in Auftrag gegebenen Marktforschungs-Studie<br />
gaben 92 Prozent an,<br />
das Multifunktionsöl in der blau-gelben<br />
Seit dem 7. Februar müssen europaweit<br />
alle neu zugelassenen Pkw mit Tagfahrlicht<br />
ausgestattet sein. Denn wer tagsüber mit<br />
Licht unterwegs ist, kann dazu beitragen,<br />
Unfälle zu vermeiden. Damit Fahrer von<br />
älteren Fahrzeugen nicht auf diesen Sicherheitsvorteil<br />
verzichten müssen, bieten<br />
sich langlebige Autolampen als Alternative<br />
zum Tagfahrlicht-Nachrüstset an, wie<br />
etwa die Autolampe Osram Ultra Life als<br />
Abblendlicht.<br />
Aufgrund der häufigeren Nutzung<br />
kann es passieren, dass die Lampen bei<br />
Dauerbetrieb öfter ersetzt werden müssen.<br />
Daher empfehlen die Lichtexperten<br />
von Osram den Einsatz von Autolampen<br />
Zufriedene Kunden verschaffen dem Kfz-<br />
Teile-Spezialisten Herth+Buss große Wettbewerbsvorteile<br />
und bestätigen die konsequente<br />
Qualitätspolitik. Foto: Rinn<br />
Produktschulungen durch, hält Werkstattstammtische<br />
ab oder erarbeitet individuelle,<br />
Umsatz fördernde Vertriebslösungen.<br />
Weitere Maßnahmen sind Verkaufsaktionen,<br />
Teilnahme an Hausmessen sowie<br />
Kundenevents und die neue Expertenhotline<br />
Infon, mit der das Unternehmen freie<br />
Werkstätten schnell und aktuell mit Informationen<br />
rund um deren tägliche Arbeit<br />
unterstützt. jr.<br />
Dose weiterzuempfehlen. Das Unternehmen<br />
will sich mit diesem Gewinnspiel<br />
für das Vertrauen der Werkstatt-Profis<br />
bedanken.<br />
Der Startschuss für die Aktion ist bereits<br />
gefallen. Im April will die WD-40<br />
Company in diesem Zusammenhang erstmals<br />
24.000 freie Werkstätten direkt anschreiben,<br />
um unmittelbar auf diese Aktion<br />
hinzuweisen. Spätestens dann heißt<br />
es „Sprühen und Gewinnen“. Teilnahmeschluss<br />
ist der 20. Mai 2011. Teilnahmeberechtigt<br />
sind ausschließlich Teams aus<br />
freien Werkstätten. Das Renn-Wochenende<br />
auf der legendären Schumacher-Kartbahn<br />
in Kerpen beginnt für die Gewinner<br />
am 24. Juni 2011 und endet am 26. Juni<br />
2011. jr.<br />
mit langer Lebensdauer. So soll die Osram<br />
Ultra Life eine bis zu dreimal so lange Lebensdauer<br />
wie herkömmliche Lampen aufweisen.<br />
Als weitere Besonderheit erweist<br />
sich ihr Design, denn ihre silbernen Kuppen<br />
verschmelzen optisch mit den Reflektoren<br />
der Scheinwerfer und sollen damit für einen<br />
hochwertigen Eindruck auf der Straße<br />
sorgen.<br />
Die Autolampe Osram Ultra Life gibt<br />
es laut Unternehmensangaben für jedes<br />
Fahrzeugmodell und neben dem Abblendlicht<br />
auch für Fernlicht, Rücklicht und Blinker.<br />
Als nach eigener Aussage einziger<br />
Lampenhersteller bietet Osram für diese<br />
Produkte eine dreijährige Garantie. jr.
Dachbox<br />
der Superlative<br />
_ Thule und Koenigsegg zeigten auf<br />
der Genfer Motorshow die Superdachbox<br />
als Ergebnis ihrer Zusammenarbeit – die<br />
Dachbox Thule Lightning für den Supersportwagen<br />
Koenigsegg Agera R.<br />
Die zwei schwedischen Unternehmen<br />
haben für den Supersportwagen<br />
Koenigsegg Agera<br />
R die Superdachbox Thule<br />
Lightning entwickelt. Koenigsegg<br />
Agera R und Thule Lightning sind<br />
mit einer Höchstgeschwindigkeit von 300<br />
Stundenkilometern und einer Beschleunigung<br />
von 0 auf 100 Stundenkilometer in<br />
2,9 Sekunden laut Hersteller die schnellste<br />
Kombination aus kommerziellem Auto<br />
und Dachbox auf dem Markt.<br />
Thule Lightning gilt als einzige auf<br />
dem Markt erhältliche Dachbox aus 100<br />
Prozent Carbonfaser und ist in das abnehmbare<br />
Fahrzeugdach integriert. Das<br />
aerodynamische Design wurde von Thule<br />
entwickelt und in Aussehen sowie Hap-<br />
Die neue Superdachbox wurde auf dem Genfer Automobilsalon vorgestellt. Foto: Thule<br />
tik an das Design von Koenigsegg angepasst,<br />
wobei das Winter-Fahrzeugdach<br />
extra geordert werden kann. Zudem wird<br />
bei Bestellung des Angebotspaketes ein<br />
Paar maßgefertigter Ski mitgeliefert, das<br />
in dem schwedischen Skiressort entwickelt<br />
und hergestellt wurde.<br />
Dazu merkt Michael Forsmark, Präsident<br />
Thule Vehicle Solutions, an: „Thule<br />
Lightning beweist den Erfolg unseres<br />
Engagements für Innovation. Dies ist<br />
eine außergewöhnliche Dachbox. Ihre<br />
Funktionen und ihr Design, basierend auf<br />
der Kombination von handwerklichem<br />
Knowhow und Verständnis für Kundenwünsche,<br />
wird auch unsere zukünftige<br />
Produktentwicklung beeinflussen.“ Christian<br />
von Koenigsegg, Gründer und CEO<br />
von Koenigsegg, erklärt dazu: „Seit langem<br />
möchten wir unsere Supersportwagen<br />
praktischer machen, ohne dabei die<br />
Haptik und die Leistung des Fahrzeugs zu<br />
beeinträchtigen.“<br />
Mit der neuen Dachbox erhält der<br />
Sportwagen einen Gepäckraum von 420<br />
Litern ohne Veränderungen am Auto,<br />
was neue Möglichkeiten für die Nutzung<br />
erlaube, freut sich Koenigsegg. So könne<br />
man beispielsweise das herkömmliche<br />
Koenigsegg-Dach in den vorderen Kofferraum<br />
packen und die Dachbox mit<br />
Kleidung, Skiern und anderem beladen.<br />
Später könne der Nutzer die Dachbox<br />
im Handumdrehen mit dem herkömmlichen<br />
Dach ersetzen, das sich bereits im<br />
Fahrzeug befindet. jr.
technik trends<br />
Stadtplaner haben<br />
Einfluss auf<br />
Auto-Entwicklung<br />
_ Bevölkerungswachstum und Urbanisierung werden die<br />
Automobillandschaft nach Ansicht von Branchenexperten in den<br />
nächsten Jahren maßgeblich verändern. So gehen 76 Prozent der<br />
Fachleute davon aus, dass die Stadtplanung zunehmend Einfluss<br />
auf die Modellentwicklung haben wird.<br />
Dieser und weitere Trends sind<br />
das Ergebnis einer weltweiten<br />
Umfrage der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
KPMG über<br />
Entwicklungen der Automobilindustrie.<br />
Befragt wurden mehr als<br />
200 Hersteller, Zulieferer und Händler,<br />
von denen zwei Drittel einen Umsatz<br />
von mehr als 500 Millionen US-Dollar<br />
verzeichnen.<br />
„Umweltzonen und autofreie Innenstädte<br />
sind nur ein Anfang“, stellt Dieter<br />
Becker, Global Head of Automotive bei<br />
KPMG, fest. „In New York läuft zurzeit<br />
eine Ausschreibung für das Taxi der Zukunft<br />
mit alternativem Antrieb, das ab<br />
2014 die bekannten Yellow Cabs ablösen<br />
wird. Es soll bei einer langen Laufleistung<br />
und einem günstigen Preis einen hohen<br />
Komfort bieten und zugleich klein und<br />
behindertengerecht sein. Und mit Mas-<br />
14 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
dar wird in den Vereinigten Arabischen<br />
Emiraten zurzeit eine neue Stadt gebaut,<br />
die ganz unter ökologischen Gesichtspunkten<br />
entwickelt wird. Hier wird auf<br />
einen elektrisch motorisierten Individualverkehr<br />
gesetzt. Die Industrie muss<br />
sich darauf einstellen, dass die Städteplaner<br />
zunehmend die Modellentwicklung<br />
beeinflussen und nicht – wie bisher<br />
üblich – umgekehrt.“<br />
Hybrid- und<br />
Elektroautos wichtiger<br />
Der Absatz von Autos mit Hybrid- und Elektroantrieb<br />
wird nach Ansicht von rund 80<br />
Prozent der Branchenexperten in den kommenden<br />
fünf Jahren im Vergleich zu anderen<br />
Modellen am stärksten steigen. Vor<br />
allem aufgrund der relativ hohen Kosten<br />
dürfte der Anteil an Autos mit Elektroantrieb<br />
aber weiterhin deutlich dem der mit<br />
Verbrennungsmotor ausgestatteten Fahrzeuge<br />
hinterherhinken. Um Elektrofahrzeuge<br />
für die breite Masse erschwinglich<br />
zu machen, sind nach Überzeugung von<br />
mehr als einem Drittel der Branchenexperten<br />
vor allem staatliche Subventionen<br />
unabdingbar (38 Prozent). Als zweitbeste<br />
Refinanzierungsmöglichkeit erachten die<br />
Fachleute Dienstleistungsangebote rund<br />
um das Thema Elektromobilität, die sich<br />
aus Partnerschaften zwischen Herstellern<br />
und Energielieferanten ergeben könnten<br />
(20 Prozent).<br />
Spritverbrauch<br />
Entscheidungskriterium<br />
Ein geringer Treibstoffverbrauch ist nach<br />
Überzeugung von 91 Prozent der Branchenfachleute<br />
nach wie vor das wich-<br />
Die aktuelle Studie gibt Aufschluss über<br />
interessante Zusammenhänge zwischen<br />
Stadtplanung und Entwicklung von Fahr-<br />
zeugen. Foto: KPMG<br />
tigste Entscheidungskriterium für Autokäufer.<br />
82 Prozent der Experten gehen<br />
davon aus, dass Sicherheitsaspekte bei<br />
der Auswahl eines Fahrzeugs künftig<br />
wieder eine stärkere Rolle spielen werden<br />
(2010: 71 Prozent).<br />
„Neue Technologien bergen auch<br />
neue Risiken wie etwa brennbare Batterien.<br />
Insofern bieten Innovationen im<br />
Bereich Fahrzeugsicherheit eine gute<br />
Möglichkeit, sich vom Wettbewerb zu<br />
differenzieren. Hersteller und Zulieferer,<br />
denen es gelingt, technologische<br />
Überlegenheit mit einer Marktführerschaft<br />
in diesem Bereich zu verknüpfen,<br />
können hier einen Wettbewerbsvorteil<br />
erlangen“, sagt Becker.<br />
Überkapazität<br />
bleibt ein Thema<br />
Eine Hauptsorge der Branche bleiben<br />
nach Angabe der Experten die Überkapazitäten<br />
– vor allem auf dem nordamerikanischen<br />
Markt. Hier sehen fast zwei<br />
Drittel der Befragten (64 Prozent) trotz<br />
umfangreicher Restrukturierungsaktivitäten<br />
in den vergangenen Jahren derzeit<br />
eine Überproduktion, mit deutlichem<br />
Abstand gefolgt von Japan (24 Prozent)<br />
und Deutschland (22 Prozent). Auf die<br />
Wachstumsmärkte China und Indien sehen<br />
50 beziehungsweise 42 Prozent der<br />
Befragten innerhalb der nächsten fünf<br />
Jahre entsprechende Probleme zukommen.<br />
„Zwar scheinen sich die meisten Fachleute<br />
über die Überkapazitäten im Klaren<br />
zu sein. Doch jeder Vierte sagt, er wolle<br />
diesem Problem durch Auslandsexporte<br />
begegnen. Dabei haben doch die Hersteller<br />
in den vergangenen Jahren massiv in<br />
China und anderen Wachstumsmärkten<br />
investiert und eigene Produktionsstätten<br />
aufgebaut und beschneiden somit<br />
automatisch ihre Exportmöglichkeiten“,<br />
meint Becker.<br />
Kooperationen beeinflussen<br />
Wertschöpfungskette<br />
Bei der Finanzierung von Innovationen<br />
setzen zwei Drittel der Befragten (68<br />
Prozent) lieber auf strategische Allianzen<br />
oder Joint Ventures, als das Risiko alleine<br />
zu schultern. „Abgesehen davon, dass<br />
sich durch Kooperationen Kosten und<br />
Risiken für das einzelne Unternehmen<br />
verringern lassen, stellen diese auch eine<br />
Möglichkeit dar, Zugang zu technologischem<br />
Knowhow zu erhalten. Vor allem<br />
in den Bereichen Hybrid- und Elektroantrieb.<br />
Hier könnten die Grenzen zwischen<br />
Herstellern und Zulieferern schon bald<br />
verwischen“, äußert sich Becker zu der<br />
Problematik. fw
technik trends<br />
Crash as Crash can<br />
_ Bei der CTS im westfälischen Münster werden Kollisionsversuche<br />
speziell für die Rekonstruktion von Verkehrsunfällen durchgeführt,<br />
die nicht durch Simulationen oder Berechnungsverfahren<br />
rekonstruierbar sind.<br />
Ein nebelhornartiges Signal mahnt<br />
alle Personen, dass es an der Zeit<br />
ist, den Versuchsplatz zu verlassen,<br />
auf dem Messgeräte und Kameras<br />
um einen roten Volkswagen verteilt<br />
stehen. Am jenseitigen Ende einer<br />
gut 100 Meter langen Anlaufstrecke<br />
startet eine 300 PS starke Mercedes<br />
Actros-Zugmaschine und bewegt an<br />
einem Kabel über Umlenkrollen geführt<br />
einen Rollschlitten in gleichbleibendem<br />
Abstand vor sich her. In der Einrichtung<br />
fixiert steht eine schwere japanische<br />
Suzuki Katana-Vierzylinder mit Fahrer.<br />
Die Verfolgung währt nur kurz, denn<br />
nachdem die Konstruktion auf exakt<br />
Tempo 60 beschleunigt worden ist,<br />
endet die Fahrt des Schlittens abrupt an<br />
einer Stoppvorrichtung, das Motorrad<br />
löst sich wie ein Geschoss aus dem Lauf<br />
und rast allein in Richtung des roten Golf<br />
III am anderen Ende der Prüfstrecke. Nur<br />
Sekundenbruchteile später wird kontrolliert<br />
ferngesteuert das Vorderrad<br />
der schweren Maschine zum Blockieren<br />
gebracht und das Krad fällt auf die Seite.<br />
Was im Straßenalltag ein Unfall mit<br />
katastrophalen Folgen wäre, erzeugt an<br />
dieser Stelle Applaus, denn der Versuch<br />
auf dem Gelände der Firma crashtestservice.com<br />
GmbH (CTS) im westfälischen<br />
Münster verlief plangemäß und<br />
sowohl der Fahrer des Krads als auch die<br />
Figur im Auto waren aus Kunststoff und<br />
Metall.<br />
Versuchsanlage mit<br />
Alleinstellungsmerkmal<br />
Mit Kollisionsversuchen dieser Art haben<br />
die Münsteraner jahrelange Erfahrungen<br />
speziell für die Rekonstruktion von Verkehrsunfällen,<br />
denn bereits seit 1976 er-<br />
16 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
stellen die Unfallanalytiker des Sachverständigenbüros<br />
Schimmelpfennig+Becke<br />
Gutachten zu Unfallhergängen, beispielsweise<br />
für Gerichte oder Versicherungen.<br />
Früh gelangten die Spezialisten<br />
hier zu der Erkenntnis, dass nicht alle<br />
Situationen im Nachhinein rekonstruierbar<br />
beziehungsweise durch Simulationen<br />
oder Berechnungsverfahren erklärbar<br />
sind. Um im professionellen Rahmen<br />
deshalb Verkehrsunfälle aller Art unter<br />
realistischen Bedingungen nachstellen<br />
zu können, gründeten sie die CTS und<br />
aus den Anfängen heraus entstand eine<br />
Versuchsanlage, die in Deutschland nicht<br />
häufig zu finden ist. Schon seit 2002<br />
werden hier mit variablen Geschwindigkeiten<br />
bis zu bis 185 Stundenkilometer<br />
täglich neue Versuche durchgeführt. Auf<br />
der hierzu entsprechend präparierbaren<br />
Teststrecke können alle realistischen<br />
Protagonisten wie Lkw, Pkw, Motorräder,<br />
Fahrräder und Fußgänger gegeneinander<br />
unter den verschiedensten Bedingungen,<br />
wie ein oder mehrere bewegte<br />
Fahrzeuge und unter verschiedenen Winkeln<br />
gegeneinander geschickt werden.<br />
Das Spektrum darf dabei nicht mit den<br />
standardisierten Crashtests der Automobilindustrie<br />
verglichen werden, denn in<br />
Münster-Wolbeck stehen die variablen<br />
der im Straßenverkehr möglichen Kollisionspartnern<br />
im Fokus. Dazu zählen ihre<br />
jeweiligen Anstoßkonfigurationen; also<br />
Lagezustand und Position der Beteiligten<br />
beim Zusammentreffen, sowie deren<br />
Geschwindigkeiten. Diese Parameter<br />
können jeden Unfall zu einer einmaligen<br />
unverwechselbaren Gesamtsituation<br />
werden lassen, ihre Bewertung erfordert<br />
deshalb immer wieder individuelle<br />
Erkenntnisse. Aus dem reinen Gutachter<br />
hat sich ein erfahrener Dienstleister im<br />
Die Teilnehmer des ganztägigen Schulungsseminars<br />
für eine Spezialeinheit der niederländischen<br />
Verkehrspolizei begutachten das<br />
Crashergebnis.<br />
Segment entwickelt, dessen Portfolio<br />
sich bei weitem nicht mehr nur Verkehrsgerichte<br />
oder Versicherungen bedienen.<br />
Ein anschauliches Beispiel für die Vielschichtigkeit<br />
der potentiellen Nutzungsmöglichkeiten<br />
zeigt der Impakt der Suzuki<br />
Katana in den VW Golf, denn diese<br />
Simulation war Teil einer Reihe verschiedener<br />
Szenarien, die im Rahmen eines<br />
ganztägigen Schulungsseminars für eine<br />
Spezialeinheit der niederländischen Verkehrspolizei<br />
geplant und durchgeführt<br />
wurde. Bei diesen Übungen wurden<br />
die Beamten unter realistischen Bedingungen<br />
ertüchtigt, Unfallorte mit ihrem<br />
Schadensbild aufzunehmen und letztlich<br />
das Hergangsgeschehen beweistechnisch<br />
zu sichern und zu rekonstruieren.<br />
CTS-Geschäftsführer Dipl.-Ing. Wolfram<br />
Kalthoff: „ Die Rekonstruktion von Motorradunfällen<br />
ist besonders anspruchsvoll,<br />
denn die Maschinen zeigen meist keine<br />
deutlichen Aufschlagsverformungen auf<br />
Grund der Festigkeit der Rahmen. Es ist<br />
also immer schwer, die Höhe der jeweiligen<br />
Energieaufnahmen rekonstruieren<br />
zu können.“<br />
Nach dem Crash<br />
erfolgt die Auswertung<br />
Für die Deutung der Trümmerverteilungsmuster<br />
und den weiteren Indizien<br />
am Unfallort sind deshalb fundierte<br />
persönliche Erfahrungen von größter<br />
Bedeutung. Damit allein ist es aber natürlich<br />
längst nicht getan. Auf jeden<br />
Ruhe vor dem Sturm, noch steht die schwere<br />
japanische Suzuki Katana mit Fahrer in Warteposition...
...dann geht alles ganz schnell, wie im realen<br />
Leben: Das Motorrad löst sich wie ein<br />
Geschoss aus dem Lauf und rast allein in<br />
Richtung des roten Golf III am anderen Ende<br />
der Prüfstrecke. Fotos: Wistinghausen<br />
Nur gut, dass sowohl der Fahrer des Krads als<br />
auch die Figur im Auto aus Kunststoff und<br />
Metall waren.<br />
Crash erfolgt auch immer eine zeitgemäße<br />
Auswertung mittels einer Apparatetechnik<br />
auf höchstem Niveau. Die<br />
Feststellung der Kollisionsgeschwindigkeiten<br />
der Versuchsfahrzeuge als einem<br />
der unerlässlichen Basiswerte erfolgt<br />
mittels Infrarotlichtschranken- beziehungsweise<br />
Laserlichtschrankentechnik,<br />
die Messungen mit einer maximalen<br />
Toleranz von vier Prozent erlauben. Die<br />
crashinduzierten Fahrzeugbewegungen<br />
werden unter Verwendung so genannter<br />
Unfalldatenspeicher (UDS) mit einer Aufzeichnungsfrequenz<br />
von bis zu 500 Hertz<br />
aufgezeichnet, diese Geräte sind einer<br />
„Blackbox“ in Flugzeugen nicht unähnlich.<br />
Zusätzlich zu den auftretenden kollisionsmechanischen<br />
Werten können biomechanische<br />
Belastungen, beispielsweise<br />
an den Dummies, aufgezeichnet werden.<br />
Am Ende steht idealerweise die Analyse<br />
komplexer Insassenbewegungen und<br />
die Untersuchung der Kompatibilität von<br />
Fahrzeugschäden oder der Wahrnehmbarkeit<br />
von Kollisionen. Visuell werden die<br />
Vorgänge mit Hochgeschwindigkeitskameras<br />
mit bis zu 1000 Bildern pro Sekunde<br />
dokumentiert, um sichtbar zu machen,<br />
was für das menschliche Auge viel zu<br />
schnell abläuft. Im vorliegenden Fall werden<br />
die Ergebnisse der Beobachtungen<br />
der niederländischen Seminarteilnehmer<br />
mit dem wahren Geschehen abgeglichen.<br />
Nach Abschluss der jeweiligen Auswertungen<br />
werden die Informationen der<br />
Versuche auf einer eigens dafür eingerichteten<br />
Internetdatenbank www.crashtestservice.com<br />
auch für externe Kunden<br />
abrufbar gemacht. Die eigenen Versuchsergebnisse<br />
werden dabei erweitert um<br />
einschlägige Daten anderer Institutionen<br />
wie beispielsweise vom Allianz-Zentrum<br />
für Technik, Stiftung Warentest oder des<br />
ADAC sowie internationaler Stellen (ARC-<br />
Network (USA), Accident Reconstruction<br />
Conference Group (EU), NHTSA (USA),<br />
Dynamic Test Center (CH), DTC (A)). In<br />
diesem durch fortwährende Datenpflege<br />
aktualisierten Pool stehen mehrere Tausend<br />
Testauswertungen und Datenreihen<br />
zur Verfügung – ein in diesem Umfang<br />
vermutlich weltweit einzigartiges Informationsarchiv<br />
zum Themenbereich der<br />
Verkehrsunfallrekonstruktion. „Durch diese<br />
Art der zusätzlichen Verwertung des<br />
Informationsmaterials erreichen wir nebenbei,<br />
dass Crashtests auch wirtschaftlicher<br />
durchzuführen sind“, sagt Kalthoff.<br />
Über die Kosten eines Versuches sind konkrete<br />
Angaben naturgemäß schwer. Sie<br />
hängen unter anderem von den verwendeten<br />
Objekten ab, denn nicht immer stehen<br />
ohnehin schon schrottreife VW Golf<br />
auf der Versuchsstrecke. „Wir haben hier<br />
schon im Auftrag einer schweizerischen<br />
Versicherung mehrere brandneue Harley-<br />
Davidson Motorräder gecrasht“, sagt Kalthoff.<br />
Ein Dummy kann gut den Wert eines<br />
neuen Mittelklassewagens ausmachen.<br />
Mit insgesamt etwa 50 Beschäftigten<br />
des Sachverständigenbüros<br />
Schimmelpfennig+Becke und der CTS<br />
zeigt sich, dass sich aus den Anfängen vor<br />
Jahrzehnten ein echtes mittelständisches<br />
Unternehmen entwickelt hat. Neben Planung<br />
und Durchführung der individuellen<br />
Crashtests und Versuchsreihen speziell<br />
nach Kundenwünschen, legt CTS besonderen<br />
Fokus auf die Zusammenarbeit mit<br />
verschiedenen Hochschulinstituten zur<br />
Weiterentwicklung von Verfahren. Ein<br />
weiteres Standbein wurde der Bereich<br />
der Industriedienstleistung. Eine Erweiterung<br />
des Anlagenkomplexes um eine<br />
weitere Prüfstrecke erlaubt seit etwa vier<br />
Jahren auch Crashtests für Produkte wie<br />
Unterfahrschutzeinrichtungen von Lastwagen,<br />
Dachboxen oder Handysaugnapfhalterungen.<br />
Und schließlich ergeben sich<br />
noch ungeahnte Einsatzmöglichkeiten.<br />
So arbeiten die CTS-Leute auch schon mal<br />
für TV-Produktionen und waren bei der<br />
Erzeugung von Kunstobjekten des renommierten<br />
Künstlers Dirk Skreber metallformend<br />
aktiv.<br />
W E I T E R E I N F o S :<br />
Kontakt<br />
crashtest<br />
Münsterstraße 101<br />
48155 Münster<br />
info@crashtest-service.com<br />
Bodo Wistinghausen<br />
<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011 17
technik automobil<br />
Treffpunkt für Fachleute:<br />
die Amitec 2011.<br />
Fotos: Leipziger Messe<br />
Leipzig geht neue Wege<br />
ohne Ami<br />
_ Amitec, Amicom und die neue Amistyle – mit diesem Messeverbund<br />
wollen die Verantwortlichen der Leipziger Messe vom 9. bis 13. April<br />
die Autobranche überzeugen. Die Verantwortlichen rechnen mit<br />
mehr als 350 Ausstellern.<br />
Die Amitec geht in diesem Jahr<br />
in ihre 14. Auflage. Die Leipziger<br />
Messe sieht sie als wichtigste<br />
Fachmesse für Fahrzeugteile,<br />
Werkstatt und Service<br />
in Deutschland im Jahr 2011 und wegen<br />
der damit verbundenen bundesweiten<br />
Fachbesucheransprache besitze sie einen<br />
besonderen Stellenwert. Auf der Liste der<br />
Anmeldungen finden sich 150 Hersteller<br />
und Handelsunternehmen wie ad Augros,<br />
Berner, Förch, Haweka, KS Tools, Magneti<br />
Marelli, Mapco, Schwenker, Snap-on-Tools,<br />
Techmess und Würth. Sie präsentieren in<br />
Halle 4 ihre Produkte und Dienstleistungen.<br />
18 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
Auf die Möglichkeit, sich neue Fahrzeuge<br />
anzusehen, müssen die Besucher<br />
in diesem Jahr jedoch verzichten: Die<br />
Ami – Auto Mobil International – findet<br />
erst im nächsten Jahr Anfang Juni wieder<br />
statt. Dafür begleitet ein umfangreiches<br />
Fachprogramm mit Kongressen, Workshops<br />
und Vorträgen über aktuelle und<br />
praxisnahe Themen der Kfz-Branche die<br />
Amitec. Erster Anlaufpunkt ist dabei das<br />
Branchencafé. Inmitten des Messegeschehens<br />
diskutieren führende Fachverlage<br />
und Aussteller aktuelle Branchentrends.<br />
Bereits zur Tradition geworden ist<br />
die in Form einer lebendigen Werkstatt<br />
präsentierte Sonderschau.<br />
2011 lautet das<br />
Thema „Prozessabläufe<br />
im Kfz-Betrieb“.<br />
Die Amicom hatte<br />
im vergangenen<br />
Jahr ihre Premiere und<br />
ist laut Aussagen der<br />
Leipziger Messe 2011<br />
die führende europäische Messe für die<br />
gesamte In-Car-Elektronik-Branche. Projektdirektor<br />
Matthias Kober erwartet<br />
„ein Feuerwerk an Innovationen“ und<br />
rechnet mit rund 100 Ausstellern. Marktführende<br />
Unternehmen wie Audio Design,<br />
Axion, DLS Svenska, JVC, Kenwood,<br />
Magnat und Pioneer sind angemeldet.<br />
Als Neuaussteller haben sich unter an-<br />
i N K ü R z E<br />
Amitec, Amicom, Amistyle<br />
Öffnungszeiten:<br />
9. bis 13. April,<br />
jeweils von 9 bis 18 Uhr.<br />
Eintrittspreise:<br />
Tageskarten im Vorverkauf kosten 9,<br />
ermäßigt 6 Euro. Noch günstiger ist<br />
der Online-Vorverkauf, hier kostet die<br />
Tageskarte 7,50 Euro, die Mehrtageskarte<br />
16 Euro.<br />
Tageskasse:<br />
Tageskarte 9, ermäßigt 6 Euro, Kinder (6<br />
bis 12 Jahre) 4 Euro, Familien-Tageskarte<br />
pro Person 6 Euro, Feierabendticket<br />
(ab 15 Uhr) 5,50 Euro, Mehrtageskarte<br />
18,50 Euro.<br />
Die Eintrittskarten, ausgenommen Online-Tickets,<br />
berechtigen am Besuchstag<br />
zur kostenfreien Hin- und Rückfahrt zum<br />
beziehungsweise vom Messegelände mit<br />
den öffentlichen Personennahverkehrsmitteln<br />
des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes<br />
(MDV).
Die Veranstalter rechnen mit mehr als 350 Ausstellern<br />
und mit einem vollen Haus.<br />
derem Alpine und Funkwerk Dabendorf für die Amicom entschieden.<br />
Das Messe-Angebot bildet mit Unterhaltungs-,<br />
Kommunikations- und Navigationstechnik das gesamte Branchenspektrum<br />
ab und soll sowohl Fachbesucher als auch ein<br />
breites Privatpublikum ansprechen. Für zusätzliche Akzente<br />
sorgt ein anspruchsvolles Rahmenprogramm mit internationalem<br />
Soundwettbewerb, Live-Einbauten und Workshops.<br />
Zum Soundwettbewerb erwartet die Messe mehr als 130 der<br />
besten Car-Hifi-Tuner aus ganz Europa mit ihren Fahrzeugen.<br />
Die Amistyle stößt als völlig neue Messe für Car-Styling,<br />
Individualisierung, Umrüstung und Service laut Aussagen<br />
der Leipziger Messe auf reges Interesse. „In zahlreichen Gesprächen<br />
bestätigen uns Automobilhersteller mit Individualisierungs-,<br />
Originalteile- und Zubehörprogrammen sowie<br />
Tuner, Zubehöranbieter und Umrüster ihr Interesse am neu<br />
entwickelten Messekonzept“, sagt Kober. Auch die Anmeldungen<br />
ließen optimistisch auf einen erfolgreichen Start blicken.<br />
Ebenso vielversprechend sind die zahlreichen Aktionen<br />
des Rahmenprogramms. Beim Kickoff zur europäischen Gymkhana-Serie<br />
2011 erleben die Messebesucher im Freigelände<br />
diese neue und spektakuläre Form des Profi-Drifts live, können<br />
sich im Fahrerlager umsehen und dort auf Tuchfühlung<br />
mit den Motorsportlern gehen. Zudem gibt es in Zusammenarbeit<br />
mit den bekanntesten Communities eine eigene Club-<br />
Area samt einem Show-and-Shine-Wettbewerb, und in der<br />
Glashalle geben 30 heiße Kisten Einblick in ihr Heiligstes, den<br />
Motorraum.<br />
Das steigende Durchschnittsalter der Fahrzeuge sowie<br />
die sich wandelnden Anforderungen an die Ausstattung<br />
durch den jeweiligen Halter erhöhen die Bedeutung der<br />
Produkte und Leistungen, die auf der Amistyle im Mittelpunkt<br />
stehen. Dynamische Lebensbedingungen in Familie,<br />
Beruf und Freizeit oder wechselnde Ansprüche an Ästhetik<br />
und Komfort stärken den Wunsch nach Individualisierung<br />
und begründen den After-Sales-Bereich als einen starken<br />
Zukunftsmarkt. „Diesem Branchentrend trägt die Amistyle<br />
als erste spezielle Messe Rechnung“, heißt es dazu von der<br />
Leipziger Messe. tv<br />
www.amitec.de<br />
www.amicom.de<br />
www.amistyle.de<br />
<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011 19
technik automobil<br />
Mehr Sicherheit<br />
für Elektrofahrzeuge<br />
_ Der evSAT-Sensor von Continental erkennt in Elektro- und Plugin-Hybrid-Fahrzeugen<br />
Unfälle und bewirkt das Abtrennen der<br />
Hochvolt-Batterien vom Bordnetz.<br />
Elektroautos und Plug-in-Hybride<br />
werden von Hochvolt-Batterien<br />
versorgt, deren Spannung bis zu<br />
400 Volt betragen kann. Wird das<br />
Hochspannungssystem bei einem<br />
Unfall während der Ladephase beschädigt,<br />
können diese hohen Spannungen<br />
für Abschleppdienste und Rettungskräfte<br />
eine Gefahr darstellen. Der internationale<br />
Automobilzulieferer Continental hat<br />
einen Sensor (Satelliten) für Elektro- und<br />
Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge entwickelt, der<br />
bei einem Unfall im Ladebetrieb für eine<br />
unmittelbare Abschaltung der Hochvolt-<br />
Batterie sorgt. Dadurch können Rettungskräfte<br />
die Fahrzeuge im Notfall bergen,<br />
ohne das Risiko eines möglichen Stromschlags<br />
einzugehen.<br />
Autonomer triaxialer Sensor<br />
Der Beschleunigungssensor evSAT ist im<br />
Ladebetrieb aktiv, also wenn die Hochspannungsbatterie<br />
von einer externen<br />
Spannungsquelle geladen wird. „evSAT“<br />
steht für „Satellite for Electric Vehicles“.<br />
Dahinter verbirgt sich ein autonomer, triaxialer<br />
Sensor mit einer CAN-Schnittstelle.<br />
Der Beschleunigungssensor erkennt mit<br />
Hilfe eines Algorithmus einen Front-, Heck-<br />
oder Seitenaufprall durch ein anderes<br />
Fahrzeug und gibt unmittelbar über die<br />
20 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
CAN-Schnittstelle ein Signal an das Batterie-Management-System<br />
weiter, welches<br />
die Batterie innerhalb von einer halben Sekunde<br />
vom Bordnetz trennt.<br />
Während des Fahrbetriebs übernimmt<br />
das Airbagsystem die Batterieabtrennung.<br />
In der Ladephase ist die Fahrzeugelektronik<br />
inklusive Airbagsystem jedoch nicht in<br />
Betrieb. Mit evSAT müssen die Automobilhersteller<br />
das Airbagsystem nicht kostenintensiv<br />
an die neuen Anforderungen anpassen.<br />
Der neue Beschleunigungssensor<br />
von Continental reagiert auch, wenn im<br />
Fahrbetrieb eine Dachlage (Rollover) detektiert<br />
wird. Hier wird die Batterie innerhalb<br />
von maximal vier Sekunden deaktiviert.<br />
Bei anderen Unfällen während des Fahrens<br />
bleibt evSAT inaktiv. Ist das Elektro- oder<br />
Plug-in-Hybrid-Fahrzeug abgestellt und<br />
wird nicht geladen, schaltet sich evSAT in<br />
den Ruhemodus, um eine Entladung<br />
der Batterie zu vermeiden. evSAT<br />
stellt damit eine funktionale Ergänzung<br />
des passiven Sicherheitssystems<br />
für Elektro- und Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge<br />
dar.<br />
Zukunftsfähige<br />
Elektromobilität<br />
Die Hochvolt-Batterien in Elektro- oder<br />
Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen arbeiten mit<br />
Der Beschleunigungssensor evSAT erkennt<br />
Unfälle im Ladebetrieb. Sein Signal bewirkt<br />
das Abtrennen der Hochvolt-Batterie vom<br />
Bordnetz.<br />
Fotos: Continental<br />
lebensgefährlicher Spannung. In den USA<br />
ist es bereits heute gesetzlich vorgeschrieben,<br />
dass die Spannung im Bordnetz nach<br />
einem Unfall innerhalb von fünf Sekunden<br />
auf unter 60 Volt sinken muss. In Deutschland<br />
existieren bisher keine derartigen gesetzlichen<br />
Regelungen. „Bei der weiteren<br />
Entwicklung hin zur Elektromobilität wird<br />
die Sicherheit von Elektrofahrzeugen eine<br />
wichtige Rolle einnehmen. Dass dafür zukunftsfähige<br />
Technologien benötigt werden,<br />
zeigt sich bereits in der Nachfrage<br />
nach evSAT von Seiten zahlreicher Fahrzeughersteller“,<br />
sagte Telmo Glaser, Projektleiter<br />
für evSAT bei Continental.<br />
2012 in Serie<br />
Prinzipiell kann evSAT an verschiedenen<br />
Stellen im Fahrzeug eingebaut werden,<br />
sollte jedoch weit genug im Inneren des<br />
Fahrzeugs platziert sein – beispielsweise<br />
unter dem Beifahrersitz, um bei einem<br />
Unfall nicht ebenfalls beschädigt zu werden.<br />
Die Vorteile bei der Verwendung von<br />
evSAT liegen darin, dass innerhalb einer<br />
Baureihe die konventionell angetriebenen<br />
Fahrzeugvarianten nicht verändert werden<br />
müssen. evSAT kann ohne größere<br />
Eingriffe in die bestehenden Bordsysteme<br />
der elektrisch angetriebenen Fahrzeug-Varianten<br />
integriert werden. Dieses Konzept<br />
soll zudem die Flexibilität bezüglich Bauraum,<br />
kundenspezifischer Anforderungen<br />
und Entwicklungszeit erhöhen. Dies spart<br />
laut Continental Kosten aufgrund des geringeren<br />
Systementwicklungsaufwands<br />
und der Vermeidung von höheren Anforderungen<br />
an das Airbagsystem. Die Produktion<br />
der Sensoren beginnt in diesem<br />
Jahr im Continental-Werk in Regensburg.<br />
Im Jahr 2012 soll evSAT mit einem großen<br />
deutschen Automobilhersteller in Serie<br />
gehen. rl<br />
www.continental-automotive.de<br />
evSAT stellt eine funktionale Ergänzung des<br />
passiven Sicherheitssystems für Elektro- und<br />
Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge dar.
technik automobil<br />
Das weltweit erste Neun-Gang-Automatikgetriebe<br />
von zF soll Schaltzeiten unterhalb<br />
der Wahrnehmungsschwelle bieten.<br />
Foto: zF<br />
_ Permanente<br />
Kontrolle<br />
_ TRW bringt Reifendruckkontrollsystem<br />
ohne elektrischen Initiator<br />
auf den Markt.<br />
Als Sicherheitsspezialist bringt TRW ein<br />
Reifendruckkontrollsystem (tire pressure<br />
monitoring system – TPMS) auf den<br />
Markt, das ohne elektrischen Initiator<br />
arbeitet. Auf diese Weise könne man gegenüber<br />
herkömmlichen Systemen Kosten<br />
einsparen, heißt es dort. Die neue<br />
Technologie soll die bisher kostengünstigste<br />
TRW-Entwicklung zur automatischen<br />
Lokalisierung eines Reifens mit<br />
zu niedrigem Druck sein.<br />
Bereits Ende 2010 hat der Zulieferer<br />
mit der Serienfertigung des neuen TPMS<br />
begonnen und 2011 soll es in weiteren<br />
Fahrzeugen in Serie gehen. Die neue<br />
TPMS-Technologie arbeitet wie das aktuelle,<br />
direkte TPMS von TRW mit vier<br />
an den Rädern montierten Sensoren, um<br />
22 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
_ Neun-Gang-Automatikgetriebe<br />
für den Quereinbau<br />
In etwa 80 Prozent aller Pkw weltweit<br />
wird der Motor quer zur Fahrtrichtung<br />
eingebaut. ZF entwickelt für diese<br />
Einbauform das weltweit erste Automatikgetriebe<br />
mit neun Gängen, das<br />
deutliche Kraftstoffeinsparungen und<br />
bessere Fahrleistungen im Vergleich zu<br />
heute üblichen Sechs-Gang-Automatikgetrieben<br />
für den Front-Quer-Einbau<br />
ermöglichen soll. Dies wird unter anderem<br />
mit modernen Torsionsdämpfersystemen<br />
im Drehmomentwandler<br />
realisiert. Sie ermöglichen ein rasches<br />
Überbrücken der Wandlerkupplung.<br />
Wie bereits das Acht-Gang-Automatikgetriebe<br />
für den Längseinbau ermöglicht<br />
das neue Neun-Gang-Front-<br />
Quer-Getriebe laut ZF ausgesprochen<br />
kurze Reaktions- und Schaltzeiten un-<br />
den jeweiligen Reifendruck zu messen.<br />
Im Gegensatz zu marktüblichen Systemen<br />
wird hier kein elektrischer Initiator<br />
benötigt, um die Sensorposition zu ermitteln.<br />
Der Empfänger der neuen TPMS-<br />
Generation, der üblicherweise unter dem<br />
Heck des Fahrzeugs oder an der Stoßstange<br />
angebracht wird, unterscheidet<br />
Front- und Heck-Sensoren,<br />
indem er die<br />
empfangene Signalstärke<br />
miteinander<br />
vergleicht. Zusätzlich<br />
erfasst der Receiver<br />
Informationen über<br />
terhalb der Wahrnehmungsschwelle.<br />
So werden ebenfalls direkte Doppelschaltungen<br />
und direkte Mehrfachschaltungen<br />
möglich sein. Damit sei<br />
das neue Getriebesystem mit denselben<br />
sportlichen Genen ausgestattet,<br />
wie sie bereits aus den Acht-Gang-<br />
Automatikgetrieben bekannt sind. Zudem<br />
soll es in Verbindung mit einem<br />
sehr guten Schaltkomfort zu einer hohen<br />
Kundenzufriedenheit beitragen.<br />
Mit dem neuen Automatikgetriebe<br />
will das Zulieferunternehmen weltweit<br />
neue Kundensegmente erschließen.<br />
Die Produktion des Getriebes ist<br />
in Greenville, South Carolina (USA), geplant.<br />
rl<br />
www.zf.com<br />
Das neue Reifendruckkontrollsystem<br />
(tire pressure monitoring system – TPMS)<br />
arbeitet ohne elektrischen initiator.<br />
Foto: TRW<br />
Erdgravitations- sowie magnetische<br />
Felder und erkennt so, ob sich ein Sensor<br />
auf der linken oder der rechten Fahrzeugseite<br />
befindet.<br />
Durch die Kombination dieser Informationen<br />
sei das System ohne Hilfe eines<br />
zusätzlichen Initiators in der Lage, genau<br />
zu bestimmen, welcher Reifen zu wenig<br />
Druck aufweist, heißt es dazu beim Hersteller.<br />
jr.
technik räder & reifen<br />
Sommerreifen 2011<br />
_ Einerseits flach, breit, schnell und andererseits kraftstoffsparend<br />
mit kurzen Bremswegen bei Nässe: Diese Trends zeichnen sich für<br />
die Sommerreifensaison 2011 ab. <strong>amz</strong> stellt die wichtigsten<br />
Neuentwicklungen vor.<br />
Der Trend zu UHP-Reifen<br />
hält in Deutschland<br />
unvermindert<br />
an. UHP steht für<br />
„Ultra High Performance“,<br />
also für Hochleistungsreifen.<br />
Per Definition<br />
des Wirtschaftsverbandes<br />
der deutschen Kautschukindustrie<br />
zählt jeder Reifen mit<br />
einem Höhen-/Breitenverhältnis<br />
von kleiner/gleich 45<br />
und einem Geschwindigkeitsindex<br />
von größer/gleich<br />
V zu dieser Reifengattung.<br />
Leistungsfähige<br />
Breitreifendimensionen<br />
kommen<br />
nicht nur ab Werk<br />
immer häufiger<br />
zum Einsatz. Sie<br />
werden auch bei<br />
Beim ContiSportContact<br />
5 haben die Ingenieure<br />
die Bremswege auf nasser<br />
und trockener Straße<br />
nochmals deutlich reduziert.<br />
Foto: Continental<br />
24 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
Der neue ContiEco-<br />
Contact 5 soll kurze<br />
Bremswege auf nasser<br />
und trockener Straße<br />
mit niedrigem Rollwiderstand<br />
kombinieren.<br />
Foto: Continental<br />
der Ersatzbeschaffung<br />
vom Autofahrer<br />
bevorzugt. Denn mit<br />
ihnen ist nicht nur ein<br />
Plus an Fahrkomfort und<br />
Leistung verbunden, sondern auch ein<br />
Zuwachs an Sicherheit. Parallel dazu<br />
geht die Entwicklung auch weiterhin in<br />
Richtung der besonders energieeffizienten<br />
Reifen. Die Automobilhersteller<br />
zeigen ein zunehmendes Interesse an<br />
so genannten „Spritsparreifen“, bieten<br />
sie doch ein nicht zu unterschätzendes<br />
Potenzial, die CO 2 -Emissionen<br />
zu senken. Zudem sind rollwiderstandsoptimierte<br />
Reifen für Autofahrer auch<br />
bei der Ersatzbeschaffung hoch interessant,<br />
vor allem wenn die Kraftstoffpreise<br />
in rekordverdächtigen Höhen<br />
schweben.<br />
Hochleistungsreifen sind in Deutschland kein<br />
Nischenprodukt mehr. Die Reifenhersteller<br />
reagieren auf die steigende Nachfrage und<br />
bieten zur Sommersaison 2011 interessante<br />
Neuentwicklungen an.<br />
Foto: Michelin<br />
Continental<br />
Der Goodyear Eagle<br />
F1 Asymmetric 2<br />
ist mit der Active<br />
Braking Technology<br />
ausgestattet.<br />
Sie verbessert<br />
die Bremswirkung,<br />
indem die<br />
Aufstandsfläche<br />
beim Bremsen<br />
vergrößert wird.<br />
Foto: Goodyear<br />
Mit dem ContiSportContact 5 hat Continental<br />
für die Sommersaison 2011<br />
einen neuen Reifen im Handel, der<br />
sich für sportliche Pkw sowie für SUV<br />
mit sportlichen Fahreigenschaften<br />
gleichermaßen eignen soll. Wie der<br />
Reifenhersteller mitteilt, konnten die<br />
Ingenieure mit der Neuentwicklung<br />
deutliche Fortschritte im Vergleich zu<br />
dem Vorgängermodell erreichen. Im<br />
Laufe der Entwicklungszeit konnten die<br />
Bremswege auf nasser und trockener<br />
Straße nochmals deutlich reduziert<br />
werden. Der Rollwiderstand wurde<br />
um über zehn Prozent verringert und<br />
die Laufleistung um 13 Prozent erhöht.<br />
Möglich wurde dies insbesondere<br />
durch eine neuartige Mischung, die<br />
auf maximale Kraftübertragung beim<br />
Bremsen ausgelegt ist und beim normalen<br />
Fahren einen niedrigen Rollwiderstand<br />
ermöglicht. Die „BlackChilli“<br />
genannte Gummimischung nutzt dazu<br />
die unterschiedlichen Schwingungen<br />
des Reifens.<br />
Ebenfalls zulegen konnte das Handling<br />
des Reifens, so der Hersteller. Der<br />
neue Sportreifen kommt im Frühjahr in<br />
den Pkw-Größen zwischen 17 und 18<br />
Zoll in Querschnitten von 50 bis 35 Prozent<br />
und Freigaben von bis zu Tempo<br />
300 in den Handel. Die Größenpalette<br />
für SUV deckt 18, 19 und 20 Zoll mit<br />
Querschnitten zwischen 55 und 45 Prozent<br />
ab. Auch hier bestehen Freigaben
is Tempo 300. Kurze Bremswege auf<br />
nasser und trockener Straße mit niedrigem<br />
Rollwiderstand zu kombinieren,<br />
galt bisher als höchst problematisch.<br />
Mit dem neuen ContiEcoContact 5<br />
stellt Continental nun ein Produkt vor,<br />
das beides zusammen bringt. Dabei<br />
mussten die Reifenentwickler bei allen<br />
Bestandteilen des Pneus – Karkasse,<br />
Mischung, Reifenkontur und Profildesign<br />
– neue Wege gehen, um die Fortschritte<br />
im Vergleich mit dem Vorgängermodell<br />
zu erreichen. So konnten<br />
– bei kürzeren Bremswegen auf nasser<br />
Fahrbahn – der Rollwiderstand um 20<br />
Prozent verringert und die Laufleistung<br />
um zwölf Prozent angehoben werden.<br />
Das soll im Vergleich zu einem Standardreifen<br />
eine Kraftstoffersparnis von<br />
rund drei Prozent bringen.<br />
Die wichtigsten Konflikte bei der<br />
Absenkung des Rollwiderstandes sind<br />
vor allem die sicherheitsrelevanten<br />
Eigenschaften eines Reifens. Die Techniker<br />
von Continental haben daher an<br />
allen möglichen „Stellschrauben gedreht“,<br />
um die hohen Anforderungen<br />
an den neuen Reifen für die Kompakt-<br />
klasse und Limousinen<br />
zu erfüllen. Der neue<br />
ContiEcoContact 5 wird<br />
in Dimensionen zwischen<br />
14 und 16 Zoll gefertigt<br />
und hat Freigaben<br />
bis zu Tempo 300.<br />
Goodyear<br />
Goodyear wird ab Frühjahr 2011 mit<br />
dem Goodyear Eagle F1 Asymmetric 2<br />
den Nachfolger des derzeitigen UHP-<br />
Bestsellers neu ins Sortiment aufnehmen.<br />
Herausragendes Merkmal des<br />
neuen Reifens sei die Active Braking<br />
Technology. Sie wird durch eine ballige<br />
Kontur der Profilrippen gekennzeichnet.<br />
Diese verbreitern sich beim Bremsen<br />
aufgrund der dynamischen Verlagerung<br />
der Achslast. Das führt zu einer<br />
Vergrößerung der Aufstandsfläche und<br />
damit zu noch besserer Bremswirkung.<br />
Unterstützt wird dies laut Unternehmensangaben<br />
durch eine hohe Torsionsteifigkeit,<br />
die mit Hilfe von leicht<br />
angewinkelt verlaufenden Karkassenfäden<br />
erzielt wird. Dies soll das Über-<br />
tragen höherer Kräfte gestatten.<br />
Zur Neueinführung<br />
ist der Goodyear Eagle F1 Asymmetric<br />
2 in zahlreichen Dimensionen<br />
von 17 bis 19 Zoll und ausschließlich<br />
mit Geschwindigkeitsindex Y erhältlich.<br />
Bei der Marke Dunlop wird Goodyear<br />
Dunlop Tires die Sport-Maxx-Familie<br />
um weitere Dimensionen ergänzen.<br />
Fulda<br />
Progressive Verstärkungselemente<br />
sollen beim Fulda<br />
SportControl das Handling<br />
verbessern.<br />
Foto: Fulda<br />
Die ebenfalls zu Goodyear Dunlop Tires<br />
gehörende Reifenmarke Fulda wird in<br />
diesem Frühjahr den Fulda SportControl<br />
auf den Markt bringen. Der neue UHP-<br />
Reifen soll mit einem agilen Handling,<br />
das durch eine asymmetrische Profilgestaltung<br />
und progressive Verstärkungselemente<br />
sichergestellt wird, überzeugen.<br />
Die progressiven Verstärkungselemente<br />
<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011 25
technik räder & reifen<br />
zwischen den Profilblöcken bewirken,<br />
dass sich letztere bei hoher Krafteinwirkung<br />
gegenseitig abstützen können, anstatt<br />
unter der Belastung im wahrsten<br />
Sinne des Wortes einzuknicken. Somit<br />
wird die Kontaktfläche zwischen Reifen<br />
und Straße maximiert und bleibt auch<br />
bei Kurvenfahrten und Ausweichmanövern<br />
erhalten.<br />
Die Vollsilica-Laufflächentechnologie<br />
des Fulda SportControl und die neuartigen<br />
„AquaFlow“-Profilrillen sorgen<br />
Unternehmensangaben zufolge zudem<br />
für verbesserten Nass-Grip und kürzere<br />
Bremswege bei Nässe. Die moderne<br />
Leichtbau-Karkasse und die verwendete<br />
Vollsilica-Laufflächenmischung<br />
sollen desweiteren den Rollwiderstand<br />
senken und einen angenehmen<br />
Abrollkomfort bieten. Die<br />
optimierte Aufstandsfläche<br />
und die verbesserte<br />
Druckverteilung sollen<br />
zusätzlich ein gleichmäßigeres<br />
Ablaufbild<br />
ergeben und die Laufleistung<br />
verbessern.<br />
Zum Start ist der Fulda<br />
SportControl in<br />
mehr als zwei Dutzend<br />
Dimensionen von 16<br />
bis 19 Zoll und den Geschwindigkeitsbereichen<br />
W und Y lieferbar.<br />
Michelin<br />
Mit dem neuen Michelin Pilot Super<br />
Sport hat der französische Reifenhersteller<br />
2011 einen der derzeit<br />
schnellsten Serienreifen auf den<br />
Markt gebracht. Konzipiert wurde der<br />
Ultra-High-Performance-Reifen für<br />
Supersportwagen und besonders leistungsstarke<br />
Fahrzeuge namhafter<br />
Autoveredler. Er wurde mit dem Ziel<br />
entwickelt, selbst unter extremen Einsatzbedingungen<br />
Top-Performance bei<br />
gleichzeitig hoher Sicherheit zu errei-<br />
26 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
chen. Dazu ließen die Michelin-Ingenieure<br />
Wissen und Knowhow aus dem<br />
Motorsport in den neuen Serienreifen<br />
einfließen. Bei der Entwicklung arbeitete<br />
Michelin eigenen Angaben zufolge<br />
eng mit namhaften Sportwagenherstellern<br />
wie Porsche, BMW M und Ferrari<br />
zusammen.<br />
Um das Leistungspotenzial mit<br />
Blick auf Grip, Bremsweg und Laufleistung<br />
zu optimieren, hat Michelin Technologien<br />
kombiniert, die direkt von<br />
den Rennreifen für das 24-Stunden-<br />
Rennen von Le Mans abgeleitet sind.<br />
Hierzu zählt beispielsweise der Gürtel<br />
aus Twaron-Faser. Twaron ist ein Faser-<br />
Beim Ecopia EP150 soll die<br />
Reduzierung des Energieverlustes<br />
in den oberen Schichten<br />
der Gummimischung<br />
den Rollwiderstandskoeffizienten<br />
senken.<br />
Foto: Bridgestone<br />
material mit hoher<br />
Dichte, das unter anderem<br />
in modernsten<br />
Sportgeräten, in der<br />
Luft- und Raumfahrt, für<br />
militärische Schutzkleidung<br />
sowie im Motorsport<br />
eingesetzt wird. Es weist einen<br />
sehr hohen Haftwiderstand<br />
auf. Das zugleich feste und leichte Material<br />
ist bei gleichem Gewicht fünfmal<br />
widerstandsfähiger als Stahl. Dem<br />
Twaron-Material verdankt der Michelin<br />
Pilot Super Sport seine gute Stabilität<br />
bei hoher Geschwindigkeit.<br />
Aufgrund seiner variablen Spannkraft<br />
sorgt der Gürtel dafür, dass der<br />
Reifen im Profilbereich straffer als an<br />
den Schultern ausfällt. Dies sorgt für<br />
eine bessere Verarbeitung von Fliehkräften<br />
sowie eine gleichmäßigere<br />
Druckverteilung.<br />
Eine weitere Technologie, die beim<br />
Michelin Pilot Super Sport zum Einsatz<br />
kommt ist die Dual-Compound-Lauffläche.<br />
Sie basiert auf der Verwendung<br />
unterschiedlicher Gummimischungen<br />
für die linke und rechte Profilseite. Außen<br />
sorgt ein rußverstärktes Elastomer<br />
für hohe Dauerfestigkeit in engen Kur-<br />
Mit dem Michelin Pilot Super Sport hat der<br />
französische Reifenhersteller einen UHP-Reifen<br />
für Supersportwagen auf den Markt gebracht.<br />
Foto: Michelin<br />
ven. Innen gewährleistet ein sehr haftfähiges<br />
Elastomer der jüngsten Generation<br />
dafür, dass der Reifen auf nasser<br />
Fahrbahn den Wasserfilm durchdringen<br />
kann und selbst auf der kleinsten<br />
Fahrbahnunregelmäßigkeit noch Halt<br />
findet.<br />
Die dritte, aus dem Rennsport adaptierte<br />
Technologie ist die variable Aufstandsfläche<br />
(Variable Contact Patch<br />
2.0). Dank digitaler Computersimulation<br />
konnte eine gleichmäßige Druck-<br />
und damit Temperaturverteilung über<br />
die Aufstandsfläche des Reifens erzielt<br />
werden. Obwohl sich diese Fläche bei<br />
der Kurvendurchfahrt ändert, bleibt<br />
die Gummimenge, die mit der Straße<br />
in Berührung ist, stets konstant, so der<br />
Hersteller.<br />
Der neue Michelin Pilot Super Sport<br />
löst im oberen Reifen-Segment den Michelin<br />
Pilot Sport PS2 ab. Im Zubehörmarkt<br />
ist er in Dimensionen von 18 bis<br />
22 Zoll erhältlich. Laut Michelin soll er<br />
in Kürze auch als Erstausrüstungsreifen<br />
für zahlreiche Fahrzeuge freigegeben<br />
werden.<br />
Bridgestone<br />
Bridgestone führt in diesem Frühjahr<br />
den neuen umweltfreundlichen Pkw-<br />
Reifen Ecopia EP150 auf dem deutschen<br />
Markt ein. Er wurde bereits 2009<br />
auf der internationalen Automobilausstellung<br />
in Frankfurt gezeigt. Der Reifen<br />
soll die anspruchsvolle und früher<br />
sogar widersprüchliche Zielsetzung<br />
von hoher Sicherheit bei Nässe und<br />
geringerem Rollwiderstand erfüllen.<br />
Dieser Durchbruch ist laut Herstellerangaben<br />
mit der Entwicklung einer<br />
besonderen Materialtechnologie, der<br />
so genannten NanoPro-TechTM, und<br />
eines neuen Reifenprofils gelungen.<br />
Durch die Reduzierung des Energieverlustes<br />
in den oberen Schichten der<br />
Gummimischung während der Rotation<br />
erzeugt NanoPro-TechTM einen geringeren<br />
Rollwiderstandskoeffizienten.<br />
Das neue Reifenprofil weist einen zusammenhängenden<br />
Profilblock und<br />
dünne Lamellen auf, die den Anpressdruck<br />
und damit die Bremsleistung bei<br />
Nässe verbessern. Der Rollwiderstand<br />
des Ecopia EP150 konnte – im Vergleich<br />
zu anderen aktuellen Bridgestone Produkten<br />
in denselben Größen – um 15<br />
Prozent verbessert werden. Das bedeutet<br />
durchschnittlich drei Prozent weniger<br />
Kohlendioxidausstoß. Der Ecopia<br />
EP150 ist auf dem deutschen Markt in<br />
neun Dimensionen für Kompakt- und<br />
Mittelklassewagen mit 14- bis 16-Zoll-<br />
Felgen verfügbar.
