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Dokumentation 2008 - Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme

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<strong>Dokumentation</strong> <strong>2008</strong> Tätigkeitsberichte im Jahrbuch der MPG (<strong>2008</strong>)<br />

Martin, Raquel | Nanostrukturierte Oberächen <strong>für</strong> biomedizinische Anwendungen Tätigkeitsbericht <strong>2008</strong><br />

Die BCML-Technik erzeugt also eine „bioaktive Ummantelung“ mit<br />

(i) einem ausgewählten chemischen Signal, das mit der Oberäche verbunden ist,<br />

(ii) einem kontrollierten Abstand zwischen den chemischen Signalen auf der Nanometerskala, und<br />

(iii) einer denierten Steigkeit des Substrats.<br />

Diese drei Parameter sind da<strong>für</strong> bekannt, das Zellverhalten zu beeinussen. Wir variieren diese systematisch<br />

auf unseren Substraten, sodass zahlreiche Zellantworten ausgelöst werden können.<br />

Die BCML-Technologie bietet mehrere Vorteile, die sehr wertvoll beim Gestalten von medizinischen<br />

Instrumenten sind. Zu den wichtigsten Vorzügen zählt, dass, abhängig vom Design der BCML-Nanostrukturen,<br />

sehr bestimmt die Anhaftung eines ganz bestimmten Zelltyps gefördert wird. Außerdem<br />

können die Nanostrukturen auf ebenen und auf gewölbten Objekten, auf organischen und anorganischen<br />

Materialien gestaltet werden – und das auf kostengünstige Art und auch auf größeren Flächen<br />

(bis hin zu einer Größe im Quadratmeterbereich, Abb. 2 ). Eine solche Kombination von Vorteilen<br />

erreicht keine andere bekannte Nanolithograetechnik.<br />

Abb. 2: Die BCML-Technologie ist vielseitig einsetzbar: Parameter, die eingestellt werden können zur Nutzung<br />

der BCML-Technologie.<br />

Urheber: <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Metallforschung<br />

Die Produkte<br />

Im Januar 2009 zählt das Team von Dr. Martin neben ihr einen weiteren Wissenschaftler, drei Doktoranden<br />

und einen Techniker. Die Forschungsgruppe entwickelt drei verschiedene Produkte.<br />

1.) Ein nicht-invasiver, vorgeburtlicher Diagnostiktest<br />

Die aktuellen pränatalen Diagnostiktests umfassen zellgenetische Analysen, die das Chromosomenmaterial<br />

numerisch und strukturell untersuchen. Da<strong>für</strong> ist es nötig, Gewebe des Fötus zu erhalten, das die<br />

ganze genetische Information besitzt. Bis jetzt werden die Probenentnahme von fötalem Gewebe nur<br />

mittels Fruchtwasserentnahme und Chorionzottenbiopsie vorgenommen. Beides sind invasive Methoden<br />

mit großen Nachteilen: Sie erhöhen z. B. das Risiko einer Fehlgeburt. Zudem muss man relativ<br />

lang auf das Ergebnis warten. Folglich besteht ein bisher unerfüllter Bedarf an nicht-invasiven, pränatalen<br />

Diagnosetechniken, die überzeugend Abnormalitäten bei einem Fötus in einem frühen Stadium<br />

der Schwangerschaft identizieren.<br />

Ein möglicher Ansatz wäre, die intakten Fötuszellen aus dem Mutterblut zu analysieren. Solche neuartigen<br />

Tests, die auf zirkulierenden Fötuszellen basieren, könnten die invasiven Methoden wie Fruchtwasseruntersuchung<br />

und Chorionzottenbiopsie reduzieren oder sogar überüssig machen. Jedoch<br />

© <strong>2008</strong> <strong>Max</strong>-<strong>Planck</strong>-Gesellschaft www.mpg.de<br />

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