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Dokumentation 2008 - Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme

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<strong>Dokumentation</strong> <strong>2008</strong> Tätigkeitsberichte im Jahrbuch der MPG (<strong>2008</strong>)<br />

Tätigkeitsbericht <strong>2008</strong><br />

Martin, Raquel | Nanostrukturierte Oberächen <strong>für</strong> biomedizinische Anwendungen<br />

Das zukünftige Start-up-Unternehmen wird Gesundheitsprodukte entwickeln und herstellen, deren<br />

Design auf einer urheberrechtlich geschützten Nanotechnologie basiert. Dabei handelt es sich um die<br />

sogenannte BCML-Technologie ( Block Copolymer Micellar Lithography ) .<br />

Nanotechnologie als wichtiges Instrument zur Herstellung von Gesundheitsprodukten<br />

Biologische Zellen haben Ausmaße bis zu einigen Mikrometern und sie empfangen externe Signale,<br />

die räumlich verteilt auf der Nanometer- und Mikrometerskala sind. Beispiele von wahrgenommenen<br />

Signalen unserer Zellen sind das 67-nm periodische Muster von Kollagenfasern in Knochen oder der<br />

Gradient von Molekülen im Gewebe.<br />

Viele medizinische Instrumente kommen in Kontakt mit den Körperzellen. Dazu gehören beispielsweise<br />

Gefäßtransplantate und -stents, Glukosesensoren, Herzschrittmacher etc. Die Entwickler dieser<br />

medizinischen Module müssen die Signale kontrollieren können, die sie auf die umgebenden Zellen<br />

übertragen. Denn wenn diese nach dem Kontakt unkontrolliert reagieren, kann das die Funktionsfähigkeit<br />

des Bauteils mindern oder sogar zu weiteren Operationen, Behinderung oder schlimmstenfalls<br />

zum Tod führen.<br />

Um die gewünschten physiologischen Reaktionen ohne die unerwünschten Begleiterscheinungen<br />

hervorzurufen, sollten wichtige Parameter eines künstlichen medizinischen Bauteils perfekt bis in den<br />

Nanometerbereich kontrolliert werden: Dazu gehören die chemische Zusammensetzung der Oberäche,<br />

sowie strukturelle und mechanische Eigenschaften.<br />

Die BCML-Nanotechnologie<br />

Diese Nanolithograetechnik ermöglicht die Entwicklung von Objekten, deren Oberächen spezi-<br />

sche und gut kontrollierte Signale zu den umliegenden Zellen senden und dadurch deren Verhalten<br />

beeinussen. Mithilfe dieser Technik werden die Oberächen der Objekte mit einem periodischen<br />

Nanomuster von Metallnanopartikeln beschichtet. So können Biomoleküle an den Metallpartikeln<br />

anhaften und erzeugen somit ein Muster aus chemischen Signalen, die gleichmäßig auf der Nanometerskala<br />

verteilt sind. Die Biomoleküle können so gewählt werden, dass sie ein bestimmtes Prol von<br />

Zelloberächenrezeptoren aktivieren. Demzufolge lässt sich eine bestimmte Zellfunktion oder ein<br />

bestimmter Zelltyp modulieren ( Abb. 1 ).<br />

Abb. 1: Schematische Darstellung der BCML-Nanotechnologie.<br />

Urheber: <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Metallforschung<br />

60<br />

www.mpg.de<br />

© <strong>2008</strong> <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Gesellschaft

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