Vredestein<br />
Mit dem Quatrac Lite erweitert<br />
Vredestein seine Ganzjahresreifen-Familie.<br />
Laut Unternehmensmeldung ist er<br />
der erste Ganzjahresreifen mit „grünem<br />
Charakter“. Der Reifen soll alle Umweltanforderungen,<br />
die ab 2012 in der Europäischen<br />
Union insbesondere in Bezug<br />
auf die Kraftstoffeffizienz gelten werden,<br />
erfüllen. Und das ohne Abstriche hinsichtlich<br />
Qualität und Sicherheit, so der<br />
Hersteller.<br />
Der Vredestein Quatrac Lite stellt<br />
demnach eine gute Alternative für Automobilisten<br />
dar, die im Sommer und<br />
Winter dieselben Reifen fahren wollen<br />
und Wert auf umweltfreundliche Eigenschaften<br />
legen.<br />
Der Vredestein Quatrac Lite ist den<br />
Herstellerangaben zufolge ein vollwertiger<br />
Winterreifen mit Schneeflocken-<br />
Symbol und damit ein ausgezeichneter<br />
Reifen für Länder ohne extreme Winterverhältnisse.<br />
Im Vergleich zum Quatrac 3 hat<br />
Vredestein beim Quatrac Lite nicht nur<br />
den zukünftigen Umweltanforderungen<br />
mehr Aufmerksamkeit gewidmet, son-<br />
Der Quatrac Lite von Vredestein ist ein Ganzjahresreifen mit „grünem Charakter“.<br />
Er soll alle Umweltanforderungen erfüllen, die ab 2012 in der EU gelten werden.<br />
Foto: Vredestein<br />
dern auch das Größenprogramm stärker<br />
auf Autos mit „grüner“ Einstufung ausgerichtet.<br />
In dieses Marktsegment fallen<br />
die heutigen und künftigen Hybrid- und<br />
Elektroautos.<br />
Der neue Ganzjahresreifen zeichnet<br />
sich laut Hersteller durch einen niedrigen<br />
Rollwiderstand aus, der zum großen Teil<br />
dem Hightech-Gemisch „Full Polymer<br />
Compound“ (FPC) zu verdanken ist. Die<br />
FPC-Technologie soll gute Haftung auf<br />
der Fahrbahn unter allen Witterungsverhältnissen<br />
sowie eine lange Lebensdauer<br />
gewährleisten.<br />
An der Lauffläche des neuen Ganzjahresreifens<br />
sind die vielen Einkerbungen<br />
auffallend, die so genannten<br />
„Flexing Points“. Sie fungieren als Scharniere<br />
und geben dem Reifen optimale<br />
Flexibilität für niedrigen Rollwiderstand<br />
und gute Haftung auf Schnee. Zudem<br />
sorgen die drei Längsrillen zusammen<br />
mit den Querrillen in der Reifenschulter<br />
für gute Wasserableitung und damit für<br />
hohe Aquaplaning-Reserven.<br />
Der Quatrac Lite ist in 14 Dimensionen<br />
zwischen 14 und 17 Zoll und mit Geschwindigkeitsindex<br />
T bis V verfügbar. rl
technik räder & reifen<br />
Heiße Preise im<br />
heißen Reifen-Sommer<br />
_ Beim BRV und den Reifenherstellern<br />
rechnet man mit Preissteigerungen<br />
von bis zu 25 Prozent<br />
für die Saison im Sommer 2011.<br />
Die Reifenhersteller sind<br />
zufrieden. Zum einen sorgte<br />
der Winter 2010/2011 zur<br />
rechten Zeit (der erste Schneefall<br />
war Ende November 2010)<br />
für eine verstärkte Nachfrage nach<br />
Winterpneus. Gleichzeitig bewog der<br />
Gesetzgeber mit seinen neuen Richtlinien<br />
zur Winterreifenpflicht viele bislang<br />
unschlüssige Automobilbesitzer<br />
zum Kauf von Winterreifen. Mit der<br />
Folge, dass die Vorräte bei Händlern<br />
und Herstellern schnell aufgebraucht<br />
und aufgrund der gestiegenen Nachfrage<br />
die Preise kräftig anzogen. Dieser<br />
„Engpass“ kommt den Herstellern nicht<br />
ganz ungelegen. So ist man bei Goodyear<br />
der Meinung, dass die Produktion<br />
auf Halde, wie es in der Vergangenheit<br />
üblich war, „so nicht mehr stattfinden<br />
wird“. Was bedeutet, dass das Preisniveau<br />
auch künftig hoch sein wird. Das<br />
sieht auch der Bundesverband Reifen-<br />
28 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
handel und Vulkaniseur-Handwerk e.V.<br />
(BRV) ähnlich. Demnach ist Peter Hülzer,<br />
Geschäftsführender Vorsitzender des<br />
BRV überzeugt, dass „die kommenden<br />
Monate von starken Preiserhöhungen bei<br />
Pkw-, Motorrad- und Nutzfahrzeugreifen<br />
geprägt sind und mit Preissteigerungen<br />
von bis zu 25 Prozent zu rechnen ist“.<br />
Allerdings sieht der Verband den Grund<br />
der Erhöhung auch in der Verteuerung<br />
der Grundstoffe für die Reifenherstellung.<br />
So seien allein die Kosten für eine<br />
Tonne Kautschuk von 1450 Euro im Jahr<br />
2009 um fast 100 Prozent auf 2850 Euro<br />
im Jahr 2010 explodiert. Zum Jahresbeginn<br />
2011 erreichten die Notierungen an<br />
den Rohstoffbörsen sogar 3900 Euro je<br />
Tonne. Und durch die aktuellen Ölpreissteigerungen<br />
verteuerten sich auch die<br />
bei der Reifenherstellung verwendeten<br />
auf petrochemischer Basis hergestellten<br />
synthetischen Kautschuke, meint Hülzer.<br />
„Anders als in früheren Jahren wird der<br />
Reifenfachhandel die von den Reifenherstellern<br />
Anfang 2011 schon realisierten<br />
und für den weiteren Verlauf des Jahres<br />
Bei den Reifenpreisen, die in der<br />
Sommersaison erwartet werden, kann man<br />
ganz schön ins Schleudern kommen.<br />
Foto: GTÜ<br />
angekündigten Preissteigerungen 1:1<br />
an den privaten wie auch gewerblichen<br />
Verbraucher weiter geben müssen“, sagt<br />
Hülzer und führt weiter aus: „Die Reifenfachhandelsbranche<br />
steht extrem im<br />
Wettbewerb. Dass der Handel Preiserhöhungen<br />
dieses Ausmaßes durch Margenverzicht<br />
abpuffert, ist betriebswirtschaftlich<br />
nicht zu verantworten und<br />
deshalb völlig ausgeschlossen.“<br />
Den Absatzmarkt fördern<br />
Unabhängig davon zeichnet sich wegen<br />
der längeren Lieferzeiten für Rohstoffe<br />
und einer Beschränkung der ursprünglich<br />
vereinbarten Liefermengen für das<br />
Der neue „Pilot Super Sport“ soll einer<br />
der derzeit schnellsten Serienreifen sein.<br />
Foto: Michelin
Die Nachfrage erreicht 2011 fast 25 Millionen Pkw-Sommerreifen<br />
und liegt damit über dem Durchschnitt der vergangenen<br />
Jahre.<br />
Die Mix-Verschiebung der vergangenen Jahre setzt sich fort,<br />
HP und UHP nehmen weiter zu. Quelle: Goodyear<br />
Gesamtjahr 2011 eine deutliche Warenverknappung über<br />
alle Reifensegmente ab. Dazu kommentiert Hülzer: „Ich kann<br />
nur jedem privaten und gewerblichen Verbraucher empfehlen,<br />
seinen Bedarf möglichst umgehend mit dem Reifenfachhändler<br />
seines Vertrauens zu erörtern und Reifen zu ordern,<br />
bevor die reduzierten Angebotsmengen zu geräumten Lägern<br />
führen.“<br />
Um den Verkauf der Pneus weiter zu forcieren, will man<br />
bei Michelin in Deutschland die Verkaufsförderung über Tankgutscheine<br />
und den Michelin OnWay-Mobilitätsservice 2011<br />
fortsetzen. Für einen erworbenen Reifensatz der Marke erhält<br />
der Käufer in der Zeit vom 1. April bis zum 15. Mai 2011 einen<br />
Tankgutschein von 30 Euro. Dazu kommt der Premium-Reifenpannenservice<br />
Michelin OnWay, bei dem sich der Kunde<br />
kostenlos registrieren lassen kann. Dem Reifenhandel stellt<br />
Michelin ein „Trade und Marketing“-Paket zur Verfügung. Es<br />
beinhaltet beispielsweise Vorlagen für Mailings, Anzeigen<br />
und Plakate sowie Broschüren zu den einzelnen Produkten.<br />
Nach eigenen Aussagen will der französische Reifenhersteller<br />
wegen der kontinuierlich steigenden Kosten für Rohstoffe die<br />
Preise für seine Pneus anpassen. Pkw- und Leicht-Lkw-Reifen<br />
(Sommer- und Winterreifen) werden für alle Unternehmens-<br />
Marken in den europäischen Märkten um durchschnittlich<br />
fünf Prozent teurer. Diese Preisanpassung soll für den deutschen<br />
Markt ab 1. Mai 2011 in Kraft treten, heißt es dort.<br />
Peter Rodenbüsch
technik räder & reifen<br />
Neue Strategie<br />
und neuer Reifen<br />
_ Goodyear präsentiert den neuen „Eagle F1 Asymetric 2“ und<br />
positioniert sich für den Durchschnittsverbraucher sowie auch für<br />
den Oberklassefahrer mit klassischen, sicheren Straßenreifen.<br />
Bereits vor 2010 läutete Goodyear<br />
die Trendwende ein und positioniert<br />
seither seine Marken neu.<br />
Während die Tochter Dunlop sich<br />
als rein sportliche Marke präsentiert,<br />
bietet Goodyear sowohl für den<br />
Durchschnittsverbraucher als auch für<br />
den Oberklassefahrer klassische, sichere<br />
Straßenreifen. Quasi als Beweis hierfür<br />
präsentierte der Hersteller im Februar<br />
2011 den neuen „Eagle F1 Asymetric 2“<br />
in Sevilla, Spanien. Percy Lemaire, der<br />
das Goodyear-Entwicklungsteam im<br />
luxemburgischen Colmar-Berg leitet,<br />
weiß, welche Anforderungen ein Reifen<br />
erfüllen muss, bevor er in Serie geht.<br />
So sieht das Team es als Aufgabe, die<br />
Grenzen der Technologie immer weiter<br />
hinauszuschieben. Das Ziel: Ausgeklügelte<br />
Reifen zu entwickeln und, wie im<br />
Fall des „Eagle F1“, eine neue Entwicklung<br />
zu präsentieren. „Mit dieser Neukonstruktion<br />
erreichen wir bei fast allen<br />
relevanten Kriterien wie Rollwiderstand,<br />
Nass-, Trockenhandling, Trockenbremsen<br />
Bei allen gefahrenen Tests auf der Rennpiste<br />
in Sevilla konnte der Eagle F1 überzeugen. Der<br />
Goodyear Eagle F1 Asymmetric 2 ist ab der<br />
Sommerreifen-Saison 2011 in 29 Dimensionen<br />
erhältlich. Fotos: Rodenbüsch<br />
30 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
oder Laufleistung um bis zu fünf Prozent<br />
bessere Werte. Das ist fast ein Quantensprung“,<br />
ist Lemaire überzeugt.<br />
„Komplett neu konstruiert“<br />
Der Eagle F1, ein Ultra-High-Performance-Reifen<br />
für Oberklasse- und leistungsstarke<br />
Automobile, unterschei-<br />
Percy Lemaire, Entwicklungsleiter im luxemburgischen<br />
Colmar-Berg, ist überzeugt: „Mit<br />
dem Eagle F1 erreichen wir bei fast allen<br />
relevanten Kriterien um bis zu fünf Prozent<br />
bessere Werte.“<br />
det sich von Standard-Reifen in vielerlei<br />
Hinsicht: „Das sind höhere Silica-Anteile,<br />
aber auch Traktions-Harze, die in der Mischung<br />
eines Standard-Reifens nicht zum<br />
Einsatz kommen. Für den Eagle F1 Asymmetric<br />
2 haben wir darüber hinaus auch<br />
noch eine neue, steifere Karkassen-Struktur<br />
entwickelt“, sagt der Chefentwickler.<br />
Während die Kordfäden in der Reifenkarkasse<br />
üblicherweise eine 90-Grad-<br />
Gewebestruktur aufweisen, sind es beim<br />
Eagle F1 Asymmetric 2 etwa 75 Grad.<br />
Dies führt zu erhöhter Verwindungssteifigkeit<br />
und verbessert die Lenkpräzision,<br />
das Handling und die Bremsleistung auf<br />
trockener Straße. Als den wichtigsten<br />
technologischen Fortschritt nennt Lemaire<br />
die ActiveBraking-Technologie, bei<br />
der sich die Profilblöcke unter der durch<br />
das Bremsen verursachten höheren Belastung<br />
ausdehnen. „Das vergrößert<br />
den Straßenkontakt im Bereich der Aufstandsfläche,<br />
während sich die Profilblöcke<br />
eines herkömmlichen Reifens beim<br />
Bremsen nicht verändern. So wird durch<br />
den besseren Gripp der Bremsweg verkürzt“,<br />
erklärt Lemaire. Der neue Reifen<br />
ist auch deutlich leichter geworden. Im<br />
Vergleich zu den Konkurrenzmodellen<br />
und dem Vorgängermodell ist der Eagle<br />
F1 in der Größenordnung 245/40 R18<br />
inklusive des Alu Rades bis zu zwölf Prozent<br />
beziehungsweise zwei Kilogramm<br />
leichter. „Rechnet man den geringeren<br />
Rollwiderstand von gut sieben Prozent<br />
hinzu, so ergibt das eine Kraftstoffersparnis<br />
von 1,4 Prozent“, sagt Lemaire.<br />
Peter Rodenbüsch
Sommerreifen nicht<br />
vor Ostern montieren<br />
_ Die Faustregel „von O<br />
(Oktober) bis O (Ostern)“<br />
gilt nach wie vor beim Räderwechsel.<br />
Trotzdem gilt es,<br />
frühzeitig Termine zu vereinbaren,<br />
denn die Industrie erwartet<br />
eine starke Nachfrage bei<br />
Sommerreifen.<br />
Bis Ostern sollten die Winterreifen<br />
auf jeden Fall am Wagen bleiben.<br />
Foto: Continental<br />
In vielen Garagen oder auf Hinterhöfen<br />
sind sie schon jetzt anzutreffen,<br />
die Reifenumrüster. Sonnige<br />
Tage hin oder her, der Wechsel<br />
auf Sommerreifen sollte jedoch<br />
nicht zu früh ins Auge gefasst werden,<br />
rät man beim Reifenhersteller Conti-<br />
nental. Denn bis nach Ostern können<br />
noch Minustemperaturen auftreten,<br />
bei denen die Sommerreifen an ihre<br />
Haftungsgrenzen kommen. Die Fachleute<br />
raten daher, mit dem Wechsel<br />
der Winterreifen auf jeden Fall bis<br />
nach Ostern zu warten. Termine<br />
sollten die Werkstätten allerdings<br />
schon jetzt vereinbaren.<br />
„Bis Ostern sollten die Winterreifen<br />
auf jeden Fall am Wagen bleiben“,<br />
mahnt Frank Jung, zuständig für den<br />
Vertrieb von Pkw-Reifen von Continental<br />
in Deutschland und verweist<br />
auf die Kapriolen, die das Wetter im<br />
Frühjahr für gewöhnlich schlägt: „Im<br />
Grunde ist alles möglich, bis hin zu<br />
verschneiten Straßen im Flachland.“<br />
Selbst warme Tage mit Temperaturen<br />
von mehr als zehn Grad dürften nicht<br />
dazu verleiten, die Winterreifen zu<br />
früh in die Sommerruhe zu schicken.<br />
Auch der Gesetzgeber verpflichtet<br />
Autofahrer durch die StVO zur richtigen<br />
Bereifung bei winterlichem<br />
Wetter.<br />
Allerdings empfiehlt Jung, rechtzeitig<br />
Termine für die Montage zu<br />
machen: „Wir rechnen mit starker<br />
Nachfrage bei Sommerreifen“, erläutert<br />
er. Die Montagetermine im Reifenhandel<br />
seien jedoch begrenzt und<br />
„früher oder später vergeben“.<br />
Wenn in der Werkstatt festgestellt<br />
wird, dass die Winterreifen<br />
weniger als vier Millimeter Restprofil<br />
haben, rät Jung dazu, schon jetzt die<br />
passenden Reifen für den nächsten<br />
Herbst zu ordern. „Unter dieser Profilgrenze<br />
können ältere Pneus nicht<br />
mehr genug Grip aufbauen, um den<br />
nächsten Winter sicher zu meistern“,<br />
weiss er. Daher sei es am besten, so<br />
früh als möglich neue Winterreifen<br />
zu bestellen – auch dann, wenn die<br />
Saison erst wieder in sechs Monaten<br />
beginnt. jr.
technik räder & reifen<br />
Mehr Sicherheit im Fokus<br />
_ Der Markt für leichte Nutzfahrzeugreifen wird durch zwei<br />
Segmente, gewerbliche Nutzung und privat genutzte Fahrzeuge,<br />
aufgeteilt. 15- und 16 Zoll-Dimensionen in Kombination mit hohen<br />
Speed- und Load-Indices bestimmen dieses Markt-Segment.<br />
Der Markt für gewerbliche Transporter<br />
teilt sich nochmals in<br />
den so genannten KEP-Kurier/<br />
Express/Parcel-Bereich und<br />
den Fahrzeugen für Handel<br />
und Handwerk auf. Dieser wird durch<br />
individuelle Leasingangebote für Handel,<br />
Handwerk und Flotten bestimmt. Bei<br />
der privaten Nutzung stehen meist die<br />
Transport-Aufgaben als Kleinbusse (für<br />
gewöhnlich bis maximal 2,8 Tonnen)<br />
und damit der VW T5 und seine Herausforderer,<br />
sowie in der Gewichtsklasse<br />
darüber der Einsatz als Wohnmobil im<br />
Fokus. Insbesondere in der Gewichtsklasse<br />
von 2,8 bis 3,5 Tonnen werden<br />
inzwischen leistungsfähigere Reifen, also<br />
solche mit höherem Speedindex eingesetzt.<br />
Vor dem Hintergrund der in den<br />
vergangenen Jahren leistungsstärkeren<br />
Motoren ist das eine überfällige Entwicklung,<br />
allerdings auch eine Folge der in<br />
diesem Marktsegment vorherrschenden<br />
Verteilung der Marktanteile bei den<br />
Basisfahrzeugen. Die Transporter, Kastenwagen,<br />
Fahrgestelle oder so genannte<br />
Windlauf-Varianten, die bei Ausbauten<br />
verwendet werden, stammen überwiegend<br />
aus der südeuropäischen Gemeinschaftsproduktion<br />
von Fiat und PSA, von<br />
den „Wolfsburgern“ oder aus der Gemein-<br />
32 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
schaftsproduktion vom Stern mit VW,<br />
sprich Sprinter/Crafter sowie Ford mit den<br />
Transit und der weiteren Gemeinschaftsproduktion<br />
von Opel/Renault/Nissan.<br />
Darüber hinaus sind weitere Anbieter mit<br />
Nischen-Fahrzeugen für spezielle Zielgruppen<br />
am Markt.<br />
Wohin entwickelt<br />
sich der Markt?<br />
Bei den Bereifungen stehen Sprinter und<br />
Crafter einerseits und Renault Master,<br />
Opel Movano und Nissan Interstar andererseits<br />
mit der Dimensionen 235/65<br />
R 16 C 115/113 R an der Spitze. Gefolgt<br />
von den Größen 225/75 R 16 C 118/116<br />
R beziehungsweise 121/120 R, die in<br />
den großen und schwereren Versionen<br />
(40H-Version, zum Beispiel bei Fiat) von<br />
Ducato, Boxer und Jumper eingesetzt<br />
werden. Große Stückzahlen werden jedoch<br />
bei den Fiat-Modellen mit ihren<br />
unterschiedlich leistungsfähigen Varianten<br />
35L und 40H geschrieben. In der<br />
viel nachgefragten 96kW/130 PS-Variante<br />
kommen meist 15-Zoll-Fahrwerke<br />
und 215/70 R15C 109R-Bereifung zum<br />
Einsatz, die in der OE weitgehend von<br />
Conti stammen. Aber auch leistungsfähigere<br />
16-Zoll-Fahrwerk/Bremsen und<br />
225/75 R16C 116R-Bereifung sind in der<br />
3,5-Tonnen-Klasse sowie auch darüber<br />
zunehmend im Kommen. Das gestiegene<br />
Sicherheitsbewusstsein<br />
und die Option der Hersteller,<br />
ihren Kunden eine problemlose<br />
Auflastung anbieten<br />
zu können, ist hier einer<br />
der ausschlaggebenden<br />
Faktoren. Andererseits haben<br />
so die Hersteller auch<br />
zunehmend konstruktive<br />
Möglichkeiten, den Wünschen<br />
der Kunden nach<br />
immer mehr Aufbaulänge<br />
entsprechen zu können.<br />
Ausgesprochen stabil ist auch<br />
Bei den Transportern bestimmen<br />
15- und 16-Zoll-Dimensionen in<br />
Kombination mit hohen Speed- und<br />
Load-Indices das Reifenmarkt-<br />
Segment. Foto: Schoke<br />
InFOS ZU TRAnSpORTERREIFEn<br />
in Kürze<br />
* Aufgrund der unterschiedlichen Luftdruckvorgaben<br />
der Reifenhersteller<br />
(einige spezielle Reifenversionen, XL-<br />
Typen, erreichen ihre erhöhte Tragfähigkeit<br />
oft erst bei 5,75 bar) sollte<br />
der Handel auch bei den Transportern<br />
Metallventile anstelle der Gummiversionen,<br />
insbesondere anstelle der langen<br />
TR 414er, montieren.Warum? Ungleiche<br />
oder einseitige Beladung, hohe Außentemperaturen,<br />
das Walken der Reifen selbst<br />
und die Wärmeabstrahlung der Bremsen<br />
belasten nicht nur die Reifen, sondern vor<br />
allem die Ventile. Jeweils zehn Grad Celsius<br />
lassen den Reifen-Innendruck um weitere<br />
0,1 bar steigen. Für die Gummiventile ist<br />
dies gleich doppelt gefährlich. Durch die<br />
Wärme werden sie zum einen elastischer.<br />
Zum anderen verringert aus dem Gummi<br />
austretender Weichmacher die Haftung an<br />
der Felge selbst. In Kombination mit den<br />
Fliehkräften und dem gestiegenen Druck<br />
verformt sich der Fußbereich des Ventils bis<br />
zur Undichtigkeit.<br />
* Bei den Reifen ist ein Speedindex Q<br />
nicht mehr „State of the Art“, sondern<br />
R ist aktuell.<br />
* Continental wird wegen der hohen OE-<br />
Quote bei Fiat/Iveco auch im Aftermarket<br />
zulegen.<br />
Die wichtigsten Dimensionen:<br />
195/70 R15C 104/102 R<br />
215/70 R15C 109 R<br />
185/75 R16C 104/102 R<br />
215/75 R16C 113/111 R<br />
225/75 R16C 116 R<br />
225/75 R16C 118/116 R<br />
225/75 R16C 121/120 R<br />
195/65 R 16 C 104/102 T (100 T)<br />
205/65 R 16 C 107/105 T (103 H)<br />
225/65 R16C 113/111 R<br />
235/65 R16C 115/113 R<br />
225/60 R 16 C 111/109 T (105H)<br />
215/60 R17C 109/107T<br />
235/55 R 17 103 H RF<br />
die Nachfrage bei den typischen VW T5-<br />
Größen. Deutlich erkennbar ist, dass relativ<br />
flache Aufbau-Varianten zunehmen.<br />
Zwei Hauptgründe sind dafür ausschlaggebend.<br />
Zum einen der erhebliche geringere<br />
Kraftstoffverbrauch sowie die höheren<br />
Durchschnittsgeschwindigkeiten.<br />
Conti hat hier beispielsweise mit seinem<br />
rollwiderstandsoptimierten Vanco Eco<br />
(Spritersparnis rechnerisch bis zu vier<br />
Prozent) die passende Antwort, zumal<br />
die Bremswerte auf trockener wie nasser<br />
Straße ebenso dazu passen, wie die Pkwähnlichen<br />
Fahrleistungen.<br />
Bernhard Schoke
technik räder & reifen<br />
Jetzt wird es bunt<br />
_ Bei den Felgen setzte sich auf dem Genfer Automobilsalon<br />
der seit einigen Monaten zu beobachtende Trend zu mehr Farbigkeit<br />
fort. Nahezu alle Farben werden inzwischen angeboten.<br />
Als „Hingucker“ an nahezu jedem Auto erweisen sich bunte Designfelgen. Fotos: Schoke<br />
Vorbei sind die Zeiten, in denen<br />
Alufelgen für gewöhnlich im silbrigen<br />
Look des Ausgangsmaterials<br />
angeboten wurden. Inzwischen<br />
lässt sich die Zahl der der Farben,<br />
ebenso wie die des Rad-Designs kaum mehr<br />
darstellen. Angeboten wird, was gefällt und<br />
vor allem verkauft werden kann – so individuell<br />
wie die Geschmäcker der Kunden. Dies<br />
ist inzwischen mehr als eine Randerscheinung.<br />
Demzufolge gilt für den Teilehandel:<br />
Stellen Sie sich darauf ein – insbesondere<br />
bei der Auswahl Ihrer Lieferanten und<br />
Beschaffungswege, denn die Umrüstsaison<br />
von Winter- auf Sommerreifen steht vor<br />
der Tür. Und damit die Chance, den Kunden<br />
auf elegante Alufelgen anzusprechen. Hier<br />
kann man dann seine Beratungskompetenz<br />
in die Waagschale werfen. Zudem eröffnen<br />
sich damit auch weitere, interessante Möglichkeiten,<br />
margenstarke Zusatzgeschäfte<br />
zu generieren. Die Range dafür ist ausgesprochen<br />
breit. Insbesondere dann, wenn<br />
unter dem Dach einer Gruppe wie Alcar<br />
gleich mehrere Marken – AEZ, Dezent und<br />
Dotz – vertrieben werden. Mit ihren neuen<br />
aktuellen Produkten wie Rapier, Joker,<br />
Mugello Lake 30 und Mag lassen sich Kundenwünsche<br />
erfüllen.<br />
Bei der Rapier sind die polierten V-Speichen<br />
scheinbar am Felgenhorn angebunden.<br />
Im Wechselspiel mit ihren schwarzen,<br />
34 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
zum Tiefbett verlaufenden Pendants, sind<br />
sie die beiden bestimmenden Design-Elemente,<br />
aus denen ein optisch ausgesprochen<br />
dynamischer Gesamtauftritt resultiert.<br />
Sie sind als Vier- und Fünf-Loch-Version<br />
in vielen Größen zwischen 16 und 18 Zoll<br />
erhältlich und werden gern an den sportlichen<br />
Versionen des Alfa Mito, dem Audi<br />
A1, dem Citroen DS3, Fiat 500, Mini oder<br />
dem Polo GTi eingesetzt.<br />
Bunte Räder als „Hingucker“<br />
Die Räder RK dark sowie die klassischen<br />
Versionen RE, RL und RK verbinden Eleganz<br />
und Widerstandsfähigkeit. Ersteres<br />
resultiert aus dem Design, nämlich<br />
sieben Doppelspeichen mit stabiler<br />
Anbindung am Felgenhorn. Darüber<br />
hinaus ermöglicht die trendige Anthrazit-Lackierung<br />
wegen ihrer Schmutz-<br />
Unempfindlichkeit den Einsatz zu jeder<br />
Jahreszeit. Sie werden in den Größen<br />
7x16 und 7x17 Zoll angeboten. Als<br />
Hingucker erweist sich das Valencia genannte<br />
Rad von AEZ. Es wirkt vor allem<br />
auf Grund seiner 21, sich zur Außenseite<br />
der Felge hin öffnenden, polierten Speichen,<br />
ausgesprochen filigran. Mit der<br />
„dark“ genannten Version lassen sich<br />
aufmerksamkeitsstarke Kontraste bei<br />
hellen Autos erzielen. Für alle Marken<br />
der Gruppe gibt es darüber hinaus für<br />
den Fachhandel das Ringboard mit Zentrierringen.<br />
Übersichtlich sind darauf 32<br />
unterschiedliche Modelle angeordnet.<br />
Sie passen für alle gängigen Fahrzeugmodelle,<br />
sind farblich sortiert und sorgen<br />
für korrekten wie schlagfreien Sitz<br />
der Räder auf der Achse. Ganz im farbigen<br />
Trend liegen auch die Barracuda-<br />
Felgen. Sie können durch verschiedene<br />
farbige so genannte Colour-Trims noch<br />
weiter individualisiert werden, wie beispielsweise<br />
die aktuelle Creation Starzz.<br />
Sie kommt in den Versionen Matt-Black/<br />
Polished in verschiedenen Dimensionen<br />
zwischen 18 und 20 Zoll auf den Markt.<br />
Durch die filigrane Ausführung ist dabei<br />
der direkte Blick auf eine High-Tech-<br />
Bremsanlage möglich. Mit Colour-Stickern<br />
kann man auch das jüngst vorgestellte<br />
Oxigin 16 Sparrow weiter auf den<br />
persönlichen Geschmack des Kunden<br />
anpassen. Mit den Größen 7,5x17, 8x18<br />
Der Markt der Leichtmetallfelgen ermöglicht eine Fülle von Individualisierungsmöglichkeiten.
und 8,5x19 sowie allen gängigen Fünf-<br />
Loch-Anbindungen sind hier – mit ABE<br />
oder Teilegutachten – ausgefallene Kundenvorstellungen<br />
realisierbar.<br />
Marktchancen nutzen<br />
und Kunden beraten<br />
Der Markt der Leichtmetallfelgen ermöglicht<br />
aktuell noch weitergehende Individualisierungsmöglichkeiten<br />
als viele es<br />
vor nicht allzu langer Zeit für möglich gehalten<br />
haben. Die daraus resultierenden<br />
Chancen für den einzelnen Betrieb erfordern<br />
aber eine entsprechende Information<br />
über das Angebot am Markt und<br />
die kurzfristige Beschaffung. Mit umfassender<br />
Beratung kann man dem Kunden<br />
vor Ort vor allem eines bieten: das gute<br />
Gefühl, auf alle seine Vorstellungen und<br />
Wünsche kompetent einzugehen und<br />
dabei auch auf Probleme hinzuweisen.<br />
Stichwort ist hier die geprüfte Felge mit<br />
eingegossener KBA-Nummer oder umfassende,<br />
nachprüfbare – anstatt immer<br />
wieder auftauchender gefälschter<br />
– Gutachten. Hinzu kommt, dass ein<br />
umfassend beratener Kunde im weiteren<br />
Verlauf auch für einschlägiges optisches<br />
Ganz im farbigen Trend liegen die Barracuda-<br />
Felgen. Sie können durch so genannte Colour-<br />
Trims noch weiter individualisiert werden.<br />
oder technisches Tuning ansprechbar ist,<br />
wie für die weiteren Angebote des Kfz-<br />
Betriebs oder der Werkstatt.<br />
Bernhard Schoke<br />
Das Angebot von Alufelgen ist ausgesprochen<br />
breit, wenn unter dem Dach einer Gruppe<br />
wie Alacar gleich mehrere Marken – AEZ,<br />
Dezent und Dotz – vertrieben werden.
technik räder & reifen<br />
Reparatur nein –<br />
optische Aufarbeitung ja<br />
_ Bei der optischen Aufbereitung von Leichtmetallrädern<br />
gibt es einiges zu beachten. Dazu informiert man bei der KÜS:<br />
Reparierte Leichtmetallfelgen am Fahrzeug werden bei<br />
der Hauptuntersuchung als erheblicher Mangel gewertet.<br />
Meist geht es ganz schnell,<br />
ein tiefes Schlagloch oder<br />
zu hartes Anfahren am<br />
Bordstein und die edlen<br />
Leichtmetallräder sind<br />
beschädigt. Dann steht vielfach die<br />
Frage nach Neuanschaffung, Reparatur<br />
oder optischer Aufbereitung im Raum.<br />
Hierzu gibt es klare Normen und auch<br />
gesetzliche Vorschriften, teilt man bei<br />
der KÜS mit. Einer Reparatur, also dem<br />
Eingriff in das Materialgefüge sowie<br />
Wärmebehandlungen und Rückverformungen,<br />
erteilte der zuständige Fachausschuss<br />
beim Bundesministerium<br />
für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />
bereits 2004 eine klare Absage. Zu den<br />
mittlerweile zahlreich angebotenen Felgenreparaturen<br />
warnt auch Hans-Jürgen<br />
Drechsler, Geschäftsführer des Bundesverbandes<br />
Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk<br />
(BRV e.V., Bonn): „Hier<br />
ist Vorsicht geboten. Denn nur wenn es<br />
sich um eine rein optische Aufarbeitung<br />
von Schäden handelt, dürfen instandgesetzte<br />
Leichtmetallräder anschließend<br />
noch im öffentlichen Straßenverkehr<br />
36 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
eingesetzt werden.“ Schon vor einigen<br />
Jahren hat sich der zuständige Sonderausschuss<br />
„Räder und Reifen“ des<br />
Bundesverkehrsministeriums mit der<br />
Instandsetzung von Alufelgen befasst<br />
und dazu fest gestellt, dass eine Reparatur<br />
beschädigter Leichtmetallräder<br />
aus Gründen der Verkehrssicherheit<br />
grundsätzlich abzulehnen ist. Das heißt,<br />
reparierte Felgen dürfen nicht am Fahrzeug<br />
in den Verkehr gebracht werden.<br />
Sie werden bei der Hauptuntersuchung<br />
als „Erheblicher Mangel“ eingestuft,<br />
heißt es bei der KÜS. Eine optische Aufbereitung<br />
beinhaltet die fachgerechte<br />
Wiederherstellung des Rades in Bezug<br />
auf optische Defekte, also nur oberflächlich<br />
sichtbare Kratzer und andere<br />
Unschönheiten. Diese können etwa<br />
durch Polieren, örtliches Anschleifen<br />
oder Grundieren und Lackieren beseitigt<br />
werden. Eine optische Aufbereitung ist<br />
nur dann erlaubt, wenn die Räder ohne<br />
diese Bearbeitung weiterhin genutzt<br />
werden könnten, ohne dass dies zu<br />
technischen oder rechtlichen Einschränkungen<br />
führen würde. Den zulässigen<br />
Wichtiger Unterschied zwischen Reparatur und optischer Radaufbereitung bei Alurädern: Reparaturen,<br />
also Eingriffe in das Materialgefüge oder Wärmebehandlung, sind nicht erlaubt. Foto: KÜS<br />
„Beim Unterschied zwischen Reparatur und<br />
optischer Aufarbeitung an Alufelgen gilt als<br />
Faustregel: Reparatur nein – optische Aufarbeitung<br />
ja“, meint Hans-Jürgen Drechsler,<br />
Geschäftsführer des Bundesverbandes Reifenhandel<br />
und Vulkaniseur-Handwerk. Foto: BRV<br />
Rahmen für eine unbedenkliche optische<br />
Aufarbeitung hat der Sonderausschuss<br />
im November genau festgelegt und in<br />
einem Grundsatzpapier dokumentiert:<br />
Darunter ist die fachgerechte technische<br />
Wiederherstellung des Rades hinsichtlich<br />
optischer Defekte, durch Polieren,<br />
örtliches Anschleifen, Verrunden von<br />
Kerben, Füllen, Grundieren und Lackieren<br />
zu verstehen. „Als Faustregel kann<br />
gelten, Reparatur nein – optische Aufarbeitung<br />
ja“, sagt Drechsler.<br />
Herstellerinformationen<br />
beachten<br />
Wichtig ist auch der Hinweis, dass der<br />
Hersteller für seine Produkte eigene<br />
verbindliche Bestimmungen und auch<br />
Grenzen der Bearbeitung festlegen kann.<br />
Denn vor einer optischen Aufbereitung<br />
von Leichtmetallrädern sollten die einschlägigen<br />
Herstellerinformationen<br />
beachtet werden. Aber Achtung, zur optischen<br />
Aufbereitung gibt es technische<br />
Einschränkungen. So dürfen beispielsweise<br />
nur gegossene und geschmiedete<br />
Räder aufbereitet werden, eine Rundlaufprüfung<br />
muss Verformungen im<br />
Felgenbett ausschließen. Zudem darf<br />
keinerlei Rissbildung vorhanden sein.<br />
Eine Beschädigung im Grundmetall des<br />
Rades darf nicht tiefer als ein Millimeter<br />
sein und im Bereich der Anlagefläche<br />
des Rades, der Bohrungen, am Mittenloch,<br />
am Ventilsitz, an den Innenflächen<br />
von Speichen sowie am Felgenbett darf<br />
nicht aufbereitet oder lackiert werden.<br />
Als wichtig sieht man es bei der KÜS<br />
auch an, dass die Herstellerkennzeichnung<br />
und die Typ-Genehmigungszeichen<br />
nicht verändert oder beseitigt werden<br />
dürfen. „Mittels Zertifikaten wird der Anschein<br />
der Zulässigkeit von Reparaturen<br />
an Leichtmetallrädern erweckt“, sagt<br />
Christoph Diwo, der Technische Leiter<br />
der KÜS. Diese bestätigen aber lediglich<br />
das Vorhandensein eines Qualitätssicherungssystems<br />
in der Reparaturfirma, keinesfalls<br />
aber die Zulässigkeit des Verfahrens.<br />
jr.
technik räder & reifen<br />
Grenzgänger<br />
_ Abschürfungen und Korrosionsschäden an Alufelgen sind<br />
unschön und ärgerlich – und eine neue Felge meist teuer.<br />
Mit einem speziellen Verfahren können geschulte Fachleute<br />
beschädigte Räder fachgerecht und kostengünstig aufbereiten.<br />
Die <strong>amz</strong>-Redaktion hat sich den „WheelDoctor“ angesehen.<br />
B<br />
ordsteinabschürfungen, Kratzer<br />
und blühende Korrosion sind die<br />
„natürlichen Feinde“ von Leichtmetallfelgen.<br />
Solche Blessuren<br />
sehen nicht nur unschön aus und<br />
schmälern die Optik, sondern können sich<br />
im Laufe der Zeit sogar zu einem echten<br />
Sicherheitsrisiko entwickeln. „Schäden an<br />
Alufelgen können gefährlich werden. Aus<br />
unscheinbaren Kerben können Haarrisse<br />
entstehen, die zum Bruch der Felge und<br />
damit zu fatalen Folgen führen können“,<br />
weiß Roland Fuchs, Geschäftsführer und<br />
Inhaber von Cartec Autotechnik in Plüderhausen<br />
(www.wheeldoctor.de).<br />
Fuchs befasst sich nach eigenem Bekunden<br />
bereits seit über zwanzig Jahren<br />
mit Smart Repair-Konzepten und hat 1998<br />
die Alufelgen-Aufbereitung mittels des<br />
„WheelDoctor“-Verfahrens „erfunden“.<br />
Seither hat der clevere Geschäftsmann<br />
sowohl die Maschine als auch das Bear-<br />
38 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
beitungsverfahren und die zum Aufbereiten<br />
notwendigen Produkte beständig zu<br />
einem TÜV-geprüften Komplettsystem<br />
weiterentwickelt – inklusive dazu passendem<br />
Marketingkonzept.<br />
Großes Marktpotenzial<br />
„Experten schätzen, dass es in Deutschland<br />
rund 31 Millionen beschädigte Alufelgen<br />
gibt, von denen man rund 90 Prozent<br />
wieder aufbereiten könnte“, berichtet der<br />
geschäftstüchtige Schwabe. Half bislang<br />
bei Bordsteinschrammen, Kratzern<br />
und blühender Alukorrosion meist nur<br />
der Kauf einer neuen Felge, so biete das<br />
„WheelDoctor“-Verfahren eine preiswerte<br />
und fachmännische Alternative, um derartige<br />
Schäden zu beseitigen. Darüber hinaus<br />
ist laut Fuchs die „WD 200“ genannte Bearbeitungsmaschine<br />
– das Herzstück des<br />
„WheelDoctor“-Konzepts – hervorragend<br />
auch zum Hochglanzpolieren geeignet –<br />
was weitere Einnahmequellen erschließt<br />
und zu einer schnellen Amortisation führt.<br />
Eine lukrative Klientel seien zudem Besitzer<br />
Komplett-Konzept: Mit der Spraydose bekommt<br />
die aufbereitete Felge auf dem von<br />
Cartec entwickelten Absaug-Lackiertisch<br />
wieder ihre originale Farbe. 16 verschiedene<br />
Silber-Farbtöne stehen zur Verfügung.<br />
Richtungsweisend: Cartec-Anwendungstechniker<br />
Julian Banzhaf verleiht dem Felgenring<br />
wieder die originale Oberflächenstruktur.<br />
Fotos: Kuss<br />
Kleine Schäden, großer Ertrag: Das Ausschleifen<br />
der Beschädigung erfolgt im Rotationsschleifverfahren<br />
und ist meist innerhalb<br />
weniger Minuten erledigt. Der Kunde spart sich<br />
das Geld für eine neue Felge, die Werkstatt<br />
kann schnell Zusatzerlöse erwirtschaften.<br />
von Alufelgen, die als Ersatzteil nicht mehr<br />
erhältlich sind oder nicht mehr hergestellt<br />
werden. Auch der Gebrauchtwagenpark<br />
biete viel Potenzial: „Anstatt Preisabschläge<br />
wegen beschädigter Felgen zu machen,<br />
ist eine Aufarbeitung deutlich wirtschaftlicher“,<br />
erklärt Fuchs.<br />
„Mit nur einer aufbereiteten Alufelge<br />
pro Woche ist die Leasingrate für das<br />
„WheelDoctor“-System bezahlt“, rechnet<br />
der Smart-Repair-Experte vor. Basis seiner<br />
Kalkulation sind eine durchschnittliche<br />
Bearbeitungszeit von 30 Minuten und<br />
ein durchschnittlicher Nettoertrag von<br />
68,- Euro pro Felge, die einer monatlichen<br />
Netto-Leasingrate von 270,91 Euro (Laufzeit<br />
54 Monate, Restwert zehn Prozent)<br />
gegenüberstehen.<br />
Arbeiten in engen Grenzen<br />
Ein Aufbereiten beschädigter Felgen ist<br />
allerdings nur in engen, genau definierten<br />
Grenzen möglich – beispielsweise, solange<br />
keine Gefügeschäden, Verformungen,<br />
tiefe Kerben oder gar Risse zu beklagen<br />
sind. Fuchs weist darauf hin, dass es sich<br />
bei dem „WheelDoctor“ um eine zulässige<br />
optische Aufbereitung und nicht um<br />
eine unzulässige Reparatur beschädigter<br />
Felgen handelt. Eine Wärmebehandlung,<br />
das Rückverformen oder gar Aufschweißen<br />
und Abdrehen lehnt Fuchs ab. Auch das<br />
Bundesverkehrsministerium hat in einem<br />
Schreiben vom 10. Oktober 2008 solche Instandsetzungsmaßnahmen<br />
als unzulässig<br />
bezeichnet.<br />
„Wir haben deshalb schon 2004 einen<br />
eigenen Grenzwertkatalog entwickelt,<br />
der eindeutig beschreibt, welche Schadensarten<br />
sich aufbereiten lassen und<br />
welche nicht. An diesem Grenzwertkatalog<br />
orientieren sich unter anderem auch<br />
verschiedene Automobilhersteller, zudem<br />
war er die Grundlage für die Prüfung unseres<br />
Reparaturverfahrens durch den TÜV<br />
Süd“, erklärt Fuchs. Mit Schreiben vom<br />
5. November 2010 bestätigt der zustän-
Geht: Solche Schäden liegen im zulässigen<br />
Grenzbereich und lassen sich mit<br />
dem „WheelDoctor“ beheben. Kerben und<br />
Schrammen dürfen maximal einen Millimeter<br />
tief im Grundmetall sein, zudem gilt ein<br />
Maximalabstand von 50 Millimetern vom<br />
Felgenhorn zum Felgenzentrum hin.<br />
dige Sachverständige die Zulässigkeit des<br />
von Cartec entwickelten Aufbereitungsverfahrens.<br />
Demnach ist der „WheelDoctor“<br />
geeignet, um „bei bestimmungsgemäßer<br />
Anwendung fachgerechte optische Aufbereitungen<br />
gemäß der Beschreibung zur<br />
optischen Radaufbereitung durchzuführen“.<br />
Deshalb liefere Cartec keine Maschine<br />
ohne entsprechende Schulung aus, erklärt<br />
Fuchs. Zudem erhält der Teilnehmer ein<br />
Zertifikat, welches dessen erworbene Fach-<br />
und Sachkompetenz belegt.<br />
Dem Grenzwertkatalog zufolge dürfen<br />
die Beschädigungen maximal in einer 50<br />
Millimeter breiten Zone vom Außenhorn<br />
zur Felgenmitte hin liegen und die Kerbe(n)<br />
nicht tiefer als maximal ein Millimeter im<br />
Grundmetall sein. Überdies darf die Felge<br />
durch die Beschädigung weder einen<br />
Rundlauffehler noch eine Verformung<br />
erlitten haben. „Beides muss der Anwender<br />
prüfen, bevor er die Felge bearbeitet“,<br />
erklärt Julian Banzhaf, Anwendungstechniker<br />
und Schulungsverantwortlicher bei<br />
Cartec. Zum Prüfen spannt Banzhaf die Felge<br />
auf die Maschine und verwendet eine<br />
Messuhr sowie einen entsprechend modifizierten<br />
Messschieber.<br />
Schnell erledigt<br />
Erfüllt die Felge die Kriterien des Grenzwertkatalogs,<br />
ist das Ausschleifen der<br />
Beschädigungen aufgrund des Rotationsschleifverfahrens<br />
innerhalb weniger Minuten<br />
erledigt. Zum Bearbeiten wird die Felge<br />
Geht nicht: Starke Abschürfungen (oben),<br />
Gefügeschäden (Mitte) oder Risse (unten) sind<br />
für die Aufbereitung tabu. Das Reparieren solcher<br />
Schäden ist laut Bundesverkehrsministerium<br />
unzulässig – zumindest, wenn die Felgen<br />
weiter im Straßenverkehr verwendet werden<br />
sollen. Fotos: Cartec (4)<br />
in schräger Position zentral<br />
aufgespannt. Der<br />
Arm mit der rotierenden<br />
Schleifscheibe lässt sich<br />
über ein Kardangelenk<br />
sicher und kontrolliert<br />
führen und der Antriebsmotor<br />
lässt die Felge mit<br />
konstanter Geschwindigkeit<br />
rotieren. „In den<br />
meisten Fällen kann der<br />
Reifen sogar auf der Felge<br />
verbleiben“, erklärt<br />
Banzhaf.<br />
Abhängig von Felgendesign<br />
und Schadensbild<br />
kommen unterschiedlich<br />
gekörnte<br />
und strukturierte<br />
Schleif- und Polierscheiben<br />
zum Einsatz. Mit<br />
diesen stellt der Anwender<br />
je nach Art der Felge<br />
entweder das originale<br />
Oberflächenbild wieder<br />
her, etwa bei glanzpolierten<br />
Felgen, oder<br />
schafft damit die Basis<br />
für eine anschließende<br />
Lackierung der Felgenoberfläche.<br />
Hierfür<br />
bietet Cartec ein passendes<br />
Lacksortiment<br />
aus 16 verschiedenen<br />
Silber-Farbtönen, die es<br />
entweder als Spray oder<br />
als Fertiglack für die Spritzpistole gibt. Den<br />
Farbton kann der Anwender mit Hilfe eines<br />
zum Set gehörenden Farbfächers ermitteln.<br />
Potenziale<br />
ausschöpfen<br />
„Der Markt für den „WheelDoctor“ ist<br />
groß“, betont Cartec-Chef Fuchs. Vielversprechend<br />
seien die saisonalen Radwechsel,<br />
aber auch eingelagerte Kundenräder<br />
böten viel Potenzial, um dem Besitzer eine<br />
fachgerechte Felgenaufbereitung anzubieten<br />
– und damit die Werkstattauslastung<br />
zu erhöhen und zusätzliche Gewinne zu erwirtschaften,<br />
erklärt Fuchs. Das Aufbereiten<br />
selbst könne man dann ohne Zeitdruck<br />
in der Zwischensaison erledigen.<br />
Damit Werkstätten potenzielle Kunden<br />
auf die neue, spezielle Dienstleistung<br />
aufmerksam machen können,<br />
hat der Smart-Repair-Experte für den<br />
„WheelDoctor“ ein eigenes Marketingkonzept<br />
entwickelt, das unter anderem<br />
Tools für die direkte Kundenansprache<br />
und die Außensignalisation enthält.<br />
Klaus Kuss<br />
<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011 39
technik räder & reifen<br />
Hochsaison:<br />
Beim Reifenwechsel<br />
ruhig bleiben<br />
_ Zum saisonalen Reifenwechsel herrscht in der Werkstatt Hochbetrieb.<br />
Denn wie durch Geisterhand wollen alle Kunden sehr plötzlich ihre<br />
Sommerreifen haben. Da braucht es gute Organisation und Durchblick.<br />
Doch man kann ganz leicht einen kühlen Kopf bewahren.<br />
In vielen Betrieben hat sich inzwischen<br />
das Reifenfrühstück am Samstag<br />
durchgesetzt. Es muss im Vorfeld allen<br />
Kunden kommuniziert werden. Ganz<br />
wichtig dabei: vorherige Terminplanung.<br />
Im richtigen Takt können dann die<br />
Kunden bei einer Tasse Kaffee entspannt<br />
auf ihr Fahrzeug warten. Natürlich sind<br />
auch zwei oder drei Samstags-Termine<br />
möglich.<br />
Es gilt also, zunächst einmal die Kunden<br />
anzuschreiben, die ihre Reifen bereits<br />
im Betrieb eingelagert haben. Wer gern<br />
mehr Kunden zu einem Wechsel bewegen<br />
möchte, schreibt selbstverständlich<br />
auch die Kunden an, die diesen Service<br />
bisher nicht nutzen. Und auch das sollte<br />
gut vorgeplant werden. Wer hierfür keine<br />
Terminplanung macht, wird sich bald<br />
in einer Gruppe ungeduldig wartender<br />
Kunden wiederfinden.<br />
Einladung per Mail<br />
Hier erweist es sich als nützlich, auf die<br />
E-Mail-Adressen der Kunden zurückzugreifen.<br />
Denn die Kommunikation<br />
40 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
per E-Mail wird laut einer aktuellen<br />
Studie der Marktforscher von Puls von<br />
40 Prozent der Kunden ausdrücklich<br />
gewünscht. Weniger als 30 Prozent<br />
wünschen sich einen Brief. Mit einer<br />
elektronischen Einladung zum Reifenwechsel<br />
liegt man also genau richtig.<br />
Schöner Nebeneffekt: das spart eine<br />
Menge Porto.<br />
Aber Vorsicht: das Versenden von<br />
E-Mails an bestehende Kunden ist nur<br />
dann erlaubt, wenn diese auch vorher<br />
dazu ihr Einverständnis gegeben haben.<br />
Wer dabei also auf Nummer Sicher<br />
gehen will, lässt seinen Kunden<br />
ein kleines Formular ausfüllen, in dem<br />
er die E-Mail-Adresse angibt und sich<br />
mit Informationen auf elektronischem<br />
Wege einverstanden erklärt. Dazu<br />
wird auf jeden Fall seine Unterschrift<br />
gebraucht. Wer aber freundlich fragt,<br />
wird nur selten eine Absage erhalten.<br />
Dass die Profiltiefe standardmäßig<br />
gemessen wird, versteht sich von selbst.<br />
Foto: Automeister<br />
Bei allem Stress sollten die Mitarbeiter<br />
in der Werkstatt nie die Ruhe verlieren.<br />
Fotos: Delticom<br />
Wer noch über keinerlei E-Mail-Adressen<br />
seiner Kunden verfügt, kann die<br />
aktuelle Reifen-Saison für die Abfrage<br />
nutzen.<br />
Vorsicht: Spam-Filter<br />
Beim Versenden von E-Mails lauert noch<br />
ein weiterer Stolperstein: die Spam-<br />
Filter. Sie reagieren meist schon, wenn<br />
eine Mail zu viele Adressaten gleichzeitig<br />
enthält. Das lässt sich dadurch vermeiden,<br />
dass man ein Programm zum professionellen<br />
E-Mail-Versand einsetzt, das<br />
für jeden einzelnen Empfänger wie bei<br />
einem Serienbrief eine separate persönliche<br />
E-Mail erzeugt. Das hat nicht nur<br />
den Vorteil, dass der Spam-Filter überwunden<br />
wird, gleichzeitig ist diese persönliche<br />
Ansprache auch bei den Adressaten<br />
wesentlich beliebter.<br />
Wer seine Reifenwechsel-Termine<br />
derart vorgeplant hat, kann sich an die<br />
Organisation machen. Für das Reifen-<br />
Frühstück gilt es, alle Mitarbeiter zu mobilisieren.<br />
Denn sie werden in Werkstatt<br />
und Annahme gebraucht. Man sollte sich<br />
im Vorfeld um ausreichend belegte Brötchen<br />
und natürlich Kaffee kümmern und<br />
die Chance nutzen, sich bei den Kunden<br />
auch als netter Gastgeber zu präsentieren.<br />
Dann ist das Warten für die Kunden<br />
richtig angenehm und sie werden den<br />
Betrieb gern weiterempfehlen.<br />
Empfehlung anstoßen<br />
Überhaupt: die Weiterempfehlung. Sie<br />
ist oftmals der Schlüssel zu neuen Kunden.<br />
Denken Sie daran, Empfehlungsgut-
Der Reifenwechsel sorgt für eine Menge Hektik. Richtig organisiert<br />
ist er ein gutes Kundenbindungsinstrument.<br />
scheine zur Verfügung zu halten, die sowohl dem Empfehlenden<br />
als auch dem neuen Kunden einen deutlichen Vorteil<br />
bieten.<br />
Es ist nichts Neues, dass der Reifenwechsel oft die einzige<br />
Chance ist, das Fahrzeug des Kunden in Augenschein zu nehmen.<br />
Und die sollte man – trotz aller Hektik – nutzen. Denn<br />
gerade während der Wartezeit bietet sich die Möglichkeit, mit<br />
dem Kunden ins Gespräch zu kommen und ihm eventuell zusätzliche<br />
Leistungen oder Zubehör anzubieten.<br />
Zubehör gut<br />
sichtbar präsentieren<br />
Wissen denn wirklich alle Kunden, welches Zubehör der Betrieb<br />
anbietet? Eine Möglichkeit ist es, möglichst viel Zubehör<br />
während des Reifen-Frühstücks auszustellen. Autos mit Dachbox<br />
und passender Beschriftung können sichtbar platziert<br />
werden. Ebenso Fahrradträger und anderes Zubehör. Um die<br />
Mitarbeiter nicht allzu sehr zu belasten kann man passend<br />
zu den ausgestellten Produkten schriftliche Informationen in<br />
einem Flyer bereithalten. Der versorgt die Kunden auch dann<br />
mit Informationen, wenn alle Mitarbeiter schwer beschäftigt<br />
sind.<br />
Übrigens: wichtig ist es auch, alle Mitarbeiter im Vorfeld<br />
auf die hektische Reifensaison einzustimmen. Ein rechtzeitiges<br />
Meeting mit allen Mitarbeitern, in dem bereits die Aufgaben<br />
verteilt werden, ist da eine gute Vorbereitung. Hier<br />
können gemeinsam alle wichtigen Fragen durchgesprochen<br />
werden. Es schadet auch nicht, die Mitarbeiter nach eigenen<br />
Ideen für einen reibungslosen Ablauf zu fragen. Vielleicht haben<br />
sie ja noch eine gute Idee, wie der Reifenwechsel noch<br />
besser vonstatten gehen könnte.<br />
Danke sagen<br />
Und auch nach Abschluss der Aktion sollte man die Mitarbeiter<br />
nicht vergessen. Spätestens die gemeinsame Weihnachtsfeier<br />
ist der richtige Zeitpunkt, sich bei ihnen zu bedanken.<br />
Aber: ein Lob und Dank nach den hektischen Reifentagen kostet<br />
nichts und würdigt das Engagement der Beteiligten. fw<br />
GEHT’S AUCH EINFACHER?<br />
Wir haben die Lösung:<br />
Ölfilter von MANN-FILTER<br />
Öl erfüllt im Motor eine Vielzahl von Aufgaben,<br />
doch dabei ist es ständig Verunreinigungen<br />
ausgesetzt. Ein Ölfilter von MANN-FILTER erhält<br />
die Reinheit und damit die Funktion des<br />
Öls. Das erhöht die Zuverlässigkeit und erhält<br />
die Lebensdauer des Motors. Denken Sie deshalb<br />
beim Ölwechsel immer auch an den Austausch<br />
des Ölfilters.<br />
MANN-FILTER bietet höchste Filtertechnologie in<br />
Erstausrüstungsqualität für alle gängigen Fahrzeuge.
technik räder & reifen<br />
Nutzen statt jammern<br />
_ Fachhandelsplattformen wie Reifensystem.eu oder dbv.eu gelten<br />
als passende Antwort auf die Preissuchmaschinen für Endverbraucher.<br />
Die B2B-Handelsplattformen bieten bei Lieferengpässen in der Reifensowie<br />
Räderbranche dem Fachhandel vielversprechende Möglichkeiten.<br />
Viele Händler sehen im Internethandel<br />
die Gefahr, dass ihnen<br />
dadurch Kunden wegbrechen<br />
können. Entsprechende Untersuchungen<br />
von Marktforschungsinstituten<br />
und Fachhandelsorganisationen<br />
belegen diese Bewertungen.<br />
Allerdings bestehen auch Chancen, wenn<br />
man sich das Internet für sein Geschäft zu<br />
Nutze machen kann. Dies gilt insbesondere<br />
dann, wenn es attraktive Möglich-<br />
42 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
keiten gibt, wie sie die in Kaiserslautern<br />
beheimateten Spezialisten von Reifensystem<br />
nutzen. Die einschlägig internetvorbelasteten<br />
David Detjen und Alexander<br />
Beyer trafen hier mit der umfassenden<br />
Reifen-Vertriebs-Expertise von Helmut<br />
Haak zusammen. Innerhalb von rund 1,5<br />
Jahren stellten die Praktiker eine Fachhandelsplattform<br />
auf die Beine, die inzwischen<br />
viele andere weit hinter sich gelassen hat.<br />
Ausschlaggebend dafür sind ganz einfach<br />
die Vorteile, die den Fachhändlern<br />
geboten werden können. Dazu zählen die<br />
Köpfe, die für das System stehen und es<br />
mit Leben erfüllen. Dafür unterhält man<br />
eigens ein komplettes Backoffice. Und in<br />
den Fällen, in denen das System keine<br />
automatische Hilfestellung ermöglichen<br />
kann, gibt es dort mit Matthias Wolf<br />
einen Mitarbeiter, der sich persönlich um<br />
solche Einzelfälle kümmert. Parallel dazu<br />
arbeiten die Branchenkenner mit einem<br />
Außendienst. Auch hier ist die umfassende<br />
Kenntnis des Reifen- und Rädermarktes<br />
die relevante Voraussetzung für<br />
die jeweiligen Mitarbeiter. „Denn nur mit<br />
entsprechender Branchenerfahrung kann<br />
man einem gestandenen Reifenhändler<br />
oder Werkstatt-Inhaber die Vorteile des<br />
Systems aus deren tagtäglichen Anforderungsgeschehen<br />
heraus leicht verständ-<br />
Das Modul Faktura mit seinem Warenwirtschaftssystem<br />
verschafft dem Handel die<br />
Möglichkeit, alle entsprechenden Geschäftsvorgänge<br />
auch buchhalterisch komplett<br />
abzuwickeln.<br />
DBV in Würzburg hat einiges zu bieten: Weit<br />
mehr als 300 verschiedene DBV-Räder ergeben<br />
in Kombination mit den zahlreich möglichen<br />
Reifengrößen und -marken fast zwei Millionen<br />
mögliche Rad-Reifen-Kombinationen – nur mit<br />
DBV-Felgen. Hinterlegt sind dafür über 11.000<br />
ABE und Gutachten.<br />
lich nahe bringen“, meint Geschäftsführer<br />
Haak. Und die Vorteile können sich sehen<br />
lassen. Neben der intuitiv zu bedienenden<br />
Benutzeroberfläche mit Komfort- und<br />
Match-Code-Suche, werden die Angebote<br />
der geprüften Großhändler angezeigt.<br />
Aber das ist nicht alles. Seit Jahresbeginn<br />
bekommt jeder Neukunde gratis ein ReifenShopSystem<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
Damit können die Fachhändler sowie<br />
Werkstätten auf ihrer Homepage einen<br />
eigenen Shop mit Endverbraucherpreisen<br />
installieren. Selbst eine vorhandene CI-<br />
Linie wird auf Wunsch darin umgesetzt.<br />
Als Alleinstellungsmerkmal hat Reifensystem<br />
den branchenbekannten Preismonitor.<br />
Damit haben die angeschlossenen<br />
Unternehmen einen statistischen<br />
Anhaltspunkt über das Preisgefüge in den<br />
B2C-Preissuchmaschinen.<br />
Business-orientiert ist auch ein weiteres<br />
Merkmal: Der Merkzettel. Er gibt<br />
dem B2B-Kunden die Möglichkeit, ohne<br />
seine speziellen Abläufe im Betrieb zu<br />
unterbrechen, wichtige Artikel vorzumerken<br />
und diese anschließend direkt<br />
zu bestellen. Außerdem verschafft das<br />
Modul Faktura mit seinem Warenwirtschaftssystem<br />
dem Handel die Möglichkeit,<br />
alle entsprechenden Geschäftsvorgänge<br />
auch buchhalterisch komplett<br />
abzuwickeln. Dazu tragen auch die<br />
Schnittstellen für EC-Karten-Leser, das<br />
integrierte Mahnwesen und die umfassende<br />
Kunden-/Lieferantenverwaltung<br />
bei. Darüber hinaus erhalten aktive Unternehmer<br />
(bei 25 Orders) ihre gesamte<br />
Monatsgrundgebühr zurück. „Langfristige<br />
Kundenbeziehungen sind das erklärte<br />
Ziel und so gesehen das Win-win-<br />
Reifensystem“, sagt Haak.<br />
Räder-/Felgen-Shop dbv.eu<br />
Als „Macher in der Branche“ hat der anpackende<br />
Würzburger Unternehmer Norbert<br />
Bathon in den vergangenen Jahren<br />
den umfassenden Räder-/Felgen-Shop<br />
dbv.eu aufgebaut. Aus kleinsten Anfängen<br />
– bei der Übernahme 1977 hatte das<br />
Unternehmen DBV gerade einmal einen<br />
Umsatz von 1,6 Millionen DM – wuchs es<br />
im Verlauf der Jahre auf heute mehr als<br />
80 Millionen Euro Umsatz an. Unter dbv.<br />
eu findet man inzwischen eine anerkannte<br />
Datenbank für Reifen und Alufelgen,<br />
die sämtliche serienmäßige COC-Reifendaten<br />
enthält. Eine Suchmaschine bietet<br />
intelligent verknüpft inzwischen Zugriff
auf mehr als 3,4 Millionen Rad-/Reifenkombinationen,<br />
insbesondere für die<br />
hauseigenen DBV-Aluräder. Dabei bietet<br />
sie zusätzlichen Mehrwert für Business-<br />
Kunden, wie zum Beispiel die Felgenanschlussdaten<br />
oder die Implementierung<br />
der Stahlradkompletträder. Im Shop<br />
findet man dazu neben den eigenen Designs<br />
der Marke DBV auch die Linie ATP<br />
mit ihrem Programm für SUV- und Oberklassen-Fahrzeuge.<br />
Um die Lieferfähigkeit<br />
weitgehend im Griff zu haben, gibt es am<br />
Firmensitz im Würzburger Hafen ein gut<br />
sortiertes Lager. Rund 50.000 Stück sind<br />
dort vorrätig, um auch in Spitzenzeiten,<br />
wie der bevorstehenden Umrüstsaison,<br />
trotz der allgemein prognostizierten Engpässe<br />
lieferfähig zu sein. Und hier hat die<br />
DBV einiges zu bieten: Weit mehr als 300<br />
verschiedene DBV-Räder ergeben in Kombination<br />
mit den zahlreich möglichen Reifengrößen<br />
und -marken fast zwei Millionen<br />
mögliche Rad-Reifen-Kombinationen<br />
– nur mit DBV-Felgen. Hinterlegt sind<br />
dafür über 11.000 ABE und Gutachten.<br />
Auch hier haben die Unterfranken eine<br />
Sonderstellung. Sie sind seit 1994 vom<br />
Kraftfahrtbundesamt (KBA) als Hersteller<br />
von Alufelgen – in der Bandbreite von 13<br />
bis 20 Zoll – zugelassen.<br />
Anzeige_01-2011_PortiloFamilie_210x148_4c.qxd 21.03.2011 08:24 Seite 1<br />
Bernhard Schoke<br />
PortiloSki:<br />
Flexibel zu jeder Jahreszeit<br />
Zusätzliche Transportmöglichkeit für<br />
(Winter-)Sportgeräte auf dem Portilo mit<br />
51 kg Zuladung für bis zu 4 Paar Ski oder<br />
4 Snowboards.<br />
WESTFALIA-Automotive GmbH<br />
Am Sandberg 45 D-33378 Rheda-Wiedenbrück<br />
www.westfalia-portilo.de<br />
Westfalia Portilo<br />
Das innovative Transportsystem<br />
Portilo:<br />
Der Maßstab für Kompaktheit<br />
Fahrradträger für 2 Räder, erweiterbar für den<br />
Transport eines 3. Fahrrads.<br />
60 kg Zuladung.<br />
Kompakte Abmessungen und gute Bedienbarkeit<br />
zeichnen den Portilo aus.<br />
CCC-Wertung: ★★★★<br />
Fachhandelsplattformen wie<br />
ReifenSystem.eu oder dbv.eu<br />
sind nicht nur die Antwort auf<br />
die B2C-Preissuchmaschinen im<br />
Internet. Sie bieten bei Lieferengpässen<br />
in der Reifen- sowie Räderbranche<br />
eine vielversprechende Möglichkeit<br />
für den Fachhandel. Fotos: Schoke<br />
PortiloBox:<br />
Mehr Stauraum, mehr Freiraum<br />
Zusätzlicher, schmutzunempfindlicher,<br />
abnehmbarer Kofferraum auf dem Portilo<br />
mit 200 l Fassungsvermögen.<br />
PortiloPlattform:<br />
Der universelle Transportpartner<br />
Zusätzliche, schmutzunempfindliche,<br />
abnehmbare Ladefläche mit 54 kg Zuladung<br />
auf dem Portilo.
technik räder & reifen<br />
Pneus aus dem Netz<br />
_ Das in Kaiserslautern ansässige Unternehmen Tyre24 betreibt mit<br />
der B2B-Online-Handelsplattform www.tyre24.de die Schnittstelle<br />
zwischen Reifengroß- und Einzelhandel sowie eine Reifenhändler-<br />
Preissuchmaschine und die Shopsysteme Tyre Shopping Pro und<br />
Reifen-Info-System.<br />
Früher füllten die Reifenhändler vor<br />
der Saison ihr Lager mit einer übersichtlichen<br />
Anzahl an Reifenmarken<br />
sowie -größen auf und verkauften<br />
diese dann in der Saison. Als Folge<br />
kauften die Kunden die Pneus, die vom<br />
Reifenhändler empfohlen wurden, und<br />
das Lager war nach der Saison leer. Heute<br />
informieren sich laut einer aktuellen<br />
Infratest-Studie immer mehr Kunden<br />
vor einer Kaufentscheidung im Internet,<br />
lesen Testberichte, suchen sich einen<br />
Reifen aus und ermitteln den günstigsten<br />
Marktpreis. Das macht die Bevorratung<br />
immer riskanter.<br />
Die Internetplattform Tyre24 gibt<br />
dem Reifenhandel ein Mittel zur Hand,<br />
womit dieser genau die Großhändler findet,<br />
die die benötigten Reifen oder Felgen<br />
auf Lager haben. Auch Bezugsquellen für<br />
Reifen/Felgen, die fast ausverkauft sind<br />
oder die nur wenige Großhändler auf<br />
Lager haben (exotische Marken oder Spezialreifen),<br />
lassen sich auf der Plattform<br />
finden. Bei www.tyre24.de können meist<br />
auch noch für den gleichen Tag Reifen bestellt<br />
werden. Dadurch sollen die Händler<br />
finanziell flexibel und nicht auf ihrer<br />
Ware sitzen bleiben. Nach eigener Aussage<br />
ist www.tyre24.de die aktuellste<br />
elektronische Preisliste von über 300<br />
Reifen- und Felgengroßhändlern sowie<br />
Herstellern aus Deutschland, Holland,<br />
Belgien, Luxemburg, Österreich und Polen.<br />
Die Datenbank beinhaltet über sechs<br />
44 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
Millionen Artikel mit einer Auswahl an<br />
Reifen (alle Pkw-, Motorrad-, Offroad-,<br />
LLkw-, Lkw-, Sonderreifen) und Felgen<br />
(Alufelgen, Stahlfelgen, Pkw-/Lkw-Felgen)<br />
aller Hersteller und Ausführungen<br />
(auch Eigenmarken). Der Artikelstamm<br />
beinhaltet auch Demontageartikel, DA-<br />
Decken und ältere Reifen (DOT älter als<br />
drei Jahre).<br />
Das Angebot wird von fast allen<br />
Großhändlern mehrmals in der Stunde<br />
aktualisiert, was sich als Verwaltungsvorteil<br />
erweist, weil direkt und ohne<br />
Provision beim Großhändler 24 Stunden<br />
am Tag, 365 Tage im Jahr, bestellt werden<br />
kann. Zudem weist Michael Saitow,<br />
Geschäftsführender Gesellschafter der<br />
Tyre24 GmbH, darauf hin, dass www.<br />
tyre24.de seinen Kunden nicht nur einfach<br />
eine Vermittlungsplattform im<br />
B2B-Bereich bietet, sondern auch zahlreiche<br />
Serviceleistungen. Als Beispiel<br />
dafür nennt er den technischen Support,<br />
wo viele Fachleute aus der Branche zur<br />
schnellen Beratung und Hilfestellung zur<br />
Verfügung stehen.<br />
Schnittstelle zwischen Reifengroß-<br />
und Reifeneinzelhandel<br />
Die Tyre24 GmbH aus Kaiserslautern wurde<br />
2002 von Saitow gegründet und betreibt<br />
mit ihrer Online-Handelsplattform<br />
www.tyre24.de die Schnittstelle zwischen<br />
Reifengroß- und Reifeneinzelhandel. Nach<br />
Michael Saitow ist Geschäftsführender Gesellschafter<br />
der Tyre24 GmbH. Die Tyre24-<br />
Unternehmensgruppe besteht aus einem Team<br />
von 100 Mitarbeitern mit umfangreichem<br />
Expertenwissen und langjähriger Erfahrung im<br />
Räder- und Reifensegment.<br />
eigener Aussage ist Tyre24.de mit einem<br />
Marktanteil von mehr als 80 Prozent die<br />
größte deutsche B2B-Onlineplattform für<br />
den Reifenhandel. Rund 13.000 Reifenhändler,<br />
Autohäuser und Werkstätten in<br />
Deutschland nutzen die Onlineplattform<br />
zur Beschaffung von Reifen und Felgen.<br />
Vor diesem Hintergrund definierte<br />
Saitow die Ziele für 2011: „Wir wollen<br />
weiterhin gesund expandieren und weiterhin<br />
so erfolgreich und wirtschaftlich<br />
wie bisher agieren. Nachdem unsere<br />
Plattform bereits in Polen, Frankreich<br />
und Österreich am Start ist, werden wir<br />
2011 die Weichen stellen, um die Onlineplattform<br />
global zu etablieren und durch<br />
weitere Produktentwicklungen für einen<br />
größeren Kundenkreis noch interessanter<br />
zu machen.“<br />
Im März 2007 wurde in Deutschland<br />
das Endkundenportal www.reifen-vor-<br />
T y R E - B U S I N E S S<br />
Die Beratungssysteme<br />
von Tyre24<br />
Mit dem Reifen-Informations-System<br />
(RIS) bietet die Tyre24 GmbH ihren Kunden<br />
in Deutschland die Möglichkeit, die<br />
Reifen für ihre Endkunden zu visualisieren.<br />
Musste früher der Einkaufspreis mit<br />
der Hand vor dem Endkunden verdeckt<br />
werden musste, ermöglicht RIS dem<br />
Händler ein umfassendes Endkunden-<br />
Beratungssystem. Hersteller, Preisklasse,<br />
Testberichte, ein professionelles<br />
Profilbild und alternative Angebote<br />
sollen den Reifenverkäufer im Beratungsgespräch<br />
unterstützen. Weiterer<br />
Vorteil des RIS ist die Selbstdarstellung<br />
im Internet: Jeder Händler, der es nutzt,<br />
kann dies auf seiner Webseite einbinden.<br />
Die Bestände greifen dabei automatisch<br />
auf www.tyre24.de zu. Somit kann sich<br />
der Endkunde via Internet von zu Hause<br />
aus über die Produkte informieren<br />
und selbst Angebote ausdrucken sowie<br />
bestellen. Der Verkaufspreis wird vorab<br />
vom Händler kalkuliert. Die Benutzeroberfläche<br />
des Reifen-Informations-Systems<br />
kann individuell gestaltet werden.<br />
Der Kunde hat somit den Eindruck,<br />
dass es sich um den Online-Shop seines<br />
Händlers handelt. Jeder Händler kann<br />
das Erscheinungsbild seines RIS-Shops<br />
individuell gestalten. Firmenlogo und<br />
Shop-Name können problemlos angepasst<br />
werden. Das Reifen-Informations-<br />
System können Kunden der Tyre24<br />
GmbH gegen eine Nutzungsgebühr von<br />
22 Euro im Monat erwerben.
Rädersuche bei Tyre24.<br />
Reifensuche bei Tyre24.<br />
Tyre24 betreibt mit seiner B2B-Online-Handelsplattform<br />
www.tyre24.de die Schnittstelle zwischen Reifengroß-<br />
und Reifeneinzelhandel. Fotos: Tyre24<br />
ort.de ins Leben gerufen, das einen Preisvergleich<br />
von über 4300 Reifenhändlern aus ganz Deutschland<br />
ermöglicht. Der Kunde kann auf dem Portal<br />
die Reifenhändler in seiner Region hinsichtlich des<br />
Preises, der angebotenen Leistung und der Entfernung<br />
zum Wohnort vergleichen. Mit dem Kauf<br />
des Felgenherstellers AZEV kam am 1. Juli 2009<br />
ein neues Geschäftsfeld hinzu. Die AZEV Alurad<br />
GmbH fertigt die Felgen auf Nachfrage erst nach<br />
Eingang der Bestellungen. jr.<br />
Neue Philips<br />
Tagfahrlichter bringen<br />
Abverkäufe in Fahrt<br />
Weitere Einzelheiten auf<br />
www.led-nachruesten.de<br />
[advertorial]<br />
Mit LED DayLight 8 können Autofahrer ihre<br />
Autos individuell gestalten, beim Fahren am Tag<br />
wie bei Nacht – und das bedeutet: ein zusätzliches<br />
Verkaufsplus für den Handel!<br />
Zusammen mit dem Marktführer<br />
im Bereich der Fahrzeugbeleuchtung<br />
und den neuen LED DayLights<br />
erweitern Händler sinnvoll ihr bestehendes<br />
Produktangebot, denn:<br />
• Die Gesetzgebung schreibt Tagfahrlicht in allen<br />
neuen Fahrzeugmodellen in Europa vor<br />
• Das Absatzpotenzial für Tagfahrlichter wird in<br />
diesem Jahr seinen Höchststand erreichen<br />
Mit einer großen Anzeigenkampagne<br />
steigert<br />
Philips den Kundenverkehr<br />
im Handel<br />
LED DayLights von Philips werden massiv<br />
beworben, um den Verkauf anzukurbeln:<br />
• Mit Werbung in Automobil- und<br />
Sportzeitschriften wie Auto Bild, Sport Bild<br />
oder Auto Test<br />
• Die Kampagne läuft von April bis Juni und<br />
wird von rund 44 Millionen Menschen<br />
gesehen werden<br />
Zusätzlich profitieren Händler mit auffälligem und<br />
nützlichem Werbematerial sowie einem LED-<br />
Demomodul von noch höheren Absatzzahlen.
technik räder & reifen<br />
Einlagern mit Weitblick<br />
_ Wer das Einlagerungsgeschäft profitabel betreiben will,<br />
sollte ab der ersten Radmutter perfekt organisiert sein.<br />
Provisorische Lösungen verderben auf Dauer nur das Geschäft.<br />
Unternehmerischer Weitblick<br />
spielt im Leben und Wirken<br />
von Gottfried Scholz seit Gründung<br />
seiner Firma Scholz Regalsysteme<br />
GmbH im Jahr 1985<br />
eine entscheidende Rolle. Damals noch<br />
auf Regalsysteme zur Aktenlagerung<br />
in Banken und Versicherungen spezialisiert,<br />
erkannte er schnell die wachsende<br />
Bedeutung elektronischer Speicher- und<br />
Archivierungssysteme und suchte nach<br />
neuen Märkten für seine patentierten<br />
Steckregale. Fündig wurde er in der Autohaus-<br />
und Werkstattbranche, wo Lagerplatz<br />
oft knapp und teuer und effektive<br />
Raumausnutzung bares Geld wert ist.<br />
Weitblick zeigte Scholz aber nicht nur bei<br />
der Weiterentwicklung seines Unternehmens,<br />
das heute international agiert und<br />
eine Vielzahl von Patenten und Schutzmarken<br />
inne hat. Vielmehr beobachtete<br />
er konsequent die Entwicklung vor allem<br />
im Geschäft mit der Räder- und Reifeneinlagerung<br />
und kann deshalb heute maßgeschneiderte<br />
Komplettsysteme anbieten,<br />
angefangen von der Planung über die Einrichtung<br />
bis hin zu Einlagerungssoftware<br />
und Marketingpaketen.<br />
Effektive Planung<br />
Die Einlagerung von Kundenrädern ist<br />
Kundenbindungsmaßnahme und Ertrags-<br />
46 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
bringer – wenn sie funktioniert. Sie zählt<br />
heute zu den Standard-Serviceleistungen,<br />
ist aber alles andere als standardisierbar.<br />
Zu unterschiedlich sind die räumlichen<br />
Voraussetzungen und betrieblichen Abläufe.<br />
Halbherzige Ansätze und provisorische<br />
Lösungen sind von vorne herein<br />
zum Scheitern verurteilt, denn es braucht<br />
mehr als ein selbst gezimmertes Regal<br />
in der ausgedienten Waschhalle oder einen<br />
alten Container im Hinterhof. Für ein<br />
rentables Geschäft spielen die Faktoren<br />
optimale Flächennutzung und einfaches<br />
Handling eine ausschlaggebende Rolle.<br />
Die Planungsspezialisten bei Scholz Regalsysteme<br />
ermitteln für die unterschiedlichsten<br />
Vorgaben die ideale Raumausnutzung<br />
und haben dabei auch stets die<br />
optimalen Arbeitsabläufe im Blick. Es<br />
spielt keine Rolle, ob es sich um vorhandene<br />
Räumlichkeiten oder Neubauplanungen<br />
handelt. Ein eigener Außendienst<br />
steht beratend zur Seite und nimmt auf<br />
Wunsch gleich das Aufmaß. Es können<br />
aber auch Baupläne als Grundlage einer<br />
Lagereinrichtung eingereicht werden.<br />
Für alle Größen<br />
Die Anforderungen an ein Räderregal<br />
haben sich in den vergangenen Jahren<br />
weitreichend verändert. Die Räder sind<br />
größer und schwerer geworden und pas-<br />
Ein gut organisiertes Reifenlager spart<br />
Zeit und Geld und steigert den Ertrag.<br />
Fotos: Väthröder<br />
sen oft nicht mehr in Regale, die vor zehn<br />
oder zwanzig Jahren installiert wurden.<br />
Die Folge: große Räder werden oft nicht<br />
mehr im Regal, sondern in den Gängen<br />
gelagert oder ganz nach oben gewuchtet,<br />
wo noch Luft ist. So wird nicht nur<br />
kostbarer Raum verschenkt, sondern der<br />
Einlagerungsservice artet in eine wahre<br />
Plackerei aus. Immerhin werden mit 100<br />
Radsätzen bis zu zehn Tonnen Gewicht<br />
bewegt – und das in jeder Saison. Die Lagerung<br />
an unterschiedlichen Orten kann<br />
nicht mehr ordentlich dokumentiert<br />
werden, es wächst die Gefahr, dass Räder<br />
vertauscht werden oder nicht mehr<br />
auffindbar sind. All dies führt zu nachlassender<br />
Motivation bei den Mitarbeitern<br />
und zu verärgerten Kunden. Der Einlagerungsservice<br />
als Ertragsbringer und Kundenbindungsmaßnahme<br />
geht dann als<br />
Schuss nach hinten los.<br />
Bei Scholz Regalsysteme hat man<br />
deswegen das Rad-Mark-Konzept entwickelt,<br />
eine Kombination aus flexiblen<br />
Regalsystemen, einem Rädermarkierungs-<br />
und Organisationssystem und<br />
verschiedenen Arbeitshilfen für den<br />
schnellen sowie sicheren Einlagerungsservice.<br />
Das Magazin-Regalsystem kann<br />
aus unterschiedlichen Traversen, Pfosten<br />
und Reifenträgern zusammengesetzt<br />
werden und ermöglicht so zum<br />
einen die optimale Raumausnutzung,<br />
zum anderen sind die Regale passgenau<br />
auf unterschiedliche Rädergrößen abgestimmt.<br />
Gleichzeitig sind sie in der Breite<br />
veränderbar, um auf wechselnde Ansprüche<br />
reagieren zu können. Das System ist<br />
außerdem so flexibel, dass Hindernisse<br />
wie Verteilerkästen, Fenster, Stützpfeiler<br />
oder Heizkörper umbaut werden können.<br />
Zubehörteile wie die patentierten ARS-<br />
Abrollböden für leichteres Ein- und Auslagern<br />
oder ummantelte Traversen für<br />
den Felgenschutz ergänzen das System.<br />
Optimal mit Farbe<br />
Das Konzept setzt sich in der von Scholz<br />
entwickelten YeSiReB-Räderlogistik fort.<br />
Der „Gorilla“ ermöglicht schnelles und kraftsparendes<br />
Einlagern auch in hohen Regalen.
Die Rad-Mark-Plaketten sind einfach<br />
anzubringen, halten ewig und erleichtern<br />
die Zuordnung.<br />
Die Räder werden je nach ihren Größen<br />
in vier Kategorien eingeteilt. Diese sind<br />
Yellow (Gelb), Silver (Silber), Red (Rot,<br />
für hohes Gewicht) und Blue (Blau). Sowohl<br />
die Regalfächer als auch die Räder<br />
werden mit dem Rad-Mark Kros, dem<br />
Kunden-Räder-Organisations-System,<br />
farblich markiert und nummeriert. Die<br />
lasergravierten Kunststoffschilder für die<br />
Rädermarkierung werden mittels Befestigungsgummi<br />
angebracht und sind so<br />
im Gegensatz zu Klebeetiketten auch auf<br />
nassen Rädern sofort anzubringen – Verwechslungsgefahr<br />
ausgeschlossen. Sie<br />
sind außerdem über viele Jahre wieder<br />
verwendbar. Zum Markierungsset gehört<br />
auch eine „Garderobenmarke“, die<br />
mit der Einlagerungsnummer versehen<br />
in den Türholm geklebt wird und beim<br />
nächsten Wechsel den sofortigen Zugriff<br />
auf den Radsatz ohne EDV oder Listen ermöglicht.<br />
Die farbliche Sortierung im Regal<br />
spart nicht nur bis zu 35 Prozent Platz<br />
gegenüber einer gemischten Einlagerung,<br />
sondern auch Anschaffungskosten,<br />
weil die Regale auf Größen und Gewichte<br />
der Räder abgestimmt sind.<br />
Gorilla im Reifenlager<br />
Der Einlagerungsprozess wird durch<br />
verschiedenes Zubehör weiter beschleunigt.<br />
So hat Scholz den Rad-<br />
Mark-Kompass entwickelt, eine Messschablone<br />
zur Ermittlung der Radbreite<br />
für das YeSiReB-System, da er festgestellt<br />
hat, dass durch neue Felgendesigns<br />
ein Rad oft breiter ist als der Reifen.<br />
Für den Transport der Räder im Reifenlager<br />
hat Scholz die Kraft-Spar-Familie<br />
gegründet. Sie umfasst neben der fahrbaren<br />
Podesttreppe Speedy4 auch den<br />
neuen Rad-Catcher. Die patentierte<br />
Rädergreifkarre kann einen kompletten<br />
gestapelten Radsatz in einem Arbeitsgang<br />
aufnehmen beziehungsweise<br />
absetzen. Beim Kippen klappt automatisch<br />
ein zweites Fahrwerk aus, so dass<br />
aus der Karre ein vierrädriger Wagen<br />
wird, der sich ohne viel Kraftaufwand<br />
auch über weite Strecken bewegen<br />
lässt. Wenn viele Räder schnell bewegt<br />
und hoch hinaus gehoben werden müssen,<br />
kommt der Gorilla ins Spiel. Der<br />
elektronische Hubwagen transportiert<br />
schnell und komfortabel Radsätze zum<br />
vorgesehenen Regalplatz und hebt sie<br />
dann bis zu sieben Regalebenen hoch.<br />
Der neue Gabellift fährt dabei dem<br />
Bediener Rad für Rad automatisch auf<br />
„Armhöhe“, das Heben schwerer Räder<br />
entfällt. Der Gorilla brachte Scholz<br />
sogar ins Guiness-Buch der Rekorde,<br />
als mit seiner Hilfe 2007 in weniger<br />
als neun Minuten 128 Räder in einem<br />
Rad-Mark-Towerregal bis zu 5,24 Meter<br />
Höhe eingelagert wurden. Die Kombination<br />
aus Rad-Catcher und Gorilla ist<br />
mit Hilfe eines Hubwagens und einer<br />
Rollenbahn zu einem Umschlagbahnhof<br />
ausbaubar, wodurch ein Räderlager<br />
von nur einer Person mit geringstem<br />
Kraftaufwand bedient werden kann.<br />
Willkommen im RadIn<br />
Für die Vermarktung des Rad-Mark-<br />
Konzeptes hat Scholz ein eigenes Marketingkonzept<br />
unter dem Titel „Willkommen<br />
im RadIn – Wellness-Urlaub<br />
für Ihre Räder“ mit entsprechenden<br />
Werbemitteln entwickelt. Plakate, Flyer,<br />
Spannbänder und Banner machen den<br />
Kunden auf den Service aufmerksam.<br />
Eine bedienerfreundliche Einlagerungssoftware<br />
sorgt für den reibungslosen<br />
Check-in und Check-out. Die Software<br />
ist als Stand-alone-Version konzipiert,<br />
somit kann sie auch von saisonalen<br />
Hilfskräften bedient werden. Für die<br />
mögliche Preisgestaltung im Einlagerungsservice<br />
werden von Scholz für jedes<br />
Projekt Vorschläge erarbeitet sowie<br />
eine Wirtschaftlichkeitsanalyse erstellt<br />
und daraus eine Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />
durchgeführt. Das Ergebnis<br />
zeigt, dass nur durch die gerechte Preisgestaltung<br />
ein Mehrwert entsteht, der<br />
alleine schon die gesamte Investition<br />
finanziert.<br />
Dieter Väthröder<br />
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So unterschiedlich wie Ihre individuellen Ansprüche an Ihr<br />
Fahrzeug sind, so vielfältig ist auch unser Programm.<br />
Hochwertiger Serienersatz, Hochleistungsdämpfer, Sportfahrwerke<br />
oder ambitionierter Motorsport: Mit dem vollen<br />
Programm von BILSTEIN kann jeder seine Vorstellung von<br />
Fahrfreude verwirklichen. Und die besondere Kombination<br />
aus Motorsport-Kompetenz und Erstausrüster-Qualität<br />
sofort erfahren. BILSTEIN – Das Fahrgefühl.<br />
www.bilstein.de
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Entspannt in die<br />
Wechselsaison<br />
_ Wie ein Autohaus und eine freie Werkstatt nach Umbau und<br />
Neuorganisation des Reifenlagers das Einlagerungsgeschäft auf Trab<br />
brachten und trotzdem ganz entspannt die Wechselsaison erwarten.<br />
Man soll den Tag nicht vor<br />
dem Abend loben, aber<br />
der Winter 2011 scheint<br />
gelaufen. Die Reifenverantwortlichen<br />
in den Autohäusern<br />
und Werkstätten im ganzen Land<br />
stecken in den Vorbereitungen für die<br />
kommende Wechselsaison, und einige<br />
darunter werden bei dem Gedanken an die<br />
hektische Zeit und was alles schief laufen<br />
kann, langsam Bauchweh bekommen.<br />
Nicht so im Autohaus Schiffer in Ingelheim<br />
und bei Auto Schmauder in Kirchheim/<br />
Teck. Dort freut man sich regelrecht auf die<br />
Zeit des Räderwechsels und die Einlagerung<br />
der Kundenräder, nachdem man das<br />
Reifenlager und den Einlagerungsservice<br />
auf Vordermann gebracht hat.<br />
Kapazitätsgrenze erreicht<br />
Für das Autohaus Schiffer in Ingelheim, seit<br />
1993 Suzuki-Partner aus Überzeugung,<br />
gehört das Räder- und Reifengeschäft seit<br />
fünf Jahren neben der eigenen Werkstatt<br />
und der Suzuki-Vertretung zum festen<br />
Bestandteil des Tagesgeschäfts. Nachdem<br />
die Kunden in den vergangenen Jahren<br />
48 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
den Einlagerungsservice immer mehr in<br />
Anspruch nahmen, stießen die Lagerkapazitäten<br />
in den fünf Containern hinter der<br />
Werkstatt an ihre Grenzen. 2009 kam der<br />
Anstoß zum Umbau des Räderlagers: ein<br />
Einbruch in die Container und der Diebstahl<br />
von 40 Satz Rädern im Wert von 80.000<br />
Euro. Damit hatte sich das Thema der Lagerung<br />
in Containern erledigt, doch wohin<br />
mit 450 Radsätzen? Es stand ein Raum mit<br />
130 Quadratmetern zur Verfügung. Nicht<br />
viel, zumal man das Geschäft mit der Einlagerung<br />
eigentlich noch ausbauen wollte.<br />
So kamen die Inhaber Anette und Richard<br />
Schiffer auf das Magazin-Regal der Scholz<br />
Regalsysteme GmbH. Ein Vor-Ort-Termin<br />
durch den Scholz-Außendienst zeigte auf,<br />
dass im verfügbaren Raum und durch<br />
Umbau des Teilelagers durch den Einsatz<br />
des Rad-Mark Magazin-Regals sowie dem<br />
kombinierten Teile- und Räderregal Teira<br />
insgesamt 1016 Radsätze sowie Ersatzteile<br />
untergebracht werden können.<br />
Räder und Teile neu organisiert<br />
Bei der Planung wurden die Rädergrößen<br />
nach dem YeSiReB-Prinzip von Scholz<br />
Die freie Werkstatt Auto Schmauder in<br />
Kirchheim/Teck beschäftigt sich seit 2002<br />
mit dem Geschäftsfeld Reifen.<br />
Beim Autohaus Schiffer freut man sich<br />
regelrecht auf die Zeit des Räderwechsels<br />
und die Einlagerung der Kundenräder.<br />
Fotos: Väthräder<br />
analysiert und nach ihrer Größe einer Farbe<br />
zusortiert, die dem passenden Regal<br />
entspricht. Dadurch konnte hier der vorhandene<br />
Platz optimal genutzt werden.<br />
Da beim Autohaus Schiffer vorwiegend<br />
kleinere Räder gelagert werden – in der<br />
Größensortierung von Scholz entsprechen<br />
diese den Farben Blue und Yellow – können<br />
dort deutlich mehr Räder eingelagert<br />
werden als bei einer Lagerung ohne diese<br />
Sortierung. Der Aufbau der Regalanlage<br />
war aus logistischen Gründen in zwei Abschnitte<br />
aufgeteilt. Im ersten Bauabschnitt<br />
wurden die Scholz Magazin-Regale im<br />
Yellow-System aufgebaut, im zweiten die<br />
Magazin-Regale im Blue-System und Teira-<br />
Regale zur kombinierten Lagerung von Teilen<br />
und Rädern. Angenehmer Nebeneffekt:<br />
Die Lagerfläche für die Teile konnte um<br />
mehr als die Hälfte reduziert werden, das<br />
durch Teile gebundene Kapital wurde von<br />
50.000 Euro auf 20.000 Euro reduziert.<br />
Effizienz gesteigert<br />
Bei der Räderlagerung hat das Team vom<br />
Autohaus Schiffer gleich mehrere große<br />
Die Regalanlage mit dem Rad-Mark Gorilla<br />
hebt den Lageristen mit einem kompletten<br />
Radsatz in wenigen Sekunden auf die gewünschte<br />
Höhe.
Die Rad-Mark-Plaketten sind einfach anzubringen<br />
und geben die Lagerorte nach dem<br />
Farbcodiersystem YeSiReB an.<br />
Nach Umbau und Neuorganisation des<br />
Reifenlagers wurde das Einlagerungsgeschäft<br />
auf Trab gebracht.<br />
und kleine Pluspunkte entdeckt. Die Monteure<br />
freuen sich, dass sie die benötigten<br />
Radsätze auf Anhieb finden, denn die<br />
„271 sitzt immer auf 271“. Durch die ses<br />
System fällt die Sucherei und Umsortiererei<br />
im Containerlager weg. Dank des elektrischen<br />
Kommissionierwagens Gorilla<br />
mit Gabelhub und Schienenführung lassen<br />
sich die Sätze ohne Kraftaufwand in<br />
die mächtige Regalanlage transportieren.<br />
Auch während der Wechselsaison wird<br />
den Monteuren die Arbeit erleichtert. In<br />
der heißen Phase beschäftigt das Autohaus<br />
Schiffer zusätzlich Zeitarbeiter, um<br />
den Ansturm aufzufangen. Jeweils ein<br />
Mitarbeiter und ein Zeitarbeiter arbeiten<br />
als Team zusammen. Einer bereitet die<br />
Reifen schon vor, während der andere<br />
den Wagen auf die Hebebühne fährt. Die<br />
Rad-Mark-Markierungsschilder werden<br />
noch am Wagen in angenehmer Arbeitshöhe<br />
aufgezogen, während der Partner<br />
die Schrauben löst. Heiko Pfeiffer, der<br />
Reifenverantwortliche im Hause Schiffer,<br />
berichtet, mit dem neuen System wird<br />
„mindestens die halbe Zeit gespart.“ Da<br />
Räderlager und Waschmaschinen direkt<br />
in der Werkstatt stehen, können die Kunden<br />
sofort sehen und mitverfolgen, was<br />
mit ihren Reifen passiert. Von der neuen<br />
Ordnung in „ihrem“ Autohaus sind sie begeistert<br />
und erkennen den Wert des Einlagerungsservices<br />
fast von selbst. Mehr<br />
als doppelt so viel eingelagerte Radsätze<br />
innerhalb eines Jahres bestätigen dies.<br />
Hoch hinaus<br />
Die freie Werkstatt Auto Schmauder in<br />
Kirchheim/Teck beschäftigt sich seit 2002<br />
mit dem Geschäftsfeld Reifen. Bis 2009 arbeitete<br />
man mit einem Reifenhändler zusammen,<br />
der mangels Nachfolge sein Unternehmen<br />
schließen musste. So kamen<br />
zu 300 eigenen Radsätzen weitere 400 des<br />
Reifenhändlers dazu. Außerdem wollte<br />
man das Neureifengeschäft weiterführen.<br />
Das so entstandene Platzproblem musste<br />
schnell und möglichst platzsparend gelöst<br />
werden. Es ergab sich die Chance zum Erwerb<br />
einer Schreinerei mit großer Halle.<br />
Scholz Regalsysteme erstellte die Planung<br />
und schaffte mit den Rad-Mark Tower-Regalen<br />
auf einer Grundfläche von nur 149<br />
Quadratmetern Platz für 878 Radsätze,<br />
also 3512 Räder. Dadurch konnten in der<br />
rund 485 Quadratmeter großen Lagerhalle<br />
noch sechs Bühnen sowie das komplette<br />
Equipment für das Räder-/Reifengeschäft<br />
bequem untergebracht werden. „Wir waren<br />
zuerst erstaunt, als die Regalanlage in<br />
ihren Einzelteilen angeliefert wurde. Wir<br />
konnten uns nicht vorstellen, wie aus so<br />
wenig Material eine so große Anlage entstehen<br />
soll“, erinnert sich Bettina Schmauder<br />
an die schnelle Bauphase. Innerhalb<br />
einer Woche hatte das vier Mann starke<br />
Scholz-Montageteam das Räderlager komplett<br />
aufgebaut und die Lagerorte nach<br />
dem Farbcodiersystem YeSiReB (Yellow,<br />
Silver, Red, Blue) gekennzeichnet.<br />
Mehr Akzeptanz mit Farbe<br />
Aus der Analyse der Radbestände hatte<br />
sich folgender Fächerbedarf ergeben: Über<br />
die Hälfte Blue (kleiner Dimension 225),<br />
ein viertel Yellow (kleiner 255), sowie ein<br />
weiteres Viertel für Silver (kleiner 300) und<br />
die schweren Reifen mit dem Code Red.<br />
Bedient wird die Regalanlage auch hier mit<br />
dem Rad-Mark Gorilla, der den Lageristen<br />
mit einem kompletten Radsatz in wenigen<br />
Sekunden bis in die siebte Ebene auf knapp<br />
fünf Meter hebt. „Der Gorilla erleichtert<br />
unseren Mitarbeitern die Arbeit und spart<br />
vor allem Zeit“, erklärt Stefan Schmauder.<br />
Und Bettina Schmauder, die das Rädergeschäft<br />
über eine eigene Kostenstelle steuert,<br />
rechnet bei vorsichtiger Kalkulation<br />
mit einer Amortisation der Investition in<br />
maximal dreieinhalb Jahren. Und noch<br />
ein Marketing-Apsekt ist ihr bereits nach<br />
weinigen Tagen aufgefallen: „Weil wir die<br />
Räder nach YeSiReB klassifizieren, akzeptieren<br />
unsere Kunden auch gestaffelte Einlagerungspreise<br />
nach Größen.“<br />
Dieter Väthröder<br />
<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011 49
technik räder & reifen<br />
„Das Geld liegt<br />
auf der Straße“<br />
_ Wir sprachen mit Gottfried Scholz, Geschäftsführer Scholz<br />
Regalsysteme GmbH in Hofheim, über die Problematik des<br />
Reifeneinlagerns, Lösungsansätze durch optimale Raumausnutzung<br />
und Marketinghilfen beim Geschäft mit der Reifeneinlagerung.<br />
Das Gespräch führte Dieter Väthröder.<br />
<strong>amz</strong>: Welche Neuheiten gibt es für das Jahr<br />
2011 zu vermelden?<br />
Scholz: Wir haben zwei Marktneuheiten.<br />
Auf Grund der Platzengpässe in den Gebäuden<br />
haben wir die Coverhalle entwickelt.<br />
Da können Sie buchstäblich die Räder auf<br />
„Omas Radieschenbeet“ lagern. Es wird nur<br />
eine ganz einfache Bodenbefestigung ohne<br />
Fundamente benötigt.<br />
<strong>amz</strong>: Und was gibt es bei den tradierten<br />
Systemen?<br />
Scholz: Hier haben wir unser Rad-Mark<br />
KROS, das Kundenräder-Organisations-<br />
System ergänzt, und zwar mit einer „Überfahrmatte“,<br />
über die die ankommenden<br />
Autos fahren. Dabei wird das Kennzeichen<br />
gelesen und darüber der Besitzer und das<br />
Fahrzeug mit den eventuell eingelagerten<br />
Rädern ermittelt. Außerdem wird die Profiltiefe<br />
gemessen und die Werte sofort ans<br />
DMS in die Annahme übertragen. Die Daten<br />
sind also eher beim Meister als der Kunde<br />
selbst. Sofort wird der Lagerplatz gefunden.<br />
Und der Serviceberater kann mit seinem<br />
Kunden gleich darüber sprechen, dass zum<br />
Beispiel seine Reifen einseitig abgefahren<br />
sind und neue Reifen und eine Achsvermessung<br />
fällig sind.<br />
<strong>amz</strong>: Worin sehen Sie die häufigsten Probleme<br />
bei der Planung eines Reifenlagers?<br />
Scholz: Die meisten unterschätzen die Auswirkungen<br />
der unterschiedlichen Rädergrößen<br />
und kennen diese auch nicht genau.<br />
So wird falsch geplant. Außerdem wird oft<br />
vergessen, dass die Räder „rund“ sind, und so<br />
wird oft nur die Fachhöhe und womöglich<br />
noch die Räderbreite berücksichtigt. Viele<br />
Planungen entpuppen sich dann beim Belegen<br />
als Ärgernisse.<br />
<strong>amz</strong>: Mit welchen Mitteln lassen sich diese<br />
Probleme am besten lösen?<br />
Scholz: Als Produzent mit über 20jähriger<br />
Erfahrung stellen wir optimal ausgelegte<br />
Räderregale her. Das ist für den Betrieb der<br />
entscheidende Unterschied zu einfachen<br />
Reifenregalen oder als Räderregalen verkauften<br />
Schwerlastregalen. Wir planen heute<br />
nach akribisch ermittelten Radgrößen<br />
und Platzausschöpfung so, dass unsere Kunden<br />
im Nachhinein voller Stolz gerne das<br />
Räderlager zeigen.<br />
50 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
<strong>amz</strong>: Räder werden immer größer und<br />
schwerer. Nimmt damit automatisch<br />
der Platz im Reifenlager ab?<br />
Scholz: Wenn jemand zum Beispiel einen<br />
Opel Astra jetzt gegen einen Insignia<br />
eintauscht, so hat der Reifensatz gleich<br />
einmal einen riesigen Volumensprung<br />
gemacht. Allein das Gewicht von etwa<br />
15 auf rund 25 Kilogramm zeigt die Veränderung<br />
am deutlichsten. Bei anderen<br />
Marken, wie BMW, ist das zum Teil noch<br />
extremer. Also können wir sagen, dass<br />
heute beim Autowechsel die Räder gleich<br />
mal um die Hälfte und mehr zunehmen.<br />
<strong>amz</strong>: Wie kann man das Handling vereinfachen<br />
und ergonomischer gestalten?<br />
Scholz: In der Werkstatt kommt es heute<br />
mehr denn je auf Arbeitshilfen an. So haben<br />
wir eine Rädergreifkarre entwickelt,<br />
die auch von „zart besaiteten“ Personen<br />
bedient werden kann. Dann haben wir<br />
für den Rad-Mark Gorilla, unser Höhenbediengerät,<br />
einen Gabellift entwickelt.<br />
Dem Bediener „wachsen“ jetzt die Räder<br />
in die Arme. Mit der Gabel kann er die<br />
Räder mit unserem Umschlagbahnhof<br />
ohne anzufassen übergeben und so geht<br />
die Arbeit schnell und kraftsparend.<br />
<strong>amz</strong>: Was macht die kleine, freie Werkstatt,<br />
die Reifen lagern will, aber keinen<br />
Raum dafür hat, das Geschäft aber auch<br />
nicht aus der Hand geben will, indem sie<br />
ein externes Reifenhotel nutzt?<br />
Scholz: Zwei Möglichkeiten. Unsere Coverhalle<br />
sieht nicht nur chic aus und<br />
kann den anderen Gebäuden mit der Außenhaut<br />
angepasst werden. Sie schluckt<br />
auf zwölf Meter Länge und nur sieben<br />
Meter Breite sage und schreibe 520 Radsätze<br />
gegenüber rund 70 Sätze in einem<br />
2,5 Meter breiten Container. Vereinfacht<br />
gesagt, die Coverhalle braucht bauartbedingt<br />
immer weniger Grundfläche als<br />
Container. Außerdem können wir gerade<br />
in kleinen Kfz-Betrieben im Teilelager<br />
oder anderen Gebäudeteilen häufig Fläche<br />
eindampfen. Speziell mit unserem<br />
TEIRA zur kombinierten Lagerung von<br />
Teilen und Rädern können mehr Räder in<br />
den bestehenden Räumen untergebracht<br />
werden, als man glaubt.<br />
Gottfried Scholz ist Geschäfts-<br />
führer der Scholz Regalsysteme<br />
GmbH in Hofheim und kann<br />
auf lange Erfahrung im Bereich<br />
Reifeneinlagerung zurückblicken.<br />
Foto: Väthröder<br />
<strong>amz</strong>:. Wie wirtschaftlich kann zusätzlicher<br />
Raum geschaffen werden?<br />
Scholz: Schauen Sie, mit der Coverhalle kostet<br />
ein Rad unterzubringen mit allem komplett<br />
rund 25 Euro einmalige Kosten und<br />
bei unserer Finanzierung bei acht Jahren<br />
Laufzeit nur 2,50 Euro je Rad pro Saison. Da<br />
lohnt es sich, schnell zu handeln.<br />
<strong>amz</strong>: Wie kommt ein Betrieb zur Regalanlage<br />
mit optimaler Raumausnutzung? Und<br />
bieten Sie auch Planungshilfen an?<br />
Scholz: Weil ein Betriebsinhaber für gewöhnlich<br />
nur einmal im Leben ein Räderlager<br />
baut, weiß ich aus den Gesprächen, dass<br />
er froh ist, wenn wir die Planung machen. Er<br />
schickt uns einfach einen Grundriss oder wir<br />
kommen zum Aufmaß, den Rest erledigen<br />
unsere erfahrenen Planer, die alle Ingenieure<br />
beziehungsweise Architekten sind.<br />
<strong>amz</strong>: Bieten Sie Marketinghilfen zur Rädereinlagerung<br />
an?<br />
Scholz: Für unsere Kunden haben wir den<br />
Markennamen „RadIn“ für sein Räderlager<br />
schützen lassen. Den darf der Kunde<br />
kostenlos nutzen. Zum Marketingpaket gehören<br />
Flyer, Werbebanner und Fahnen. Wir<br />
beraten auch bei der Preisfindung für die<br />
Dienstleistungen rund um den Räderservice.<br />
So kann die Werkstatt mühelos zum kleinen<br />
Preis eine anspruchsvolle und individualisierte<br />
Werbung starten.<br />
<strong>amz</strong>: Welchen generellen Profitipp haben<br />
Sie abschließend noch für einlagerungswillige,<br />
aber unentschlossene Kfz-Betriebe?<br />
Scholz: Jede Saison fließt Geld durch das<br />
Rädergeschäft mit allem was noch daran<br />
hängt in die Kasse. Außerdem bringt es<br />
neue Kunden ins Haus. Geld verdient wird<br />
jedoch nur dann, wenn die Räderlagerung<br />
richtig gemacht wird. Umgekehrt wundert<br />
man sich, wenn die Kunden wegrennen. Im<br />
wahrsten Sinne des Wortes liegt hier das<br />
Geld auf der Straße.<br />
<strong>amz</strong>: Herr Scholz, vielen Dank für das<br />
Gespräch.
technik räder & reifen<br />
Kunden mit<br />
Reifeneinlagerung binden<br />
_ Mit einer Reifenlagerhalle inklusive Reifenregale<br />
erweitert das Skoda-Autohaus Goldmann in Duderstadt<br />
seine Reifeneinlagerungskapazität für Kundenräder.<br />
Das Angebot zur Reifenlagerung<br />
eignet sich geradezu ideal,<br />
Bestandskunden zu binden<br />
und neue Stammkunden zu<br />
gewinnen. Das hohe Kundenbindungspotential<br />
durch Reifenlagerung<br />
ergibt sich letztendlich allein aus der Tatsache,<br />
dass zweimal im Jahr ein aktiver<br />
Kundenkontakt stattfindet und dieser<br />
sich auch positiv auf das Gesamtsorti-<br />
Die Reifenlagerhalle inklusive Reifenregale bietet<br />
ein Höchstmaß an Reifeneinlagerungskapazität<br />
für Kundenräder. Fotos: Hacobau<br />
52 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
ment sowie das Dienstleistungsangebot<br />
auswirken kann. Häufig steht die Werkstatt<br />
vor dem Problem, dass die Lagerkapazitäten<br />
beschränkt sind und kein Raum<br />
für die Kundenräder vorhanden ist. Hier<br />
bietet die Hacobau Hallen und Containersystem<br />
GmbH aus Hameln verschiedene<br />
Möglichkeiten an – vom kleinen Reifenlagercontainer<br />
für 200 Reifen bis hin zu speziellen<br />
Reifenlagerhallen bis 5000 Reifen.<br />
Passende Reifenregale können gleich mitgeliefert<br />
werden, sodass der Betrieb ein<br />
Komplettangebot erhält.<br />
Das Besondere dabei ist, dass man<br />
die Lagerhalle kaufen oder leasen kann.<br />
Die Amortisationszeit für den Lagerraum<br />
beträgt laut Hersteller noch nicht<br />
einmal zwei Jahre, durch die zusätzliche<br />
Kundenbindung spricht man dort von einer<br />
Amortisation vom ersten Tag an. Mit<br />
über 200 verkauften Reifenlagerhallen<br />
mit Reifenregalen allein in 2010 gilt die<br />
Firma Hacobau als Spezialist für Reifenlagerung.<br />
Skoda-Autohaus Goldmann<br />
erweitert Reifenlagerkapazität<br />
Das zunehmende Winterreifengeschäft,<br />
einhergehend mit dem Wunsch der Kunden<br />
nach Einlagerung, erforderte für das<br />
Dass Reifeneinlagerung ein Geschäft<br />
mit Mehrwert ist, hat man schon in<br />
vielen Kfz-Betrieben erkannt.<br />
Autohaus Goldmann in Duderstadt die<br />
Schaffung weiterer Lagerkapazitäten für<br />
weitere 400 einzulagernde Radsätze. Als<br />
Prämisse bei den Kaufkriterien für die<br />
neu zu errichtende Lagerhalle standen ein<br />
günstiger Preis, schnelle Lieferfähigkeit,<br />
spätere Erweiterungsfähigkeit des Systems<br />
und günstige Montage. Als Lösung<br />
entschied man sich bei Goldmann für das<br />
Konzept der Firma Hacobau GmbH aus<br />
Hameln, einem der größten Anbieter von<br />
Reifenlagerhallen, Reifenregale Systemhallen<br />
und Reifencontainer in Europa.<br />
Im gemeinsamen Gespräch wurde die<br />
optimale Länge, Breite und Höhe der Lagerhalle<br />
definiert und die Bauunterlagen<br />
mit Statik sowie gleichzeitig zum Angebot<br />
für die Reifenlagerhalle auch ein Angebot<br />
über passende Reifenregale erstellt. Nach<br />
der Baubewilligung ging dann alles ganz<br />
schnell. Innerhalb von drei Wochen wurden<br />
die Hallen geliefert. Zeitgleich trafen<br />
die Reifenregale ein. Für die Montage<br />
stellte Hacobau einen Werksrichtmonteur<br />
zur Verfügung und mit drei Helfern von<br />
Goldmann wurde die Lagerhalle von 120<br />
Quadratmetern in zwei Tagen fachgerecht<br />
aufgebaut, so dass sie schon am dritten<br />
Tag nach Montage der Reifenregale voll<br />
nutzbar war.<br />
Dabei erwies sich als weiterer Kostenvorteil,<br />
dass die Hallen von Hacobau auf<br />
bestehenden Untergründen (Pflaster, Teer<br />
etc.) befestigt werden und somit keine<br />
Fundamentkosten entstanden. jr.<br />
www.hacobau.de
technik räder & reifen<br />
Lagertechnik aus einer Hand<br />
_ Das Autocenter Schmolke organisiert<br />
sein Reifengeschäft mit einer neuen Halle<br />
und einer Räder-Reifenregalanlage auf neun<br />
Ebenen nach dem Motto: Alles unter Dach<br />
und Fach.<br />
Firmengründer Udo Schmolke hat schnell<br />
erkannt, dass die Einlagerung der Kundenräder<br />
ein wichtiges Mittel zur Kundenbindung<br />
ist. Schon nach kurzer Zeit<br />
entwickelte sich das Geschäft mit der Einlagerung<br />
so gut, dass die Flächenkapazität<br />
nicht mehr ausreichte. So wurden Jahr für<br />
Jahr Überseecontainer für die Einlagerung<br />
der Kundenräder angeschafft, weshalb der<br />
Lagerplatz im Autocenter Schmolke nach<br />
einigen Jahren dem Hamburger Hafen immer<br />
ähnlicher sah. Die vielen Seecontainer<br />
machten auch die Logistik immer schwieriger,<br />
die Wege wurden immer länger und<br />
die Ein- und Auslagerungszeiten erhöhten<br />
sich. Deswegen beschloss er, eine eigenständige<br />
Reifenhalle zu bauen, um die Rädereinlagerung<br />
optimal zu organisieren.<br />
Mit der Planung der Räderhalle wurde die<br />
Firma Aczent Lagertechnik GmbH&Co. KG<br />
aus dem Weserbergland beauftragt. Dazu<br />
Voll durchgestartet<br />
_ Pünktlich zum Beginn der Sommerreifensaison<br />
hat sich der Felgen- und Reifengroßhändler<br />
Reifen Straub aus Kirchberg a. d. Iller<br />
auf das kommende Geschäft vorbereitet.<br />
Seinen Kunden bietet Reifen Straub ein<br />
hochmodernes und innovatives Einkaufsportal<br />
mit Features, die man dort<br />
nicht mehr missen möchte.<br />
Neben Reifen- und Felgensuche<br />
mit Echtzeitbeständen<br />
findet man von<br />
ausführlichen Statistiken<br />
über grafische Auswer-<br />
Eugen Straub und seine Mitarbeiter<br />
bieten neben Reifenund<br />
Felgensuche ein hochmodernes<br />
und innovatives<br />
Einkaufsportal mit Features.<br />
54 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
wurden dann verschiedene Modelle vor<br />
Ort durchgeplant, um auf dem nahegelegenen<br />
Grundstück ein eigenständiges Reifenkompetenzzentrum<br />
zu errichten.<br />
Die gesamte Vorplanung der Räderhalle<br />
inklusive der Reifenregale übernahm<br />
die Mannschaft von Aczent Lagertechnik<br />
und plante ein auf neun Ebenen<br />
ausgerichtetes Räderlager mit einer<br />
Lagerkapazität von 1670 Radsätzen auf<br />
einer Grundfläche von rund 224 Quadratmetern.<br />
Durch die unterschiedlichen<br />
Rad-Abmessungen können die Räder<br />
jetzt der Größe nach sortiert eingelagert<br />
werden.<br />
Jeder Rädersatz<br />
hat seinen Platz<br />
Das Motto Lagertechnik aus einer Hand<br />
zahlte sich hier aus. Auf Basis des zur Verfügung<br />
stehenden Grundstücks wurde<br />
zunächst der Lagerbedarf errechnet, dann<br />
die Reifenregalanlage dementsprechend<br />
konzipiert und anschließend die Halle darauf<br />
gesetzt. In den Hallenbau plante man<br />
ein Büro und zwei Montageplätze mit ein,<br />
tungen und Sendungsverfolgung bis hin<br />
zu selbst definierbaren Verkaufspreiskalkulationen<br />
nahezu alles.<br />
Für den Biker bietet Straub Motorradbatterien<br />
und eine spezielle Suche<br />
für Reifenkombinationen, inklusive der<br />
dazugehörigen Freigaben als PDF-Datei<br />
zum <strong>Download</strong>. Für jeden gekauften Artikel<br />
erhält der Kunde Punkte auf sein<br />
Kundenkonto gutschrieben, die er gegen<br />
exklusive Prämien tauschen kann, vom<br />
WMF Messer-Set über Parfums bis zur<br />
Playstation 3. Zudem kann Reifen Straub<br />
nach eigener Aussage eine hohe Warenverfügbarkeit<br />
und schnelle Lieferfähigkeit<br />
gewährleisten, was gerade in der<br />
heutigen Zeit essentiell für den modernen<br />
Reifenhandel ist. Mit einem speziellen<br />
Bevorratungssystem will Straub die<br />
Kunden fit für die kommende Saison machen.<br />
Ab sofort kann man bei dem Groß-<br />
In der eigenständigen Reifenhalle des<br />
Autocenters Schmolke kann die Rädereinlagerung<br />
optimal organisiert werden.<br />
Fotos: Autocenter Schmolke<br />
Optimale Planung nach dem Motto von<br />
Aczent Lagertechnik in Holzminden:<br />
Alles unter Dach und Fach.<br />
damit der Radwechsel direkt in der Räderhalle<br />
erfolgen kann. In dem Neun-Ebenen-<br />
Räderlager können die Radsätze mit Hilfe<br />
eines Höhenbediengerätes ein- und ausgelagert<br />
werden, was den Radsatz samt<br />
eines Monteurs in wenigen Sekunden bis<br />
auf eine Höhe von 6,5 Meter befördert. In<br />
kürzester Zeit war die Räderregalanlage<br />
aufgebaut, wobei auch an diesem Objekt<br />
speziell auf die Räderlagerung entwickelte<br />
Reifenträger mit runden statt eckigen Kanten<br />
zum Einsatz kommen, damit können<br />
laut Aczent Lagertechnik die Räder schonend<br />
wie in einem Bett liegen. jr.<br />
Die Neun-Ebenen-Räderregalanlage baute das<br />
Montageteam von Aczent Lagertechnik auf.<br />
Der Felgen- und Reifengroßhändler Reifen<br />
Straub aus Kirchberg a. d. Iller ist auf das<br />
kommende Geschäft vorbereitet. Fotos: Straub<br />
händler aus Baden-Württemberg Ware<br />
bevorraten und so sicherstellen, dass<br />
man in der Umrüstungszeit genügend<br />
Ware erhält, respektive auf Lager hat.<br />
Außerdem könne sich der Kunde einen<br />
Rabatt auf alle seine folgenden Bestellungen<br />
sichern und dabei noch sparen,<br />
heißt es dort. jr.
technik räder & reifen<br />
Die Macht der kleinen Gewichte<br />
_ Als Weltmarktführer für Auswuchtgewichte hat man sich bei<br />
Wegmann automotive auf die Herausforderungen der Zukunft<br />
vorbereitet und setzt auf hohe Produktqualität „Made in Germany“<br />
sowie umfangreiche Aufklärung rund um das Thema Auswuchten.<br />
Uwe Staeder erklärt als Schulungstechniker bei Wegmann automotive die Bedeutung des Wuchtens<br />
sowie die korrekte Montage von Gewichten und die Auswirkungen in speziellen Schulungen.<br />
Fotos: Rinn<br />
Es sind oftmals die kleinen Dinge, die<br />
den Unterschied machen, so auch in<br />
puncto Radunwucht am Fahrzeug.<br />
„Nur wer einmal eine Unwucht<br />
bei höherer Fahrgeschwindigkeit<br />
erlebt hat, weiß, wovon wir hier sprechen.<br />
Dabei sind Auswuchtgewichtgewichte<br />
ja nur winzig kleine Teile, aber im Fahrbetrieb<br />
haben sie enorm große Auswirkungen.<br />
Schon eine Unwucht von nur zehn<br />
Gramm am Rad wirkt durch die Fliehkraft<br />
im Fahrbetrieb bei einer Geschwindigkeit<br />
von Tempo 100 wie eine Masse von 2,5<br />
Kilogramm. Dass<br />
die kleinen Ausgleichsgewichte<br />
nicht umsonst<br />
auf den Felgen<br />
sind, haben wir in<br />
einem umfangreichen<br />
Test-Drive<br />
von Würzburg<br />
nach Lissabon<br />
und zurück unter<br />
Beweis gestellt.<br />
Zudem können<br />
Lehrgangsteilnehmer<br />
und<br />
andere Interessierte<br />
bei unseren<br />
Test-Drives in der<br />
56 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
Praxis eindrucksvoll erleben, wie es sich bei<br />
einer Unwucht von 90 Gramm am Lenkrad<br />
und im Auto bei Geschwindigkeiten jenseits<br />
von Tempo 100 anfühlt,“ sagt Thorsten<br />
Thom, der seit Anfang des Jahres als<br />
Geschäftsführer bei Wegmann automotive<br />
verantwortlich ist. Seit 2007 ist er dort<br />
tätig und war zuletzt als Global Director<br />
Sales&Marketing für den internationalen<br />
Vertriebsaufbau der gesamten Wegmann<br />
automotive-Gruppe zuständig.<br />
Dabei werden er und sein Team nicht<br />
müde, die Relevanz des Themas Räderauswuchten<br />
im Fokus der Öffentlichkeit<br />
zu halten, denn hier sieht man noch<br />
reichlich Aufklärungsbedarf. Analog der<br />
Sendung mit der Maus arbeitet man dort<br />
gebetsmühlenartig das Thema mit den<br />
Fragen, was passiert an einem Fahrzeug,<br />
das mit Unwucht gefahren wird? Wie<br />
erkennt der Autofahrer eine Unwucht,<br />
und mit welchen Auswirkungen muss er<br />
dann rechnen, für alle Zielgruppen verständlich<br />
auf.<br />
Was macht eine<br />
Unwucht mit dem Rad?<br />
Eine Unwucht am Rad schadet dem Fahrzeug<br />
massiv und stellt ein Sicherheitsrisiko<br />
dar. Denn ein Fahrzeug mit nicht<br />
korrekt ausgewuchteten Rädern kann<br />
ein Sicherheitsrisiko darstellen, weil<br />
bei zunehmender Geschwindigkeit der<br />
Kontakt zwischen Reifen und Fahrbahn<br />
abnimmt und dadurch die Funktion der<br />
Sicherheitssysteme wie ABS oder ESP<br />
deutlich eingeschränkt wird. Auch das<br />
Fahrzeug selbst nimmt Schaden, wenn<br />
die Fahrzeugräder etwa durch einen ungleichmäßigen<br />
Reifenabrieb nicht mehr<br />
ganz rund laufen, denn dann ist auch die<br />
Reifenmasse nicht mehr rotationssymmetrisch<br />
verteilt.<br />
Verursacher dafür sind meist<br />
schlechte Fahrbahnen, häufiges Anfahren<br />
und Abbremsen, Verlieren eines Auswuchtgewichts<br />
oder das Anfahren von<br />
Bordsteinkanten. Bei hohen Geschwindigkeiten<br />
kann eine Unwucht dazu führen,<br />
dass sich Vibrationen des Lenkrads,<br />
die als Flattern auftreten, auf Stoßdämpfer,<br />
Radaufhängung, Achs- und<br />
Karosseriebauteile übertragen und diese<br />
über einen längeren Zeitraum stark belasten.<br />
Als Folgeerscheinung treten dann<br />
frühzeitig Schäden am Fahrwerk auf, die<br />
dem Kunden zur Last fallen. Dabei geht<br />
es beim Auswuchten nicht darum, in<br />
der Werkstatt schnell zusätzliches Geld<br />
zu verdienen, sondern dem Kunden mit<br />
ein paar Cent mögliche teure Folgekosten<br />
zu ersparen. Von Beutelschneiderei<br />
Bei der Montage von Auswuchtgewichten gilt<br />
es darauf zu achten, dass zuvor anhand der<br />
Felgenform das passende Auswuchtgewicht<br />
ausgewählt wird, weiß Service-Techniker Uwe<br />
Staeder.
eim saisonalen Umstecken der Räder<br />
von Winter- auf Sommerbereifung sowie<br />
umgekehrt also keine Spur. Das<br />
macht man Hofmann Power Weight<br />
mit Katalogen, technischen Infobroschüren,<br />
Mustermappen sowie einem<br />
eindrucksvollen Theken-Aufsteller als<br />
Argumentations- und Verkaufsunterstützung<br />
für die Werkstatt deutlich.<br />
Aus diesem Grund wurde dort auch<br />
die Aufklärungskampagne „Wuchten<br />
ist wichtig“ ins Leben gerufen, wobei<br />
der Thekenaufsteller einen Baustein<br />
darstellt. Das Display, bestehend aus<br />
Modellauto und Monitor, startet auf<br />
Knopfdruck mit der Demonstration. Vibrationen<br />
am Fahrzeug, hervorgerufen<br />
durch die Unwucht, sind deutlich zu<br />
erkennen. Gleichzeitig zeigt der Monitor<br />
den aktuellen Kurzfilm „Warum<br />
Wuchten?“ und erklärt dem interessierten<br />
Werkstattkunden detailliert die<br />
Auswirkungen einer Unwucht. Neu ist<br />
auch der Schulungsfilm: „Wie wuchte<br />
ich richtig?“, der auf eindrucksvolle Art<br />
veranschaulicht, warum das Auswuchten<br />
von Fahrzeugrädern mehr als eine<br />
Notwendigkeit ist.<br />
In der Erstausrüstung und im<br />
Ersatzteilgeschäft zuhause<br />
Als Hersteller und Lieferant von Auswuchtgewichten<br />
in der Erstausrüstung<br />
stellt Wegmann automotive eine volle<br />
Marktabdeckung im Ersatzteilgeschäft<br />
mit den Marken Hofmann Power<br />
Weight, Franken Original, Feco sowie<br />
Perfect bereit. Das Unternehmen gilt<br />
als Weltmarktführer für Auswuchtgewichte<br />
für Pkw, Lkw und Busse. Mit<br />
Einführung der Dachmarke Wegmann<br />
automotive wurden im Jahr 2008 die<br />
Aktivitäten der Marken Hofmann Power<br />
Weight, Franken Original, Feco und<br />
Perfect gebündelt. Klar getrennt nach<br />
Marken und Qualitätsanforderungen<br />
werden die Produktlinien unter einem<br />
Dach produziert. Dabei steht jede Marke<br />
für eine bestimmte Produktqualität<br />
und ein definiertes Produktsegment. Die<br />
Marktabdeckung und Markenführung<br />
der Auswuchtgewichte erfolgt über alle<br />
Handelsgruppen vom Automobilhersteller,<br />
über OES, Großhandel, Reifenhandel,<br />
Direktvermarkter bis zu den Kettenbetrieben.<br />
Dabei macht es für Thom keinen Qualitätsunterschied,<br />
ob die Gewichte für<br />
Kooperationen im Spitzen-Rennsport,<br />
Sportwagenmanufakturen, Groß- und<br />
Kleinserienhersteller geliefert werden.<br />
Ähnlich sieht die Marktstellung bei den<br />
Auswuchtgewichten im Ersatzteilsektor<br />
aus. Als Geschäftsführer der Wegmann<br />
automotive-Gruppe will er die bisherige<br />
Eine Unwucht wirkt sich deutlich auf das Fahrzeug<br />
aus. Die Effekte betreffen dabei die drei<br />
Bereiche Komfort, Sicherheit und Verschleiß.<br />
Foto: Wegmann automotive<br />
strategische Ausrichtung weiter vorantreiben,<br />
um die Marktposition weltweit<br />
auszubauen. Das erforderte auch den<br />
Ausbau der Kapazitäten im Sales-Team,<br />
das seit kurzem Gunnar Eberhardt als Director<br />
Sales Europe und Carsten Linkamp<br />
als Manager Sales Central/East Europe<br />
verstärken. Das Unternehmen mit Sitz<br />
im unterfränkischen Veitshöchheim, das<br />
seit 2009 Headquarter der Wegmann<br />
automotive ist, agiert international und<br />
ist mit Vertriebsniederlassungen sowie<br />
Produktionswerken weltweit vertreten.<br />
„Unser Ziel ist es, überall dort zu sein,<br />
wo unsere Kunden uns brauchen, mit<br />
Ansprechpartnern vor Ort, kurzen Lieferzeiten<br />
und unseren Qualitätsprodukten“,<br />
macht Thom deutlich.<br />
Mit weitreichenden Marketingaktivitäten<br />
wie Pressearbeit, Imageanzeigen,<br />
Präsenz auf Fach- sowie wichtigen<br />
Hausmessen der Teilehändler, Verkaufsförderung,<br />
die auch ein Train-the-Trainer-<br />
Programm beinhaltet, will man neben<br />
der Produktqualität auch im Service<br />
Maßstäbe setzen. So demonstriert Schulungstechniker<br />
Uwe Staeder die Bedeutung<br />
des Wuchtens direkt beim Kunden<br />
oder in der eigens dafür geschaffenen<br />
Schulungsstätte in Veitshöchheim. Neben<br />
dem Standard-Schulungsprogramm,<br />
das die korrekte Montage von Gewichten<br />
und die Auswirkungen einer Unwucht<br />
beinhaltet, kann das Programm individuell<br />
auf die Wünsche des Kunden angepasst<br />
werden.<br />
Auch Einsätze bei Kundenevents<br />
oder Testfahrten mit einem nicht ausgewuchteten<br />
Fahrzeug werden durchgeführt,<br />
um die Konsequenzen einer<br />
Unwucht im realen Umfeld zu verdeutlichen.<br />
Selbst Reifen-Profis will man so<br />
die Konsequenzen einer permanenten<br />
Unwucht praxisnah verdeutlichen, damit<br />
sie vermehrt Autofahrer über die Risiken<br />
aufklären und aufzeigen, was für Folgen<br />
eine dauerhafte Unwucht hat, frei nach<br />
der Sendung mit der Maus.<br />
Jürgen Rinn
technik räder & reifen<br />
Letzte Instanz: Das Egalisieren der Räder beseitigt<br />
Höhenschlag und Sägezahnbildung. Fotos: Linzing<br />
Radvibrationen beseitigen<br />
_ Viele Werkstattprofis kennen das Problem: Die Auswuchtmaschine<br />
zeigt ein perfekt gewuchtetes Rad an. Dennoch bemängelt der<br />
Kunde Radvibrationen. Wir haben beim Augsburger Reifenspezialisten<br />
Rieger+Ludwig nachgefragt, wie sich solche Probleme in den Griff<br />
bekommen lassen.<br />
58 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
Der Trend zu großen und<br />
schweren Rädern hält unvermindert<br />
an. Zudem steigen die<br />
Ansprüche der Autofahrer an<br />
den Fahrkomfort. Radvibrationen<br />
und Geräusche führen daher immer<br />
wieder zu Reklamationen. Um die Laufruhe<br />
eines Fahrzeugs herzustellen, benötigt<br />
der Werkstattprofi weit mehr als eine<br />
gute Auswuchtmaschine. Er muss die<br />
Physik des Auswuchtens verstehen und<br />
zahlreiche Details rund um die Radmontage<br />
beachten. Für Roland Mayer, Leiter<br />
der Rieger+Ludwig-Filiale in der Inneren<br />
Uferstaße in Augsburg, ist das Ruhigstellen<br />
von Rädern ein ganzheitlicher Prozess, bei<br />
dem alle Details stimmen müssen. Dieser<br />
Prozess besteht aus zahlreichen Schritten,<br />
die jeder für sich entscheidend sind, um<br />
Radvibrationen in den Griff zu bekommen.<br />
Anhaltspunkte im<br />
Kundengespräch sammeln<br />
Am Anfang der Prozesskette sollte immer<br />
das Kundengespräch stehen, rät Mayer.<br />
Hier versucht der erfahrene Reifenspezialist<br />
herauszufinden, was den Kunden konkret<br />
stört. Sind es Vibrationen oder ist es<br />
eher die Geräuschbildung, die er bemängelt?<br />
In welchem Bereich und wann treten<br />
die Störungen auf? Anhand dieser Fragen<br />
versucht Mayer Anhaltspunkte für spätere<br />
Handauflegen: Mit etwas Übung lassen sich<br />
Unebenheiten im Reifen ertasten.<br />
Maßnahmen zu finden. So weiß er aus<br />
Erfahrung, dass Vibrationen, die bis zu einer<br />
Geschwindigkeit von etwa Tempo 120<br />
auftreten, eher von den Rädern der Vorderachse<br />
herrühren. Vibrationen, die sich bei<br />
Geschwindigkeiten ab etwa Tempo 140<br />
bemerkbar machen, gehen eher von den<br />
Rädern der Hinterachse aus. Zum Annahmegespräch<br />
gehört für Mayer desweiteren<br />
eine Sichtprüfung der Räder. Hierbei prüft<br />
er das Reifenablaufbild und untersucht die<br />
Räder auf Beschädigungen oder sonstige<br />
Unregelmäßigkeiten. Anschließend unternimmt<br />
er mit dem Kunden eine Probefahrt,<br />
um die Kundenbeanstandung nachvollziehen<br />
zu können. Das ist für ihn unverzichtbar,<br />
um den Erfolg der nachfolgenden Arbeiten<br />
verifizieren zu können.<br />
Rundlauf analysieren<br />
Im nächsten Schritt werden bei<br />
Rieger+Ludwig die Räder abgeschraubt<br />
und für die Rundlaufanalyse in einer<br />
Walkmaschine auf 40 bis 90 Grad Celsius<br />
erwärmt. Denn laut Mayer lässt sich<br />
der Rundlauf der Reifen nur dann exakt<br />
analysieren, wenn er sich auf Betriebstemperatur<br />
befindet. Anschließend wird<br />
das Rad zur Rundlaufanalyse auf die Auswuchtmaschine<br />
gespannt und der Höhen-<br />
und Seitenschlag sowie die Verteilung<br />
der Auswuchtgewichte bewertet. Zudem<br />
tastet der erfahrene Profi bei langsam drehenden<br />
Rad die Lauffläche des Reifens mit<br />
der Handfläche ab. Hierbei lässt sich mit<br />
etwas Übung eine Unebenheit im Reifen<br />
aufgrund einer ungleichen Materialverteilung<br />
ertasten. Unebenheiten sind sowohl<br />
für einen unrunden Lauf als auch für das<br />
Entstehen von so genannten Wummer-<br />
Geräuschen verantwortlich. Hat das Rad
einen Höhen- oder Seitenschlag, rät Mayer,<br />
die Unrundheit durch Matchen so gut wie<br />
möglich zu beseitigen. Hierbei hat er mit<br />
seiner langjährigen Erfahrung eine einfache<br />
Faustformel entwickelt. Demnach<br />
lässt sich ein Höhenschlag durch das Verdrehen<br />
des Reifens auf der Felge um eine<br />
halbe Umdrehung in den Griff bekommen.<br />
Der Seitenschlag lässt sich meistens mit<br />
dem Verdrehen des Reifens auf der Felge<br />
um eine viertel Umdrehung ausgleichen.<br />
Faustregel: Ventil nach oben und untere Radschraube zuerst. So werden Umspannfehler<br />
und das Verkanten des Rades auf der Zentrierfläche vermieden.<br />
Räder egalisieren<br />
Wie der Reifenexperte von Rieger+Ludwig<br />
zu berichten weiß, lassen sich heute die<br />
meisten Unrundheitsprobleme durch<br />
das Matchen zufriedenstellend beseitigen.<br />
Sollte das nicht der Fall sein, greift<br />
er auf das Egalisieren der Räder zurück.<br />
Hierbei wird das Rad auf eine spezielle<br />
Maschine gespannt und perfekt rund<br />
gefräst. Die Egalisiermaschine arbeitet<br />
mit Schneidemessern, mit denen sich die<br />
Lauffläche bis auf ein Zehntel Millimeter<br />
genau rund fräsen lässt. Dieses Verfahren<br />
ist bereits mehrere Jahrzehnte alt<br />
und kam früher öfter zum Einsatz. Heute<br />
sind Mayer zufolge Felgen und Reifen viel<br />
präziser gefertigt, so dass das Egalisieren<br />
der Räder langsam in Vergessenheit gerät.<br />
Dennoch bekommt man damit bei<br />
ganz hartnäckigen Problemfällen einen<br />
perfekten Rundlauf hin.
technik räder & reifen<br />
Saubermann: Anlageflächen an Radnabe und Felgen müssen perfekt sauber sein.<br />
Freischwebend: Der gefühlvolle Anzug mit dem Drehmomentschlüssel bei gelöster<br />
Bremse und freistehendem Rad verhindert Verspannungen.<br />
Bei Rieger+Ludwig kommt die Egalisiermaschine<br />
häufig auch zum Ausgleichen der<br />
Sägezahnbildung zum Einsatz. Sägezähne<br />
erzeugen ein lautes Abrollgeräusch, das<br />
von vielen Autofahrern als störend empfunden<br />
wird. Die Sägezahnbildung ist ein<br />
Phänomen, das Mayer in den vergangenen<br />
Jahren immer öfter vor allem bei Sommerreifen<br />
beobachtet. Seiner Erfahrung nach<br />
tritt dieser Effekt verstärkt an der nicht angetriebenen<br />
Achse auf. Mit dem Egalisieren<br />
verspricht Mayer aber keine Wunder. Das<br />
Problem lässt sich mit diesem Verfahren<br />
nur temporär beseitigen, da sich im weiteren<br />
Verlauf der Reifenabnutzung erneut<br />
eine Sägezahnbildung einstellen kann.<br />
60 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
Auswuchten will gelernt sein<br />
Nach dem Matchen oder Egalisieren folgt<br />
das Auswuchten der Räder. Hier passieren<br />
der Beobachtung Mayers zufolge sehr viele<br />
Fehler in der Praxis, die anschließend zu<br />
Radvibrationen führen. Wer das vermeiden<br />
will, muss seinen Worten zufolge darauf<br />
achten, dass die Spann- und Zentriermittel<br />
weder verschlissen noch verschmutzt<br />
sind. Ferner ist darauf zu achten, dass die<br />
Zentrierfläche der Felge sauber und unbeschädigt<br />
ist. Ganz entscheidend sei außerdem<br />
die Art und Weise, wie das Rad auf die<br />
Maschinenwelle gespannt wird. Sowohl<br />
mit Blick auf die Radbefestigung als auch<br />
auf die Radposition<br />
muss das Aufspannen<br />
des Rades auf die Maschinenwelle<br />
in gleicher<br />
Weise erfolgen<br />
wie das anschließende<br />
Anschrauben desselben<br />
an der Radnabe.<br />
Deshalb werden bei<br />
Rieger+Ludwig bei Problemfällen grundsätzlich<br />
Typenspannplatten verwendet,<br />
die das Rad über den Lochkranz für die<br />
Radschrauben auf der Maschinenwelle<br />
befestigen. Außerdem muss das Rad<br />
grundsätzlich in der gleichen Position<br />
auf die Maschinenwelle gespannt werden,<br />
wie später ans Auto. Denn laut Mayer<br />
lässt sich das Rad weder auf der Welle<br />
der Auswuchtmaschine noch auf der<br />
Radnabe zu 100 Prozent zentrisch aufspannen.<br />
Durch das Gewicht des Rades<br />
kommt es immer zu einem – wenn auch<br />
geringen – Hängefehler, der zu einer statischen<br />
Unwucht führt. Die Auswuchtmaschine<br />
gleicht diese Unwucht aus.<br />
Wird das Rad nun in einer anderen Position<br />
ans Fahrzeug geschraubt, entsteht<br />
erneut eine statische Unwucht, die sich<br />
anschließend mehr oder weniger intensiv<br />
durch Vibrationen bemerkbar macht.<br />
Umspannfehler vermeiden<br />
Um solche Umspannfehler zu vermeiden,<br />
rät Mayer, jedes Rad sowohl auf die<br />
Auswuchtmaschine als auch später an<br />
die Radnabe mit dem Ventil nach oben zu<br />
montieren. Es könnte auch eine beliebig<br />
andere Position sein. Wichtig ist nur, dass<br />
alle Mitarbeiter im Betrieb nach der gleichen<br />
Regel arbeiten.<br />
Beim Montieren des Rades ans Fahrzeug<br />
müssen laut Mayer auch weitere<br />
Details beachtet werden, um Vibrationen<br />
zu vermeiden. So müssen die Anlage- und<br />
Zentrierflächen an Radnabe und Felge<br />
perfekt sauber sein. Um Oxidationen an<br />
der Zentrierfläche zu vermeiden, werden<br />
diese bei Rieger+Ludwig grundsätzlich<br />
mit einer Spezialpaste bestrichen. Dabei<br />
wird aber genau darauf geachtet, dass die<br />
Anlageflächen fettfrei und sauber bleiben.<br />
Außerdem empfiehlt Mayer immer zuerst<br />
die untere Radschraube von Hand einzuschrauben<br />
und das Rad von oben hin und<br />
her zu bewegen, so dass es möglichst ohne<br />
Verspannungen an die Radnabe gezogen<br />
wird. Danach werden alle Radschrauben<br />
mit dem Radkreuz leicht angezogen. Anschließend<br />
erfolgt das gleichmäßige Anziehen<br />
mit dem vorgeschriebenen Drehmoment<br />
bei angehobenem Fahrzeug und<br />
gelöster Bremse. Damit werden Verspannungen<br />
vermieden.<br />
Abschließend führt Mayer bei jedem<br />
Fahrzeug, bei dem Radvibrationen oder<br />
Fahrgeräusche zu beseitigen waren, eine<br />
Probefahrt durch. Denn der Kunde ist mit<br />
der Arbeitsqualität nur dann zufrieden,<br />
wenn seine Beanstandung beseitigt wurde.<br />
Mayer weiß aus seiner Erfahrung, dass<br />
dies der wichtigste Faktor für langfristigen<br />
Erfolg ist.<br />
Richard Linzing
technik räder & reifen<br />
Michael Immler demonstriert die komplexen Abläufe bei der Montage- und Demontage von UHP- und<br />
Runflatreifen. Ein wichtiger Faktor, um Schäden zu vermeiden, ist der reichliche Einsatz von Schmiermittel.<br />
Fotos: Linzing<br />
Unterschätztes Risiko<br />
_ Wer UHP- und Runflatreifen ohne Schulung und zertifiziertes<br />
Equipment montiert, bringt seine Kunden in Gefahr und setzt seinen<br />
Betrieb einem hohen Haftungsrisiko aus. Mit einer breit angelegten<br />
Aktion wollen wdk und BRV auf die hohen Gefahren einer unsachgemäßen<br />
Reifenmontage hinweisen.<br />
Mit steigender Leistung<br />
moderner Pkw sind auch<br />
die Anforderungen an die<br />
Fahrzeugbereifung rasant<br />
gewachsen. Die Fahr- und<br />
Pannensicherheit zählt mittlerweile zu<br />
den wichtigen Produkteigenschaften eines<br />
modernen Reifens. Mit der Entwicklung<br />
von Ultra High Performance (UHP) und<br />
Runflat-Reifen haben die Reifenhersteller<br />
ein neues Produktsegment geschaffen,<br />
das diesen Anforderungen Rechnung trägt.<br />
Dieses Segment wächst stetig. Das Reifenersatzgeschäft<br />
hat in Deutschland laut<br />
BRV ein Volumen von rund 52 Millionen<br />
Pkw-Reifen, einschließlich der Segmente<br />
Offroad, 4x4 und SUV. 13 Millionen – also<br />
ein Viertel davon – sind UHP- oder Runflatreifen.<br />
Als UHP-Reifen gelten alle Pneus<br />
mit einem Reifenquerschnittsverhältnis<br />
von 45 oder kleiner und einem Geschwindigkeitsindex<br />
größer/gleich V.<br />
Reifenmontage fällt in die<br />
Produkthaftung<br />
Der Reifen ist das Bindeglied<br />
zwischen Fahrzeug und Fahrbahn.<br />
Damit er seine Aufgabe<br />
in vollem Umfang wahrnehmen<br />
kann, muss er beschädigungsfrei<br />
auf der Felge montiert sein.<br />
62 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
UHP- und Runflat-Reifen bringen diesbezüglich<br />
ganz neue Herausforderungen mit<br />
sich. Die extrem steifen Flanken dieser Reifen<br />
erschweren die Montage und Demontage.<br />
Wer sich mit klassischen Montiermaschinen<br />
und ebensolchen Hilfsmitteln ans<br />
Werk macht, leitet unkontrolliert Kräfte in<br />
den Reifen ein und fügt ihm mit höchster<br />
Wahrscheinlichkeit schwerwiegende Schäden<br />
zu. „Bei unsachgemäßer Montage<br />
von UHP- und Runflat-Reifen entstehen<br />
kleine Beschädigungen an den Flanken<br />
der Reifen, die selbst für erfahrene Reifenmonteure<br />
oftmals nicht zu sehen sind“,<br />
bringt Michael Immler, anerkannter Reifensachverständiger<br />
und Obermeister der<br />
bayerischen Vulkaniseur-Innung, das Problem<br />
auf den Punkt. Durch diese Beschädigungen<br />
kann Luft in das Material des<br />
www.<strong>amz</strong>.de/<br />
UHP<br />
Reifens eindringen. Sie macht die Flanken<br />
porös und rissig. „Die Folge können Reifenplatzer<br />
oder plötzlicher, enormer Luftverlust<br />
sein. Bei großer Geschwindigkeit<br />
kann das zu schweren Unfällen führen“, so<br />
Immler. Die von der unsachgemäßen Montage<br />
verursachten Schäden machen sich<br />
meistens erst nach zwei bis drei Jahren bemerkbar.<br />
Gefährlich wird es dann nicht nur<br />
für den Autofahrer, sondern auch für den<br />
Betrieb, der die Reifen montiert hat. Denn<br />
laut Immler fällt die Reifenmontage rechtlich<br />
gesehen unter die Produkthaftung.<br />
Der Montagebetrieb muss also zehn Jahre<br />
für begangene Fehler gerade stehen. Laut<br />
Immler sind Montageschäden mittlerweile<br />
einwandfrei nachweisbar. Selbst die Differenzierung,<br />
ob es sich um einen Montage-<br />
oder Demontagefehler handelt, sei heute<br />
Stand der Technik.<br />
Qualifiziertes Personal und<br />
zertifizierte Maschinen<br />
Aus diesen Gründen dürfen UHP- und Runflatreifen<br />
ausschließlich von geschultem<br />
Personal mit zertifizierten Maschinen und<br />
Hilfsmitteln montiert werden. Um gefährliche<br />
Haftungsfragen zu umgehen, ist auch<br />
Autohäusern und Kfz-Werkstätten zu raten,<br />
sich an diese Vorgaben zu halten. Ihr<br />
Marktanteil am Reifenmontagepotenzial<br />
in Deutschland beträgt laut BRV rund 20<br />
Prozent.<br />
Die Fortbildung zum Erwerb der so genannten<br />
„wdk-Zertifizierung“ dauert zwei<br />
Tage. Hierbei lernen die Teilnehmer die Besonderheiten<br />
der UHP- und Runflatreifen<br />
und die sich daraus ergebenden Montageprobleme<br />
kennen. Darüber hinaus wird die<br />
schonende Montage dieser Reifengattung<br />
praktisch geübt. Das sei nichts für ungelernte<br />
„Aushilfsschrauber“, betont Jürgen<br />
Drechsler, Geschäftsführer beim Bundesverband<br />
Reifenhandel und Vulkaniseur-<br />
Handwerk e.V. (BRV). Denn nur wer über<br />
eine abgeschlossene fahrzeugtechnische<br />
Ausbildung oder mindestens drei Jahre<br />
Praxiserfahrung im Tätigkeitsfeld Reifen/<br />
Räder sowie einen Nachweis über absolvierte<br />
Schulungen zur Reifenmontage bei<br />
definierten Anbietern verfügt, wird überhaupt<br />
zur Teilnahme zugelassen. „Ohne<br />
diese Fortbildung und die passenden, zertifizierten<br />
Maschinen ist eine fehlerfreie<br />
Montage oder Demontage nicht möglich“,<br />
betont Drechsler.<br />
Druck über Autofahrer<br />
In Deutschland gibt es laut BRV rund 4300<br />
Reifenfachhandelsbetriebe. 550 davon<br />
waren bis Januar 2011 wdk-zertifiziert.<br />
Das sind gerade mal 12,8 Prozent. Nach<br />
den bisherigen Plänen der Ausbildungsstätten<br />
werden laut Drechsler in diesem
Ohne Fortbildung und passende, zertifizierte<br />
Maschinen ist eine fehlerfreie Montage oder<br />
Demontage von UHP- und Runflat-Reifen<br />
nicht möglich.<br />
Knick-Schaden: Ein kalter Reifen ist<br />
zu unelastisch. Damit steigt das Beschädi -<br />
gungs risiko. Die empfohlene Reifenkerntemperatur<br />
für eine beschädigungsfreie<br />
Montage beträgt 22 Grad Celsius.<br />
Montageschäden lassen sich heute<br />
zweifelsfrei nachweisen. Die Werkstatt<br />
haftet zehn Jahre für eventuelle Folgen.<br />
Jahr noch einmal 600 Betriebe dazu kommen.<br />
Bei einem Reifenersatzgeschäft von jährlich<br />
13 Millionen UHP- und Runflatreifen, sei die<br />
Dunkelziffer derer, die unzertifiziert montiert<br />
werden, entsprechend hoch.<br />
Um Druck auf den Handel und die Werkstätten<br />
auszuüben, ihre Weiterbildungslücken<br />
aufzuholen, plant der BRV gemeinsam<br />
mit dem Wirtschaftsverband der deutschen<br />
Kautschukindustrie (wdk) für 2011 eine breit<br />
angelegte Kampagne, die sich gezielt an<br />
Autofahrer richtet. Hierzu werden wdk-zertifizierte<br />
BRV-Mitgliedsbetriebe mit umfangreichen<br />
Werbemitteln ausgestattet. Damit<br />
sollen sie sich dem Verbraucher gegenüber<br />
als qualifizierter Partner für die sichere Reifenmontage<br />
erkennbar machen können. In<br />
einem zweiten Schritt sollen den Verbrauchern<br />
unter www.sichere-reifenmontage.<br />
de Informationen zur UHP- und Runflatreifenmontage<br />
angeboten werden. Die Seite<br />
enthält auch eine Suchfunktion nach dem<br />
nächstgelegenen zertifizierten Montagebetrieb.<br />
Ab dem Frühjahr soll dann mit der Unterstützung<br />
aller Premium-Reifenhersteller<br />
eine nationale Kampagne realisiert werden.<br />
Als Botschafter der Aktion konnte der frühere<br />
Rennfahrer und Sicherheitsexperte Christian<br />
Danner gewonnen werden. „In meiner täglichen<br />
Arbeit als Fahrsicherheitsexperte<br />
muss ich immer wieder feststellen, dass Autofahrern<br />
nicht bewusst ist, welche zentrale<br />
Rolle die Reifen eines Autos in puncto Fahrsicherheit<br />
darstellen. Während bei der Formel<br />
1 jeder begreift, das High-Technology entsprechendes<br />
Equipment benötigt, wird im<br />
privaten Bereich nicht beachtet, dass hochentwickelte<br />
Reifen eben auch entsprechende<br />
Ausbildung und Montagemaschinen brauchen“,<br />
sagte Danner bei der Präsentation der<br />
Kampagne. Die Initiatoren erhoffen sich mit<br />
der gezielten Aufklärung der Autofahrer und<br />
der Sensibilisierung der Reifenfachbetriebe<br />
für das Risiko bei der unsachgemäßen UHP-<br />
und Runflat-Reifenmontage weniger Unfälle<br />
durch Reifenschäden und damit mehr Sicherheit<br />
auf den Straßen. Weiterführende Informationen<br />
zu diesem Thema haben wir für Sie<br />
unter www.<strong>amz</strong>.de/UHP bereitgestellt.<br />
Richard Linzing<br />
Starteten die Kampagne für eine sichere UHP- und Runflat-Reifenmontage: Martin Kiechl (von<br />
links) von der Stahlgruberstiftung, Sicherheitsexperte Christian Danner, BRV-Geschäftsführer<br />
Jürgen Drechsler und Michael Immler, Obermeister der bayerischen Vulkaniseur-Innung.
technik räder & reifen<br />
Frisch geduscht: Saubere Räder nach dem Radwechsel gehören<br />
zum guten Service. Viele Kunden sind sogar bereit, für eine<br />
professionelle Reinigung zu bezahlen, so dass sich mit einer<br />
Radwaschmaschine durchaus auch Geld verdienen lässt.<br />
Im Bild eine Drester W-750, wie sie von<br />
Herkules angeboten wird. Foto: Herkules<br />
Reinemacher für Räder<br />
_ Immer mehr Kunden betrachten saubere Räder nach dem<br />
saisonalen Radwechsel als selbstverständliche Serviceleistung<br />
ihres Kfz-Betriebs. Doch die Handwäsche ist unwirtschaftlich<br />
und der Hochdruckreiniger gefährlich. Radwaschmaschinen<br />
können dies eindeutig besser.<br />
F<br />
estgebackener Bremsstaub, eingetrocknetes<br />
Streusalz und andere<br />
umweltbedingte Verschmutzungen<br />
an den eben gewechselten<br />
Winterrädern können während<br />
des Sommerschlafs an Felgen und Reifen<br />
zu Schäden führen – und beim Transportieren<br />
und Einlagern für schmutzige<br />
Hände sorgen. Zudem erschwert der<br />
angelagerte Schmutz die Kontrolle der<br />
Räder auf Schrammen oder Dellen an<br />
den Felgen oder Risse und Schnitte in<br />
den Reifenflanken – und vereitelt damit<br />
die Chance auf das eine oder andere<br />
Zusatzgeschäft, das sich mit dem vorsorglichen<br />
Auswuchten, einem neuen<br />
Reifen oder Felge oder dem Vermessen<br />
des Fahrwerks generieren ließe. Denn mit<br />
einem „sauberen Beweisstück“ in den<br />
Händen kann der Werkstattfachmann<br />
dem Kunden gegenüber leichter argu-<br />
64 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
Allrad-Wäsche: Die „Big Wheel“ von Performtec<br />
kann vier Räder gleichzeitig waschen und<br />
schreckt auch vor SUV-Größen nicht zurück.<br />
Dynamische Düsenarme sprühen das Reinigungsmittel<br />
auf die drehenden Räder.<br />
Foto: Performtec<br />
mentieren – zumal dieser ohne Angst<br />
vor schmutzigen Fingern die Schadstelle<br />
selbst erfühlen kann.<br />
Klare Argumente dafür<br />
Wer sich eine Radwaschmaschine anschafft,<br />
muss erst einmal mehrere Tausend<br />
Euro in die Hand nehmen. Die Preisspanne<br />
reicht von rund<br />
5500 Euro für Einzel-<br />
Rad-Waschgeräte bis<br />
hin zu 13.500 Euro<br />
für vollautomatische<br />
Vier- beziehungsweise<br />
Mehrrad-Waschanlagen.<br />
Die auf den ersten<br />
Blick hohe Investition<br />
ist sicherlich ein Grund<br />
Explosive Blasen: Tiresonic setzt bei der<br />
Radwäsche auf Ultraschall. Das Rad gelangt<br />
stehend in das rund 40 Grad Celsius warme<br />
Reinigungsbad, das die Wirkung der Kavitationsblasen<br />
unterstützt. Foto: Tiresonic<br />
dafür, warum noch viele Kundenräder<br />
auf herkömmliche Weise zeit-, kosten-<br />
und personalaufwändig mit Bürste und<br />
Schwamm oder dem Dampfstrahler gereinigt<br />
werden. Die Vorteile einer maschinellen<br />
Radwäsche im Vergleich zur<br />
herkömmlichen Von-Hand-Methode mit<br />
dem Dampfstrahler liegen vor allem in<br />
der Arbeitszeitersparnis und den geringeren<br />
Betriebskosten. Dies brachte eine<br />
Projektarbeit des Radwaschmaschinen-<br />
Herstellers Rosink zutage, innerhalb der<br />
ein Kostenvergleich zwischen dem Reinigen<br />
mit dem angebotenen, halbautomatischen<br />
Einzelrad-Waschgerät „RRW“ im<br />
Vergleich zum herkömmlichen Reinigen<br />
mit dem Hochdruckreiniger angestellt<br />
wurde. Die Untersuchung zeigte, dass bei<br />
einem jährlichen Durchsatz von 650 Radsätzen<br />
die Gesamtkosten für den Hochdruckreiniger<br />
mehr als doppelt so hoch<br />
sind wie bei der Radwaschanlage.<br />
Überschaubares Angebot<br />
Das Angebot an Radwaschmaschinen<br />
ist überschaubar, es gibt nur wenige<br />
Spezialanbieter wie Drester, Performtec,<br />
Reinheimer, Rosink, Tiresonic oder<br />
Wohlgemuth, welche derartige Geräte<br />
herstellen. Allerdings ist das Angebot<br />
groß und variabel genug, um für jeden<br />
Auf Tauchstation: Die „ATS<br />
Wheelscooper“ von Wohlgemuth<br />
setzt ebenfalls auf<br />
Ultraschall und verzichtet<br />
auf aggressive Chemikalien.<br />
Mit Hilfe der Schnellspannvorrichtung<br />
gelangen die<br />
Räder liegend in das bis<br />
zu 45 Grad Celsius warme<br />
Tauchbad. Der Senk- und<br />
Hub-<br />
Vorgang erfolgt<br />
automatisch.<br />
Foto:<br />
Wohlgemuth
Bedarf und jeden interessierten Werkstattinhaber<br />
eine passende Lösung zu<br />
bieten. Der wesentliche Unterschied der<br />
Systeme besteht zum einen in der Zahl<br />
der gleichzeitig zu waschenden Räder<br />
und zum anderen im jeweiligen Reinigungsverfahren.<br />
Kraftvoll reinigen mit Wasser<br />
Auf eine umweltschonende und dennoch<br />
kraftvolle Reinigung auf Wasserbasis<br />
setzt Reinigungsgerätehersteller Rosink<br />
(www.cleaner.rosink.com) bei seinem vollautomatischen<br />
Radwäscher „RRW“. Das<br />
Gerät besteht aus Edelstahl und reinigt<br />
Schnelldreher: Bei der<br />
„RRW“ von Rosink<br />
versetzen 21<br />
Flachstrahldüsen<br />
das Rad in eine<br />
Drehbewegung und<br />
sprühen die wasser-<br />
basierende<br />
Reinigungslauge<br />
selbst an versteckte<br />
Stellen der Felge.<br />
Foto: Rosink<br />
die Räder timergesteuerte innerhalb von<br />
ein bis fünf Minuten in einem geschlossenen<br />
Kreislauf: Nach dem Öffnen des<br />
Schnellverschlusses platziert der Anwender<br />
das verschmutzte Rad auf dem drehbaren<br />
Radträger und drückt die Starttaste.<br />
Anschließend sprüht das „RRW“ die<br />
erwärmte Waschlauge (maximal 55 Grad<br />
Celsius, thermostatisch geregelt ) aus 21<br />
Strahldüsen auf das rotierende Rad. Die<br />
Düsen sind so angeordnet, dass sie den<br />
Radträger motorlos in eine Rotation versetzen.<br />
Mit etwa 160 Litern Reinigungslauge<br />
lassen sich Produktinformationen zufolge<br />
je nach Verschmutzungsgrad bis zu 150<br />
Räder säubern, dann ist die verbrauchte<br />
Lauge abzulassen und fachgerecht zu entsorgen.<br />
Wasser ist auch die Reinigungsbasis<br />
der „Ketty“ von Reinheimer (www.rei-pa.<br />
com). Herzstück der seit mehr als 15 Jahren<br />
ständig weiterentwickleten Radwaschmaschine<br />
sind ein Drucksprühsystem sowie<br />
zwei Spezialbürsten, die sich in dem aus<br />
glasfaserverstärkten Kunststoff hergestellten<br />
Gehäuse drehen und das sich ebenfalls<br />
drehende Rad in rund einer Minute säubern.<br />
Herstellerangaben zufolge wird jedes<br />
einzelne Rad mit rund sechs Litern Wasser<br />
aus der Hauswasserversorgung gereinigt<br />
und gespült und anschließend mit Druckluft<br />
aus den Druckluftnetz der Werkstatt<br />
trocken geblasen. Laut Reinheimer lassen<br />
sich überdies handelsübliche Reinigungsmittel<br />
einsetzen, um die Waschleistung zu<br />
erhöhen.<br />
„Allrad“-Wäsche<br />
Nach einem völlig anderen Konzept arbeitet<br />
die Vier-Rad-Waschstation von Perform-<br />
tec (www.performtec.de). Im Inneren befindet<br />
sich ein Drehkreuz, so dass sich bis<br />
zu vier Räder gleichzeitig säubern lassen.<br />
Nach dem Bestücken des Geräts werden<br />
die Räder beidseitig mit Felgenreiniger<br />
benetzt und dieser durch permanentes<br />
Drehen des Drehkreuzes gleichmäßig verteilt.<br />
Nach dem Einwirken erfolgen das<br />
Entfernen der Schmutzpartikel und die<br />
abschließende Klarwäsche unter Hochdruck<br />
mittels beidseitig angebrachter, dynamischer<br />
Flachstrahl-Düsen. Der Anwender<br />
kann zwischen drei vollautomatischen<br />
Reinigungsprogrammen wählen: „Eco“<br />
für gering bis mittelstark verschmutzte<br />
Räder, „Super“ für starken bis sehr starken<br />
Schmutz und „Spülen“, um die Räder lediglich<br />
mit Hochdruck klar zu spülen.<br />
Alternativ zum Top-Modell hat Performtec<br />
ein modulares System für kleinere<br />
Kfz-Betriebe im Programm. Dabei handelt<br />
es sich um eine Einrad-Variante, die sich<br />
mit einem Zusatzmodul zum Zweirad-Wäscher<br />
ausbauen lässt. Die Modul-Version<br />
verfügt überdies über ein weiteres Waschprogramm<br />
(„Normal“) für mittelschwere<br />
Fälle. Die Performtec-Waschstationen neutralisieren<br />
ihr Abwasser automatisch und<br />
kommen daher Unternehmensangaben<br />
zufolge ohne Wasserwechsel aus.<br />
Reinigen mit Ultraschall<br />
Aus dem Dental-Labor kommt die Ultraschalltechnik,<br />
mit der sowohl die in Hopferbach<br />
(Allgäu) ansässige Tiresonic GmbH<br />
(www.tiresonic.de) als auch die Berliner<br />
Wohlgemuth GmbH (www.wheelscooper.de)<br />
verschmutzten Rädern wieder zu<br />
strahlenden Gesichtern verhelfen. Beim<br />
Ultraschallverfahren erzeugen mikroprozessorgesteuerte<br />
Schwingungssysteme<br />
mikroskopisch kleine Kavitationsblasen in<br />
der wässrigen Reinigungslösung. Im Inneren<br />
der Kavitationsblase entsteht für Millisekunden<br />
ein kräftiges Vakuum bei hohen<br />
Temperaturen. Implodiert die Blase, setzt<br />
dies eine große Energiemenge frei, welche<br />
wiederum den Schmutz förmlich vom<br />
Rad reißt und dieses ohne den Einsatz von<br />
Bürsten oder Hochdruckstrahlern nahezu<br />
rückstandsfrei säubert.<br />
Bei der von Tiresonic angebotenen<br />
Radwaschmaschine handelt es sich um<br />
ein Einzelrad-Waschgerät mit einem rund<br />
300 Liter fassenden Reinigungsbecken,<br />
in welchem das Rad an einer automa-
technik räder & reifen<br />
tischen Schnellspannvorrichtung fixiert<br />
stehend gewaschen wird. Das Reinigen<br />
erfolgt mit Hilfe des Ultraschalls in einem<br />
auf zirka 40 Grad Celsius erwärmten<br />
Waschmittel-Tauchbad. Dazu setzt der<br />
Anwender das Rad mit Hilfe des seitlich<br />
angebrachten Elektro-Krans senkrecht in<br />
das Becken ein. Die Tiresonic kommt Produktinformationen<br />
zufolge ohne Vor- und<br />
Nachbehandeln des Rades aus und soll<br />
dennoch selbst hartnäckigen Schmutz nahezu<br />
rückstandslos entfernen. Bei dem von<br />
Wohlgemuth angebotenen ATS Wheelscooper-Gerät<br />
wird das Rad ebenfalls über<br />
eine Schnellspannvorrichtung fixiert und<br />
pneumatisch in das Ultraschalltauchbad<br />
Schwedenstahl: Reifenservice-Spezialist<br />
Haweka bietet die automatischen Wasch-<br />
stationen des schwedischen Herstellers<br />
Drester unter den eigenen Modellbezeichnungen<br />
3000H sowie 3600HP (unser Bild) an.<br />
Letztere verfügt nicht nur über eine<br />
Heizung, sondern auch über ein Trockengebläse.<br />
Foto: Haweka<br />
gesenkt, wo es bei rund 45 Grad Celsius<br />
liegend gereinigt wird.<br />
Reinigen mit Granulat<br />
Das schwedische Unternehmen Drester<br />
gehört zu den Urgesteinen auf dem Gebiet<br />
der Radwaschmaschinen. Die aktuellen<br />
Modelle werden unter anderem von Haweka<br />
(www.haweka.com), dort unter den<br />
Produktnamen 3000H und 3600HP, sowie<br />
Herkules Hebetechnik (www.herkules.<br />
de), dort unter den Modellbezeichnungen<br />
W-750 und W-550, angeboten. Die Waschstationen<br />
der Schweden säubern die Räder<br />
chemielos mit Hilfe einer Mischung aus<br />
Kunststoffgranulat und Wasser. Bei der pa-<br />
66 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
A M Z - P R A x I S T I P P<br />
Vorsicht Hochdruck!<br />
Hochdruckreiniger können bei unsachgemäßem<br />
Umgang zu gefährlichen Reifenschäden<br />
führen. Das haben Tests der Dekra<br />
schon vor einigen Jahren aufgedeckt. Beispielsweise<br />
kann ein aus vier Zentimetern<br />
Abstand auf einen festen Punkt gerichteter,<br />
scharfer Wasserstrahl einen Reifen in<br />
nur fünf Sekunden erheblich beschädigen.<br />
Grund hierfür ist die starke Erwärmung<br />
des Reifens durch den Wasserstrahl. Der<br />
Gummi bildet dann an der betroffenen<br />
Stelle Blasen, was die Festigkeit des Reifens<br />
beeinträchtigt. Bei hoher Belastung,<br />
beispielsweise schneller Autobahnfahrt,<br />
kann diese Stelle später zu einem Reifenplatzer<br />
führen, warnen die Experten der<br />
Dekra. Der Reifen werde um so schneller<br />
beschädigt, je schmaler der Wasserstrahl,<br />
je geringer der Abstand der Düse zum Reifen<br />
und je höher der Wasserdruck sei.<br />
Um einen Reifenschaden durch den Hochdruckreiniger<br />
zu vermeiden, empfehlen<br />
die Experten zwischen der Düsenspitze des<br />
tentierten Methode verteilt ein dynamisch<br />
arbeitender Wascharm Kunststoffperlen<br />
unterschiedlicher Härte auf den zu reinigenden<br />
Oberflächen. Laut Hersteller lassen<br />
sich mit diesem Verfahren auch Stellen<br />
säubern, die sich mit Bürste oder Sprühstrahl<br />
nur schwer erreichen lassen. Das<br />
unterschiedlich harte Granulat entfernt<br />
dabei vorhandene Schmutzpartikeln kraftvoll<br />
und dennoch schonend. Der Anwender<br />
kann zwischen vier Programmen zwischen<br />
30 und 130 Sekunden wählen. Während es<br />
sich bei den Modellen W-550 beziehungsweise<br />
3000H um eine Einzelrad-Version<br />
handelt, zählen die W-750 beziehungsweise<br />
3600HP zu den Vollautomaten: Der<br />
Anwender stellt die Räder auf den Transportwagen,<br />
dockt diesen an die Maschine<br />
an und holt den gereinigten Radsatz später<br />
wieder ab. In der Zwischenzeit erledigt die<br />
W-750 das Beschicken, Waschen und Ausladen<br />
selbsttätig.<br />
Welches Gerät passt für wen?<br />
Für kleinere Kfz-Werkstätten und Reifendienste<br />
empfehlen sich preiswerte, meist<br />
als Einzel- oder Zweirad-Lösungen ausgelegte<br />
Geräte. Diese sind in der Anschaffung,<br />
dem Unterhalt und der Wartung vergleichsweise<br />
günstig und beanspruchen<br />
wenig Platz. Zusatzfunktionen<br />
wie beispielsweise<br />
ein integrierter<br />
Trockner sind aufgrund<br />
des geringen Durchsatzes<br />
eher entbehrlich.<br />
Betriebe mit hohen Reinigungsdurchsätzendagegen<br />
profitieren von so<br />
Hochdruckreinigers und dem Reifen einen<br />
Abstand von mindestens 20 Zentimetern.<br />
Ein möglichst breit eingestellter Wasserstrahl<br />
und ein ständiges Bewegen der Lanze<br />
kann verhindern, dass zu viel Wasser<br />
gleichzeitig auf einen Punkt trifft und den<br />
Reifen zu stark erhitzt. Zudem sollte selbst<br />
bei hartnäckigem Schmutz der Strahl<br />
niemals für längere Zeit auf einen Punkt<br />
gerichtet sein. kk<br />
Abstand halten: Ein scharfer Strahl des<br />
Hochdruckreinigers aus kurzer Distanz<br />
führt nach kürzester Zeit zu deutlichen<br />
Reifenschäden. Bild: Dekra<br />
Mit Bürsten und Wasser: Zwei Spezialbürsten<br />
und sechs Liter Frischwasser reichen der Ketty<br />
von Reinheimer aus, um verschmutzte Räder zu<br />
säubern. In dem Gehäuse aus glasfaserverstärktem<br />
Kunststoff gibt es zudem ein Druckluftsystem<br />
zum Trockenblasen der gereinigten Räder.<br />
Foto: Reinheimer<br />
genannten High-End-Lösungen, die entweder<br />
vier Räder gleichzeitig reinigen oder<br />
über ein automatisches Be- und Entladesystem<br />
verfügen. Solche Geräte lassen sich<br />
nicht nur komfortabler bedienen und kommen<br />
mit einem Minimum an Manpower<br />
aus, sondern punkten vor allem auch mit<br />
kurzen Taktzyklen. Letzteres macht sich<br />
schnell im nachvollziehbaren Zeit- und<br />
Geldgewinn bemerkbar. Übrigens: Ein<br />
besonderer Service wie die professionelle<br />
Räderwäsche muss nicht zwangsläufig<br />
kostenlos sein. Denn es gibt viele Autofahrer,<br />
die sich die Sauberkeit ihres Fahrzeugs<br />
und dessen „Sohlen“ etwas kosten lassen.<br />
Voraussetzung ist allerdings, dass man mit<br />
dem Kunden vorher darüber spricht.<br />
Klaus Kuss
technik räder & reifen<br />
_ Profiltiefe messen ohne Kniefall<br />
Bücken ist out: Der Profiltiefenscanner „ProScan“ von Haweka ermittelt mit einem Laser<br />
innerhalb von fünf Sekunden die Profiltiefe und den Reifenverschleiß anhand von rund<br />
600 Messpunkten mit einer Genauigkeit von 0,1 Millimeter. Foto: Haweka<br />
Die nächste Reifenwechselsaison steht<br />
vor der Tür. Für die Servicemitarbeiter<br />
bedeutet dies wieder unzählige Kniebeugen,<br />
wenn es darum geht, vor dem<br />
Rädertausch die Profiltiefe zu messen.<br />
Das ist nicht nur anstrengend, sondern<br />
bei Regen und Kälte auch unangenehm.<br />
_ Die Hebebühne am Haken<br />
„Trailer-Lift“ nennt ein gleichnamiges britisches<br />
Unternehmen sein neuestes Produkt,<br />
das nach eigenem Dafürhalten den<br />
Kfz-Service revolutionieren könnte. Beim<br />
Trailer-Lift handelt es sich den Produktinformationen<br />
zufolge um eine speziell modifizierte<br />
Scherenhebebühne, die auf dem<br />
vollverzinkten Chassis eines Autotransportanhängers<br />
montiert ist. „Ursprünglich<br />
wurde der Trailer-Lift für die Wartung und<br />
Reparatur von Rallye-Fahrzeugen während<br />
der Veranstaltungen entwickelt, wo es<br />
weder eine Werkstatt noch elektrischen<br />
Strom gibt“, berichtet Tim McCullagh, Managing<br />
Director bei Trailer Lift Ltd. im britischen<br />
North Yorkshire.<br />
McCullagh sieht jedoch aufgrund der<br />
besonderen Flexibilität des Trailer-Lift<br />
ganz neue Möglichkeiten für das Kfz-Servicegeschäft:<br />
Werkstattfachleute sollen<br />
mit dem 2,2 mal 4,16 Meter großen „mobilen<br />
Arbeitsplatz“ Reifenservice- sowie<br />
Wartungs- und Reparaturarbeiten direkt<br />
am Wohnsitz oder am Arbeitsplatz des<br />
68 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
Weitaus bequemer, schneller und einfacher<br />
soll sich dieses Prozedere mit dem<br />
Profiltiefenscanner „ProScan“ erledigen<br />
lassen, der seit kurzem das Reifenservice-<br />
Sortiment von Haweka bereichert. Das<br />
Gerät verfügt den Produktinformationen<br />
zufolge über ein Laser-Messsystem, mit<br />
Kunden erledigen können. Die fahrbare<br />
Hebebühne soll Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen<br />
in rund 35 Sekunden auf eine Höhe von<br />
2,5 Meter anheben. Die hydraulische Hebeeinrichtung<br />
wird per Funk bedient und<br />
von einer netzunabhängigen 24-Volt-<br />
Batterie versorgt, welche während der<br />
Fahrt vom Zugfahrzeug geladen wird.<br />
Darüber hinaus sollen sich mit dem innovativen<br />
Hebebühnen-Anhänger auch<br />
alle in Kfz-Betrieben und Fuhrparks anfallenden<br />
Transport- und Hilfsdienstaufgaben<br />
erledigen lassen. „Zudem lässt<br />
sich der Trailer-Lift für Präsentations-<br />
und Werbezwecke nutzen“, ergänzt Mc-<br />
Cullagh.<br />
Unternehmensangaben zufolge<br />
hat der patentierte und CE-zertifizierte<br />
Trailer-Lift auf der SEMA Show 2010 in<br />
Las Vegas den prestigeträchtigen Global<br />
Media Award für Innovation und<br />
Marktpotential gewonnen. Die Entwicklungszeit<br />
bis zur Serienreife betrug nach<br />
eigenem Bekunden rund zwei Jahre. Das<br />
dem sich per Knopfdruck innerhalb von<br />
rund fünf Sekunden die Profiltiefe und der<br />
Verschleiß eines Reifens ermitteln lassen.<br />
Die maximale Breite des Reifens darf bis<br />
zu 385 Millimeter betragen. Das ProScan<br />
nimmt dazu laut Haweka rund 600 Daten<br />
pro Reifen auf und generiert daraus<br />
die Profiltiefe mit einer Genauigkeit von<br />
0,1 Millimeter. Unternehmensangaben<br />
zufolge lässt sich der Profiltiefenscanner<br />
einfach bedienen: „Ein Blick auf das digitale<br />
Gerät genügt und dem Anwender sind<br />
die Steuerelemente, die Navigation und<br />
Bedienung des ProScan vertraut“, versprechen<br />
die Großburgwedeler Reifenservice-<br />
Spezialisten. Zum Messen hält der Anwender<br />
das Gerät gegen den Reifen und drückt<br />
die Scan-Taste. Im Display erscheinen nach<br />
einer kurzen Messzeit das betreffende Reifenprofil<br />
und die Profiltiefe. Die ermittelten<br />
Daten lassen sich anschließend speichern<br />
oder via USB-Stick auf einen PC übertragen,<br />
um sie dort zu archivieren oder auszudrucken.<br />
Das Protokoll zeigt eine Profilzeichnung<br />
mit den relevanten Reifendaten.<br />
Laut Haweka wiegt das akkubetriebene,<br />
mobil einsetzbare Gerät rund sechs<br />
Kilogramm und kalibriert sich vor jeder<br />
Messung selbst. Mit einer Akkuladung sollen<br />
sich zirka 250 Reifen scannen lassen.<br />
Zum Lieferumfang des ProScan gehören<br />
ein Ladegerät sowie ein USB-Speicherstick,<br />
optional sind ein Thermodrucker und ein<br />
Reifendruckmessgerät erhältlich. kk<br />
www.haweka.com<br />
Unternehmen ist nun auf der Suche nach<br />
Händlern, welche den Hebebühnen-Anhänger<br />
vertreiben wollen. kk<br />
www.trailer-lift.com<br />
Mobiler Werkstatt-Arbeitsplatz: Mit dem Trailer-<br />
Lift lassen sich Reifenservice- sowie Wartungs-<br />
und Reparaturarbeiten direkt am Wohnsitz oder<br />
am Arbeitsplatz des Kunden erledigen.<br />
Foto: Trailer-Lift
_ Achsmesssystem<br />
für „Breitensportler“<br />
Tiefergelegte Fahrzeuge mit breiten Rädern<br />
können beim Fahrwerksvermessen<br />
aufgrund der geringen Bodenfreiheit Probleme<br />
bereiten. Um das Vermessen von<br />
besonders sportlichen Autos und Rennfahrzeugen<br />
zu ermöglichen, hat der niedersächsische<br />
Achsmessspezialist Koch<br />
einen Erweiterungssatz namens „Racing<br />
Plus“ für sein bewährtes Laser-Achsmessgerät<br />
„HD-10 Easy Touch“ entwickelt.<br />
Herzstücke des „Racing Plus“-Pakets sind<br />
vier befahrbare Drehplatten mit speziellen<br />
Aufsätzen, vier Messbrücken mit Spezialaufnahmen<br />
sowie zwei verstellbare Tastskalen<br />
zum Einhängen. Das Kit soll zudem<br />
ein problemloses Vermessen der neuesten<br />
Felgengeneration bis 22 Zoll Durchmesser<br />
erlauben. Gemäß der Kochschen Vermess-<br />
philosophie wird das Fahrzeug – analog<br />
wie beim standardmäßigen HD-10 Easy<br />
Touch – im so genannten Fahrzustand<br />
vermessen. Dazu ist laut Firmeninhaber<br />
_ Mehr Sicherheit<br />
beim Reifenservice<br />
Rechtzeitig zur Reifenwechselsaison ergänzt Berner mit<br />
einem für den Einsatz bei Run-Flat- und UHP-Reifen entwickelten<br />
Montage-/Demontagespray sein Produktsortiment<br />
für den Reifenservice. Bei Run-Flat- und UHP-<br />
Reifen stellt sich Unternehmensangaben zufolge häufig<br />
Kriech- und gleitfähig: Das neue Montage-/Demontagespray<br />
von Berner wurde speziell für den Einsatz an Run-flat- und<br />
UHP-Reifen entwickelt und soll gefährliche Bearbeitungsschäden<br />
vermeiden helfen. Foto: Berner<br />
das Problem, dass aufgrund der verstärkten Flanken und der<br />
steifen Seitenwände bei der Montage hohe Kräfte notwendig<br />
sind und dadurch die Gefahr besteht, den Wulstbereich<br />
zu beschädigen. Derartige Schäden lassen sich den Produktspezialisten<br />
von Berner zufolge häufig nicht sofort erkennen und stellen<br />
deshalb ein Sicherheitsrisiko dar. Das Reifenspray soll aufgrund<br />
seiner guten Kriech- und Gleiteigenschaften eine Rissbildung im<br />
Gummi vermeiden und so einer Beschädigung des Reifens vorbeugen,<br />
versprechen die Künzelsauer Kfz-Spezialisten. Durch die hohe<br />
Anfangsgleitwirkung und das Absenken des Springdrucks ist laut<br />
Berner sicheres Arbeiten gewährleistet. Zudem soll das Spray keinerlei<br />
Rückstände auf Reifen und Felge hinterlassen.<br />
Die Anwendung ist simpel: Der Monteur sprüht vor dem Montieren<br />
beziehungsweise Demontieren des Reifens das Spray gleichmäßig<br />
und flächendeckend in das gesamte Felgentiefbett und auf<br />
den kompletten Wulstbereich. Mit Hilfe eines zusätzlichen Sprühkopfes<br />
mit verlängertem Sprührohr lässt sich das in 400-Milliliter-<br />
Aerosoldosen abgefüllte Spray punktgenau und zielgerichtet auftragen,<br />
was einen sparsamen Verbrauch ergeben soll. kk<br />
Ausbaufähig: Mit den Erweiterungskit „Racing Plus“ lässt sich das Laser-Achsmesssystem<br />
„HD-10 Easy Touch“ von Koch universell zum Vermessen von Rennfahrzeugen und extrem<br />
tiefgelegten Kundenfahrzeugen einsetzen. Foto: Koch<br />
Harro Koch weder ein hundertprozentig<br />
waagerechter Werkstattboden noch eine<br />
spezielle Vermessungsbühne erforderlich:<br />
Mit Hilfe der optional erhältlichen Absetzrampen<br />
lässt sich die Achsvermessung<br />
und -einstellung auch auf einer herkömmlichen<br />
Zwei-Säulen-Hebebühne erledigen.<br />
www.berner.de<br />
Alternativ dazu lässt sich der Bolide Unternehmensangaben<br />
zufolge auch direkt<br />
auf den am Werkstattboden aufliegenden<br />
Drehtellern des Racing Plus-Kits vermessen.<br />
kk<br />
www.koch-achsmessanlagen.de<br />
<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011 69
technik werkstattpraxis<br />
Denoxtronic<br />
fachgerecht instandsetzen<br />
_ Die SCR-Technologie senkt die Stickoxidemissionen und<br />
den Kraftsoffverbrauch. Sie findet zunehmend auch in Pkw und<br />
leichten Nutzfahrzeugen Anwendung. Für die AdBlue-Dosiersysteme<br />
Denoxtronic hat Bosch werkstattgerechte Prüfmittel<br />
und Instandsetzungsverfahren entwickelt.<br />
Abgasnachbehandlungssysteme<br />
machen Dieselfahrzeuge noch<br />
sauberer und zugleich wirtschaftlicher.<br />
Bei schweren Nutzfahrzeugen<br />
hat sich zum Absenken<br />
der Stickoxidemissionen die SCR-Technologie<br />
(Selective Catalytic Reduction) durchgesetzt.<br />
Dabei wird das Abgassystem mit<br />
einem Katalysator ausgerüstet, in den der<br />
Reagenzstoff „AdBlue“ eingespritzt wird.<br />
AdBlue ist eine 32,5-prozentige Wasser-<br />
Harnstofflösung. Die hierbei ausgelöste<br />
Reaktion wandelt die bei der Verbrennung<br />
entstandenen Stickoxide in unschädlichen<br />
Stickstoff und Wasser um. Auf diese Weise<br />
lassen sich die Stickoxidemissionen um bis<br />
zu 85 Prozent senken und die verschärften<br />
Der Prüfadapter simuliert die im Fahrzeug<br />
verbauten Sensoren und ersetzt das Fahrzeugsteuergerät.<br />
70 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
Schadstoffgrenzwerte einhalten. Beim<br />
Einsatz eines SCR-Systems kann der Motor<br />
besonders verbrauchsgünstig ausgelegt<br />
werden, so dass er im so genannten thermischen<br />
Optimum arbeitet. Auf die Abgasrückführung<br />
kann verzichtet werden. Damit<br />
lässt sich der Kraftstoffverbrauch im Vergleich<br />
zu Motoren mit Abgasrückführung,<br />
aber ohne SCR-Technologie, um bis zu acht<br />
Prozent senken.<br />
Vom Nfz- zum Pkw-System<br />
Für die Einspritzung von AdBlue in den<br />
Abgasstrang hat Bosch die Dosiersysteme<br />
Denoxtronic 1 und 2 entwickelt.<br />
Die erste Denoxtronic-Generation ging<br />
2004 in Serie. Sie arbeitet mit Druckluft-<br />
Unterstützung. Die Denoxtronic 2 kam<br />
2006 erstmals zum Serieneinsatz. Im Gegensatz<br />
zur ersten Generation arbeitet<br />
die Denoxtronic 2 ohne Druckluft – also<br />
rein elektrisch. Das System benötigt weniger<br />
Bauteile und lässt sich leichter in das<br />
Fahrzeug integrieren. Auf dieser Basis entwickelt<br />
Bosch das System ständig weiter.<br />
Heute sind bereits über 500.000<br />
Denoxtronic-Systeme im Einsatz. Und<br />
der Markt wächst für sie noch weiter:<br />
Denn neben der Denoxtronic für schwere<br />
Nutzfahrzeuge gibt es inzwischen auch<br />
eine Denoxtronic für Pkw und leichte<br />
Die Nachfrage nach kostengünstigen<br />
Reparaturen für die Denoxtronic steigt.<br />
Für diesen Markt hat Bosch die Feldinstandsetzung<br />
für die Systeme Denoxtronic 1<br />
und 2 entwickelt.<br />
Fotos: Bosch<br />
Mit dem Prüfkoffer Denoxtronic 1 kann<br />
die AdBlueFördermenge gemessen werden.<br />
Nutzfahrzeuge, die DNOX PC/LD. Immer<br />
mehr Fahrzeughersteller nutzen dieses<br />
System, um auch bei Pkw hohe Diesel-<br />
Leistung mit immer schärferen Emissionsgrenzen<br />
in Einklang zu bringen.<br />
Werkstattorientiertes<br />
Instandsetzungskonzept<br />
Da immer mehr Fahrzeuge mit Denoxtronic<br />
bereits hohe Kilometerlaufleistungen<br />
aufweisen, steigt auch die Nachfrage<br />
nach kostengünstigen Reparaturen. Für<br />
diesen wachsenden Markt hat Bosch die<br />
Feldinstandsetzung (FIS) für die Systeme<br />
Denoxtronic 1 und 2 entwickelt. Damit<br />
können Kfz-Werkstätten ihren Kunden<br />
eine umfassende Instandsetzung der<br />
Denoxtronic-Komponenten Fördermodul<br />
und Dosiermodul anbieten.<br />
Der DenoxtronicArbeitsplatzermöglicht das<br />
professionelle Prüfen und Instandsetzendes<br />
Förder und Dosiermoduls.
Systemaufbau der Denoxtronic für Pkw. Die Abgasnachbehandlung zur NOxReduktion schafft<br />
den Ingenieuren zusätzliche Freiräume, um den Wirkungsgrad des Diesels weiter zu verbessern.<br />
Das Instandsetzungskonzept sieht die<br />
Prüfung der Komponenten, den Austausch<br />
beziehungsweise die Instandsetzung defekter<br />
Bauteile und die Ausgangsprüfung<br />
zur Absicherung der Funktion vor. Diese<br />
drei Instandsetzungsabschnitte stellen<br />
hohe Anforerungen an die Sauberkeit der<br />
Arbeitsumgebung. Denn die Bauteile und<br />
Dichtstellen der Denoxtronic sind empfindlich<br />
gegen Schmutzpartikel. Zudem muss<br />
der Mechaniker darauf achten, dass die Bauteile<br />
der Denoxtronic nicht mit Dieselkraftstoff<br />
oder Prüföl in Berührung kommen, da<br />
dies zur Beschädigung der Komponenten<br />
führen kann. Aus diesem Grund ist ein separater<br />
Arbeitsplatz für die Instandsetzungsarbeiten<br />
an der Denoxtronic erforderlich.<br />
Spezielle Prüfsoftware<br />
Die Eingangsprüfung eines Fördermoduls<br />
erfolgt mit einem KTS-Diagnosegerät in<br />
Verbindung mit einer speziellen FIS-Prüfs-<br />
oftware. Zusätzlich wird hierfür ein Adaptermodul<br />
und ein Prüfadapter benötigt.<br />
Der Prüfadapter simuliert die im Fahrzeug<br />
verbauten Sensoren und ersetzt das Fahrzeugsteuergerät.<br />
Die Prüfsoftware ist Bestandteil<br />
der Werkstattsoftware Esitronic.<br />
Sie ermöglicht das Auslesen des Fehlerspeichers,<br />
das Abfragen der Istwerte, das Durchführen<br />
der Stellglied- und Funktionstests<br />
und das Anpassen der Korrekturwerte.<br />
Da die AdBlue-Flüssigkeit aggressive<br />
Eigenschaften aufweist und Rost an Stahl,<br />
Oxidation an Aluminium und Lochfraß bei<br />
Messing bewirkt, werden bei der Instandsetzung<br />
sämtliche Prüfungen mit einem<br />
Gemisch aus Prevox und destilliertem<br />
Wasser durchgeführt. Für alle Prüf- und<br />
Reparaturarbeiten hat Bosch einen speziellen<br />
Arbeitsplatz entwickelt, bei dem alle<br />
benötigten Einrichtungen für die Instandsetzung<br />
sinnvoll untergebracht sind. Der<br />
Denoxtronic-Arbeitsplatz ermöglicht es,<br />
dass Module fachgerecht aufgespannt und<br />
in alle Richtungen geschwenkt werden<br />
können. Zudem sind alle Versorgungsanschlüsse<br />
für das Prüfmedium, die Prüfspannung,<br />
die Druckluft und das Prüfgas<br />
vorhanden. Ein weiterer Vorteil ist, dass<br />
damit die Abkopplung von Diesel-Arbeitsplätzen<br />
sichergestellt ist.<br />
Abschlussprüfung<br />
AdBlue hat eine sehr niedrige Viskosität<br />
und ist daher extrem kriechfähig. Selbst geringste<br />
Undichtigkeiten an Bauteilen und<br />
Dichtstellen führen zum Austritt von Ad-<br />
Blue und damit zu Schäden am Fördermodul.<br />
Damit dies verhindert wird, ist nach der<br />
Instandsetzung eine Dichtheitsprüfung unbedingt<br />
notwendig. Um Werkstätten eine<br />
hohe Sicherheit bei der Dichtheitsprüfung<br />
zu bieten, hat Bosch ein automatisches<br />
Prüfverfahren mit einem speziellen Lecksuchgerät<br />
und einem unschädlichen und<br />
ungefährlichen Prüfgas entwickelt. Hierbei<br />
wird der entsprechende Prüfkreis (AdBlue<br />
oder Druckluft) mit dem Prüfgas beaufschlagt.<br />
Das Gehäuse des Fördermoduls<br />
wird als Prüfglocke verwendet. Nach einer<br />
vorgegebenen Akkumulationszeit wird<br />
eine Gasprobe aus der Prüfglocke entnommen<br />
und mit dem Grenzwert verglichen.<br />
Bei Überschreiten des Grenzwertes erfolgt<br />
die Ortung des Lecks.<br />
Damit Kfz-Werkstätten ihren Kunden<br />
die professionelle Instandsetzung<br />
der Denoxtronic-Komponenten anbieten<br />
können, bietet Bosch neben den benötigten<br />
Prüfeinrichtungen und Reparaturanleitungen<br />
auch Schulungen zur Qualifizierung<br />
der Werkstattmitarbeiter an.<br />
Richard Linzing
technik werkstattpraxis<br />
Expertentipps für<br />
den Zahnriemenwechsel<br />
_ Eine detaillierte Anleitung von ContiTech für den<br />
Zahnriemenwechsel am weit verbreiteten 2,0-Liter-TDI-<br />
Common-Rail-Motor von Volkswagen hilft dem<br />
Werkstattprofi, Fehler zu vermeiden.<br />
Laut ContiTech zählt die Tatsache, dass Spann und Umlenkrollen nicht mit dem<br />
Antriebsriemen erneuert werden, zu den häufigsten Fehlern beim Zahnriemenwechsel.<br />
Foto: ContiTech<br />
Antriebsriemen unterliegen<br />
einem natürlichen Verschleiß<br />
und müssen in vorgegebenen<br />
Intervallen erneuert werden.<br />
Das beschert Kfz-Werkstätten<br />
ein nicht zu unterschätzendes Auftragsvolumen.<br />
Doch laut ContiTech<br />
passieren in der Praxis sehr viele<br />
Fehler bei der Montage von Antriebs-<br />
72 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
riemen. 90 Prozent der eingehenden<br />
Reklamationen seien auf Einbaufehler<br />
zurückzuführen.<br />
Zu den häufigsten Fehlern zählt demnach,<br />
dass Spann- und Umlenkrollen<br />
nicht mit dem Antriebsriemen erneuert<br />
werden. Eine weitere häufige Ursache<br />
für frühzeitige Ausfälle sei eine falsche<br />
Riemenspannung. Das ist insofern nicht<br />
www.<strong>amz</strong>.de/<br />
CBDB<br />
ganz unbedeutend, da<br />
es bei einem Zahnriemenriss<br />
zu teuren Motorschäden<br />
kommen<br />
kann.<br />
Unterstützung<br />
für die Werkstatt<br />
Um den freien Handel und die Kfz-<br />
Werkstätten beim professionellen Riemenwechsel<br />
zu unterstützen, bietet<br />
ContiTech ein umfangreiches Sortiment<br />
an Komplettpaketen an. Die Kits<br />
enthalten neben dem Antriebsriemen<br />
selbst alle für eine professionelle Reparatur<br />
benötigten Bauteile. Diese<br />
sind laut Anbieter optimal aufeinander<br />
abgestimmt und entsprechen den OE-<br />
Qualitätsrichtlinien.<br />
Neben den Ersatzteilen liefert ContiTech<br />
mit der Conti Tool Box ein komplettes<br />
Set an Spezialwerkzeugen für den<br />
professionellen Antriebsriemenwechsel.<br />
Eine technische Hotline und Praxistrainings<br />
für die Antriebsriemenmontage<br />
ergänzen das Unterstützungsangebot<br />
von Contitech. Zudem<br />
veröffentlicht das Unternehmen immer<br />
wieder Einbautipps für spezielle Anwenungen.<br />
Jüngstes Beispiel ist die Zahnriemen-Wechselanleitung<br />
für den weit<br />
verbreiteten 2,0-Liter-TDI-Motor mit<br />
Common Rail von Volkswagen. Er ist<br />
in zahlreichen Modellen von VW, etwa<br />
dem Scirocco, Golf V, Golf VI, Golf Plus<br />
und dem Jetta III, ab Modelljahr 2008<br />
mit dem Motorcode CBDB zu finden.<br />
Die Anleitung informiert über die<br />
Wechselintervalle für die jeweiligen<br />
Modelle, die Zeitvorgabe und die benötigten<br />
Spezialwerkzeuge. Zudem<br />
findet der Werkstattprofi darin Sicherheitshinweise,<br />
die vorgeschriebenen<br />
Anzugsdrehmomente und viele Praxistipps.<br />
Die jeweiligen Arbeitsschritte<br />
sind größtenteils mit aussagekräftigen<br />
Bildern dargestellt. Die komplette Anleitung<br />
kann als PDF-Datei unter dem<br />
angegebenen Link heruntergeladen<br />
werden. rl<br />
www.<strong>amz</strong>.de/CBDB
technik werkstattpraxis<br />
Ermüdungsarmes<br />
Polieren<br />
_ Der Elektrowerkzeughersteller Fein hat seine Winkelpolierer-Familie<br />
um einen handlichen Winkelpolierer erweitert.<br />
Der Fein WPO 10-25 E hält die Drehzahl auch bei Belastung<br />
konstant und hilft dem Fachmann, in der Lackaufbereitung<br />
perfekte Oberflächenergebnisse zu erzielen.<br />
Beim Behandeln von Lackoberflächen<br />
im Kfz-Bereich wird<br />
höchster Wert auf glänzende<br />
Ergebnisse gelegt. Profis sind<br />
diesbezüglich auf leistungsfähige<br />
Maschinen und Lackaufbereitungssysteme<br />
angewiesen. Mit dem neuen<br />
74 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
Winkelpolierer WPO 10-25 E will Fein<br />
Fachleute hierbei bestmöglich unterstützen.<br />
Er ist für Werkzeugdurchmesser<br />
bis 150 Millimeter ausgelegt und wurde<br />
speziell für die Lackaufbereitung und<br />
das Lackfinish entwickelt. Ein stufenlos<br />
regelbarer Drehzahlbereich von 900 bis<br />
Der Winkelpolierer Fein WPO 1025 E<br />
hat eine kurze Bauform und eine<br />
ergonomische Griffzone. Das soll ihn<br />
besonders handlich machen.<br />
Foto: Linzing<br />
2.500 Umdrehungen ermöglicht laut<br />
Hersteller auch das Polieren mit Pflegemitteln,<br />
die eine höhere Drehzahl erfordern.<br />
Ein Hochleistungsmotor mit 800<br />
Watt erzeugt ein hohes Drehmoment,<br />
das mit Hilfe eines Metallgetriebekopfes<br />
mit doppelter Getriebeuntersetzung<br />
auf den Polierteller übertragen wird.<br />
Aufgrund dieser Auslegung bleibt die<br />
Drehzahl auch bei hohem Anpressdruck<br />
konstant. Auch im Dauerbetrieb soll der<br />
Winkelpolierer nur eine geringe Erwärmung<br />
aufweisen.<br />
Der handliche Fein-Winkelpolierer<br />
WPO 10-25 E hat eine kurze Bauform und<br />
eine ergonomische Griffzone, die sich<br />
nach hinten verjüngt. Der Winkelpolierer<br />
wiegt nur 2,2 Kilogramm und ist für den<br />
Rechtshand- und Linkshandbetrieb geeignet.<br />
Eine besondere Gewichtsbalance<br />
soll Handwerkern zusätzlich einen angenehmen<br />
Halt bieten.<br />
Neues Polierset<br />
Für alle Fein-Winkelpolierer ist als neues<br />
Zubehör das Lackaufbereitungs- und<br />
Finish-Set erhältlich. Es ermöglicht alle<br />
Arbeiten in der Außenaufbereitung von<br />
Fahrzeugen wie das Polieren und Versiegeln<br />
von Lackoberflächen oder das Entfernen<br />
von Lackfehlern – zum Beispiel<br />
Schlieren, Lackübergänge oder Hologramme.<br />
Das Zubehör-Set wird in einem<br />
Kunststoff-Werkzeugkoffer ausgeliefert.<br />
Es umfasst ein Ein-Stufen-Poliermittel,<br />
eine Wachs-Lackversiegelung, einen<br />
Stützteller, Polier- und Waffelschwämme,<br />
ein Lammfell sowie Schleifblüten,<br />
Mikrofasertücher und einen Schleifblock.<br />
Die neue Fein-Reinigungsknete ist<br />
ebenfalls im Set enthalten. Sie entfernt<br />
schonend hartnäckige Ablagerungen<br />
wie Lack- und Farbnebel, Flugrost, Teer,<br />
Baumharze, Umweltablagerungen und<br />
festgebackenen Bremsstaub. rl<br />
www.fein.de<br />
Das FeinLackaufbereitungs<br />
und FinishSet ist für alle<br />
Anwendungen bei der Außenaufbereitung<br />
von Fahrzeugen entwickelt und<br />
kann mit allen FeinWinkelpolierern<br />
verwendet werden.<br />
Foto: Fein
technik werkstattpraxis<br />
Schnelle Hilfe für<br />
schlappe Schläuche<br />
_ Komplex geformte, vom Marder verbissene oder geplatzte<br />
Kühlmittelschläuche stellen häufig ein Problem dar – insbesondere,<br />
wenn das passende Ersatzteil fehlt. Mit einem universellen Reparaturset<br />
jedoch lassen sich schadhafte Schläuche wieder fit machen,<br />
bis der Ersatzschlauch verfügbar ist.<br />
E<br />
in defekter Kühlmittelschlauch<br />
stellt nicht nur bei gewerblich<br />
genutzten Fahrzeugen oder Nutzfahrzeugen<br />
ein massives Problem<br />
dar, denn üblicherweise ist ein<br />
Schlauchdefekt – gleichgültig ob Marderverbiss,<br />
Riss oder altersbedingte Porosität<br />
– mit einer unerwünschten Standzeit<br />
verbunden. Die mittlerweile immer komplexer<br />
geformten Schläuche erschweren<br />
überdies die Lagerhaltung, weshalb<br />
der Werkstattfachmann das benötigte<br />
Ersatzteil vielfach erst bestellen muss.<br />
Eine schnelle Hilfe in einem solchen Fall<br />
verspricht ein universelles Kühlmittelschlauch-Reparaturset,<br />
wie es etwa die<br />
in Forstinning ansässige Kunzer GmbH<br />
(www.kunzer.de) im Angebot hat: Mit<br />
Erste-Hilfe-Koffer: Das 40-teilige Kühlmittelschlauch-Reparaturset<br />
von Kunzer enthält alles<br />
für eine provisorische und dennoch fachmännische<br />
Reparatur. Bei den Metallverbindern<br />
verhindern beidseitige Sicken ein Abrutschen<br />
der Schlauchenden.<br />
76 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
dem Set lassen sich schadhafte Kühlmittelschläuche<br />
provisorisch reparieren, bis<br />
das benötigte Ersatzteil verfügbar ist.<br />
Schnelle und universelle Hilfe<br />
Ursprünglich für Nutzfahrzeuge entwickelt,<br />
lassen sich mit dem Spezialset jedoch<br />
auch bei vielen Pkw, Geländewagen, SUV<br />
und Van Schläuche mit 38, 50, 55 und 60<br />
Millimetern provisorisch reparieren. Den<br />
Produktinformationen zufolge umfasst<br />
das Set, das über den autorisierten Teilefachhandel<br />
oder bei Kunzer direkt erhältlich<br />
ist, 40 Teile, die in einem praktischen<br />
Kunststoffkoffer untergebracht sind. Neben<br />
diversen geraden und gebogenen<br />
Schlauchstücken und dazu passenden Befestigungsschellen<br />
umfasst das Set auch<br />
spezielle Verbindungsstutzen aus Metall,<br />
um etwa aufgetrennte Schlauchhälften zu<br />
verbinden. Diese Stutzen besitzen beidseitig<br />
Sicken, die laut Kunzer eine sichere und<br />
dichte Verbindung ergeben und dauerhaft<br />
abdichten sollen. Zudem sollen sich mit<br />
Hilfe der Verbinder bei der provisorischen<br />
Reparatur mit wenigen Handgriffen auch<br />
Radien verwirklichen lassen.<br />
Einfache Handhabung<br />
Die provisorische Schlauchreparatur lässt<br />
sich auf einfache Weise bewerkstelligen:<br />
Das schadhafte Schlauchstück wird mit<br />
Hilfe eines Teppichmessers herausgetrennt<br />
und beiderseits jeweils ein passender Rohr-<br />
Die Biege gemacht: Mit Hilfe der Stutzen und<br />
gebogener Reparaturstücke lassen sich auch<br />
Bögen darstellen.<br />
Schnell wieder dicht: Mit dem Provisorium<br />
lässt sich die Fahrt sicher wieder fortsetzen, bis<br />
der bestellte Ersatzschlauch eintrifft.<br />
Leck lass nach: Risse und Marderbisse in<br />
Kühlmittelschläuchen können schnell zu einem<br />
ungeplanten Liegenbleiber führen. In einem<br />
solchen Fall ist schnelle Hilfe gefragt.<br />
Fotos: Kunzer<br />
stutzen eingefügt. Anschließend längt der<br />
Werkstattfachmann aus einem der zum<br />
Set gehörenden Schlauchstücke ein entsprechend<br />
langes Stück ab und setzt dieses<br />
auf die noch freien Enden der profilierten<br />
Verbindungsmuffe. Nachdem die Befestigungsschellen<br />
mit einem Drehmoment<br />
von fünf Newtonmeter angezogen sind,<br />
lässt sich das Kühlsystem fachgerecht entlüften,<br />
so dass das havarierte Fahrzeug seine<br />
Fahrt fortsetzen kann.<br />
Den Experten von Kunzer zufolge gibt<br />
es allerdings auch einige Punkte, die der<br />
Kfz-Fachmann bei einer solchen provisorischen<br />
Reparatur beherzigen sollte, damit<br />
das Provisorium nicht unnötig zu einem<br />
weiteren „Liegenbleiber“ führt. So müssen<br />
sowohl der lädierte Schlauch als auch<br />
das zurechtgeschnittene Reparaturstück<br />
stramm auf den Verbindungsstutzen passen.<br />
Bei der Montage darf weder Öl noch<br />
ein anderes Schmiermittel (Silikonspray!)<br />
verwendet werden. Lediglich Wasser, Seifenlösung<br />
oder Kühlmittel sind als „Montagehilfe“<br />
erlaubt. Zudem weisen die Experten<br />
von Kunzer darauf hin, dass eine<br />
Reparatur von Silikon-Kühlerschläuchen<br />
aufgrund ihres speziellen Aufbaus und der<br />
damit verbundenen geringen Dehnbarkeit<br />
mit dem Reparaturset nicht möglich ist.<br />
Klaus Kuss
technik werkstattpraxis<br />
Erst analysieren,<br />
dann diagnostizieren<br />
_ Schlechter Kraftstoff verursacht Fahrverhaltensmängel – und<br />
kann den Kfz-Fachmann bei der Diagnose in die Irre führen. Dies gilt<br />
vor allem bei der Fehlersuche an Diesel-Hochdruck-Einspritzsystemen.<br />
Der „Kraftstoff-Analysator“ von Delphi soll dies verhindern.<br />
M<br />
oderne Diesel-Hochdruck-<br />
Einspritzsysteme wie<br />
Common Rail und Pumpe-<br />
Düse tragen dazu dabei,<br />
den Kraftstoffverbrauch<br />
und die Abgasemissionen zu minimieren.<br />
Um dies zu bewerkstelligen, spritzen<br />
sie den Dieselkraftstoff unter hohem<br />
Druck, teilweise mit deutlich über 2000<br />
bar, feinst zerstäubt in die Brennräume<br />
hinein. Deswegen sind Hochdruck-Einspritzsysteme<br />
und ihre Komponenten<br />
nicht nur äußerst präzise und mit<br />
geringsten Fertigungstoleranzen gebaut,<br />
sondern auch sehr sensibel gegenüber<br />
Verschmutzungen und schlechter Kraftstoffqualität.<br />
Insbesondere letztere kann<br />
bei einer Fehlersuche den Werkstattfachmann<br />
in die Irre führen, wissen die<br />
Dieselexperten von Delphi.<br />
Problemfall Bio-Diesel<br />
„Moderne Dieselmotoren und ihre Einspritzsysteme<br />
sind immer exakter auf be-<br />
78 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
stimmte Treibstoffarten und -qualitäten<br />
eingestellt. Abweichungen können zu<br />
Beschädigungen führen und aufwändige<br />
Reparaturen zur Folge haben“, berichtet<br />
Klaus Napp, Kundendienstleiter für Dieselsysteme<br />
bei Delphi in Wuppertal. Insbesondere<br />
„undefinierte Mixturen“, also<br />
Gemische aus Bio-Diesel und Diesel oder<br />
Otto-Kraftstoff und Diesel, können dem<br />
Experten zufolge modernen Selbstzündern<br />
Probleme bereiten und für Startschwierigkeiten<br />
oder eine schlechte Motorleistung<br />
verantwortlich sein.<br />
„Mit einer Riechprobe lässt sich kaum<br />
sicher bestimmen, welcher Kraftstoff beziehungsweise<br />
welches Gemisch sich<br />
gerade im Kraftstoffsystem befindet“, erklärt<br />
Napp. Selbst „Supernasen“ könnten<br />
kaum erkennen, ob es sich um reinen,<br />
regulären Diesel, reinen Bio-Diesel oder<br />
einen Gemisch aus beiden handelt. „Vor<br />
allem einen zu hohen Anteil an Bio-Diesel<br />
oder Wasser nehmen moderne Dieselmotoren<br />
übel – und erschweren dem<br />
Werkstattfachmann die Fehlersuche“,<br />
Vorsicht Falle: „Moderne Dieselmotoren<br />
mit Hochdruck-Einspritzsystem reagieren<br />
empfindlich auf die Kraftstoffqualität.<br />
Doch selbst Supernasen können mit<br />
Riechen kaum sicher erkennen, ob es<br />
sich um reinen Kraftstoff oder um ein<br />
gefährliches Gemisch handelt“, sagt<br />
Klaus Napp, Dieselexperte bei Delphi.<br />
weiß Napp aus Erfahrung. Per Gesetz<br />
dürfen die Mineralölgesellschaften seit<br />
Anfang 2010 dem Dieselkraftstoff bis zu<br />
sieben Prozent Bio-Diesel beimischen.<br />
Problematisch wird es laut Napp, wenn<br />
im Laufe der Zeit zwangsläufig die Bio-<br />
Diesel-Konzentration im Kraftstoffsystem<br />
steigt. „Kritisch wird es bei einem<br />
Bio-Diesel-Anteil über zehn Prozent“,<br />
warnt der Experte.<br />
Analyse schafft Gewissheit<br />
Deshalb haben Delphis Dieselspezialisten<br />
den „Kraftstoff-Analysator“ entwickelt.<br />
Mit diesem elektronischen Messgerät<br />
lässt sich laut Napp der Bio-Diesel-Anteil<br />
mit einer Genauigkeit von plusminus<br />
ein Prozent feststellen – und dies ohne<br />
zeit- und kostenaufwändige Inanspruchnahme<br />
eines chemischen Labors. „In<br />
weniger als einer Minute weiß der Werkstattfachmann<br />
über die Kraftstoffqualität<br />
Bescheid“, erklärt Napp. Herzstück des<br />
handlichen Testgeräts sind eine Spezialsonde<br />
sowie eine patentierte Elektronik,<br />
die laut Delphi eine Kraftstoffanalyse in<br />
Echtzeit ermöglicht. Die Handhabung des<br />
akkubetriebenen Kraftstoff-Analysators<br />
ist simpel, wovon sich die <strong>amz</strong>-Redaktion<br />
bei einem Vor-Ort-Besuch im Dieselzentrum<br />
von Delphi in Wuppertal überzeugen<br />
konnte.<br />
Der Anwender zieht eine Kraftstoffprobe,<br />
laut Napp am besten aus dem direkten<br />
Umfeld der Kraftstoffförderpumpe,<br />
und füllt diese in den Prüfbehälter.<br />
„Für eine Analyse genügen 46 Milliliter
Treibstoff, die man aus der Kraftstoffpumpe<br />
oder dem Filtergehäuse gewinnen<br />
kann“, erklärt Napp. Nachdem der<br />
Messkopf des Geräts per Knopfdruck<br />
kalibriert ist, steckt der Experte die Messzelle<br />
vollständig in die blasenfreie Flüssigkeit<br />
und startet per Tastendruck die<br />
Messung. Rund 30 Sekunden später ertönt<br />
ein Signalton und der Anwender erhält<br />
per Display-Anzeige die Anweisung,<br />
den Messkopf aus der Probe zu nehmen.<br />
Anschließend muss die Flüssigkeit aus<br />
dem Messkopf ablaufen und das Gerät<br />
fährt selbständig mit der Analyse fort.<br />
Weitere 30 Sekunden später erscheint<br />
der Bio-Diesel-Anteil in Prozent auf dem<br />
Display. Diesen Wert kann der Anwender<br />
zur Dokumentation für den Kunden speichern.<br />
„Befinden sich zudem auch noch<br />
andere Verunreinigungen in der Probe,<br />
so gibt das Gerät auch darauf einen entsprechenden<br />
Hinweis“, erklärt Napp. Der<br />
Kraftstoff-Analysator ermittelt die Leitfähigkeit<br />
der Flüssigkeit und wertet die<br />
Sensordaten mit Hilfe einer speziellen,<br />
von Delphi entwickelten Software aus.<br />
Mehr Sicherheit<br />
Napp ist optimistisch, was den Verkaufserfolg<br />
des handlichen Geräts angeht. „Es<br />
erspart den Werkstätten bei Motorenschäden<br />
aufwändige chemische Untersuchungen<br />
und bietet den Betreibern<br />
von Fahrzeugflotten mehr Sicherheit,<br />
wenn ihre Fahrzeuge in Weltregionen<br />
unterwegs sind, wo man weniger auf die<br />
Treibstoffeigenschaften oder -qualitäten<br />
achtet“, erklärt der Dieselspezialist.<br />
Zum Lieferumfang des Diesel-Analysators,<br />
der sich laut Napp auch unabhängig<br />
von anderem Equipment verwenden<br />
lässt, gehören ein USB-Kabel, ein Netzteil,<br />
drei 50-Milliliter-Messröhrchen, eine<br />
Schnellstart-Anleitung und eine CD mit<br />
Gebrauchsanweisung und Reporting-<br />
Software. Gerät und Zubehör werden in<br />
einem leichten und dennoch robusten<br />
Tragekoffer geliefert.<br />
Klaus Kuss<br />
www.delphi.com<br />
Elektronischer Treibstoffcheck: Mit dem Kraftstoff-<br />
Analysator von Delphi lässt sich der Bio-Diesel-Anteil<br />
im Dieselkraftstoff ermitteln. Damit kann der Mechaniker<br />
Fehler eingrenzen, die ihre Ursache in einer schlechten<br />
Kraftstoffqualität haben. Fotos: Kuss
technik werkstattpraxis<br />
Inspector –<br />
Diagnose für alle<br />
_ Das Diagnosegerät „Inspector“ soll<br />
Werkstätten schnell, einfach und aktuell<br />
bei der Fehlerdiagnose unterstützen und<br />
jederzeit aussagekräftige Diagnoseinformationen<br />
zur Verfügung stellen.<br />
Der Inspector kommuniziert mit allen<br />
gängigen Automarken und Modellen,<br />
insbesondere auch mit einer Vielzahl<br />
asiatischer Fahrzeugmodelle. Das neue<br />
Gerät soll sich durch hohe Performance<br />
in der Diagnosetiefe, Schnelligkeit, kompakte<br />
Bauart, hochwertigen Aufbau und<br />
hohe Benutzerfreundlichkeit auszeichnen.<br />
Laut Hersteller erkennt der Inspector<br />
mehr als 95 Prozent der Fehlercodes<br />
aus nahezu allen Fahrzeugbereichen,<br />
von der Motor- und Getriebesteuerung<br />
über Fahrwerkselektronik sowie aktive<br />
und passive Sicherheitssysteme bis hin<br />
zur Komfortelektronik. Enge Update-<br />
Intervalle garantieren eine hohe Datenaktualität.<br />
Die Updates, die in den ersten<br />
Dem Schaden auf der Spur<br />
_ Mit einem Werkstattposter kann der<br />
Profi die Ursachen für typische Schadensbilder<br />
am Starter auf einen Blick erkennen.<br />
80 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
beiden Jahren kostenlos sind, können<br />
anschließend kostengünstig über eine<br />
Update-Flatrate erworben werden. Im<br />
Lieferumfang enthalten sind alle erforderlichen<br />
Adapterkabel und -stecker,<br />
passend für alle gängigen Hersteller.<br />
Das neue Schadensbilderposter<br />
für Starter vom Kfz-<br />
Teile Spezialist Herth+Buss<br />
dokumentiert anschaulich<br />
die Ursachen für den<br />
Ausfall des Starters. Die übersichtliche,<br />
visuelle Darstellung des neuen<br />
Werkstattposters unterstützt die<br />
Erläuterungen des technischen Kundendienstes<br />
im direkten Kundengespräch,<br />
im Rahmen von Werkstattschulungen<br />
und Werkstattbesuchen<br />
sowie auf Messen.<br />
Zu den häufigsten Ausfallursachen<br />
gehört das so genannte Mitlaufen<br />
des Starters. Aufgrund der Wiederholungsgefahr,<br />
ist es wichtig, die<br />
Ursache zu beseitigen, bevor ein neuer<br />
Starter verbaut wird. Neben der<br />
Überprüfung des gesamten Zündstartsystems<br />
hat die Aufklärung des<br />
Kunden in diesem Bereich eine besondere<br />
Bedeutung.<br />
Das Schadensbilderposter für Starter von<br />
Herth+Buss zeigt dem Werkstattprofi die<br />
häufigsten Fehler rund um das Startsystem.<br />
Foto: Herth+Buss<br />
Das Diagnosegerät „Inspector“<br />
unterstützt Werkstätten schnell,<br />
einfach und aktuell bei der<br />
Fehler diagnose und stellt dazu<br />
aussagekräf ti ge Diagnosein-<br />
formationen zur Verfügung.<br />
Foto: Herth+Buss<br />
Umfangreiche Funktionen<br />
Das Gerät ermöglicht laut Angaben von<br />
Herth+Buss individuelle Datenaufzeichnungen<br />
bei allen asiatischen Fahrzeugmodellen.<br />
Die europäischen Hersteller<br />
sind in Vorbereitung. Mit drei hochwertigen<br />
Geräten – Vier-Kanal-Oszilloskop,<br />
Zündoszilloskop und Zwei-Kanal-Multimeter<br />
– soll der Inspector eine professionelle<br />
Visu ali sierung von Spannungsverläufen<br />
und Frequenzveränderungen<br />
sicherstellen. Der Actuator-Test ermöglicht<br />
die Aktivierung verschiedener Komponenten<br />
wie beispielsweise Stellmotoren,<br />
Relais und Magnetventilen. jr.<br />
Bei Startern mit Permanentmagneten,<br />
die zunehmend in modernen<br />
Fahrzeugen verbaut werden, genügt<br />
schon ein kurzzeitiges Mitlaufen des<br />
Starters, damit sich dieser durch Eigeninduktion<br />
selbst mit Strom versorgt.<br />
Das Starterritzel bleibt selbst<br />
nach der Unterbrechung des Steuerstromkreises<br />
mit der Schwungscheibe<br />
im Eingriff und setzt somit die<br />
Startwiederholsperre außer Kraft.<br />
Deshalb gilt immer: Beim Starten<br />
Fuß vom Gas.<br />
Das Poster gibt aber auch Antworten<br />
auf die Fragen wie: Was passiert<br />
bei Überhitzung, Überlastung<br />
der Verbindungsleitung oder im Fall<br />
einer abgenutzten Kohlebürste? Das<br />
Werkstattposter im Format DIN A1<br />
kann direkt bei Herth+Buss bestellt<br />
werden. rl<br />
www.herthundbuss.com
technik werkstattausrüstung<br />
Licht in dunkle Ecken<br />
_ Die LED-Lampe Pocket DeLux von Berner<br />
erleichtert Kfz-Handwerkern das Ausleuchten<br />
des Arbeitsbereiches.<br />
Kfz-Handwerker sind bei ihrer<br />
Arbeit ständig auf gutes Licht<br />
angewiesen. Sei es bei Sichtprüfungen<br />
oder Schraubarbeiten – in<br />
so gut wie jeder Arbeitssituation<br />
gibt es dunkle Ecken auszuleuchten. Mit<br />
der LED-Lampe Pocket DeLux hat Berner<br />
für diese Aufgabe ein praktisches Hilfsmittel<br />
ins Programm aufgenommen. Sie<br />
ist aus stabilem Kunststoff gefertigt und<br />
seitlich mit gummibeschichteten, griffigen<br />
Leisten versehen. Die neue LED-Lampe verfügt<br />
über einen um 360 Grad klappbaren<br />
Haltebügel mit Magnetfuss. Damit lässt<br />
sie sich einfach aufstellen oder an Stahlteilen<br />
so anhaften, dass sie den Arbeitsbereich<br />
optimal ausleuchtet. Ein ausklappbarer<br />
Haken und Gürtelclip ermöglichen<br />
zudem den vielseitigen und praktischen<br />
Einsatz auch außerhalb der Werkstatt, beispielsweise<br />
beim Abschleppservice.<br />
82 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
Lange Akkulaufzeit<br />
_ Komplettes Montageprogramm<br />
Der US-amerikanische Werkstattausrüster<br />
Hunter hat sein Produktprogramm<br />
für den deutschen Markt um Reifenmontiermaschinen<br />
erweitert. Die Produktlinie<br />
umfasst drei Maschinentypen. Für<br />
das mittlere Segment wird die Tellermaschine<br />
TCX525 angeboten. Sie verfügt<br />
über Spannklauen, die mit zwei doppelt<br />
wirkenden pneumatischen Zylindern betätigt<br />
werden. Das soll ein sicheres Spannen<br />
aller auf dem Markt befindlichen<br />
Felgen garantieren.<br />
Mit der TCX575 steht eine weitere<br />
Tellermaschine zur Verfügung. Sie ist mit<br />
einem patentierten Montagefinger für<br />
das schonende Montieren und Demontieren<br />
ohne Montagehebel ausgestattet.<br />
Alle Abläufe der Montiermaschine werden<br />
elektro-pneumatisch ausgeführt.<br />
Der Spanntisch verfügt über selbstzen-<br />
Die Berner Pocket DeLux ist mit 20<br />
hochwertigen LEDs ausgestattet. Damit<br />
leuchtet sie den Arbeitsbereich auf eine<br />
Entfernung von einem halben Meter mit<br />
800 Lux blendfrei aus. Ein Lithium-Ionen-<br />
Akku mit einer Spannung von 3,7 Volt<br />
ermöglicht eine Leuchtdauer von über<br />
sieben Stunden. Damit kann sie mehr als<br />
einen Arbeitstag lang ohne Ladevorgang<br />
trierende Spannklauen und ist in zwei<br />
Positionen in der Höhe verstellbar.<br />
Beim Spitzenmodell TCX3000 handelt<br />
es sich um einen Montageautomaten,<br />
bei dem der Monteur alle Abläufe<br />
bequem von einer Bedienkonsole<br />
aus steuern kann. Die Maschine ist mit<br />
einem Multifunktions-Werkzeug ausgestattet.<br />
Je nachdem, ob der Reifen abgedrückt,<br />
herausgehebelt oder montiert<br />
wird, kann das entsprechende Werkzeug<br />
am drehbaren Montagekopf vorgewählt<br />
werden. Die Abläufe werden hydraulisch<br />
gesteuert. Das Aufspannen des Rades<br />
erfolgt pneumatisch mit Hilfe eines patentierten<br />
Spannfuttertellers mit integrierter<br />
Kraftverstärkung.<br />
Die TCX525 kann optional mit einem<br />
wdk-zertifizierten Wulstniederhalter<br />
ausgestattet werden. Die TCX575 und die<br />
Handlich und hell: Die LED-Lampe<br />
Pocket DeLux lässt sich sehr<br />
vielseitig aufstellen und liefert viel<br />
Licht für alle Arbeiten rund ums<br />
Kraftfahrzeug. Foto: Linzing<br />
verwendet werden. Eine integrierte Status-LED<br />
leuchtet rot auf, wenn der Akku<br />
wieder aufgeladen werden muss. Ist<br />
der Akku nach dem Ladevorgang wieder<br />
vollständig geladen, leuchtet die Status-<br />
LED grün. Im Lieferumfang ist ein Lade-<br />
Netzteil enthalten. Ein Kfz-Ladekabel ist<br />
optional erhältlich und erweitert den<br />
Komfort der Lampe. rl<br />
www.berner.de<br />
Bei der Montiermaschine TCX3000 von Hunter<br />
kann der Monteur alle Abläufe bequem von<br />
einer Bedienkonsole aus steuern.<br />
Foto: Linzing<br />
TCX3000 sind ab Werk mit dem Wulstniederhalter<br />
ausgerüstet und für die<br />
Montage von UHP- und Runflat-Reifen<br />
wdk-zertifiziert. rl<br />
www.hunter-d.de
Sie könnten die Fahrt<br />
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_ Effektiver reinigen<br />
Bei der Reinigung von Fahrzeugen sind<br />
Schäume und Sprühnebel effektiver als<br />
Flüssigkeiten, da die Wirksubstanzen<br />
auf eine große Oberfläche verteilt werden.<br />
So können sie trotz sparsamer Dosierung<br />
optimal reagieren. Für das Auftragen<br />
von Schäumen oder Sprühnebel<br />
auf zu reinigende Oberflächen bietet<br />
Förch die Druckluftpistolen aus der Tornador-Serie<br />
an. Das Modell „Tornador<br />
Foam“ wurde speziell für die Schaumreinigung<br />
entwickelt, während das Produkt<br />
„Tornador Black“ einen kräftigen<br />
Sprühnebel erzeugt. Beide lassen sich<br />
an handelsübliche Leitungen für Druckluftwerkzeuge<br />
oder entsprechende<br />
Kompressoren anschließen.<br />
Der Tornador Foam ist mit einem<br />
Diffusor ausgestattet, der das Einschäumen<br />
selbst großer Flächen, etwa<br />
Lkw-Planen, in kurzer Zeit ermöglichen<br />
soll. Zwei auswechselbare Düsen und<br />
ein Druckluftregulierventil sollen zudem<br />
das individuelle Anpassen an den<br />
Verschmutzungsgrad ermöglichen.<br />
Dank speziellem Verwirbelungs-Verfahren<br />
ist der Schaum besonders langlebig<br />
und löst selbst hartnäckigen und<br />
verkrusteten Schmutz, so der Anbieter.<br />
_ Spenderbox für Schleifblüten<br />
Ein gutes Schleifmittel zeichnet sich immer<br />
auch durch eine einfach Handhabung aus.<br />
Deshalb hat der Schleifmittelspezialist sia<br />
Abrasives für die Feinstkorn-Blüten 1913<br />
siawat fc eine praktische Spenderbox zum<br />
Abrollen entwickelt. Die part GmbH, exklusives<br />
Vertriebsunternehmen für Schleifprodukte<br />
von sia Abrasives, Kleb- und<br />
Dichtstoffe von Sika sowie Druckluft- und<br />
Elektrowerkzeuge von Bosch Power-Tools,<br />
hält die schlaue Schachtel ab sofort für Reparatur-<br />
und Lackierbetriebe bereit.<br />
Mit der Spenderbox hat sia Abrasives<br />
die Anwendung der siawat-Klebeblüten<br />
eigenen Angeben zufolge in doppelter Hinsicht<br />
verbessert. Zum einen sei das Schleifmittel<br />
mit einem Handgriff einsatzbereit:<br />
Ein leichter Zug an der Klebefolie genügt<br />
84 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
Mit den Druckluftpistolen aus der<br />
Tornador-Serie lassen sich Schäume und<br />
Sprühnebel für das effektive Reinigen<br />
von Fahrzeugen erzeugen.<br />
Foto: Förch<br />
Ein Multi-Reiniger-Konzentrat für Pkw<br />
und Lkw gehört zum Lieferumfang<br />
dazu.<br />
Die Reinigungspistole Tornador Black<br />
ist mit einer verschleißfrei rotierenden<br />
Leitung ausgestattet, die das Reiniger-<br />
Luft-Gemisch äußerst fein zerstäuben<br />
soll. Damit soll sich ein schonender aber<br />
tiefenwirksamer Effekt ergeben, der sich<br />
und schon löst sich eine Blüte von der Rolle,<br />
heißt es in der Produktbeschreibung.<br />
Zum anderen schütze die Verpackung<br />
das Schleifmittel vor Staub und Schmutz<br />
im Betrieb. Das vermeidet aufwändiges<br />
Nachbearbeiten, denn verunreinigte<br />
Schleifmittel können Mikrokratzer und ein<br />
unregelmäßiges Schleifbild verursachen,<br />
argumentiert das Unternehmen.<br />
Mit den Feinstkorn-Blüten siawat sollen<br />
Kfz-Profis ein effizientes und gleichmäßiges<br />
Micro-Finish erreichen. Das wasserfeste<br />
Schleifmittel ist bei part in den<br />
Körnungen 1500, 2000 und 2500 erhältlich.<br />
Im feuchten Zustand soll es sich optimal<br />
für den Handschliff mit Finiblock eignen.<br />
Die robuste und gleichzeitig flexible Papierunterlage<br />
ist laut Unternehmensangaben<br />
besonders reißfest<br />
und zeigt auch nach<br />
Das Produkt mit<br />
zertifizierter<br />
Leistung - keine<br />
unfundierten<br />
Behauptungen<br />
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längerer Einwirkzeit<br />
kein lästiges Einrollen.<br />
rl<br />
www.part-info.com<br />
auch für das Reinigen von Lüftungsdüsen<br />
und Polsterstoffen eignet, so der<br />
Anbieter. Dabei werden Schmutzpartikel<br />
mit hoher Kraft herausgelöst. Die<br />
benetzten Oberflächen sollen dank Verzichts<br />
auf intensive Benetzung schnell<br />
wieder abtrocknen. Mit Hilfe eines Reduzierventils<br />
kann der Luft- und Reinigungsmitteldurchsatz<br />
an den jeweiligen<br />
Anwendungsfall individuell angepasst<br />
werden. rl<br />
www.foerch.com<br />
In der Spenderbox sind die Feinstkorn-<br />
Blüten siawat vor Staub und Schmutz<br />
geschützt. Ein leichter Zug an der gelben<br />
Klebefolie genügt und schon gibt die Box<br />
eine Blüte aus.<br />
Foto: part
_ Schweres sicher im Griff<br />
Nicht nur die Fahrzeuge selbst werden<br />
immer schwerer, auch Baugruppen wie<br />
Getriebe, Gelenkwellen, Hinterachsen<br />
oder auch Tanks legen immer mehr an<br />
Gewicht zu. Um diese Baugruppen beim<br />
Aus- und Einbau sicher handhaben und<br />
halten zu können, sind spezielle Montagevorrichtungen<br />
erforderlich. Eine Montagehilfe,<br />
die auch bei schweren Bauteilen<br />
von Transportern, Lkw und Bussen<br />
nicht passen muss, hat der Allgäuer<br />
Werkstattausrüstungsspezialist Maha<br />
entwickelt. Den Produktinformationen<br />
zufolge ist die neuartige Montagevorrichtung<br />
speziell für den Gebrauch auf<br />
bodenlaufenden Achs- und Getriebehebern<br />
gedacht.<br />
Der Montagekopf verfügt laut Maha<br />
über bewegliche, verstellbare und gummierte<br />
Auflagen, die nahezu alle Standardgetriebe<br />
bis zu einem Gewicht von<br />
1000 Kilogramm problemlos aufnehmen<br />
können. Aufgrund ihrer neuartigen<br />
Konstruktion soll sich die Vorrichtung<br />
_ Intelligentes Multitalent<br />
Mit dem HTDC 5000 brachte<br />
das Unternehmen H-Tronic<br />
jüngst ein modernes Ladegeräte<br />
für Zwölf-Volt-Bleibatterien<br />
auf den Markt. Das<br />
980 Gramm leichte Gerät<br />
vereint laut Anbieter die drei<br />
wichtigen Funktionen Laden,<br />
Pflegen und Testen. Die mikroprozessor-<br />
und kennliniengesteuerte<br />
Ladetechnik überwacht<br />
alle Abläufe und sorgt<br />
für die optimale Ladung. Der<br />
Akku kann monatelang angeschlossen<br />
und erhaltungs-<br />
Beim HDTC 5000 werden alle Abläufe von<br />
Mikroprozessoren überwacht. Das soll eine<br />
optimale Ladung garantieren.<br />
Foto: H-Tronic<br />
seitlich noch um insgesamt<br />
30 Grad (je 15 Grad<br />
nach links und rechts)<br />
schwenken lassen. Im Zusammenspiel<br />
mit der geringen<br />
Bauhöhe der Aufnahme<br />
– Maha gibt 130<br />
Millimeter über dem Heber<br />
an – soll die Montagehilfe<br />
eine hohe Beweglichkeit<br />
bieten, um das<br />
betreffende Aggregat für<br />
eine problemlose Montage<br />
unter dem Fahrzeug<br />
optimal einzurichten und<br />
zu platzieren.<br />
Die Beweglichkeit basiertUnternehmensangaben<br />
zufolge auf dem<br />
Zusammenspiel diverser<br />
Spindeln und Scheren, die ein manuelles,<br />
millimetergenaues Einrichten des<br />
Montagekopfs ermöglichen sollen. Einfache<br />
Ratschen und Drucklufttaschen<br />
geladen werden: Tiefentladungen<br />
oder Überladung<br />
gehören mit diesem Produkt<br />
der Vergangenheit an, so die<br />
Meldung. Ein Aktivator reduziere<br />
Sulfatablagerungen an<br />
den Bleiplatten und sorge<br />
für eine lange Lebenszeit des<br />
Akkus. Alle wichtigen Testergebnisse<br />
und Parameter<br />
werden im übersichtlichen<br />
Display und mit acht LEDs<br />
angezeigt. rl<br />
www.h-tronic.de<br />
„Dicke Dinger“ im Griff: Die neuartige Montagevorrichtung von<br />
Maha passt auf bodenlaufende Achs- und Getriebeheber. Diverse<br />
Verstellmöglichkeiten erlauben ein millimetergenaues Platzieren<br />
selbst schwerer Aggregate. Foto: Maha<br />
sollen überdies die Anwendung bei<br />
montierten Baugruppen unter Last erleichtern.<br />
kk<br />
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Hotline: 02572 879-199<br />
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_ Fokus auf Transporter<br />
Transporter und Wohnmobile sind nicht<br />
nur im Teilemarkt, sondern auch bei Kfz-<br />
Betrieben eine stetig wachsende Kundenspezies<br />
– gleichgültig, ob sich die<br />
Werkstatt auf Pkw oder Nutzfahrzeuge<br />
spezialisiert hat. Daraus resultiert den<br />
Diagnosespezialisten von AVL Ditest<br />
zufolge eine steigende Nachfrage nach<br />
Diagnoseprodukten, die speziell auf diese<br />
Fahrzeugkategorie abgestimmt sind.<br />
Diesem Trend folgend haben die<br />
Fürther Diagnoseprofis nach eigenem<br />
Bekunden ihr Angebotsspektrum erweitert<br />
und ihre Diagnoseproduktlinie vor<br />
kurzem mit speziellen Transporterversionen<br />
ergänzt. Der Einstieg ins Transportersegment<br />
ist Unternehmensangaben<br />
zufolge mit der „AVL Ditest Transporter-<br />
Diagnose“ ab einer Jahrespauschale von<br />
387 Euro netto möglich. Den Produktinformationen<br />
zufolge arbeitet die Software<br />
„AVL Ditest Transporter-Diagnose“<br />
unter derselben Oberfläche wie die übrigen<br />
Systeme des Anbieters, so dass<br />
sich diese nach eigenem Bekunden auf<br />
_ Schneller schrauben<br />
Gedore hat seinen Maulschlüssel mit<br />
Ringratsche 7 R sowie 7 UR mit Umschaltmechanismus<br />
grundlegend überarbeitet<br />
und mit verbesserter Technik<br />
ausgestattet. Die Schlüsselknarre soll für<br />
ratschendes Lösen und für den Schnellanzug<br />
von Schrauben geeignet sein. Die<br />
Version 7 UR ist mit einem Umschalthebel<br />
für den Wechsel von Links- auf Rechtsgang<br />
ausgestattet. Schaft und Köpfe sind<br />
bei beiden Produkten sehr schlank und<br />
damit auch für schwer zugängliche Stellen<br />
geeignet. Das Hohlprofil des Schaftes<br />
... und wenn ���es ����tropft, �� �������<br />
für alle Ölsorten und alle Ölsysteme<br />
www.qmi.de<br />
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Kundenwunsch problemlos<br />
und schnell via Software-<br />
Update um Pkw- und/oder<br />
Lkw-Funktionen erweitern<br />
lassen.<br />
Die Transporter-Diagnose<br />
ist in den Varianten „AVL<br />
Ditest System- und Diagnose-Support<br />
Premium“ beziehungsweise<br />
„Plus“ sowie als<br />
Update für die „AVL Ditest<br />
Diagnose“-Software der Systeme<br />
AVL Dix und AVL Digis<br />
erhältlich. Den Produktinformationen<br />
zufolge lassen<br />
sich mit der Transporter-Variante alle<br />
wichtigen Modelle, vom Citroen Nemo<br />
über den Iveco Daily bis hin zum VW<br />
Crafter sowie asiatische Fahrzeuge wie<br />
der Hyundai H1 oder der Nissan Interstar,<br />
abdecken.<br />
Unternehmensangaben zufolge lässt<br />
sich die Transporter-Diagnosesoftware<br />
mit jeder PC-basierten, diagnosefähigen<br />
Hardware von AVL Ditest (AVL Dix, AVL<br />
soll ein ermüdungsfreies Schrauben ermöglichen.<br />
Die Schlüsselknarren bieten<br />
die Möglichkeit der Wartung. Sie lassen<br />
sich bei Bedarf aufschrauben, leicht<br />
nachfetten und sind danach wieder einsatzbereit.<br />
Eine matte Verchromung verschafft<br />
den Schlüsselknarren eine blendfreie<br />
Optik.<br />
Die Schlüsselknarren sind glühend<br />
geschmiedet und besitzen laut Anbieter<br />
eine hohe Drehmomentübertragung.<br />
Das Maul ist Unternehmensangaben zufolge<br />
exakt auf Schlüsselweite geschliffen.<br />
Die Mechanik<br />
der neuen Werkzeuge<br />
wurde aus<br />
der bewährten Mechanik<br />
der Gedore<br />
U-20-Knarren abgeleitet<br />
und weiter-<br />
entwickelt. Hierbei<br />
Transportertauglich: Ab sofort bietet AVL Ditest spezielle Diagnosepakete<br />
für Transporter an. Optional lassen sich diese mit<br />
Pkw- und/oder Nutzfahrzeug-Funktionen aufrüsten. Im Bild<br />
das „ultra-mobile“ Diagnosetool „AVL Dix Drive UM“.<br />
Foto: AVL<br />
Digis) betreiben. Betrieben, die auf die<br />
Kosten achten und eine preisgünstige<br />
Neuanschaffung tätigen wollen, empfehlen<br />
die Fürther Diagnoseexperten das<br />
mobile Diagnose-Gerät „AVL Dix Drive<br />
UM“ oder – in Verbindung mit einem vorhandenen<br />
PC oder Notebook – das Diagnosetool<br />
„AVL Dix 105“. kk<br />
www.avl.com<br />
Die Schlüsselknarren 7 R und 7 UR von Gedore<br />
eignen sich für ratschendes Lösen und für den<br />
Schnellanzug von Schrauben.<br />
Foto: Gedore<br />
wurde ein verbesserter praxisorientierter<br />
Arbeitswinkel zwischen fünf und sieben<br />
Grad realisiert. Die bestehenden metrischen<br />
Größen wurden vollständig auf<br />
die weiterentwickelte Version umgestellt.<br />
Zusätzlich ist der 7 R auch in den<br />
Schlüsselweiten 21, 34 und 36 Millimeter<br />
und der 7 UR in Schlüsselweite 21 Millimeter<br />
lieferbar.<br />
Die Schlüsselknarren mit der Größe<br />
zehn Millimeter können mit dem Gedore<br />
Adapter 618 zur 1/4-Zoll-Bit-Knarre<br />
aufgerüstet werden. Die Artikel sind im<br />
Fachhandel erhältlich. rl<br />
www.gedore.de
_ Ordnung mit System<br />
So verschieden wie die täglichen Arbeitsaufgaben<br />
in einer Kfz-Werkstatt sind,<br />
so unterschiedlich sind auch die speziellen<br />
Anforderungen und Wünsche des<br />
Mechanikers an die Ausstattung seines<br />
Werkzeugwagens. Um dem Rechnung<br />
zu tragen, hat der Wuppertaler Werkzeugspezialist<br />
Stahlwille mit den Modellen<br />
97N und 97N/KM kürzlich ein modular<br />
aufgebautes Werkstattwagen-System<br />
vorgestellt, das sich individuell nach den<br />
Wünschen des späteren Nutzers ausstatten<br />
und zusammenstellen lassen soll.<br />
Die Zahl der Schubladen variiert<br />
zwischen sechs und zehn, zudem sind<br />
unterschiedliche Höhen erhältlich. Die<br />
mit 140 Millimetern höchste Schublade<br />
ist besonders für größere Werkzeuge<br />
geeignet. Je nach individuellem Bedarf<br />
bieten die 97er-Modelle reichlich Platz<br />
für Werkzeuge in dem von Stahlwille<br />
entwickelten Ordnungssystem „Tool<br />
Control System“ (TCS), aber auch für<br />
Standard-Einlagen. Das TCS besteht<br />
aus doppellagigen Schaumstoffmat-<br />
_ Schneller heben ohne Kabel<br />
Schneller nach oben: Der akkubetriebene Grubenheber „Pit Master<br />
A“ von Blitz hebt Lasten bis zu 14 Tonnen zwei- bis dreimal<br />
schneller als herkömmliche lufthydraulische Varianten. Foto: Kuss<br />
Mit dem „Pit Master A“ präsentierte<br />
der Bräunlinger Hebetechnikspezialist<br />
Blitz Rotary<br />
einen akkubetriebenen,<br />
elektrohydraulischen Grubenheber<br />
auf der Automechanika.<br />
Herstellerangaben<br />
zufolge übertrifft die Hubgeschwindigkeit<br />
des Akku-<br />
Hebers jene vergleichbarer<br />
lufthydraulischer Varianten<br />
um das Zwei- bis Dreifache.<br />
Damit eigne sich der neuartige<br />
„Grubenknecht“ insbesondere<br />
für zeitkritische<br />
Anwendungsfälle, etwa für<br />
Prüforganisationen. Der Pit<br />
Master A ist laut Blitz Rota-<br />
ten in den Farben Gelb (untere Schicht)<br />
und Schwarz (obere Schicht), in welchen<br />
die Ausschnitte für die jeweiligen<br />
Werkzeuge ausgefräst sind. Fehlt ein<br />
Werkzeug „leuchtet“ es Gelb aus der<br />
Werkzeugeinlage und signalisiert damit<br />
deutlich, dass Werkzeug fehlt. Alle<br />
bisherigen Einlagen lassen sich Unternehmensangaben<br />
zufolge bei den neuen<br />
Systemwägen jedoch problemlos<br />
weiter verwenden. Darüber hinaus gibt<br />
es Zusatzfeatures, etwa einen Abfallbehälter,<br />
ein Mehrzweckstativ sowie<br />
einen Halter für Papierrollen.<br />
Auch auf Sicherheit haben die Werkzeugspezialisten<br />
von Stahlwille geachtet<br />
und eine spezielle Blockiervorrichtung<br />
eingebaut. Diese soll verhindern,<br />
dass mehrere Schubladen gleichzeitig<br />
geöffnet werden und der Wagen deshalb<br />
kippt. Überdies sind die großen,<br />
doppelt gelagerten Räder mit einer Feststellbremse<br />
versehen. kk<br />
ry mit einem 1,3 Kilowatt<br />
starken Elektromotor ausgestattet<br />
und kann damit Lasten<br />
von bis zu 14 Tonnen 800<br />
Millimeter hoch heben. Weitere<br />
Leistungsvarianten sind<br />
einem Unternehmenssprecher<br />
zufolge bereits geplant.<br />
Als Energiequelle kommt ein<br />
auswechselbarer Zwölf-Volt-<br />
Standard-Akku zum Einsatz.<br />
In der Basisversion erfolgt die<br />
Bedienung des Akku-Hebers<br />
über ein Handpanel, optional<br />
ist eine Funkfernbedienung<br />
erhältlich. kk<br />
www.blitzrotary.com<br />
www.stahlwille.de<br />
Voll variabel: Die modularen Werkzeugwagen<br />
97N und 97N/KM von Stahlwille lassen sich<br />
auf die speziellen Anforderungen des Mechanikers<br />
anpassen und individuell bestücken.<br />
Foto: Stahlwille<br />
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Schulungen für 2011<br />
_ Die Stahlgruber-Gesellschafter-Stiftung bietet für das Kfz- und<br />
Vulkaniseur-Handwerk auch 2011 wieder Wissensvermittlung auf<br />
höchstem Niveau an verschiedenen Standorten.<br />
Rund 80 Weiterbildungskurse sind<br />
im Jahr 2011 für das Kfz-Handwerk<br />
geplant. Einen Schwerpunkt<br />
dieses Angebotes bildet der<br />
Kurs Warenwirtschaftssysteme<br />
in der Kfz-Werkstatt und Kfz-Handel<br />
für Einsteiger. Weitere Themen, die im<br />
Blickpunkt des Kfz-Reparaturgewerbes<br />
stehen, sind Diagnose und Prüftechnik<br />
_ Passgenau bohren<br />
Um die Parksensoren an VW-Modellen<br />
zum Beispiel nach einer Unfall-<br />
Instandsetzung in neue Stoßstangen<br />
montieren zu können, müssen an den<br />
Eine Vielzahl technischer Infos finden Sie unter<br />
www.turbolader.com<br />
T U R B O C H A R G E R S<br />
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sowie Klimatechnik mit Sachkundenachweis.<br />
Auch für das Vulkaniseur-Handwerk<br />
wird wieder eine große Anzahl an Kursen<br />
unterschiedlichen Inhalts in Anröchte<br />
angeboten. Die Themenvielfalt des ersten<br />
Halbjahres 2011 reicht von Kursen zu Runflat/UHP<br />
über AS-Reparatur und Montage<br />
bis zur Achsvermessung bei Pkw und Lkw.<br />
Für Vulkaniseur-Betriebe ist außerdem<br />
vorgesehenen Stellen der lackierten<br />
Kunststoff-Stoßfänger Bohrungen<br />
vorgenommen werden. Ein spezieller<br />
Schälbohrer von Sauer Werkzeug soll<br />
genau den hierfür<br />
benötigten Durchmesser<br />
erreichen. Der<br />
Geradeauslauf des<br />
Schälbohrers sorgt<br />
den Unternehmensangaben<br />
zufolge für<br />
exakte, runde und<br />
zylindrische Bohrungen.<br />
Dadurch wird<br />
der passgenaue und<br />
dichte Sitz des Park-<br />
sensorsgewährleistet. Winkel und Form<br />
der Schneiden sollen<br />
zudem für gratfreie<br />
Diagnose- und Prüftechnik<br />
bilden einen Schwerpunkt des<br />
Schulungsprogramms der Stahlgruber-Gesellschafter-Stiftung.<br />
Foto: Stahlgruber<br />
das Programm erweitert worden. Diese<br />
können ab sofort den Kurs „Professionelle<br />
Werbemaßnahmen“ an den Standorten<br />
Gröbenzell bei München, Teutschenthal<br />
bei Halle und Würzburg belegen.<br />
Die Schulungsthemen und deren Inhalte<br />
sind unter der unten angegebenen<br />
Internetadresse einzusehen. Dort werden<br />
auch kurzfristig freigewordene Plätze bei<br />
Schulungen aufgezeigt. In Erfüllung des<br />
Stiftungszwecks werden jährlich mehr als<br />
500.000 Euro von der Stahlgruber-Gesellschafter-Stiftung<br />
für verschiedene Maßnahmen<br />
zur Verfügung gestellt. Daher<br />
kann an allen vier Schulungsstandorten<br />
eine Vielzahl von Kursen kostenlos angeboten<br />
werden. rl<br />
www.stahlgruber-gesellschafter-stiftung.de<br />
Mit dem Schälbohrer von Sauer Werkzeug<br />
sollen sich die Bohrungen für Parksensoren an<br />
VW-Modellen exakt herstellen lassen.<br />
Foto: Sauer-Werkzeug<br />
Bohrlochkanten ohne Beschädigung<br />
von Lackflächen an der neuen Stoßstange<br />
sorgen. rl<br />
www.sauer-werkzeug.de
_ Serviceinformationen online abrufen<br />
_ Werkstattausrüstung leasen<br />
Als Alternative zum Kauf bietet Bosch ein umfangreiches Leasingangebot<br />
für Prüftechnik mit wirtschaftlichen Komplettlösungen<br />
für die Werkstatt. So kann beispielsweise das Fahrzeugsystemanalysegerät<br />
FSA 740 SD Edition zusammen mit<br />
einem KTS-Steuergerätetester bereits für 262 Euro im Monat<br />
bei einer Laufzeit von 54 Monaten und Vollamortisation geleast<br />
werden. Das Leasingprogramm umfasst auch Steuergerätetester.<br />
So beläuft sich die Rate beim Model KTS 570 inklusive<br />
Esitronic SD und SIS-Software auf 167 Euro monatlich. Für<br />
ein Klimaservicegerät, wie beispielsweise für das Modell ACS<br />
650, beträgt die<br />
monatliche Leasingrate<br />
77 Euro<br />
bei gleichen Konditionen.<br />
Die Leasingangebote<br />
sind<br />
bis 31. Dezember<br />
2011 gültig. rl<br />
www.werkstattportal.bosch.de<br />
Bis Ende des Jahres<br />
2011 bietet Bosch<br />
für Werkstattausrüstungsgegenstände<br />
attraktive<br />
Leasingkonditionen.<br />
Foto: Bosch<br />
Wenn bei neu eingeführten Fahrzeugen<br />
die ersten Inspektionstermine anstehen,<br />
werden oftmals nicht nur die<br />
üblichen Servicearbeiten ausgeführt.<br />
Immer wieder dienen die Werkstattbesuche<br />
auch dazu, kleine Nachbesserungen<br />
durchzuführen, aufgetretene<br />
Mängel zu beseitigen oder neue Softwareversionen<br />
aufzuspielen. Bisher<br />
standen diese Informationen nur den<br />
Markenwerkstätten eines Herstellers<br />
zur Verfügung. Mit dem neuen webbasierten<br />
System AuDaConSOS können<br />
zukünftig alle Werkstätten auf diese<br />
Angaben zugreifen.<br />
Mit dem System werden die Informationen<br />
zu den herstellerbezogenen<br />
Serviceaktionen gebündelt und auf<br />
der Plattform zugänglich gemacht. Sie<br />
sollen detailliert beschrieben sein und<br />
AuDaConSOS informiert über Serviceaktionen<br />
der Hersteller, Symptome und<br />
Lösungswege. Foto: AuDaCon<br />
können über AuDaConSOS rund um<br />
die Uhr abgerufen werden. Bestandteil<br />
des Systems ist jedoch nicht nur<br />
die Information über die Serviceaktion<br />
selbst, sondern auch die Beschreibung<br />
der eventuellen Symptome sowie die<br />
Darstellung der passenden Lösungsansätze.<br />
Die Serviceaktionen sind in AuDa-<br />
ConSOS in mehreren Sprachen verfügbar<br />
und nach Themengebiet gegliedert.<br />
So werden derzeit die Rubriken Motormechanik,<br />
Fahrzeugelektrik, Kraftübertragung,<br />
Fahrwerk, Karosserie,<br />
Motorelektrik, Sicherheitssysteme und<br />
Klimatisierung angeboten. Nach den<br />
Worten von Geschäftsführer der AuDa-<br />
Con Data Development GmbH, Ralf<br />
Pelkmann, wurde in den vergangenen<br />
Monaten viel Energie in die Fertigstellung<br />
von AuDaConSOS gesteckt, das<br />
auch noch in seiner Leistungstiefe weiter<br />
wachsen soll. rl<br />
www.audacon.com<br />
<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011 89
technik werkstattmarkt<br />
Abgasprüfung<br />
am Dieselmotor<br />
Der Dieselmotor hat in den vergangenen<br />
Jahren enorme technologische<br />
Fortschritte erlebt.<br />
Zuerst gab es bei Pkw-Selbstzündern<br />
den Wechsel vom indirekten<br />
zum direkten Einspritzverfahren.<br />
Dann folgten Hochdruckeinspritzsysteme,<br />
die den Diesel kräftig, sparsam und schadstoffarm<br />
machten. Auch die Technologien<br />
zur Emissionsreduzierung bei modernen<br />
Dieseln haben sich in den vergangenen<br />
Jahren stark verändert. Partikelminderungssysteme<br />
sind heute Standard. Das<br />
hat zur Folge, dass bei neueren Dieselfahrzeugen<br />
der Trübungskoeffizient nicht<br />
mehr als Leitkomponente für das Beurteilen<br />
des Abgasverhaltens verwendet<br />
werden kann. Deshalb hat die Europäische<br />
Kommission eine Studie gestartet, die zum<br />
Ziel hat, alternative Prüfverfahren und<br />
Messgrößen für die periodische technische<br />
Fahrzeugüberwachung zu untersuchen.<br />
Trübungswert zu ungenau<br />
Die Abgasuntersuchung an Dieselfahrzeugen<br />
ist noch gar nicht so alt. Sie wur-<br />
90 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
Bei modernen Dieselfahrzeugen könnte künftig<br />
die Partikelkonzentration als Messgröße für<br />
die AU dienen. Zudem ist das Messen von<br />
Stickoxiden im Gespräch.<br />
Foto: Linzing<br />
_ Aufgrund des technologischen Wandels ist die Trübungsmessung<br />
bei modernen Dieselmotoren nicht mehr zeitgemäß. Die EU-Kommission<br />
will nun mit einer neuen Studie alternative Prüfverfahren und<br />
Messgrößen für die AU untersuchen lassen.<br />
de 1993 eingeführt. Seitdem gilt der Trübungskoeffizient<br />
als Messgröße für das<br />
Beurteilen des Schadstoffverhaltens von<br />
Selbstzündern. „Bei neueren Fahrzeugen<br />
mit Dieselpartikelfilter sind die Verfahren<br />
zum Messen der Abgastrübung zu<br />
ungenau, um die Wirksamkeit der Abgasnachbehandlungssysteme<br />
ausreichend<br />
beurteilen zu können“, sagt Harald Hahn,<br />
Vorsitzender des ASA-Arbeitskreises Diagnose.<br />
Dies haben seinen Worten zufolge<br />
verschiedene Studien in Deutschland<br />
(Emission 2010, Studie des Umweltbundesamtes)<br />
belegt.<br />
Nun hat auch die Europäische Kommission<br />
das Thema aufgegriffen und will mit<br />
einer Studie den Einsatz alternativer Prüfverfahren<br />
und Messgrößen für die periodische<br />
technische Fahrzeugüberwachung<br />
untersuchen. Dabei stützt sie sich auf den<br />
Absatz 11 der Richtlinie 2010/48/EU. Konkret<br />
heißt es dort: „Im Bereich alternativer<br />
Prüfverfahren für die Untersuchung des<br />
Wartungszustandes von Fahrzeugen mit<br />
Dieselmotor sind noch weitere Anstrengungen<br />
erforderlich, insbesondere in Bezug<br />
auf NO X - und Partikelemissionen.“<br />
www.<strong>amz</strong>.de/<br />
MET6<br />
EGEA begleitet EU-Studie<br />
Die Studie wurde europaweit ausgeschrieben.<br />
Anfang 2011 erhielt die CITA den<br />
Zuschlag für das Durchführen der Studie.<br />
Neben der Partikelmessung sind auch<br />
die Abgaskomponenten NO und NO 2 Gegenstand<br />
der Untersuchung. „Für diese<br />
Studie ist Mess-Equipment erforderlich,<br />
das es heute in dieser Form in Serie noch<br />
nicht gibt“, sagt Hahn. Deshalb sind seinen<br />
Worten zufolge die Mess- und Prüfgerätehersteller<br />
von Anfang an in die Studie der<br />
EU-Kommission eingebunden. Da die Studie<br />
europaweit Gültigkeit hat, wurde der<br />
europäische Dachverband der Gerätehersteller<br />
EGEA als Teilnehmer und ständiges<br />
Mitglied bei dieser Studie bestimmt. Als<br />
Chairman der EGEA Working Group 2 wird<br />
Harald Hahn die Interessen der EGEA vertreten.<br />
Neue Stickoxidmessungen<br />
Die EGEA hat bereits eine Umfrage unter<br />
ihren Mitgliedern gestartet und die Verfügbarkeit<br />
geeigneter Messtechnik abgefragt.<br />
„Aufgrund der zahlreichen Rückmeldungen<br />
gehen wir davon aus, dass die Studie seitens<br />
der Gerätehersteller mit sehr hoher Kompetenz<br />
begleitet werden kann“, so Hahn.<br />
Ein sehr spannendes Thema wird dabei die<br />
Messprozedur für die Abgasbestandteile<br />
NO und NO 2 sein. Denn Stickoxide entstehen<br />
erst bei hohen Verbrennungstemperaturen.<br />
Damit diese reproduzierbar und<br />
zuverlässig gemessen werden können,<br />
muss der Motor unter Last betrieben werden.<br />
Laut Hahn würde das theoretisch einen<br />
Rollenprüfstand erforderlich machen.<br />
Es gebe jedoch auch alternative Methoden<br />
für zuverlässige Stickoxidmessungen, die<br />
ebenfalls Gegenstand der Studie sind. Als<br />
Zeitrahmen für die Studie sind zwölf Monate<br />
vorgesehen. Der Abschluss soll noch in<br />
diesem Jahr erfolgen. rl<br />
www.asa-verband.de
Ein schwungvoller Jahresauftakt,<br />
den es zu festigen gilt<br />
_ Der freie Kfz-Teilemarkt ist mit Schwung ins Jahr 2011 gestartet. Die Gründe dafür, dass<br />
die positive Entwicklung des vergangenen Jahres auch im ersten Quartal des laufenden<br />
Jahres fortgeführt werden konnte, sind vielschichtig. Ein schnelles Ende dieser erfreulichen<br />
Branchenkonjunktur erscheint unwahrscheinlich, das gilt zumindest bis zur Jahresmitte.<br />
Wichtig ist dennoch, mögliche negative Einflussfaktoren im Auge zu behalten.<br />
Dem Kfz-Servicegeschäft geht<br />
es gut, die Betriebe freuen<br />
sich über eine Auslastung auf<br />
hohem Niveau, wie der ZDK<br />
kürzlich auf seiner Jahrespressekonferenz<br />
bekannt gab. Das gilt<br />
ohne Abstriche auch für den freien Kfz-<br />
Teilehandel. Die im GVA organisierten<br />
Teilehändler profitieren unmittelbar von<br />
einer guten Auslastung der Werkstätten,<br />
die die größte Kundengruppe für die<br />
Produkte des freien Kfz-Teilemarktes<br />
bilden.<br />
Die belebte Konjunktur in<br />
den Servicebetrieben kommt<br />
nicht von ungefähr, der frühe<br />
Wintereinbruch am Ende des<br />
vergangenen Jahres erhöhte<br />
den Bedarf an crash-parts, die<br />
„Winterreifenpflicht“ sorgte<br />
darüber hinaus für Sondereffekte<br />
im leider oft stagnierenden,<br />
Reifensegment.<br />
Doch nicht nur diese beiden<br />
Umstände haben ihren Anteil<br />
an der Entwicklung, sondern<br />
es gibt weitere Faktoren.<br />
Der Aufschwung der Gesamtwirtschaft<br />
brachte eine Verbesserung der Lage am<br />
Arbeitsmarkt mit sich, welche sich in<br />
Form einer steigenden Gesamtfahrleistung<br />
sowohl im privaten als auch im<br />
gewerblichen Bereich auswirken wird.<br />
Diese Rahmenbedingungen sorgen für<br />
eine prosperierende Nachfrage für die<br />
Produkte und Dienstleistungen des Kfz-<br />
Teile- und Servicemarkts.<br />
Interessant dürften in naher Zukunft<br />
die Spätfolgen der Abwrackprämie des<br />
Jahres 2009 werden: Viele der aufgrund<br />
des staatlich gesetzten Kaufanreizes erworbenen<br />
Fahrzeuge erreichen in Kürze<br />
das zeitliche Ende der von den Fahrzeugherstellern<br />
gewährten Neuwagengarantie.<br />
Die Neigung der Fahrzeughalter,<br />
nach Ende dieser Frist Produkte und<br />
Dienstleistungen des freien Teile- und<br />
Servicemarkts in Anspruch zu nehmen,<br />
steigt danach oftmals an. Die Käufer, die<br />
ihre Fahrzeuge im Rahmen der Abwrack-<br />
Hans Jürgen Wahlen,<br />
GVA-Geschäftsführer<br />
prämie erstanden haben, gelten zudem<br />
als besonders kostenbewusst und können<br />
deshalb frühzeitig als Kunden des<br />
freien Marktes gewonnen werden. In<br />
Anbetracht des außergewöhnlich guten<br />
Neufahrzeugabsatzes des Jahres 2009,<br />
entsteht hier in der nächsten Zeit mit<br />
Sicherheit weiteres Umsatzpotenzial<br />
für die Unternehmen des IAM. Bei all<br />
dem Positiven sollten dennoch mögliche<br />
Risiken nicht außer Acht gelassen<br />
werden. Dazu zählt vor<br />
allem die Entwicklung an<br />
den internationalen Rohstoffmärkten.<br />
Steigende<br />
Rohölpreise könnten<br />
etwa dafür sorgen, dass<br />
die Mobilitätsbudgets<br />
der Autofahrer zuungunsten<br />
von Wartung<br />
und Reparatur belastet<br />
werden. Auch haben<br />
sich wichtige Grund-<br />
stoffe für die industrielle<br />
Erzeugung durch<br />
den wachsenden Ressourcenhunger<br />
etwa der<br />
BRIC-Staaten Brasilien, Russland, Indien<br />
und vor allem China sowie der Entwicklung<br />
an den Rohstoffbörsen in letzter<br />
Zeit rasant verteuert, die Kosten dafür<br />
werden nun im Regelfall innerhalb der<br />
Distributionskette und damit letztlich<br />
an die Endverbraucher weitergegeben.<br />
Des Weiteren gilt es, mögliche Lieferengpässe<br />
seitens der Industrie zu beobachten.<br />
Nachdem die Bänder gerade<br />
der deutschen Fahrzeughersteller zu<br />
Zeiten der Absatzkrise im Neufahrzeuggeschäft<br />
oftmals lange Zeit still standen<br />
und davon auch die OE-Lieferanten betroffen<br />
waren, entstanden auch durch<br />
die schlagartig wieder einsetzende<br />
Nachfrage für die OE-Erstausrüstung<br />
Lieferschwierigkeiten für die Produkte<br />
des Kfz-Aftermarket. Diese Probleme<br />
schienen zuletzt weitgehend gelöst, die<br />
jüngsten dramatischen Entwicklungen<br />
im wichtigen Automotive-Standort Japan<br />
könnten allerdings neue Probleme<br />
nachrichten<br />
aufwerfen. Unbenommen dieser externen<br />
Einflussfaktoren auf die Branche<br />
bleibt zu wünschen, dass sich der freie<br />
Kfz-Teilemarkt in den nächsten Quartalen<br />
weiterhin auf einem erfolgversprechenden<br />
konjunkturellen Pfad befinden<br />
wird.<br />
Hans Jürgen Wahlen, GVA-Geschäftsführer<br />
GvA n Ac h r i c h T E n 4 / 2 0 1 1<br />
inhaltsverzeichnis<br />
Editorial 91<br />
Sitzung des<br />
GVA-Handelsbeirates 92<br />
Jahrestreffen von<br />
FWI und GVA in Ratingen 94<br />
GVA-College: Interessante<br />
Seminare im Sommer 97<br />
G v A n A c h r i c h T E n<br />
impressum<br />
Gothaer Straße 17, 40880 Ratingen<br />
Postfach 12 56, 40832 Ratingen<br />
Telefon (0 21 02) 7 70 77-0<br />
Telefax (0 21 02) 7 70 77-17<br />
1. Vorsitzender: Hartmut Röhl<br />
Geschäftsführung: Hans Jürgen Wahlen,<br />
Marita Kloster<br />
Redaktion der GVA-Nachrichten:<br />
Alexander Vorbau (verantwortlich);<br />
Jürgen Rinn<br />
Schlütersche Verlagsgesellschaft<br />
mbH & Co. KG, Hans-Böckler-Allee 7<br />
30173 Hannover<br />
<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör nr. 4-2011 91
nachrichten<br />
Sitzung des<br />
GvA-handelsbeirats<br />
_ Die handelsbeiräte des Gesamtverband Autoteile-handel e.v.<br />
trafen im März zu ihrer ersten Sitzung im laufenden Jahr zusammen.<br />
neben einem intensiven Austausch zur Marktsituation standen weitere<br />
wichtige Branchenthemen auf der Agenda.<br />
Der Handelsbeirat soll eine<br />
enge Verbindung zwischen<br />
Mitgliederbasis und Präsidium<br />
gewährleisten. Er ist ein beratendes<br />
Gremium und dient<br />
der Entscheidungsvorbereitung für das<br />
Präsidium. In diesem ausgewählten<br />
Kreis der GVA-Handelsmitglieder<br />
werden alle wichtigen Themen vorgedacht<br />
und diskutiert. Man könnte den<br />
Handelsbeirat daher auch als „kleinen<br />
Parteitag“ bezeichnen, der in seiner<br />
Zusammensetzung den Markt repräsentiert.<br />
Auf diese Weise ist gesichert,<br />
dass über die dort versammelten Multiplikatoren<br />
Informationen, Stimmungen<br />
und Meinungen aus der Mitgliederbasis<br />
in die Verbandsarbeit getragen werden.<br />
In der Sitzung im März zeigten sich<br />
die anwesenden Top-Entscheider mit<br />
der wirtschaftlichen Entwicklung des<br />
freien Kfz-Teilemarktes zufrieden. Diese<br />
kommt nicht von ungefähr, denn<br />
die Innungsbetriebe des Kfz-Gewerbes<br />
melden eine gute Auftragslage, was<br />
92 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör nr. 4-2011<br />
Michael Göhrum<br />
(Göhrum) im<br />
Gespräch mit<br />
Hartmut Röhl<br />
Dr. Klaus Stender<br />
(Geueke) im Meinungsaustausch<br />
mit Rüdiger Hahn<br />
(Winkler)<br />
auch den Teilehändlern zugutekommt.<br />
Für das laufende Jahr kann mit einem<br />
weiterhin stabilen Wachstum gerechnet<br />
werden.<br />
Einen weiteren wichtigen Punkt auf<br />
der Tagesordnung der Sitzung bildete<br />
der Zugang zu den technischen Informationen<br />
der Fahrzeughersteller. Als<br />
technische Informationen gelten alle<br />
Angaben, die letztlich für die Wartung<br />
oder Instandsetzung eines Kraftfahrzeugs<br />
benötigt werden. Bezüglich des<br />
Zugangs zu technischen Informationen<br />
enthalten mehrere europäische Typgenehmigungsverordnungen<br />
bereits<br />
technische Vorschriften über den Zugang<br />
zu Reparatur- und Wartungsinformationen<br />
für unabhängige Marktteilnehmer.<br />
Die von der Europäischen<br />
Kommission in den Leitlinien der „Aftermarket-GVO“<br />
eingebrachte Neuerung<br />
ist die Bezugnahme auf die Typgenehmigungsverordnungen.<br />
Anders ausgedrückt:<br />
Um festzustellen, ob eine Information<br />
den unabhängigen Teilnehmern<br />
Gut gelaunt: GVA-<br />
Präsident Hartmut<br />
Röhl und der 1.<br />
stellv. Vorsitzende<br />
des Verbands<br />
Bernhard Strauch<br />
(Stahlgruber)<br />
GVA-Geschäftsführerin<br />
Marita Kloster,<br />
Erhard Pannenbecker<br />
(Pannenbecker)<br />
und Eva Hengstenberg-Höfmann<br />
(Hengstenberg) am<br />
Rande der Sitzung<br />
RA Marcus Sacré (Osborne Clarke) referierte<br />
zum Thema „Technische Informationen“<br />
des Kfz-Servicemarktes zur Verfügung<br />
gestellt werden muss, sollte ein Blick<br />
auf die Vorschriften über den Zugang<br />
zu den Reparatur- und Wartungsinformationen<br />
in den Instrumenten der<br />
Typgenehmigung geworfen werden.<br />
Jedenfalls müssen alle Informationen,<br />
die der OEM den Mitgliedern seines<br />
autorisierten Netzes mitteilt, auch den<br />
unabhängigen Marktteilnehmern zur
Verfügung gestellt werden. Darüber hinaus<br />
wird in den Leitlinien auf die Verordnung<br />
(EG) Nr. 715/2007 („Euro 5/6“)<br />
verwiesen, woraus eine wichtige Verbindung<br />
von „Euro 5/6“ (gilt lediglich<br />
für alle Pkw, die nach dem 1. September<br />
2009 typgenehmigt wurden) und der<br />
„Aftermarket-GVO“ (gilt für den gesamten<br />
Fahrzeugpark) geschaffen wird: Die<br />
EU-Kommission möchte offensichtlich,<br />
dass die Regeln und Definitionen zum<br />
Thema „technische Informationen“ aus<br />
„Euro 5/6“, Anwendung auf den gesamten<br />
Fahrzeugpark finden. Für die Teileidentifizierung<br />
sagen die Leitlinien der<br />
Europäischen Kommission ausdrücklich<br />
aus, dass Teilecodes und andere Informationen,<br />
die zur Identifizierung des<br />
korrekten Ersatzteils erforderlich sind,<br />
auch unabhängigen Marktteilnehmern<br />
Die Marktsituation wurde von den Beteiligten als gut eingeschätzt<br />
Interessiert verfolgten die Teilnehmer die Ausführungen der Referenten<br />
bereitgestellt werden müssen, wenn sie<br />
im autorisierten Netz des Fahrzeugherstellers<br />
verfügbar sind.<br />
Compliance, d.h. regelkonformes<br />
Verhalten, bildete ein weiteres Thema<br />
der Beiratssitzung. Nicht zuletzt das<br />
Fehlverhalten einiger internationaler<br />
Großkonzerne anderer Branchen und<br />
fragwürdige Praktiken im Finanzsektor<br />
haben Compliance verstärkt in den Fokus<br />
von Politik und Justiz rücken lassen.<br />
Auch für die Unternehmen des freien<br />
Kfz-Teilemarktes ist es empfehlenswert,<br />
sich mit dieser umfassenden Materie<br />
auseinander zu setzen (siehe auch GVA-<br />
Nachrichten in <strong>amz</strong> 3/2011). Der GVA<br />
hatte eine Referentin zu diesem Thema<br />
geladen, die in ihrem Vortrag auf die<br />
besondere Rolle der Compliance im Geschäftsverkehr<br />
einging. Für den Groß-<br />
Vom GVA-Präsidium waren Rüdiger Hahn (Winkler), Fabian Roberg (Coler), Hartmut Röhl,<br />
Bernhard Strauch (Stahlgruber) sowie Michael Katschmanowski (Matthies) anwesend<br />
Dr. Gabriela Lenz informierte<br />
über das Thema Compliance<br />
Jens G. Bensch (Auto-Teile-Unger) wurde<br />
kürzlich in den Handelsbeirat berufen und<br />
nahm erstmals an einer Sitzung des<br />
Gremiums teil<br />
handel hat der BGA, dessen Mitglied der<br />
GVA ist, einen Verhaltenskodex im Rahmen<br />
eines umfassenden Compliance-<br />
Programms erarbeitet, in dem wichtige<br />
Bereiche regelkonformen Verhaltens<br />
und praxisbezogene Verhaltensrichtlinien<br />
enthalten sind. Informationen zu<br />
dem Programm können GVA-Mitglieder<br />
von der Geschäftsstelle des Verbands<br />
erhalten.<br />
Das nächste Treffen der Handelsbeiräte<br />
findet in der zweiten Hälfte dieses<br />
Jahres statt. Dabei werden dann auch<br />
wieder die Vertreter der Industrie anwesend<br />
sein, die in Kürze zu einer separaten<br />
Sitzung zusammenkommen.<br />
<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör nr. 4-2011 93
nachrichten<br />
Jahrestreffen<br />
von FWi und GvA<br />
in ratingen<br />
_ Mindestens einmal jährlich treffen sich vertreter des GvA mit<br />
Entscheidern des Fachverband Werkzeugindustrie e.v. (FWi).<br />
Die Gespräche sind sehr sinnvoll, da sich nicht nur die Märkte für<br />
Kfz-Teile und Werkzeuge überschneiden, sondern sich auch in der<br />
wettbewerbspolitischen Arbeit beider verbände Anknüpfungspunkte<br />
finden lassen. Des Weiteren sind verschiedene Mitglieder des<br />
FWi auch im GvA organisiert.<br />
Der FWI mit Sitz in Remscheid hat<br />
die Aufgabe, die gemeinsame<br />
wirtschaftliche und technische<br />
Entwicklung der von ihm zu vertretenden<br />
Industriezweige zu<br />
fördern sowie die gemeinsamen fachlichen<br />
Interessen der Werkzeugindustrie und die<br />
wirtschaftlichen und technischen Belange<br />
seiner Mitglieder gegenüber behördlichen,<br />
wirtschaftlichen und sonstigen Stellen und<br />
Einrichtungen im In- und Ausland wahrzunehmen.<br />
Der Verband betreut mehr als<br />
80 Hersteller von Handwerkzeugen der<br />
Bereiche Bau- und Installationswerkzeuge,<br />
Meßzeuge, Schlagwerkzeuge (Hämmer,<br />
Meißel, Äxte, Beile), Schraubwerkzeuge<br />
(Schraubenschlüssel und Schraubendreher),<br />
Spannzeuge und Zangen. Darüber<br />
hinaus vertritt der FWI verschiedene Hersteller<br />
von Maschinenwerkzeugen. Vor<br />
diesem Hintergrund ergeben sich relevante<br />
Anknüpfungspunkte für die Arbeit<br />
der GVA-Mitglieder und deren Kunden.<br />
Beide Verbände zeigten sich im Austausch<br />
zur wirtschaftlichen Lage zufrieden<br />
mit dem Verlauf des vergangenen Jahres.<br />
Die deutsche Werkzeugindustrie präsentierte<br />
sich in 2010 nach zuvor zwei schwierigen<br />
Jahren gut erholt. Die Kurzarbeit in<br />
der Branche ist im letzten Jahr deutlich<br />
zurückgegangenen, die positive Entwicklung<br />
gewann an Nachhaltigkeit und gibt<br />
im laufenden Jahr Anlass für positive Erwartungen.<br />
Der freie Kfz-Teilemarkt hatte<br />
sich in der Mehrzahl der Segmente als ver-<br />
94 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör nr. 4-2011<br />
GVA-Präsident Hartmut Röhl (links im<br />
Bild) begrüßte die Vertreter des FWI in der<br />
Ratinger Geschäftsstelle des Verbands<br />
gleichsweise krisenfest erwiesen, neuere<br />
Daten und Prognosen zur Branche lassen<br />
darauf schließen, dass auch 2011 einen<br />
positiven Verlauf für die Betriebe aus Kfz-<br />
Teilehandel und –industrie nehmen wird.<br />
Im Rahmen der Sitzung stellte der<br />
GVA den aktuellen Stand verschiedener<br />
wettbewerbspolitische Projekte vor.<br />
Dazu zählt etwa die Liberalisierung des<br />
europäischen Marktes für sichtbare Kfz-<br />
Ersatzteile wie Motorhauben, Kotflügel,<br />
Außenspiegel, Scheiben, Scheinwerfer und<br />
Rückleuchten. Eine abschließende Entscheidung<br />
des EU-Ministerrats für die<br />
Einführung einer so genannten Reparaturklausel<br />
steht weiterhin aus, wird vom<br />
GVA aber fortgesetzt und mit Vehemenz<br />
eingefordert. Ein weiteres wichtiges Lobby-Thema<br />
des Verbands war die Neuauflage<br />
sektor-spezifischer Regeln für den<br />
Kfz-Aftermarket. Nach dem Auslaufen der<br />
Gruppenfreistellungsverordnung (EG) Nr.<br />
1400/2002 trat zum 1. Juni 2010 ein neuer<br />
kartellrechtlicher Rahmen für den Kfz-<br />
Aftermarket in Kraft. Er bezieht sich auf<br />
den Handel mit Kfz-Ersatzteilen sowie die<br />
Reparatur und Wartung von Kraftfahrzeugen<br />
mit mehr als drei Rädern (z.B. Personenkraftwagen,<br />
leichte und schwere Nutzfahrzeuge).<br />
Die neuen Vorschriften sind<br />
für die Einkaufs- und Vertriebsverträge der<br />
Fahrzeughersteller (OEM) ebenso relevant<br />
wie für Verträge zwischen Teilnehmern des<br />
freien Kfz-Ersatzteil- und Servicemarktes.<br />
Nach der Neuauflage der Regeln ist die<br />
Arbeit des Verbands in Sachen GVO aber<br />
bei Weitem nicht abgeschlossen. Die Umsetzung<br />
und Einhaltung der Regeln in der<br />
Praxis erfordern ein genaues Monitoring.<br />
Unterstützt wird der GVA dabei auch durch<br />
die europaweite „Right to Repair“ Kampagne<br />
(www.r2rc.de).<br />
Einen weiteren Punkt auf der Tagesordnung<br />
bildete ein Austausch über die Messeaktivitäten<br />
der Verbände. Was für den<br />
GVA die Frankfurter Automechanika, ist<br />
für den FWI die Internationale Eisenwarenmesse<br />
in Köln. Beide Veranstaltungen besitzen<br />
für die jeweiligen Branchen den Charakter<br />
wichtiger Leitmessen. Die nächsten<br />
Ausgaben der beiden Branchenschauen<br />
finden in 2012 statt.<br />
Turnusgemäß werden sich FWI und<br />
GVA voraussichtlich im Frühjahr 2012 wieder<br />
zum Gespräch treffen.<br />
Michael Liebhardt (FWI), Jörg Czempisz (Stahlwille) und Matthias J. Hoffmann (Hazet)<br />
Bernhard Strauch (Stahlgruber) sowie Marita Kloster und Hans Jürgen Wahlen (beide GVA)
Manager Fahrzeugteile –<br />
Erste runde in 2011 abgeschlossen<br />
_ neunzehn weitere Mitarbeiter aus Kfz-Teileindustrie und<br />
-teilehandel können sich seit Kurzem mit dem in der Branche<br />
renommierten und deshalb zugleich sehr begehrten Titel<br />
„Manager Fahrzeugteile“ schmücken. Die mündliche<br />
Abschlussprüfung fand Mitte März in rösrath bei Köln statt.<br />
Der mündlichen Abschlussprüfung<br />
vorausgegangen<br />
waren drei Wochen intensiven<br />
Lernens in Präsenzveranstaltungen.<br />
Die Teilnehmer<br />
wurden in den Fächern Jura, BWL, Markt<br />
und Wettbewerb, Marketing sowie<br />
Mitarbeiterführung von erfahrenen<br />
Dozenten intensiv geschult. Zielgerichtet<br />
sollen sie so auf die Anforderungen in<br />
Führungspositionen vorbereitet werden.<br />
Das Arbeitspensum für die angehenden<br />
„Manager Fahrzeugteile“ war intensiv.<br />
So musste das in den Präsenzveranstaltungen<br />
vermittelte Wissen in schriftlichen<br />
und mündlichen Prüfungen<br />
nachgewiesen werden – eine nicht zu<br />
unterschätzende Herausforderung, da<br />
die Fortbildung in der Regel berufsbegleitend<br />
durchgeführt wird.<br />
Der Ablauf der mündlichen Prüfung<br />
folgte in der ersten Runde 2011 dem<br />
bewährten Procedere: Jeder Teilnehmer<br />
lost eine Frage aus dem themenübergreifenden<br />
Portfolio des „Manager Fahr-<br />
zeugteile“ und hat 15 Minuten Zeit, seine<br />
Antwort vorzubereiten. Im Anschluss<br />
daran müssen sich die Seminaristen<br />
dem Prüfungsausschuss stellen. Hier<br />
gilt es, die bearbeitete Frage zu beantworten<br />
und auch das Wissen<br />
in anderen Themengebieten<br />
des „Manager Fahrzeugteile“<br />
unter Beweis zu stellen. Der<br />
Prüfungsausschuss fragte wie<br />
gewohnt intensiv aber stets<br />
fair nach.<br />
Die investierte Zeit und<br />
Mühe der angehenden „Manager<br />
Fahrzeugteile“ zahlte<br />
sich aus: Alle Teilnehmer absolvierten<br />
die Abschlussprüfung<br />
erfolgreich. Für die Absolventen<br />
des Kurses lohnt sich<br />
der Abschluss doppelt: Zum ei-<br />
Etwas „Losglück“ gehört beim<br />
Ziehen der Sanduhrfrage dazu...<br />
Die Absolventen<br />
und Dozenten<br />
der ersten Runde<br />
nen erhalten sie eine Einladung zur diesjährigen<br />
Jahresmitgliederversammlung<br />
mit anschließendem Kongress des GVA<br />
am 25./26. Oktober in Hannover und<br />
haben dort die Möglichkeit zu einem<br />
intensiven Meinungsaustausch mit<br />
zahlreichen Branchenvertretern aus Teileindustrie<br />
und -handel. Zum anderen<br />
haben sie durch das in der Fortbildung<br />
vermittelte branchenbezogene Wissen<br />
eine wichtige Basis für ihre weitere Entwicklung<br />
erhalten, davon profitieren natürlich<br />
zuallererst auch ihre Unternehmen.<br />
<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör nr. 4-2011 95
nachrichten<br />
Traditionell haben die Teilnehmer in<br />
den drei Wochen des Lehrgangs enge<br />
Bande geknüpft, die oftmals über Jahre<br />
und über Unternehmensgrenzen hinaus<br />
halten. Die durch den „Manager Fahrzeugteile“<br />
erworbenen neuen Kompetenzen<br />
kommen sicher nicht nur den<br />
Absolventen und deren Unternehmen<br />
zugute, sondern dienen ein Stück weit<br />
auch der Profilierung des freien Kfz-<br />
Teile- und Servicemarkts, wie auch der<br />
Vorsitzende des Prüfungsausschusses,<br />
GVA-Präsidiumsmitglied Stephan Klatt,<br />
bei der Überreichung der Zeugnisse<br />
betonte. Für die Absolventen des „Manager<br />
Fahrzeugteile“ gibt es darüber<br />
hinaus Möglichkeiten, das erworbene<br />
Wissen weiter zu vertiefen. Das College-<br />
Ein Wiedersehen der Absolventen ist zur<br />
Jahresmitgliederversammlung des GVA im<br />
Oktober möglich<br />
96 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör nr. 4-2011<br />
...zufriedene Gesichter deuten darauf hin, dass die Fragen gefallen<br />
Grund zum Feiern: Alle Teilnehmer konnten erfolgreich abschließen<br />
programm des GVA bietet dafür maßgeschneiderte<br />
Lösungen. In erster Linie<br />
ist dabei der „Manager Fahrzeugteile<br />
PLUS“ zu nennen, bei dem in sieben Fächern,<br />
die sich auf drei Blöcke aufteilen,<br />
branchenrelevantes Wissen kompakt<br />
vermittelt wird. Die im „Manager Fahrzeugteile“<br />
vermittelten Inhalte werden<br />
im PLUS-Lehrgang weiter vertieft, und<br />
zwar in den Bereichen Investition und<br />
Finanzierung, Rechnungswesen und<br />
Controlling, Bilanzierung, Preispolitik,<br />
Kommunikationspolitik, Logistik sowie<br />
Personalwesen. Informationen zum<br />
„Manager Fahrzeugteile PLUS“ sind unter<br />
www.gva.de abrufbar.<br />
Die Abschlussprüfungen der ersten<br />
Runde bildeten nur den Auftakt für den<br />
„Manager Fahrzeugteile“ in 2012. Zwei<br />
weitere ausgebuchte Durchgänge mit<br />
insgesamt 40 Teilnehmern werden in<br />
Kürze abgeschlossen.<br />
GVA-Präsidiumsmitglied Stephan Klatt bei<br />
der Bekanntgabe der Prüfungsergebnisse
GvA-college:<br />
interessante Seminare<br />
im Sommer<br />
_ Das GvA-college, das Fortbildungsprogramm für den<br />
freien Kfz-Teilemarkt, kennt keine Sommerpause. Stattdessen<br />
warten im Juli interessante veranstaltungen etwa aus den<br />
Bereichen Jura und Mitarbeitermanagement auf die vertreter<br />
der Branche.<br />
Entlohnungssysteme im Vertrieb<br />
entscheiden in hohem Maße<br />
über die Effizienz der Vertriebsbemühungen<br />
eines Unternehmens.<br />
Umso mehr kommt es<br />
darauf an, das Vergütungssystem so<br />
zu gestalten, dass es einerseits die<br />
Unternehmensziele realisieren hilft<br />
und andererseits zu Spitzenleistungen<br />
motiviert. Somit kommen den Außendienst-<br />
und Innendienst-Entlohnungssystemen<br />
Bedeutung als besondere<br />
Absatzinstrumente zu. Moderne Vergütungssysteme<br />
weisen eine hohe<br />
Dynamik und einen starken Motivationseffekt<br />
auf. Sie schließen zahl-<br />
Seminarleiter Dr. Hans-Peter Kieser freut sich<br />
auf die Teilnehmer<br />
reiche Mitarbeiter des Unternehmens<br />
ein und sind „spannend“, d.h. motivierend<br />
gestaltet. Natürlich gehen sie<br />
vornehmlich vom Ertrag aus, den der<br />
Mitarbeiter beigesteuert hat.<br />
Das Seminar „So entwickeln Sie<br />
ein motivierendes Vergütungssystem<br />
für Ihren Außen- und Innendienst“ im<br />
Rahmen des GVA-College widmet sich<br />
am 5. Juli 2011 in Ratingen diesem<br />
wichtigen Thema. Die Veranstaltung<br />
richtet sich vor allem an Unternehmer,<br />
Geschäftsführer, Vertriebs-, Verkaufs-<br />
und Marketingleiter sowie Führungskräfte<br />
aus dem Rechnungswesen und<br />
dem Controlling. Ziel der Fortbildung<br />
ist es, Wissen darüber zu vermitteln,<br />
wie Vergütungssysteme zur Steigerung<br />
der Umsatzrendite beitragen und<br />
als Führungs- und Steuerungsinstrumente<br />
des Vertriebs wirken können.<br />
Inhaltliche Schwerpunkte des Seminars<br />
bilden unter anderem eine Analyse<br />
des Status quo traditioneller Entlohnungssysteme<br />
und die Analyse ihrer<br />
Defizite. Diesem Bereich schließt sich<br />
ein detaillierter Überblick über moderne<br />
Ansätze der Vergütung an. Betrachtung<br />
finden dabei unter anderem der<br />
„Profit-Center-Ansatz“, die Zielprämie<br />
als motivierendes Instrument, Added-<br />
Value-Provisionen sowie Möglichkeiten<br />
zur Teamvergütung. Neben den theoretischen<br />
Grundlagen, die selbstverständlich<br />
praxisnah vermittelt werden,<br />
wird der Seminarleiter aufzeigen, wie<br />
die Umstellung auf ein neues Vergütungssystem<br />
erfolgen kann und welche<br />
rechtlichen und psychologischen<br />
Das GVA-College steht für<br />
attraktive Fortbildungsangebote<br />
<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör nr. 4-2011 97
nachrichten<br />
Anforderungen dabei beachtet werden<br />
sollten. Die Anmeldung zu dem<br />
Seminar ist bereits möglich. Nähere<br />
Informationen sind unter www.gva.de<br />
abrufbar bzw. von der GVA-Geschäftsstelle<br />
unter Tel. 0 21 02 / 77 0 77-0 erhältlich.<br />
Seminar „Der reklamations-<br />
und Garantieexperte im<br />
Autoteilemarkt“<br />
Reklamationen gehören für Mitarbeiter<br />
im Kundendienst zum Arbeitsalltag.<br />
Dabei sind die Bearbeitungsprozesse<br />
im Reklamations- und Garantiewesen<br />
für die Unternehmen aus Teilehandel<br />
und -industrie kostenintensiv und binden<br />
erhebliche personelle Ressourcen.<br />
Ein gut funktionierendes Reklamationsmanagement<br />
ist aber von großer<br />
Bedeutung für die Kundenzufriedenheit<br />
und somit letztlich auch für die<br />
Kundenbindung. Das Management von<br />
Reklamationen erfordert dabei nicht<br />
nur Wissen über die rechtlichen Grundlagen<br />
sondern auch Fingerspitzengefühl<br />
auf der persönlichen Ebene. Das<br />
Seminar „Der Reklamations- und Garantieexperte<br />
im Autoteilemarkt“, das<br />
vom 6. bis 8. Juli im Rahmen des GVA-<br />
College in Ratingen stattfindet, möchte<br />
beide Ebenen zusammenführen.<br />
98 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör nr. 4-2011<br />
Auch die persönliche Ebene,<br />
der Faktor „Mensch“, wird berücksichtigt.<br />
Das angebotene<br />
Verhaltenstraining soll einen<br />
wichtigen Beitrag zur Kundenbindung<br />
und zum Geschäftserfolg<br />
leisten. Die Teilnehmer<br />
sollen dabei lernen, Reklamationsfälle<br />
richtig einzuschätzen<br />
und eine sachbezogene Lösung<br />
unter Einbeziehung der emotionalen<br />
Ebene zu erreichen. Dafür<br />
werden der geeignete Aufbau<br />
und die Struktur von Servicegesprächen<br />
geübt und lösungsorientierte<br />
Verhaltensweisen im<br />
Kundengespräch trainiert. Ein<br />
spezieller Aspekt ist der Umgang<br />
mit „schwierigen“ Kunden.<br />
Die rechtlichen Grundlagen<br />
der Abwicklung von Reklamationen<br />
werden von Rechtsanwalt<br />
Marcus Sacré am zweiten Tag<br />
der Veranstaltung behandelt.<br />
Die tägliche Praxis in den Unternehmen<br />
zeigt, dass es nicht<br />
immer leicht ist, bei rechtlichen<br />
Aspekten der Abwicklung von<br />
Gewährleistungs- und Garantieansprüchen<br />
den Überblick zu<br />
behalten. Um als Unternehmen<br />
auf der sicheren Seite zu sein,<br />
muss daher einiges beachtet<br />
Das vollständige Programm<br />
des GVA-College ist unter<br />
www.gva.de abrufbar<br />
RA Marcus Sacré (Osborne Clarke) informiert<br />
zum Thema Garantie und Gewährleistung<br />
Der Dozent ist ein Experte für Sachmängelhaftung<br />
werden. Nur wer die Rechtsvorschriften<br />
kennt, kann dem Kunden darüber hinaus<br />
die Servicevorteile des eigenen<br />
Hauses darstellen. Um das zu erreichen,<br />
werden den Teilnehmern die Grundlagen<br />
des aktuellen Schuldrechts beziehungsweise<br />
dessen Auswirkungen auf<br />
das Gewährleistungsrecht vermittelt<br />
sowie Grundsätze des Schadensersatzrechts<br />
gelehrt. Weitere Schwerpunkte<br />
des Seminars liegen auf der Bedeutung<br />
der Allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />
(AGB) für Reklamationsabwicklung<br />
und eine Betrachtung des Themas<br />
„Aufwendungsersatz“.<br />
Nähere Informationen zu allen Seminaren<br />
im Rahmen des GVA-College<br />
sind unter www.gva.de abrufbar sowie<br />
telefonisch von der GVA-Geschäftsstelle<br />
unter 0 21 02 / 77 0 77-0 erhältlich.
teilemarkt<br />
Qualität verpflichtet<br />
_ Das Hamburger Traditionsunternehmen Ruville baut durch<br />
komplette Reparaturlösungen in OE-Qualität seine Kit-Kompetenz<br />
weiter aus und hat sein Sortiment um Federn erweitert. Um weiterhin<br />
Maßstäbe bei Motor, Fahrwerk und Service zu setzen, startet ab April<br />
die Ruville-Schulungsoffensive 2011.<br />
Was haben Johann Lafer<br />
und die Egon von Ruville<br />
GmbH gemeinsam?<br />
Diese Frage stellten sich<br />
im vergangenen Jahr auf<br />
der Automechanika in Frankfurt Fernsehkoch<br />
Johann Lafer und Georg Wallus,<br />
Geschäftsleiter Operatives Geschäft der<br />
Egon von Ruville GmbH. Bei der Betrachtung<br />
von Parallelen in ihren wohl total<br />
unterschiedlichen Geschäftsbereichen<br />
fanden sie einen gemeinsamen Nenner,<br />
die Wertigkeit von Qualität. Johann<br />
Lafer bedauert den Verfall der Esskultur,<br />
also die Tendenz zu Fertigprodukten im<br />
Foodbereich, weshalb immer weniger<br />
Menschen wert auf gutes Essen, sprich<br />
auf Qualität legen. Ähnliche Ansätze sah<br />
Das Original als Maß der Dinge: Das Hamburger<br />
Technik- und Entwicklungsteam führt seit 2010<br />
im eigenen Prüflabor unterschiedliche Testszenarien<br />
und strenge Qualitätskontrollen durch.<br />
100 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
Georg Wallus in seinem Geschäftsbereich,<br />
dem Kfz-Aftermarket. Für ihn ist<br />
das Original das Maß der Dinge für Fahrwerk-<br />
und Lenkungsteile. Dabei macht er<br />
den hohen Qualitätsanspruch deutlich,<br />
mit dem die Egon von Ruville GmbH bei<br />
den Produkten und Dienstleistungen am<br />
Markt vertreten ist und verweist darauf,<br />
dass erfahrene Produktentwickler und<br />
Techniker aus seinem Hause bei Fahrwerk-<br />
und Lenkungsteilen ihr kreatives<br />
Potenzial in marktgerechte Ersatzteil-<br />
Sortimente umsetzen. Dabei macht<br />
es keinen Unterschied ob Traggelenke,<br />
Querlenker, Stabilisatorkoppelstangen<br />
und Axialgelenke oder Spurstangenköpfe,<br />
Lenkmanschettensätze oder<br />
Federbeinstützlager, bei Ruville hat man<br />
für alle gängigen europäischen und asiatischen<br />
Fahrzeuge das richtige Ersatzteil,<br />
wobei der Maßstab dabei immer das Original<br />
des Automobilherstellers ist. Beim<br />
Hamburger Systemspezialisten kennt<br />
man die Anforderungen der Kunden<br />
genau. „Auf dem deutschen und internationalen<br />
Pkw- und Nkw-Teilemarkt<br />
sind hoch integrierte Systeme heutzutage<br />
Standard“, bringt es Wallus auf den<br />
Punkt. Beim Hamburger Traditionsunternehmen<br />
hat man frühzeitig die Zeichen<br />
der Zeit erkannt und mit Einzelkomponenten<br />
sowie Reparatursets für<br />
Fahrwerke und Motoren im Pkw- und<br />
Nkw-Segment von Achsmanschettensätzen<br />
über Motor- und Getriebelager,<br />
Kunden in weltweit über 100 Ländern<br />
verlassen sich auf die ausgefeilte Logistik und<br />
das rund um die Uhr funktionierende Warenwirtschaftsystem<br />
von Ruville in Hamburg.<br />
„Die Marke Ruville definiert sich als kompetenter<br />
Partner weit über das reine Ersatzteil<br />
hinaus und steht innerhalb der Schaeffler-<br />
Gruppe für innovative Qualität“, sagt Georg<br />
Wallus, Geschäftsleiter Operatives Geschäft der<br />
Egon von Ruville GmbH.<br />
Federbeinstützlager, Radlagersätze und<br />
Wasserpumpen bis hin zu Lenkungs- und<br />
Fahrwerkskomponenten entwickelt.<br />
Mehr und mehr entwickelte man sich<br />
dabei vom Radlageranbieter zum Entwickler<br />
integrierter Reparatur- und Kit-<br />
Systeme. Von der Entwicklung bis zur<br />
Fertigung von Produkten und Systemlösungen<br />
für Motoren und Fahrwerk verfügt<br />
der 1922 in Hamburg gegründete<br />
Systemspezialist heute über integrierte<br />
Prozesse in allen Phasen der Produktentstehung.<br />
Seit 2008 werden auch Ersatzteile<br />
für Nutzfahrzeuge angeboten und<br />
kontinuierlich das Angebot aus Lenkungsteilen,<br />
Wasserpumpen und Spannrollen<br />
erweitert. Derzeit optimieren bei<br />
Ruville knapp 170 Mitarbeiter das über<br />
25.000 Produkte umfassende Portfolio.<br />
Zuverlässigkeit<br />
bis ins letzte Detail<br />
Um Werkstätten und ihren Kunden für<br />
den Reparaturfall sichere sowie kostengünstige<br />
Lösungen in Erstausrüster-<br />
Qualität bieten zu können, hatte Ruville<br />
als Erster beim Radlagersatz den<br />
Reparatur-Kit in den Markt gebracht. Als<br />
Sortimentsoptimierer stellt man dort<br />
die Kits so zusammen, damit die Werkstatt<br />
ohne Unterbrechung die Reparatur<br />
durchführen und dem Kunden die volle<br />
Qualitätsbandbreite gewähren kann.<br />
Allein im Bereich Wasserpumpen-Kit<br />
können über 170 Kits für alle gängigen<br />
europäischen und asiatischen Pkw-Modelle,<br />
zwölf davon inklusive Thermostat,<br />
sowie rund 6500 Teile im Fahrwerk-Programm<br />
angeboten werden. Die aktuellen<br />
Wasserpumpen-Kits beinhalten alle<br />
erforderlichen Spann- und Umlenkrollen,<br />
den Zahnriemen der Wasserpumpe<br />
sowie bei einigen Fahrzeugen zusätzlich<br />
den Thermostat. Das umfangreiche<br />
Programm umfasst desweiteren auch
zahlreiche Kettentrieb-, Nockenwellen-<br />
sowie Spannrollen-, Radlager- aber<br />
auch Federbeinstützlager- und Protection-<br />
sowie Axialgelenk- und Kurbelwellenschwingungsdämpfer-Kits.<br />
Zusätzlich<br />
wird jetzt ganz neu im Bereich Fahrwerk<br />
die Produktlinie Pkw-Federn eingeführt.<br />
„Vor zehn Jahren waren Federn im Kfz-<br />
Aftermarket noch kein Thema. Mittlerweile<br />
sieht das durch zunehmende Federbrüche<br />
schon anders aus. Heute fragt<br />
der Markt massiv nach Federn nach und<br />
wir setzen auf dieses Segment getreu<br />
unserem Credo, vom Markt zum Produkt“,<br />
macht Wallus deutlich. Die neue<br />
Produktlinie mit den vier gängigsten Federtypen<br />
als konische, zylindrische, Miniblock-<br />
und KMP- oder Side-Load-Feder<br />
wird die wichtigsten europäischen und<br />
asiatischen Applikationen abdecken. Seit<br />
April 2011 ist das gesamte Federn-Sortiment<br />
auch auf TecDoc gelistet.<br />
Das Original als Maß der Dinge<br />
„Unsere Kunden in weltweit über 100<br />
Ländern wissen dieses Produkt- und Qualitätsmanagement<br />
zu schätzen“, hebt<br />
Katja Rehlen, Leiterin Business Development<br />
und Marketing, hervor. Denn dass<br />
der hohe Qualitätsanspruch mehr als ein<br />
Lippenbekenntnis ist, unterstreicht das<br />
Hamburger Technik- und Entwicklungsteam<br />
mit strengen Qualitätskontrollen.<br />
Mittels umfangreicher Analysen des<br />
Pkw- und Nkw-Marktes sowie der sich<br />
ständig verändernden Kundenwünsche<br />
treibt man dort die Entwicklung neuester<br />
modularer Ersatzteile in Zusammenarbeit<br />
mit namhaften Instituten ständig<br />
voran.<br />
Zudem führt Ruville seit 2010 im eigenen<br />
Prüflabor unterschiedliche Testszenarien<br />
durch, die von der Germanische<br />
Lloyd Prüflabor GmbH, eine der<br />
weltweit führenden Klassifizierungsgesellschaften,<br />
von neutraler Stelle attestiert<br />
werden. „Bei den für die Dynamik<br />
und Sicherheit entscheidenden Fahrwerkkomponenten<br />
überlassen wir nichts<br />
dem Zufall“, macht Wallus deutlich und<br />
fügt an: „Als weltweiter Systemspezialist<br />
orientieren wir uns bei der Entwicklung<br />
unseres Sortiments immer konsequent<br />
an den Bedürfnissen der Märkte, stellen<br />
dann die ideale Integration unserer Produkte<br />
im Gesamtfahrzeug sicher und<br />
garantieren somit beste Fahrqualität für<br />
die Kunden unserer Kunden.“<br />
Deshalb muss jede produzierte Fahrwerk-<br />
und Lenkungskomponente vor<br />
Auslieferung an die Kunden zusätzlich<br />
auf den internen Prüfstand, wo das Bauteil<br />
auf Zug, Druck, Oberflächenhärte-<br />
und -rauhigkeit sowie den Bewegungsmoment<br />
untersucht wird.<br />
Servicequalität<br />
und Kundennähe<br />
im Einklang<br />
In puncto Kundenservice<br />
wird im Internet eine interaktiveOnline-Kommunikation<br />
angeboten,<br />
womit über eine Vielzahl<br />
von spezifischen Suchkriterien<br />
benötigte Ersatzteile<br />
schnell und bedarfsgerecht<br />
ermittelt werden<br />
können. Zudem kann der<br />
interessierte Nutzer dort<br />
tagesaktuell wissenswerte<br />
Informationen zum Sortiment,<br />
alle Neuigkeiten<br />
rund um die Marke abrufen.<br />
Mittels modernem<br />
Warenwirtschaftssystem<br />
wird eine hohe Lieferfähigkeit<br />
und schnelle Auftragsabwicklung<br />
rund um<br />
die Uhr garantiert. Hier<br />
liegt die praktizierte individuelle<br />
und flexible Verpackungsleistung<br />
bei mehr als 22.000<br />
Teilen pro Tag. Als wichtige Stütze für<br />
die Teileortung und -bestellung erweisen<br />
sich permanent aktualisierte Kataloge<br />
sowie die laufende Einspeisung aller<br />
Pkw- und Nkw-Produktdaten in den<br />
elektronischen Automobilteile-Katalog<br />
TecDoc. Pro Quartal stehen dort jederzeit<br />
für Großhändler und Werkstätten<br />
auf einer CD-Rom/DVD alle Teiledaten<br />
mit den jeweiligen Referenznummern<br />
zu den OE-Teilen in 18 Sprachen abrufbereit<br />
zur Verfügung. Dass diese<br />
Serviceleistung Früchte trägt, machen<br />
einige in der Branche renommierte<br />
Auszeichnungen, wie zum Beispiel<br />
„Supplier of the year“, oder der A.T.U-<br />
Award „Newcomer des Jahres 2010“<br />
deutlich.<br />
Ruville-Schulungsoffensive<br />
Reparaturabläufe an<br />
modernen Fahrzeugen<br />
gestalten sich vermehrt<br />
komplizierter<br />
und von Modell zu Modell<br />
unterschiedlich.<br />
Das wiederum erfordert<br />
bei den Werkstätten<br />
Schulungsbedarf<br />
und seitens Ruville<br />
Knowhow-Transfer in<br />
die Werkstatt. Deshalb<br />
unterstützt das Unternehmen<br />
als kompetenter<br />
System- und<br />
Handelspartner seine<br />
Kunden und bietet<br />
Das Hauptaugenmerk der angebotenen Kits liegt darin, dass bei der Reparatur<br />
die Qualität, Zuverlässigkeit und das Kosten-Nutzen-Verhältnis der<br />
Fahrzeugkomponenten im Vordergrund steht, zudem sollen dadurch auch<br />
teure Anschlussreparaturen vermieden werden.<br />
Die aktuellen Wasserpumpen-Kits beinhalten alle erforderlichen Spann-<br />
und Umlenkrollen, den Zahnriemen, die Wasserpumpe sowie bei einigen<br />
Fahrzeugen zusätzlich den Thermostat. Fotos: Ruville<br />
unter dem Stichwort Servicebereitschaft<br />
praxisorientierte Schulungen<br />
und Weiterbildung für die Mitarbeiter<br />
in den Kfz-Werkstätten mit einem umfangreichen<br />
Angebot an Trainings- und<br />
Schulungsmaßnahmen an.<br />
In der Ruville-Schulungsoffensive<br />
2011 werden zahlreiche Schulungen über<br />
die gesamte Produktpalette durchgeführt,<br />
die als praxisorientierte Trainings<br />
in Zusammenarbeit mit dem örtlichen<br />
Handel national wie international durchgeführt<br />
werden. Neben dem dort erworbenen<br />
technischen Wissen sowie in der<br />
Identifizierung der richtigen Ersatzteile<br />
sollen diese Maßnahmen in erheblichem<br />
Maße dazu beitragen, in den Werkstätten<br />
die Kundenzufriedenheit bei Autofahrern<br />
und Spediteuren zu steigern.<br />
Jürgen Rinn<br />
<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011 101
teilemarkt<br />
Trost-Schau 2011 –<br />
The Winner Takes It All<br />
_ Zum nunmehr 14. Mal lädt die Trost Auto Service Technik<br />
SE zur jährlichen Hausmesse ein. Die Trost-Schau findet am<br />
9. und 10. April 2011 jeweils von 9 bis 17 Uhr in der Halle 1<br />
der Landesmesse Stuttgart statt.<br />
Auf über 26.000 Quadratmetern<br />
Ausstellungsfläche präsentieren<br />
sich mehr als 250<br />
Anbieter von Pkw- und Nfz-<br />
Teilen, Werkzeugen und Werkstattausrüstung<br />
für den modernen<br />
Kfz-Betrieb. Die Aussteller zeigen ihre<br />
neuesten Produktentwicklungen und<br />
Geräte und stehen den Besuchern bei<br />
allen Fragen Rede und Antwort.<br />
Auch bei Trost gibt es Neuigkeiten.<br />
Neben einer verstärkten Nutzung elektronischer<br />
Medien wurde das Sortiment<br />
eigener Handelsmarken erweitert und<br />
das Angebot an Services und Dienstleistungen<br />
für die Kfz-Werkstatt weiter<br />
ausgebaut. Darüber hinaus gibt es auf<br />
der Trost-Schau wieder viele attraktive<br />
Messeangebote und Sonderaktionen,<br />
102 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
auch die diesjährigen Messe-Incentives<br />
können sich sehen lassen. Es lohnt sich,<br />
auf der Trost-Schau einzukaufen – verlautet<br />
es aus der Unternehmenszentrale.<br />
Neben der Fachmesse wartet die<br />
Trost-Schau natürlich auch wieder mit<br />
jeder Menge spannender Attraktionen<br />
zum Sehen, Hören und Genießen für<br />
die ganze Familie auf. Unter dem Motto<br />
„The Winner Takes It All“ steht die Veranstaltung<br />
2011 ganz im Zeichen des<br />
Motorsports. Besucher können sich auf<br />
die Live-Übertragung des Großen Preis<br />
von Malaysia freuen, aber auch selbst<br />
bei der „Formel Trost“ an der Carrera-<br />
Rennstrecke oder an der Mini-Stockcar-<br />
Bahn ihr Können unter Beweis stellen.<br />
Bei der Tombola warten attraktive Prei-<br />
Mega-Event in der<br />
Branche: Die Trost-Schau<br />
in Halle 1 der Landesmesse<br />
Stuttgart.<br />
Fotos: Trost<br />
se im Wert von über 100.000 Euro auf<br />
glückliche Gewinner. Auch die Aussteller<br />
haben wieder viele spannende Aktionen<br />
rund um den Motorsport angekündigt.<br />
Generell will die Trost Auto Service<br />
Technik SE laut eigenen Angaben ihre<br />
„Pole Position“ in der Branche 2011<br />
ausbauen. Die unternehmensweite Sortiments-Kompetenz<br />
habe dabei weiterhin<br />
oberste Priorität und mit dem Ausbau<br />
der Unternehmenslogistik über das<br />
neue Zentrallager in Nyrany in Tschechien<br />
werde mit 80.000 zusätzlichen<br />
Positionen eine noch höhere Qualität<br />
der Teileversorgung und Warenlieferung<br />
erreicht.<br />
www.trost.com
teilemarkt<br />
Schneller reagieren,<br />
besser bremsen<br />
Mit den steigenden Kfz-Zulassungen<br />
steigt zwangsläufig auch das Unfallrisiko.<br />
„Auffahrunfälle gehören damit leider<br />
zum Alltag – oft mit schlimmen Folgen,<br />
denn die Verletzungsgefahr bei dieser<br />
Art Crash ist hoch“, wissen die Zubehörexperten<br />
von Waeco. Um diese Gefahr<br />
einzudämmen, schreibt die EU-Gesetzgebung<br />
seit dem 7. Februar 2011 bei neu<br />
zugelassenen Fahrzeugen bis 3,5 Tonnen<br />
zulässiges Gesamtgewicht ein so genanntes<br />
Gefahrenbremslicht vor. Bei einer<br />
Not- oder Panikbremsung lässt dieses<br />
„Notbremslicht“ alle drei Bremsleuchten<br />
des Fahrzeugs schnell und mit hoher<br />
Frequenz blinken. Dies soll die Aufmerksamkeit<br />
des nachfolgenden Fahrers erhöhen<br />
und diesem dadurch ein früheres<br />
Reagieren ermöglichen. Untersuchungen<br />
hätten gezeigt, dass durch das Blinken<br />
die Reaktionszeit des Hintermanns um<br />
_ Nachts blendfrei<br />
unterwegs<br />
Nachtfahrten sind nicht nur für Vielfahrer<br />
unangenehm, denn plötzliches Blenden<br />
entgegenkommender Fahrzeuge<br />
führt zu Stress und Überanstrengung. Im<br />
Extremfall kann es zum gefährlichen Sekundenschlaf<br />
kommen. Untersuchungen<br />
zufolge passieren rund 30 Prozent aller<br />
tödlichen Unfälle nachts. Um mehr Sicherheit<br />
bei Nachtfahrten zu schaffen,<br />
hat die Potsdamer Uwe Braun GmbH das<br />
so genannte Antiblendlicht „ABL“ entwickelt.<br />
104 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
0,2 Sekunden abnimmt und dieser den<br />
Bremsvorgang schneller einleiten kann,<br />
so die Emsdettener Zubehörspezialisten.<br />
„Bei einer Geschwindigkeit von Tempo 100<br />
lässt sich der Bremsweg um volle fünfeinhalb<br />
Meter verkürzen – oft genug die<br />
entscheidenden Meter“, sagen die Zubehörfachleute.<br />
Damit auch „Altfahrzeuge“ in den<br />
Genuss eines Gefahrenbremslichts kommen,<br />
bietet Waeco mit dem „MagicSafe<br />
ABL 100“ einen der EU-Richtlinie ECE-R48<br />
entsprechenden Nachrüstsatz für alle<br />
Fahrzeuge mit Zwölf-Volt-Bordnetz bis<br />
3,5 Tonnen an. Den Produktinformationen<br />
zufolge lässt sich das Steuermodul<br />
des MagicSafe ABL 100 in jeder Lage verbauen<br />
und eignet sich für Halogen- sowie<br />
für LED-Bremsleuchten. kk<br />
www.dometic-waeco.de<br />
Den Produktinformationen zufolge<br />
soll das Lichtmodul, das mit einfachen<br />
Klettbändern an der Sonnenblende montiert<br />
und über den Zigarettenanzünder<br />
mit Strom versorgt wird, die Augen auf die<br />
wechselnden Lichtverhältnisse bei Nachtfahrten<br />
anpassen und damit ein starkes<br />
Blenden des Gegenverkehrs verhindern.<br />
Zudem soll das mit dem Brandenburger Innovationspreis<br />
ausgezeichnete Zusatzlicht<br />
dazu beitragen, dass sich das gesamte Umfeld<br />
besser wahrnehmen lässt. Den Pro-<br />
Nur keine Panik: Bei Not- und Panikbremsungen<br />
lässt das Gefahrenbremslicht alle drei<br />
Bremsleuchten mit hoher Frequenz blinken.<br />
Mit dem „MagicSafe ABL 100“ bietet Waeco<br />
ein solches Assistenzsystem zum Nachrüsten.<br />
Fotos: Waeco<br />
Nachts besser sehen: Das Antiblendlicht ABL<br />
der Uwe Braun GmbH lässt sich einfach an<br />
der Sonnenblende montieren und verspricht<br />
anschließend ein blendfreies und angenehmes<br />
Nachtfahren. Foto: Uwe Braun GmbH<br />
duktinformationen zufolge soll dies nicht<br />
nur ein entspanntes und angenehmes<br />
Nachtfahren ermöglichen, sondern gleichzeitig<br />
auch die Reaktionszeit verbessern<br />
und dem gefährlichen Sekundenschlaf<br />
entgegenwirken. Das ABL ist laut Anbieter<br />
für Pkw, Transporter und Lkw erhältlich<br />
und eigne sich besonders auch für Berufskraftfahrer,<br />
die lange Nachtfahrten absolvieren<br />
müssten. „Nicht zuletzt deshalb<br />
setzen schon viele Speditionen- und Taxiunternehmen<br />
auf das ABL für ihre Fahrer“,<br />
erklärt Unternehmenssprecherin Kerstin<br />
Bolik.<br />
Zudem sei das ABL von Augenärzten<br />
und Optikern empfohlen. Ein besonders<br />
positives Feedback habe das Antiblendlicht<br />
zudem von den Nutzern 50+ erhalten.<br />
„In komplexen Verkehrssituationen und<br />
bei ungünstigen Beleuchtungsverhältnissen,<br />
bei beginnender Presbyopie im Zuge<br />
langsamerer Akkommodation, macht sich<br />
die Wirkung des ABL bei dieser Zielgruppe<br />
besonders positiv bemerkbar“, heißt es in<br />
einer Unternehmensmitteilung. kk<br />
www.antiblendlicht.com
Erfolgs-Säulen<br />
_ Pünktlich zum Saisonbeginn stellte das Ingolstädter Unternehmen Dr. O.K.<br />
Wack Chemie dem Handel wieder eine Fülle von verkaufsfördernden und<br />
-unterstützenden Aktionen bereit.<br />
Damit sich der Frühjahrsputz auch für<br />
Händler und Kfz-Werkstätten lohnt,<br />
hat der Pflegemittelspezialist Dr. Wack<br />
die gewinnbringende Verkaufsaktion<br />
„XXL-Frühjahrs-Umsätze“ konzipiert.<br />
Die Angebote beinhalten die große Fünf-<br />
Prozent-Rabatt-Aktion für den CW1:100<br />
Classic Scheibenreiniger 25 Milliliter und<br />
den CW1:100 Super Scheibenreiniger 40<br />
Milliliter.<br />
Die Reiniger in Fünf-Liter-Gebinden<br />
sind besonders für den Einsatz in der<br />
Werkstatt geeignet. Dazu gehören der<br />
CW1:100 Super Scheibenreiniger, der<br />
CW1:100 Classic Scheibenreiniger und<br />
das P21S Felgen-Reiniger Power Gel. Als<br />
Gratis-Zugabe für den Betrieb gibt es<br />
beim CW1:100 Super und Classic eine<br />
Dosierhubpumpe, beim P21S Power Gel<br />
einen Druckpumpzerstäuber. Als weitere<br />
_ Elektronischer Marderschutz<br />
Frühlingszeit ist auch vielerorts Marderzeit.<br />
Interessieren den Marder Schläuche<br />
und Kabel im Motorraum normalerweise<br />
nicht besonders, ändert sich dies, wenn<br />
er im Frühling sein Revier neu abstecken<br />
will und der Motorraum eines Fahrzeugs<br />
nach einem anderen Marder riecht. Dann<br />
zerbeißt er alles, was ihm zwischen die<br />
scharfen Reißzähne kommt.<br />
Zuverlässigen Schutz gegen Marderverbiss<br />
soll der elektronische Marderschutz<br />
von Herth+Buss bieten. Das Gerät<br />
arbeitet im Zwölf-Sekunden-Takt mit ei-<br />
Frühjahrs-Aktion stellt Dr. Wack dem<br />
Fachhandel seine auffälligen Verkaufs-<br />
Displays zur Verfügung, die für Wiedererkennung<br />
der Werbemaßnahmen im<br />
Laden und für höheren Abverkauf sorgen<br />
sollen. Diese können mit verschiedenen<br />
Produkten individuell bestückt werden,<br />
zum Beispiel mit A1 Speed Polish, A1<br />
Speed Wax Plus 3 oder dem A1 Speed<br />
Shampoo.<br />
Um Impulskäufe zu generieren, erhalten<br />
Kunden, die eine 500-Milliliter-<br />
Flasche des A1 Speed Wax Plus 3 und<br />
das A1 Speed Polish im Aktionszeitraum<br />
kaufen, ein Miniabo (drei Ausgaben)<br />
der Zeitschrift „Men´s Health“ gratis<br />
dazu. Ein anderer, gewinnbringender<br />
Eyecachter ist das P21S-Display, das mit<br />
dem P21S Felgen-Reiniger Power Gel als<br />
Nachfüllflasche und dem P21S Felgen-<br />
ner Schallfrequenz von rund 22 Kilohertz<br />
im Ultraschallbereich. Da dies Marder als<br />
extrem unangenehm empfinden, ergreifen<br />
sie dann schnell die Flucht. Aufgrund<br />
modernster Mikroelektronik, CMOS-<br />
Technik und Hochfrequenzschallgeber<br />
verfügt das Gerät laut Hersteller über<br />
eine hohe Betriebssicherheit. Die Stromaufnahme<br />
von etwa 20 Milliampere soll<br />
eine Entladung der Fahrzeugbatterie nahezu<br />
ausschließen. jr.<br />
www.herthundbuss.com<br />
Vier Säulen zum Erfolg: Beim Ingolstädter<br />
Spezialisten für hochwertige Fahrzeugpflegeprodukte<br />
setzt man auf intensive Forschung<br />
und Entwicklung sowie kreatives Marketing.<br />
Foto: Dr. O.K. Wack Chemie<br />
Wachs bestückt und im Verkaufsraum<br />
platziert wird. Auch hier wird für spontane<br />
Impulskäufer ein Zugabe-Spezial<br />
angeboten. Für den Erwerb eines P21S<br />
Felgen-Reiniger Power Gel in der 500-<br />
und 1000-Milliliter-Flasche erhält der<br />
Kunde ein Mini-Abo (drei Ausgaben) der<br />
Zeitschrift „Men´s Health“ gratis dazu. jr.<br />
Herth+Buss will die Werkstätten im Rahmen des<br />
Frühjahrs-Checks mit einem umfangreichen Angebot an<br />
Verschleißteilen sowie dem elektronischen Marderschutz<br />
unterstützen. Foto: Herth+Buss
teilemarkt<br />
Classic-Serie für<br />
ältere Semester<br />
_ Valeo hat unter dem Markenzeichen Classic eine<br />
Produktreihe als Alternative für alle mehr als zehn Jahre<br />
alten Fahrzeuge im Programm.<br />
Bereits auf der Automechanika im<br />
vergangenen Jahr präsentierte<br />
Valeo eine Produktreihe für etwas<br />
betagtere Fahrzeuge. Das neue<br />
Produktsortiment unter dem<br />
Namen Valeo Classic umfasst Fahrzeuge<br />
des so genannten D4/D5-Sortiments<br />
(mindestens zehn Jahre alte Wagen mit<br />
hohem Kilometerstand). Das sind heute<br />
in Europa 110 Millionen Fahrzeuge, also<br />
40 Prozent des Automobilbestandes. Auf<br />
der einen Seite spricht man bei Valeo mit<br />
seinem Premium-Angebot Autofahrer<br />
an, die gewährleisten wollen, dass ihr<br />
Fahrzeug viele Jahre lang das ursprüngliche<br />
Leistungsniveau behält. Die neue<br />
Ersatzteil-Reihe dagegen ist für Besitzer<br />
älterer Fahrzeuge bestimmt, die über ein<br />
begrenztes Budget für die Wartung verfügen,<br />
aber trotzdem mit Qualitätsersatzteilen<br />
den Gebrauchswert des Fahrzeugs<br />
erhalten möchten.<br />
Gegenüber dem entsprechendenPremium-Produkt<br />
ist ein Classic-Produkt<br />
je nach Produktreihe 20<br />
bis 40 Prozent günstiger.<br />
Trotzdem erfüllen laut Hersteller<br />
alle Produkte dieses<br />
neuen Sortiments die Qualitäts-<br />
und Leistungsstandards<br />
von Valeo zu einem<br />
106 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
Preis, der mit dem Restwert des Fahrzeugs<br />
in Einklang stehe, heißt es dort. Das Sortiment<br />
zielt auf Fahrzeuge ab, die mehr als<br />
zehn Jahre alt sind und oft einen Kilometerstand<br />
von mehr als 200.000 Kilometer<br />
aufweisen, aber selten mehr als 7000 Kilometer<br />
im Jahr fahren. Auch die Montage<br />
dieser Produkte für die zeitwertgerechte<br />
Reparatur erfolgt genauso einfach und<br />
schnell wie im Fall eines Premium-Produkts.<br />
Classic macht den Unterschied<br />
Markante, leicht identifizierbare Verpackungen<br />
sollen dazu beitragen, die Un-<br />
Bereits auf der Automechanika im vergangenen<br />
Jahr präsentierte Valeo seine<br />
Produktreihe Valeo Classic für mehr als<br />
zehn Jahre alte Fahrzeuge. Foto: Rinn<br />
Die ersten Classic-Produkte von Valeo<br />
sind aufbereitete Generatoren und Starter,<br />
für die markante, leicht identifizierbare<br />
Verpackungen entwickelt wurden.<br />
terscheidung zwischen den Sortimenten<br />
zu erleichtern und Verwechslungen zwischen<br />
den grünen Boxen des Premium-<br />
Sortiments und den Kartons mit dem<br />
Classic-Logo der neuen Produkte für das<br />
D4/D5-Segment auszuschließen.<br />
Mit diesem Angebot verfügt der Ersatzteilehandel<br />
über absatzstarke Produktreihen<br />
mit einer geringen Anzahl an<br />
Teilenummern, die den Verbrauchererwartungen<br />
bezüglich Preis und Qualität<br />
gerecht werden.<br />
Als erste Classic-Produkte wird mit<br />
aufbereiteten Generatoren und Startern<br />
begonnen. Mit insgesamt 59 Generatornummern<br />
und 41 Starternummern will<br />
Valeo 40 Prozent der über zehn Jahre<br />
alten Fahrzeuge und damit 16 Prozent<br />
des gesamten europäischen Fahrzeugbestandes<br />
abdecken. Diese erste Produktreihe<br />
will man vor allem in Deutschland,<br />
Spanien, Frankreich, Italien, den Niederlanden,<br />
Portugal, Großbritannien, Skandinavien<br />
und Mitteleuropa vertreiben. jr.<br />
Mit dem Valeo Classic-Angebot verfügt der Ersatzteilehandel<br />
über absatzstarke Produktreihen<br />
mit einer geringen Anzahl an Teilenummern, die<br />
den Verbrauchererwartungen bezüglich Preis und<br />
Qualität gerecht werden. Fotos: Valeo
_ Hält länger:<br />
Bremsscheibe von Meyle<br />
_ Die Oberflächenbeschichtung<br />
schützt vor Korrosion,<br />
der Kreuzschliff erleichtert<br />
das Einfahren.<br />
Die Wulf Gaertner Autoparts AG bietet die<br />
Platinum-Disk-Bremsscheiben ihrer Marke<br />
Meyle mit einer Zinklamellenbeschichtung<br />
an, die länger vor Rost schützt. Dies zeigen<br />
Ergebnisse des Salzsprühtests. Darüber<br />
hinaus ist die Bremsscheibe mit einem<br />
Kreuzschliff versehen, der ein schnelles Einfahren<br />
sicherstellt. Die Scheibe wird montagefertig<br />
geliefert und muss nicht entfettet<br />
werden. Die Meyle-PD-Bremsscheiben,<br />
die laut Unternehmensangaben auch nach<br />
langer Laufleistung ihre glänzende Optik<br />
behalten, sind für alle gängigen Fahrzeugmodelle<br />
der Premium- und Mittelklasse<br />
sowie künftig auch für Kleinwagenmodelle<br />
erhältlich.<br />
Die Wulf Gaertner Autoparts hat<br />
die PD-Bremsscheibe mit einer herkömmlichen<br />
Bremsscheibe aus dem<br />
freien Teilemarkt und einer ebenfalls<br />
beschichteten OE-Scheibe einem zehn-<br />
_ Klein, stark, schwarz<br />
tägigen Salzsprüh-Vergleichstest unterzogen.<br />
Dies simuliert den mehrjährigen<br />
Einsatz der Bauteile im Fahrzeug.<br />
Gegenüber der herkömmlichen Bremsscheibe,<br />
die starke, flächendeckende<br />
Rostbildung aufwies, zeigte die Meyle-<br />
PD-Bremsscheibe nach 240 Stunden<br />
nur leichte Weißrostbildung und vereinzelt<br />
Rost an der Fläche und an Bohrungen<br />
an der Innenseite. Die beschichtete<br />
OE-Bremsscheibe zeigte ebenfalls<br />
sehr starke Rostbildung an den Bohrungen,<br />
zunehmende Rostbildung an<br />
den Rändern sowie ebenfalls Weißrostbildung.<br />
„Die Ergebnisse zeigen, wie<br />
wichtig eine hochwertige Beschichtung<br />
speziell bei Bremsscheiben ist und dass<br />
der freie Markt auch bei Bremskomponenten<br />
bessere Alternativen zu OE anbietet“,<br />
sagt Sven Nielsen, Technischer<br />
Leiter der Wulf Gaertner Autoparts AG.<br />
Die Oberflächenbeschichtung der PD-<br />
Bremsscheibe ist chrom6-frei und enthält<br />
laut Unternehmensangaben weder<br />
Chromoxide noch weitere Schwermetalle.<br />
Beim Einbau der PD-Bremsschei-<br />
Nur 40 mal 25 Millimeter misst die von Micro-Chiptuning Deutschland<br />
hergestellte Tuning-Box für Dieselfahrzeuge mit Common-<br />
Rail-Einspritzsystem. Der in Hohenturm (Sachsen-Anhalt) ansässige<br />
Tuner verspricht für das ab 149 Euro im Onlineshop erhältliche Zusatzsteuergerät<br />
um bis zu 20 Prozent mehr Motorleistung und Drehmoment.<br />
Um dies zu erreichen, wird der Chip des „Tuningzwergs“<br />
nach eigenem Bekunden fahrzeugspezifisch programmiert und an<br />
die Kennfelder der jeweiligen Motorversion angepasst.<br />
Den Produktinformationen zufolge nimmt das Tuning-Steuergerät<br />
das Ausgangssignal des Kraftstoff- oder des Ladedrucksensors<br />
auf und leitet dieses – je nach Kennfeld verändert oder unverändert<br />
– an das Motorsteuergerät weiter. „So kann in den notwendigen<br />
Last- und Drehzahlbereichen mit höherem Kraftstoff- oder Ladedruck<br />
gefahren werden, was die Motorleistung erhöht“, erklärt Firmeninhaber<br />
Denis Jany, der sich nach eigenem Bekunden seit 1999<br />
mit Tuning beschäftigt. Da die Herstellertoleranzen ausgeschöpft<br />
werden, soll das Tuning nicht nur die Leistung und das Drehmoment<br />
erhöhen, sondern auch den Kraftstoffverbrauch senken.<br />
Die Montage des Zusatzsteuergeräts soll sich aufgrund des fahrzeugspezifischen<br />
Steckers einfach gestalten: Es muss lediglich in<br />
den Kabelstrang des Raildrucksensors eingeschleift werden. Micro-<br />
Chiptuning Deutschland gewährt eine Garantie von einem<br />
Jahr auf Motor, Getriebe und Differential, zudem erhält der<br />
Kunde ein 30-tägiges Umtauschrecht. kk<br />
www.micro-chiptuning.de<br />
Tuningzwerg: Das Zusatzsteuergerät von<br />
Micro-Chiptuning nutzt die Herstellertoleranzen<br />
und erhöht Leistung und Drehmoment<br />
um bis zu 20 Prozent. Der fahrzeugspezifische<br />
Stecker erlaubt einen<br />
Foto: Micro-Chiptuning Deutschland<br />
Der Salzsprühtest<br />
bringt es an den Tag:<br />
Die Beschichtung der<br />
Meyle-PD-Bremsscheibe<br />
(von oben) ist<br />
widerstandsfähiger<br />
als die beschichtete<br />
OE-Bremsscheibe oder<br />
die Standard-OE-<br />
Bremsscheibe.<br />
Foto: Vahle<br />
be können sich die Kfz-Betriebe einen<br />
Arbeitsschritt sparen: Müssen die neuen<br />
Bremsscheiben normalerweise vor<br />
dem Einbau entfettet werden, gilt dies<br />
nicht für die Oberflächenbeschichtung<br />
der PD-Bremsscheiben. Zur Kontrolle<br />
empfiehlt Wulf Gaertner Autoparts,<br />
den Seitenschlag der Bremsscheibe zu<br />
messen. Dieser sollte nicht mehr als<br />
0,05 Millimeter betragen. tv<br />
www.meyle.com
technik waschen & pflegen<br />
Am liebsten<br />
im Fachmarkt<br />
_ Autofahrer kaufen Pflegeprodukte<br />
zwar am liebsten im Fachhandel, der<br />
Vorsprung gegenüber dem Supermarkt<br />
ist allerdings hauchdünn. Nur<br />
wenige Verbraucher beziehen ihre<br />
Auto-Kosmetik aus der Werkstatt.<br />
Dabei gibt es durchaus Potenzial.<br />
Deutsche Autos sind sauber.<br />
Das sagt zumindest die Statistik.<br />
Denn der durchschnittliche<br />
Deutsche wäscht sein<br />
Auto etwa alle acht Wochen<br />
von außen und reinigt es etwa genauso<br />
oft von innen. Das hat eine Untersuchung<br />
des Marktforschungsunterneh-<br />
108 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
mens Tema Q im Mai 2010 ergeben.<br />
Besonders sorgfältig oder akribisch<br />
fällt die Reinigung dabei nicht aus.<br />
Etwa zwei Drittel der Befragten fahren<br />
mit ihrem Auto meistens in die Waschanlage,<br />
ein Drittel legt eher selbst Hand<br />
an. Die wenigsten lassen die Profis an<br />
ihren fahrbaren Untersatz. Händler,<br />
Werkstatt oder Aufbereitungsprofis<br />
bekommen nur ein sehr kleines Stück<br />
vom Reinigungskuchen ab. Nur etwa<br />
jeder siebte Befragte hat schon einmal<br />
einen Profi rangelassen. 85 Prozent der<br />
befragten Autofahrer haben das noch<br />
nie getan.<br />
Fahrzeugpflege ist gefragt<br />
Trotz allem: der Markt für alles rund<br />
um die Autopflege ist riesig. Eine Umfrage<br />
im Auftrag des Waschanlagenherstellers<br />
Washtec hat ergeben, dass<br />
zwei Drittel der Autofahrer bei entsprechenden<br />
Angeboten bereit wären,<br />
mehr Geld in die Fahrzeugpflege zu<br />
investieren. Das heißt, dass es durchaus<br />
möglich ist, Autofahrern entspre-<br />
1,5 Milliarden Euro geben die Deutschen pro<br />
Jahr für Waschanlagen aus.<br />
Foto: Auto-Reporter/Globuspress<br />
chende Angebote zu verkaufen. Service<br />
und Preis müssen eben stimmen.<br />
So lange es solche Angebot nicht in<br />
ausreichendem Maße gibt, schrubben<br />
und saugen Otto und Ottilie Normalverbraucher<br />
eben selbst. Spitzenreiter<br />
in der Disziplin Außenreinigung ist die<br />
normale Außenwäsche. Sie wird von 95<br />
Prozent der Autofahrer durchgeführt.<br />
Weit weniger Liebe bringen sie den Felgen<br />
und der Unterseite des Fahrzeugs<br />
entgegen. Felgenwäsche ist bei einem<br />
Drittel der von Tema Q Befragten beliebt,<br />
die Unterbodenreinigung mögen<br />
noch weniger, nämlich 28 Prozent.<br />
Innen am liebsten selbst<br />
Wenn es um den Innenraum geht,<br />
liegt die Pflege ganz eindeutig in der<br />
Hand der Autofahrer. Die meisten (92<br />
Prozent) erledigen diese Arbeit für gewöhnlich<br />
selbst. Staubsaugen liegt auf<br />
dem ersten Platz (97 Prozent), gefolgt<br />
von der Scheibenreinigung (81 Prozent)<br />
und dem Reinigen sonstiger Oberflächen<br />
(74 Prozent). Weniger beliebt sind<br />
das Saubermachen im Kofferraum (61<br />
Prozent) und die Pflege der Polster (56<br />
Prozent). Männer und Frauen kümmern<br />
sich übrigens etwa gleich viel um die<br />
Pflege des fahrbaren Untersatzes.<br />
Alle, die bei der Fahrzeugpflege<br />
selbst Hand anlegen, brauchen auch<br />
die entsprechenden Pflegemittel. Und<br />
die kaufen sie am liebsten im Teile-<br />
Einzelhandel. Eine aktuelle Befragung<br />
von etwa 1000 Privatpersonen hat ergeben,<br />
dass 30 Prozent der Teilnehmer<br />
Fahrzeugpflegemittel am liebsten im<br />
Fachmarkt kaufen. Diese Untersuchung<br />
wurde im März 2011 von der puls<br />
Marktforschung durchgeführt.<br />
Fast gleichauf liegen Super- und<br />
Baumärkte mit 28 Prozent. Erst weit
dahinter folgen Markenhändler und<br />
-Werkstätten (16,9 Prozent) oder freie<br />
Händler/Werkstätten (8,2 Prozent). Der<br />
Vertriebsweg Internet liegt noch knapp<br />
davor: neun Prozent bestellen ihre<br />
Fahrzeugpflege gern im Internet.<br />
Männer kaufen<br />
lieber im Fachmarkt<br />
Interessant ist, dass Männer wesentlich<br />
lieber im Fachmarkt einkaufen als<br />
Frauen. Frauen dagegen nehmen ihre<br />
Pflegemittel dort mit, wo sie ohnehin<br />
schon einkaufen: im Supermarkt. Sie<br />
nehmen außerdem gern die Angebote<br />
an, die ihnen Händler und Werkstatt in<br />
Sachen Pflegeprodukte machen. Menschen<br />
ab 50 Jahre dagegen kaufen diese<br />
Artikel am liebsten im Super- oder<br />
Baumarkt.<br />
Die meisten Pflegeprodukte werden<br />
in Deutschland naturgemäß im Frühjahr<br />
verkauft. März, April und Mai sind<br />
laut einer Untersuchung des Marktforschungsunternehmens<br />
GfK die stärksten<br />
Monate beim Absatz von Lackpflegemitteln.<br />
Frauen mögen Pflege<br />
aus der Werkstatt<br />
Für Werkstätten heißt das: jetzt handeln.<br />
Am besten sollten sie sich auf die<br />
Zielgruppe konzentrieren, die ohnehin<br />
schon gern bei ihnen solche Produkte<br />
einkauft: die Frauen. Sie wissen offenbar<br />
die kompetente Beratung in ihrer<br />
Werkstatt zu schätzen und nehmen<br />
gern nach dem Werkstattbesuch ein<br />
solches Mittel mit.<br />
Dr. Frauke Weber<br />
<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011 109
technik waschen & pflegen<br />
Mit Qualität zum Erfolg<br />
_ Bei Dr. O.K. Wack Chemie, dem Ingolstädter Hersteller von<br />
Premium-Pflegeprodukten für Motorräder und Autos, setzt man<br />
auf intensive Forschung und Produktentwicklung und den Vertrieb<br />
über den Fachhandel. Denn Qualität findet man im Fachhandel und<br />
sie hat ihren Preis.<br />
110 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
Die Materialien im Bereich<br />
Karosserie und Lack an neueren<br />
Fahrzeugen werden immer<br />
ausgefeilter. Dabei überdauern<br />
moderne, widerstandsfähige<br />
Lacke die harten Anforderungen des Winters<br />
ebenso wie versiegelte Kunststoffe<br />
außen und innen wesentlich besser als<br />
früher. Dennoch benötigen sowohl der<br />
Autolack wie auch die Kunststoffe und<br />
Bezüge entsprechende Pflege. Was für<br />
neuwertige Fahrzeuge selbstverständlich<br />
ist, sollte aber auch für ältere Jahrgänge<br />
um so mehr gelten, weil die regelmäßige<br />
Pflege erheblich zum Werterhalt<br />
des Fahrzeugs beiträgt. Außerdem gilt,<br />
der Deutschen liebstes Kind will gepflegt<br />
und gehegt sein. Umso mehr das Auto<br />
glänzt, desto stolzer sind seine Besitzer.<br />
Deshalb scheut man sich dort auch nicht,<br />
in Pflegeprodukte zu investieren. Mitt-<br />
Wer Premium-Pflegeprodukte für sein Fahrzeug<br />
sucht, ist hier genau richtig. Im Fachhandel findet<br />
man Produkte höchster Qualität. Zwar locken immer<br />
häufiger Bau-, Super- und SB-Märkte mit<br />
günstigeren Angeboten, aber günstig heißt<br />
nicht unbedingt gut. Fotos: Rinn<br />
„Bedingt durch die verstärkten Werbeaktivitäten<br />
von Wettbewerbern mit den SB-Märkten<br />
werden zunehmend Käufer vom Fachhandel<br />
zum SB gelockt“, dessen ist Stefan Wind,<br />
Geschäftsführer bei der Dr. O.K. Wack Chemie<br />
GmbH, sicher.<br />
Um Handel und Kfz-Werkstätten die erforderlichen<br />
Impulse zu verschaffen, wird bei Dr.<br />
Wack gezieltes Marketing betrieben und die<br />
Aktivitäten für den Fachhandel maßgenau zum<br />
Saisonbeginn zugeschnitten.<br />
lerweile wird am Markt eine Vielzahl von<br />
Kfz-Pflegeprodukten angeboten. Nur<br />
stellt sich hier die Frage, wo werden sie<br />
vermarktet, respektive von den Kunden<br />
gekauft? Hier ist ein eindeutiger Trend<br />
erkennbar. Durch die verstärkten Werbeaktivitäten<br />
der Supermärkte werden<br />
zunehmend Käufer vom Fachhandel in<br />
die SB-Schiene gelotst und über einen<br />
vermeintlich günstigen Verkaufspreis bei<br />
den Pflegeprodukten angelockt. Hier ist<br />
ein eindeutiger Trend erkennbar. Dazu<br />
merkt Stefan Wind, Geschäftsführer<br />
bei Dr. O.K. Wack Chemie GmbH, an:<br />
„Kfz-Pflegeprodukte gibt es am Markt<br />
viele. Gerade in wirtschaftlich schwierigen<br />
Zeiten überlegt der Verbraucher<br />
genauer, was er benötigt und entscheidet<br />
sich zunehmend für Qualität.<br />
Wir vermarkten Premium-Markenartikel<br />
höchster Qualität. Und die hat ihren<br />
Preis. Das sichert dem Fachhandel die<br />
Rendite, die er braucht. In der Selbstbedienungs-Schiene<br />
wird der Verkaufspreis<br />
bei Wettbewerbsprodukten oft bis zu 40<br />
Prozent unterboten, so dass dann Artikel<br />
zu Dumpingpreisen verramscht werden.“<br />
www.<strong>amz</strong>.de/<br />
drwack
Darin sieht er die Gefahr, dass Käufer<br />
vom Fachhandel zum Supermarkt abgezogen<br />
werden. „Unsere Produkte werden<br />
Sie in keinem Super-, Bau- oder SB-<br />
Markt finden. Qualitätsprodukte sucht<br />
der Verbraucher, sprich ambitionierte<br />
Autofahrer, im Fachhandel. Deshalb verzichten<br />
wir bewusst auf die eine oder<br />
andere Absatzschiene, die auf den ersten<br />
Blick manchmal lukrativ erscheint. Dementsprechend<br />
richten wir unsere Aktivitäten<br />
mit verkaufsfördernden und unterstützenden<br />
Aktionen genau auf den<br />
Fachhandel aus, ein Paradebeispiel sind<br />
die aktuellen Frühjahrsaktionen, die dem<br />
Fachhandel eine Menge Vorteile bieten“,<br />
sagt Wind.<br />
Billig ist nicht unbedingt gut<br />
und Qualität hat ihren Preis<br />
Das konnte man beim Ingolstädter Pflegemittelspezialisten<br />
im Zuge einer Untersuchung<br />
zur wachsenden Bedeutung des<br />
Mythos Tuning feststellen und bei dieser<br />
Zielgruppe eine eindeutige Akzeptanz für<br />
höherwertige Pflegemittel ausmachen.<br />
Die Ergebnisse dieser repräsentativen Umfrage<br />
werden dort als beeindruckend und<br />
vielversprechend beurteilt. Die Zielgruppe<br />
bestehe zu 80 Prozent aus jungen Männern<br />
zwischen 18 und 29 Jahren, wobei<br />
es sich um eine extrem autobegeisterte<br />
Zielgruppe mit sehr hohem Kundenpotential<br />
und hoher Nachfrage nach Pflegeprodukten<br />
handele. Tunerfans wollen ihr Auto<br />
präsentieren und legen deshalb Wert auf<br />
ein gepflegtes Fahrzeug. Nur das Beste ist<br />
ihnen gut genug, meint man in Ingolstadt.<br />
Dies äußere sich in einem hohen Qualitäts-<br />
und Markenbewusstsein. Die Nachfrage<br />
nach Pflegemitteln, die auf die Bedürfnisse<br />
der Zielgruppe zugeschnitten sind,<br />
werde neben diesem Qualitätsbewusstsein<br />
auch in der Ausgabebereitschaft<br />
sichtbar. Das sieht Stefan Wind auch so.<br />
Für ihn ist das Bessere nicht gut genug. Als<br />
Anbieter von Premium-Pflegeprodukten<br />
für Automobile und Zweiräder setzt man<br />
bei Dr. Wack seit jeher auf Qualität: „Wir<br />
investieren seit 20 Jahren in Forschung<br />
und Entwicklung, um unsere Produkte<br />
ständig zu verbessern. Das gehört zu den<br />
wesentlichen Säulen des Unternehmens.<br />
Zudem entwickeln rund 20 Mitarbeiter<br />
und damit 20 Prozent aller Beschäftigten<br />
ständig neue Produkte oder verbessern<br />
bestehende Rezepturen. So können wir gewährleisten,<br />
dass nur technologisch hochwertige<br />
Produkte den Markt erreichen.<br />
Das sorgt für zufriedene Kunden und gute<br />
Geschäfte bei Handel und Werkstatt.“ Um<br />
Handel und Kfz-Werkstätten die erforderlichen<br />
Impulse für Abverkäufe zu verschaffen,<br />
betreibt man gezieltes Marketing und<br />
aktive Werbung.<br />
Forschung und Entwicklung gelten als wesentliche Säulen bei Dr. O.K. Wack Chemie. Rund 20<br />
Mitarbeiter und damit knapp 20 Prozent aller Beschäftigten entwickeln ständig neue Produkte<br />
oder verbessern bestehende Rezepturen, damit die Qualitätsführerschaft gesichert wird.<br />
Wo Premium draufsteht,<br />
ist auch Premium drin<br />
Die Qualität der Produkte des Ingolstädter<br />
Unternehmens wurde in zahlreichen<br />
unabhängigen Tests unter Beweis gestellt.<br />
In den vergangenen Jahren und auch in<br />
diesem konnte sie bei Auto Bild, Auto Straßenverkehr,<br />
Auto Classic, ACE Test und bei<br />
Autobild Tuning sowie im SWR den Platz<br />
auf dem Siegertreppchen einnehmen.<br />
Dazu kommen Abverkaufsaktionen bei<br />
den Rennertypen. Zusätzlich soll die Präsenz<br />
auf den großen Tuning-Messen mit<br />
gezielter und ansprechender Werbung für<br />
Nachfrage sorgen, immer mit der Prämisse,<br />
klare Positionierung als Premiumhersteller<br />
am Fahrzeugpflegemarkt und nur<br />
über den Fachhandel. Der wiederum beliefert<br />
neben dem Endverbraucher vorrangig<br />
die Autohaus- und Werkstattlandschaft.<br />
Hier würde sich Wind mehr Aktivitäten hin<br />
zu so genannten Cross-Selling-Angeboten<br />
wünschen, die seiner<br />
Meinung nach einfach<br />
zu kurz kommen. So<br />
könnten beim Verkauf<br />
im Verbund mit Komplementärprodukten<br />
gute Umsätze erzielt<br />
werden. Er macht dies<br />
an einem Beispiel fest:<br />
„Hat sich der Kunde<br />
erst einmal entschlossen,<br />
für eine Menge<br />
Geld sein Auto auf edle<br />
Leichtmetallfelgen umrüsten<br />
zu lassen, macht<br />
es doch Sinn, ihm bei<br />
der Fahrzeugauslieferung<br />
einen hoch-<br />
wertigen Felgenreiniger und -versiegler<br />
mit zu verkaufen. So hat er auch nach<br />
den ersten Kilometern und späterem<br />
Schmuddelwetter weiterhin viel Freude<br />
an seinen glänzenden Edelfelgen.“ Ein<br />
solches Beispiel ließe sich seinen Worten<br />
zufolge mit etwas Phantasie auch auf<br />
andere Bereiche ausweiten, wie etwa<br />
bei Dachträgern sowie -boxen, Fahrzeugpflegemitteln<br />
und anderem mehr.<br />
„Einige Motorradhändler machen es hier<br />
gekonnt vor. Dort wird vielfach schon<br />
Cross-Selling im größeren Rahmen beim<br />
Verkauf von Motorrädern, Zubehör und<br />
Helmen durchgeführt, und der Kunde<br />
dankt es mit barer Münze und stärkerer<br />
Bindung“, führt Wind gerne als Beispiel<br />
an. Und was hindert den Verkäufer, die<br />
Vorteile aus dem Zweirad- auf den Vierradbereich<br />
zu übertragen, wenn es sich<br />
Erfolg versprechend auswirkt?<br />
Jürgen Rinn<br />
<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011 111
technik waschen & pflegen<br />
Waschen, legen, föhnen:<br />
Aufbereitung<br />
bringt Umsatz<br />
_ Beauty ist im Trend. Auch fürs Auto. Denn es gibt viele Autofahrer,<br />
die Wert auf ein gepflegtes Äußeres bei ihrem Fahrzeug legen. Und<br />
damit lässt sich durchaus Geld verdienen. Aber Fahrzeugaufbereitung<br />
ist weit mehr als Waschen, Saugen und Polieren.<br />
Mit Spezial- und Pflegeprodukten<br />
lassen sich<br />
Gebrauchsspuren und<br />
Alterserscheinungen beseitigen<br />
oder zumindest<br />
stark mildern. Und in wenigen Schritten<br />
sieht auch ein älteres Fahrzeug wieder<br />
112 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
attraktiv aus. So führt eine solche kosmetische<br />
Behandlung dazu, dass mit einer<br />
neuwertigen Optik eigentlich fast immer<br />
eine Wertsteigerung erreicht wird.<br />
Aufbereitung ist eine Wissenschaft<br />
für sich. Denn in den meisten Fällen kommen<br />
chemische Produkte zum Einsatz.<br />
Wenn sie falsch eingesetzt oder dosiert<br />
werden, kann das Auto auch ruckzuck<br />
ruiniert sein. Deshalb sollte sich mindestens<br />
ein Mitarbeiter der Werkstatt<br />
intensiv mit dem Thema auseinandersetzen.<br />
Das hat außerdem den Effekt,<br />
dass er besonders gute Ergebnisse bei<br />
der Aufbereitung erzielen wird. Denn<br />
auch hier heißt es wie so oft: Übung<br />
macht den Meister.<br />
Polierschwämme sollten immer mit dem<br />
Namen des Poliermittels beschriftet werden.<br />
Denn die Poliermittel haben unterschiedliche<br />
Körnungen.<br />
Polieren gehört zu einer sorgfältigen Fahrzeugaufbereitung.<br />
Hier macht Übung den Meister.<br />
Fotos: Weber<br />
Siegfried Nowak ist als Schulungsleiter bei<br />
Makra mit ganzem Herzen bei der Sache.<br />
Schulung hilft<br />
Sehr gut geeignet für den Einstieg in<br />
die professionelle Fahrzeugaufbereitung<br />
ist eine Schulung. Solche Veranstaltungen<br />
gibt es von verschiedenen<br />
Anbietern. Beim Chemie-Spezialisten<br />
Makra in Göppingen finden regelmäßig<br />
Trainings unter dem Motto Care4Car<br />
statt. Schulungsleiter Siegfried Nowak<br />
ist mit Begeisterung bei der Sache. Sein<br />
wichtigster Tipp für Einsteiger in Sachen<br />
Fahrzeugaufbereitung: „Schnell geht<br />
nicht. Man braucht viel Gefühl und Spaß<br />
an gepflegten Autos.“<br />
Worauf Nowak auch hinweist: Auch<br />
wenn jeder meint, Fahrzeugaufbereitung<br />
sei nicht viel mehr als Waschen<br />
und Polieren, so ist doch gutes theoretisches<br />
Hintergrundwissen unerlässlich.<br />
„Man muss wissen, welches Mittel man<br />
wofür braucht und warum. Denn wer<br />
versucht, organische Substanzen wie<br />
zum Beispiel Wachs mit einem säurehaltigen<br />
Reinigungsmittel zu entfernen,<br />
hat schon die erste Grundregel nicht<br />
verstanden.“<br />
Wissen, was wirkt<br />
Genau hier setzt die Schulung in Sachen<br />
Fahrzeugaufbereitung an. Sie vermittelt<br />
grundsätzliche Fakten rund um<br />
das gepflegte Auto. Das fängt damit an,<br />
welches Mittel für welche Verschmutzungen<br />
eingesetzt wird und hört dort<br />
aber noch lange nicht auf. Nowak will<br />
die Teilnehmer seiner Schulungen auch<br />
für den verantwortungsvollen Umgang<br />
mit den chemischen Produkten sensibilisieren.<br />
„Viel hilft eben nicht viel“,<br />
warnt er. „Die richtige Dosierung ist der
Schlüssel zum Erfolg.<br />
Und die findet man<br />
manchmal eben nur<br />
durch Experimentieren<br />
und Ausprobieren<br />
heraus.“ So ist in vielen Fällen der<br />
Härtegrad des eingesetzten Wassers ein<br />
Schlüssel zum Erfolg. „Das gleiche Mittel<br />
wirkt mit anderem Wasser oftmals<br />
ganz anders“, weiß Nowak. „Deshalb<br />
ist es für einen gleichbleibenden Erfolg<br />
bei der Aufbereitung nicht unerheblich,<br />
dass man möglichst langfristig dieselben<br />
Mittel verwendet.“<br />
Ganz erheblich trägt natürlich zum<br />
Erfolg einer Fahrzeugaufbereitung der<br />
Glanz eines Fahrzeugs bei. Wenn es richtig<br />
toll glänzt, macht es schon von Weitem<br />
eine gute Figur. „Doch dafür muss<br />
man auch wissen, wie eigentlich Glanz<br />
entsteht.“, erklärt Nowak weiter. „Denn<br />
Glanz ist nichts anderes als die Reflekti-<br />
Das Reinigen der Türfalze mit dem Hochdruckreiniger<br />
muss gezielt sein. Der Sprühnebel im<br />
Fahrzeug bereitet optimal auf die Innenraumreinigung<br />
vor.<br />
www.<strong>amz</strong>.de/<br />
aufbereitung<br />
on von Strahlen einer Lichtquelle an einer<br />
Oberfläche. Ist die Oberfläche nicht<br />
zu hundert Prozent glatt, weil Schmutzpartikel<br />
an ihr kleben, kann sie auch<br />
nicht glänzen.“<br />
Warum glänzt das?<br />
Aber nicht nur Schmutzpartikel sorgen<br />
für einen geminderten Glanzeindruck.<br />
Auch kleinste Kratzer auf der Lackoberfläche<br />
lassen sie stumpf wirken. Solche<br />
Kratzer entstehen durch Verwitterung,<br />
also ganz einfach durch das Einwirken<br />
von Regen, Wind und Staub. Sie lassen<br />
sich eigentlich nur durch Polieren entfernen,<br />
denn damit wird die Oberfläche<br />
minimal abgeschliffen und so wieder<br />
vollkommen glänzend.<br />
Doch bevor der professionelle Fahrzeugaufbereiter<br />
ans Polieren geht, beschäftigt<br />
er sich mit der intensiven Reinigung<br />
des gesamten Fahrzeugs. Die<br />
Außenwäsche ist erledigt, die Felgen,<br />
Türfalze und alle weniger gut zugänglichen<br />
Stellen, auch der Motorraum,<br />
wurden einer gründlichen Reinigung<br />
mit möglichst mildem Mittel auf Laugenbasis<br />
unterzogen. Nun sollte das<br />
Auto zunächst gut mit einem geeig-<br />
In 4 Phasen zum perfekt<br />
aufbereiteten Fahrzeug<br />
Die Aufbereitungsexperten von Makra<br />
raten dazu, bei der Aufbereitung möglichst<br />
immer nach demselben Schema<br />
vorzugehen. Dann wird auch nichts<br />
vergessen.<br />
Phase 1: Außenreinigung<br />
- Motorwäsche<br />
- Felgenreinigung<br />
- Türfalzreinigung<br />
- Fahrzeugoberwäsche<br />
- Fahrzeugtrocknung<br />
- beim Cabrio: Verdeckreinigung<br />
Phase 2: Innenraumreinigung und<br />
- Pflege<br />
- Reinigung von Polstern, Himmel,<br />
Teppich, Cockpit<br />
- Cockpit- und Kunststoff-Pflege<br />
- Lederpflege<br />
- Geruchsentfernung<br />
- Klimaanlagendesinfektion<br />
Phase 3: Außenpflege<br />
- Motorraumkonservierung<br />
- Kunststoffpflege<br />
- Reifenpflege<br />
- beim Cabrio: Verdeckpflege/<br />
Versiegelung<br />
- Lackaufbereitung und -Pflege<br />
Phase 4: Scheibenreinigung<br />
- Scheibenreinigung<br />
- Spiegel- und Scheinwerferreinigung<br />
- Scheibenversiegelung<br />
- beim Cabrio: Heckscheibenpolitur
technik waschen & pflegen<br />
neten Abzieher und dann mit einem<br />
Mikrofasertuch getrocknet werden.<br />
Cockpit lieber matt<br />
Dann ist der Innenraum dran. Mit Staubsauger<br />
und feuchtem Lappen geht es erst<br />
einmal dem Schmutz an den Kragen, und<br />
zwar sowohl auf dem Boden wie auch<br />
auf Polster und – falls nötig – Himmel.<br />
Schließlich widmet sich der Profi dem<br />
Cockpit und allen anderen Teilen aus<br />
Kunststoff mit dem passenden Mittel,<br />
das möglichst antistatisch wirken sollte,<br />
damit sich Staub in Zukunft langsamer<br />
ablagert. Außerdem sollte es kein Silikon<br />
enthalten, denn das erzeugt Glanz,<br />
der gerade beim Armaturenbrett zu störenden<br />
Reflektionen führt. Lederpflege,<br />
Geruchsentfernung und, wenn es der<br />
Kunde wünscht, eine Klimaanlagendesinfektion<br />
runden die Innenraumpflege<br />
ab.<br />
Die Pflicht ist erledigt, jetzt geht es<br />
an die Kür. Und dazu gehören die Konservierung<br />
des Motorraums, die Pflege<br />
der außen sichtbaren Kunststoffteile und<br />
Reifen mit geeigneten Mitteln sowie die<br />
Aufbereitung des Lacks und seine Pflege.<br />
Am Ende steht das Polieren, das einerseits<br />
für den richtigen Pfiff und Wow-<br />
Effekt nach der Fahrzeugaufbereitung<br />
sorgt.<br />
Polieren nur für Profis<br />
Andererseits ist gerade das Polieren eine<br />
Aufgabe für den Profi. Nowak warnt:<br />
114 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
„Erst wenn Sie 300 Autos poliert haben,<br />
können Sie es wirklich. Und auch dann<br />
lernen Sie täglich noch etwas dazu.“ Er<br />
weiß, dass jeder Lack anders ist und empfiehlt<br />
jedem Aufbereiter, sich intensiv<br />
mit den verschiedenen Lackarten auseinander<br />
zu setzen. „Der Lack beim Porsche<br />
ist butterweich und ganz anders als der<br />
bei einem Peugeot“, erläutert er.<br />
Nowaks Tipp fürs Polieren: Ein<br />
Schwamm, ein Mittel. Denn die unterschiedlichen<br />
Poliermittel enthalten auch<br />
unterschiedlich grobe Schleifkörner. Wer<br />
dann den mit groben Körnern verunreinigten<br />
Schwamm fürs Finish einsetzt, hat<br />
umsonst gearbeitet. Die Körner wandern<br />
immer wieder durch den gesamten Polierschwamm<br />
und verkratzen dann später<br />
die sorgfältig polierte Oberfläche aufs<br />
Neue.<br />
Siegfried Nowak rät, alle Schwämme<br />
mit einem wasserfesten Filzschreiber<br />
von hinten zu beschriften und so immer<br />
zu wissen, welches Mittel auf ihm<br />
zum Einsatz kommt. An der Menge der<br />
Schwämme zu sparen, sei am falschen<br />
Ende gespart, präzisiert der ansonsten<br />
sprichwörtlich sparsame Schwabe. Vorsicht<br />
ist auch bei der Verwendung von silikonhaltigen<br />
Mitteln zum Polieren geboten.<br />
Denn man sollte nach dem Einsatz<br />
eines solchen Produkts kein silikonfreies<br />
einsetzen. Das führt zu Schlieren und<br />
Hologrammen und damit zu einem eher<br />
schlechten Ergebnis.<br />
Wenn das Polieren geschafft ist,<br />
kann der Aufbereitungsprofi noch ein<br />
Finishingprodukt zum Versiegeln auf-<br />
Nach der Außenwäsche wird<br />
sorgfältig getrocknet. Ein spezieller<br />
Abzieher hilft dabei.<br />
F A H R Z E U G A U F B E R E I T U N G<br />
Eine erklärungsbedürftige<br />
Leistung<br />
Die professionelle Aufbereitung eines<br />
Fahrzeugs ist eine aufwändige Angelegenheit.<br />
Kunden sehen oft nicht die<br />
eingesetzte Arbeitszeit und erkennen<br />
nicht den großen Effekt, den ein gut<br />
aufbereitetes Fahrzeug hat.<br />
Eine Möglichkeit, auf das professionelle<br />
Polieren aufmerksam zu machen, ist<br />
das Ausstellen einer nur halb polierten<br />
Motorhaube. Auf ihr sieht man ganz<br />
genau den Unterschied zwischen dem<br />
behandelten und dem nicht behandelten<br />
Teil. Gut ausgeleuchtet und an<br />
passender Stelle präsentiert, ist dies ein<br />
guter Aufhänger, um mit den Kunden<br />
ins Gespräch zum Thema Fahrzeugaufbereitung<br />
zu kommen.<br />
bringen und sich dann an die Reinigung<br />
von Scheiben, Spiegeln und Scheinwerfern<br />
machen. Wer möchte, bietet seinem<br />
Kunden noch eine Scheibenversiegelung<br />
mit einem entsprechenden Mittel an,<br />
damit die gut gesäuberte Scheibe auch<br />
lange hält.<br />
Nun sollte das Auto in vollem Glanz<br />
erstrahlen – innen wie außen. Nicht jedem<br />
ist es gegeben, diese Arbeit wirklich<br />
gut ausführen zu können. Man muss vor<br />
allem Freude an einem wirklich perfekten<br />
Auftritt des Fahrzeugs haben. Der Drang<br />
zur Perfektion hilft dabei, dem Kunden<br />
am Ende ein wirklich tolles Ergebnis zu<br />
präsentieren.<br />
Dr. Frauke Weber<br />
Die Scheibenreinigung steht ganz am Schluss.<br />
So ist gute Sicht garantiert.
Spezialisten gefragt<br />
_ Immer noch fehlt in einigen Werkstätten und Kfz-Betrieben die<br />
Einsicht, dass eine professionelle Fahrzeugaufbereitung ein profitables<br />
Zusatzgeschäft sein kann. Das sieht auch Mirko Albrecht, Präsident<br />
des Bundesverband Fahrzeugaufbereitung (BFA), so.<br />
Nach wie vor durchlebt das<br />
Kfz-Gewerbe erhebliche<br />
strukturelle Veränderungen.<br />
Eine halbwegs anständige<br />
Rendite erwirtschaften nur<br />
Unternehmen, die ihre Kosten fest im<br />
Griff haben und alle Prozesse optimal<br />
gestalten. Ein dabei wichtiges aber leider<br />
allzu oft vernachlässigtes Glied in der<br />
Prozessgestaltung ist die professionelle<br />
Fahrzeugaufbereitung. Dabei lässt sich<br />
hier oft mit einfachen Mitteln zusätzliches<br />
Ertragspotenzial generieren.<br />
Einschlägige Untersuchungen haben<br />
gezeigt, dass optimal aufbereitete Gebrauchtwagen<br />
bis zu 15 Prozent teurer<br />
und wesentlich schneller verkauft werden.<br />
Überhaupt ist die Standzeit ein wesentlicher<br />
Kostenfaktor. Bei einer durchschnittlichen<br />
Reduzierung der Standzeit<br />
pro Fahrzeug um circa 30 bis 35 Prozent<br />
hat sich die professionelle Fahrzeugaufbereitung<br />
schon amortisiert. Ein Stand-<br />
Tag kostet schließlich 13 bis 15 Euro. Die<br />
grundsätzliche Frage für Kfz-Betriebe<br />
lautet nun: externe Vergabe der Leistung<br />
oder interne Lösung? In der Praxis ist zu<br />
beobachten, dass dabei die Händlergröße<br />
eine entscheidende Rolle spielt. Je<br />
größer der Händler, umso größer ist der<br />
Anteil des Outsourcing bei der Fahrzeugaufbereitung.<br />
Generell der schlechteste Weg ist<br />
es, eigene Servicemitarbeiter mit diesen<br />
Aufgaben zu betrauen. Diese haben<br />
ihren Ertrag in der Werkstatt zu erwirt-<br />
schaften. Wenn man sich für das Outsourcing<br />
entschieden hat, bleibt noch<br />
die Auswahl des richtigen Dienstleisters.<br />
Fahrzeugaufbereiter ist kein geschützter<br />
Beruf. Jeder kann in diesem Bereich ein<br />
Gewerbe anmelden und seine Dienste<br />
anbieten. Dementsprechend ist die Anzahl<br />
der schwarzen Schafe in dieser Branche<br />
sehr hoch.<br />
Woran ist der seriöse<br />
Fahrzeugaufbereiter zu<br />
erkennen?<br />
Eine wichtige Rolle spielt dabei das<br />
Dienstleistungsangebot. Professionelle<br />
Fahrzeugaufbereiter bieten heutzutage<br />
ein ganzes Paket zusätzlicher<br />
Dienstleistungen wie Smart-Repair,<br />
Spot-Repair, Felgenaufbereitung oder<br />
Ozonbehandlung an. Außerdem sollten<br />
sie schon länger auf dem Markt bestehen<br />
und über einschlägige Referenzen<br />
verfügen. Am liebsten sieht es Mirko<br />
Albrecht, wenn man sich gleich eines<br />
Mitglieds des Bundesverbandes Fahrzeugaufbereitung<br />
(BFA) bedient. Hier<br />
ist seinen Worten zufolge allein durch<br />
die Verbandsmitgliedschaft eine qualitative<br />
Vorauswahl getroffen. Denn der<br />
Verband stellt strenge Kriterien an seine<br />
Mitglieder.<br />
Ein spezifisches Anforderungsprofil<br />
des Verbandes für Fachbetriebe der<br />
Fahrzeugaufbereitung beinhaltet ein<br />
ganzes Paket an Vorgaben. Neben einer<br />
Mirko Albrecht ist Präsident des<br />
Bundesverband Fahrzeugaufbereitung (BFA)<br />
in Leipzig. Foto: BFA<br />
ordentlichen Unternehmensführung<br />
und fachlichen Qualifikation wird auch<br />
die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben im<br />
Umgang mit Produkten und Arbeitsmitteln<br />
verlangt. Jedes Neumitglied wird<br />
diesbezüglich von einem Vorstandsmitglied<br />
besucht und mittels einer Checkliste<br />
überprüft.<br />
Die selbst gesetzten Qualitätsstandards<br />
werden vom Verband aktiv kommuniziert.<br />
Auch die Aus- und Weiterbildung<br />
hat für den Verband einen hohen<br />
Stellenwert. In enger Zusammenarbeit<br />
mit den Fördermitgliedern existieren diverse<br />
Aus- und Weiterbildungsangebote<br />
auf dem Gebiet der Fahrzeugaufbereitung.<br />
Diese stehen aber nicht nur den<br />
Mitgliedern, sondern allen Interessenten<br />
zur Verfügung.<br />
Im Jahr 2010 Jahr hat die Mitgliederversammlung<br />
des BFA einen Berufsbildungsausschuss<br />
ins Leben gerufen. Dieser<br />
Ausschuss hat inzwischen ein eigenes<br />
Branchenkonzept des BFA zum „Zertifizierten<br />
Fahrzeugaufbereiter“ entwickelt.<br />
Zurzeit wird dieses BFA-eigene Ausbildungsmodul<br />
im Rahmen einer Pilotphase<br />
getestet. Nach erfolgreichem Verlauf<br />
kann dieses Weiterbildungsangebot voraussichtlich<br />
in der zweiten Jahreshälfte<br />
2011 allen Interessenten angeboten werden.<br />
pero<br />
<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011 115
technik waschen & pflegen<br />
Im Schongang<br />
_ Fahrzeugwaschanlagen sind Renditeobjekte im Autohaus.<br />
Allerdings ist vor dem Kauf eine Machbarkeitsstudie notwendig.<br />
Das gilt auch für veraltete Anlagen, denn moderne Waschportale<br />
sparen Wasser und Energie.<br />
Nach einhelliger Aussage der<br />
Waschanlagenhersteller<br />
haben sich Waschanlagen<br />
für Werkstätten und Kfz-<br />
Betriebe zum echten Profitcenter<br />
entwickelt und bieten den<br />
Dienstleistungsunternehmen neues<br />
Service-Potential. Demnach haben<br />
Untersuchungen ergeben, dass sich<br />
knapp 70 Prozent der Kunden in ihrer<br />
Werkstatt eine Waschanlage wünschen.<br />
Zwei von drei hätten gerne, dass ihr<br />
Fahrzeug nach einer Reparatur oder<br />
Inspektion gewaschen wird. Dabei sieht<br />
der überwiegende Teil der Befragten<br />
den Vorteil in der eigenen Zeitersparnis.<br />
Zudem sind die Kunden bereit, diesen<br />
Service auch zu bezahlen. Dabei ist<br />
besonders Besitzern von Neu- und<br />
116 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
hochwertigen Fahrzeugen wichtig, dass<br />
die Wäsche in einer modernen Anlage<br />
erfolgt, die keinerlei Arbeitsspuren auf<br />
dem Lack hinterlässt.<br />
Die Frage, ob sich eine Waschanlage<br />
im Kfz-Betrieb lohnt, ist allerdings so<br />
einfach nicht zu beantworten. So sollte<br />
vor dem Bau eine betriebswirtschaftliche<br />
Bedarfsanalyse erstellt werden. Gleiches<br />
lohnt sich auch bei bestehenden und<br />
eventuell veralteten Anlagen. Um die<br />
richtige Größenordnung zu berechnen,<br />
werden demnach der voraussichtliche<br />
Tages- beziehungsweise Jahresdurchlauf<br />
der Waschanlage und der erforderliche<br />
Wasser- und Waschmittelbedarf ermittelt.<br />
Neben der fachlichen Beratung bieten<br />
alle namhaften Hersteller umfangreiche<br />
und speziell auf die jeweiligen<br />
Für mittlere Kfz-Betriebe und Werkstätten<br />
geeignet: Die neue Sirus-Waschanlage von<br />
Christ.<br />
Stefan Schwarze ist Verkaufsleiter bei der Otto<br />
Christ AG Wash Systems und hat eine Menge<br />
Tipps rund um das Waschgeschäft parat.<br />
Foto: Rodenbüsch<br />
Bedürfnisse abgestimmte Systeme an.<br />
Hierbei sollte auch auf so genannte geschlossene<br />
Anlagen geachtet werden,<br />
die das anfallende Schmutzwasser nicht<br />
nur filtern, sondern auch wieder aufbereiten<br />
und somit den Verbrauch deutlich
eduzieren. Um den Wasserverbrauch so<br />
gering wie möglich zu halten, kommen<br />
zudem spezielle Düsen und ein ausgeklügeltes<br />
Sprühsystem zum Einsatz. Dabei<br />
wird das Fahrzeug im Gegensatz zur<br />
Handwäsche gleichmäßig benetzt und<br />
gleichzeitig gewaschen. Die Dosierpumpen<br />
für Chemikalien und Shampoo sorgen<br />
zudem für einen möglichst geringen<br />
Auftrag der Waschmittel. Schätzungen<br />
gehen davon aus, dass der Verbrauch an<br />
Reinigungsmitteln bei der Handwäsche<br />
etwa das 100-fache einer Maschinenwäsche<br />
ausmacht.<br />
Kreislaufwirtschaft<br />
ist hier erwünscht<br />
Die Wiederverwendung des Brauchwassers<br />
anstelle von teurem Frischwasser<br />
ist ein wesentlicher Faktor bezüglich<br />
der Wirtschaftlichkeit heutiger Fahrzeugwaschanlagen.<br />
Dank der konstant<br />
hohen Wasserqualität ohne Geruchsemission<br />
kann für die gesamte Wäsche<br />
Brauchwasser verwendet werden.<br />
Frischwasser wird inzwischen nur noch<br />
für den letzten Sprühvorgang genutzt.<br />
Daher kommt der Aufbereitung und<br />
Entsorgung des Wassers eine zentrale<br />
Bedeutung zu. Hierzu bietet beispielsweise<br />
die Otto Christ AG mit der „Fontis5“<br />
eine kompakte Recyclinganlage für<br />
Portalanlagen an. Das System bietet:<br />
• automatische Rückspülung des Kiesfilters,<br />
• platzsparende variable Bauweise,<br />
• integrierte Versorgungspumpe und eigener<br />
Luftkompressor,<br />
• Erweiterungsmöglichkeit durch eine<br />
chemische Vorbehandlungsstufe für<br />
stärker belastete Abwässer oder hoch<br />
frequentierte Waschanlagen,<br />
• Serienmäßige Leitfähigkeitsmessung<br />
und Regelung für ein konstantes Trockenergebnis<br />
auch bei Streusalzversatz.<br />
Biologische Vorbehandlung<br />
Das im Schlammfang vorgereinigte<br />
Schmutzwasser gelangt zunächst in<br />
das Entnahmebecken und wird über<br />
Membranen belüftet, während die<br />
Schmutzfracht über die im Schmutzwasser<br />
vorhandenen Mikroorganismen<br />
biologisch (aerob) abgebaut wird.<br />
Unterstützt wird dieser biologische<br />
Prozess durch eine zeitgesteuerte Umwälzung<br />
des Schmutzwassers über<br />
Schlammfang und Entnahmebecken.<br />
Anschließend fördert eine Pumpe das<br />
vorgereinigte Schmutzwasser über den<br />
Quarzkiesfilter in den Betriebswasser-Vorlagetank.<br />
Hierbei lagern sich<br />
Schmutzpartikel im Filterkies ab. In<br />
den Betriebswassertank<br />
fließt somit<br />
ausschließlich gefiltertes<br />
Betriebswasser.<br />
Um Geruchsbelästigungen<br />
durch anaerobe<br />
Faulung des Wassers<br />
zu verhindern,<br />
wird dem Betriebswasser<br />
im Vorlagetank<br />
Sauerstoff beigemischt.<br />
Ganz ohne Frischwasser<br />
kommt aber<br />
selbst die modernste<br />
Anlage nicht aus. Ein<br />
überhöhter Salzgehalt,<br />
beispielsweise durch<br />
Streusalz, beeinflusst<br />
das Trocknungsergebnis<br />
bei der Wäsche.<br />
Dies wird über die<br />
Messung der elektrischen Leitfähigkeit<br />
des Betriebswassers erfasst und durch<br />
Zugabe von Frischwasser automatisch<br />
geregelt.<br />
Die Waschanlage<br />
fürs Autohaus<br />
Werkstätten, die bei<br />
der Bedarfsanalyse<br />
einen Durchlauf von<br />
200 bis 1200 Wäschen<br />
pro Monat ermittelt<br />
haben, bietet Christ<br />
die Portalwaschanlage<br />
„Centus“ an. Die<br />
maximale Durchfahrtsbreite<br />
der neuen<br />
Waschanlage beträgt<br />
im Spiegelbereich<br />
2400 Millimeter. Die<br />
abgestuften Durchfahrtshöhen<br />
von 2050<br />
bis 2750 Millimeter<br />
gewährleisten, dass<br />
die unterschiedlichen<br />
Waschhöhen durch<br />
die kompakte Anlagenbauweiseabgedeckt<br />
werden kann.<br />
Der Portalgrundrahmen<br />
aus sechs Millimeter<br />
Stahlblech ist<br />
feuerverzinkt und mit<br />
einer speziellen Deckschichtlackierungversehen.<br />
Anbauteile sind<br />
aus hochwertigen Materialien<br />
wie Edelstahl<br />
und Aluminiumlegierungen<br />
und sichern so<br />
den Wert dieser Investition<br />
für viele Jahre.<br />
Das Venturi-Hochleis-<br />
Die kompakte Wasseraufbereitungsanlage Fontis 5 ermöglicht<br />
eine fast 100-prozentige Wiederverwendung des Brauchwassers.<br />
tungsgebläse mit Memo-Steuerung<br />
kann optional auch noch um zwei zusätzliche<br />
Seitengebläse ergänzt werden.<br />
Als weitere Alternative bietet Christ die<br />
ebenfalls neue Portalwaschanlage „Sirus“<br />
an. Die für etwa 1200 Fahrzeugwäschen<br />
pro Monat konzipierte Anlage ist<br />
in Durchfahrhöhen von 2250 bis 2400<br />
<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011 117
technik waschen & pflegen<br />
Die Waschanlage als<br />
Profitcenter im Autohaus<br />
Reparaturen oder Fahrzeugwartung werden als<br />
„notwendiges Übel“ wahrgenommen. Erhält<br />
der Kunde jedoch sein Fahrzeug kostenlos<br />
gewaschen und im Innenraum gereinigt zurück,<br />
ist eine Aufwertung erlebbar, dessen ist<br />
Stefan Schwarzer, Verkaufsleiter bei der Otto<br />
Christ AG Wash Systems, sicher. Daher lohnt<br />
sich der Einsatz einer Waschanlage und einer<br />
Innenreinigungsstation, denn sie bietet dem<br />
Autohausbetreiber folgende Vorteile:<br />
• die Waschanlage erweitert die Attraktivität<br />
des Autohauses<br />
• gewaschene Autos erhöhen das Vertrauen in<br />
die Reparaturleistung<br />
• mehr Ertrag durch das zusätzliche Standbein<br />
Autowäsche, soweit die Fahrzeugwäsche<br />
auch öffentlich angeboten wird<br />
• der Kundenkreis, der heute wäscht, kann<br />
morgen schon potentieller<br />
Autokäufer sein.<br />
• Einsparung von Personalkosten gegenüber<br />
einer Hand- oder Fremdwäsche.<br />
• einfache und effektive Gebrauchtwagenaufbereitung<br />
• zufriedene Kunden und dadurch erhöhte<br />
Kundenbindung.<br />
Zuerst gilt es, den Raumbedarf zu ermitteln:<br />
Bei einem Hallenneubau sollte für eine Einzelportalanlage<br />
eine Waschhallengröße von<br />
zehn mal fünf Metern berücksichtigt werden.<br />
Die Hallenhöhe muss individuell festgelegt<br />
werden, abhängig von den zu waschenden<br />
Fahrzeugen. Das Maschinenportfolio reicht<br />
von der Pkw-Waschanlage mit einer Durchfahrtshöhe<br />
von 2,25 Meter bis zur Transporter-<br />
Waschanlage, die leichte Nutzfahrzeuge bis<br />
118 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
Bis zu 1200 Wäschen pro Monat<br />
schafft die Portalwaschanlage Centus.<br />
Fotos: Christ<br />
Millimeter, bei einer Spurbreite von<br />
2050 Millimeter lieferbar. Neu ist das<br />
Gebläsekonzept mit nur zwei 5,5-Kilowatt-Motoren<br />
für das Dach- und die beiden<br />
Seitengebläse. Damit konnte nach<br />
Angaben des Herstellers die Energieeffizienz<br />
gesteigert werden. Optional sind<br />
zum Beispiel eine Hochdruck- (85 bar)<br />
oder Mitteldruckvorwäsche (16 bar),<br />
Aktivschaumvorwäsche, Schaumwachsversiegelung,<br />
Fahrschienen in Edelstahl,<br />
Unterbodenwäscher, Bediengerät mit<br />
Karte oder Pin-Code oder die neuartige<br />
LED-Positionierampel frei wählbar. Die<br />
Maschinensteuerung der neuesten Generation<br />
bietet auch die Möglichkeit<br />
zu internetgestützter Anbindung an<br />
das Christ-Fernwartungssystem „C-IS“.<br />
zu einer maximalen Durchfahrtshöhe bis 3,15<br />
Meter waschen kann.<br />
Dann die Investitionskosten kalkulieren:<br />
Die Portalwaschanlage Modell Sirius zum<br />
Beispiel (Grundmodell Sirius mit Trockenlaufschutz,<br />
freier Farbwahl der Frontverkleidung<br />
und Waschmaterial, Dachgebläse<br />
mit Memory-Steuerung, Seitengebläse mit<br />
einer Trocknungshöhe von 1700 Millimetern,<br />
Aktivschaumvorwäsche, Schonwaschmaterial<br />
Sensofil+, Seitenwalzensystem Optiflex,<br />
LED-Positionierampel, Radwascheinrichtung<br />
21 Zoll, Fahrschienen) ist einschließlich<br />
Fracht- und Montagekosten für 29.360 Euro<br />
plus Mehrwertsteuer, oder auf Leasing-Basis<br />
für 499 Euro plus Mehrwertsteuer monatlich,<br />
bei einer Laufzeit von 64 Monaten, mit einem<br />
Restwert von zehn Prozent erhältlich.<br />
Sollte eine Wasseraufbereitungsanlage erforderlich<br />
werden, so bietet Christ zum Beispiel<br />
die „Fontis-5“ an, für die einschließlich<br />
Bauartzulassung mit einem Investitionsvolumen<br />
von 10.310 Euro plus Mehrwertsteuer zu<br />
rechnen ist. Die Fracht- und Montagekosten<br />
sind hierbei mit eingeschlossen.<br />
Auf die Maschinenleistung achten:<br />
Bei der Maschinenleistung sollten zwei<br />
Betrachtungen durchgeführt werden. Zum<br />
einen die Ermittlung der voraussichtlichen<br />
monatlichen Waschleistung, die durch die<br />
Waschanlage/Wasserrückgewinnungsanlage<br />
abgedeckt werden muss. Als zweite wesentliche<br />
Betrachtung muss die maximale<br />
stündliche Waschleistung (meist zu Stoßzeiten)<br />
ermittelt werden, um einen reibungslosen<br />
Der Räderwäscher der Sirus-Waschanlage<br />
bekommt Größen bis 21 Zoll problemlos<br />
sauber.<br />
Insgesamt hat die Christ-Portalanlagen-Produktpalette<br />
acht Anlagen zur<br />
Auswahl im Programm. Das sind die Versionen<br />
Varius Takt, Varius 1+1, Varius,<br />
Primus, Genius, Quantus, Sirius, Centus.<br />
Peter Rodenbüsch<br />
Aufbereitungsprozess ohne Wartezeiten zu<br />
gewährleisten.<br />
Und so sollte das zu erwartende monatliche<br />
Waschaufkommen ermittelt werden: Durchschnittliche<br />
Zahl der Fahrzeuge, die nach<br />
der Reparatur gewaschen werden. Erwartete<br />
Anzahl von Fahrzeugwäschen für Gebraucht-<br />
und Vorführfahrzeuge. Erwartete Wäschen,<br />
die bei einem öffentlichen Waschangebot<br />
nachgefragt werden.<br />
Erforderliche Waschleistung pro Monat.<br />
Maximale Anzahl der Fahrzeugwäschen/Stunde.<br />
Soll die Waschanlage auch als zusätzliches<br />
Standbein mit einem öffentlichen Waschangebot<br />
genutzt werden, ist eine genaue Standort-/<br />
Wettbewerbsanalyse erforderlich. Nur so kann<br />
abgeschätzt werden, ob dieses zusätzliche<br />
Standbein im jeweiligen Teilmarkt erfolgreich<br />
umgesetzt werden kann.<br />
Alles aus einer Hand<br />
Zur Maschinentechnik bietet die Otto Christ<br />
AG auch individuelle Wartungsverträge an.<br />
Neben Vollwartungsverträgen ist auch eine<br />
Teilwartungsvariante mit unterschiedlichsten<br />
Leistungsoptionen möglich. Das Leistungsspektrum<br />
kann bei beiden Vertragsarten auf<br />
die jeweiligen Kundenanforderungen passend<br />
angeboten werden. Außerdem erstellt Christ<br />
Standortanalysen, Rentabilitätsberechnungen<br />
und abgestimmtes Angebote.<br />
Für Projektlösungen stehen Fachberater unter<br />
Telefonnummer 08331 – 857-100 oder per<br />
E-Mail unter verkauf@christ-ag.com zur<br />
Verfügung.
Aufbereitung lohnt sich immer<br />
Wenn ein Gebrauchtwagen<br />
möglichst gut verkauft<br />
werden soll, ist es allein<br />
mit der Fahrt durch<br />
die Waschstraße nicht<br />
genug, besonders, wenn als Gebrauchsspuren<br />
mehr als nur Staubpartikel auf<br />
dem Lack zu sehen sind. Der Gebrauchte<br />
sollte so aufpoliert sein, dass dadurch<br />
ein echter Mehrwert entsteht, der<br />
sich beim Verkauf auch auszahlt. Hier<br />
können Werkstätten durch eine professionelle<br />
Aufbereitung von Gebraucht-<br />
wagen Wettbewerbsvorteile nutzen.<br />
Denn der optische Eindruck und die<br />
Anmutungsqualität kann entscheidend<br />
dazu beitragen, dass sich ein Interessent<br />
mit einem Gebrauchtwagen näher<br />
beschäftigt. Die Auswahl und der Kauf<br />
bei einem Auto erfolgen immer noch<br />
weitgehend emotional. Nach jüngsten<br />
Umfragen des Maintaler Marktbeobachtungsunternehmen<br />
Schwacke liegen die<br />
Kosten für die optische Aufbereitung<br />
von Gebrauchtwagen bei durchschnittlich<br />
150 Euro. Eine knappe Mehrheit der<br />
Die optische Aufbereitung von Fahrzeugen<br />
findet immer mehr Anklang. Diese Tätigkeit<br />
kann man als Kfz-Werkstatt mittlerweile<br />
auch in Eigenregie durchführen, wenn<br />
man sich mit der Aufbereitung in der<br />
Praxis auseinandersetzt. Foto: Rinn<br />
Befragten räumt ein, dass die Kosten<br />
bei größeren und teureren Fahrzeugen<br />
höher sind. Hier handelt es um eine<br />
Grundaufbereitung ohne Dellenziehen<br />
oder Lackausbesserungen. Der Vorteil<br />
einer optischen Aufbereitung liegt aber<br />
nach Aussage der Schwacke-Experten<br />
auf der Hand: Die Gebrauchten können<br />
schneller wieder an den Mann gebracht<br />
werden, da das Fahrzeug eher als Blickfang<br />
auffällt. Außerdem werden die Aufbereitungskosten<br />
auf jeden Fall wieder<br />
reingespielt, weil sich höhere Angebotspreise<br />
durchsetzen lassen. Nach der<br />
optischen Aufbereitung sollte jedoch<br />
eine genaue Endkontrolle durchgeführt<br />
werden. Beispielsweise verrät ein Blick<br />
hinter die Radkappe und den Schminkspiegel,<br />
ob gut gearbeitet worden ist.<br />
Und wer mit dem Handrücken über den<br />
Lack fährt und ein samtiges Gefühl verspürt,<br />
kann den Unterschied zwischen<br />
simpler Wäsche und Aufbereitung<br />
erkennen.<br />
Ute Kernbach
technik waschen & pflegen<br />
Blitzsauber und<br />
ganz ohne Rand<br />
_ Ein professionell aufbereiteter Gebrauchtwagen lässt sich<br />
meist schneller und teurer verkaufen. Wer die Aufbereitung nicht<br />
in sein Programm aufnehmen möchte, sollte sie von Spezialisten<br />
durchführen lassen.<br />
Um eine professionelle Aufbereitung<br />
von Gebraucht- oder Kundenfahrzeugen<br />
durchzuführen,<br />
sind einerseits Fachkräfte<br />
gefragt, die genau wissen,<br />
wo dem zu behandelnden Automobil der<br />
„Schuh“ drückt. Ebenso wichtig sind effiziente<br />
Arbeitsabläufe und wirksame Produkte<br />
zur Verbesserung des Outfits der<br />
Fahrzeuge. Dies sieht auch der Bundesverband<br />
Fahrzeugaufbereitung (BFA) so. So<br />
hätten eigene Untersuchungen gezeigt,<br />
dass optimal aufbereitete Gebrauchtwagen<br />
um bis zu 15 Prozent teurer und<br />
wesentlich schneller verkauft würden.<br />
Gebrauchtwagen verursachen täglich<br />
Kosten, diese Standzeiten werden mit 13<br />
bis 15 Euro pro Tag veranschlagt. Demnach<br />
könnten sich die Kosten der Aufbereitung<br />
durch die Verringerung der Standzeit um<br />
circa 30 bis 35 Prozent bereits amortisieren.<br />
Dass es sich bei einem Bestand von<br />
etwa 3,5 Millionen Gebrauchtfahrzeugen<br />
um ein lukratives Geschäft handelt, zeigt<br />
die zunehmende Zahl der Dienstleister, die<br />
sich auf das Aufbereiten von Gebrauchtfahrzeugen<br />
spezialisiert haben. Demnach<br />
sind nach Angaben des Verbandes<br />
in Deutschland etwa 2000 eigenständige<br />
Betriebe ansässig, die etwa 35 bis 40<br />
Prozent der Fahrzeuge aufbereiten. Den<br />
Werkstätten und Autohäusern empfiehlt<br />
der BVA, die Aufbereitung gebrauchter<br />
120 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
Fahrzeuge an Spezialisten weiter zu vergeben.<br />
Der schlechteste Weg sei es, eigene<br />
Servicemitarbeiter mit diesen Aufgaben<br />
zu betrauen. Hat sich die Werkstatt für<br />
das Outsourcing entschieden, ist auf<br />
die Auswahl des richtigen Dienstleisters<br />
zu achten. „Fahrzeugaufbereiter ist kein<br />
geschützter Beruf, dementsprechend ist<br />
die Anzahl der schwarzen Schafe in dieser<br />
Branche sehr hoch“, sagt Verbandspräsident<br />
Mirko Albrecht.<br />
Eine komplette Pflegeprodukt-<br />
Palette im Programm<br />
Ein Spezialist für die professionelle Fahrzeugaufbereitung<br />
ist die Sonax GmbH&<br />
Co.KG mit Sitz in Neuburg an der Donau.<br />
Das Unternehmen bietet seine Dienstleistung<br />
bundesweit über insgesamt 270<br />
Handelspartner an. Insgesamt sechs Profi-<br />
Produkte hat Sonax für die Aufbereitung<br />
im Angebot. So zum Beispiel die „ProfiLine<br />
Serie“, für die Aufwertung von Lack, Kunststoff<br />
und Felgen. Ein weiteres Produkt,<br />
seit 2009 im Angebot, ist „NanoPolish“<br />
für die Bearbeitung von Bunt- und Metalliclacken.<br />
Das silikonfreie Produkt eignet<br />
sich auch für die Bearbeitung kratzbeständigerer<br />
Lackoberflächen. Ein besonderes<br />
beigemischtes Schleifmittel erlaubt das<br />
stufenlose Arbeiten mit der Poliermaschine.<br />
Damit lassen sich Kratzer und leichte<br />
Für die Fahrzeugwäsche sollten beheizte Hochdruckreiniger<br />
verwendet werden, denn das<br />
etwa 80 Grad Celsius heiße Wasser verkürzt<br />
nach Angaben von Kärcher die Reinigungszeit<br />
um bis zu 60 Prozent. Foto: Kärcher<br />
Oberflächenschäden beseitigen. Während<br />
für die Beseitigung tiefer Lackschäden<br />
nur spezielle Reparaturlacke verwendet<br />
werden, bedarf es bei kleinen Kratzern<br />
und oberflächlichen Blessuren auch einer<br />
speziellen Politur. Dieser Entwicklungsaufgabe<br />
hat sich Sonax in Zusammenarbeit<br />
mit Mercedes-Benz vor Jahren gestellt.<br />
In Zusammenarbeit mit dem Stuttgarter<br />
Hersteller wurde das Produkt entwickelt<br />
und ist nun für den Profi als „Sonax NanoPolish“<br />
erhältlich. Die Versiegelung, auf<br />
deren Qualität Sonax eine einjährige Garantie<br />
gewährt, kostet etwa 400 Euro. Für<br />
die Pflege aller Kunststoffteile am Fahrzeug-Außenbereich<br />
bietet der Neuburger<br />
Fahrzeugpflege-Spezialist jetzt ein Spezial-<br />
Pflegeprodukt an: „Xtreme KunststoffGel<br />
außen.“ Gegenüber herkömmlichen Kombipräparaten<br />
für innen und außen beinhaltet<br />
das Sonax-Gel für außen eine speziell<br />
für alle unlackierten Kunststoffteile abgestimmte<br />
Kombination reinigungsaktiver<br />
Substanzen und konservierender Pflegewirkstoffe.<br />
Die „ProfiLine-Serie“ von Sonax umfasst das<br />
komplette Programm für die Reinigung von<br />
Lack, Kunststoff und Felgen. Foto: Sonax<br />
„NanoPolish“ eignet sich für die Bearbeitung<br />
von Bunt- und Metalliclacken. Das silikonfreie<br />
Produkt kommt auch für die Behandlung<br />
kratzbeständigerer Lackoberflächen zum<br />
Einsatz. Foto: Rodenbüsch
Aktiv-Schaumwäsche „Nano RM 816 ASF“<br />
und Glanztrockner „Nano RM 832 ASF.<br />
Foto: Kärcher<br />
Systempflege für die<br />
Rundum-Aufbereitung<br />
Als Systempflege bezeichnet Kärcher die<br />
Rundum-Aufbereitung für Gebrauchtfahrzeuge<br />
und bietet dafür Pflegemittel für die<br />
Innen- und Außen-Reinigung, aber auch<br />
Dampfstrahlreiniger an. So zum Beispiel<br />
Sprühextraktionsgeräte oder Waschsauger<br />
für die Innenreinigung. Damit lassen sich<br />
stark verschmutzte Sitzpolster auf Vordermann<br />
zu bringen. Zunächst wird Reinigungsflüssigkeit<br />
vorgesprüht und nach<br />
einer etwa zehnminütigen Einwirkzeit<br />
mit der eigentlichen Reinigung nach der<br />
Einschritt-Methode begonnen. Die Polster<br />
werden mit einer Hand-Düse abgefahren.<br />
Dabei wird Reinigungsflüssigkeit aufgesprüht<br />
und sofort wieder abgesaugt. Zum<br />
Schluss wird klares Wasser nachgespült, da<br />
im Polster verbleibende Reinigungsmittel<br />
auskristallisieren und zu einer erneuten<br />
Verschmutzung führen. Danach sollte das<br />
Automobil über Nacht gut auslüften. Bei<br />
Kärcher empfiehlt man, Polsterflecken vorab<br />
mit einem Fleckentfernungsmittel zu<br />
behandeln. Wobei der Fleck eingesprüht<br />
und nach einer kurzen Einwirkzeit mit<br />
einem hellen saugfähigen Tuch aufgetupft<br />
wird.<br />
Speziell für Hochdruckwäscher hat<br />
Kärcher jetzt ein Reinigungs- und Pflegemittel<br />
auf Nanotechnologie-Basis<br />
für Hochdruckwäscher im Programm.<br />
Hierbei handelt es sich um eine Aktiv-<br />
Schaumwäsche „Nano RM 816 ASF“ und<br />
einen Glanztrockner „Nano RM 832 ASF“.<br />
Nach eigenen Angaben schützen die<br />
Pflegemittel nach einer Behandlung die<br />
Oberfläche vier bis sechs Wochen lang.<br />
Die mikroskopisch kleinen Nanopartikel<br />
setzen sich so dicht nebeneinander auf<br />
dem Lack ab, dass sich Wassermoleküle<br />
nicht zusammenschließen können und<br />
sofort abfließen. Das schwach alkalische<br />
Nano „RM 816 ASF“ (pH-Wert 8,5) verringert<br />
nach eigenen Angaben durch seine<br />
spezielle Tensid-Kombination die Wiederanschmutzung<br />
von Bürsten und erhöht<br />
deren Gleitfähigkeit. Gleichzeitig bildet<br />
sich ein konservierender, wasserabstoßender<br />
Schutzfilm. Beide Rezepturen,<br />
die in Gebinden von 25 und 200 Litern<br />
erhältlich sind, haben die von Kärcher<br />
patentierten abscheidefreundlichen Eigenschaften<br />
(„ASF“) und beeinträchtigen<br />
nicht die Leichtflüssigkeitsabscheider.<br />
Peter Rodenbüsch<br />
Die neuen Hochdruckreiniger „HDS 5“ sind<br />
aufgrund ihrer kompakten Masse flexibel<br />
einsetzbar. Foto: Kärcher<br />
Außenreinigung<br />
unter Hochdruck<br />
Als Standard für die Außenreinigung wird der<br />
Hochdruckreinigung eingesetzt. Solche Geräte<br />
eignen sich für die Ober-, Unterboden- und<br />
Motorwäsche sowie für die Teilereinigung. Der<br />
Hochdruckstrahl kommt auch in Ecken, in die<br />
man mit Schwamm oder Bürste nicht mehr<br />
gelangt. Auch bei der Reinigung von Radkästen<br />
ist die Hochdruckreinigung fast konkurrenzlos.<br />
Der anhaftende Schmutz kann mit anderen<br />
Reinigungsmethoden gar nicht oder nur sehr<br />
mühsam und zeitaufwendig beseitigt werden.<br />
Steht für diese Reinigung keine Hebebühne zur<br />
Verfügung steht, wird ein Unterbodenstrahlrohr<br />
verwendet. Währenddessen wird bei der<br />
Motorwäsche mit geringem Druck und großem<br />
Spritzabstand gearbeitet, um Kabel und andere<br />
empfindliche Teile nicht zu beschädigen.<br />
Besonders gründlich und schonend ist hier die<br />
Dampfreinigung, die mit allen Heißwasserhochdruckreinigern<br />
durchgeführt werden kann, die<br />
über eine Dampfstufe verfügen. Für die Fahrzeugwäsche<br />
sollten beheizte Hochdruckreiniger<br />
verwendet werden, denn das etwa 80 Grad Celsius<br />
heiße Wasser verkürzt nach Angaben von<br />
Kärcher die Reinigungszeit um bis zu 60 Prozent.<br />
Was die mechanische Reinigungsleistung<br />
des Hochdruckstrahls anbelangt, so ist hier<br />
nicht so sehr der Düsendruck, sondern vielmehr<br />
die von der Hochdruckpumpe geförderte Wassermenge<br />
ausschlaggebend. Für den Abtransport<br />
des gelösten Schmutzes ist sie sogar allein<br />
maßgeblich. Aber auch für den Aufpralldruck<br />
des Wassers auf der Fahrzeugoberfläche, der<br />
in erster Linie das Aufreißen und Lösen der<br />
Schmutzschicht bewirkt, ist hauptsächlich die<br />
Wasserdurchflussmenge maßgebend. Sie sollte<br />
bei der Kfz-Wäsche nicht unter 800 Litern in<br />
der Stunde betragen. Nach Berechnungen von<br />
Kärcher reduziert sich der Wasserverbrauch<br />
durch den Hochdruckreinigers im Vergleich zu<br />
einem herkömmlichen Wasserschlauch um bis<br />
zu 85 Prozent. Außerdem verfügen moderne<br />
Hochdruckreiniger über genaue Dosiereinrichtungen,<br />
so dass Reinigungsmittel in minimalen<br />
Mengen zugesetzt werden können.
technik waschen & pflegen<br />
Sauberer mit System<br />
_ Reinigungs- und Pflegemittel für Waschanlagen und SB-Plätze<br />
müssen mehr können, als nur „schön schäumen“. Optimale Waschergebnisse<br />
lassen sich nur mit abgestimmten Produkten erzielen. Die<br />
<strong>amz</strong>-Redaktion hat die Autowaschspezialisten von Kärcher besucht.<br />
S<br />
traßenschmutz, Vogelkot, Baumharz<br />
und viele andere Umwelteinflüsse<br />
setzen dem Fahrzeuglack zu.<br />
Doch Streusalz, Dieselruß, Insekten<br />
und die Witterung greifen nicht<br />
nur den Lack des Fahrzeugs, sondern auch<br />
dessen Technik an. Regelmäßiges Reinigen<br />
– sei es in der Waschanlage oder auf dem<br />
SB-Platz – dient daher nicht nur der Optik,<br />
sondern wirkt sich auch positiv auf die<br />
Zuverlässigkeit und die Betriebssicherheit<br />
eines Fahrzeugs aus. Außerdem gehört die<br />
regelmäßige Wagenpflege zu den werterhaltenden<br />
Maßnahmen, die sich spätestens<br />
beim Weiterverkauf bezahlt machen.<br />
Vielfältige Aufgaben<br />
Doch die vielen unterschiedlichen Werkstoffe<br />
eines Automobils stellen höchste<br />
Ansprüche an die Eigenschaften der Rei-<br />
122 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
nigungsmittel und Pflegeprodukte: Diese<br />
sollen nämlich nicht nur den Schmutz<br />
beseitigen, sondern auch die Oberflächen<br />
schützen. Vor allen Dingen aber dürfen die<br />
eingesetzten Mittel keine Bauteileschäden<br />
hervorrufen. „Reinigungsmittel sind daher<br />
ein wichtiger Bestandteil der gesamten<br />
Reinigungslösung. Sie werden optimal auf<br />
die jeweilige Maschine und den jeweiligen<br />
Einsatzzweck abgestimmt“, erklärt Carsten<br />
Ehlert, Gruppenleiter im Produktmanagement<br />
für Reinigungsmittel beim Autowaschspezialisten<br />
Kärcher (www.kaercher.<br />
de) in Winnenden. Effiziente und wirtschaftliche<br />
Produktformulierungen seien<br />
daher ebenso gefragt wie materialverträgliche<br />
Rezepturen mit guten Korrosionsschutzeigenschaften<br />
und weiteren speziellen<br />
Zusatzstoffen. „Zudem müssen die<br />
Reinigungsmittel für Mensch und Umwelt<br />
verträglich sein“, so Ehlert weiter.<br />
Schöner Schaum: Gleichgültig, ob SB-Wäsche<br />
oder automatische Waschanlage – das Waschergebnis<br />
muss passen. Einen großen Anteil<br />
daran haben die verwendeten Reinigungs-<br />
und Pflegemittel. Fotos: Kuss<br />
Für viele Einsatzzwecke gibt es daher<br />
mehrere Produkte, um differenzierte Ansprüche<br />
und Aufgaben erfüllen zu können.<br />
Vorsprühmittel etwa sind besonders reinigungsaktiv<br />
und beschleunigen das Aufweichen<br />
und Anquellen des anhaftenden<br />
Schmutzes. Zudem erleichtern sie den<br />
Waschanlagenbürsten die Reinigungsarbeit.<br />
„Beim Vorsprühen muss ein stehendes,<br />
leichtes Schaumbild auf der Oberfläche<br />
zu erkennen sein. Ein fehlerhaftes<br />
Vorsprühen, beispielsweise aufgrund der<br />
Anlageneinstellung, kann das Reinigungsergebnis<br />
negativ beeinflussen und empfindliche<br />
Bauteiloberflächen angreifen“,<br />
berichtet Rainer Hirzel, Fachreferent und<br />
Produktmanager für Reinigungsmittel bei<br />
Kärcher.<br />
Shampoos und Aktiv-Schäume für die<br />
Bürstenwäsche indes enthalten spezielle<br />
Wirkstoffe, welche die Bürstengleitfähigkeit<br />
unterstützen und dadurch den Lack<br />
schonen. Darüber hinaus bereiten die<br />
Waschmittel die Oberfläche auf den Trockenvorgang<br />
vor, was laut Hirzel mit der<br />
neuartigen Aktivschaumwäsche „Nano RM<br />
816 ASF“ besonders gut gelingt. Shampoos<br />
werden dem Fachmann zufolge immer so<br />
hoch dosiert, dass sich die Lackoberfläche<br />
anschließend restlos spülen lässt. Zudem<br />
pflegen Shampoos die Bürsten und verhindern<br />
deren schnelles Verschmutzen.<br />
Trocknungshilfen und Flüssigwachse<br />
bewirken ein schnelles und großflächiges<br />
Aufreißen des Wasserfilms und unterstützen<br />
ein schnelles Trocknen. Beim Dosieren<br />
ist laut Hirzel darauf zu achten, dass der<br />
Aufriss des Wasserfilms abgeschlossen<br />
ist, bevor das Trockengebläse anläuft. „Ein<br />
wesentliches Kriterium ist die Tropfenbildung,<br />
insbesondere der Unterschied zwi-
schen Glas- und Lackoberflächen“, erklärt<br />
der Experte. Darüber hinaus erzeugen<br />
Trocknungsmittel eine konservierende<br />
Schutzschicht. Der Glanztrockner „Nano<br />
RM 832 ASF“ bewirkt zudem aufgrund<br />
seiner Nano-Partikel einen wasserabweisenden<br />
Schutzfilm und in Verbindung mit<br />
der Nano-Schaumwäsche einen besonders<br />
langanhaltenden Tiefenglanz.<br />
Als abschließende Lackpflege, um dem<br />
Lack eine witterungsbeständige Konservierungsschicht<br />
zu verleihen, gibt es laut<br />
Hirzel die Möglichkeit, Heißwachs aufzutragen.<br />
Besser sei allerdings die Konservierung<br />
mit „Polish Plus“, welches sich<br />
in allen Waschanlagen mit der Option<br />
„Wachskonservierung“ einsetzten lässt<br />
und seit kurzem das Produktsortiment<br />
ergänzt. Das neuartige Pflegemittel wird<br />
nach der Bürstenwäsche pur fein zerstäubt<br />
auf das Fahrzeug gesprüht und mit einem<br />
weiteren Waschgang einmassiert. Laut<br />
Hirzel reagiert das „Polish Plus“ mit der<br />
Lackoberfläche und bildet einen stabilen,<br />
tiefenwirksamen Pflegefilm, dessen wasserabstoßende<br />
Wirkung deutlich sichtbar<br />
ist und den Lack über mehrere Wochen aktiv<br />
schützt.<br />
Augenscheinlich: „Um die optische Wahrnehmung<br />
und den Geruchssinn des Waschenden<br />
anzusprechen, besitzen die Waschprodukte<br />
spezielle Eigenschaften“, erklärt Produktmanager<br />
Rainer Hirzel. Etwa einen angenehmen<br />
Bienenwachsduft oder eine milchige Einfärbung,<br />
die den Auftrag sichtbar macht.<br />
Wasserspiele: Das linke Motorhaubenteilstück<br />
ist mit dem neuartigen „Polish Plus“ behandelt.<br />
Die wasserabstoßende Wirkung des Pflegemittels<br />
ist beim Regentest deutlich sichtbar. „Der<br />
tiefenwirksame Pflegefilm bleibt über mehrere<br />
Wochen erhalten“, erklärt Anwendungstechnikerin<br />
Astrid Wegener.<br />
Sauberkeit „sinnlich“ erfahren<br />
Das Auge isst mit – dieser Sinnspruch<br />
lässt sich ohne Zweifel auch auf die Autowäsche<br />
anwenden. „Bei der Reinigungsmittelentwicklung<br />
achten wir besonders<br />
auch auf Eigenschaften, die die optische<br />
Wahrnehmung und den Geruchssinn des<br />
Waschenden ansprechen, beispielsweise<br />
ein angenehmer Duft oder ein voluminöser,<br />
gut haftender Schaum. Damit wird<br />
das Reinigungsergebnis für den Anwender<br />
schon während des Waschens sichtbar“, erklärt<br />
Hirzel weiter. Am Beispiel der neuen<br />
Reinigungsmittel für die „Clean Park“-SB-<br />
Waschanlagen erläutert der Reinigungsmittelexperte,<br />
was hinter dem Motto „Reinigung<br />
sinnlich erfahrbar machen“ steckt.<br />
Der neue Aktivschaum „CP 940 ASF“ für<br />
die Bürstenwäsche etwa hält sich durch seine<br />
steife Konsistenz sehr gut auch an senkrechten<br />
Flächen und kann dadurch lange<br />
einwirken. „Der Anwender sieht auf einen<br />
Blick, welche Teile er schon eingeschäumt<br />
hat und kann die Karosserie lackschonend<br />
mit der Bürste bearbeiten, wodurch Grauschleier<br />
vollständig beseitigt werden“, erklärt<br />
der Fachmann. Zum anschließenden<br />
Entfernen von Verschmutzungen durch Öl,<br />
Fett, Baumharz oder Insektenrückstände<br />
empfiehlt Hirzel die hochwirksameReinigungsmittel<br />
wie den „Intensiv-<br />
Schmutzlöser CP 930 ASF“<br />
oder die „HD-Wäsche CP<br />
935 ASF“. Die abschließende<br />
Lackpflege kann<br />
mit dem Thermowachs<br />
„CP 945 ASF“ oder der „Top-<br />
Pflege CP 950 ASF“ erfolgen,<br />
welche den Lack nicht<br />
nur zum Glänzen bringen,<br />
sondern auch konservieren.<br />
„Das Thermowachs<br />
ist durch seine zunächst<br />
milchige Färbung gut auf<br />
der Fahrzeugoberfläche<br />
erkennbar und zeigt dem<br />
Anwender, welche Stellen<br />
er bereits konserviert hat“,<br />
erläutert Hirzel.<br />
Freundlich<br />
zur Umwelt<br />
Reinigungsmittel sind laut<br />
Hirzel prinzipiell Gefahrstoffe,<br />
weshalb ihre Umweltverträglichkeit<br />
und<br />
ihr Verhalten in Abscheideranlagen<br />
eine wichtige<br />
Rolle spielt. Kärcher verwendet<br />
deswegen nach<br />
seinem Bekunden überwiegend<br />
so genannte<br />
„ASF-Rezepturen“, wobei<br />
Sieben Chemiespezialisten entwickeln bei<br />
Kärcher neue Reinigungsmittel. Besonders stolz<br />
ist Entwicklungschef Frank Ritscher auf das neue<br />
Analysegerät (rechts) im Winnendener Labor, mit<br />
dem sich unter anderem die Inhaltsstoffe von<br />
Flüssigkeiten bestimmen lassen.<br />
das Kürzel ASF für „abscheiderfreundlich“<br />
steht. Das bedeutet unter anderem, dass<br />
sich das betreffende Produkt im Ölabscheider<br />
schnell öl- und wassertrennend<br />
verhält und keine stabilen Emulsionen bildet,<br />
wenn der Waschanlagenbetreiber die<br />
jeweils vorgeschriebenen Anwendungsparameter<br />
einhält. „Die patentierten ASF-<br />
Rezepturen unterstützen den Anwender<br />
dabei, die gesetzlichen Vorschriften zu<br />
erfüllen“, erläutert Hirzel. Zudem sind die<br />
meisten Produkte NTA-frei. Das heißt, sie<br />
enthalten anstelle von Nitrilotriessigsäure<br />
(= krebserregender Komplexbildner) ungefährliche<br />
Ersatzstoffe, um einen Kalkansatz<br />
zu verhindern.<br />
Klaus Kuss<br />
<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011 123
technik waschen & pflegen<br />
_ Kompakter Waschwasser-Aufbereiter<br />
Kompakt-Klasse: Die Waschwasser-Aufbereitungsanlage<br />
„Watertec WT 3 K“ von Inowa vereint alle Komponenten<br />
auf engstem Raum. Sie soll selbst in kleine Technikräume<br />
passen und sich insbesondere auch für die Nachrüstung<br />
und den Austausch eignen. Foto: Inowa<br />
124 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
Portalwaschanlagen gehören bei vielen<br />
Autohäusern und Kfz-Betrieben sowie<br />
Tankstellen zum Standard. Eine wesentliche<br />
Komponente der Anlage, die zu<br />
einem reibungslosen und umweltschonenden<br />
Betrieb beiträgt, ist den Abwasserspezialisten<br />
von Inowa zufolge die<br />
Waschwasser-Aufbereitungsanlage. „Bei<br />
der Auslegung von Portalwaschanlagen<br />
wird sehr viel Wert auf eine kompakte<br />
Bauweise gelegt. Doch der dazugehörige<br />
Technikraum ist meist knapp bemessen.<br />
Dennoch sollen bei der Waschleistung<br />
keine Abstriche gemacht werden“, berichten<br />
die Abwasserspezialisten aus<br />
dem österreichischen Marchtrenk.<br />
Eine Lösung für dieses Problem soll<br />
die kompakte Waschwasser-Aufbereitungsanlage<br />
namens „Watertec WT 3 K“<br />
bieten, die erstmals auf der Automechanika<br />
2010 vorgestellt wurde. Das System<br />
soll aufgrund seiner kompakten Abmaße<br />
– die Grundfläche entspricht laut Inowa<br />
etwa der einer Palette – auch in kleine<br />
Technikräume passen. Zudem sind alle<br />
Komponenten auf engstem Raum zusammengefasst:<br />
Steuerung, Filtration,<br />
Brauchwasservorlage sowie die Pump-<br />
_ Sparsamer waschen mit sauberem Brauchwasser<br />
Mit geruchlosem und sichtklarem<br />
Brauchwasser lässt sich bei allen Arten<br />
von Waschanlagen eine erhebliche Menge<br />
Frischwasser sparen, sagen die Wasseraufbereitungsexperten<br />
von Faritec.<br />
Das in Mainz ansässige Unternehmen ist<br />
seit 1992 auf Wasser-Recycling-Systeme<br />
spezialisiert und bietet individuelle Lösungen<br />
für Portalwaschanlagen, Waschstraßen<br />
und SB-Waschplätze. Unternehmensangaben<br />
zufolge ermöglichen es<br />
die vielfältigen Verfahren, das Abwasser<br />
biologisch und ohne chemische Hilfsmittel<br />
soweit aufzubereiten, dass der<br />
Anlagenbetreiber das gereinigte Brauchwasser<br />
dem System wie Frischwasser<br />
zuführen kann. Die Menge Frischwasser,<br />
die nötig ist, um die unvermeidbaren<br />
Verdunstungs- und Verschleppverluste<br />
auszugleichen, soll sich damit drastisch<br />
reduzieren lassen, versprechen die Mainzer.<br />
Die von Faritec entwickelten Anlagen<br />
arbeiten nach eigenem Bekunden als geschlossenes<br />
Kreislaufsystem und bereiten<br />
das Abwasser zu 100 Prozent wieder<br />
auf. Deshalb sei damit ein größtmöglicher<br />
Umweltschutz gewährleistet. Das<br />
aufbereitete Brauchwasser soll sich wie-<br />
der für sämtliche Arbeitsbereiche<br />
im Waschprozess<br />
verwenden lassen.<br />
Doch biologisch optimal<br />
aufbereitetes Brauchwasser<br />
spart den Experten<br />
von Faritec zufolge nicht<br />
nur Frischwasser, sondern<br />
auch teure Waschchemie<br />
und Zusatzstoffe<br />
wie Trocknungshilfen und<br />
ähnliches. Zudem lasse<br />
sich mit sauberem und<br />
geruchlosem Brauchwasser<br />
verhindern, dass nach<br />
der Wäsche üble Gerüche<br />
aus der Lüftung des gewaschenen Autos<br />
strömen. Darüber hinaus legen die<br />
Wasseraufbereitungsexperten großen<br />
Wert auf eine höchstmögliche Betriebssicherheit,<br />
etwa bei der Enthärtung und<br />
der Osmose: Diese erfolgen bei den angebotenen<br />
Systemen mittels sensorgesteuerter<br />
Enthärtungsanlagen, um ein<br />
fleckenfreies Trocknen zu erreichen.<br />
Im HD-Bereich machen moderne<br />
Brauchwasseranlagen mit angeschlossenem<br />
Filtrationssystem den Mainzer<br />
anlage, welche die Waschanlage inklusive<br />
der Hochdruckteile mittels Druckerhöhung<br />
versorgt. Die Leistung beträgt<br />
laut Inowa bis zu drei Kubikmeter in der<br />
Stunde. Aufgrund der Kunststoffbauweise<br />
soll die Watertec WT 3 K korrosionsfrei<br />
sein. Wegen ihrer platzsparenden<br />
Ausführung soll sich die Kompaktanlage<br />
laut Inowa besonders auch für den Austausch<br />
und die Nachrüstung eignen.<br />
Darüber hinaus weisen die Fachleute<br />
von Inowa darauf hin, das zur Waschwasser-Aufbereitung<br />
immer auch ein<br />
darauf abgestimmtes Beckensystem mit<br />
Feststoffabtrennung und Belebungsstufe<br />
gehört. Bei der Planung einer Waschanlage<br />
sollte man deshalb schon in der<br />
Anfangs-und Planungsphase einen Abwasserspezialisten<br />
hinzuziehen, empfehlen<br />
die Experten. Die Österreicher mit<br />
Niederlassung im bayrischen Freilassing<br />
bieten nach eigenem Bekunden Aufbereitungsanlagen<br />
und Beckensysteme<br />
als Gesamtlösung – unabhängig vom<br />
Waschanlagenhersteller und inklusive<br />
Beratung. kk<br />
www.inowa.at<br />
Clever kombiniert: Wasseraufbereitungsspezialist<br />
Faritec hat ein kombiniertes Verfahren mit<br />
ASC-Säule und Bio-Reaktor im Programm, das<br />
geruchloses und sichtklares Brauchwasser für<br />
Kfz-Waschanlagen aller Art liefert.<br />
Foto: Faritec<br />
Fachleuten zufolge sogar den Einsatz von<br />
Frischwasser gänzlich überflüssig, zudem<br />
blieben die Düsen länger kalkfrei. kk<br />
www.faritec.eu
Carwash-Einstieg leicht gemacht<br />
_ Mit dem neuen Modell EasyWash erweitert WashTec sein Portalwaschanlagen-Programm<br />
um eine optimale Einstiegslösung für kleinere Fuhrparks,<br />
Autohäuser oder für Kfz-Werkstätten zur Abwicklung von Service-Wäschen.<br />
Servicewäsche leicht gemacht dem neuen<br />
Einstiegsmodell der Marke WashTec.<br />
Die EasyWash ist ein Gemeinschaftsprojekt<br />
der internationalen WashTec-Produktionswerke<br />
und wird nach Maßgabe<br />
der WashTec-Qualitätsrichtlinien produziert.<br />
Die Anlage wurde als Einstiegsmaschine<br />
für geringen Durchsatz konzipiert<br />
und mit allen notwendigen Basisfunk-<br />
_ Felgen leichter reinigen<br />
In vielen Fällen reichen chemische Mittel<br />
und Hochdruckreiniger nicht aus,<br />
um Leichtmetallräder von Bremsstaub<br />
und Straßenschmutz zu befreien. Für<br />
die „mechanische“ Reinigungsunterstützung<br />
bietet Förch nun eine neue Felgenbürste<br />
an. Sie soll für Profiaufbereiter<br />
und Fachleute, die ein kompromissloses<br />
Reinigungsergebnis in kürzester Zeit anstreben,<br />
gleichermaßen geeignet sein.<br />
Die neue Felgenbürste verfügt über<br />
eine zylinderische, schlanke Form und<br />
ist 250 Millimeter lang. Dank ergonomischer<br />
Form soll sie gut in der Hand<br />
liegen. Das Material der Borsten und<br />
des Griffs ist laut Anbieter so weich gewählt,<br />
dass der Klarlack der Felgen beim<br />
Arbeiten nicht beschädigt wird. Somit<br />
soll sich die Bürste auch in anderen Bereichen<br />
rund ums Auto einsetzen lassen.<br />
Zudem ist die neue Felgenbürste dem<br />
Anbieter zufolge chemisch resistent und<br />
kann somit auch im Zusammenspiel mit<br />
säurehaltigen oder alkalischen Felgenreinigern<br />
eingesetzt werden. rl<br />
www.foerch.de<br />
tionen ausgestattet. Sie soll durch ein<br />
attraktives Preis-/Leistungsverhältnis<br />
in der Branche Anklang finden. In ihrer<br />
Grundausstattung wurde sie auf die Bedürfnisse<br />
serviceorientierter Autohäuser,<br />
Werkstätten oder Unternehmensfuhrparks<br />
zugeschnitten, das heißt: Autowaschen<br />
– einfach, kostengünstig und<br />
gründlich.<br />
Dazu gehören Schaumdüsen für eine<br />
ordentliche Vorwäsche ebenso zum Ausstattungsstandard<br />
wie zwei Radwäscher.<br />
Auch ein geschäumtes Bürstenmaterial,<br />
das mit lackschonenden Eigenschaften<br />
für saubere und rückstandlose Reinigungsergebnisse<br />
sorgen soll, ist bereits<br />
Basisbestandteil.<br />
Abgerundet wird das Carwash-Starterpaket<br />
durch ein Trocknungssystem,<br />
das aus einer Dachdüse und zwei Seitentrocknerdüsen<br />
besteht. Optional sind<br />
zusätzliche Ausstattungsmerkmale, wie<br />
zum Beispiel eine Unterbodenwaschanlage,<br />
für das WashTec-Einstiegsmodell<br />
erhältlich. jr.<br />
Die EasyWash wurde ideal auf die Bedürfnisse<br />
von Autohäusern und Fuhrparks zugeschnitten.<br />
Fotos: WashTec<br />
Die neue Felgenbürste erleichtert das Reinigen von Alu-Felgen<br />
mit filigraner Speichenstruktur. Foto: Förch<br />
<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011 125
technik waschen & pflegen<br />
Sauber ohne Einbußen<br />
_ Immer wieder gibt es Schäden an Fahrzeugen, die von Waschanlagen<br />
verursacht werden. Und in vielen Fällen kommt es zu<br />
Problemen bei der Haftungsfrage. Wer eine Waschanlage betreibt,<br />
sollte wissen, worauf es ankommt.<br />
Wenn nach dem Waschgang<br />
ein Schaden auffällt, muss<br />
zuallererst der Autofahrer<br />
beweisen, dass das Auto<br />
vor der Wäsche unversehrt<br />
war. Denn grundsätzlich kann der Waschanlagenbesitzer<br />
darauf verweisen, dass es<br />
sich um einen Einzelfall handelt und viele<br />
andere Fahrzeuge die Wäsche sowohl vor<br />
als auch nach dem Kunden ohne Schäden<br />
überstanden haben.<br />
Er kann immer auch auf die Allgemeinen<br />
Geschäftsbedingungen verweisen, die<br />
diverse Ausschlüsse vorsehen. Allerdings<br />
sind viele Haftungsausschlüsse problematisch<br />
und von Gerichten als unwirksam<br />
angesehen worden. Insoweit ist Vorsicht<br />
geboten. Nicht jeder Ausschluss lässt die<br />
Haftung des Waschstraßenbesitzers entfallen.<br />
Ist ein Schaden eingetreten, der unzweifelhaft<br />
in der Waschanlage entstanden<br />
ist, so hat der Waschanlagenbetreiber<br />
den Nachweis zu führen, dass er alle zumutbaren<br />
Vorkehrungen dafür getroffen<br />
hat, Schadensfälle zu verhindern.<br />
126 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
Autofahrer hat Beweislast<br />
Eine Schadenregulierung ist nicht so unproblematisch,<br />
wie man oft annimmt.<br />
Eine Entscheidung vom 27. Februar 2004<br />
des Landgerichts Bochum (Az: 10 S 48/03)<br />
hat ergeben, dass ein Autofahrer immer<br />
beweisen muss, dass der Schaden in der<br />
Waschanlage entstanden ist. Kann er dies<br />
nicht, so geht er leer aus.<br />
Ein Waschstraßenbesitzer ist grundsätzlich<br />
dazu verpflichtet, diese so zu betreiben,<br />
zu warten, zu kontrollieren und zu<br />
beaufsichtigen, wie dies nach dem Stand<br />
der Technik möglich und zumutbar ist. Er<br />
muss dazu beitragen, dass Schäden gar<br />
nicht erst auftreten. Er muss regelmäßig<br />
umfangreiche Wartungs- und Kontrollarbeiten<br />
vornehmen.<br />
Erforderlich ist dabei die tägliche Kontrolle<br />
der Sicherheitsabschaltungen, der<br />
Dach- und Seitenbürsten auf Fremdkörper.<br />
Darüber hinaus müssen die Dosierpumpen,<br />
der Abscherbolzen der Gelenkbürste,<br />
der Druckluftöler auf Füllstand, die Umlenkrolle<br />
auf Abrieb und Gängigkeit kontrolliert<br />
werden. Ebenso muss der Betreiber<br />
das Drahtseil auf mechanische Beschädigung<br />
und Korrosionsschäden überprüfen<br />
sowie darauf achten, dass Drahtseil und<br />
Laufrolle ausreichend geschmiert sind. Nur<br />
hierdurch kann das Risiko einer Fehlfunktion<br />
der Waschstraße reduziert werden.<br />
Der Betreiber ist danach verpflichtet, diese<br />
nach dem Stand der Technik möglichen<br />
und zumutbaren Arbeiten durchzuführen.<br />
Hat der Betreiber diese Wartungsarbeiten<br />
nicht ausgeführt, muss er dem<br />
Geschädigten den Schaden ersetzen. Das<br />
hat das Oberlandesgericht Düsseldorf am<br />
16. Dezember 2003 (Az: I-21 U 97/03) entschieden.<br />
In diesem Fall handelte es sich um eine<br />
Waschstraße, in der Fahrzeuge zur Reinigung<br />
auf einem Förderband transportiert<br />
wurden. Während eines Waschvorgangs<br />
kam es dazu, dass die Anlage stoppte. Die<br />
seitlichen Bürsten drückten im Bereich der<br />
hinteren Türen und der hinteren Kotflügel<br />
gegen die Karosserie. Dort entstand ein<br />
nicht unerheblicher Schaden. Das Oberlan-<br />
Schäden, die in Waschanlagen entstehen,<br />
sind für den Betreiber oft ärgerlich.<br />
Foto: cre8tive / pixelio.de<br />
desgericht wies darauf hin, dass der Kunde<br />
keine Möglichkeit hatte, seinen Wagen<br />
während des Waschvorgangs vor Beschädigung<br />
zu schützen. Zurückzuführen war<br />
der Schaden einzig auf eine Fehlfunktion<br />
der Waschanlage.<br />
Kein Haftungsausschluss<br />
Waschanlagenbesitzer können sich nicht<br />
mehr durch einen allgemeinen Haftungsausschluss<br />
bei einfacher Fahrlässigkeit<br />
entlasten.<br />
Der Zivilsenat des Bundesgerichtshofs verwies<br />
in seiner Entscheidung vom 30. November<br />
2004 (X ZR 133/03) darauf, dass<br />
die Benutzer der Waschanlage berechtigterweise<br />
eine Reinigung ihrer Fahrzeuge<br />
ohne Beschädigung erwarten würden.<br />
Hier war der Fahrer eines Mercedes<br />
500SL mit seinem Auto in eine Waschanlage<br />
gefahren. Nach der Wäsche zeigte er<br />
dem Inhaber der Waschanlage an, dass der<br />
rechte anklappbare Seitenspiegel beschädigt<br />
war und auch Fenster und Zierleiste<br />
der Beifahrertür im Drehradius des angeklappten<br />
Spiegels Kratzer aufwiesen.<br />
Der Autofahrer ließ die beschädigten<br />
Teile reparieren. Danach benutzte der langjährige<br />
Kunde die Waschanlage erneut.<br />
Danach trat derselbe Schaden noch einmal<br />
auf. Der Geschädigte verlangte nun unter<br />
anderem Ersatz der Reparaturkosten.<br />
Verstößt der Waschanlagenunternehmer<br />
schuldhaft gegen seine Verpflichtung,<br />
das Fahrzeug ordnungsgemäß zu reinigen<br />
ohne Schäden zu verursachen, dann führt<br />
dies zu einer Haftung. Haftungsausschlüsse<br />
sind nach Auffassung des Gerichtes<br />
unwirksam, weil sie die Kunden entgegen<br />
den Geboten von Treu und Glauben<br />
unangemessen benachteiligen würden.<br />
Der Waschanlagenunternehmer muss in<br />
einem solchen Fall seinerseits den Beweis<br />
antreten, dass er die Beschädigungen nicht<br />
zu verantworten hat.<br />
Damit haben die Richter es den Autobesitzern<br />
leichter gemacht, Schadensersatz<br />
zu fordern. Für den Waschanlagenbetreiber<br />
bedeutet dies, dass er jederzeit<br />
darauf achten sollte, seine Anlage vorschriftsgemäß<br />
zu warten.<br />
Keine Haftung bei Dummheit<br />
Anders sieht es aus, wenn von vornherein<br />
klar ist, dass nur der Autofahrer Schuld an<br />
einem Schaden sein kann. Das hat eine Entscheidung<br />
des Landgerichte Coburg am 10.<br />
Februar 2009 (Az. 11 O 440/08) ergeben.<br />
Dort verlangte ein Geschädigter von dem<br />
Waschstraßenbetreiber Schadensersatz,<br />
weil sich während des Trockenvorgangs der<br />
Kofferraumdeckel öffnete. Dadurch wurde<br />
die Heckklappe nach vorne verbogen.<br />
Schadenssumme: über 7000 Euro.
Der Geschädigte hatte behauptet,<br />
der Kofferraumdeckel sei<br />
ordnungsgemäß verriegelt gewesen.<br />
Eine Entriegelung sei nur bei<br />
gezogenem Zündschlüssel durch<br />
Drücken der mittleren Taste im<br />
Schlüssel oder durch Betätigen<br />
eines Schalters im Armaturenbrett<br />
möglich. Er meinte, dass auf jeden<br />
Fall ein Vorgang in der Anlage zum<br />
Schaden geführt habe.<br />
Das Gericht wies auch hier<br />
zunächst darauf hin, dass grundsätzlich<br />
der Geschädigte beweisen<br />
muss, dass der Pkw in der Waschstraße<br />
geschädigt worden ist. Er<br />
muss nachweisen, dass der Betreiber<br />
schuldhaft seine Pflicht verletzt<br />
und so den Schaden verursacht hat.<br />
Gleichzeitig müsse aber feststehen,<br />
dass der Schaden nur durch die<br />
Waschstraße selbst verursacht worden<br />
sein könnte, also keine andere<br />
Schadensursache in Betracht kam.<br />
Das Gericht hat einen Sachverständigen<br />
hinzugezogen. Er hat festgestellt,<br />
dass der Schaden am Pkw<br />
des Klägers nicht auf einen Fehler<br />
der Anlage zurückzuführen ist. Die<br />
Ursache liege auf jeden Fall außerhalb<br />
des Trocknungsvorgangs, denn<br />
ein ordnungsgemäß geschlossener<br />
Kofferraum kann nicht durch die<br />
Trockenanlage geöffnet werden.<br />
Einzige Erklärung dafür sei, dass<br />
letztlich der Kofferraumdeckel im<br />
Rahmen des Trockenvorganges vollständig<br />
geöffnet wurde, dass dieser<br />
vorher durch Betätigen des mittleren<br />
Schalters im Zündschlüssel oder<br />
des Schalters im Armaturenbrett<br />
entriegelt wurde und dann etwa ein<br />
bis zwei Zentimeter aufgesprungen<br />
ist. Durchaus denkbar sei auch, dass<br />
der Geschädigte bereits mit entriegeltem<br />
und aufgesprungenem Kofferraumdeckel<br />
in die Waschanlage<br />
eingefahren sei. Der Betreiber der<br />
Waschanlage haftet also nicht für<br />
die Unachtsamkeit seiner Kunden.<br />
Wenn es eng ist:<br />
einweisen<br />
Wer eine Waschanlage hat, die unübersichtlich<br />
und nur schwer zu befahren<br />
ist, muss dafür sorgen, dass<br />
die Kunden dort auch eingewiesen<br />
werden. Das hat das Landgericht<br />
Essen am 7. November 2006 (Az.<br />
15 S 180/06) entschieden. Hier war<br />
die Einfahrt sehr schmal und dadurch<br />
ein Auto beschädigt worden.<br />
Nach Ansicht der Kammer hat der<br />
Waschanlagenbetreiber die Schuld<br />
zu tragen. Denn er hätte bei der ge-<br />
ringen Breite seine Kunden einweisen<br />
oder ein Hinweisschild aufstellen<br />
müssen.<br />
Autos müssen sicher sein<br />
Wenn ein optisch getuntes Fahrzeug<br />
durch seine Bauweise eine<br />
Fehlfunktion verursacht und dadurch<br />
beschädigt wird, so haftet in<br />
jedem Fall der Halter des Wagens.<br />
Das hat das Landgericht Paderborn<br />
am 17. September 2009 (Az. 5 S<br />
3/09) entschieden.<br />
Es handelte sich um ein optisch<br />
getuntes Fahrzeug, bei dem nicht<br />
ausgeschlossen werden konnte,<br />
dass die Lichtschranke der Waschanlage<br />
durch die Tieferlegung des<br />
Fahrzeuges ausgelöst hatte. Auch<br />
kämen alternativ unter dem Fahrzeug<br />
klemmende Gegenstände als<br />
Auslöser der Lichtschranke in Betracht.<br />
Der Waschanlagenbesitzer ist<br />
nicht verpflichtet, darauf hinzuweisen,<br />
dass die Autos in seiner<br />
Waschanlage der Straßenverkehrszulassungsordnung<br />
entsprechen<br />
müssen. Er kann darauf vertrauen,<br />
dass seine Kunden die StVZO auch<br />
einhalten.<br />
Falsche Bedienung<br />
Außerdem haftet der Anlagenbetreiber<br />
nicht, wenn Autofahrer<br />
die Waschanlage augenscheinlich<br />
falsch bedienen. Das hat das Landgericht<br />
Krefeld (1 S 23/10) am 30.<br />
Juli 2010 entschieden. Hier hatte<br />
ein Fahrzeugführer sein Auto auf<br />
der Führungsschiene abgestellt. Die<br />
maschinelle Einweisung, die dagegen<br />
nur darauf achtet, dass richtig<br />
Vor- und Zurückgefahren wird, hat<br />
dies nicht beanstandet.<br />
Das schief stehende Fahrzeug,<br />
dessen linker Vorderreifen immerhin<br />
sieben Zentimeter höher stand<br />
als der Rest des Fahrzeugs, wurde<br />
stark beschädigt. Das Gericht kam<br />
zu dem Ergebnis, dass der Betreiber<br />
der Waschstraße für die Schäden<br />
nicht aufkommen muss. Er muss<br />
nicht für völlig ungewöhnliches<br />
und grob unsachgemäßes Verhalten<br />
der Nutzer einstehen.<br />
Die Schieflage des Fahrzeuges<br />
hätte dem Fahrer auffallen müssen.<br />
Es hätte jedermann einleuchten<br />
müssen, dass eine solche Position<br />
des Fahrzeuges zu Schäden führen<br />
kann.<br />
Michael Hewer
etrieb service & marketing<br />
Aber was genau ist eigentlich<br />
ein Smartphone? Ist es in<br />
erster Linie ein Telefon, oder<br />
was eigentlich? Die Antwort<br />
auf diese Frage ist nicht ganz<br />
einfach. Ein Smartphone ist ein Mobiltelefon,<br />
das neben den normalen Telefonfunktionen<br />
auch einen kleinen und<br />
sehr leistungsfähigen Computer beinhaltet.<br />
Diese Geräte lassen sich mit<br />
kleinen Zusatzprogrammen, den Apps,<br />
zu wahren Alleskönnern aufrüsten.<br />
Bekanntestes Beispiel: das iPhone<br />
von Apple. Doch viele weitere Geräte<br />
128 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
haben inzwischen den Markt erobert.<br />
Egal von welchem Hersteller: die hochwertigen<br />
Geräte verfügen im Vergleich<br />
zu herkömmlichen Handys über einen<br />
größeren, für gewöhnlich berührungsempfindlichen<br />
Bildschirm. Das<br />
erleichtert die Nutzung mobiler Internetanwendungen,<br />
Navigationsdienste<br />
oder Spiele. Nach einer Umfrage des<br />
Smartphones als mobile Alleskönner<br />
nehmen den Autofahrern so einiges ab.<br />
Zum Beispiel das Fragen nach dem Weg.<br />
Foto: Weber<br />
Clever & smart:<br />
Smartphones drängen ins Auto<br />
_ Smartphones erobern viele Bereiche des Lebens. Auch in den Taschen<br />
der Werkstattkunden klingelt immer öfter ein solcher Kleincomputer.<br />
Vom Boom mit den mobilen Alleskönnern profitieren kann man auch<br />
in der Werkstatt. Denn auch im Auto leisten sie Nützliches.<br />
www.<strong>amz</strong>.de/<br />
smartphone<br />
Wir haben für Sie eine Liste mit nützlichen<br />
Apps für Smartphones zusammengestellt.<br />
Links zu den Anwendungen finden Sie im<br />
Internet unter...<br />
Branchenverbandes Bitkom verfügt<br />
derzeit jeder fünfte Handy-Nutzer in<br />
Deutschland über ein Smartphone. Und<br />
genau an diesem Punkt wird es interessant.<br />
Ein wachsender Markt<br />
Denn täglich kommen weitere Anwender<br />
dazu. Jedes dritte neue Handy<br />
ist ein solches Gerät. Und durch ihre<br />
zahlreichen Einsatzmöglichkeiten ver-<br />
Passend zum Smartphone gibt es auch mobile<br />
Freisprecheinrichtungen. Die sehen mitunter<br />
richtig chic aus. Foto: Parrot
drängen sie andere<br />
Apparate zusehends.<br />
Beispiel Navigation:<br />
die meisten Smartphones<br />
haben einen<br />
integrierten GPS-Empfänger. Kombiniert<br />
mit der passenden App werden sie<br />
so im Handumdrehen zu Navigationsgeräten.<br />
In diesem Fall hat das mobile<br />
Navi ausgedient. Für Werkstattprofis<br />
heißt das Umdenken. Denn die Smartphones<br />
werden schon ganz bald auch<br />
aus dem Auto nicht mehr wegzudenken<br />
sein. Wer schon heute an diese Kunden<br />
denkt, wird sie auch in Zukunft zu seiner<br />
Stammklientel zählen. Das fängt<br />
zum Beispiel beim Zubehör an.<br />
Das Erste, was der Smartphone-Besitzer<br />
braucht, ist ein Ladekabel. Denn<br />
die Vielzahl der Apps lässt die größte<br />
Schwachstelle des Geräts hervortreten:<br />
den Stromhunger. Immer und (fast)<br />
überall ist der Smartphone-User auf der<br />
Suche nach einer Steckdose. Ein passendes<br />
Kabel für den Strom aus dem<br />
Auto ist für ihn deshalb besonders nützlich,<br />
auch und vor allem dann, wenn er<br />
es als Navigationshilfe einsetzt.<br />
Auch für die Werkstatt bieten Smartphones<br />
manchmal Hilfestellung. Foto: Linzing<br />
Halterung und<br />
Kabel sind Pflicht<br />
Mehr und mehr setzt sich dank inzwischen<br />
normierter Steckertechnik der<br />
Micro-USB-Anschluss durch, der zukünftig<br />
nur noch ein Kabel für alle Handys<br />
erforderlich macht. Noch aber sind<br />
eine Menge weiterer Systeme verbreitet.<br />
Damit ist auch schon das nächste<br />
Zubehör fällig: die Kfz-Halterung fürs<br />
S M A R T P H O n E<br />
Auch für die Werkstatt interessant<br />
Der Datenspezialist TecDoc hat ein iPhone-<br />
App namens TecDoc Parts Decoder im Angebot.<br />
TecDoc konzentriert sich mit der mobilen<br />
Anwendung auf die Teileidentifikation durch<br />
die direkte Eingabe von Artikelnummern<br />
wie der OE-Teilenummer. Der App liegt die<br />
umfassende TecDoc Datenbank zugrunde, mit<br />
den Originaldaten der Hersteller. 400 Marken,<br />
3,7 Millionen standardisierte Artikelbeschreibungen<br />
und 1,5 Millionen Bilder sind online<br />
abfragbar. Zu jedem Artikel werden alle<br />
relevanten Informationen wie zum Beispiel<br />
technische Eigenschaften oder Produktabbildungen<br />
angezeigt. Die Anwendung eignet<br />
sich für den Einsatz in Werkstatt, Handel und<br />
Industrie.<br />
Einen besonders hohen Informationswert haben<br />
die vergrößerbaren Produktabbildungen.<br />
Sie können per Zoom vergrößert werden,<br />
sodass auch Details auf dem kleinen iPhone-<br />
Display gut zu erkennen sind.<br />
Handy. Da gibt es unterschiedliche Varianten,<br />
mal mit Saugnapf, mal für den<br />
Lüftungsschlitz oder zum Aufkleben auf<br />
das Armaturenbrett. Die Vorlieben der<br />
Autofahrer sind unterschiedlich. Besonders<br />
praktisch sind die so genannten<br />
Universalhalterungen. Sie lassen sich<br />
auf verschiedene Handy-Typen einstellen<br />
und sind deshalb besonders für<br />
das kleine Angebot in der Werkstatt<br />
geeignet. Ebenfalls im Angebot sind<br />
Halterungen, die mit einer klebrigen<br />
Beschichtung versehen sind. Auf ihr<br />
wird das Handy einfach abgelegt und<br />
haftet dann zuverlässig. Nach dem Ein-<br />
Basierend auf der App von TecDoc haben<br />
verschiedene Teilehersteller Teile-Apps<br />
entwickelt. So hat zum Beispiel TRW einen<br />
mobilen Teile-Suchassistenten ins Rennen<br />
geschickt. Kunden erhalten mit der Anwendung<br />
Zugang zum internetbasierten Ersatzteilkatalog<br />
von TRW und können anhand<br />
der OE- oder der TRW-Teilenummer auch<br />
unterwegs per iPhone nach dem passenden<br />
Ersatzteil suchen.<br />
Auch Bremsenspezialist ATE ist mit von der<br />
Partie in Sachen iPhone. Mit der ATE-App<br />
namens Part Identifier können Anwender alle<br />
Produkte der Marke ATE auf vielfältige Weise<br />
suchen und identifizieren. Die Software<br />
steht kostenlos im App Store von Apple zum<br />
<strong>Download</strong> bereit. Sie kann über Suchbegriffe<br />
wie „ATE“ oder „Bremsen“ leicht gefunden<br />
und installiert werden.<br />
Ersatzteilhändler Trost aus Stuttgart hat<br />
ebenfalls eine iPhone-App aufgelegt, mit der<br />
Interessierte Teile suchen und direkt bestellen<br />
können. Darüber hinaus finden sie mit diesem<br />
Werkzeug das nächste Verkaufshaus.<br />
Bisher haben sich die wenigsten Unternehmen<br />
auf die unterschiedlichen Systeme im<br />
Smartphone-Bereich eingestellt. Applikationen<br />
für das iPhone sind noch nicht für<br />
andere Handy-Betriebssysteme wie Android<br />
oder Windows Phone verfügbar, obwohl<br />
gerade das System Android sich derzeit mit<br />
rasender Geschwindigkeit verbreitet.<br />
<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011 129
etrieb service & marketing<br />
Wer als Werkstatt mit der App vom ZDK<br />
gefunden werden möchte, tut gut daran, seine<br />
Daten in der Datenbank aktuell zu halten.<br />
Foto: ZDK<br />
satz lässt es sich einfach wieder abnehmen.<br />
Falls die Klebewirkung nachlässt,<br />
hilft einfaches Abwischen mit einem<br />
feuchten Tuch. Ebenfalls nützlich für<br />
den Smartphone-Fan: die nachrüstbare<br />
Blue-tooth-Freisprecheinrichtung.<br />
Abhängig vom Geldbeutel der Kunden<br />
sind vielfältige Möglichkeiten denkbar,<br />
entweder ins Radio integriert oder als<br />
leicht einbaubares Zusatzgerät. Wer<br />
auf den Festeinbau setzt, beschert der<br />
Werkstatt auch gleich noch einen Auftrag<br />
für die Installation.<br />
Es gibt aber auch gute Nachrüstlösungen,<br />
die dem Namen Plug and Play<br />
tatsächlich Ehre machen. Das heißt,<br />
sie werden eingesteckt und sind sofort<br />
einsatzbereit. Das freut den Kunden<br />
und schont den Geldbeutel. Die Palette<br />
reicht von Systemen zum Aufstecken<br />
oder Festkleben am Armaturenbrett bis<br />
130 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
hin zu ultramobilen Kompaktgeräten<br />
als Clip für die Sonnenblende. Auch designorientierte<br />
Kunden finden bei solchen<br />
Angeboten ein passendes Gerät.<br />
WLAN anbieten<br />
Was die Smartphone-Kundschaft noch<br />
zu schätzen weiß: einen WLAN Hotspot<br />
in der Werkstatt. Denn die meisten<br />
Nutzer der mobilen Alleskönner verfügen<br />
über eine mobile Datenflatrate und<br />
wollen gerne mal zwischendurch ihre<br />
E-Mails checken oder sehen, was in den<br />
sozialen Netzwerken gerade passiert.<br />
Noch besser als über das Mobilfunknetz<br />
geht das allerdings per drahtlosem<br />
Netzwerk mit Breitband-Verbindung.<br />
Wer ohnehin einen drahtlosen WLAN-<br />
Zugang in seinem Betrieb hat, kann ihn<br />
für die mobile Kundschaft öffnen. Ein<br />
Hinweisschild am Tresen sorgt gleich<br />
für den Einstieg in ein Gespräch, denn<br />
der Kunde möchte ja wissen, wie er in<br />
dieses Netz hinein kommt. So ist der<br />
Kunde mit dem kleinen Alleskönner sofort<br />
identifiziert und<br />
kann unaufdringlich<br />
umworben werden.<br />
Und wenn er wartet,<br />
kann er sich so auf angenehme<br />
Art die Wartezeit<br />
vertreiben.<br />
Dr. Frauke Weber<br />
Gefunden werden –<br />
mit Smartphone-App<br />
nutzer von Smartphones greifen gern auf<br />
die navigationsfunktion des Geräts zurück.<br />
noch nützlicher wird das, wenn zum<br />
Beispiel eine Werkstattsuche möglich wird.<br />
Und die gibt es schon. Der ZDK bietet allen<br />
Innungsbetrieben die Möglichkeit, mit der<br />
iPhone App „Kfz mobil“ auch unterwegs<br />
gefunden zu werden. Deutschlandweit sind<br />
Kfz-Meisterbetriebe für alle Dienstleistungen<br />
rund ums Auto gelistet. Der ZDK arbeitet<br />
derzeit an einer Version für Handys mit dem<br />
Betriebssystem Android.<br />
Ob neuwagen- oder Gebrauchtwagenkauf<br />
beim Händler, Reparatur eines Schadens,<br />
Wartung in der Werkstatt oder sonstiger<br />
Service rund ums Kfz. Werkstätten und<br />
Händler, die in der Online-Datenbank<br />
www.kfz-meister-finden.de zu finden sind,<br />
können seit September 2010 auch mit der<br />
Smartphone-App angesteuert werden.<br />
Integriert sind: ortsabhängige Suche nach<br />
Betrieben, auf Wunsch automatische<br />
Erkennung des aktuellen Standortes und<br />
Auflistung von Betrieben in der nähe,<br />
Darstellung der Betriebe auf einer Karte mit<br />
Zoomfunktion, Routenplanung zum Betrieb,<br />
direkte Anrufmöglichkeit beim Betrieb sowie<br />
eine Komfortsuche mit umfangreichen Suchfunktionen<br />
nach Marken und Leistungen.<br />
Einen ähnlichen Service hat auch das Werkstattkonzept<br />
1a autoservice im Angebot. Mit<br />
der App können alle Betriebe des Konzepts<br />
sofort gefunden und direkt per navigation<br />
angesteuert werden. Auch eine Anruffunktion<br />
ist integriert.
Mehr Autofahrer<br />
wollen Navis zum Festeinbau<br />
_ Die Mehrheit der Autofahrer besitzt heute ein Navigationssystem,<br />
die Nutzungshäufigkeit ist aber eher niedrig. Mobile<br />
Systeme sind im Vergleich zu fest eingebauten Systemen deutlich<br />
weiter verbreitet. Die Marktforscher von Tema Q erwarten weiterhin<br />
Marktwachstum.<br />
Dabei sollen die Präferenzen<br />
künftig stärker in Richtung<br />
Festeinbau gehen als bisher.<br />
Tema Q hat unter rund 360<br />
Autofahrern aus dem Bundesgebiet<br />
eine repräsentative Umfrage<br />
zum Thema Navigationssysteme<br />
durchgeführt.<br />
Etwa 60 Prozent der befragten Autofahrer<br />
gaben an, ein Navigationssystem<br />
zu nutzen, wobei die Nutzungsrate bei<br />
Männern und den unter 40-Jährigen<br />
am höchsten ist. Vorwiegend werden<br />
mobile Navigationssysteme verwendet<br />
(73 Prozent), fest eingebaute Systeme<br />
sind derzeit noch deutlich seltener im Einsatz<br />
(27 Prozent).<br />
Damit besitzt die Mehrheit der Autofahrer<br />
ein Navigationssystem, die Nutzungshäufigkeit<br />
ist aber eher niedrig<br />
angesiedelt. Etwa die Hälfte nutzt das<br />
Navigationssystem weniger als einmal im<br />
Monat und nur etwa 20 Prozent verwenden<br />
es immerhin mindestens einmal pro<br />
Woche.<br />
Die Verbreitung von Navigationssystemen<br />
wird laut Tema Q weiter ansteigen.<br />
So wollen beim nächsten Fahrzeugkauf<br />
nur 24 Prozent auf ein Navigationssystem<br />
verzichten, während derzeit noch 42 Prozent<br />
ohne Navigationssystem unterwegs<br />
sind.<br />
Weiterhin wird deutlich, dass sich<br />
zukünftig mehr Autofahrer für ein fest<br />
eingebautes System entscheiden möchten<br />
als es momentan der Fall ist. Ob diese<br />
Kaufabsichten tatsächlich umgesetzt<br />
werden, wird auch von der zukünftigen<br />
Preisentwicklung abhängen. Denn mobile<br />
Systeme sind nach wie vor wesentlich<br />
günstiger und so könnte der Preis die Autofahrer<br />
letztendlich doch vom Kauf eines<br />
fest eingebauten Systems abhalten. Die<br />
Inzwischen besitzen die meisten Autofahrer<br />
ein navigationsgerät. Meist ist es ein mobiles.<br />
Foto: Tema Q<br />
Autofahrer sollten schließlich begründen,<br />
was für sie gegen mobile, beziehungsweise<br />
fest eingebaute Systeme spricht oder<br />
warum sie auch zukünftig auf ein Navigationssystem<br />
verzichten möchten.<br />
Gegen mobile Systeme spricht in<br />
erster Line die oft wenig elegante Befestigung,<br />
zudem werden sie öfter als<br />
unkomfortabel bezeichnet und auch die<br />
Diebstahlgefahr ist ein Argument gegen<br />
die Anschaffung.<br />
Fest eingebaute Systeme haben nach<br />
Meinung der Befragten vor allem zwei<br />
Nachteile: Man kann sie immer nur in<br />
einem Pkw verwenden und sie sind teuer.<br />
Der Grund, warum sich ein Viertel auch<br />
zukünftig kein Navi anschaffen möchte,<br />
ist schnell erklärt: Es besteht schlichtweg<br />
kein Bedarf. fw<br />
Die Verbreitung von navigationssystemen wird weiter steigen, der Trend geht zu fest eingebauten<br />
Systemen. Grafik: Tema Q<br />
<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011 131
etrieb service & marketing<br />
Pole-Position<br />
durch Datenqualität<br />
_ Viele Unternehmen bedienen sich zur Kundengewinnung und<br />
Kundenbindung der Reaktivierung des Direktmarketings, wobei<br />
in Werkstätten und Automobilhandel die Qualität der Kundendaten<br />
für gezielte Akquisition von Neukunden sowie langfristige Kundenbindung<br />
eine große Rolle spielt.<br />
Werkstatt- und Automobilprofis<br />
können sich<br />
mit einem qualifizierten<br />
Adressbestand ihrer<br />
Kunden erhebliche Wettbewerbsvorteile<br />
erarbeiten, dessen ist<br />
man sich bei der databyte GmbH, einem<br />
Anbieter von Wirtschaftsinformationssystemen,<br />
sicher. Allerdings erweist sich dies<br />
oft als steinige und mehrspurige Angelegenheit,<br />
weil sich laut databyte jeden<br />
Monat rund fünf Prozent aller Adressen<br />
132 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
und Ansprechpartner ändern. Deshalb<br />
kommt es auf eine gut geführte, immer<br />
auf den neuesten Stand gebrachten<br />
Data-Base an. Die sollte eigentlich auch in<br />
kleinen Betrieben zur Selbstverständlichkeit<br />
geworden sein. Die richtige Adressen-<br />
Auswahl ist das mit Abstand wichtigste<br />
Erfolgskriterium bei Direktmarkting-<br />
Aktionen. Am besten geeignet sind die<br />
eigenen Adressen. Die sorgfältige Pflege<br />
einer Kunden- und Interessentenkartei<br />
zahlt sich langfristig immer aus.<br />
Streuverluste<br />
vermeiden<br />
Um Streuverluste zu<br />
minimieren und Kosten<br />
zu senken, investieren<br />
Unternehmen zielgerichtet<br />
in professionelle<br />
Um Streuverluste zu minimieren und<br />
Kosten zu sparen, investieren Unternehmen<br />
zielgerichtet in professionelle<br />
Wirtschaftsinformationssysteme.<br />
Foto: Rinn<br />
Wirtschaftsinformationssysteme. Nach<br />
allgemein gültiger Faustformel zeigt sich<br />
die Akquisition eines neuen Kunden etwa<br />
zehnmal teurer als das Halten eines treuen<br />
Kunden. Stetiger und guter Service ist<br />
ein Schlüsselfaktor, aber abhängig von<br />
qualifizierten Informationen. Neben neu<br />
bestellten Geschäftsführern liefern externe<br />
Datenbanken praktischerweise auch<br />
Geburtstage von Firmeninhabern und<br />
Firmengründungsdaten. So gratulieren<br />
Händler ihren Kunden passend zum jeweiligen<br />
Anlass und bringen sich positiv<br />
und elegant ins Gedächtnis. Ein halbes<br />
Jahr vor dem Fahrzeugwechsel bieten<br />
Unternehmen ihrem Geschäftspartner<br />
gezielt einen maßgeschneiderten Leasingwagen<br />
an. Gute Datenbanken kombinieren<br />
weitere Auswahlkriterien wie<br />
Fuhrpark, Branchen, Betriebsgrößen,<br />
Regionen und Bonität. „Am besten zeigt<br />
dies ein Beispiel aus der Praxis“, sagt<br />
Alexander Hiller, Geschäftsführer der Lübecker<br />
databyte GmbH: „Ein Autohaus<br />
plant eine Verkaufsaktion für Cabrios mit<br />
der Zielgruppe Frauen im Alter zwischen<br />
20 und 40. Sie sollen die Position der Geschäftsführerin<br />
bekleiden und aus der<br />
Immobilienbranche innerhalb der Region
Stuttgart stammen. Der Autohändler lässt<br />
durch ein Unternehmen für Wirtschaftsinformationen<br />
seine Bestandsdaten um die<br />
spezifischen Merkmale anreichern, und die<br />
integrierte Datenbank fügt weitere fehlende<br />
Potenziale hinzu. Marketing und Vertrieb<br />
erhalten so maßgeschneiderte Angaben<br />
für das Mailing und die persönliche<br />
Ansprache. Das schafft Vertrauen beim<br />
Empfänger in die Kompetenz und Sorgfalt<br />
des werbetreibenden Unternehmens und<br />
ebnet den Weg für eine Zusammenarbeit.“<br />
Immer korrekt ans Ziel kommen, lautet<br />
die Devise, denn Datenbanken des<br />
Automobilsektors bedürfen dringend der<br />
Pflege. Die meisten Händler erfassen Daten<br />
von neuen Kunden manuell. Oftmals<br />
entstehen dabei Dubletten und falsche<br />
Schreibweisen. Erfahrungen aus der Praxis<br />
von databyte belegen, dass bis zu 30 Prozent<br />
der Bestandsdaten in Unternehmen<br />
fehlerhaft sind. Durch Abgleich mit Referenzdaten<br />
einer Wirtschaftsdatenbank<br />
werden Fehler identifiziert und bereinigt.<br />
So wird die betriebsinterne Adressverwaltung<br />
regelmäßig aktualisiert, damit zum<br />
Beispiel Rechnungen und Mahnbescheide<br />
ohne Formfehler auch da ankommen, wo<br />
sie hin sollen.<br />
Viele Wege führen zur<br />
Kundengewinnung<br />
Auch wenn der Aufwand für Pflege und<br />
Aktualisierung der Datenbank nicht von<br />
Pappe ist, hier darf man nicht an der<br />
falschen Stelle sparen. Sowohl die Datenerfassung<br />
als auch Dienstleistungen<br />
wie Datenpflege, Aktualisierung und<br />
Datenabgleich werden von Direktmarketingunternehmen<br />
und Anbietern von<br />
Wirtschaftsinformationssystemen angeboten.<br />
Hiermit können die Aktivitäten<br />
des Kunden genau beobachtet werden.<br />
Mit diesen Informationen kann der Betrieb<br />
agieren. Außerdem können die<br />
Adressen mit weiteren Informationen<br />
wie Profil- und Umsatzdaten angereichert<br />
werden.<br />
Wenn die neuesten Daten des Kunden<br />
vorhanden sind, kommen wir an den<br />
alles entscheidenden Punkt, den Kunden<br />
nicht nur einmalig zu bedienen, sondern<br />
ihn mit gezielten Aktionen des Betriebes<br />
langfristig zu binden. Hier ist Direktwerbung<br />
der beste Weg für alle, die ihre Zielgruppe<br />
sehr genau bestimmen können.<br />
Die für den Versand benötigten Adressen<br />
beschaffen Sie sich relativ einfach über<br />
Adressverlage. Bei Entwurf und Gestaltung<br />
der Briefe ist es sinnvoll, sich von<br />
einer Werbeagentur unterstützen zu lassen.<br />
Vorteil: Geringe Streuverluste durch<br />
gezielte Ansprache. Nachteil: Vor allem<br />
beim ersten Mal teuer, da hohe Entwicklungskosten.<br />
Anzeigen führen je nach Produkt und<br />
Einzugsgebiet mit unterschiedlichen<br />
Wegen zum Erfolg: Wer beispielsweise<br />
Waren für alle auf einem eng begrenzten<br />
Markt anbietet, sollte in der Lokalzeitung<br />
oder den örtlichen Anzeigenblättern inserieren.<br />
Lässt sich die Zielgruppe fachlich<br />
einschränken, ist der Weg über die<br />
einschlägigen Fachzeitschriften wegen<br />
der geringeren Streuverluste vorzuziehen.<br />
Für beide Wege gilt gleichermaßen:<br />
Nur eine gut gemachte Anzeige, die aus<br />
der Masse heraussticht, löst das erwartete<br />
Echo aus. Vorteile: Thema und Motiv<br />
der Anzeige ohne Aufwand beliebig<br />
veränderbar und Rabatte bei „Abonnent-<br />
Schaltung“. Nachteil: Handgestrickte Lösungen<br />
bringen wenig, daher empfiehlt<br />
sich die Einschaltung einer (nicht ganz<br />
billigen) Agentur.<br />
Bei Prospekten sollte das Produkt oder<br />
die Dienstleistung möglichst viele Kunden<br />
auf einem eingeschränkten lokalen<br />
Markt ansprechen können. Was sich also<br />
für den Gastwirt, Schuhmacher, HiFi-Verkäufer<br />
durchaus lohnt, ist für einen weniger<br />
auf die allgemeinen Verbraucherinteressen<br />
abzielenden Unternehmer, zum<br />
Beispiel aus der Gebäudetechnik, kaum<br />
geeignet. Vorteil: Kostengünstig, da wenig<br />
Herstellungsaufwand. Nachteil: Können<br />
bei der Papierflut in den Briefkästen<br />
leicht untergehen<br />
Besitzen Sie ein Ladengeschäft, dann<br />
gestalten Sie Ihre Außenfenster mit viel<br />
Sorgfalt. Haben Sie den potenziellen<br />
Kunden erst einmal aufmerksam gemacht<br />
und betritt er den Laden, haben<br />
Sie schon halb gewonnen. Häufig wechselnde<br />
Dekoration weckt beim Kunden<br />
die Neugier, nach dem Motto: „Was haben<br />
die jetzt schon wieder ausgestellt?“<br />
Vorteil: Zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten,<br />
steuerbar nach Wetter und<br />
Saison. Nachteil: Hoher Aufwand durch<br />
ständigen Wechsel, nur für Unternehmer<br />
mit Ladengeschäft geeignet.<br />
Den Kunden zum<br />
Käufer machen<br />
Sind Ihnen potenzielle Kunden beispielsweise<br />
über ein Gewinnspiel oder eine<br />
Fragebogenaktion mit Adressen bekannt,<br />
können Sie diese sofort in Ihre Databse einpflegen.<br />
Desweiteren gilt es Möglichkeiten<br />
auszuloten, um mit Kunden in Kontakt zu<br />
Kommen. Messen und Ausstellungen, also<br />
regionale Verbraucherausstellungen mit<br />
starkem Publikumsverkehr, können dazu<br />
genutzt werden, um Konsumenten ansprechen.<br />
Wer dagegen auf ein Fachpublikum<br />
abstellt, für den lohnen sich überregionale<br />
Fachmessen. Vorteil: Direkter Blickkontakt<br />
zum Kunden, der wiederum das Angebot<br />
persönlich prüfen kann. Nachteil: Insbe-<br />
sondere bei Fachmessen hohe Gebühren<br />
für die Standflächen. Einfache Produkte<br />
oder die Bewerbung des Betriebes eignen<br />
sich am besten zur Plakatwerbung. Als<br />
Faustregel gilt: Je weniger und größer der<br />
Text und je ansprechender das Foto, desto<br />
erfolgreicher ist dieses Werbemittel. Vorteil:<br />
Geringe Herstellungskosten. Nachteil:<br />
Je nach Produkt hohe Streuverluste, Gefahr<br />
der Zerstörung oder des Überklebens.<br />
Die Zahl der lokalen Radiosender<br />
wächst ständig. Damit werden diese Medien<br />
auch für den kleineren Unternehmer<br />
zunehmend wichtig. So nutzen viele<br />
lokalen Händler auf der „grünen Wiese“<br />
mittlerweile die lokalen Medien, um Kunden<br />
aus den überfüllten Stadtzentren anzulocken.<br />
Vorteil: Zum Teil hohe regionale<br />
Akzeptanz der privaten Sender macht die<br />
Spots „glaubhaft“. Nachteil: Zum Teil sehr<br />
hohe Kosten pro Sendeminute. Bei der Kinowerbung<br />
können Sie die Chance nutzen,<br />
Ihr Angebot zu präsentieren, während die<br />
Zuschauer auf den Film warten. Anders als<br />
beim Fernsehen sind Sie sich hier der ungeteilten<br />
Aufmerksamkeit des Zuschauers<br />
sicher. Auch dieses Medium eignet sich am<br />
besten für Unternehmer mit einem regionalen<br />
Markt. Vorteil: Durch die Art des<br />
Films ist die Zielgruppe genau bestimmbar.<br />
Nachteil: Erstellung des Spots erfordert<br />
hohen organisatorischen und finanziellen<br />
Aufwand.<br />
Last but not least ist eine wirksame<br />
„Mund-zu-Mund-Propaganda“ der Traum<br />
vieler Unternehmer. Denn sie ist die kostengünstigste<br />
und glaubhafteste Form<br />
der Kundenwerbung. Damit Sie der Kunde<br />
jedoch seinen Freunden und Bekannten<br />
empfiehlt, muss er zunächst 100-prozentig<br />
mit Ihrer Leistung zufrieden sein. Jeder<br />
unzufriedene Kunde schadet dem Image<br />
und erschwert daher die Ansprache neuer<br />
Kunden. UR.<br />
Der stetige und gute Service für Geschäftspartner ist ein<br />
Schlüsselfaktor, aber abhängig von qualifizierten Informationen.<br />
Datenbanken liefern praktischerweise Daten<br />
zu Geburtstagen von Kunden und Daten rund um das<br />
Kundenfahrzeug, wie Inspektionen oder HU-Termine etc.<br />
Foto: Mann Filter<br />
<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011 133
etrieb service & marketing<br />
Servicequalität lässt zu<br />
wünschen übrig<br />
_ Laut der Studie von BearingPoint und Multi-M/IT wartet jeder<br />
zweite potenzielle Neuwagenkäufer in Europa vergeblich auf einen<br />
Termin für eine Probefahrt und über die Hälfte des Infomaterials<br />
kommt viel zu spät an.<br />
In ihrer aktuellen Studie stellen die<br />
Management- und Technologieberatung<br />
BearingPoint und der IT-Dienstleisters<br />
Multi-M/IT der europäischen<br />
Automobilindustrie schlechte Noten<br />
aus. Bei der Betreuung potenzieller Neuwagenkäufer<br />
schneiden sie wiederholt<br />
schlecht ab. Von November bis Dezember<br />
2010 wurden für die Studie auf den Internetseiten<br />
von 19 europäischen Autoherstellern<br />
in über 4400 Stichproben Infomaterialien<br />
und Probefahrten angefordert.<br />
Das Ergebnis ist niederschmetternd,<br />
denn in 42 Prozent aller Fälle mussten<br />
die Interessenten mehr als sieben Tage<br />
auf die Zusendung der Materialien warten.<br />
Bei den angefragten Probefahrten<br />
haben sogar 61 Prozent der Tester nach<br />
vier Tagen noch keine Antwort erhalten.<br />
134 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
Mit 45 Prozent blieb zudem fast jede<br />
zweite Anfrage auch nach Abschluss des<br />
14-tägigen Untersuchungszeitraums unbeantwortet.<br />
Servicequalität gegenüber<br />
Vorjahr kaum verbessert<br />
Laut einer BearingPoint-Studie aus dem<br />
vergangenen Jahr mussten bereits im<br />
Jahr zuvor 44 Prozent der Interessenten<br />
länger als sieben Tage auf Informationsmaterial<br />
warten. Auch die Qualität bei der<br />
Betreuung potenzieller Neuwagenkäufer<br />
konnte nur geringfügig optimiert werden.<br />
So blieben 2009 63 Prozent der Anfragen<br />
für Probefahrten innerhalb von vier Tagen<br />
unbeantwortet (2010: 61 Prozent).<br />
Ein kleines Trostpflaster: im direkten<br />
Ländervergleich schneiden<br />
deutsche Hersteller<br />
bei der Zusendung von<br />
Informationsmaterial<br />
am besten ab. Dabei<br />
trafen in 82 Prozent der<br />
Fälle die angeforderten<br />
Broschüren innerhalb<br />
von sieben Tagen bei<br />
Die Servicequalität euro-<br />
päischer Automobilhersteller<br />
lässt weiterhin zu wünschen<br />
übrig, das macht die Studie<br />
von BearingPoint und Multi-M/IT<br />
deutlich. Foto: Ford<br />
den Testern ein. Bei den angefragten Probefahrten<br />
belegt Deutschland allerdings<br />
lediglich den fünften Platz der sieben<br />
untersuchten Märkte. Nur in Italien und<br />
Spanien warteten noch mehr Interessenten<br />
auf eine Kontaktaufnahme durch den<br />
Hersteller oder einen seiner Händler.<br />
Bei den Fahrzeug-Herstellern<br />
ist Handlungsbedarf angesagt<br />
Auf lange Sicht kann sich keiner erlauben,<br />
Interessenten, die kurz vor der Kaufentscheidung<br />
stehen, warten zu lassen, bringen<br />
die Autoren der Studie zum Ausdruck.<br />
Schneller Service und eine effiziente Bearbeitung<br />
von Kundenanfragen spielen<br />
bei der Entscheidung für eine Marke eine<br />
wichtige Rolle, weil sich die Verbraucher<br />
längst an kurze Reaktionszeiten im Internet<br />
gewöhnt haben.<br />
„Speziell in der Kommunikation zwischen<br />
den Marken und ihren Händlern<br />
besteht nach wie vor Optimierungsbedarf“,<br />
macht Anton Weig, Partner bei<br />
BearingPoint und verantwortlich für den<br />
Bereich Automobilwirtschaft, deutlich<br />
und fügt an: „Wer bestehende Schwächen<br />
adressiert und es schafft, Kundenanfragen<br />
effektiver zu bearbeiten, kann<br />
im Wettbewerb erheblich profitieren.“ jr.<br />
www.bearingpointconsulting.com<br />
www.bearingpoint.de
Zehn Jahre AC Autocheck<br />
_ AC Autocheck feiert den zehnten Geburtstag.<br />
Und über 670 Betriebe feiern.<br />
Aus der Idee, Marketing für freie Werkstätten,<br />
Existenzgründer und ehemalige<br />
Vertragswerkstätten in eine professionelle<br />
Form zu gießen, ist ein etabliertes Werkstattkonzept<br />
geworden.<br />
Deshalb lädt die ATR ServiceGmbH alle<br />
Konzeptpartner als Dank für ihr Engagement<br />
vom 25. bis 26. Juni ins Estrel Hotel<br />
in Berlin ein. Zur Feier des runden Geburtstages<br />
haben die ATR und ihre Gesellschafter<br />
Matthies, Stahlgruber und WM für ihre Gäste<br />
ein abwechslungsreiches Kongress-Programm<br />
zusammengestellt. Trotz der Zugehörigkeit<br />
zum Konzept bleiben die Inhaber<br />
ihr eigener Chef, profitieren aber gleichzeitig<br />
von dem umfangreichen Angebot an<br />
Konzeptbausteinen der ATR Service GmbH.<br />
Nur wenige Bausteine sind<br />
Pflicht, die meisten können die<br />
Betriebe ganz nach ihren Bedürfnissen<br />
zusammenstellen – damit<br />
hat die ATR einen individuellen<br />
Service nach Wunsch geschaffen.<br />
„Wir haben in den vergangenen Jahren<br />
viel für die Wettbewerbsfähigkeit unserer<br />
Partner getan. Neue Leistungen wie<br />
die Werkstattersatzwagenaktionen, das<br />
Rechtsmodul Advomotive und das Trainingscamp<br />
für Azubis kommen gut an<br />
und haben sich bereits bewährt. Der 600.<br />
Werkstattpartner war ein Meilenstein beim<br />
bundesweiten Ausbau unseres Partnernetzwerks<br />
und wir sind zuversichtlich, dass wir<br />
im Laufe des Jahres 2011 den 700. Partner<br />
Thomas Sülzle feiert mit den<br />
AC Autocheck-Partnern das<br />
zehnjährige Jubiläum. Foto: ATR<br />
begrüßen können”, ist<br />
Thomas Sülzle, Leiter Marketing<br />
Services bei der ATR<br />
Service GmbH, überzeugt.<br />
Die Expansion läuft<br />
nach Plan. Schließlich arbeitet<br />
die ATR Service GmbH ständig an<br />
der Weiterentwicklung ihres Angebots.<br />
„Wir schaffen nicht nur neue Konzeptbausteine,<br />
sondern stellen auch vorhandene<br />
Bausteine auf den Prüfstand, um<br />
sie aktuellen Entwicklungen anzupassen.<br />
Unsere Devise lautet Qualität vor Quantität“,<br />
sagt Sülzle. Und das kommt an, wie<br />
die steigende Zahl der Partner beweist.<br />
Schon heute ist AC Autocheck eine starke<br />
Gemeinschaft. fw<br />
<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011 135
profile<br />
ISSN 0001-1983<br />
Gegr. 1912 als „AUTO-Markt“<br />
Franzensbad-Wien, 99. Jahrgang 2011<br />
Offizielles Organ<br />
des Gesamtverband<br />
Autoteile-Handel e.V.<br />
Das Kraftfahrzeug-Magazin für die Führungskräfte<br />
aus Kfz-Handel, -Werkstätten, -Teilegroß- und Einzelhandel<br />
sowie aus -Industrie und -Zulieferfirmen<br />
HerAUSGeber UNd VerlAG:<br />
Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG<br />
Postanschrift: 30130 Hannover<br />
Telefon 0511 8550-0, Telefax 0511 8550-2600<br />
VerlAGSleITUNG: Klaus Krause<br />
VerlAGSbereIcH KFZ UNd MObIlITäT<br />
VerlAGSbereIcHSleITUNG: Eckhard Schulte<br />
Telefon 0511 8550-2610, schulte@schluetersche.de<br />
redAKTION:<br />
Jürgen Rinn (Chefredakteur)<br />
Finkenstraße 2, 97264 Helmstadt<br />
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rinn@schluetersche.de<br />
Richard Linzing (stellv. Chefredakteur)<br />
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Dr. Frauke Weber (Redaktion)<br />
Telefon 06432 988613, Telefax 06432 988614<br />
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Klaus Kuss (Redaktion)<br />
Telefon 08342 9184190, Telefax 08342 9184192<br />
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Thomas Vahle (Chef vom Dienst)<br />
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(Automobil-Szene), Hans T. Rosarius (Recht),<br />
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wird berücksichtigt).<br />
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Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />
bANKVerbINdUNGeN: Sparkasse Hannover<br />
(BLZ 250 501 80), Konto 101 99 00<br />
Angeschlossen der Informationsgemeinschaft zur<br />
Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. (IVW)<br />
Nachdruck nur mit Genehmigung des Verlages unter<br />
ausführ licher Quellenangabe gestattet. Gezeichnete Artikel<br />
decken sich nicht unbedingt mit der Meinung der Redaktion.<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte haftet der Verlag<br />
nicht.<br />
GerIcHTSSTANd UNd erFüllUNGSOrT: Hannover<br />
Diese Ausgabe enthält ein Kundenmagazin der<br />
MAHA Maschinenbau Haldenwang GmbH & Co. KG sowie<br />
das <strong>amz</strong>-Sonderheft „Oldtimer Spezial“. Wir bitten unsere<br />
Leser um freundliche Beachtung.<br />
dIe TITel deS VerlAGSbereIcHS KFZ UNd MObIlITäT<br />
IM überblIcK:<br />
• <strong>amz</strong> – auto motor zubehör • bfp fuhrpark + management<br />
• GO GLOBAL BIZ • Kfz-MeisterService (integriert in <strong>amz</strong>)<br />
• NKWpartner • www.<strong>amz</strong>.de • www.goglobalbiz.de<br />
• www.NKWpartner.de • www.fuhrpark.de<br />
druck: CW Niemeyer Druck GmbH, Böcklerstraße 13,<br />
31789 Hameln/Wangelist<br />
136 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011<br />
Neuer Vertriebschef<br />
bei A.T.U<br />
Der Aufsichtsrat der A.T.U Auto-Teile-<br />
Unger Holding GmbH hat Andreas Hacker<br />
als neues Mitglied der Geschäftsführung<br />
berufen. Hacker übernahm am<br />
1. April 2011 die Verantwortung für die<br />
Ressorts Vertrieb und Marketing. In seiner<br />
neuen Position soll Hacker (54) die<br />
Standardisierung der Kfz-Werkstätten<br />
und die Optimierung des Kundenservices<br />
bei A.T.U vorantreiben.<br />
Hacker ist seit Juli 2010 Mitglied des<br />
Aufsichtsrats der A.T.U und mit den aktuellen<br />
Trends der Kfz-Werkstattbranche<br />
vertraut. Er arbeitete zwischen 1978 und<br />
2005 bei McDonald‘s in Europa und den<br />
USA, zuletzt als Senior Vice President<br />
Central Europe and Central Asia. In die-<br />
Wulf Gaertner Autoparts AG<br />
erweitert Vorstand<br />
Marita Schwartze wurde in den<br />
Vorstand des Hamburger Familien-<br />
unternehmens berufen. Foto: Meyle<br />
Marita Schwartze ist in den Vorstand der<br />
Wulf Gaertner Autoparts AG berufen worden<br />
und rückt damit auch formal an die<br />
Seite des Vorstandsvorsitzenden Dr. Karl J.<br />
Gaertner. Mit der Erweiterung seiner operativen<br />
und strategischen Spitze will der<br />
Hersteller von Autoersatzteilen seinem<br />
Wachstum in den vergangenen Jahren und<br />
den erhöhten Anforderungen des Marktes<br />
Stühlerücken bei Pirelli<br />
_ Michael Schwöbel (48) übernahm am 1. Januar 2011<br />
den Vorsitz der Geschäftsführung von Pirelli Deutschland.<br />
Michael Schwöbel folgt auf Dr. Guglielmo Fiocchi (48), der zum<br />
Jahresbeginn an die Spitze der Business Unit Truck nach Mailand<br />
gewechselt hat. Die Leitung der Business Unit Motorrad,<br />
die Dr. Fiocchi ebenfalls innehatte, übergab er an Uberto Thun-<br />
Hohenstein (49), bisher Senior Vice President Maketing & Sales<br />
bei Pirelli, ebenfalls am Konzern-Hauptsitz in Mailand. Michael<br />
Schwöbel ist bereits seit 1983 für das Unternehmen tätig. Im<br />
Jahr 2000 wurde der Diplom-Betriebswirt in die Geschäftsführung<br />
der Pirelli Deutschland GmbH berufen und leitet seither die<br />
Bereiche Finanzen, Controlling und Verwaltung.<br />
Darüber hinaus verantwortet er seit Januar 2010 als Managing<br />
Director der Pirelli Eco Technology Deutschland den Vertrieb<br />
des Rußpartikel-Filtersystems Feelpure für Busse, Wohnmobile,<br />
Lkw und andere Nutzfahrzeuge. fw<br />
Der Aufsichtsrat der A.T.U Auto-<br />
Teile-Unger Holding GmbH hat Andreas<br />
Hacker als neues Mitglied der Geschäftsführung<br />
berufen. Foto: A.T.U<br />
ser Funktion war er für die Expansion des<br />
Unternehmens in 21 Länder verantwortlich.<br />
Seit 2005 ist Hacker in beratenden<br />
Funktionen für Unternehmen der Finanz-<br />
und Unterhaltungsindustrie tätig. jr.<br />
Rechnung tragen. Marita Schwartze ist<br />
seit über 30 Jahren in dem Familienunternehmen<br />
tätig. Als Mitglied der Geschäftsleitung<br />
und Leiterin Personal trug sie in<br />
den vergangenen Jahren maßgeblich zur<br />
vorbildlichen Mitarbeiterorientierung bei<br />
der Wulf Gaertner Autoparts AG bei, heißt<br />
es dort. „Um unseren Qualitätsanspruch<br />
auch künftig weiter ausbauen zu können,<br />
sind wir auf engagierte und qualifizierte<br />
Mitarbeiter angewiesen. Da wir ein international<br />
tätiges Unternehmen sind, legen<br />
wir großen Wert auf sozial kompetente<br />
Kollegen, die sich auf ein multikulturelles<br />
Umfeld einlassen können“, sagt Marita<br />
Schwartze und ergänzt: „Mit unserem Leitsatz<br />
Führen heißt vorleben, wollen wir die<br />
Mitarbeiter motivieren, sich mit ihren individuellen<br />
Hintergründen und ihrer Qualifikation<br />
entsprechend im Unternehmen zu<br />
entwickeln.“ jr.<br />
Neuer Vorsitzender der<br />
Geschäftsführung bei<br />
Pirelli Deutschland:<br />
Michael Schwöbel.<br />
Foto: Pirelli
ückspiegel<br />
50 Jahre Plakette –<br />
50 Ausreden<br />
_ Zwischen TÜV und Autofahrer bestand seit jeher eine emotionale<br />
Komponente. Das nahm der TÜV Süd zum Anlass, in seinen rund<br />
300 Service-Centern die besten und schrägsten Ausreden zu sammeln.<br />
Herausgekommen sind: „50 Jahre TÜV-Plakette – 50 Ausreden“.<br />
Aus den über 200 Kommentaren<br />
und Ausreden, die in den Service-<br />
Centern zusammengetragen<br />
wurden, hier nachfolgend die<br />
50 häufigsten, respektive originellsten<br />
Aussagen:<br />
„Das Auto kriegt morgen meine Frau zum<br />
Geburtstag als Überraschung, ich muss<br />
jetzt sofort TÜV haben.“<br />
„Mit dem Wagen fährt nur meine Frau.“<br />
„Da habe ich keine Ahnung, mit dem Auto<br />
fährt nur mein Mann.“<br />
„Meine Frau bringt mit dem Auto bloß die<br />
Kinder zur Schule.“<br />
„Mein Freund meinte, wenn ich beim TÜV<br />
vorfahre, bekommen wir vielleicht die Plakette.“<br />
„Mein Mann hat gesagt, ich soll alles unterschreiben,<br />
wir verkaufen das Auto eh an<br />
die Werkstatt.“<br />
„Der Ölverlust kommt vom Danebenleeren<br />
beim Einfüllen.“<br />
„Ich fahr eh bloß bei Tag.“ (bei Beleuchtungsmangel)<br />
„Die Nebelschlussleuchte brauch ich nicht,<br />
bei so einem Wetter bleib ich sowieso zuhause.“<br />
„Da passiert doch nichts, den Riss hab ich<br />
schon seit einem Jahr in der Scheibe.“<br />
„Versprochen, nächste Woche mach ich<br />
Winterreifen drauf.“<br />
„Da hinten sitzt bei mir nie jemand.“ (fehlende<br />
Sicherheitsgurte)<br />
„Ist alles in Ordnung, hab isch original im<br />
ebay ´kauft.“<br />
„Wozu brauch ich eine Handbremse, das ist<br />
doch ein Automatik!“<br />
„Da ist nur schlechter Sprit drin vom Urlaub,<br />
normal sind die Abgaswerte gut.“<br />
„Je lauter mein Auspuff, desto sicherer,<br />
weil man mich besser herannahen hört.“<br />
138 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr.4-2011<br />
„Müssen Sie so streng sein, das könnte ja<br />
genauso noch nach der Prüfung hier kaputt<br />
gehen.“<br />
„Da darf kein Mangel im Prüfbericht stehen,<br />
ich will den Wagen verkaufen!“<br />
„Wenn ich das machen lass, dann hält das<br />
eh` wieder nicht lange!“<br />
„Schreiben Sie´s ruhig drauf, ich mach es<br />
eh` nicht!“<br />
„Dann meld´ ich den halt ab. Dann gehen<br />
dem Staat aber die Steuern weg, wollen Sie<br />
das verantworten?“<br />
„Nach hinten brauch ich nichts sehen, mich<br />
überholt keiner!“<br />
„Ich fahre doch nicht viel.“<br />
„Vor zwei Jahren hat der Kollege kein Wort<br />
gesagt, dass mit den Bremsen etwas nicht<br />
stimmt.“<br />
„Die Ersatzteile für den amerikanischen<br />
Wagen sind erst in drei Monaten wieder<br />
lieferbar.“<br />
„Das ist das Auto von meinem Nachbarn.“<br />
„Ich bin doch auch hergefahren, da kann es<br />
ja nicht so schlimm sein.“<br />
„Man kann ein Auto auch tot-reparieren.“<br />
„Den Defekt hat mein Auto seit Jahren, das<br />
hat noch nie gestört.“<br />
„Die Nebelschlussleuchte brauche ich nie,<br />
ich weiß nicht einmal, wo ich die einschalten<br />
muss.“<br />
„Gestern waren die noch dran, jetzt hat die<br />
schon wieder jemand geklaut.“ (fehlende<br />
Wischerblätter)<br />
„Die Mängel jetzt zu beheben ist völlig<br />
sinnlos. Das Auto ist für einen Crashversuch<br />
vorgesehen, braucht aber für den<br />
Crash einen gültigen TÜV.“<br />
„Ich brauch den TÜV aber jetzt, mein Kurzzeitkennzeichen<br />
läuft ab.“<br />
„Das macht nichts, ich bin Krankenschwester!“<br />
(abgelaufener Verbandskasten)<br />
Die im Volksmund genannte „TÜV-Plakette“<br />
signalisierte von Anfang an, wann die nächste<br />
HU fällig ist. Foto: TÜV<br />
„Macht nix, ich habe in der Garage eine<br />
Wanne unters Auto gestellt.“ (Ölverlust)<br />
„Wir fahren kaum auf der Straße“. (abgefahrene<br />
Reifen an Zugmaschinen)<br />
Bei der Abgasuntersuchung an einem Fahrzeug,<br />
das hinten komplett mit Matratzen<br />
ausgelegt ist, sagt die Dame aus dem Rotlichtmilieu:<br />
„Wenn das Abgas nicht klappt,<br />
ist es nicht schlimm, ich stehe nur an der<br />
Ingolstädter Straße und brauche den Motor<br />
nur zum Heizen.“<br />
„Ich fahre nicht bei Dunkelheit.“ (defektes<br />
Abblendlicht)<br />
Bei der HU reißt ein Handbremsseil. In der<br />
schriftlichen Beschwerde findet sich der<br />
Satz: „Das Seil ist nur gerissen, weil der<br />
Prüfer an der Handbremse gezogen hat<br />
wie ein Ochse.“<br />
Prüfer: „Ihre Federn scheinen lahm zu<br />
sein.“ Autofahrer: „Wundert mich nicht, ich<br />
habe fünf Zentner Kartoffeln im Auto.“<br />
„Wenn ich die Scheibe austauschen muss,<br />
wer zahlt mir dann meine Vignette?“<br />
Bei einem Eintrag wurde die zulässige<br />
Achslast um 100 Kilo reduziert. Daraufhin<br />
der Kunde: „Dann kann ich mei Oide nimma<br />
mitnehmen.“<br />
Anruf bei der Prüfstelle: „Wieso hat mein<br />
Nachbar den TÜV bekommen? Der versaut<br />
mir immer die Straße!“<br />
Bei der HU: „Bitte schaun Sie genau hin<br />
und schreiben alles auf. Ich will ein neues<br />
Auto und meine Frau hat es mir verboten.<br />
Vielleicht schaffe ich es so, sie zu<br />
überzeugen.“<br />
An einem russischen Auto funktioniert<br />
die Hinterradbremse nicht. „Das ist ein<br />
russischer Wagen, der hat hinten keine<br />
Bremse.“<br />
Vor der Probefahrt mit dem Motorrad<br />
bemerkt der Prüfer den zu geringen Reifenluftdruck.<br />
Er misst nach und sagt dem<br />
Besitzer, dass nur 0,3 bar Druck auf dem<br />
Reifen sind. Kunde: „Ich dacht schon: Mein<br />
Gott, sind die Straßen schlecht!“<br />
Anfrage eines Kunden, für dessen Wohnwagen<br />
die TÜV-Plakette abgelaufen war:<br />
„Mein Wohnwagen steht in Spanien,<br />
reicht es, wenn ich Ihnen Bilder zeige und<br />
sie machen mir dann den Stempel in die<br />
Papiere?“<br />
Bei einem Traktor funktioniert die Hupe<br />
nicht, sagt der Landwirt: „Ja mei, ich kann<br />
ja schreien, ist eh alles offen, da hört man<br />
mich schon.“<br />
„Brauchst nicht genau schauen bei<br />
meinem Traktor – mit dem fahre ich nur im<br />
Obstgarten.“<br />
„Früher habe ich mich vor dem TÜV mehr<br />
gefürchtet, als vor dem Zahnarzt. Aber<br />
heute hat es mir echt gut gefallen.“<br />
Sicher gibt es noch eine Fülle derartig skurriler<br />
Aussagen, aber die Zeiten der großen<br />
Aufgeregtheit sind vorbei. jr.